[Jonas Mekas’ New York Diaries … ]


Filming Guns of the Trees by the Harlem River, 1960.
Adolfas, Frances Stillman, Sheldon Rochlin, myself
Photography Jonas Mekas

“ … “Jonas made no distinction between private and public – he was an author on multiple levels,” König says. “He could be a filmmaker, critic, frontman of the Film-Makers’ Cooperative, which he founded in 1962, fundraiser, film projectionist, ticket seller, poet, lover, and a great deal more. All these voices found their way into his notes, which he would not edit until right at the end of his life. …“

From: „In Pictures: Jonas Mekas’ New York Diaries“ Miss Rosen (January 23, 2020) | https://www.anothermanmag.com/life-culture/11102/in-pictures-jonas-mekas-new-york-diaries


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“ … So wie die Menschen in amerikanischen Städten, schreibt er in seinem Tagebuch, zur Selbstverteidigung häufig zur Waffe greifen, greift er zur Filmkamera und „schießt“ seine Bilder: „Um mich davor zu bewahren, von der Trostlosigkeit der Gegenwart zermalmt zu werden“ („To protect myself from being crushed by the bleakness of the reality around me“). … Die Kunst ist das Einzige, was zählt, für die Kunst opfert Mekas seinen letzten Cent. Wie kaum ein anderes Buch legen seine Tagebücher von dieser Unbedingtheit Zeugnis ab. Immer wieder geht es darum, Geld zu beschaffen, Geld für die Zeitschrift, Geld für Filmmaterial, Geld für die Miete. Dafür hungern Mekas und sein Bruder Adolfas buchstäblich, essen über Wochen nichts als Bohnen, und selbst die können sie sich irgendwann nicht mehr leisten. Bei all dem Ernst, den das Gewerbe der Kunst erfordert, bei allen Steinen, die das Leben einem Künstler in den Weg legt, und bei aller Melancholie, die Mekas entweder angeboren ist oder die sich durch den Verlust der geliebten Heimat in ihm niedergelassen hat – seine Mutter wird er erst nach 27 Jahren wiedersehen -, zeugen seine Tagebücher doch von einer unglaublich lebensbejahenden Vitalität. New York bietet ihm eine Freiheit und ein soziales Umfeld, wie es sie an keinem anderen Ort der Welt gegeben hätte. Die Tagebücher folgen, da Mekas jedes strenges Reglement fremd ist, keinem Tag-für-Tag-Schema, sondern versammeln Listen, Anekdoten, Pamphlete, Briefe, Gespräche und immer wieder Gedanken über das Filmemachen. … Der Dichter, der Mekas auch war, konnte jedoch nicht anders, als jedes Wort mit Witz und poetischer Energie aufzuladen: „I am worried that you may take/ this for a poem,/ while it’s only a diary/ entry/ I am worried.“ … “ | Aus: Tobias Lehmkuhl: „Jonas Mekas‘ „New York Diaries“:Iss oder schieß“ (28. April 2022) | https://www.sueddeutsche.de/kultur/jonas-mekas-avantgardefilm-new-york-diaries-i-seem-to-live-1.5574433

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// “ … “ … Meine Aufgabe war die eines Beschützers, der hilflose Neugeborene vor den Angriffen des Establishments schützt. Sich selbst ernst zu nehmen, sei es in der Kunst oder im Leben, ist unsinnig. Kunst oder Leben ohne Humor ist nicht lebenswert.“ …“ – Revolver. Zeitschrift für Film, Heft 12, 2005 | https://de.wikipedia.org/wiki/Jonas_Mekas

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