“ … Brinkmanns Gedichte stellen durchaus Provokationen dar, denn sie sind nicht auf die Ewigkeit gerichtet, sondern zielen auf den Moment, feiern den Augenblick: „Sie sind zunächst einfach nur da“, schreibt er. Und sie definieren neu, was in Augenschein genommen werden darf: Spülklosetts und Waschmaschinen, Hollywoodstars, Comics und Pornografie tauchen jetzt in Gedichten auf. Fliegen, Schweben und Entgrenzung des Bewusstseins – so die Parole. … Heiner Müller hat ihn einmal „das einzige Genie in der westdeutschen Literatur“ genannt, Klaus Theweleit sah in ihm den einzigen deutsch schreibenden Poeten dieser Jahre, „der es wirklich aufnehmen konnte mit den Wörtern“. …“ | Aus: Ulrich Rüdenauer „Rolf Dieter Brinkmann: Einen Tag älter, tiefer und tot“ (16.11.2021) | https://www.fr.de/kultur/gesellschaft/rolf-dieter-brinkmann-einen-tag-aelter-tiefer-und-tot-91101348.html
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“ … ACID hatte […] die Unterschiede, zwischen E und U-Kultur, zwischen sorgsam getrennten Literaturgenres vermischt und den Kanon der Regeln und relevanten Schriften gründlich durcheinander gewirblt – Comics waren hier ebenso zugelassen wie Gedichte, Literaturtheorie oder Montagen. … All das war 1969 natürlich noch nicht dagewesen. Das gilt auch für die Brinkmann´sche Lektüranweisung: „Stochern Sie einfach im Gerümpel herum, vielleicht finden Sie da die Antwort“. (Tine Plesch) — raumzeit, 13.04.2004 … “ | Über: Acid Gebundene Ausgabe -? März Verlag
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“ … Die viel gelobte, auch auch beschimpfte Dokumentation über die amerikanische Subkultur der Beatniks und Hippies … Rühle verweist auf die vielen „Gründungsdokumente der Postmoderne“, so die „großen verspielten“ Essays von Marshall McLuhan und Timothy Leary, und die vielen Schriftsteller wie Charles Bukowski und William Burroughs, die hier erstmals einem „breiteren deutschen Publikum vorgestellt wurden“. Abgesehen davon ist Rezensent Rühle auch ein bisschen neidisch auf die „heilsgewisse“ Naivität und den „unbändigen Optimismus“, den die Texte des Buchs verströmen; eine solche „Ästhetik der Unmittelbarkeit“ sei uns heutzutage, wie er findet, durch „knauserige Angst“ verloren gegangen. …“ | https://www.perlentaucher.de/buch/acid-neue-amerikanische-szene.html
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