Ein paar Lebensfetzen von der Schmalfilmgruppe…
1) Wenn Thomasio frühmorgens auf dem Weg zur Arbeit aus rein biologietechnischen Gründen die Augen noch nicht richtig öffenen kann, so knallt ihm flugs ein Radfahrer samt Schmerzensgeldforderung in die Tür von einem Wagen, welcher ihm nicht gehört, der zudem dann einen Lackschaden hat, welchen er ebenfalls begleichen muss, ohne zuvor die heilige Haftpflichtversicherung abgeschlossen zu haben. Da weiss man jedenfalls wofür man arbeitet (schnelstmöglich ein Haufen Wohnmobile zusammenbasteln). Elendes Zusammenprallen von falsch berechneten wirklichkeitskoordinaten im Sonderangebot. All You can fuck.
2) Die Karaffe beherbergte noch etwas mit Wachstum begabten Schimmel welcher sanft auf dem verzweifelten Rotwein schwimmt. Erst nachdem die Karaffe gar wohl gesäubert vorliegt, fröhnen Lennardo und Lemonhorso, angeregt durch die Becher mit heissem Kaffee und Roststellen im inneren Weltenraum, eine Weltschmerz-Diskussion um die zerstreuten Gefühle, visuelle Libido und wenn möglich etwas gestalterische Geisteskräfte zu sammeln.
Technisch gesehen piepst das BIOS des Video-Schnitt-und-Sound Rechners gequält seinen zu-hohe-Feuchtigkeit-und-Kälte-Errorcode – aber alsbald ihm ein Heissluftradiator für ein paar Minuten beigestellt wird, besinnt er sich eines besseren und fährt mitsamt unserem freudigen Erwarten hoch.
3) Zur späten Stunde stellten wir verblüfft unter dem dreckigen Rotlicht (siehe Bild) fest, dass der Mörder in dem Jerry Cotton Film „Der Tod im roten Jaguar“ ein Taxi fährt. (Der Tod im roten Jaguar, R: Harald Reinl, Drehbuch: Alex Berg , D+I 1968) ->> [ „Als Produzent Willeg Anfang der Sechziger Jahre mit seinen Heimatfilmschnulzen keinen Erfolg mehr hatte, beglückte er das deutsche Publikum mit Perlen der Filmkunst wie z.B .“Nackte Liebe in heißem Sand“ und „Das Stundenhotel von St. Pauli“. In der legendären „Jerry Cotton“ Filmreihe versuchte er allen Ernstes das märkische Viertel in Berlin als New York zu verkaufen. Großartig!!!“ (Quelle: cultourpur.de)].
…ein Impuls zum Dialog der Satellittenszene mit Short und Götz:
[…] Short: …wo waren wir stehengeblieben?
Götz: …hhmmm also er fährt vor mit’m Taxi.
Short: …was? – der Mörder?
Götz: …richtig, er fährt vor mit’n Taxi und sagt: „Bitte Madam – Ihr Taxi steht bereit“ – also dann steht Sie vor ihm – guckt ihn lange an und merkt: irgendetwas stimmt nicht mit dem Mann – und er sagt: „Darf ich bitten?“….
Short: …lass mich raten, sie steigt ein.
Götz: (zustimmend) hmmm – und dann fahren sie los.
Short: Wohin? – Also jetzt bin ich gespannt.
Götz: Sie fahren über die Golden Gate Bridge – Jerry verfolgt sie mit seinem roten Jaguar. Sie sagt zu dem Taxifahrer: „Fahren sie bitte nicht so schnell!“ – Er sagt: „Sagen Sie mir nur wie ich fahren soll Madam, ich möchte in allen Dingen Perfekt sein – Perfekt sein befreit!“ …oh scheisse Störsignale… und dann will der Taxifahrer die Frau erschießen – aber Jerry ist natürlich zur Stelle und rettet die Frau – aber statt dessen wird der Taxifahrer erschossen… (Quelle: Neila Script V0.62 vom 27.01.2007 (unveröffentlicht))
[Anmerkung I (12/2009)]:
Der Dialog wurde im Zuge der Synchonischation stark gekürzt und überarbeitet ;)
[Anmerkung II: […] „Dabei hatte sich der damals 31-jährige Delfried Kaufmann, Mitarbeiter des Waschmittelkonzerns Henkel (Bastei sprach jahrelang vage von einem „Waschmittelvertreter Herr K.“), eigentlich einen Spaß erlauben wollen. >> [„Jerry Cotton – endlich enttarnt: Der FBI-Agent ist das Geisteskind des Vertreters Delfried Kaufmann…“ >> welt.de/data/1998/05/06/661491.html (Von JÖRG WEIGAND; 06.05.1998)]]
4) Des weiteren vermute ich, dass der wackere Lennardo langsam genug von meiner Dario Agento [Dario Agento >> de.wikipedia] Filmreihe hat – ich habe mir vorgenommen ihn nicht weiter damit zu penetrieren – mal sehen ob’s klappt…
Kommentare