Jean-Pierre Léaud in „L’amour en fuite“ (François Truffaut, 1978)
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“ … Liebe auf der Flucht ist der letzte Film aus dem Antoine-Doinel-Zyklus. Truffaut hatte die einzigartige Chance, Filmmaterial aus zwanzig Jahren fiktiver Biographie zu verwenden, so dass Liebe auf der Flucht das Skelett für üppige Rückblenden … bildet. …“ | Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Liebe_auf_der_Flucht
-.- “ … Für den schüchternen Jungen [François Truffaut] ist die Literatur ein geheimer Fluchtort. Er richtet eine Barrikade von Wörtern um sich auf. 1946 – er ist gerade 14 Jahre alt – verläßt Francois die Schule. Er beginnt kurz eine Schweißerlehre, landet wegen ein paar kleiner Diebstähle in einem Besserungsheim. Von den Zumutungen eines sturen Erziehungsbetriebs, von den Ausreißversuchen, von den Verlockungen der großen Boulevards erzählt er 13 Jahre später in seinem ersten Film »Sie küßten und sie schlugen ihn«. Da erscheint zum ersten Mal Antoine Doinel auf der Leinwand, Truffauts filmisches Alter ego. … Der knapp 15-jährige Truffaut gründet im Quartier Latin einen Filmklub, den »Cercle Cinemane«. Die Sache geht gründlich schief, Truffaut sitzt einem Schwindler auf, der die versprochenen Fritz-Lang-Filme nie liefert. … »Meine Schreibmaschine führt ein Eigenleben, ich habe den Eindruck, an ihr zu hängen wie an einem Tier« (1976). Depressionen, Todesängste und Selbstmordgedanken haben Truffaut sein ganzes Leben begleitet. 1978 schreibt er an den Romancier und Kritiker Jean-Louis Bory (der sich einige Monate später das Leben nimmt): »Diese Seelenschmerzen, die wie Todesqualen sind, das Gefühl, in ein schwarzes Loch zu fallen, nicht mehr zu existieren, diese Irrealität der Gesichter, denen man auf der Straße begegnet, all das habe ich selbst schon verspürt, ebenso die Gewißheit, anderen nicht begreiflich machen zu können, was sich in einem abspielt, den Verlust des Konkreten, diese stumpfsinnige Leere.« … “ | Zu: „Zu: Francois Truffaut: »Briefe 1945 – 1984«. Herausgegeben von Gilles Jacob und Claude de Givray. Aus dem Französischen von Robert Fischer. Köln, 736 Seiten | Aus: „Das Leben ist ein Roman“ Hans-Christoph Blumenberg (09.09.1990) | Quelle: https://www.spiegel.de/kultur/das-leben-ist-ein-roman-a-ce5a3d6d-0002-0001-0000-000013501509 -.-
“ … [Jean-Pierre Léaud war] François Truffauts Lieblingsheld Antoine Doinel, fünf Filme und zwanzig Jahre lang. … So viel plötzlicher Ruhm, der ein Legendenleben lang halten sollte und den der Halbwüchsige 1959 in Cannes so feierte: „Das ist alles Wahnsinn hier, ich weiß schon gar nicht mehr, wie mein Leben ausgesehen hat vor dem Festival.“ … Und wie lebte Léaud nachher? So unstet vielleicht wie der narzisstische Frauennichtversteher Antoine Doinel, den Truffaut als sein Alter Ego erfand. So filmverrückt und filmverschlungen wie der intellektuell versponnene Jungregisseur, der in Bernardo Bertoluccis „Letztem Tango in Paris“ die Welt ausschließlich durchs Objektiv wahrnimmt und doch unbedingt die ungemein physische Maria Schneider heiraten will. So nervtötend auch wie der brüllend komische, komisch brüllende Starschauspieler in Truffauts „Amerikanischer Nacht“, der mitten im Identitäts- und Liebeschaos schon mal Kollegenseelen wie Hotelzimmer zertrümmert. … Vage Vermutungen, genährt durch Léauds lebenslanges Mantra, recht eigentlich nur in seinen Filmen zu existieren. Verbürgt immerhin ist eine manifeste Lebenskrise, nach François Truffauts frühem Tod 1984. …“ | Aus „Der Mann aus Vergangenheit“ Jan Schulz-Ojala (05.05.2014) | Quelle: https://www.tagesspiegel.de/kultur/der-mann-aus-vergangenheit-8135455.html
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“ … in Auseinandersetzungen konnte [François Truffaut] mächtig ausholen. Legendär ist seine Entzweiung mit Jean-Luc Godard, die ihren Ausgang in der Frage nahm, wie man Filme zu machen habe in den politisch aufwühlenden 1960er-Jahren. Eine politische „Instrumentalisierung“ von Filmen lehnte Truffaut ab, während sich Godard explizit als politischer Aktivist positionierte. Selbst als Godard nach vielen Jahren einen Brief an Truffaut schrieb, der auf eine gewisse auch selbstironische Art eine neuerliche Begegnung zu initiieren versuchte, antwortete ihm Truffaut mit einer bissigen „Abreibung“ – es blieb beim Bruch. … Er rief einen Filmklub ins Leben, ohne dafür Geld zu haben, und klaute einmal die nötige Filmkopie für eine Vorführung, weil man sie ihm auf anderem Weg verwehrt hatte. Er meldete sich freiwillig für den Militärdienst in Indochina, desertierte aber kurz vor dem Abtransport und tauchte unter, bis man ihn festnahm und unehrenhaft entließ. Und trotz einer Ehe, den anschließenden vielfachen Beziehungen und Affären insbesondere mit seinen Hauptdarstellerinnen, die er öfter umgarnte, besuchte er auch bis wenige Jahre vor seinem Tod Prostituierte. Er brauchte zeitlebens die Zuwendung von Frauen. … Als François Truffaut 1984 aufgrund eines Hirntumors starb, riss es ihn tatsächlich aus dem blühenden Leben, denn Filmideen hatte er noch viele, eine Autobiografie hatte er angefangen zu schreiben. …“ | Aus: „François Truffaut (1932–1984): Kindheit – eine Zeit schmerzlicher Erinnerungen“ Uwe Britten (2022) | Quelle: https://www.aerzteblatt.de/archiv/francois-truffaut-1932-1984-kindheit-eine-zeit-schmerzlicher-erinnerungen-70782ad4-bd14-4a2c-bbc0-03d22f2964bb
In Kiel, am Dreiecksplatz, in der Wilhelminenstrasse, im Studio I²ncrease, wo die Wände mit Aluminiumpapier beklebt waren, da war Gerrit ein latentes Phantom. Der Freund aus der Vergangenheit schien ein Orientierungspunkt, ein Fixpunkt zu sein. Wenn ich gelegentlich bei Wieland Schmidt im Atelier saß, mir der verwege Maler, mit seinem gewogenen Schalk im Auge, über die Dinge des Lebens erzählte, so ging es dabei auch – immer mal wieder – um Gerrit. Wieland war meistens wütend (Er hätte nicht …, wie konnte er nur … ) – und liebte den Freund doch. Eines Abends ging es um eine Bootsfahrt, die weit zurück lag. Das LSD hatte zu wirken begonnen. Ohne die Freunde, ohne Gerrit, wäre er in der „Klappse“ gelandet, sagte Wieland, nickte mir bedeutsam zu – und nahm einen tiefen Zigarettenzug.
-.- Cem-Odos Gueler (15.2.2025 ): “ … Baum war ein liberales Schwergewicht und gehörte zu dem Kreis von Politikern, die das Wesen der Bundesrepublik in der Nachkriegszeit nachhaltig prägten. Geboren wurde er 1932 in Dresden, als Kind überlebte er die Bombardierung der Stadt. Seine Mutter, eine Russin aus Moskau, die nach der Oktoberrevolution 1917 das Land verlassen hatte, floh mit ihren drei Kindern erneut. 1950 landete die Familie in Köln, jedoch ohne Baums Vater, der in sowjetischer Kriegsgefangenschaft starb. … Als die FDP 1982 die sozialliberale Koalition platzen ließ, stand Baum auf der Seite von SPD-Kanzler Schmidt. Anders als seine Parteifreund*innen Ingrid Matthäus-Maier oder Günter Verheugen verließ er die Liberalen aber nicht. Er nahm sich vor, den linksliberalen Flügel neu aufbauen und politische Visionen jenseits des reinen Wirtschaftswachstums zu entwickeln. … „Die Ära Lindner, wie wir sie kannten, ist zu Ende“, sagte er im Interview mit dem Kölner Stadtanzeiger. Er sei „verstört“ gewesen, wie der Parteichef seinen Abgang aus der Bundesregierung inszeniert habe. „Die Art und Weise, die Ampel zu verlassen, hat zu einem Vertrauensverlust geführt.“ … “ | Quelle: https://taz.de/Gerhart-Baum-ist-tot/!6069729/ -.- Simon Schröder, Christian Stör (15.02.2025): “ … Nach seinem Ausscheiden aus dem Bundestag 1994 arbeitete Baum mehrere Jahre als Leiter der deutschen Delegation bei der UN-Menschenrechtskommission. Später nahm er seine Anwaltstätigkeit wieder auf. Bekannt wurde Baum dabei nach der Jahrtausendwende vor allem als Mitinitiator von erfolgreichen Verfassungsbeschwerden gegen Gesetzespakete wie den sogenannten Großen Lauschangriff oder die Vorratsdatenspeicherung. …“ | Quelle: https://www.fr.de/politik/frueherer-innenminister-gerhart-baum-ist-tot-zr-93574155.html -.- Fatina Keilani, Berlin (15.02.2025): “ … Wann immer der Staat sich anschickte, die Bürger auszuspähen, stemmte sich der Liberale dagegen und ging dafür auch bis nach Karlsruhe. Nun ist der Jurist 92-jährig gestorben. … Das Grundgesetz hat Baum immer verteidigt, denn er wusste um den hohen Wert dieser auf Leid und Blutvergiessen errichteten freiheitlichen und demokratischen Verfassung, hatte er doch den Nationalsozialismus und den Zweiten Weltkrieg erlebt und den Zustand Deutschlands in Unfreiheit vor dem Grundgesetz. … Der mögliche Missbrauch staatlicher Macht trieb ihn um. Sein Satz «Wir dürfen nicht zulassen, dass der Rechtsstaat von denjenigen unterwandert wird, die vorgeben, ihn zu verteidigen» lässt sich in jeder Epoche neu lesen, von rechts, aber auch von links. Vielleicht blieb das Thema Datenschutz auch deshalb für Baum so bestimmend. … “ | Quelle: https://www.nzz.ch/international/gerhart-baum-blieb-linksliberal-bis-zum-schluss-ein-nachruf-ld.1776969
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Meingott Waltraud (15.02.2025) : “ … Diese reflektierte scharfsinnige Stimme werde ich vermissen. Was mir an ihm u.a. sehr gefallen hat, war, dass er sich trotz seiner Ruhe, Souveränität und Abgeklärtheit ab und an noch richtig aufregen konnte, und das bis ins hohe Alter … Ab und an sah ich ihn in der Kölner Südstadt flanieren. Was ich sah war, Eleganz, ein stets wacher Blick und, irgendwie Bescheidenheit. …“ | zu https://www.zeit.de/politik/deutschland/2025-02/fdp-gerhart-baum-lindner-scholz -.- pumble: “ … „Sein Rat und sein kritischer Blick werden uns fehlen.“ Als hätte Christian Lindner auf den Rat von Gerhart Baum irgendwas gegeben. Wo wir sein könnten, wenn in den letzten Jahren nicht ein Christian Lindner, sondern jemand vom Format Gerhart Baums in der FDP den Ton angegeben hätte. …“ -.- keith61: “ … Ich habe Herrn Baum immer als sehr wohltuenden Kontrast zur heutigen FDP wahrgenommen. … „ -.- Punk Rock Never Dies: “ … Ich hatte immer Hochachtung vor ihm, obwohl ich viel später geboren bin. Aber wenn ich an Liberalismus denke, denke ich an ihn und auch an Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. …“ -.- Alias Adal: “ … Er war ein „freier Demokrat“, der sich diese Bezeichnung auch verdient hat – mit Rückgrat und sozialem Gewissen. …“ -.- IchWeissDassIchNichtsWeiss: “ … Ich bin wahrlich kein FDP-Anhänger, aber er war der beste FDP-Politiker den ich je kannte. Ein Mensch, der reflektiert, gesellschaftspolitisch und geopolitisch denkt. Nicht auf Krawall gebürstet, sondern besonnen den Diskurs suchte und hervorragende Ideen hatte, für und nicht gegen die Menschen. …“ -.- Querschlafendes Denkschaf: “ … Letztes Jahr konnte man mit Gerhart Baum noch einen im besten Sinne streitbaren und engagierten Mahner erleben, der mit seinem messerscharfen Verstand und einem schier unerschöplichen Erfahrungsschatz eines langen Lebens immer zur Stelle war, um nicht nur dem Berliner Politikbetrieb den Spiegel vorzuhalten, sondern uns allen. Seine Stimme, sein Humor und vor allem seine Persönlichkeit und Integrität werden fehlen, gerade in diesen Zeiten. …“ -.- Nicetohave: “ … Hatte ihn neulich noch im Kanzler-Podcast gehört … ich habe nichts für die heutige FDP übrig, aber vor Baum habe ich großen Respekt. …“ -.- die Wolkenpumpe: “ … Er hatte immer das, was wir heute vielfach schmerzlich vermissen, einen moralischen Kompass. …“ -.- Klautzsch_64: “ … Da geht die alte FDP. Scharfsinnig, uneitel, offen im Denken … Ein Vorbild. …“
Dieter Wunderlich: “ … Ein junges Paar verbringt die Ferien in einem Landhaus an der Côte d’Azur. Das erotische und müßiggängerische Idyll wird zerstört, als unerwartet ein alter Freund der beiden mit seiner Tochter auftaucht und sich hinter der Fassade der Freundschaft Eifersucht, Hass und Rachegefühle aufbauen … Die Vierecksgeschichte „Der Swimmingpool“ wirkt wie ein Kammerspiel. Das Geschehen spiegelt sich vorwiegend in den Mienen und Gesten der hervorragenden Schauspieler ab. …“ | Quelle: https://www.dieterwunderlich.de/Deray_swimmingpool.htm
-.- Der Swimmingpool (Originaltitel: La Piscine) ist ein Film von Jacques Deray. Er lief am 31. Januar 1969 in den französischen und am 8. März 1970 in den bundesdeutschen Kinos an. | https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Swimmingpool
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Matthias Lerf (23.07.2022): “ … [Als] «La piscine» von Jacques Deray … letzten Sommer, zusammen mit Klassikern wie «Casablanca», wieder in einem New Yorker Programmkino gezeigt wurde, musste die vorgesehene Laufzeit Woche um Woche verlängert werden, so gross war der Andrang. … “ | Quelle: https://www.tagesanzeiger.ch/am-pool-mit-romy-schneider-und-alain-delon-153088860251
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Louis Deluigi (23.07.2022): „Das war einer der wenigen Filme, bei denen ich schon in der Pause das Kino verliess. Am liebsten wäre ich schon kurz nach dem Intro gegangen, aber als damals schon sehr empathischer Mensch, wollte ich die anderen Besucher nicht stören. …“ -.- J. Steimle (23.07.2022): “ … @Louis Deluigi: Und was hat Sie dermassen gestört? …“ -.- Hans Meier_4 (23.07.2022): “ … @Louis Deluigi: Mehrheitlich schaue ich mir einen Film nur ein einziges Mal an. „La piscine“ … sehe ich jedoch sehr gerne alle paar Jahre mal wieder an. …“ -.- Louis Deluigi (23.07.2022): “ … @Hans Meier_4: Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. …“ -.- Anna Katharina Laggner (15.08.2020): “ … „Der Swimmingpool“ (La Piscine) hat selbst maßgeblich die Klischees des französischen Kinos, konkreter, der Nouvelle Vague geprägt. Damals aber war es Avantgarde, dass eine nackte Romy Schneider (unglaublich schön) sich auf den gelangweilt zur Seite blickenden Alain Delon (unglaublich schön) legen und ihn fragen kann, „Was denkst du?“ … [Blicke] und Liebe. Mir fällt keine Gattung des Kinos ein, die eine ähnliche Meisterschaft im intellektuellen Aufpimpen entwickelt hat wie die Nouvelle Vague. Es ist großartig. Großartig langweilig, großartig schön und großartig untergegangen. … Man kann [ ] sich [den Film] wegen seiner [ ] 60er-Jahre-Ausstattung anschauen, wegen Romy Schneider und Alain Delon natürlich, ja vielleicht sogar wegen der Langeweile. Denn es zeugt von Großzügigkeit, von einem ganz und gar anderen Verständnis von Unterhaltung und Zeit, wie wenig in dem Film – immerhin ein Thriller mit einem Mord – tatsächlich passiert. …“ | Quelle: https://fm4.orf.at/stories/3006065/ -.-
“ … Das Verhältnis von Kunstwerk und Welt bzw. Alltag ist dasjenige einer wechselseitigen Spiegelung, einer Reflexion – wenigstens beim gelungenen Kunstwerk. Daraus folgt, daß das Subjekt, das eine ästhetische Erfahrung macht, gerade das alltägliche ist, weil nur dieses die vom Kunstwerk aufgespannte Welt in sich spiegeln kann. Wenn es stabile ästhetische Gestalten des Subjekts geben sollte, dann wäre die ästhetische Erfahrung solcher Subjekte bloß affirmativ und nicht negativ: sie wäre l’art pour l’art ohne jeglichen subjektverändernden Effekt. Grundlage der Negativität der ästhetischen Erfahrung ist die Differenz zwischen Kunst und Leben, die in der ästhetischen Erfahrung schmerzvoll oder auch lustvoll bewußt wird. Es gibt also eine wechselseitige Spiegelung von empirischer Welt/Alltag und Parallelwelt/Alternativwelt (etwa im Roman). … Die ästhetische Erfahrung ist also eine Kontingenzerfahrung: ich erfahre die gegebene Welt einerseits als nicht die einzige, die möglich ist, und andererseits als entgegen dem Schein ihrer natürlichen Notwendigkeit nicht notwendig. Ein auf dieser (wenn man so will) Einsicht, die in der ästhetischen Erfahrung gewonnen werden kann – und die vielleicht nicht von Dauer ist, sondern immer wieder neu erfahren werden muß – aufbauendes aktives Verhalten des Subjekts ist das, was Friedrich Schlegel als „Ironie“ bezeichnet: das ästhetische Verhalten ist das (manchmal lustvolle) Spiel mit möglichen und wirklichen Welten oder Selbstverhältnissen. …“ | Jens Szczepanski „Subjektivität und Ästhetik“ (Gegendiskurse zur Metaphysik des Subjekts im ästhetischen Denken bei Schlegel, Nietzsche und de Man, Erschienen 2007 im transcript Verlag) | Quelle: https://www.transcript-verlag.de/shopMedia/openaccess/pdf/oa9783839407097.pdf
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“ … Psychoanalytische Filmtheorie versucht in erster Linie herauszuarbeiten, wie das Unbewusste die Rezeption von Filmgeschehen unterstützt, bzw. wie Film und Kino unbewusste, irrationale Prozesse beim Betrachter auslösen und Filmschauen so zu einer lustvollen Erfahrung werden lassen. Wenn der Film, wie seit jeher behauptet, in die Nähe des Traums gerückt werden kann, so muss es möglich sein, ihm mit Mitteln der Psychoanalyse (analog einer Traumdeutung) beizukommen. … das Kino und die Psyche. … Die klassische psychoanalytische Filmtheorie begann bereits 1916 mit der Veröffentlichung von Hugo Münsterbergs Studie Das Lichtspiel. Sie bedient sich vor allem der Konzepte Sigmund Freuds, als das wichtigste Konzept sei hier der das unbewusste Verarbeiten ödipaler oder narzisstischer Strukturen genannt. Daneben gibt es seit den 1970er Jahren die auf den Theorien des französischen Psychoanalytikers Jacques Lacan aufbauenden Ansätze, die von Filmwissenschaftlern wie Laura Mulvey und Christian Metz aufgegriffen wurden. Wichtige Aspekte sind hierbei Identifikation und Symbolik sowie Lacans auf dem Konzept des Spiegelstadiums beruhende Konzeption des Imaginären. Auffallend bei der Beschäftigung mit psychoanalytischer Filmtheorie ist die nahezu ausschließliche Beschäftigung mit Filmen des klassischen narrativen Erzählkinos (besonders beliebt sind hierbei die Filme Alfred Hitchcocks), während Überlegungen etwa zum Avantgarde- und Experimentalfilm meist völlig unberücksichtigt bleiben. …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Psychoanalytische_Filmtheorie (26. April 2024)
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“ … Einmal abgesehen von der allgemeinen, kulturbedingten Scheu der Wissenschaft, über etwas so Flüchtiges und schwer Darstellbares wie Gefühle zu sprechen, gibt es für das, was man die Verspätung der Debatte nennen könnte, in Bezug auf die Filmwissenschaft auch systematische Gründe. Bis in die Fünfzigerjahre verfolgte der filmtheoretische Diskurs hauptsächlich das Ziel, den Film als Kunst zu legitimieren. … Das Kino wurde – gleich den Gefühlen – gesellschaftlich ausgegrenzt und fand als Kultur kaum Anerkennung. In dieser Ausgegrenztheit musste es der starken Hand, der Führerpersönlichkeit, den politischen und ökonomischen Steuerungssystemen unterworfen werden. In der kinematografischen Emanzipation der Gefühle geht es um die Lösung aus diesem gesellschaftlichen Mechanismus – eine Lösung des Kinos, seiner Filme und der Kinogänger. Sie kann nur von innen heraus geschehen, aus dem Innern des Kinos, der Filme und dem Innern der Zuschauerin. Eine Wissenschaft, die diesen Prozess fördert, fällt aus dem Rahmen. … Wenn man jedoch, die Phänomene der Massenkultur vor Augen, … [die] verlorene Wahrheit der Gefühle wiederzufinden sucht, wird die Schlussfolgerung der Wissenschaft zur Fiktion. … Lenk (Lenk, Elisabeth. Die unbewusste Gesellschaft. München 1983) spricht dem Traum einen freien Umgang mit den Gefühlen zu, der uns heute im Wachen ganz und gar fehlt. Denn unser waches Leben ist von der Unterdrückung der Gefühle geprägt, die damit ihre Macht beileibe nicht verloren haben. Vielmehr wirken sie im Rücken unseres Bewusstseins, sie steuern uns unbewusst. Statt dass wir sie bestimmen, werden wir von ihnen determiniert. Das gilt auch und gerade für die bewusste Arbeit des Wissenschaftlers. Aus dem Traum hingegen erwächst uns die Möglichkeit, Gefühle vor uns zu haben, sie zu lenken, mit ihnen zu spielen. Der Traum bricht mit unserer emotionalen Determinierung, er ist «in Situationen, da wir bei Tage Gefühle erwarten, gefühllos», er kümmert sich «um die hochwichtigen Fragen, die uns bei Tage beschäftigen, einfach nicht, […] während andere scheinbar neben sächliche Dinge ihn heftig erregen.» Der «ästhetisch Mündige» hat sich aus der Klammer der Gefühle, aus den affektiven Schemata der Gesellschaft gelöst und dafür gerade die Gefühle für sich, für sein Bewusstsein gewonnen. Für die Literaturwissenschaftlerin engt sich das Spektrum «ästhetischer Mündigkeit» auf Individuen – Künstler und solche, die ihnen nahe sind – ein, während sie mit dem Traum doch gerade jedem diese Möglichkeit zuschreibt. Das bleibt ein Widerspruch, den die Anerkennung der ästhetischen Möglichkeit des Films – nicht als Kunst, sondern als Massenkultur des Kinos – löst. …“ | Aus: Matthias Brütsch, Vinzenz Hediger, Ursula von Keitz u.a. (Hg.): Kinogefühle. Emotionalität und Film (Marburg: Schüren, 2005) | https://mediarep.org/bitstream/handle/doc/19092/Bruetsch_ea_2005_Kinogefuehle_ZF_12_.pdf
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“ … Die ikonische Wende trat vor mehr als 25 Jahren mit einer radikalen These auf: Geist und Kultur sind nicht nur sprachlich, sondern in ebenso fundamentaler Weise bildlich verfasst. Gemälde, Filme und Fotografien, Karten, Diagramme und Zeichnungen eröffnen eigenständige Zugänge zur Welt und zum kollektiven Selbstverständnis der Menschen. Der Blick zurück ist zugleich ein Blick nach vorne: Ist es gelungen, die traditionellen Gräben zwischen Ästhetik und Wissenschaft zu verschieben? …“ [Zu: „Nach der ikonischen Wende – Aktualität und Geschichte eines Paradigmas, Jonas Etten, Julian Jochmaring – Kulturverlag Kadmos Berlin 2021.“ | https://www.zem-brandenburg.de/en/publikationen/nach-der-ikonischen-wende-2/]
… Der Kontext prägt den Menschen. Das ist nicht nur die Familie. ... Wer [ ] verstehen will wie die Mitte sich jetzt bewegt muss nur die Zeit zwischen 1923 und 1933 betrachten. Diese Zeit ist nicht vorbei, sie hat Enkel, Erben und Verwandte … -.- … Man möchte durch die Straße gehen und die Leute mit einem Geschichtsbuch verprügeln … -.- Stephan Hebel (04.02.2025): „… Bundestagsprotokolle gehören nicht zur Lieblingslektüre der Deutschen, Medienschaffende eingeschlossen. Aber manchmal werden sie, kaum geschrieben, zu historischen Dokumenten. Zum Beispiel die Niederschrift der Bundestagssitzung vom 29. Januar 2025. Das war der Tag, an dem das Parlament mittags der Befreiung des Nazi-Konzentrationslagers Auschwitz gedachte und nachmittags einen Entschließungsantrag zur endgültigen Zertrümmerung des Rechts auf Asyl verabschiedete, dem die extreme Rechte zur Mehrheit verhalf – zum ersten Mal in der bundesdeutschen Geschichte. … An jenem 29. Januar wurde dutzendfach ein Phantom beschworen, das fast alle demokratischen Parteien für einen realen Ort in der politischen Landschaft halten: die Mitte. Ja, ein Phantom, denn vieles spricht dafür, dass es für die Demokratie besser wäre, sich einzugestehen, dass dieser Ort nicht existiert. … Für Union und FDP ist die „Mitte“ der Ort, an dem sie sich gern bei SPD und Grünen Mehrheiten für eine Politik holen würden, die von Forderungen der Rechtsextremen nicht mehr zu unterscheiden ist. … “ | Quelle: https://www.fr.de/meinung/das-phantom-der-mitte-cdu-spd-fdp-gruene-93552998.html -.- (04.02.2025): “ … Aus der Berliner CDU kommt ein Vorstoß zur Errichtung von Abschiebezentren. „Wir schieben eine große Zahl von über 16.000 Ausreisepflichtigen vor uns her und wir schaffen es mit den bisherigen Mitteln nicht, diese Zahl substanziell zu reduzieren“, sagte der innenpolitische Sprecher der Berliner CDU, Burkard Dregger, am Dienstag dem rbb. „Wenn wir das aber wollen, dann brauchen wir weitere Mittel und das Abschiebegewahrsam ist ein Mittel dazu.“ …“ | https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2025/02/berlin-gefluechtete-abschiebungen-gewahrsam-cdu.html -.- Florian Riesewieck, WDR (30.01.2025): “ … Dauerhafte Kontrollen, Zurückweisungen an der Grenze: Laut DeutschlandTrend hat CDU-Chef Merz mit seinen Forderungen eine Mehrheit der Deutschen hinter sich. … “ | Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/deutschlandtrend/deutschlandtrend-3456.html -.- “ … Die Botschaft ist klar, wir als CDU, stellen unsere Vorschläge zur Abstimmung, egal wie die Mehrheit aussieht. … Die CDU begeht den gleichen historischen Fehler wie das Zentrum, dass auch die Annahme hatte, dass die NSDAP sich an der Macht selber entzaubern würde. Erstaunlich lernresistent. …“ | https://juergenkasek.wordpress.com/2025/01/31/was-geschehen-ist-merz-und-der-entschliesungsantrag-afd-etablieren-demokratie-schwachen-recht-und-gesetz-brechen/ -.- bierosoph: (03.02.2025):“ … Der Jubel der [AfD] am letzten Mittwoch im Reichstagsgebäude hat klar gezeigt, wem die Strategie der Merz-CDU nutzt. …“ -.- ostfriesenboy: “ … „Man möchte durch die Straße gehen und die Leute mit einem Geschichtsbuch verprügeln“. Klar, Gewalt ist keine Lösung, dennoch kann ich die Verzweiflung, die hinter diesem Spruch steht verstehen. …“ Zu: https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2025-02/demonstrationen-brandmauer-friedman-migrationspolitik -.- “ … Als Fünf-Punkte-Plan (offiziell: „Fünf Punkte für sichere Grenzen und das Ende der illegalen Migration“) wird ein Entschließungsantrag auf Initiative der CDU/CSU-Fraktion im 20. Deutschen Bundestag bezeichnet. Daran angeschlossen war das Zustrombegrenzungsgesetz als Gesetzgebungsvorhaben. Der Plan geht zurück auf den derzeitigen Oppositionsführer und Kanzlerkandidaten Friedrich Merz. Der Entschließungsantrag wurde am 29. Januar 2025 mit knapper Mehrheit im Deutschen Bundestag angenommen. Es war der erste Beschluss des Bundestages in einer Sachfrage, die mit Stimmen der vom Verfassungsschutz als in Teilen rechtsextrem eingestuften Partei Alternative für Deutschland zustande gekommen ist. … Der Fünf-Punkte-Plan umfasst: 1) Dauerhafte Grenzkontrollen an allen deutschen Grenzen 2) Konsequente Zurückweisung aller Versuche illegaler Einreise 3) Faktisches Einreiseverbot für Personen ohne gültige Einreisedokumente 4) Sofortige Inhaftierung von ausreisepflichtigen Personen 5) Verschärfung des Aufenthaltsrechts für Straftäter und Gefährder Außerdem sieht er vor, dass Asylsuchende an der Grenze zurückgewiesen werden können. … “ | Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BCnf-Punkte-Plan (Stand: 2. Februar 2025) -.- “ … Die politische Mitte ist ein Standpunkt im politischen Spektrum zwischen „links“ und „rechts“. Wo genau sich diese „Mitte“ befindet und durch welche Positionen sie charakterisiert wird, ist jedoch umstritten; entsprechend diffus ist auch die Verwendung des Ausdrucks. Im politischen Gesamtspektrum verstehen sich die demokratischen Parteien als Teil der Mitte zwischen extrem linken und extrem rechten Ideologien. Innerhalb des demokratischen Spektrums wiederum ist es naheliegend, einen zwischen den großen Hauptströmungen (in Europa Konservatismus und Sozialdemokratie, vertreten durch die Volksparteien EVP bzw. SPE) angesiedelten Standpunkt als politische Mitte zu betrachten. …“ | Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Politische_Mitte (25. Dezember 2024) -.- “ … Als Merz die Delegierten gegen Mittag begrüßt, brandet besonders lauter Applaus auf. Die Delegierte erheben sich, sie johlen und feiern ihn in „Wetten dass“-artiger Applaus-Länge. Dabei hatte Merz zu diesem Zeitpunkt eigentlich noch gar nichts gesagt. … „Jetzt erst recht“ ist [ ] der Geist, den das Sofortprogramm atmet, das die Partei an diesem Montag beschließen will. In den 15 Punkten findet sich auch Merz‘ Fünfpunkteplan von vergangener Woche wieder. Erklärt wird auch das Ziel, das Zustrombegrenzungsgesetz noch umzusetzen. … Leicht ist die Lage für die CDU nicht. Hunderttausende demonstrieren in ganz Deutschland gegen eine Zusammenarbeit mit der AfD. Merz wird so dargestellt, als habe er sich aus der Mitte verabschiedet und liege schon halb in den Armen der AfD. Das empört viele CDU-Delegierte. Sie wissen, jetzt ist Rückendeckung für ihren Kandidaten gefragt. …“ | Aus: „CDU geht mit „Jetzt erst recht“-Gefühl in Parteitag“ (Volker Petersen, Berlin – 03.02.2025) | Quelle: https://www.n-tv.de/politik/CDU-geht-mit-Jetzt-erst-recht-Gefuehl-in-Parteitag-article25535299.html
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Quelle / Screenshot: https://www.n-tv.de/politik/Holocaustueberlebender-Albrecht-Weinberg-gibt-Bundesverdienstkreuz-zurueck-article25526464.html (30.01.2025) -.- (30.01.2025): “ … Der Holocaustüberlebende Albrecht Weinberg und der Fotograf Luigi Toscano geben ihre Bundesverdienstkreuze zurück …. „Es kann nicht sein, dass an einem Tag wie gestern morgens ein Holocaustüberlebender im Deutschen Bundestag spricht und nachmittags ein Beschluss gefasst wird zur Migrationsbegrenzung, mit Stimmen der AfD, die teils als rechtsextrem eingestuft worden ist“, sagte der Fotograf … Erstmals erhielt ein Antrag im Bundestag mit Hilfe der AfD eine Mehrheit. In dem Fünf-Punkte-Plan von CDU und CSU geht es um eine Verschärfung der Migrationspolitik in Deutschland. Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz sagte bereits vor der Abstimmung, dass es ihm „völlig gleichgültig“ sei, wer seinem Vorhaben zustimmt. …“ | Quelle: https://www.n-tv.de/politik/Holocaustueberlebender-Albrecht-Weinberg-gibt-Bundesverdienstkreuz-zurueck-article25526464.html -.- Hans – Friedrich Bär 30.01.2025 20:34 Uhr: “ … Der Kontext prägt den Menschen. Das ist nicht nur die Familie. Das ist/war auch der Gau Westfalen – Süd mit der Personalunion mit dem Gauleiter für Schlesien. Zum anderen, von Brilon zum Stammsitz des Franz von Papen ist es ca 60 km, von Arnsberg noch näher. [Beinahe formelhaft wird er regelmäßig als … „Hitlers Steigbügelhalter“ benannt. –> https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_von_Papen | https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Zentrumspartei]. Wer einfach verstehen will wie die Mitte sich jetzt bewegt muss nur die Zeit zwischen 1923 und 1933 betrachten. Diese Zeit ist nicht vorbei, sie hat Enkel, Erben und Verwandte in unmittelbarer Nähe. …“ -.- “ … „Die Landesverbände, vor allem im Osten, bekommen von uns eine glasklare Ansage: Wenn irgendjemand von uns die Hand hebt, um mit der AfD zusammenzuarbeiten, dann steht am nächsten Tag ein Parteiausschlussverfahren an.“ Er werde im Verhältnis zur AfD von Anfang an sehr konsequent sein, kündigte Merz an. …“ | Aus: „Merz: Wer mit der AfD kooperiert, fliegt aus der Partei“ (23. Dezember 2021) | Quelle: https://www.sueddeutsche.de/politik/cdu-merz-afd-kooperation-merkel-1.5494484 -.- Kaboom 30.01.2025, 11:25 Uhr: “ … Wir wissen nun, wie es um die Haltbarkeit von Zusagen des Herrn Merz steht. Rund 2 1/2 Monate nach seiner im Bundestag gemachten Zusage, keine Mehrheiten mit der AfD anzustreben, machte er gestern genau das. …“ -.- Stechpalme 30.01.2025, 11:48 Uhr: “ … Gefährlich werden die Nazis erst durch ihre Steigbügelhalter, rückgratlose Opportunisten und wertbefreite Hanswursteln. …“ | Kommentare zu: https://taz.de/Antrag-auf-ein-Parteiverbot/!6062297/
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Cem-Odos Gueler, Anna Lehmann und Gareth Joswig (29.1.2025): “ … Merz sagt, er werde vor die Wahl gestellt, „weiter ohnmächtig dabei zuzusehen, wie Menschen in unserem Land vergewaltigt, bedroht und ermordet werden“, oder nun konsequenter bei der Einwanderung vorzugehen. Damit ist der CDU-Chef auch rhetorisch ganz auf AfD-Linie angelangt. …“
(31.01.2025): “ … Der Bundestag hat den auch wegen einer möglichen Unterstützung durch die AfD heftig diskutierten Gesetzentwurf der CDU/CSU-Fraktion zur Begrenzung der Migration abgelehnt. Sitzungsleiterin Petra Pau teilte mit, das „Zustrombegrenzungsgesetz“ habe in zweiter Lesung keine Mehrheit gefunden. Damit entfiel die dritte Lesung mit der Schlussabstimmung. … Bei 349 Nein- und 338 Ja-Stimmen hätten CDU-Chef Friedrich Merz nur zwölf Stimmen gefehlt, um das Gesetz durch den Bundestag zu bringen. Genau so viele CDU-Parlamentarier haben ihre Stimmen nicht abgegeben. Das Vorhaben der Union ist also am Abstimmungsverhalten aus den eigenen Reihen gescheitert …“ | https://www.tagesspiegel.de/politik/zehn-stimmten-nicht-ab-zwei-fehlten-migrationsgesetz-scheitert-an-abwesenden-cdu-abgeordneten-13120939.html –
heaven_and_earth 31.01.25 19:56 19.15 Uhr: So haben die Fraktionen abgestimmt SPD: 0 Ja, 203 Nein, 0 Enthalten, 4 nicht abgestimmt CDU/CSU: 184 Ja, 0 Nein, 0 Enthalten, 12 nicht abgestimmt Bündnis 90/Die Grünen: 0 Ja, 115 Nein, 0 Enthalten, 2 nicht abgestimmt FDP: 67 Ja, 2 Nein, 5 Enthalten, 16 nicht abgestimmt AfD: 75 Ja, 0 Nein, 0 Enthalten, 1 nicht abgestimmt Gruppe Die Linke: 0 Ja, 27 Nein, 0 Enthalten, 1 nicht abgestimmt Gruppe BSW: 7 Ja, 0 Nein, 0 Enthalten, 3 nicht abgestimmt fraktionslos: 5 Ja, 2 Nein, 0 Enthalten, 2 nicht abgestimmt -.-
Robert_Rostock 31.01.25 18:07: „Für ihn seien die Opfer der Gewalttat in Magdeburg wichtig gewesen und nicht „irgendwelche Mehrheiten im Bundestag“.“ … -.- Puschel69 31.01.25 18:29: [Es] ist bei autoritär Konservativen, Rechtsextremen und allen anderen Populisten immer erstaunlich, wie schnell und wie viele Schuldige gefunden werden können. Je nach Tagesverfassung mal Merkel, mal Asylanten, mal die FDP, mal die Grünen, mal alle Woken im Gesamtpaket oder mal der Wähler. … -.- Zu: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2025-01/friedrich-merz-migrationspolitik-bundestag-abstimmung-afd-kritik-verteidigung-angela-merkel – Schlandkette, 01.02.2025: „Die Abgeordneten der AfD standen geschlossen hinter Merz, seine eigenen Leute nicht. Was sagt das über die politische Ausrichtung des Kandidaten?“ -.-
Walter Gleichmann: “ … Es geht eine dramatische bittere Woche zu Ende. Friedrich Merz hat sein Versprechen, nicht mit der rechtsextremen AfD zusammenzuarbeiten, gebrochen. …“ -.- Örkelchen: “ … Ein Mann, kein Wort. Was für ein Desaster für diesen hilflosen politischen Geisterfahrer. …“
-.- Bengurion62: “ … Ein Punkt nehme ich Merz [ ] zusätzlich persönlich mehr als übel. Im Eifer des Gefechts, im Moment der Wut ist gestern ganz offensichtlich die wahre Haltung von Merz durchgekommen. Die Art und Weise, wie Merz gestern in der Debatte als Antwort auf die Rede von Mützenich mit übelster Hetze gegen Geflüchtete hergezogen ist, in von dem üblichen AgD-Gewäsch tatsächlich nicht mehr zu unterscheiden. …“
Ludwig Hirschfeld-Mack. Reflected Light Composition, 1923
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“ … Ludwig Hirschfeld-Mack (* 11. Juli 1893 in Frankfurt am Main; † 7. Januar 1965 in Sydney, Australien) war ein deutscher Maler und „Farblicht-Musiker“. … Hirschfeld-Mack führte seine Farbenlichtspiele am 5. März 1927 im Rahmen des I. Kongresses für Farbe-Ton Forschung in Hamburg auf. Das Programm bestand aus zwei Farbsonatinen und dem „Kreuzspiel“. Zusammen mit der früheren Bauhausmeisterin Gertrud Grunow nahm er 1930 am II. Kongress für Farbe-Ton Forschung mit einem Vortrag teil. 1932 unterrichtete er an der Pädagogischen Akademie in Kiel, die jedoch 1933 von den Nationalsozialisten in eine nach ihrer Ideologie geführte Hochschule für Lehrerbildung (HfL) umgewandelt wurde. Er begab sich bis 1935 an die Jöde-Schule/Günther-Schule in Berlin und beschäftigte dort die Schüler und sich mit dem Bau von einfachen Musikinstrumenten. 1936 emigrierte Mack nach England. Er lehrte Kunst und Werken an der Subsistence Production Society of the Eastern Valley of Monmouthshire in Südwales. Seine Tochter Marga folgte ihm 1936 ins englische Exil, die andere Tochter Ursel (17) beging 1937 unter dem Eindruck zunehmender Repressalien in Deutschland Selbstmord. 1940 wurde Ludwig Hirschfeld-Mack als enemy alien auf dem Schiff Dunera nach Australien deportiert und dort in den Lagern Hay, Tatura und Orange interniert. Er nahm nun die australische Staatsbürgerschaft an. Bis zur Emeritierung an der Geelong Church of England Grammar School in Victoria war er Leiter der Kunstschule und Gastlektor an der Universität Melbourne. Er unternahm noch verschiedene Reisen nach Europa und trieb die Wiederaufführung der Farblichtspiele voran. Ludwig Hirschfeld-Mack starb am 7. Januar 1965 in Sydney. …“ | Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Hirschfeld-Mack (13. September 2024 um 08:47)
“ … Was heißt es eigentlich normal zu sein? Dieser Frage geht Bernardo Bertolucci in „Der Konformist“ basierend auf der Romanvorlage von Alberto Moravia nach. Die Tragödie eines Mannes, den Trauma und Schuld dazu treiben wie alle anderen sein zu wollen. … Am eindrucksvollsten ist [ ] nicht unbedingt … der Inhalt des Films, sondern die stilisierte Schönheit seiner Bilder. Die sind geprägt von klaren Linien und perfekter Symmetrie. Kameramann Vittorio Storaro und Bertolucci haben den Film bis ins kleinste Detail durchdesignt, jede Szene perfekt konstruiert. Licht und Schatten spielen eine große Rolle in der von Film Noir inspirierten Ästhetik des Films. In einer Szene fallen Schatten durch heruntergezogene Jalousien wie Gitterstäbe auf Marcellos Gesicht und den Boden. Sie kreieren einen visuellen Käfig, die Höhle in der sich Marcello befindet. … Auch die Räume reflektieren das Innenleben der Charaktere. Die Szenen in Rom, im Büro der Minister, finden in riesigen fast leeren Räumen statt. Sie sind eine Reflexion der ideologischen Leere des Faschismus. Trotz ihrer Größe wirken sie klaustrophobisch und einengend. … Bertolucci hat […] einen Film über den Faschismus der 30er gemacht, wollte damit auch seine Gegenwart, die 70er reflektieren. Insgesamt ist „Der große Irrtum“ aber ein Film dessen Aussagen zeitlos sind und sich auch noch in unserer Gegenwart widerspiegeln. … “ | Quelle: https://www.m945.de/der-grosse-irrtum-1970/ -.- “ … Italien in den späten 30er Jahren. Marcello Clerici (Jean-Louis Trintignant), ein Intellektueller aus dem Großbürgertum sehnt sich nach einem Leben in „Normalität“. Er heiratet eine attraktive aber durchschnittliche Frau und schließt sich Mussolinis Faschisten an. Auf seiner Hochzeitsreise nach Paris erhält er den Auftrag, seinen ehemaligen Professor, der bei Mussolinis Machtantritt aus Italien geflüchtet ist, zu töten. Bernardo Bertolucci verküpft die Stimmung im faschistischen Italien mit einer freudianischen Analyse der Kindheitstraumata Marcellos. …“ | Quelle: https://www.film.at/der_gro_e_irrtum -.- Pierluigi Puccini (2024): “ … Die Geschichte eines Mannes, der dem Teufel in seiner Verzweiflung die Hand schüttelte und versuchte, um jeden Preis vor seinem wahren Selbst davonzulaufen. …“ -.- farronstrife (2016): “ … „Der Konformist“ kam mir wie ein Film vor, der sich mit einer Reihe gegensätzlicher Ideale auseinandersetzt: Religion vs. Atheismus, Homosexualität vs. Heterosexualität (und insbesondere die religiösen Konnotationen von Homosexualität – die Glaubensvorstellungen des frühen 20. Jahrhunderts, die bis heute fortleben, die Feindseligkeit gegenüber gleichgeschlechtlichen Beziehungen), das Starre und das Sorglose und auf der oberflächlichsten Ebene Faschismus und Antifaschismus. …
… In dem, was hauptsächlich durch Rückblenden erzählt wird, wechseln wir zwischen der Sichtweise eines italienischen Faschisten, Marcello, hin und her, der beauftragt wird, nach Paris zu reisen und seinen ehemaligen Professor zu eliminieren, einen Mann, der jetzt ein Antifaschist in Paris ist und als solcher eine Bedrohung für das faschistische Regime Italiens darstellt. Marcello sehnt sich nach einem „normalen Leben“, wie er es nennt – einer gesunden Ehe, Kindern und einem Leben als Jedermann. Doch er … verliebt sich aber in die Frau seines Opfers. Untreue, unwissentlich verschmähte Liebhaber, falsche Freundschaften zwischen einem Lehrer und seinem Schüler, zwielichtige Motive – all dies kulminiert im tragischen Höhepunkt des Films, der sich in verschneiten Wäldern abspielt. …
Und danach wird Marcello zu einem ganz normalen Menschen. Er bleibt mit seiner langweiligen Frau verheiratet, bekommt ein Kind und gibt am Ende anscheinend den Faschismus auf. Er wird jetzt als religiöser Mann gesehen, obwohl er sich Jahre zuvor zum Atheisten erklärt hat (wieder diese Polarität, das offensichtliche Potenzial für veränderte Ansichten/Ideale). Aber was mich am meisten überrascht hat, ist vielleicht die angedeutete latente Homosexualität, die Marcello möglicherweise sein ganzes Leben lang unterdrückt hat. Die letzte Einstellung ist sicherlich ein starkes Argument dafür. … [Der Film] … ist zugleich auffallend schön und bösartig trostlos. …“ | Aus: „[Netflix Club] Bernardo Bertolucci’s „The Conformist“ (1970) Reactions & Discussion Thread“ | Quelle: https://www.reddit.com/r/TrueFilm/comments/4a5v8k/netflix_club_bernardo_bertoluccis_the_conformist/
Marc Vetter (16.01.2025): “ … Für Lynch war […] das Absurde oder Unheimliche nicht etwas, das man künstlich hinzufügt, sondern etwas, das bereits in der Realität vorhanden ist und nur entdeckt werden muss. Natürlich ist das auch unsere Welt, und die Kraft seiner Bilder lebt davon, dass wir es erst einmal nicht wahrnehmen wollen. …“ | Quelle: https://www.rollingstone.de/david-lynch-nachruf-2907441/
// “ … In seinem Aufsatz Das Unheimliche aus dem Jahr 1919 begründet Sigmund Freud seine Annahme einer unbewussten Seelentätigkeit. … Das Unheimliche ist [ ] „nichts Fremdes oder Neues, sondern etwas dem Seelenleben von alters her Vertrautes, das ihm nur durch den Prozess der Verdrängung entfremdet worden ist“. Die Verdrängung der Unausweichlichkeit der eigenen Sterblichkeit und des Todes, gerade auch gesellschaftlich durch Religionen, führt so zum Unheimlichen des Motivs der Wiederkehr der Toten, von Geistern und Gespenstern … “ | Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Unheimliche (20. Juni 2024)
“ … [Die Filme] von David Lynch … konfrontieren uns mit seltsamen Traumlandschaften, bevölkert von bizarren Charakteren [und] obskuren Symbolen … Lynch, der einmal in einem Interview sagte: „Ich liebe die Traumlogik“, würde sicherlich Sigmund Freuds berühmter Behauptung zustimmen, dass „die Psychoanalyse angesichts des Problems des schöpferischen Künstlers ihre Waffen niederlegen muss“. …“ | Zu: „Freud/Lynch: Behind the Curtain, Editors: Jamie Ruers and Stefan Marianski (2022)
– Screenshot: Databroker Files: Wie uns Apps und Datenhändler der Massenüberwachung ausliefern –
Video (2024-12-29): „Databroker Files: Wie uns Apps und Datenhändler der Massenüberwachung ausliefern“ – Sebastian Meineck, Ingo Dachwitz, Katharina Brunner and Rebecca Ciesielski Auf unsere Recherchen gab es schockierte Reaktionen aus Bundestag und Bundesregierung, EU-Parlament und Pentagon. Aber Lippenbekenntnisse sind nicht genug, um die kommerzielle Massenüberwachung durch Handy-Apps zu stoppen. … LINK zum Video —> https://media.ccc.de/v/38c3-databroker-files-wie-uns-apps-und-datenhndler-der-massenberwachung-ausliefern
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Kontext: „Databroker Files: Neuer Datensatz enthüllt 40.000 Apps hinter Standort-Tracking“ Sebastian Meineck, Ingo Dachwitz – in Überwachung (15.01.2025) 380 Millionen Standortdaten aus 137 Ländern: Ein bislang unbekannter Datensatz zeigt so umfangreich wie nie zuvor Gefahren des globalen Datenhandels. 40.000 Apps sind betroffen. Mit alarmierender Genauigkeit geortet wurden Nutzer*innen von Wetter Online, Focus Online und Kleinanzeigen. … Gemeinsam mit dem Bayerischen Rundfunk und weiteren Recherche-Partnern haben wir den Datensatz mehrere Monate lang analysiert, Betroffene identifiziert, mit App-Betreibern und AdTech-Unternehmen gesprochen. Wir veröffentlichen die ersten Ergebnisse gemeinsam mit Le Monde (Frankreich), SRF/RTS (Schweiz), NRK Beta (Norwegen), BNR Nieuwsradio (Niederlande) und Dagens Nyheter (Schweden). … https://netzpolitik.org/2025/databroker-files-neuer-datensatz-enthuellt-40-000-apps-hinter-standort-tracking/
Anonymous sagt am 15. Januar 2025 um 15:07 Uhr: „Ich habe nichts zu verbergen“
“ … [Der Naturalismus hat] von seinen Anfängen an bis zum heutigen Tag enorme Schwierigkeiten, uns verständlich zu machen, wie eine vermeintlich an sich rein materielle Erfahrungswelt erlebnisfähige selbstreflexive Ich-Subjekte mit ihrer spezifischen Binnen- oder Erste-Person-Perspektive einschließen kann. …“ | Aus: Ulrich Walter Diehl: „Probleme des Naturalismus“ | Quelle: https://www.ulrich-walter-diehl.de/philosophisches/naturalismus/ — // „… Der Naturalismus ist die Auffassung, dass die Welt als ein rein von der Natur gegebenes Geschehen zu begreifen ist …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Naturalismus_(Philosophie)
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“ … Gibt es nur ein wahres Begriffsschema und sind alle anderen falsch, oder können verschiedene gleichwertige wahre Beschreibungen der Welt existieren? … “ | Aus: Alexander Soutschek: „Naturalistische Erkenntnistheorie und das Problem der Außenweltskepsis – Eine Analyse naturalistischer Strategien gegen den Skeptizismus“ (München, 2011) | Quelle: https://edoc.ub.uni-muenchen.de/13523/1/Soutschek_Alexander.pdf
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“ … Aus einem unmittelbaren völlig undifferenzierten Gefühl (Möglichkeit = Erstheit) erwächst das Bewusstsein des Anderen, eines Gegenüber, der Realität (Wirklichkeit = Zweitheit). In dieser Zweitheit stehen Subjekt und Objekt noch ohne einen Bezug aufeinander. Erst das Zeichen als Repräsentation erzeugt eine Beziehung zwischen Objekt und Subjekt als Interpretantem (Notwendigkeit = Drittheit). … Die von Thomas Metzinger entwickelte Theorie des Selbstmodells knüpft, … gezielt an den naturwissenschaftlichen Ergebnisse der Neurowissenschaften an. … Mit „Meinigkeit“ bezeichnet er den Umstand, dass einzelne erlebte Phänomene im Bewusstseinsraum als die eigenen empfunden werden. Dies ist die Zugehörigkeit von Körper, Gefühlen und Gedanken zum Selbst. Die „Selbstheit“ kennzeichnet eine präreflexive Selbstvertrautheit. Das „Ich-Gefühl“ wird als immer schon vorhanden und unhintergehbar erlebt. Das Erleben hat immer eine Perspektivität, die von einem zentrierten Ich ausgeht und sich auf ein etwas außerhalb dieses Ich richtet. Zum Selbstbewusstsein gehört die intentionale Relation zwischen dem Ich und der als außen empfundenen Welt, die das Ich als Mittelpunkt hat. … “ | https://de.wikipedia.org/wiki/Subjekt_(Philosophie) (8. Dezember 2024)
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“ … Die Erste-Person-Perspektive ist ein Konzept der Philosophie, das in der Erkenntnistheorie und der Ethik diskutiert wird. … Eine besondere Perspektive der ersten Person geht insbesondere davon aus, dass Wahrnehmungen in ihrer Eigenart und Qualität als Erlebnisse (Qualia) nicht auf öffentliche Erfahrungen, die auch der Dritte-Person-Perspektive zugänglich sind, reduziert werden können. …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Erste-Person-Perspektive
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“ … Sich seiner selbst phänomenal gewiss zu sein ist [ ] ein [ ] Sonderfall. Er tritt dann auf, wenn die Objektkomponente der phänomenalen Erste-Person-Perspektive durch eine transparente Selbstrepräsentation gebildet wird, beispielsweise durch ein phänomenales Modell der betreffenden Person als eines jetzt existierenden Subjekts. … Was wir während der kognitiven Selbstbezugnahme nicht bewusst erleben können, ist die Tatsache, dass wir uns sogar in dieser Situation auf den phänomenalen Inhalt einer Repräsentation beziehen, die „in uns selbst” ist (weil sie lokal auf Eigenschaften des Gehirns superveniert [„[es wird] davon ausgegangen, dass mentale oder moralische Eigenschaften über physischen Eigenschaften supervenieren. Wenn etwa eine Person Kopfschmerzen bekommt, so muss sich auch etwas Biologisches bzw. Physisches ändern. …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Superdupervenienz ]). Dies ist eine notwendige Konsequenz der Transparenzbedingung für das subsymbolische Selbstmodell. Kognitive Selbstbezugnahme wird deshalb auch auf der phänomenalen Ebene notwendigerweise als unmittelbar und „direkt“ erlebt. …“ | Aus: Thomas Metzinger: „Phänomenale Transparenz und kognitive Selbstbezugnahme – Intentionalität zwischen Subjektivität und Weltbezug“ (2003) | Quelle: https://www.blogs.uni-mainz.de/fb05philosophieengl/files/2013/07/69_PT.pdf
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“ … Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk (Anna Katharina Fröhlich: Die Yacht, Friedenauer Presse, Berlin 2024), 18.04.2024: Einer Welt jenseits des Diktats der Leistungsgesellschaft verschreibt sich laut Rezensent Cornelius Wüllenkemper Anna Katharina Fröhlichs Novelle. Erzählt wird von Martha, einer Kunstgeschichtsstudentin, die Spinelli kennenlernt, einen lebensfrohen Arbeitslosen, und sich gemeinsam mit ihm durch Italien treiben lässt. Ebenso wie Martha und Spinelli ergibt sich auch die Autorin selbst nicht den Zwängen der Selbstoptimierung, erfahren wir, vielmehr blickt sie entspannt und neugierig auf die Welt in all ihren Farben und Formen. Proust und Wilde stehen Pate für diese Art des Schreibens, so Wüllenkemper, der sich außerdem an Fröhlichs Sinn für Komik erfreut. Die Novelle mag die weniger angenehmen Seiten eines prekären Lebensstils ausblenden, gesteht der Rezensent ein, aber dafür beglückt sie ihn als leichtfüßige Feier eines dionysischen, dem Traum und dem Genuss zugewandten Lebensmodells….“ | Quelle: https://www.perlentaucher.de/buch/anna-katharina-froehlich/die-yacht.html
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“ … Sizilien, Luxus, Begehren und Hedonismus: Anna Katharina Fröhlichs Erzählung „Die Yacht“ […] Sie bevorzugt ein aus der Zeit gefallenes Erzählen, das sich weder um Weltpolitik noch um Postmoderne schert. Vielmehr vertraut Fröhlich auf sinnenfrohe Fabelhaftigkeit. Auf engstem Raum gelingt ihr dabei ein kurzer Gesellschaftsroman, der den Superreichen und ihrem Hyperkonsum auf die manikürten Finger schaut, ohne sich viel Zeit für Ambivalenzen zu nehmen. Es ist eine dekadente Welt, die das sogenannte Draußen aussperrt wie einen Aussätzigen. …“ | Aus: „In einem Paralleluniversum“ Shirin Sojitrawalla (12.8.2024) | Quelle: https://taz.de/Die-Yacht-von-Anna-Katharina-Froehlich/!6001146/
-.- mainzelmännchen, 30.06.2011 um 9:19 Uhr: “ … [„Das Sparpaket ist eine bittere Rosskur für Griechenland, kommentiert M. Thumann.“] … Die Yachten in Monaco die Chalets in der Schweiz, die Burgen am Gardasee: Auf dem Athener Syntagma-Platz und dem Stuttgarter Arnulf-Klett-Platz werden sie verteidigt: Mit Tränengas, Wasserwerfern und Fehdehandschuhen. …“ | Quelle: http://www.zeit.de/politik/ausland/2011-06/griechenland-sparpaket-kommentar?commentstart#comments // Kontext: https://de.wikipedia.org/wiki/Griechische_Staatsschuldenkrise [„Globalisierungskritiker warfen den für die Konzipierung und die Durchführung der Hilfspakete Verantwortlichen vor, „Hunderte Milliarden an öffentlichen Geldern eingesetzt [zu haben], um Banken und andere Finanzakteure und vor allem deren Eigentümer vor den Folgen der von ihnen verursachten Finanzkrise zu retten“. Anstatt der griechischen Bevölkerung zu helfen, kämen die Maßnahmen vielmehr Finanzinstituten und Spekulanten zugute.“, 17. Oktober 2024] -.-
“ … Wenn ich mich als Intentionalitätszentrum betrachte, wird die Realität, zu der ich mich verhalte, immer aus dem bestehen, was von mir beabsichtigt ist. Als erfahrende Person nehme ich daher immer einen bestimmten Standpunkt mit einer bestimmten Perspektive auf die Welt und auf mein Selbst ein. Dieser Standpunkt und diese Perspektive definieren dann die Grenzen meiner Erfahrung. Die Erfahrung einer von mir unabhängigen Welt ist nur in dem Maße möglich, wie mir ihre Merkmale von meinem situierten Standpunkt und meiner Perspektive aus zur Verfügung stehen. Da die Wirklichkeit selbst daher immer größer sein wird als alles, was ich bereits erkannt oder aktiv wahrgenommen habe, kann meine Erfahrung der Welt und meines Selbst so verstanden werden, dass sie einen Horizont birgt, hinter dem unbegrenzte, noch unerfahrene Möglichkeiten liegen. So gesehen wird die Realität für jede Person von uns zu einem Möglichkeitsraum, innerhalb dessen wir erfahren und handeln, und die Intentionalität wird zu einer Möglichkeitsbeziehung zu unserer Welt und zu uns selbst. Alternativen und Möglichkeiten für Handlung und Erfahrung werden dann für jede einzelne Person durch den ihr gegebenen Möglichkeitsraum definiert. Die Bandbreite und das Ausmaß dieser Möglichkeiten hinsichtlich des Verhältnisses zur Welt und zu uns selbst machen das aus, was wir gewöhnlich als unsere Freiheit betrachten. Da die Realität immer über das hinausgeht, was ich als Individuum beabsichtige, d. h., weil die intentionale Beziehung immer eine Möglichkeitsbeziehung ist, wird mein Möglichkeitsraum durch das begrenzt, was jenseits davon liegt. Im Allgemeinen ist es das, was von mir (noch) nicht verstanden oder begriffen wird. Es wird jedoch nicht als bloße Ignoranz empfunden, sondern als etwas, das meinen Absichten zuwiderläuft, als ein zufälliges Eindringen unsichtbarer Ereignisse in meine absichtsvoll geordnete Erfahrung oder als der Widerstand der Realität, der mich zwingt, meine absichtsvolle Ordnung entsprechend umzustrukturieren. … Holzkamp argumentiert, dass neben der Bestimmung des Bewusstseins als bewusstes ›Verhalten-zu‹ jede konkret sinnvolle Konzeption ebenso ein Verständnis von Freiheit als Einsicht in die Notwendigkeit beinhalten muss. Die infrage stehenden Notwendigkeiten seien aber nicht in der Struktur der Subjektivität, sondern der Gesellschaft gegeben und historisch bedingt; die phänomenologisch vermutete Subjektstruktur hingegen nicht. […] Der spezifische Charakter des Gesellschaftlichen in seiner bürgerlichen Form besteht also darin, dass es sich in der Form des Privaten darstellt. »Das Private läßt sich auffassen als eine selber spezifische gesellschaftliche Form der Negation des Gesellschaftlichen« (Haug 1977: 81). …“ | Aus: Charles W. Tolman: „Psychologie, Gesellschaft und Subjektivität“ (1994) | Quelle: https://www.kritische-psychologie.de/files/Charles-Tolman_Psychologie-Gesellschaft-Subjektivitaet.pdf
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“ … [“ … Der Krug als „zerscherbtes Faktum“ sei ein handgreifliches Symbol dafür, wie sich in der Dorfgeschichte das Weltgeschehen widerspiegelt. … Dorfrichter Adam wird aus seinem „Paradies“ (dem Richteramt und dem damit verbundenen Wohlstand) vertrieben. An der Ähnlichkeit des Richters und des Stammvaters der Menschheit „ändert auch der Umstand nichts, dass Adam im Unterschied zur Schöpfungsgeschichte nicht der Verführte, sondern der Verführer ist. …“] … Walter [dem Gerichtsrat] wird immer offenbarer, dass Adam illegitimerweise seiner sprachlichen Macht dazu verwendet, die drohende Entdeckung der Wahrheit zu verhindern. … Die Wahrheit über sich hat er selbst im Verlauf des Prozesses unbewusst über körperliche Zeichen preisgegeben. Die echte Identität Adams kommt mittels sprachlicher Lüge und gleichzeitig geäußerter nonverbaler Wahrheit zum Vorschein. Adam erlebt am eigenen Leib den Mythos der Paradiesvertreibung, doch nur mit Hilfe der anderen Akteure, die ihn wieder zu sich selbst bringen. … Der Mythos, den der zu sich verurteilte Richter Adam am eigenen Leib erfährt, begegnet aber auch in allen Werken Kleists, obwohl er deren Stoffe aus verschiedensten Zeiten und Orten wählt. Der Mythos vom Sündenfall und die Reaktion, ein zweites Mal vom Baum der Erkenntnis zu essen, ist in allen Kleist-Texten auffindbar. … “ | Aus: Asayo Ono „Der pantomimische Mythos – Das Sprachproblem und das Identitätsproblem bei H. v. Kleist“ (2004/2005) | Quelle: https://d-nb.info/979728398/34 // https://de.wikipedia.org/wiki/Der_zerbrochne_Krug
Fellinis Casanova (Originaltitel: Il Casanova di Federico Fellini) Federico Fellini (1976)
“ … Das Meer ist aus Plastikfolien und man sieht die Schnur, woran der Mond aufgehängt ist, manchmal auch die Klebestellen an Donald Sutherlands künstlichem Kinn. Trotzdem – und auch deshalb, denn es passt perfekt, Realismus ist hier niemandes Ziel – ist diese grausig-schöne Casanova-Romanze für mich einer der wunderbarsten Filme, die je gedreht wurden….“
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“ … Obwohl Fellini ein bekennender Jungianer ist, kann ein Großteil seiner Arbeit durch die Filmtheorie erhellt werden, die üblicherweise mit der Arbeit von Sigmund Freud in Verbindung gebracht wird. Viele moderne Formen der Filmtheorie, die auf der Psychoanalyse basieren, betonen die Parallele zwischen dem Filmeschauen und Träumen in menschlichen Denkprozessen. … Einer der größten Unterschiede, die Freud zwischen den irrationalen Prozessen des Unbewussten und der Rationalität des Vorbewussten anmerkt, ist, dass die Sprache erst im späteren der beiden Bereiche des Geistes vorhanden ist [(in der Rationalität des Vorbewussten: https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Vorbewusste)]. … Das Unbewusste denkt nicht und spricht nicht; es stellt sich in Bildern dar; umgekehrt bleibt jedes Bild anfällig für die je nach Fall unterschiedlich starke Anziehungskraft des primären Prozesses und seiner charakteristischen Verkettungsmodalitäten [Mit Primärprozess werden in mancher psychoanalytischen Literatur alle Vorgänge des unbewussten Seelenlebens bezeichnet, die nach dem Lustprinzip ablaufen. Freud, der den Begriff im letzten Kapitel der Traumdeutung der Sache nach eingeführt hat, spricht in seinem Werk durchgängig von Primärvorgang.]. Die Sprache selbst … unterliegt oft dieser Anziehungskraft, wie wir in der Poesie sehen, und Freud hat gezeigt, dass Träume oder bestimmte Symptome Repräsentationen von Wörtern als Repräsentationen von Dingen behandeln. … (Der imaginäre Signifikant [Das besondere Verhältnis des Kinopublikums zum Film resultiert für [Metz] daraus, dass der Film dazu bestimmt ist, ausschließlich in der imaginativen Tätigkeit des Rezipienten zu »existieren«.]) …“ | From: „DREAM SPACE; A STUDY OF ARCHITECTURE IN FELLINI“, Benjamin Toth (2001; pdf; 56 Pages) | Quelle: https://scholarship.tricolib.brynmawr.edu/server/api/core/bitstreams/30927a5e-2719-4e96-8ac3-81f9250583a5/content -.- // Kontexte: // Apparat, Code und Text, bilden die Objektseite des Kinos … // „Figur, Traum Der imaginäre Signifikant von Christian Metz auf deutsch“ // Christian Metz (2000) Der imaginäre Signifikant. Psychoanalyse und Kino. // Von Lars Nowak, 01.02.2002 // https://nachdemfilm.de/reviews/figur-traum-der-imaginaere-signifikant-von-christian-metz-auf-deutsch // Christian Metz (1931 – 1993) französischer Filmtheoretiker und // Begründer der linguistischen Filmsemiotik in Frankreich. // https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Metz_(Filmwissenschaftler) …
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“ … Die zentrale Bedeutung, die Freud dem Unterschied zwischen vorbewusst und unbewusst gab, hängt mit seiner Definition des Unbewussten zusammen, die nicht mehr, wie zu seiner Zeit gängig, als bloße Abwesenheit von Bewusstsein oder als „nicht bewusst“ definiert wurde, sondern als ein System des psychischen Funktionierens, das völlig anderen Gesetzen unterworfen ist. …“ | Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Vorbewusste
… Theorien sind … sind Ausdruck einer aneignend-deutenden und konstruktbildenden Tätigkeit endlicher Geister, ‚unseres‘ Geistes. … (Günter Abel) – »Die Gnomenwelt lacht uns eigentlich aus mit unserem würgenden, ringenden Verstande, mit dem wir so dies oder jenes manchmal erfassen, während die Gnomen gar nicht nachzudenken brauchen.« (Rudolf Steiner, 2. November 1923)
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“ … [wir sollten in der Lage sein] … zwischen einer zufälligen und einer notwendigen Unwissenheit eine scharfe und definitive Trennungslinie zu ziehen. …“ | Aus: Rogério Lopes „Naturalismus und Interpretationismus – Einige Bemerkungen zu Abels Interpretationsphilosophie“ (2018) | https://philarchive.org/archive/LOPNUI (pdf)
“ … Astronomen erwarteten für das Jahr 1169 den großen Crash, weil sich damals alle Planeten in einem einzigen Sternbild – der Waage – versammelten. … Ähnliches am 1. Februar 1524: An diesem Datum begegneten sich die Planeten Jupiter, Saturn und Mars im Sternbild der Fische – die Sintflut stehe bevor, hieß es. 20.000 Londoner sollen sicherheitshalber auf die umliegenden Hügel geflohen sein. …“ | Quelle: https://www.evangelisch.de/inhalte/1373/21-12-2012/knapp-daneben-endzeit-visionen-von-nostradamus-co
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“ … Oakland – Der Weltuntergang ist nicht verschoben, er fällt aus. Zu dieser späten Erkenntnis kommt der US-Prediger Harold Camping. Der 90-jährige Apokalyptiker aus Kalifornien hatte jahrzehntelang vor dem Jüngsten Gericht gewarnt – und dieses auch terminiert. Nun ruderte Camping zurück und gab sich prophezeiungsmüde: Er sehe keine neuen Hinweise auf ein baldiges Ende der Erdbevölkerung. Weiterhin würde er auch nicht mehr nach weiteren Zeichen für die Apokalypse Ausschau halten. Laut seiner ursprünglichen Berechnung sollte die Welt bereits 1988 ihren Betrieb einstellen. Als es in dem Jahr nicht zu der erwarteten Katastrophe kam, gab er den 21. Mai 2011 als neue Endzeit an. Da dieses Datum ebenfalls ohne Armageddon verstrich, folgte der 21. Oktober des vergangenen Jahres als Ausweichtermin. Auch dieser Tag ging ohne ernsthaften Weltuntergang über die Bühne. Campings treue Anhänger waren aufgrund der nicht eintreffenden Apokalypse am Boden zerstört. … Camping gestand auf seiner offiziellen Web-Seite ein, durch die Geschehnisse am 21. Mai Demut gelernt zu haben. „Wir müssen offen zugeben, dass wir keine neuen Hinweise auf das Ende der Welt haben“, teilte der 90-Jährige mit. Die von den Mayas für den 21. Dezember 2012 prophezeite Apokalypse ließ er unkommentiert. …“ | Aus: „Das Ende der Welt fällt aus“ (10.03.2012) | Quelle: https://www.spiegel.de/panorama/untergangs-prophet-das-ende-der-welt-faellt-aus-a-820550.html // https://de.wikipedia.org/wiki/Harold_Camping
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“ … Prinzessin Märtha Louise heiratet [“ … Märtha Louise, Prinzessin von Norwegen (* 22. September 1971 in Oslo) ist eine Angehörige des norwegischen Königshauses und Geistheilerin. … Ihre Aktivitäten als Geistheilerin und Verwendung des Titels „Prinzessin“ in ihrer Geschäftstätigkeit wurden in Norwegen immer wieder kontrovers diskutiert. …“ | Quelle: Märtha Louise von Norwegen https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=M%C3%A4rtha_Louise_von_Norwegen&oldid=248260735 | (Datum des Abrufs: 1. Januar 2025, 23:52 UTC)] … Durek Verret ist, falls das jemand hier noch nicht wusste, hauptberuflich Schamane. Er scheint Antworten auf alle gesundheitlichen, spirituellen und sonstige Fragen zu haben. Gwyneth Paltrow soll Kundin bei ihm sein. … Interessierte Beobachter wissen natürlich, dass Märtha Louise bis vor ein paar Jahren eine Schule betrieb, wo man mit seinen eigenen Engeln in Kontakt kommen konnte. Dieses Projekt beendeten sie und ihre Geschäftspartnerin 2019, aber die spirituelle menschliche Reise bleibt Märtha Louises zentrales Thema. „Ich mag sie. Und wenn sie mit Engeln spricht – warum nicht“, sagt meine Freundin M. Dem Bräutigam misstraut sie allerdings eher. „Er behauptet, er könne Krebs und Corona heilen“, erklärt sie ihr Bauchgefühl. … “ | Aus: Anne Diekhoff Nordeuropa-Korrespondentin „Skandälchen um Gin und Esoterik“ (4.8.2024) | Quelle: https://taz.de/Norwegens-Prinzessin-im-Hochzeitsfieber/!6025005&s=Esoterik/
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Elizabeth Teissier: “ … In Krisen sucht der Mensch nach dem Übernatürlichen. … Es gibt gerade eine große Zivilisationskrise, und ich glaube, dieser beengende Rationalismus wird explodieren. … Das Interesse an Astrologie steigt mit der Unsicherheit einer Gesellschaft. … Die Astrologie hat mich wirklich verführt. In meinem Horoskop habe ich alles wiedergefunden: Probleme, die ich mit meinem Vater hatte, und auch bestimmte Dinge, die mir widerfahren sind. Als ich 19 war, lebte ich hier in Genf. Zusammen mit einer Freundin hatte ich einen sehr schlimmen Autounfall. Wir haben uns überschlagen. Anhand meines Horoskops habe ich festgestellt, dass die Jungfrau von Orléans wie ich auch am 6. Januar geboren ist. Und dass sie mit 19 Jahren verbrannt wurde – wie auch ich mit 19 Jahren fast gestorben wäre. Ich war sechs Monate lang eingegipst. Da dachte ich: wie interessant! … Mitterrand hat mich auch um Rat gefragt, wann er andere Staatschefs anrufen oder treffen soll. Zum Beispiel George Bush, den amerikanischen Präsidenten. …“ | Aus: „“Mitterrand wollte immer wissen: ‚Wann sterbe ich?'“ (1. Januar 2025) | Quelle: https://www.zeit.de/zeit-magazin/2025/01/elizabeth-teissier-astrologie-francois-mitterrand-praesidenten-genf // https://de.wikipedia.org/wiki/Elizabeth_Teissier –
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Hanussen (ein Film des ungarischen Filmregisseurs István Szabó aus dem Jahr 1988)… Gegen Ende des Ersten Weltkrieges erholt sich der Frontsoldat Klaus Schneider (Klaus Maria Brandauer) im Lazarett seines Mentors Dr. Bettelheim von einer Kopfverletzung. Er erkennt dabei seine Fähigkeit, den Willen anderer Leute zu beeinflussen und zukünftige Dinge zu erahnen. Unter dem Namen Erik Jan Hanussen tritt er zunächst in Wien und später in Berlin auf. Er bewegt sich fortan unter den „oberen Zehntausend“, ist aber noch vollkommen arglos, als er Adolf Hitler als nächsten Reichskanzler vorhersagt. Der erklärtermaßen unpolitische Hanussen gewinnt mehr und mehr an Berühmtheit, wird sich aber der Gefährlichkeit und der Verantwortung seiner Begabung zu langsam bewusst. So wird ihm seine Voraussage des Reichstagsbrandes zum Verhängnis [Als er den Reichstagsbrand voraussieht, wird er von den Nationalsozialisten zum Verräter erklärt, obwohl viele ihn für einen Nationalsozialisten gehalten haben, und in der Nacht vom 24. auf den 25. März 1933 von der SA ermordet, wozu wohl auch seine jüdische Herkunft beigetragen hat. …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Hanussen_(1988) (22. Dezember 2022)] … | Quellen: https://www.cinema.de/film/hanussen,1294469.html | https://www.amazon.de/Hanussen-Blu-ray/dp/B0B3K74BC8
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Bild aus Hanussen (R: István Szabó: „Profeta“, 140 Minuten, Erscheinungsjahr 1988)
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“ … Erik Jan Hanussen, eigentlich Hermann Chajm Steinschneider (1889 – 1933), war ein unter anderem als „Hellseher“ bekannter österreichischer Trickkünstler. … Obwohl er sich in seinem Buch Meine Lebenslinie selbst als Hochstapler enttarnt und sogar seine Tricks veröffentlicht hatte, betätigte er sich später als Hellseher. Er versuchte auch viele Jahre, eine eigene „Schule des Okkultismus“ zu gründen, was ihm letztlich aber nie gelang [Das österreichische Militär bildete er im Wünschelrutengehen aus.]. Er verbesserte das klassische Hellsehkunststück „Zettellesen“ und machte in der Presse spektakuläre Vorhersagen, wobei er Zufallstreffer groß herausstellte. Mit Hilfe okkultistischer Beratungsgespräche erwarb Hanussen auch gesellschaftliche Kontakte. Im Februar 1928 wurde Hanussen vor dem Kreisgericht in Litomerice (Leitmeritz) (Tschechoslowakei) des hundertfachen Betruges angeklagt, weil er den „Schwachsinn“ (gemeint ist: die Dummheit oder Naivität) von Gutgläubigen ausgenutzt habe. Der Prozess dauerte mehr als zwei Jahre und wurde bis in die USA verfolgt. Im Mai 1930 wurde Hanussen schließlich freigesprochen mit der Begründung, ein „nicht schwachsinniger“ Mensch müsse damit rechnen, dass ein Hellseher sich irren kann. [Im Urteil vom 27. Mai 1930 heißt es wörtlich: „Wenn aber ein Mensch, der nicht schwachsinnig ist, zum Hellseher geht, um Erkenntnisse kraft einer geheimnnis- oder rätselvollen Seeleneigenschaft zu erlangen, kann [er] unmöglich mit voller Sicherheit hundertprozentige Wahrheit erwarten und darf sich nicht beklagen, wenn er eine irrige Antwort erhält. Sein Verhältnis zum Hellseher erinnert an gewisse Glücksanträge, bei denen sich auch niemand beschweren darf, wenn er eine Niete zieht“. Zitiert nach Wilfried Kugel: Hanussen – Die wahre Geschichte des Hermann Steinschneider (1998)] … [Am 26. Februar 1933 soll bei der Eröffnungsfeier seines „Palastes des Okkultismus“ die von ihm engagierte Schauspielerin Maria Paudler „Feuer, Flammen, Verbrecher am Werk!“ deklamiert haben. Als dann einen Tag später – in der Nacht vom 27. auf den 28. Februar – der Reichstag abbrannte wurde diese Aussage als dessen Vorhersage interpretiert.] …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Erik_Jan_Hanussen (10. November 2024)
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Gabriele Bondy (08.06.2011): “ … C. G. Jungs Interesse galt allen Aspekten der Gesellschaft wie des Individuums, von den dunklen Seiten der Persönlichkeit (dem „Schatten“) bis zu religiös-magischen Phänomenen. Von Freud trug ihm das nach einer kurzen Phase der Zusammenarbeit den Vorwurf ein, er bewege sich mit seiner Auffassung des Unbewussten im „schwarzen Schlamm des Okkultismus„. … Jung seinerseits kritisierte Freuds Fixierung auf die Sexualität und formulierte mit den Archetypen als Urbildern in der Seele aller Menschen die Idee des kollektiven Unbewussten. Jungs Differenzierung in extra- und introvertierte „psychologische Typen“, die sich in Denken, Fühlen, Intuition und Empfinden voneinander unterscheiden, sind inzwischen in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen. Und auch in der therapeutischen Praxis lebt Jungs Werk weiter: die Analytische Psychotherapie wird bis heute zur Behandlung von Neurosen und Psychosen eingesetzt. …“ | Quelle: https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowissen/psychologie/carl-gustav-jung-dossier100.html -.-
“ … „Enthüllte Briefe“ (DER SPIEGEL 32/1970, 02.08.1970): “ … Nicht zuletzt um die Psychoanalyse für die (damals überaus schockierte Öffentlichkeit »akzeptabler« zu machen, suchte Jung nach anderen Erfahrungen im Unbewußten. Den Sexual-Trieb drängelte er mit der Theorie eines dominierenden »religiösen Instinkts« beiseite, und statt auf frühkindliche Sexualerlebnisse stieß er im Unbewußten seiner Patienten auf »Archetypen“: Urbilder und Mythen, die sich in allen Menschen, also »kollektiv«, als Erbe vorfinden lassen sollen. Aber auch Geistererscheinungen beschäftigten ihn — das Mißtrauen Freuds, der ohnehin Religion als »Okkultismus« verdammte, wuchs. … “ | https://www.spiegel.de/kultur/enthuellte-briefe-a-d7bb1724-0002-0001-0000-000044418244 // [ “ … „Ich erinnere mich noch lebhaft, wie Freud zu mir sagte“, berichtet C. G. Jung, „,Mein lieber Jung, versprechen Sie mir, nie die Sexualtheorie aufzugeben. Das ist das Allerwesentlichste. Sehen Sie, wir müssen daraus ein Dogma machen, ein unerschütterliches Bollwerk.‘ (…) Etwas erstaunt fragte ich ihn: ,Ein Bollwerk – wogegen?‘ Worauf er antwortete: ,Gegen die schwarze Schlammflut –‘ hier zögerte er einen Moment, um beizufügen: ,des Okkultismus‘. [Sigmund Freud war der Meinung, dass er das, was er für objektive Wissenschaft hielt, gegen Unwissenschaftlichkeit und Okkultismus verteidigen musste. „Build the wall“ also zwischen die aufklärende Wissenschaft und die schmutzige Schlammflut der Spiritualität.]“ …“ | Zu „Schwarze Schlammflut des Okkultismus oder Chance?“ – Rezensent(en): Fabian Chmielewski, DOI: 10.1055/a-0661-3463, Psychiatrische Praxis 2018; 45(06): 329 – 330 | Quelle: https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/a-0661-3463?innerWidth=412&offsetWidth=412&device=desktop&id=&lang=de] -.- “ … Gefühle auf Kollisionskurs … So alt und unentrinnbar das Erlebnis kollidierender Gefühle ist, so erstaunlich neu ist der Begriff selbst. Geprägt hat ihn 1910 der Schweizer Psychologe Eugen Bleuler. … Ambivalenz beschrieb er zugleich drei Erscheinungsformen eines Phänomens, das er als Hauptmerkmal der Schizophrenie definierte. … Zu den ersten, die das analytische Potenzial des neuen Begriffs erkannten, gehörte Sigmund Freud. Für ihn waren ungelöste Gefühlsambivalenzen ein maßgeblicher Auslöser seelischer Erkrankungen. Auch in der Analytischen Psychologie seines Wegbegleiters und Gegenspielers C. G. Jung spielten Ambivalenzerfahrungen eine zentrale Rolle: Jung bezeichnete die Fähigkeit, das Widersprüchliche der eigenen Persönlichkeit zu erkennen, anzunehmen und zu bejahen als wesentliches Ziel des menschlichen Reifungsprozesses. Beide Ansätze gelten noch heute: Ambivalente Regungen und Gedanken prägen unser Dasein. …“ | Quelle: https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowissen/psychologie/ambivalenz-konflikt-gefuehlskollisions-100.html (26.10.2016)
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Mr_Gee (4. August 2006): “ … Es muss viele Interpretationen geben können, wenn es überhaupt eine geben können soll. … Wie ist das jetzt mit dem Fürwahrhalten, der Episteme kantscher Prägung des Meinens, des Glaubens und des Wissens? …“ | –> https://de.wikipedia.org/wiki/Erkenntnistheorie -.- “ … Sätze und Theorien sind nicht Effekte und nicht passive Spiegelung einer in der Natur herrschenden Wesensstruktur. Sie sind Ausdruck einer aneignend-deutenden und konstruktbildenden Tätigkeit endlicher Geister, unseres Geistes. … “ | Aus: Günter Abel – „Interpretationswelten: Gegenwartsphilosophie jenseits von Essentialismus und Relativismus“ [S.308] (Suhrkamp Verlag, 1995)
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“ … Deutschlands schmerzhafter Eintritt in die Moderne löste viele widersprüchliche Gefühle aus. Aufregung und Angst vor der „Entzauberung der Welt“ überwogen, als die Deutschen erkannten, dass der Triumph der Wissenschaft und der Vernunft die Nation materiell mächtig gemacht, sie aber spirituell verarmt hatte. Viele Deutsche im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, die ihre Welt neu verzaubern wollten, reagierten darauf, indem sie sich einer Vielzahl paranormaler Glaubensvorstellungen und Praktiken zuwandten – darunter Theosophie, Astrologie, parapsychologische Forschung, Graphologie, Wünschelrutengehen und Geistheilung. Die deutsche okkulte Bewegung war kein bloßes Randphänomen, sondern hatte eine wahrhaft nationale Präsenz und umfasste Hunderte von Clubs, Unternehmen, Instituten und Verlagen, die okkulte Waren und Dienstleistungen anboten und konsumierten. In „A Science for the Soul“ untersucht die Historikerin Corinna Treitel die Anziehungskraft und Bedeutung des deutschen Okkultismus in all seinen Spielarten zwischen den 1870er und 1940er Jahren und verortet seine Dynamik im Kampf der Nation mit der Modernisierung und der Unzufriedenheit der Öffentlichkeit mit dem wissenschaftlichen Materialismus. Der Okkultismus, so Treitel, diente als Brücke zwischen traditionellen religiösen Überzeugungen und den Werten einer zunehmend wissenschaftlichen, säkularen und liberalen Gesellschaft. Auf Grundlage einer Fülle von Archivmaterial beschreibt Treitel die Einzelpersonen und Gruppen, die an der okkulten Bewegung teilnahmen, rekonstruiert ihre Organisationsgeschichte und untersucht die wirtschaftlichen und sozialen Faktoren, die für ihren Erfolg verantwortlich waren. Auf dieser Grundlage wendet sich Treitel der Frage zu, wie die Deutschen das Okkulte in drei praktischen Bereichen nutzten: in der Theosophie, wo okkulte Studien zur spirituellen Erleuchtung eingesetzt wurden; in den Künsten, wo okkulte Bewusstseinszustände den kreativen Prozess von avantgardistischen Malern, Schriftstellern und Tänzern befeuerten; und die angewandten Wissenschaften, wo Fachleute aus Psychologie, Strafverfolgung, Ingenieurwesen und Medizin okkulte Techniken anwendeten, um typische Probleme der Moderne zu lösen. Abschließend betrachtet Treitel die widersprüchlichen Bedeutungen, die der Okkultismus für die Zeitgenossen hatte, indem er sich auf die antispiritistischen Kampagnen der nationalen Presse, der protestantischen und katholischen Kirche, der lokalen und nationalen Regierungen und des Nazi-Regimes konzentriert, das die Bewegung nach Jahren des Wechsels zwischen Affinität und Antipathie gegenüber dem Okkultismus 1945 schließlich zerschlug. „A Science for the Soul“ untersucht durchgehend den deutschen Okkultismus in seinem breitesten kulturellen Umfeld als Schlüsselaspekt der deutschen Moderne und bietet neue Einblicke in die Art und Weise, wie die Deutschen die Herausforderung bewältigten, in der Moderne ein sinnvolles Leben zu führen. …“ | Zu: Corinna Treitel „A Science for the Soul: Occultism and the Genesis of the German Modern“ Johns Hopkins University Press; Illustrated Edition (2004), Sprache: Englisch (288 Seiten) | [Professor Treitel (https://artsci.washu.edu/faculty-staff/corinna-treitel)] -.-
Joseph Hirsch (July 9, 2018): “ … Fast jeder interessiert sich für Okkultismus. Dieses Interesse kann von Skeptizismus und dem Wunsch, verschiedene Formen der Hellsichtigkeit und psychischer Phänomene zu entlarven, über staatlich finanzierte Forschungen im Bereich angewandten Okkultismus (hauptsächlich für Krieg und Spionage) bis hin zu denen am anderen Ende des Spektrums reichen, die ihr Leben der Suche nach einem Stein der Weisen/dem ultimativen Wissen widmen, das sie durch die Analyse esoterischer Dinge von Sternzeichen bis hin zur Kabbala zu erlangen hoffen. Die Rolle des Okkultismus in der deutschen Geschichte ist aus mehreren Gründen besonders komplex und heikel. Erstens gibt es Deutschlands viel diskutierten Sonderweg, mit dem (im Gegensatz zu anderen westeuropäischen Nationen) die deutsche Gesellschaft, Zivilisation und Psyche sich der Aufklärung widersetzten und tiefer in ihre Bedeutung (und Konsequenzen) eintauchten. Die Grenzen zwischen Wissenschaft und Religion, dem Materiellen und dem Metaphysischen, die vermutlich bis zu Goethe zurückreichen, haben deutsche Denker, Künstler, Gelehrte und Wissenschaftler über mehrere Generationen hinweg gequält, manchmal bis zum Wahnsinn (und wohl bis zum Völkermord). Die Art und Weise, wie der deutsche Okkultismus angeblich mit dem Nationalsozialismus zusammenhing, macht das Thema auch zu einem Minenfeld, durch das Corrinna Treitel, das muss man sagen, ihr Bestes tut, um zu navigieren. Man kann also sehen, warum Dr. Corrina Treitel mit „Eine Wissenschaft für die Seele“ eine Menge Arbeit vor sich hat. Sie geht mit vollem Einsatz an die Sache heran, und obwohl das Buch zeitweise brillant ist (insbesondere im letzten Drittel), ist das Werk als Ganzes nicht ganz stimmig. Einige Abschnitte würden sich gut als wissenschaftliche Artikel eignen; andere wären gute Themen für Seminare und Konferenzen. Im Großen und Ganzen ist „Eine Wissenschaft für die Seele“ jedoch unkonzentriert, manchmal ermüdend, langatmig und ja, langweilig. Wie schafft man es, die Niederlage aus dem Rachen eines eigentlich spannenden und faszinierenden Wunderschlunds zu reißen? Ein Teil des Problems besteht meiner Meinung nach darin, dass Akademiker und Gelehrte so große Angst vor dem Stigma haben, das mit der Beschäftigung mit Okkultismus einhergeht, dass sie das Bedürfnis verspüren, ihre eigene Faszination (und ihr Staunen) für das Thema herunterzuspielen, um nicht wie einer der hilflosen Hinterwäldler zu wirken, die dieses Zeug ernst nehmen. Der Philosoph Colin Wilson zum Beispiel ist ein Musterbeispiel dafür, wie schnell man bei den schönen Menschen der Intelligenzia in Ungnade fallen kann, wenn man von etwas Ernstem (in Wilsons Fall dem Existenzialismus) zu etwas nicht ganz so Ernstem (in Wilsons Fall dem Okkultismus) übergeht. Ich mache Treitlel keinen Vorwurf für ihr umsichtiges Vorgehen, aber in den Passagen, in denen ich spürte, dass sie dem Ruf einer stärkeren Anziehungskraft folgte, kann man die Schmetterlingspuppe für ein viel spannenderes Buch zu diesem Thema erkennen. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich protestiere nicht aus Skepsis (ich bin selbst Skeptiker); es geht mir nur um die Trockenheit des für uns alle, Laien und Fachleute, vielleicht spannendsten Themas. Trotzdem ein Lob dafür, dass Sie versucht haben, einen verdammt großen Berg zu erklimmen und dort oben in der seltsamen Stratosphäre ihr Gleichgewicht zu halten. … // Almost everyone is interested in the occult. This interest can range from skepticism and a desire to debunk various forms of clairvoyance and psychic phenomena, to government-funded research into applied occultism (mostly for war and espionage), all the way down to those at the other end of the spectrum who devote their lives to the search for some philosopher’s stone/ultimate knowledge they hope to acquire by parsing esoterica ranging from astrological signs to the Kabbalah. The place of the occult in German History is especially complex and thorny for a couple of reasons. Firstly, there is Germany’s much-discussed Sonderweg („Special Path“) by which (contra other Western European nations) the German society, civilization, and psyche both resisted the Enlightenment and plunged deeper into its meaning (and consequences). Probably going all the way back to Goethe, the borders between science and religion, the material and the metaphysical, vexed German thinkers, artists, scholars, and scientists for several generations, sometimes to the point of madness (and arguably to the point of genocide). The way the German occult supposedly dovetailed with Nazism also makes the subject a minefield, which, it must be said, Corrinna Treitel does her best to navigate. You can see then, why Dr. Corrina Treitel has her work cut out for herself in „A Science for the Soul.“ She makes a concerted go of it, and while the book is intermittently brilliant (particularly in the final third) the work doesn’t quite cohere as a whole. Some sections would make good scholarly articles; others would be good subjects for seminars and conferences. Taken in Toto, though, „A Science for the Soul“ is unfocused, sometimes tedious, long-winded, and yes, boring. How does one manage to snatch defeat from the jaws of what should be an inherently-exciting and fascinating maw of wonder? Part of the problem, I think, is that academics and scholars have so much fear of the stigma that comes with treating the occult, that they feel the need to underplay their own fascination (and wonder) with the subject, in order not to seem like one of the hapless rubes who takes this stuff seriously. The philosopher Colin Wilson, for example, is an object lesson in how quickly one can fall from grace with the beautiful people in intelligentsia when they go from something deemed serious (Existentialism in Wilson’s case) to something not-quite-serious (the occult, in Wilson’s case). I don’t blame Treitlel for her circumspect treading, but in those passages where I sensed her heeding the call of some stronger pull, one can see the chrysalis for a much more exciting book on the subject. Understand, it isn’t skepticism that I protest (I’m a skeptic myself); it’s just the dryness of what is perhaps the juiciest of all subjects for all of us, lay or professional. Still, kudos for trying to scale a heck of a mountain and maintaining her equipoise high up there in the strange stratosphere. … // “ | Source: https://www.goodreads.com/book/show/1727201.A_Science_for_the_Soul
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“ … Okkultismus (von lateinisch occultus ‚verborgen‘, ‚verdeckt‘, ‚geheim‘) ist eine unscharfe Sammelbezeichnung für verschiedenste Phänomenbereiche, Praktiken und weltanschauliche Systeme, wobei okkult etwa gleichbedeutend mit esoterisch, paranormal, mystisch oder übersinnlich sein kann. … In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts konnte sich der Okkultismus in fast allen seinen Spielarten in Deutschland recht frei entfalten und erfreute sich wachsender Beliebtheit. Es gab zwar Gegner wie die Katholische Kirche, und speziell in Bayern gab es einen „Gaukelei“-Paragraphen im Strafgesetzbuch, der eine Handhabe bot, etwa Handleser und Astrologen strafrechtlich zu verfolgen, aber insgesamt entwickelte sich Toleranz für „das Okkulte“. Auch einige führende Nationalsozialisten waren an okkulten Themen interessiert. So nahm Rudolf Heß [https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_He%C3%9F] regelmäßig die Dienste von Astrologen, Magnetheilern und Hellsehern in Anspruch. Heinrich Himmler förderte den Ariosophen Karl Maria Wiligut als seinen „privaten Magier“ [https://de.wikipedia.org/wiki/Ariosophie] und Hellseher. Dieser hatte eine eigene Variante eines Geschichtsmythos von übermenschlichen arischen Vorfahren entwickelt. Wiligut wurde Leiter der Abteilung Vor- und Frühgeschichte der SS und trug zum Ausbau der Wewelsburg als SS-Zeremonienstätte bei. 1939 wurde er jedoch – unter anderem wegen des Bekanntwerdens einer früheren Schizophrenie – aus der SS ausgeschlossen. Für Adolf Hitler waren dagegen Okkultisten bereits in Mein Kampf (1925/26) ein Haufen von Wirrköpfen. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurden okkultistische Vereinigungen als „staatsfeindliche Sekten“ eingestuft. Die wichtigsten Anklagepunkte waren, dass Okkultisten den für den Nationalsozialismus zentral bedeutenden Rassismus ablehnten und speziell die Theosophen sogar eine „allumfassende Bruderschaft der Menschheit“ propagierten und dass sie, ähnlich wie die Freimaurer, angeblich eine „gefährliche“ Beeinflussung der Volksmassen betrieben. Ab 1935 ist eine strafrechtliche Verfolgung okkultistischer Aktivitäten dokumentiert, und 1937 wurden durch einen Erlass des Innenministeriums alle Freimaurerlogen, theosophischen Vereine und verwandten Gruppierungen verboten. Die Situation verschärfte sich weiter, nachdem im Mai 1941 Hitlers Stellvertreter Rudolf Heß auf eigene Faust nach Großbritannien geflogen war, um Friedensverhandlungen anzuregen. In einer umgehend durch den Propagandaminister Joseph Goebbels gestarteten Kampagne wurde Heß als Geisteskranker bezeichnet, der aufgrund des Einflusses von Astrologen, Mesmeristen und anderen Okkultisten unter Halluzinationen leide. Es folgten umfassende Polizeiaktionen gegen Astrologen, Spiritisten, Anthroposophen und alle Anhänger ähnlicher Richtungen einschließlich der völkischen Ariosophen mit der Anordnung, diese Personen zur Zwangsarbeit zu verurteilen oder in Konzentrationslager einzuliefern und ihre Publikationen und sonstige Materialien zu beschlagnahmen. …“ | Aus: „Okkultismus“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 5. Oktober 2024, 05:02 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Okkultismus&oldid=249141614 (Abgerufen: 22. Dezember 2024, 17:42 UTC) | // https://de.wikipedia.org/wiki/Okkultismus
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“ … In Deutschland sind Rudolf Steiner und die Anthroposophie [https://de.wikipedia.org/wiki/Anthroposophie] vielen Menschen ein Begriff, nicht zuletzt wegen Waldorfschulen, Demeter oder Weleda. Doch nur den wenigsten dürfte die Geschichte dieser Bewegung bekannt sein. … Obwohl sich die Anthroposophie trotz einiger Konflikte wie dem Verbot der Anthroposophischen Gesellschaft 1935 lange mit dem nationalsozialistischen Regime arrangieren konnte, gewannen ihre Kritiker letztlich Überhand. Nachdem Rudolf Heß 1941 nach England geflogen war, nutzten Gestapo und SD die Gunst der Stunde, um gegen ihre seit langem verhassten Feinde, Okkultismus und Esoterik, vorzugehen. Da Heß angeblich von anthroposophischen Lehren verführt worden sei, richtete sich die Kampagne maßgeblich gegen die Anthroposophie: zahlreiche Institutionen wurden verboten, Schriftgut beschlagnahmt und manche Anhänger/innen verhaftet. Damit war die anthroposophische Bewegung im Nationalsozialismus nahezu zerschlagen. Überzeugend führt Staudenmaier aus, dass dieser Konflikt eine solche Zuspitzung erfuhr, gerade weil eine ideelle Nähe zwischen anthroposophischem und nationalsozialistischem Gedankengut bestand, nicht etwa Distanz. Im Nationalsozialismus wurde die Anthroposophie als eine Konkurrentin empfunden, die es zu beseitigen galt – ähnlich wie bei der „Nacht der langen Messer“ 1934. Dennoch, so Staudenmaiers Fazit, sei es der Anthroposophie bis 1941 erstaunlich gut gelungen, sich an das „Dritte Reich“ anzupassen. Auch dafür macht er Affinitäten zwischen beiden Weltanschauungen verantwortlich. … Luzide arbeitet Staudenmaier den spirituellen bzw. spiritualistischen Rassismus („spiritual racism“) der anthroposophischen Bewegung heraus, wie er bereits von ihrem Gründungsvater, Rudolf Steiner (1861–1925), vertreten wurde. Er zeigt, dass dieser spirituelle oder esoterische Rassismus nur im Kontext der deutsch-österreichischen Kulturkritik der Jahrhundertwende zu verstehen ist. Rudolfs Steiners intellektueller Werdegang und damit auch zentrale Positionen der Anthroposophie, so Staudenmaiers These, waren stark von rassistisch-nationalistischen Ansichten des Fin de Siècle geprägt [Fin de Siècle: https://de.wikipedia.org/wiki/Fin_de_Si%C3%A8cle]. … So waren [ ] Anthroposophen von der welthistorischen Sendung der Deutschen überzeugt und predigten eine unerlässliche Erneuerung bzw. Wiedergeburt des deutschen Volks. In diesen Zusammenhang ist auch Staudenmaiers These zu verorten, dass esoterische Weltanschauungen wie die Anthroposophie keine absonderlichen Randphänomene der Moderne seien, sondern ebenso wie der Nationalsozialismus integrale Bestandteile ihrer zeitgenössischen Kultur. … [Das] Buch [Peter Staudenmaier. Between Occultism and Nazism: Anthroposophy and the Politics of Race in the Fascist Era. London: Brill Academic Publishers, 2014. 430 S., ISBN 978-90-04-26407-6. ] … stellt eine Mahnung dar, stärker zwischen biologistischen, kulturalistischen und spiritualistischen Rassenkonzeptionen zu differenzieren, als es bisweilen in der Forschung der Fall ist. Außerdem widersprechen die Befunde jüngeren Bemühungen vor allem im angloamerikanischen Raum, esoterische und okkultistische Strömungen seit 1900 einseitig zu progressiven und emanzipatorischen Alternativen zur hegemonialen Moderne zu verklären. …“ | Aus: “ Peter Staudenmaier Between Occultism and Nazism: Anthroposophy and the Politics of Race in the Fascist Era. London: Brill Academic Publishers, 2014. 430 S., ISBN 978-90-04-26407-6. Reviewed by Michael Seelig, Published on H-Soz-u-Kult (January, 2016) | Quelle: https://www.h-net.org/reviews/showrev.php?id=45992 // https://www.h-net.org/reviews/showpdf.php?id=45992 // –> https://www.marquette.edu/history/directory/peter-staudenmaier.php
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Siehe auch —> Peter Staudenmaier „Der Deutsche Geist am Scheideweg: Anthroposophen in Auseinandersetzung mit Volkischer Bewegung und Nationalsozialismus“ (2012). History Faculty Research and Publications —> https://epublications.marquette.edu/hist_fac/90 // —> https://www.researchgate.net/publication/326464292_Der_deutsche_Geist_am_Scheideweg_Anthroposophen_in_Auseinandersetzung_mit_volkischer_Bewegung_und_Nationalsozialismus // –> “ … [Mit beispielloser Klarheit offenbarten sowohl die globale Krise der Covid-19-Pandemie als auch die ideologische Legitimierung der russischen Invasion in der Ukraine das Nebeneinander und den Gegensatz von szientistisch-rationalistischen und nicht-wissenschaftlich-esoterischen Welterklärungen im 21. Jahrhundert. Vermeintlich marginale alternative Deutungsmuster erwiesen sich plötzlich als massentauglich, und Weltanschauungen, die aus rationalistischer Sicht zutiefst widersprüchlich erschienen, wurden plötzlich akzeptabel. Die dadurch ausgelösten Kontroversen lehren uns, inwieweit Menschen gesellschaftlichen und politischen Einfluss gewinnen können, die behaupten, Einsichten in verborgene Kausalzusammenhänge zu haben. Solche Verschwörungstheoretiker und andere intellektuelle Brandstifter können als die politischen Propheten unserer Zeit gelten. Doch wäre es zu kurzsichtig, sie mit den selbsternannten Propheten und Prognostikern in einen Topf zu werfen, die im Laufe der Geschichte aufgetaucht sind. Die Beiträge dieses Bandes widmen sich daher den Zusammenhängen zwischen den Sphären des Politischen und des Prophetischen von der Antike bis in die Neuzeit und veranschaulichen anhand von Beispielen eine immense Heterogenität geistiger Haltungen.] // … With unprecedented clarity, both the global crisis of the Covid 19 pandemic and the ideological legitimization of the Russian invasion of Ukraine revealed the juxtaposition and opposition of scientistic-rationalistic and non-scientific-esoteric explanations of the world in the 21st century. Supposedly marginal alternative patterns of interpretation suddenly revealed themselves to be suitable for the masses, and world views that seemed deeply contradictory from a rationalist point of view suddenly became acceptable. The controversies this triggered teach us to what extent social and political influence can be gained by people who claim to have insights into hidden causal connections. Such conspiracy theorists and other intellectual arsonists can be regarded as the political prophets of our time. But it would be too short-sighted to lump them together with the self-declared prophets and forecasters who have emerged throughout history. The contributions in this volume are therefore devoted to the connections between the spheres of the political and the prophetic from antiquity to modern times, using examples illustrating an immense heterogeneity of intellectual attitudes. … // “ See: „Rudolf Steiner and the Great War: Karma, Clairvoyance, and the German Spiritual Mission“, [Peter Staudenmaier in Christian Hoffarth, ed., Prophecy, Prognosis, and Politics from Antiquity to the Modern Age (Frankfurt: Klostermann, 2022), 239-54], November 2022, DOI:10.5771/9783465135166-239 In book: Prophetie, Prognose und Politik / Prophecy, Prognosis and Politics | https://www.researchgate.net/publication/365801874_Rudolf_Steiner_and_the_Great_War_Karma_Clairvoyance_and_the_German_Spiritual_Mission
“ … Aufgrund der rassentheoretischen Passagen in seinem Werk wird Steiner teilweise der Völkischen Bewegung zugerechnet. So schreibt etwa der Historiker Helmut Zander, Steiner habe eine Reihe seiner Begriffe dem völkischen Diskurs entnommen. Zwar relativiert Zander die Zugehörigkeit zum völkischen Diskurs selbst wieder, sieht bei Steiner aber eine unaufgelöste Ambivalenz. Der Historiker resümiert: „Neben und in den humanistischen Vorstellungen unter Anthroposophen findet sich weiterhin die völkische Tradition.“ Der Journalist Wolfgang Purtscheller bezeichnet Steiner als „Nationalisten völkischer Prägung mit verschwörungstheoretischem Hintergrund“. Der Historiker Clemens Esser dagegen bestreitet, dass Steiner überzeugter Rassentheoretiker und Antisemit gewesen sei. Zwar gebe es namentlich aus den Jahren bis 1918 verschiedene entsprechende Äußerungen von ihm, doch habe der Eklektiker Steiner immer Anleihen bei anderen Publizisten gemacht, etwa bei Ernst Haeckel, der Darwins Abstammungslehre in Deutschland popularisierte. Wenn man ihm diese Übernahmen nicht anrechne, verliere „auch der oft traktierte Antisemitismusvorwurf an die Adresse Steiners einiges von seiner Dramatik“. Der Theologe Matthias Pöhlmann weist darauf hin, dass diese relativierende Erklärung von Steiners rassentheoretischen Aussagen als bloße Anleihen an die zeitgenössische Publizistik im Widerspruch steht zu seinem Anspruch, seine Aussagen würden auf Erkenntnissen basieren, zu denen er auf übersinnlichem Weg gekommen sei und die daher überzeitliche Gültigkeit beanspruchen könnten. Pöhlmann sieht in der Praxis an Waldorfschulen auffällige Allianzen mit Reichsbürgern und Rechtsextremen; im anthroposophischen Milieu seien bis in die Gegenwart rassetheoretische Implikationen der steinerschen Aussagen und insbesondere Verschwörungstheorien verbreitet. … Als Reaktion auf die Kritik verabschiedete die Mitgliederversammlung des Bundes der Freien Waldorfschulen am 28. Oktober 2007 in Stuttgart die sogenannte Stuttgarter Erklärung [… In der Erklärung heißt es unter anderem, die Freien Waldorfschulen seien sich bewusst, „dass vereinzelte Formulierungen im Gesamtwerk Rudolf Steiners nach dem heutigen Verständnis nicht dieser Grundrichtung entsprechen und diskriminierend wirken.“ Der Bund der Freien Waldorfschulen hat sich in der Vergangenheit häufig mit „Gerichtsverfahren, Gegendarstellungsbegehren und Unterlassungsansprüchen“ gegen kritische Berichterstattungen – teils schon im Vorfeld – gewehrt. Waldorfkritische Journalisten und Autoren berichteten unter anderem von Protestaufrufen, Beschimpfungen und Diffamierungen. Helmut Zander folgend, stellten sich die Waldorfschulen „vielfach nolens volens“ [„gewollt oder ungewollt“, „unfreiwillig“, „wohl oder übel“, „notgedrungen“, „zwangsläufig“] den Debatten; der häufige Schritt, Streitigkeiten vor das Gericht zu bringen sei „hinsichtlich einzelner Polemiken nachvollziehbar, [hinterlasse aber] insgesamt den Eindruck, dass sich Waldorfpädagogen mit Kritik weiterhin oft schwertun.“ …]. …“ | Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Anthroposophie#Rassismus_und_Antisemitismus (Aus: „Anthroposophie“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 4. November 2024, 15:39 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Anthroposophie&oldid=250039263 (Abgerufen: 25. Dezember 2024, 12:56 UTC))
// Kontext: Stefan Hunglinger: „Demeter und der NS-Staat – Braune Stellen am Gemüse“ Der Demeter-Verband feiert 100 Jahre biodynamische Landwirtschaft. Über NS-Verbindungen führender Funktionäre spricht man da nicht gern (23.6.2024) –> https://taz.de/Demeter-und-der-NS-Staat/!6015895&s=Esoterik/ -.- Manzdi: 25.06.2024, 10:11 Uhr: “ … Ein Ausflug in die Geschichte. Soll hier [„Demeter und der NS-Staat – Braune Stellen am Gemüse“] ein ökologischer Verband denunziert werden? Mir fehlt hier ein Bezug zur heutigen Zeit. Denn wenn man weit genug in die Zeit des NS-Regimes zurückblickt, so erkennt man überall braune Stellen. Auch aktive Vertreter des Reichsnährstands mit tiefbrauner Gesinnung sind nach 1945 aktive Gestalter des Deutschen Bauernverbands geworden. Der Reichsnährstand spielte über seine Kreisbauernschaften vielerorts eine signifikante Rolle bei der Umsetzung der nationalsozialistischen Arisierungspolitik. So waren er bzw. seine Mitglieder verantwortlich für die Erfassung, Organisation und Durchsetzung der Enteignung und des Verkaufs jüdischen Eigentums. Insofern gibt es auch braune Stellen an den Mastschweinen. …“ -.-
roneu: 25.06.2024, 10:58 Uhr @Manzdi: “ … … oder, um es noch etwas pointierter zu sagen, WO gab es in Deutschland in der Nachkriegszeit keine braunen Stellen? Erwähnenswert wäre das Ganze ja nur, wenn es vergleichbare Verbände gäbe, die da anders durchgegangen wären. Insofern scheint mal wieder das Anthro-bashing im Vordergrund zu stehen, schade eigentlich. …“ -.- hakf34: 25.06.2024, 21:34 Uhr @roneu: “ … Nur zur Einordnung. Roneu ist Teil der anthroprosphischen Bewegung. Und natürlich ist es etwas anderes, wenn es um eine Weltanschauung, die mit den Wurzelrassen als elementare Grundgerüst, mit Rassismus tief verwurzelt ist. Ein Verband kann natürlich immer von unterschiedlichen Strömungen beeinflusst sein. Aber bei einem, auf hellserische Erkenntnisse basierenden Weltanschauung, kann nicht einfach mal der Kern der Ideologie geändert werden. …“ // Kontext: —> [“ … Wurzelrasse (englisch root race) ist ein Konzept aus der esoterischen Kosmogonie der modernen Theosophie. Bekannt wurde es vor allem durch Helena Petrovna Blavatsky (1831–1891) und ihr 1888 erschienenes Werk The Secret Doctrine (deutsch: Die Geheimlehre). Darin entfaltet sie die Vorstellung einer in die kosmische Evolution eingebundenen Entwicklung von insgesamt sieben „Menschenrassen“, die nacheinander auf verschiedenen Kontinenten entstanden wären oder noch entstehen würden. Jede Wurzelrasse unterteilte Blavatsky in sieben „Unterrassen“. Die germanische Unterrasse der arischen (fünften) Wurzelrasse definierte sie als die gegenwärtig höchste Stufe dieser Entwicklung, die von einer kommenden Unterrasse amerikanischer Herkunft abgelöst werden würde. Blavatskys Rassenlehre bot verschiedenen, auch obskurantistischen und rassistischen Strömungen Anknüpfungspunkte und einen reichen Schatz an Mythen und Symbolen. … Im Zuge seiner Lösung von der Theosophie ab 1907 verwendete Rudolf Steiner die Begriffe „Wurzelrasse“ und „Unterrasse“ nicht mehr. Stattdessen schrieb er von „Epochen“, „Hauptzeiträumen“ und „Zeitaltern“ bzw. „Kulturepochen“, „Kulturperioden“ und „Kulturzeitalter“ … “ | https://de.wikipedia.org/wiki/Wurzelrasse ] –
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“ … Gnome, Sylphen, Undinen, Salamander und andere Elementarwesen wurden von Menschen früherer Zeiten konkret erlebt. Ein Ausdruck davon findet sich in vielen Volksmärchen. Heute wird der Zugang zum Wesenhaften in der Natur wieder gesucht. Rudolf Steiner weist auf Wege hin, wie dieser Zugang gefunden werden kann und welche Bedeutung er für die Zukunft hat. »Die Gnomenwelt lacht uns eigentlich aus mit unserem würgenden, ringenden Verstande, mit dem wir so dies oder jenes manchmal erfassen, während die Gnomen gar nicht nachzudenken brauchen.« Rudolf Steiner, 2. November 1923 …“ | Quelle: https://www.geistesleben.de/Wissenschaft-und-Lebenskunst/Anthroposophie/Geistige-Wesen-in-der-Natur.html (Stand 01/2025)
-.- “ … Rudolf Steiner (1861 – 1925) war ein österreichischer Schriftsteller, Theosoph und Begründer der Anthroposophie. … Der Historiker Clemens Escher sieht in Steiners Äußerungen bis 1918 einen für den Wilhelminismus typischen Hang zur Abgrenzung von Deutschlands angeblichen „Reichs- und Erbfeinden“, zu denen für Steiner neben Franzosen, Jesuiten und Sozialisten eben auch Schwarzafrikaner und Juden gezählt hätten. Gleichwohl sei er weder überzeugter Rassentheoretiker noch Antisemit gewesen, sondern ein Eklektiker, der sich aus den diskursiven Angeboten seiner Zeit und seiner Umwelt bedient habe. Zur Frage, ob es einen Rassismus bei Steiner gibt, kam Helmut Zander 2007 zu dem Schluss: „Wenn Rassismus die Bindung wichtiger Elemente der Anthropologie an augenblicklich existierende Rassen bedeutet, seien diese biologisch oder spirituell definiert, dann kann man Steiner als Rassisten bezeichnen.“ Er differenzierte aber auch: „Mit manchen Äußerungen wird der Rassismus manifest, mit anderen hat Steiner sich explizit vom Rassismus seiner Umwelt distanziert.“ Inzwischen haben Vertreter der anthroposophischen Bewegung mehrmals Stellung zu den Vorwürfen genommen. Eine differenzierte Zusammenfassung der Problematik, vom anthroposophischen Standpunkt aus, gaben Ramon Brüll und Jens Heisterkamp im sogenannten Frankfurter Memorandum. Die neueste Stellungnahme von anthroposophischer Seite erfolgte im Juni 2021. Der Religionswissenschaftler Julian Strube resümiert, dass Steiner in seiner Lehre (die sich über die Jahre durchaus wandelte) ein seinem Verständnis nach „spirituelles“ Rassenkonzept mit einem „nationalistischen deutschen Sendungsbewusstsein“ verbunden habe. Zwar sei dies vergleichsweise universalistisch und wenig aggressiv gewesen, doch nennt er es „auch weitaus weniger unschuldig als dies manche Anhänger der Anthroposophie in der Retrospektive darzustellen versuchen“. …“ | Aus: „Rudolf Steiner“ Bearbeitungsstand: 29. November 2024, 06:21 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rudolf_Steiner&oldid=250786779 (Abgerufen: 28. Dezember 2024, 15:05 UTC) // –> https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Steiner
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“ … Die Frage ist letztendlich, als wie stabil unser Begriffsschema betrachtet werden soll. … Allein durch den Skeptizismus werden wir in die Lage versetzt, die These der Exklusivität bzw. der prinzipiellen Nichthintergehbarkeit unseres Begriffsschemas teilweise zu relativieren. … Es geht dem Interpretationisten hauptsächlich darum, für seine Position einen begrifflichen Rahmen zu schaffen, in dem man sich weder rein aprioristisch noch bloß konventionalistisch orientieren muss. … Abel [:] „Zwar können wir aus einzelnen Interpretationen heraus- und damit in andere eintreten. Nicht aber können wir die Interpretativität als solche noch einmal skeptisch hintergehen. Ein solcher Zweifel würde sich selbst den Boden der Sinnhaftigkeit entziehen. Denn zwar besteht die Antwort auf die Zweifel an bestimmten Interpretationen in anderen Interpretationen. Der Zweifel aber an der Interpretativität als solcher hätte immer wieder nur die Interpretativität selbst zur Antwort. Doch der interne Skeptizismus möchte ja, wie betont, gar nicht ‚hinter‘, sondern möglichst tief in den Interpretationscharakter des Welt-, Fremd- und Selbstverständnisses hineingelangen. Der philosophische Skeptizismus kommt in der Interpretationsphilosophie, in die er führt, zugleich auch zu sich selbst.“ … Kant … hatte versucht zu zeigen, dass es für die Skeptiker, welche er mit einer „Art Nomaden, die allen beständigen Anbau des Bodens verabscheuen“ gleichsetzt, keine Heimat des Denkens gibt und dass die „Befriedigung der mit sich selbst veruneinigten reinen Vernunft“ nur dann möglich wird, wenn man von der skeptischen Zensur der Vernunft in die eigentliche Kritik übergeht. Dieser Übergang setzt jedoch voraus, dass wir prinzipiell in der Lage sind, zwischen einer zufälligen und einer notwendigen Unwissenheit eine scharfe und definitive Trennungslinie zu ziehen. …“ | Aus: Rogério Lopes „Naturalismus und Interpretationismus – Einige Bemerkungen zu Abels Interpretationsphilosophie“ (2018) | https://philarchive.org/archive/LOPNUI (pdf)
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Der Essentialismus (auch Essenzialismus, von lat. essentia „Wesen“) ist in der Philosophie die Auffassung, dass Entitäten notwendige Eigenschaften besitzen. … | https://de.wikipedia.org/wiki/Essentialismus
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Der Naturalismus ist die Auffassung, dass die Welt als ein rein von der Natur gegebenes Geschehen zu begreifen ist. Er geht davon aus, dass alles natürliche Ursachen hat und dass es nichts Übernatürliches gibt. … | https://de.wikipedia.org/wiki/Naturalismus_(Philosophie)
“ … Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahr 1922 von Friedrich Wilhelm Murnau in fünf Akten. Der Stummfilm ist eine – nicht autorisierte – Adaption von Bram Stokers Roman Dracula und erzählt die Geschichte des Grafen Orlok (Nosferatu), eines Vampirs aus den Karpaten, der in Liebe zur schönen Ellen entbrennt und Schrecken über ihre Heimatstadt Wisborg bringt. Nosferatu gilt als einer der ersten Vertreter des Horrorfilms und übte mit seiner visuellen Gestaltung einen großen Einfluss auf das Genre aus. Zugleich gilt das Werk mit seiner dämonischen Hauptfigur und seiner traumartigen, gequälte Seelenzustände spiegelnden Inszenierung als eines der wichtigsten Werke des Kinos der Weimarer Republik. Der Film sollte nach einem verlorenen Urheberrechtsstreit 1925 vernichtet werden, überlebte aber in unzähligen Schnittversionen und ist heute in mehreren restaurierten Fassungen verfügbar. … Noch im Jahr der Uraufführung bemühte sich Bram Stokers Witwe Florence Stoker, gegen die … begangene Urheberrechtsverletzung vorzugehen. … Im Juli 1925 entschied das Berliner Gericht letztinstanzlich, dass das komplette Filmmaterial inklusive aller Kopien von Nosferatu zu vernichten seien. …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Nosferatu_%E2%80%93_Eine_Symphonie_des_Grauens(Stand: 8. November 2024)
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“ … Doch ebenso wahr ist, dass jede Gegenwart schlecht darin ist, abzuschätzen, was für die Zukunft interessant sein wird. …“ Titus Blome (9. Dezember 2024)
“ … Das Internet ist für immer. … Archive verschwinden, Onlinebibliotheken werden geschlossen, ganze Felder digitaler Kultur gehen für immer verloren. … Das gilt nicht nur für obskure Provinzen des Internets. 38 Prozent aller Webseiten, die 2013 existierten, waren laut einer Studie des Pew Research Center im Oktober 2023 nicht mehr verfügbar. Es geht so weit, dass 54 Prozent aller Artikel in der englischsprachigen Wikipedia mindestens eine Onlinequelle nennen, die nicht mehr existiert. Die Studie nennt das „digital decay“ – digitalen Verfall. … Das Internet ist für immer, solange es sich rechnet – und nicht viel rechnet sich für immer. Die digitale Welt könnte ein perfektes Archiv sein, doch seine Verwalter heute sind keine Bibliothekare, die Kultur um ihretwillen bewahren, sondern Manager, die Erhalt oder Zugang gegen Profit abwägen. Nicht alle kulturellen Erzeugnisse müssen erhalten werden, das stimmt. Doch ebenso wahr ist, dass jede Gegenwart schlecht darin ist, abzuschätzen, was für die Zukunft interessant sein wird. …“ | Aus: „Internet Archive: „Für immer“ ist ein großes Wort“ Titus Blome (9. Dezember 2024) | Quelle: https://www.zeit.de/kultur/2024-11/internet-archive-abschaltung-zugang-speicherung
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“ … [Telepolis löscht alle früheren Texte] … [Es sind] Mehr als 50.000 Artikel betroffen. … Ex-Chefredakteur und Autoren äußern scharfe Kritik. … Bereits im Februar hatte Telepolis allen vor 2021 erschienenen Artikeln pauschal eine distanzierende Warnmeldung (,,Disclaimer“) vorangestellt, wonach diese Texte ,,möglicherweise in Form und Inhalt nicht mehr den aktuellen journalistischen Grundsätzen der Heise Medien und der Telepolis-Redaktion“ entsprächen. Gegenüber Multipolar hatte Neuber damals erklärt, er könne ,,nicht alle Inhalte, die vor meiner Zeit als Chefredakteur erschienen sind, überarbeiten (lassen)“ und sich daher für den Warnhinweis entschieden. Nach Kritik war dessen Formulierung später stillschweigend geändert worden. … Unter dem aktuellen Beitrag, der über die Löschung der Artikel informiert, ist, anders als bei Telepolis üblich, das Leserforum abgeschaltet worden. Kommentare sind nicht möglich. Auf dem X-Kanal des Portals, wo kommentiert werden kann, wurde der Beitrag nicht ausgespielt. …“ | Aus: „Telepolis löscht alle früheren Texte“ Multipolar (6. Dezember 2024) | Quelle: https://overton-magazin.de/top-story/telepolis-loescht-alle-frueheren-texte/ | — | Telepolis ist ein deutschsprachiges Onlinemagazin … Es geht auf ein gleichnamiges Kulturprojekt zurück, das 1995 vom Medienlabor München entwickelt wurde. Telepolis informiert seither über die gesellschaftlichen, politischen, wissenschaftlichen und kulturellen Aspekte des digitalen Zeitalters. Dazu zählen beispielsweise Internetregulierung und Massenüberwachung. Das Onlinemagazin ist eines der ältesten Angebote zu Themen der Netzkultur. Verschiedentlich wird dem Magazin vorgeworfen, Verschwörungstheorien eine Plattform zu bieten | https://de.wikipedia.org/wiki/Telepolis | Kontext: https://www.spiegelkritik.de/2024/12/08/medienreaktionen-auf-archiv-loeschung-bei-telepolis/ -.- “ … Myspace ist ein mehrsprachiges werbefinanziertes soziales Netzwerk … Im März 2019 wurde bekannt, dass MySpace alle Fotos, Videos und Audiodateien verloren hat, die in den Jahren 2003 bis 2016 hochgeladen wurden. Ursache war nach eigenen Angaben ein missglückter Serverumzug. …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Myspace // “ … Über Nacht wurde das digitale Leben der Myspace-User ausgelöscht, Fotos und Blogs offline gestellt. Ein Szenario, das vor zwei Jahren undenkbar schien. …“ | https://www.stern.de/digital/online/massenloeschung-bei-myspace-wenn-die-digitalen-erinnerungen-ploetzlich-weg-sind-3790412.html (Jens Wiesner, 20. Juli 2013)
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“ … The rise of streaming platforms and temporary licensing agreements means that sound recordings, books, films, and other cultural artifacts that used to be owned in physical form, are now at risk—in digital form—of disappearing from public view without ever being archived. … When digital materials are vulnerable to sudden removal —whether by design or by attack — our collective memory is compromised, and the public’s ability to access its own history is at risk. Vanishing Culture: A Report on Our Fragile Cultural Record aims to raise awareness of these growing issues. The report details recent instances of cultural loss, highlights the underlying causes, and emphasizes the critical role that public-serving libraries and archives must play in preserving these materials for future generations. By empowering libraries and archives legally, culturally, and financially, we can safeguard the public’s ability to maintain access to our cultural history and our digital future. …“ | Source: https://archive.org/details/vanishing-culture-report/page/43/mode/2up | From: „Vanishing Culture: A Report on Our Fragile Cultural Record“ Luca Messarra; Chris Freeland; Juliya Ziskina, Publication date: 2024-10-30 | Source: https://archive.org/details/vanishing-culture-report/mode/2up
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Kontext:
“ … Seite 404 … ist die Seite, auf die Sie gelangen, wenn Sie was suchen, was vorher drin war im Netz, jetzt aber gelöscht wurde. Depublizieren heisst das im Fachjargon. …“ | https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/Das-Loeschen-von-Internet-Archiven,depublizieren101.html | “ … HTTP 404 ist ein Statuscode des Hypertext Transfer Protocol (HTTP). Er wird von einem Webserver als Antwort zurückgegeben, wenn unter dem vom Webbrowser angeforderten Uniform Resource Locator (URL) kein Dokument vorhanden ist, das heißt die Webseite oder Datei ist nicht vorhanden. Der Fehlercode kann auch verwendet werden, wenn ein Server nicht bekannt geben will, ob er die angeforderten Informationen hat. …“ –> https://de.wikipedia.org/wiki/HTTP_404
Depublizieren ist das Entfernen von Internetseiten aus dem öffentlich zugänglichen Bereich … Der Begriff „Depublizieren“ oder „Depublikation“ wird außerdem verwendet, wenn umstrittene oder fehlerhafte Online-Inhalte aus dem öffentlich zugänglichen Bereich entfernt werden. … https://de.wikipedia.org/wiki/Depublizieren
“ … France, Paris … „Der Kampf auf der Insel“ stellt eine Zeit wieder her, die sowohl weit weg als auch intim ist: Raucher zünden sich gegenseitig höflich von einem Auto zum anderen die Zigarette an, wenn sie an einer roten Ampel die Gelegenheit dazu haben; Der Flüchtling Clément geht in das nicht mehr existierende Kino Cinéac-Montparnasse. …“ | https://www.dvdfr.com/dvd/c167072-combat-dans-lile.html
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Nicki-Nacki-Nanu (27. Februar 2018) zu „Der Kampf auf der Insel“ (Alain Cavalier, 1962): “ … Die Klarheit der von Rappeneau geschriebenen Dialoge, die simple Schönheit der Bilder, die (für damalige Verhältnisse) unkonventionelle Montage (Pierre Gillette) machen »Le combat dans l’île« zu einem unvergesslichen Stück cinéma vérité [Cinéma vérité >> https://de.wikipedia.org/wiki/Cin%C3%A9ma_v%C3%A9rit%C3%A9]. Schlichte Alltäglichkeiten, wie zum Beispiel der Gang Romy Schneiders in eine Apotheke oder die Autofahrt aufs Land, haben [ … ] Magie … Einige Szenen entstanden in Louis Malles Appartement in der Rue Boissière 84, es gab keinen Requisiteur, keine Studiobeleuchtung. Auch dadurch wurde ein faszinierender Realismus erzeugt, den es zu dieser Zeit so nur im französischen und englischen Kino gab und für den es im zeitgenössischen Kino keine Entsprechung mehr gibt. … Cavalier und Malle verknüpfen ihr politisches Anliegen mit einer Liebesgeschichte. Leicht verklausuliert schildert »Le combat…« die Bestrebungen der OAS (Organisation de l’Armée Secrète | Organisation der geheimen Armee >> https://de.wikipedia.org/wiki/Organisation_de_l%E2%80%99arm%C3%A9e_secr%C3%A8te), einer 1961 gegründeten französischen Untergrundbewegung, die für den Verbleib Algeriens bei Frankreich kämpfte. Ihren Anschlägen fielen tausende Algerier zum Opfer. … „
Zedda Zogenau (2021): “ … Da hat Alain Cavalier zu Beginn der 1960er Jahre einen sonderbar eindrücklichen Film gedreht. Anne (Romy Schneider) und Clement (Jean-Louis Trintignant) sind jung verheiratet, sie ehemalige Schauspielerin, er Sohn eines reichen Firmenbesitzers. Doch in Papas Fußstapfen will Clement nicht treten, lieber hat er sich der rechtsextremen Truppe von Serge (Pierre Asso) angeschlossen. Bald soll Clement sein erstes Attentat auf einen allzu linken Gewerkschaftsführer verüben. Der Schuss gelingt auch, doch Serge hat ihn übel hintergangen. Gemeinsam mit Anne kommt Clement bei einem Kumpel aus dem Algerien-Krieg unter. Dieser Paul (Henri Serre) ist in vielem das genaue Gegenteil von Clement: frisch verwitwet, Besitzer einer kleinen Druckerei, die drei Lehrlinge ausbildet. Als Clement dem flüchtigen Serge nach Südamerika hinterherhetzt, um ihn endgültig zu richten, nähern sich Anne und Paul immer mehr an. Als Clement nach vollendeter Hinrichtung Serges zurückkehrt, bleibt nur eine letzte Auseinandersetzung mit dem Nebenbuhler Paul: Der Kampf auf der Insel … Beide Männer sind durch den Einsatz in Algerien mit Waffen vertraut, beide sind im Haushalt auf eine weibliche Hand angewiesen, sind also noch sehr im althergebrachten Leben eines Mannes gefangen. Aber sie haben unterschiedliche Entscheidungen aus dieser Ausgangssituation heraus getroffen. Und das macht diesen Film – trotz einer nervtötenden Erzählerstimme – zu einem immer noch interessanten Zeitdokument. …“ | https://www.moviepilot.de/movies/der-kampf-auf-der-insel
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José Arroyo (2013): “ … „Le Combat dans l’île“ (Alain Cavalier, France, 1962) … ist eine politische Allegorie, die wie eine melodramatische Liebesgeschichte – und zugleich als Film Noir inszeniert wird … „Le Combat dans l’îsle“ verdient es, gesehen zu werden, und zwar wegen der Schönheit seiner Bilder, der Intensität der erzeugten Stimmung, der Sparsamkeit, mit der die beiden Attentate dargestellt werden, ebenso wegen der außergewöhnlichen Leistungen von Schneider und Trintingant – ihrer komplexen und aufregenden Darstellung sexueller Anziehung. … Clément und Paul sind seit ihrer Kindheit Blutsbrüder. Der Film verwendet sie als strukturelle Gegensätze in der Erzählung; Clément ist klein, Paul groß; der eine lebt in der Stadt, der andere in einer alten Mühle auf dem Land; der eine ist verheiratet, der andere verwitwet; der eine ist rechts, der andere immerhin ein Demokrat. Der eine verliert Anne, der andere gewinnt sie; der eine verbietet ihr die Schauspielerei, der andere bietet ihr die Plattform, auf der sie glänzen kann. … “ | https://notesonfilm1.com/2013/12/13/le-combat-dans-lile-fire-and-ice-alain-cavalier-france-1962/
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Rolf Schüler „Variationen über Romy Schneider“ (22.1.1993): „… Clément (Jean-Louis Trintignant) hat seine Schwierigkeiten, Anne (Romy Schneider) nach Hause zu bringen. Sie ist leicht beschwipst, fahrig und geistreich, das Gegenteil seiner gefaßten Gewalt. Er haßt diese Verspieltheit, auch ihr offenes Begehren, das der Alkohol seinem strangulierenden Zugriff entzieht. … Die außerordentliche elliptische und diskontinuierliche Montage ist wie ein Kommentar zur unheilvollen Beziehung zweier Menschen, die in verschiedenen Bahnen leben. …“ | https://taz.de/!1634001/
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Jacko Kunze (Stand 03.12.2024): “ … Vordergründig steht das Schicksal von Anne, die ihre Träume und die eigene Identität einer unglücklichen Beziehung mit ihrem eifersüchtigen, gewalttätigen und ihr – wie sich herausstellt – letztlich völlig fremden Ehemann Clement (Jean-Louis Trintignant) untergeordnet hat. Als er seine Maske fallen lässt, bietet sich ihr unverhofft eine neue Chance mit dem komplett gegensätzlichen Paul (Henri Serre). Während Clement ihr einen unfreiwilligen Ausflug aus dem beengten, nicht gerade goldenen Käfig gewähren muss, findet sie im Schoß des verständnisvollen, sensiblen und friedfertigen Paul ein Stück weit zu sich selbst zurück. Ein Glück auf Zeit, denn – das nimmt der Titel des Films (auch im französischen Original, wortwörtlich übersetzt) bereits vorweg – am Ende wird es auf die Konfrontation hinauslaufen. Auf das männliche Duell um eine Frau. Ganz klassisch-primitiv. Doch hinter dieser Geschichte schlummert noch ein ganz anderer Kampf. … Freunde, im weitesten Sinne sogar Brüder [„Blutsbrüder“], dividierten sich während des Algerieneinsatzes moralisch wie von der allgemeinen Weltanschauung auseinander. Stellvertretend für die Gesellschaft, in der die einen die Unabhängigkeit der ehemaligen Kolonien als schwere Niederlage betrachteten, während die anderen es als Schritt in eine neue, freiere Welt befürworteten. Diese beiden Ideologien duellieren sich am Ende ebenso wie „einfach“ nur zwei Männer, die dieselbe Frau lieben. Die politische Tragweite von Der Kampf auf der Insel scheint nur der austauschbare Auslöser für die Entwicklung des Plots zu sein, ist dabei jedoch der subversiv verschleierte Kern der Handlung, mit dem sich der Film auf eine hochinteressante, andere Ebene hievt, die mehr zu erzählen hat als eine reine Dreiecksgeschichte mit dem unvermeidlichen Zweikampf der Alpha-Tiere. …“ | https://www.moviebreak.de/film/der-kampf-auf-der-insel
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