Kategorie: Offene Fragen

[Russia in a Dream (Kansk)… ]

Kansk [–>https://de.wikipedia.org/wiki/Kansk / https://www.google.de/maps/place/Kansk… ] liegt am linken Ufer des Jenissei-Zuflusses Kan, am Kilometer 4344 der Transsibirischen Eisenbahn. Hier einige Kurznotizen nach Schlafentzug und Jetlag.

Es war wohl die Seelenverwandtschaft der Filmemacher zu den Festivalmachern, die in der Filmemulsion um den halben Globus transportiert worden ist. Ein paar Filmverrückte, die mit dem Zug von Moskau weiter gen Osten gefahren sind und bei ihren Stops in der Provinz Filme gezeigt haben. Daraus hat sich das KANSK INTERNATIONAL VIDEO FESTIVAL im tiefsten Sibirien entwickelt.

In Kansk befindet sich ein beeindruckendes Filmarchiv aus Sowjetzeiten, in dem man jetzt selbstorganisiert einen Filmcampus eingerichtet hat. Der Versuch einer Zukunft des sibirischen Films auf den Spuren der Vergangenheit.

Die Filmgruppe Chaos bestritt mit einer Projektionsperformance mit Ukrainischen 16mm Projektoren und dem Musikerduo Der Finger aus Moskau die Eröffnungsveranstaltung des Festivals – aus rund 4000 Einreichungen wurde ANGST für das Festival ausgewählt [ANGST –> https://vimeo.com/110805521].

Die russische und sibirische Kultur erscheinen wie von einem anderen Planeten. Die Festivalmacher riefen zu einem gemeinsamen Film mit unzähligen Filmemachern und ohne Regisseur auf unter dem Motto, Russia in a Dream, einem halbwachen Zustand. Alle eingeladen Filmemacher sollen sich beteiligen.

Grüße aus Sibirien,
Kasten Weber (Filmgruppe Chaos, 2015)

Nachtrag (26.05.2016):

:
„Voll verstrahlt: Filmgruppe Chaos in der sibirischen Pampa in Kansk“
Ein subversiver Umgang mit den Möglichkeiten des Mediums scheint für russische Filmemacher eine Selbstverständlichkeit zu sein. Sie haben sich oft arrangieren müssen mit schwierigen politischen Verhältnissen… | Karsten Weber, Filmgruppe Chaos, 23. Mai 2016 –> http://www.infomedia-sh.org/index.php?page=nl_1605_filmgruppe_chaos_kansk

[Audiokommentar zu „Faites Vos Jeux“… ]

Visuelle Notiz: Chaos zeigte am 01.07.2015 Faites Vos Jeux (2002)
90 Min. 16mm, Farbe mit optischer Klangspur
>> http://www.filmgruppe-chaos.de/jeux/jeux.html

Der Film ist 3 Jahre vor der Gründung von Youtube herausgekommen. Es war seinerzeit aufwendig die rund um den Globus entstandenen medialen Bilder zusammenzutragen. Zum Teil wurde eine heute häufig gesehene Ästhetik vorweggenommen, anderseits fallen die Spielereien mit den Gegensätzen der Filmemulsion und deren Ausdruck und radikaler digitaler Bildästhetik auf. Wirklich interessant, wie diese Bild-Ton-Collage auch heute wirkt und im Anschluß eine Diskussion ausgelöst hat – über Ästhetik, Zeitgeist und Politik.

Karsten Weber zu „Faites Vos Jeux“
Gekürzter Audio-Mitschnitt (Länge: 15 Minuten)
Ort: Muthesius Hochschule Kiel, Medienseminarraum
Datum: 01.07.2015

[Ferrania… ]

Silverprint (2014): “ .. Our plan – and it’s all just plans until film boxes are on palettes – is to produce a 100 ASA Color Reversal film based on the ScotchChrome formula. We will release this formula in 35mm and 120 still formats, as well as Super 8 and 16mm cine formats. …“ | https://www.silverprint.co.uk/film-ferrania-interview-dave-bias/



100 More Years of Analog Film
by FILM Ferrania | http://www.filmferrania.it/
https://www.kickstarter.com/projects/filmferrania/100-more-years-of-analog-film

Tscan » Sun Oct 12, 2014 5:01 pm
Looks like we will have a new S8 & 16mm color reversal film to shoot. …
http://www.filmshooting.com/scripts/forum/viewtopic.php?f=1&t=25115&sid=dd1f158369a3ad5ac994d946073a044a

“ … The roots to the Ferrania company lie with the 1882-founded explosives manufacturer SIPE (Società Italiana Prodotti Esplodenti, „Italian Society of Explosives Products“). World War I saw a wide extension of business for SIPE, including the establishment of a new plant situated in the Ferrania hamlet of Cairo Montenotte. With the production and chemical properties of explosives and early film being very similar, towards the end of the war SIVE founded a subsidiary called FILM (Fabbrica Italiana Lamine Milano, „Italian Lamination Factory, Milan“) co-owned by the French Pathé Brothers, which effectively became the film company Ferrania, founded in 1923. …“ | https://en.wikipedia.org/wiki/Ferrania

A look at the original Ferrania factory, filmed in the 1940s by Italian production company LUCE Cinecittà

Nachtrag #1

Ferrania: Fabrik für analoge Filme gerettet“ Mark Göpferich (16/10/2014)
http://www.photografix-magazin.de/blog/2014/10/16/ferrania-fabrik-fuer-analoge-filme-gerettet/

[Neues vom Grünen Hegel & Weltgeist… ]

Eine Nachbarin hat gesehen, wie der Grüne Hegel in einem Hinterhof der Geschichte einen dreifachen Doppelgänger-Kaktus recht schroff vertrieben hat…

… um mit dem Weltgeist mal ganz allein zu sein.

Kontext: “ … Die Subjekt-Objekt-Spaltung kommt in der Philosophie Immanuel Kants u.a. im Begriff der Dinge an sich zum Ausdruck. Gemeint ist, dass Gegenstände je nur so für uns phänomenal erscheinen, wie dies durch unsere subjektive Erkenntnisstruktur vermittelt ist – nicht aber ist diese irgendwie „herausrechenbar“, so dass wir erkenntnismäßigen Zugriff auf das Wesen von Dingen hätten, wie es an sich ist. …“ | http://de.wikipedia.org/wiki/Subjekt-Objekt-Spaltung

Kontext #2: Filmgruppe Laterna in 2014 nicht für einen Grünen Hegel nominiert:
http://www.subf.net/8mmlog/?p=5212

[Zum Standpunkt der Aufnahme… ]

Georg Seeßlen (30.04.2014): “ … Joanne Richardson erklärt den Unterschied zwischen dem amerikanischen Direct Cinema und dem französischen Cinéma vérité anhand der Standpunktwahl: Ist man hier darauf gerichtet, „Transparenz“ zu erzeugen durch die möglichst offene Stellung der Kamera, so geht es dort gerade darum, den subjektiven Standort der Autoren zu reflektieren. Es entsteht nicht nur eine Linie zwischen „Betrachten“ und „Teilhaben“, sondern auch eine zwischen Nehmen und Geben. Mit allen neuen Technologien des Films, von der Entwicklung der Schmalfilmkameras über die Videotechnik bis zur Handy-Fotografie waren immer Hoffnungen auf Demokratisierung (auf eine „Re-Politisierung“) verbunden. … Ein Beispiel sind die Filme des Videoladens Zürich [https://de.wikipedia.org/wiki/Videogruppe] in den Jahren 1979/80 und die Verständigungstexte dazu, in denen es darum geht, die Perspektive der Demonstranten gegen die der Polizei zu setzen. Man sieht die Polizei mit den Augen der Demonstranten, nicht die Demonstranten mit den Augen der Polizisten, was eine ziemlich eindeutige Haltung ist. Von dieser Idee aus würde es sich zum Beispiel lohnen, darauf zu achten, aus welcher Perspektive audiovisuelle Medien oder populäre Serien derzeit Demonstrationen zeigen. … Der Standpunkt der Aufnahme ist jedenfalls ein schönes Beispiel für eine Verzahnung von Theorie und Praxis beim Filmemachen, und ein Blick zurück und zugleich nach vorn. Dafür stehen auch Texte wie der von Serge Daney aus den siebziger Jahren, La remise en scène, der bereits eine gewisse Berühmtheit erlangt hat, und zuerst in den Cahiers du Cinéma veröffentlicht wurde. Er endet mit der bemerkenswerten Frage, wie man Anführungszeichen filmt. …“ | Aus: „Mit Anführungszeichen – Anmerkung zum Politischen im Film, angeregt durch das großartige Buch „Der Standpunkt der Aufnahme““ | http://www.freitag.de/autoren/der-freitag/mit-anfuehrungszeichen

// Kontexte:

(05/2014) Der Ursprung des «Direct Cinema» wird in der Regel auf die Erfindung leichter 16mm-Kameras und der tragbaren Synchrontongeräte zurückgeführt, doch wird dies auch als technologischer Determinismus kritisiert. … | https://de.wikipedia.org/wiki/Direct_Cinema

(05/2014) Cinéma vérité bezeichnet zum einen eine historische Epoche des (v. a. französischen) Dokumentarfilms der 1960er Jahre, zum anderen eine metahistorische Herangehensweise an das dokumentarische Filmen, die sich bis in die heutige Zeit fortsetzt. Kennzeichen des historischen Cinéma vérité sind die direkte Interaktion zwischen Filmemacher und Gefilmtem, damit auch eine hohe Bedeutung der filmischen Selbstreflexivität und die Provokation gegenüber dem Sujet. … | https://de.wikipedia.org/wiki/Cin%C3%A9ma_v%C3%A9rit%C3%A9

(05/2014) „Die romantische Ironie ist eine ästhetische Theorie zur Erstellung von Kunstwerken, die von den Theoretikern der Romantik eigens unter dieser Bezeichnung verhandelt wurde. … Ironie ist die Freiheit des Menschen und Künstlers vor sich selbst oder vor einer falschen oder zu starken Bindung an den künstlerischen Gegenstand und Aussagewillen (Strohschneider-Kohrs). Bis zur Ironie gebildet – ein Term, den Schlegel in seinen späteren Schriften häufig gebraucht – meint somit auch einen Grad von Vollkommenheit, der gerade wegen seiner Perfektion von Selbstkritik durchdrungen ist und in ein Gegenteiliges umschlagen kann. … Die vollendete Ironie hört auf, Ironie zu sein und wird ernsthaft, sagt Schlegel. Denn weil sie sich selbst in Frage stellt, kann sie komisch sein, erreicht in ihrem beständigen Willen zu solcher Selbstkritik aber eben eine höherliegende Ernsthaftigkeit. …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Romantische_Ironie

[8mm Films of Vivian Maier… ]

“ … Maier’s work is persuasive enough to speak for itself.“ | http://arts.nationalpost.com/2014/04/01/finding-vivian-maier-reviewed-the-search-for-the-mysterious-nanny-street-photographer-doesnt-quite-tell-the-whole-story/

“ … Ein junger Mann, John Maloof, genervt von seinem Job als Immobilienmakler beschliesst ein Geschichtsbuch zu schreiben und sucht 2009 auf Auktionen alte Fotos. Er ersteigert eine Kiste mit 1000en Negativen und findet dort zwar nicht, was er für sein Buch sucht, aber brillante Straßenfotos, Portraits, Szenen aus den 50er und 60er Jahren. … Er beginnt auch die anderen auf der Auktion an verschiedene Bieter verscherbelten Kisten aufzukaufen, darunter 600 Rollen unentwickelte Farbfilme, unzählige Super8 Filme, Tonbänder und abertausende Negative. Plus die von Vivian Maier über Jahrzehnte angehäuften Zettel, Quittungen, Nachrichten, Briefe, Bildchen, Anstecknadeln, Zeitungsausschnitte, Metallteile undundund, die er in einem Lagerhaus aufspürt.
Die Frau war eine manische Sammlerin und eine unglaubliche Fotografin. … Nach solch einer Geschichte fragt man sich wieder: Wie sehr müssten vielleicht Kunstgeschichte und Musik- und Filmgeschichte umgeschrieben werden, hätten mehr Nachbarn und Flohmarkthändler, Auktionshäuser und Entrümpler über die Jahrhunderte aufgepasst. …“ >> „FINDING VIVIAN MAIER – John Maloof, Charlie Siskel“ von Christian Caravante (09.02.2014) | http://www.festivalblog.com/archives/2014/02/finding_vivian.php5

// „The 8mm Films of Vivian Maier“ A Rare Glimpse of the Late Street Photographer’s 1970s Moving Image Work (September 7, 2013) | >> http://www.nowness.com/day/2013/9/7/3316/the-8mm-films-of-vivian-maier

// „Unraveling the Mystery of Vivian Maier, One of America’s Great Street Photographers“ Kristin Hohenadel (24.03.2014): “ … So much stuff, and so few answers about who the mysterious nanny was who had held on to her negatives for dear life but never exposed her work. …“ | http://www.slate.com/blogs/the_eye/2014/03/24/finding_vivian_maier_a_new_documentary_about_the_mysterious_street_photographer.html

// “ … Stillschweigend sammelte sie all ihre Bilder und Negative. Ihre letzten Jahre verbrachte Vivian Maier in Armut, sie starb mittellos. Im Jahre 2009 dann fanden sich in der Zwangsversteigerungsmasse einige Tausend unentwickelte Filmrollen neben Vintages und Negativen, die von drei Bietern ersteigert wurden. In kurzer Zeit stieg sie in Fach- und Sammlerkreisen zu einer der wichtigsten amerikanischen Fotografinnen des 20. Jahrhunderts auf. Sie selbst hatte dabei zeitlebens niemandem ihre Aufnahmen gezeigt und einen Großteil ihres Werkumfangs nicht einmal gesichtet. Dieser wird auf ca. 120.000 Aufnahmen geschätzt. … “ | Aus: „Vivian Maiers Auge für die Details“ (17.04.2015) >> http://www.grenzecho.net/ArtikelLoad.aspx?aid=e4338ce8-fbed-41e0-b09b-64572913ba87

[From Watergate to Super8… ]


OUR NIXON, a feature length documentary based on Super8 home movies.
Filmed by Nixon’s closest aides.

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LIAM LACEY, „Penny Lane on humanizing Richard Nixon“ (The Globe and Mail, Published Friday, Apr. 26 2013, 5:00 PM EDT): “ … On paper, it sounds like an idea for a vintage Saturday Night Live sketch: While the paranoid and Machiavellian Richard Nixon was busy secretly taping everything that happened in the White House, three of his top aides and future convicted Watergate conspirators, H.R. Haldeman, John Ehrlichman and Dwight Chapin, enthusiastically ran around with their new Super-8 cameras documenting everything that happened around them. … In fact, it’s all true, and those home movies, held by the Federal Bureau of Investigation for more than 40 years, are the substance of the documentary „Our Nixon“… . … Lane talked to The Globe and Mail from her home in New York. … Your title, Our Nixon, might be considered loaded. It echoes Hans-Jürgen Syberberg’s 1977 experimental biography, Our Hitler.
Penny Lane: Well, Brian is a huge Syberberg fan [Hans-Jürgen Syberberg >> https://de.wikipedia.org/wiki/Hans-J%C3%BCrgen_Syberberg] and that’s part of it, a kind of in-joke, which we don’t expect most people to get. But the other reference is Our Gang, which I thought of while watching these silent images. After spending so much time with them, my own instinct is to humanize these, arguably, demonized figures. Partly that’s a reflection of our ages, to see them in a more impersonal way. I’m 35 and Brian is 39 – he says he was in utero during the Watergate scandal. But I know older people who have a different perspective. We had editors who told us they just couldn’t work on the film. One man said, “I hear John Ehrlichman’s voice and it just gets under my skin too much. I can’t do this.” – For me, the power of archival material is that nobody involved can see the future and that’s what humanizes them. They don’t yet know how they will be judged. … “ | http://www.theglobeandmail.com/arts/film/penny-lane-on-humanizing-richard-nixon/article11558745/

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Ben Walters, „Nixon’s White House – caught on Super8“ (Thursday 13 June 2013): “ … An administration under fire over covert wiretapping, whistleblowers hailed as heroes and lambasted as traitors, a president’s reputation on the line … You could be excused for detecting a whiff of Nixon-era sulphur in the US political atmosphere these days. With the trial of Bradley Manning, the Department of Justice’s pursuit of journalists who use national-security sources and, of course, Edward Snowden’s revelations of NSA data harvesting filling the headlines, state-sanctioned subterfuge and divisive whistleblowing dominate US politics more than at any time since the days of the Pentagon Papers and Watergate.
It’s an opportune moment, therefore, to re-examine the surveillance culture of the Nixon administration. A timely new documentary allows us to do so from a unique perspective: from the men closest to Nixon during his time in office, through the lenses of their own cameras. Our Nixon, showing this month at Open City Docs Fest in London, draws on almost 30 hours of unseen Super 8 footage shot inside the White House, and on international state visits, by Nixon’s chief of staff HR Haldeman, domestic affairs adviser John Ehrlichman and special assistant Dwight Chapin. …“ | http://www.guardian.co.uk/film/2013/jun/13/nixons-white-house-super-8-film

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„… director Penny Lane and her coproducer Brian L. Frye discovered, in the U.S. National Archives, a collection of home movies shot – for fun – by his closest aides, John Ehrlichman, H.R. Haldeman and Dwight Chapin, between 1969 and 1973. … The filmmakers had the footage digitally preserved and, for dramatic effect, edited together its seemingly banal personal moments with excerpts from Nixon’s incriminating White House tapes. The resulting all-archival film, Our Nixon, attempts to capture the disconnect between the way historical events are viewed in hindsight and how they were experienced at the time. …“ | http://realscreen.com/2013/06/19/afi-docs-13-from-watergate-to-super-8/

>> http://www.ournixon.com/ & http://vimeo.com/lennypane

[schmalfilm Magazin (1948-2013)… ]

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schmalfilm

schmalfilm ist das einzige deutschsprachige Fachmagazin, das sich allein mit dem Medium Schmalfilm in seinen verschiedensten Ausführungen beschäftigt… | http://de.wikipedia.org/wiki/Schmalfilm_%28Fachzeitschrift%29

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Jürgen Lossau (25 April 2013): „Mit der 610. Ausgabe 2/2013 erscheint das Magazin für Super 8 und 16 mm dieser Tage zum letzten Mal. Im 65. Jahrgang der Zeitschrift müssen wir erkennen: Das Magazin hat in dieser Form keine Zukunft mehr. … Warum ist nun für den Verlag und mich der Zeitpunkt gekommen, um von diesem Magazin loszulassen? Ich fühle mich verpflichtet, Ihnen das genau zu erläutern. …“ >> http://www.filmvorfuehrer.de/topic/16803-schmalfilm-erscheint-zum-610-und-letzten-mal/ | http://www.schmalfilm-online.de/news/schmalfilm+erscheint+zum+610_+und+letzten+Mal/1408

[Zur Geschichte (Super8 Experimentalfilm)… ]

“ …
Super-8 erscheint 1965 auf dem deutschen Markt, Doppel-Super-8 und Single-8 Anfang 1966. Der Erfinder des „klassischen“ Super-8-Films kommt mit drei Kameramodellen des „Instamatic Schmalfilmsystems“ und zwei Projektoren auf den Markt. Zeitgleich präsentieren die deutschen Firmen Bauer, Nizoldi & Krämer und die Firma Plank sowie die schweizerische Paillard-Bolex Kameras, Projektoren, Filmbetrachter und Klebepressen. Diese Kameras und Projektoren zielen auf den Amateur als Käufer. Vollkommen Ungeübte sollen erfolgreich filmen. Die Handhabung ist stark vereinfacht worden. In der Filmkassette befindet sich eine Kerbe. Sie stellt automatisch die Filmempfindlichkeit in der Kamera ein. Der Film muss nicht mehr umständlich wie beim Normal-8-Film oder 16mm-Film im Dunkeln gewechselt werden. Die Kameras haben eine Belichtungsautomatik, mit der der gleiche Film bei Tages- und Kunstlicht belichtet werden kann. Das Filmbild ist gegenüber dem Normal-8-Format um die Hälfte größer und damit detailreicher, gegenüber dem 16-mm-Format jedoch viermal so klein. Die Perforation liegt nicht mehr zwischen zwei Bildern am Rand, sondern neben jedem einzelnen Bild. Die Klebestellen kommen jetzt ohne Perforationsloch aus und sind haltbarer.

… Der Umgang mit dem Medium lässt unterschiedliche Motive deutlich werden. Vlado Kristl polemisiert gegen die Vereinnahmung des Filmemachers. Super-8 ist für ihn ein autarkes Medium: „So bleibt Super 8 nur insofern interessant, wenn es auch weiterhin als unakzeptables Produkt dasteht. Als etwas nichteingliederungsfähiges, das für immer sich kritisch zur Herstellung befindet. …“

… Ulrich Gregor und ein Autor des Berliner Stadtmagazins Tip identifizieren die Anfänge der künstlerisch orientierten Bewegung in New York, die Jim Hoberman Mitte 1981 mit einer Retrospektive am Anthology Film Archives in New York vorstellt.

Reinhard Wolf, Mitarbeiter beim Gegenlicht-Filmverleih, ab 1981 Mit-Herausgeber des KOB-Info, des Koordinationsbüros der 8mm-Filmemacher, und langjähriger Beobachter der Super-8-Szene, wagt 1985 auf dem 2. Internationalen Super-8-Filmfestival Leicester einen Rückblick. Er sieht drei Phasen, bei der erst in der letzten, nach 1982, Musiker und Maler neue Impulse dem Super-8-Film gegeben haben sollen:

„The last ten years of German 8mm film making have seen repeated fundamental changes in the filmmakers thematic interests as well as in their creative methods. After the aesthetic depature form the amateur home movie, young filmmakers soon started to break the conventions of mainstream cinema – first by adopting it in parodistic ways, then – in the period from 1979 – 1982 – by taking an interest in subject and issues which were neglected by mainstream cinema as well as the offical mass media. A direct-cinema-style became almost synonymous with 8mm film. The distribution experiences with these often only journalistically orientated films, and discussions with more experimental minded artists, lead at the end of this period to a common critical disbelief in film’s ability to reflect realtiy directly. An additional collision between this 8mm tradition and a new generation of filmmakers form the metropoles who were often painters or musicians, brought new impulses. A new urban expressionistic view of postmodern society formed the base for todays 8mm film productions as it is presented in this programme.“

…“

Aus: „Experimentalfilme auf Super-8 im Bund der Deutschen Filmamateure“ | Von Kai Söltner (2004)
Quelle: http://digital-b.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/1541 | http://digital-b.ub.uni-frankfurt.de/files/1541/SoeltnerKai.pdf

https://de.wikipedia.org/wiki/Super_8_%28Filmformat%29

[Au revoir Ektachrome 100D… ]


via http://cherrykino.blogspot.de/2012/10/super-8-cube-bristol-rocks.html

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KODAK Europe: „… Auf Grund weiter gesunkener Nachfrage und einem sehr kleinen Kundenkreis ist es nicht mehr möglich den [KODAK EKTACHROME 100D Color Reversal Film 5285/7285] Farbumkehrfilm, der einen sehr komplexen Produktionsprozess erfordert, herzustellen. … Basierend auf dem aktuellen Umsatz und unseren Vorräten rechnen wir mit einer voraussichtlichen Verfügbarkeit noch für die nächsten drei Monate, für alle drei Formate S8, S16 und 35mm, des KODAK EKTACHROME 100 D Color Reversal Film 5285/7285. Einzelne Produktgruppen können früher abverkauft sein. … Den KODAK TRI-X Black und White Reversal Film 7266 werden wir weiterhin herstellen, um einen Umkehrfilm anzubieten. … “

Aus: „KODAK teilt mit: Ektachrome 100D geht – Vision 3 50D kommt!“ (12.12.2012)
Quelle: http://www.wittner-kinotechnik.de/neu/news2012.php#20121212-1

#2: http://www.schmalfilm-online.de/news/Kodak+stellt+Produktion+des+Ektachrome+100D+ein/1304

#3 http://motion.kodak.com/motion/About/The_Storyboard/4294970514/index.htm

#4 http://motion.kodak.com/motion/Products/Production/Spotlight_on_Super_8/Super_8mm_Products/index.htm

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Jürgen Lossau, 12.12.2012: “ … Hallo […] S8ler, [Künftig kein Farbumkehrfilm von Kodak in Super 8 mehr. Dafür Negativfilm Vision3 50D in Super 8.] nach Experten-Schätzungen beträgt der weltweite Super-8-Markt unter 100.000 Kassetten – dabei hat Farbumkehrfilm (Ektachrome 100D, Velvia) rund 55% Anteil. In Deutschland werden pro Jahr unter 20.000 Kassetten verbraucht. Hier ist der Anteil an Farbumkehrfilm etwas höher, rund 60%. Mit dem Ende des Ektachrome 100D wird mittelfristig die Hälfte der Verkaufsmenge an Super-8-Kassetten (national und weltweit) entfallen. Und man muss nicht orakeln, um bei diesen Produktionsmengen vorherzusagen, dass niemand mehr einen Umkehrfarbfilm extra neu erfinden wird. Den könnte man, bei den Mengen, ja nur alle 5 Jahre mal neu gießen. Das ist komplett unwirtschaftlich… “

Volker Leiste 09:01 12.12.2012: “ … Danke für diese Zahlen Herr Lossau, … Wenn ich lese dass Deutschland fast 20% des gesamt Weltmarktes in Super8 ausmacht und addiere den Rest von Zentraleuropa hinzu, sehe ich die Chance, dass hier der Takt der neuen Zeit geschlagen werden kann, weil hier auch Potential vorhanden ist (Wittner, Andec, ADOX, ORWO, FOMA, super8reversal). …“

Quelle: http://www.filmvorfuehrer.de/topic/15711-kodak-stellt-produktion-des-ektachrome-100d-ein/

>> http://www.filmvorfuehrer.de/topic/15714-die-zeit-nach-kodak-neue-strategien/

[Wer braucht heute noch Film??… ]


[Picture Source: Der Tod aus Det sjunde inseglet (Ingmar Bergman, 1957)]

“ … Speaking of my fears, I have a final one. Film on celluloid has proven remarkably resilient. Not long ago, invaluable missing footage from Lang’s „Metropolis“ was found surviving very nicely in Argentina. If we had the missing reel from „Magnificent Ambersons,“ we could watch it together tonight. How long will the digital file of a new movie survive and be readable? I have memory discs of pretty much everything I’ve ever written on a computer, but have no idea what format they were created in or how to read them. I also have carbon copies of everything I wrote for the Sun-Times from 1966 until around 1977, when we got computers in the newsroom. I made them on my typewriter. You remember those. …“ | From: „The sudden death of film“ By Roger Ebert on November 2, 2011 | http://blogs.suntimes.com/ebert/2011/11/the_sudden_death_of_film.html

Roger Green | November 3, 2011 4:46 AM
I’m hoping the ‚death‘ of film is like the ‚death‘ of vinyl in the music business, and that there will always be a niche market, at least.

Light and Sound Entertainment | November 3, 2011 1:48 PM
One format doesnt need to die to make way for the other. Both will coexist. Both formats have advantages and disadvantages. Vinyl is still around in the age of digital music. Film will also survive along with digital formats. One may become more dominant that’s all. Film is not dead.

John Sullivan | November 3, 2011 4:31 PM
I just finished a screenplay of four Edgar Allan Poe stories (including „Masque of the Red Death“), and hoped one day to shoot it in Technicolor! Born way behind my time, I guess.

CH | November 4, 2011 12:17 AM
Film is dead. Long live film.

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Fuck. RIP FILMmaking.
Comment by Erik — Friday, 7 September 2012 21:06 UK
Fuji To Cease Motion Picture Film Manufacturing By End Of The Year?
http://www.deadline.com/2012/09/fuji-to-cease-motion-picture-film-manufacturing-by-end-of-the-year/

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“ … Kodak is still resolutely committed to the wonderful, inimitable, organic film format and to motion film picture industry in general. … Kodak’s plan for the future has a sharper focus now …“ | Kai Langner, Regional Sales Director & Vice President | KODAK Entertainment Imaging Europe, Middle East & Africa Region …“ | Aus: „28.09.2012 – KODAK teil mit“ | http://www.wittner-kinotechnik.de/neu/news2012.php

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Tell us why Film Matters to you…
http://motion.kodak.com/motion/Customers/Film_Matters/index.htm

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01.10.2012: “ … Am vergangenen Freitag gab Kodak nicht nur weitere Entlassungen bekannt, sondern auch weitere Eckpunkte seiner Umstrukturierungspläne. … [so] war man […] optimistisch und wollte unbedingt am Traditionsgeschäft mit analogen Filmen und Fotopapieren festhalten. Aber schon kurz darauf stieg der angeschlagene Konzern aus dem Diafilm und Online-Fotogeschäft aus und kündigte später im August den Verkauf des kompletten Analogfilmgeschäfts […] an. …“ | http://www.heise.de/newsticker/meldung/Bald-keine-Kodak-Tintendrucker-mehr-1720690.html | https://de.wikipedia.org/wiki/Kodak

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Daniel Cooper (Sep 13th 2012): “ … Since your average talkie is now recorded onto SD card and SSDs, companies that produce old-timey film are feeling the squeeze. As such, and despite its own efforts, Fujifilm is shuttering a large part of its cinema business by March 2013. While it’ll continue to produce stills film (for the time being, at least) and archival material similar to Kodak’s Asset Protection film, moves are under way to redirect its focus toward digital tools that won’t be left behind as people start to make movies on their smartphones. …“ | http://www.engadget.com/2012/09/13/fujifilm-ends-cinema-production/

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“ … Rochester/Es/Ag. Bei Kodak geht der Überlebenskampf in die nächste Runde. Jetzt will der Pionier der analogen Fotografie sein Geschäft mit Fotofilmen abstoßen. Bis Mitte des kommenden Jahres soll nun ein Käufer gefunden werden. …“ | Kodak-Film ist Geschichte (Die Presse, 24.08.2012) | http://diepresse.com/home/techscience/hightech/1282812/KodakFilm-ist-Geschichte

parapente
24.08.2012 08:42
Zum Artikel: Kodak will Fotofilm-Sparte verkaufen
Wer braucht heute noch Film??

Antworten Gast: undich
24.08.2012 09:32
Re: Wer braucht heute noch Film??
mehr als man glaubt
aber weniger als man gern hätte

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Noch gibt eine große Vielfalt an verschiedenen Super8 Filmkassetten zum Beispiel durch die Filmkonfektionierungen bei Wittner Kinotechnik (Hamburg) – aber wie schon in einem vorherigen Beitrag angedeutet, sind die Preise pro Kassette (Filmmaterial + Entwicklung + Überspielung) für normalsterbliche Filmliebende Rotznasen kaum mehr zu verkraften.
Super8 [15m Kassetten] | http://www.wittner-kinotechnik.de/katalog/04_filmm/s8_filmm.php

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