Schlagwort: Der Ton zum Schmalfilm

[Zur Vertonung… ]


Zur Verschmelzung von Bild und Klang

Ungezählte Nächte standen wir (beispielsweise bei unserem letzten Filmprojekt Neila) mit den Lippen dicht vor dem Micro und der Poppschutz-Strumpfhose – und starrten gebannt auf die Mundbewegungen, die es vor uns auf der Leinwand möglichst treffend zu vertonen galt. Es war verblüffend – wir verbrachten ungleich mehr Zeit mit verschiedenen Satzbetonungen und dem Sprachtiming vor dem Mikrofon, als mit Szenen-Proben und dem Dreh selbst.

Super8 Film hat keinen eignen Ton (Super8 Tonfilmkassetten gibt es nicht mehr). Das Gewicht und die Bedeutung des Klangs (die Vertonung) streift am Anfang eines Projektes kaum das Bewusstsein – später bekamen wir den Eindruck, das der Ton-Moment mindestens so wichtig ist wie die 24 Bilder in der Sekunde.

Wir sind nun – um dem Weinstein Super8 Material klang zu geben – in der Garage von einem Bildschirm auf einen Beamer umgestiegen – nicht zuletzt um die zu vertonenden Lippen etwas größer zu sehen – und uns der TV-Monitor zersplatternd aus dem Wandregal in die Tiefe gekippt war.
Was ich gar nicht bedacht hatte, das Beamer auch lautstarke Lüfter haben können. Lüftergeräusche stören. Beim Vertonen braucht es so weit als möglich Stille. So mussten wir – wie bei einem Filmprojektor – bei der Vertonung den Beamer hinter einem Schallschutzglas verbannen (siehe Prinzip-Bild oben).

60iger Jahre Boxen vom Sperrmüll (2 Kieler Elac LK 3300 im Holzgehäuse) sind nun – auf der anderen Seite des Schallschutzglases – für den Schall zuständig. Wir suchen übrigens noch eine kleine Gegensprechanlage (oder ein Babyphon), zum Kommunizieren in der Garage – wer so etwas bei sich ungebraucht rumliegen hat, würde bei uns auf freudige Benutzer stoßen!