Schlagwort: 16mm

[Chaos #25… ]


Logbuch – Kiel, der 28.12.2023 [Arbeiten am Kurzfilm „Kurts Schluss“]: Der 16mm Film hängt nach der Entwicklung im Bakelit-Tank zum trocknen auf der Leine. Der Farbfilm (Jevenstedt Dreh) hat kaum Kontraste (das Material ist wohl zu sehr überlagert). Der Orwo S/W Film ist hingegen „knackig“…

[Odysseus Punk im Casablanca … ]

Am Samstag dem 3.6.2023 um 21:00 uhr zeigen wir Laternen im Hinterhofgebäude der Ateliergemeinschaft Casablanca die 3 selbst gebackenen Kurzfilme „In der Zeitreise“ (11 Min., Super8, 2011), „Medusastrasse 3:30“ (1 Min., Super8, 2016) und „Odysseus Punk in Gaarden“ (25 Minuten, Super8 / 16mm, Kiel-Gaarden, 2022).

[Werner Nekes (1944 – 2017)… ]

Werner Nekes (1944 – 2017) war ein deutscher Filmregisseur und Sammler historischer optischer Objekte. | https://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Nekes | https://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Nekes#Filmografie_(Auswahl)

“ … Die Provokation klappt immer noch: Bei Vorführungen der Filme von Werner Nekes, selbst auf Festivals, knallen Türen und regt sich Protest; die Herausforderung auf der Leinwand, ungewohnt und unbequem, ruft Äußerungen von Arger, Verblüffung, Aversion und Aggression hervor, die viel über die üblichen Erwartungshaltungen und Seh-Rituale im Kino verraten könnten. Dabei betreibt Nekes nichts anderes als eine so konsequent wie phantasievoll und sensibel intonierte „Architektur des Films“, Operationen mit dem optischen Vokabular aus den Anfängen des Films, Experimente, die man formalen, abstrakten, strukturellen, absoluten oder Materialfilm genannt hat. …“ | Aus: „Werner Nekes 1966-1973 – Eine Dokumentation“ (Reinhard Oselies, Bochum, 1974) | https://docplayer.org/56235906-Biographie-werner-nekes-4-filmographie-5-texte-von-werner-nekes-zu-seiner-theorie-6-allgemeine-texte-zu-werner-nekes-21.html

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Wolf Donner „Eine Fuge über das Sehen“ (Die Zeit, 30. März 1973): “ … Mal läßt man sich auf das optische, mal auf das akustische Geschehen als stimmungsgebendem Wegweiser ein. All das geschieht beim Betrachten jedes Films, nur meist unbewußt und automatisch; in der Regel sackt man ohnehin nach den ersten Bildern in eine stumpfe Inhaltsaufnahme ab. Schon weil sie kaum Handlung und „Inhalte“ bieten, erzwingen dagegen Nekes’ Filme die Frage nach ihrer Machart und fordern deshalb, so behauptet er, dem Zuschauer eine aktive, flexible, reflektierte Haltung ab. Und das ist für ihn ein wichtiger politischer Vorgang: der Film als ein Mittel der Sensitivierung, eine Partitur nicht nur für Gefühle, Assoziationen oder Be-Deutungen, sondern für Verhaltens-, Reaktions- und Reflexionsweisen, ein Training für komplexere Wahrnehmungs- und Denkstrukturen sowie für die Fähigkeit zur Analyse – auch der politischer Prozesse. Diese weitreichenden Implikationen, so wenig neu sie auch sind, mögen übertrieben erscheinen, und die Kritik hat denn auch dem Anspruch dieser Filme ihren Formalismus und ihre irrelevanten Inhalte vorgehalten. Doch die Filme würden sich nicht ändern und wären nicht politischer, wenn Nekes, statt zwei Mädchen in verschiedenen Gegenden zu zeigen, rote Fahnen in ihnen flattern ließe. Eher wäre zu fragen, ob hier nicht Theorie und Praxis erheblich auseinanderklaffen: weil der technische Herstellungsprozeß, wie er oben beschrieben wurde, aus dem Film selbst gar nicht ummittelbar ablesbar ist und seine Struktur also zu verschlüsselt, zu esoterisch, streckenweise auch zu prätentiös bleibt; weil die Zuschauer, durch dieses abstrakt-formale Bombardement verschreckt, gar nicht dazu kommen, nach seinem Bauprinzip zu fragen, sondern schon vorher einfach „abschalten“; weil die Behauptung, etwas sei politisch, ein alter Hut ist, denn so gesehen ist alles politisch. Immerhin ist aber der Appell der Nekes-Filme an den Verstand und die kreative Phantasie, die Mobilisierung kognitiver statt emotionaler Ebenen unverkennbar, und von der Soziolinguistik wissen wir, wie wichtig die Erkenntnis von (dort sprachlichen, hier visuellen) Formulierungen der Realität ist, wie stark Sprache (also Benennungen, Fixierungen in Zeichensystemen), Denken und Wirklichkeit einander bedingen und beeinflussen, wie wir also im Reden von Vorgängen, Inhalten, Sachverhalten ständig vor Augen haben müßten, welches Bild wir von ihnen haben und wodurch wir es bekamen. …“ | https://www.zeit.de/1973/13/eine-fuge-ueber-das-sehen/komplettansicht // https://de.wikipedia.org/wiki/Wolf_Donner_(Filmpublizist)

Werner Nekes – T-WO-MEN | 1972, 16 mm, Colour, 90 Min. | Geeske Hof-Helmers, Dore 0.
–> http://wernernekes.de/00_cms/cms/front_content.php?idart=572

–> https://youtu.be/3bVQtOShYFk

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Impuls via Rolle

[Yvonne Andersen… ]

From: „Artists of the Sun“ by Yvonne Andersen (Yellow Ball Films, 2007)
Artists of the Sun (2007) 15m. The Sun Gallery in Provincetown hosted new shows every Monday. This film shows some of the artists that were „regulars,“ filmed both at Sun as well as in New York. In the fall of 1958, Yvonne and Domenic started the Provincetown Film Study Group, using a Bolex 16mm camera to document their friends, gallery, and living environment.
https://archive.org/details/ArtistsOfTheSun

Make Your Own Animated Movies and Videotapes by Yvonne Andersen, Little Brown, 1970, 1991
http://stoppingoffplace.blogspot.com/2015/04/one-frame-with-mouth-closed.html

Bag Five (1966)
http://avgeeks.com/bag-5

Yellow Ball Workshop Collection
Excited by the avant garde and experimental films she screened, Andersen bought a used 16mm Bolex camera and taught herself the basics of filmmaking—beginning with documenting the world around her. …
https://harvardfilmarchive.org/collections/yellow-ball-workshop-collection

Yvonne Andersen is primarily known in the 16mm academic film world for producing a well-regarded body of films made by children who attended her film classes at her Yellow Ball Workshop in Massachusetts and other venues. She was born September 7, 1932 in Long Beach, California, and received a BA in Fine Arts from Louisiana State University in 1954. In 1955, along with husband Dominic Falcone, she founded the Sun Gallery in Provincetown…
http://www.afana.org/andersenyvonne.htm | https://en.wikipedia.org/wiki/Yvonne_Andersen

[Karsten Weber wirft einen Blick zurück… ]

“Was ich aber auch brauch um nicht verrückt zu werden…”
Super8 Interviewfilm, 45 Min., Kiel (2019)
–> https://vimeo.com/354523360

Ausgerüstet mit Super8 Kamera und Mikrophon besuchten wir Laternen die Filmgruppe Chaos in Kiel. Aus einem nächtlichen 5 Stunden Gespräch dampften wir (gespickt mit Chaos Archivmaterial) einen 45 minütigen Interview-Film zusammen.

Hintergrund: “ … 1975 gegründet ist die Filmgruppe wohl das dienstälteste Filmemacherkollektiv des Landes und gehört zum Urgestein der Super8 Szene. Zu den Aktivitäten gehört nicht nur das Produzieren eigener Filme in allen nur denkbaren Genres, sondern auch das Organisieren von Plattformen für den unabhängigen und nichtkommerziellen Film. Wir versuchen Equipment und Wissen zu teilen. Uns geht es um den Spaß, den Filmemachen und -Zeigen bringen kann, und wir glauben an die subversive Kraft des Mediums. … Seit geraumer Zeit beschäftigen wir uns schwerpunktmäßig mit 16mm Film. …“ | filmgruppe-chaos.de/

[By The Time We Got To Expo (2015)… ]

By The Time We Got To Expo [Excerpt] 2015 from Eva Kolcze on Vimeo.

Film by Philip Hoffman and Eva Kolcze Sound by Joshua Bonnetta (2015)
A meditative journey through Expo 67, re-visiting a significant moment in Canadian history using manipulated imagery taken from educational and documentary films. Footage has been re-worked using tints, toners and photochemical techniques to create a vibrant collision of colours, textures and forms.
http://www.evakolcze.com/

[Verarbeitet (Filmgruppe Chaos, 2015)… ]

Bilderquelle: „VERARBEITET“ (Filmgruppe Chaos, 2015, 16mm, ca 5 Min)
Bilder für den Angriff auf den Proletkult und zur Zerstörung des Menschen in der Maschinerie.

Prozesse (Verarbeitungsschritte) zu „Verarbeitet“:
* Found Footage (Gefundenes Filmmaterial, 16mm, sw) auf Papier projiziert
* Das Bildmaterial auf dem Papier wird mit einer Arriflex (16mm) abgefilmt.
* Das Kodak SW Negativmaterial im Russian Tank (Lomotank) entwickelt.
* Das überlagerte Material hat einen gewissen Grauschleier.

Die Nachbearbeitung mit Säure und Toner:
Der Film ist nun ausentwickelt, gewässert, getrocknet, gesichtet. Anschließend wird noch ein mal gewässert. Dann erst mit Schwefeltoner (Brauntoner) bearbeitet (der gesamte Film, aber unterschiedlich intensiv). Brauntoner für die Farbe alter Fotos und Rost.
Als zweites kam der Blautoner (blauer Farbtoner für glänzenden Stahl), nur Teile des geknüllten Materials wurden dort eingetaucht. Danach die Chemikalien abgebraust, wieder gewässert.
Als letztes kommt die Batteriesäure: auf das geknüllte Filmmaterial beginnt ein Radikalangriff (auf die Emulsion) mit Batteriesäure (die eigentlich geplante Tetenal Chemiemix für Pseudosolarisation versagte wegen Überalterung in geöffneter Verpackung). Das Filmmaterial – noch nass von der Wässerung – wird mit mehren Spritzern Säure übergossen. Nach etwa 30 Sekunden wurde der Film mit der Duschbrause abgespült.

[Sector16 e.V. …]

Riding Along – Sébastian Demeffe – Document of Sector 16 from Sector 16 on Vimeo.

Sector 16 setzt sich u.a. die Vermittlung grundlegender Fähigkeiten in Theorie und Praxis zur selbstständigen analogen Filmproduktion und Initiierung kreativer Ansätze im Umgang mit visuellen Medien, besonders im Bereich des Super8- und 16mm-Filmes zum Ziel. Sector 16 kämpft für das Überleben des 16mm-Films sowie des Zelluloids überhaupt. …
=> http://www.sector16.de/

Sector 16 @ vimeo.com:
=> http://vimeo.com/user1991378

[Kenneth Anger… ]

[Kenneth Anger cutting 16mm film footage | Picture found @ „Miniseries #7: Movie Directors and the Means of Production“, January 11, 2008 | source blog: if charlie parker was a gunslinger, there’d be a whole lot of dead copycats | source => Link]

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[…] I love the look of Anger’s films, using „cheap“ film stocks such as 8 mm., he got an unique look that today’s digital video will never be able to achieve (Usercomment by Pleasant and relaxing., 9 August 2004 – Kustom Kar Kommandos (1965))

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[…] Kenneth Anger zog in den späten 60er Jahren nach London, wo er Mick Jagger von den Rolling Stones traf und inspirierte ihn zu dem Lied Sympathy For The Devil. Mick Jagger schrieb 1969 die Musik für den Film Invocation Of My Demon Brother. Auch die Machart seines Films Scorpio Rising, der eine fiktive Motorradbande fokussiert und mit Musik wie Bobby Vintons Blue Velvet unterlegt ist, zeigt den Einfluss der Popkultur auf Anger.

Bemerkenswert sind die Arbeiten an dem Kurzfilm Lucifer Rising, die oft unterbrochen wurden. Die erste Version konnte aufgrund der Inhaftierung des Hauptdarstellers Bobby Beausoleil wegen Mordes nicht fertiggestellt werden. Für die zweite Version konnte Anger für die Rolle von Lilith Marianne Faithfull gewinnen und für die Rolle des Osiris den Regisseur Donald Cammell. Die zweite Version scheiterte zunächst an der Zusammenarbeit mit Jimmy Page für den Soundtrack. Dieser wurde dann letztendlich von Bobby Beausoleil im Gefängnis eingespielt. Anger war jedoch erst mit der letzten überarbeiteten Fassung von 1980 zufrieden.

Die Arbeiten von Anger beeinflussten Martin Scorseses Umgang mit Filmmusiken. Einflüsse finden sich z.B. auch bei in den Filmen von David Lynch, Donald Cammell, Roger Corman oder in Rainer Werner Fassbinders Film Querelle.

Aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Kenneth_Anger (02/2008)

http://en.wikipedia.org/wiki/Kenneth_Anger

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„Kenneth Anger – Kenneth Wilbur Anglemyer b. February 3, 1927, Santa Monica, California“ by Maximilian Le Cain (Senses of Cinema, January 2003)
=> sensesofcinema.com/contents/directors/03/anger.html

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[…] The Magick Lantern Cycle is a great work of cinema that’s suffered from shoddy presentation on previous video releases; Fantoma have given these films the care and attention they deserve. If you haven’t seen them yet, you’re in for a treat.

From: „Relighting the Magick Lantern“ ({feuilleton}, Sep 4, 2007)
=> johncoulthart.com/feuilleton/?p=2326

[Swingers‘ Serenade (Plotnick, 1999) … ]

[„Swingers‘ Serenade“ by Danny Plotnick, (16mm, 1999)]

A tawdry tale of suburban sexual malaise plus a lesson in arcane film history rolled into one sin-tillating package!

In the late 1950s and throughout the 1960s, when home movie making was at its peak, this nation’s newsstands were filled with amateur movie making magazines. The majority of the articles contained therein focused on the technical concerns of filmmaking. Some magazines, however, would actually provide their subscribers with scripts to shoot—scripts on which these would-be cineastes could hone their filmic chops. In and of itself, there was nothing unseemly about such a service. But upon closer inspection, some of these scripts were, to say the least, rather randy.

Danny: http://www.dannyplotnick.com/swingers_serenade.php | https://vimeo.com/user368538 | http://youtube.com/user/plotbox | http://www.hi-beam.net/mkr/dp/dp-bio.html

„Super8 Serenade – Indie auteur Danny Plotnick discusses the joys of low-budget filmmaking“ By Tracie Broom (1999) | –> metroactive.com/papers/sfmetro/09.27.99/plotnick-9937.html