Peter Lorre in: „Der Verlorene“ (1951) – “ … 1950 kehrte Peter Lorre in das in Trümmern liegende Nachkriegsdeutschland zurück. … In Hamburg verwirklichte er als seine erste und einzige Regiearbeit 1951 den Film „Der Verlorene“, für den er Regie und Hauptrolle übernahm. Zur Zeit der Dreharbeiten wohnte Lorre in der Hamburger Margarethenstraße im Schanzenviertel. …“ | https://www.filmmuseum-hamburg.de/personen/l-p/peter-lorre.html
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“ … Dr. Karl Rothe entwickelt in den letzten Kriegsjahren ein bedeutsames Impfserum. Seine Verlobte leitet die Forschungsergebnisse heimlich ans Ausland weiter. Als sie Rothe den Verrat beichtet und er zudem erfahren muss, dass sie ein Verhältnis hat, kommt es zu einer Kurzschlusshandlung: Er tötet die Frau, die er liebt. Voller Reue erwartet Rothe seine Strafe, doch der Vorfall wird vertuscht. … “ | https://filmundgeschichte.com/der-verlorene -.- Ray (28. Juni 2008): „… Einige Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs: Zwei Männer begegnen sich wieder, beide haben in der Stunde Null ihre Identität gewechselt. Dr. Rothe (Peter Lorre), ehemals Mediziner und Wissenschaftler bei den Nazis arbeitet in der noch jungen BRD unter einem anderen Namen als Arzt in einem Auffanglager für sogenannte „Displaced Persons“ – Flüchtlinge, Ausgebombte und ehemalige KZ-Häftlinge sind dort untergebracht. Dort trifft er durch Zufall den Gestapo Mann Hoesch (Karl John) wieder, der sich jetzt Nowak nennt. Hoesch war massgeblich daran beteiligt, dass der Arzt im Kriegsjahr 1943 für den Mord aus Eifersucht an seiner Verlobten nicht bestraft wurde, sondern die Tat als Selbstmord vertuscht wurde. Die Forschungen Rothes nach einem Impfserum waren den Nazis zu wichtig, ausserdem war die Verlobte verdächtigt die Forschungsergebnisse heimlich an ihren Vater in Schweden weiterzuleiten und hatte eine Affäre mit Hoesch. Der Mord ist eine Art Kurzschlusshandlung auf das Fremdgehen und weil ihm die Sühne der Tat versagt bleibt, versucht er in der Endzeit des 3. Reiches, in dunklen Gassen, Hinterhöfen oder in Zügen – umrahmt vom Fliegeralarm – als „Totmacher“ die Tat mit unbekannten Frauen als Opfer zu wiederholen. … Die Grundstruktur ist unheimlich düster – ohne erlösende Tendenzen. Die stimmigen s/w Bilder, ja die ganze Kameraführung ist expressionistisch geprägt und behandelt als Art Fiebertraum die Themen Krieg, Zerfall, Angst, Ich-Verlust und Untergang. …“ -.- “ … Eines der vergessenen filmischen Meisterwerke der fünfziger Jahre? Ein Weltstar kommt zurück nach Deutschland und dreht einen Film, der den Deutschen ihre Geschichte ins Gesicht schleudert. Einer der 100 besten deutschen Filme, sagt das Deutsche Filmmuseum – voreilig, wie ich finde. Damals wurde der Film nicht akzeptiert, vom Publikum nicht angenommen. Ein Lorre-Film: Lorre von oben, Lorre von der Seite, Lorre im Schatten. Lorre auch noch als Regisseur. Eine „Selbstinszenierung“. Ständiges Ausdrucksmittel: die Zigarette. Wahre Nihilisten rauchen! „Er hat Zigaretten gegessen“, sagt Gisela Trowe. … Gleichwohl … fehlt der Regisseur, der Lorre von sich selber abgebracht hätte. … Doch die Lorre-Hagiographen reden weiter unbeirrt von seinem Genie. Ob die Kritiker 1951 so falsch nicht lagen, als sie den Film als konfus und mißlungen bezeichneten? …“ -.- Mogo2 (27. Dezember 2014): “ … Der Klassiker mit Peter Lorre ist total unterschätzt und wurde damals zu Unrecht verrissen (vielleicht wurden die Leute mit dem Thema noch nicht fertig kurz nach dem Krieg) …“ -.- “ … Von der Journaille verrissen und verhöhnt, vom Publikum ignoriert, verschwand der Film nach 10 Tagen aus den Kinos und in der Versenkung. Peter Lorre floh zurück nach Hollywood, wo er dank der Gnade von Freunden bis zu seinem Tod 1964 in Nebenrollen ein Auskommen fand. Als konfus und missglückt galt sein Regiewerk, der gescheiterte Versuch, einen tragischen Charakter in einem politisch brisanten Feld, in und nach dem Dritten Reich, zu präsentieren. … Peter Lorres Abrechnung mit Nazideutschland und dessen Weiterleben im geistigen Humus der BRD ist ein Meisterwerk. Selbstredend ein unbequemes! Aber von den Machenschaften der Bürgerlichen im Nationalsozialismus sowie deren Auskommen in den ersten Nachkriegsjahren wollte man zum Auftakt des Adenauer-Erhard-Zeitalters nichts wissen. … “ | https://www.der-film-noir.de/v1/node/130
-.- Thomas Ochs (18.10.2017): “ … Diese erste Regiearbeit von Peter Lorre bleibt auch seine einzige: Der Film erhielt gemischte Kritiken, lief nur zehn Tage in den bundesdeutschen Kinos und war ein finanzieller Misserfolg. In den USA fand er überhaupt keinen Verleih …“ | https://kunstundfilm.de/2017/10/der-verlorene/ -.-
“ … Farocki traces the tragedy of Lorre’s life and career: his underused talents as an actor, the tremendous promise of his sole directing effort The Lost One, and the chronic health problems and morphine addiction that led to his untimely death in 1964 at age 60. …“ | https://www.moma.org/calendar/events/7504
Tobias Dirr (11.12.2023): “ … Für einen kleinen Jungen war die Winnetou-Filmreihe gute Unterhaltung. Sie hat mich mitgenommen in eine Welt, die ich nicht kannte und die es so natürlich auch niemals gegeben hatte. Die Filme und deren literarische Vorlagen entstammen der Fantasie eines Mannes, der die Regionen, in die er seine Leser mitnahm, zunächst nie besuchen wollte. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts – ein paar Jahre vor seinem Tod – bereiste Karl May den Orient und später Amerika – er soll bei seiner Rückkehr mehr oder weniger desillusioniert gewesen sein. … Ob die Filme besonders gut oder besonders schlecht waren, kann ich heute kaum mehr beurteilen. Aus filmkritischen Perspektive lässt sich zumindest festhalten, dass es sich nicht um filmische Meisterwerke handelt. … Und trotzdem ist die Winnetou-Filmreihe für einen Teil der Gesellschaft zum Phänomen geworden. Für jenen Teil nämlich, der sich Samstagabends millionenfach vor den Fernseher gesetzt hat … Die Winnetou-Begeisterung … hat [ ] viel zu tun mit vererbter Gewohnheit. …“ | Aus: „60 Jahre Winnetou – Woher kommt der Erfolg?“ | https://www.br.de/nachrichten/kultur/das-phaenomen-winnetou,TxxDDmp
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Doris Akrap am 1.9.2024 zu Clemens Meyer: „Die Projektoren“. (2024, 1.056 Seiten): “ … Karl May. Der ebenfalls [wie Clemens Meyer] aus Sachsen stammende Schriftsteller hatte immer behauptet, der von ihm erfundene weiße Freund von Winnetou, Old Shatterhand, sei keine fiktive Figur, sondern er selbst. … Die Filmfigur Winnetou ist allerdings ganz ohne solch Hochstapelei zu einer realen Figur geworden. Kaum ein Kind, das mit diesen Filmen groß wurde, das nicht der Meinung war, Winnetou gäbe es, und kaum ein erwachsener Deutscher, dessen Bild von den Indianern nicht vom Bild dieser deutschen B-Movie-Filme geprägt ist. Verfilmt wurden dessen Romane über den Häuptling der Apachen ausgerechnet in Jugoslawien, vor allem im südlichen Teil des kargen und unwirtlichen kroatischen Gebirgsmassivs Velebit, dessen Name so viel bedeutet wie „Großes Wesen“, also als hätte sich den Namen Karl May ausgedacht, um ihn irgendwie indianisch klingen zu lassen. … Bei seinen Reisen in dieses Gebirge erfuhr [Clemens Meyer], dass rund um die bizarre Felsformation Tulove Grede, die jeder erkennt, der die Winnetou-Filme gesehen hat, sich bis heute ein vermintes Feld befindet. Und zwar nicht als Metapher. …“ | https://taz.de/Neuer-Roman-von-Clemens-Meyer/!6033439/
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“ … Nicht die Tiefe der menschlichen Psyche, sondern die des kulturellen Gedächtnisses ist unauslotbar. … Die Geschichte hat immer eine verborgene Dimension, die sich der bewussten Wahrnehmung auf kollektiver Ebene entzieht. … Wir müssen [ ] diese Dimension nicht in der individuellen Psyche, sondern im kulturellen Gedächtnis lokalisieren, in das jeder einzelne auf seine Weise hineingeboren und hineinsozialisiert wird. Nicht die Kultur ist Ausdruck oder Symptom einer psychischen Grundaustattung, sondern umgekehrt: in den je individuellen psychischen Strukturen prägen sich kulturell vermittelte Übertragungen aus. Das kulturelle Gedächtnis wird nicht phylogenetisch [https://de.wikipedia.org/wiki/Phylogenese] vererbt, sondern ontogenetisch erworben [https://de.wikipedia.org/wiki/Ontogenese], aber nicht nur durch bewusstes Lernen, sondern über Spracherwerb, Kommunikation, komplexe interaktive Prozesse, die weit über das bewusst Erlebte und Verarbeitete hinausgehen. …“ | Aus: Jan Assmann „Das kulturelle Gedächtnis und das Unbewusste“ In: Buchholz, Michael ; Gödde, Günter (Hrsgg.): Das Unbewußte in aktuellen Diskursen. Anschlüsse. Gießen 2005, S. 368-392 (Bibliothek der Psychoanalyse ; Das Unbewusste 2) | https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/propylaeumdok/3394/ | https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/propylaeumdok/3394/1/Assmann_Kulturelle_Gedaechtnis_2005.pdf
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Kontext #1:
“ … C.G. Jung definierte das kollektive Unbewusste als den überpersönlichen Bereich des Unbewussten: Es sei der „Teil der Psyche, der von einem persönlichen Unbewussten dadurch negativ unterschieden werden kann, daß er seine Existenz nicht persönlicher Erfahrung verdankt und daher keine persönliche Erwerbung ist“. …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Kollektives_Unbewusstes // https://de.wikipedia.org/wiki/Kulturgeschichte
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Kontext #2:
[Identitätspolitik (Kulturelles Unterbewusstsein)#8…] (Veröffentlicht am 23 August 2022) “ … Phantasmen sind Schutzmechanismen. … Eines der Hauptprobleme bei vermeintlicher „kultureller Aneignung“ ist stets die Frage wer sich wann, wo und mit welchem recht zum Richter aufschwingt. … Wenn einem der Unterschied zwischen Realität und Fiktion und Spiel nicht klar ist … Kinder haben ein Recht auf Naivität und Stereotypen, das ist ein Teil von Kunst.… Die Wahrheit liegt halt zwischen der Darstellung als gesichtsloser Feind und der Verklärung des edlen Wilden. …Der Tod Winnetous lässt Tränen fließen. Was hier entworfen wird, ist ein autobiographischer Gründungsmythos, der die politische Unschuld der eigenen Kindheit verteidigen möchte. … „ Link –> https://www.subf.net/fraktallog/?p=20455
via https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/Gesammelte-Werke-von-Kurt-Tucholsky-in-10-B%C3%A4nden/id/A02Bzunm01ZZQ (Stand: 29.08.2024) -.- “ … Tucholsky ist umwerfend lustig, ironisch, zynisch, kritisch, albern, ernst, trocken, interessiert, offen, europäisch, politisch… Es gibt [da] keine Langeweile. … “ (via K. Rezension aus Deutschland vom 1. Juni 2007) … -.- “ … Schon im Ersten Weltkrieg lässt er sich von der „Nationalbesoffenheit“ nicht anstecken, er nennt sie die „niedrigste Stufe aller Leidenschaften“ und die Kriegsbegeisterung der Deutschen charakterisiert er als „Seelenzustand durchgehender Pferde“. Als dann das deutsche Kaiserreich zusammenbrach, war Tucholsky ein „linker Bürgerlicher“ oder ein „liberaler Sozialist“, also weder ein unkritischer Anhänger der Sozialdemokratie, aber schon gar kein Kommunist. Den deutschen Kommunistenhero Karl Liebknecht hält er für einen „Wirrkopf“, und gegenüber „Revolutionsschwätzern“ äußert er sein Misstrauen. … Er ist ein genauer Beobachter und ein Meister der Pointen: Einen rechten Ideologen charakterisiert er mit den Worten, „er sieht aus wie ein Volksschullehrer, der Briefmarken sammelt“, und in Lourdes macht er die Beobachtung: „Massensuggestion ist wie elektrischer Strom, der die Leute durchzuckt. Das ist sehr, sehr gefährlich“. Tucholsky ist rastlos und produziert am Fließband, sein Werk summiert sich eher aus vielen kleinen Werken. Die meisten Menschen, bemerkt er einmal, seien gar nicht fertig, sondern nur eine unvollendete Skizze ihrer eigenen Möglichkeiten. Auch Tucholsky bleibt das in gewissem Sinne. … Hitlers Machtübernahme lässt Tucholsky verstummen. Seine Gesundheit ist angeschlagen, und nach einer Niederlage wie dieser kann man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen und mit Exilpublizistik weitermachen, als wäre nichts geschehen, meint er. Er stirbt in Schweden an einer Mischung aus Schlaftabletten und zu viel Alkohol, ob Selbstmord oder Unfall, wird nie geklärt. Er war gerade erst 45 Jahre alt. … “ | Aus: Robert Misik: „Die Lage ist ernst, aber zum Lachen“ (19.01.2019) | https://www.fr.de/kultur/lage-ernst-aber-lachen-11319335.html
Ferdinand Otto, Erfurt (21. August 2024): … Der Klassenkampf hat die Seiten gewechselt, von links nach rechts. Die Arbeiter drehen ihrer ehemals natürlichen Vertreterin, der Sozialdemokratie, den Rücken zu – und wählen in Scharen die AfD. Zurück bleibt eine SPD, die nach einer heftigen Niederlage bei der EU-Wahl nun in Ostdeutschland in den Abgrund schaut. Und die sich fragt: Was ist da nur passiert? … -.- PerfectlyBalanced: “ … Das Problem der SPD ist schlichtweg, dass sie keinen „Klassenkampf“ mehr betreibt. Früher war man die Arbeiterpartei und hat sich für die sozialen Belange der Arbeiter stark gemacht und sich stark von „den Reichen“ abgegrenzt. … Die normalen Arbeiter können sich überhaupt nicht mehr mit dieser Partei und ihren Führungspersönlichkeiten identifizieren. …“ -.- Björn_Björnson: “ … Die SPD ist viel zu steril für den einfachen Arbeiter. Sie muss sich entscheiden: Bratwurst & Bier oder vegane Würstchen & alkoholfreier Sekt. …“ -.- Harald_A: “ … Ich weiß nicht welches Bild manche von Arbeitern haben. Mehr so wie stupide Dumpfbacken die sich für nix in der Welt interessieren als dafür, wie sie sich möglichst schnell die Wampe vollhauen und den Kopf zudröhnen können? …“ -.- MarkN: “ … Ich würde jedem Journalisten und SPD-Politiker mal empfehlen „undercover“ ein paar Tage auf einer Baustelle oder in einer Fabrik zu arbeiten. Wenn man da beim Mittagessen zuhört was die Leute bewegt, dann versteht man, warum kaum ein Arbeiter SPD, Grüne oder Linke wählt. Die vorherrschenden Themen sind unkontrollierte Zuwanderung und das allgemeine Gefühl von der Politik komplett vergessen worden zu sein, schon seit Jahren … Eine Mindestlohnerhöhung hilft einem Dachdecker überhaupt nicht, aber dass ein Bürgergeldempfänger dank seines Wohngeldes heizen kann wie er Lust hat, weil der Steuerzahler ihm alle Energiekosten bezahlt – das bringt die Leute auf die Palme. Und ja, die wissen das. Und die wissen auch, dass fast die Hälfte der Bürgergeld- und Wohngeldempfänger nicht mal einen deutschen Pass haben. Arbeiter sind nicht dumm. Und sie haben zu Recht das Gefühl, dass sie ausgenutzt werden. Das zeigen sie an der Wahlurne. …“ -.- Haliflor: “ … Treten Sie doch bitte nicht nach unten, sondern nach oben. Danke. …“ -.- Ich mag Liberalismus: “ … „Die sogenannten kleinen Leute wählen also nicht mehr nur nicht links. Sie wählen im Zweifel sogar lieber explizit gegen ihre eigenen Interessen.“ – Natürlich haben Parteien rechts der Mitte kein besonders großes Herz für die ärmere Hälfte der Gesellschaft aber so ist das einfach viel zu allgemein formuliert. Einwanderung in die Sozialsysteme und in den wenigen bezahlbaren Wohnraum ist NICHT im Interesse der ärmeren Deutschen. Genauso wenig sind es höhere Steuern auf Benzin oder Fleisch. Auch ein möglichst hohes Bürgergeld für möglichst viele Menschen ist nicht im Interesse der hart arbeitenden unteren Mittelschicht, die das am Ende finanzieren muss. Die Lebenslüge der SPD ist, aktiv zu verdrängen, dass JEDE Art von Politik immer ein Verteilungskampf ist. Und da schaffen sie es einfach nicht, den Arbeiter als Zielgruppe noch das Gefühl zu geben, dass er ein Profiteur dieser Verteilungskämpfe ist, wenn er die SPD wählt. …“ -.- Bogol: “ … Schon schräg, daß mit der AfD eine rechtsaußen Partei unter Arbeitern Erfolg hat, die Politik gegen die Arbeiter macht. Anscheinend ist Bewußtsein doch wichtiger als Sein. …“ -.- Eckball500: “ … Ich habe so ein „Exemplar“ in meiner Verwandtschaft. Arbeitnehmer mit geringem Gehalt und NULL politischer Bildung. Da kann man sich den Mund fusselig Reden, keine Chance. Er wählt AfD weil die gegen die „bösen Ausländer“ sind. Warum er damit sich selbst schadet, kann oder will er nicht verstehen. …“ -.- yberion45 Antwort auf @nbele: “ … Ausländer rau…. /Sarkasmus bevor mir einer hier Rassismus als nicht deutscher unterstellt …“ -.- Skix: “ … wenn Migration für sie das größte Problem ist, sind sie meiner Meinung nach … auf das Nazi-Geblubber reingefallen. …“ -.- [hedele (08.09.2024): “ … „Es ist völlig klar, wofür die AfD steht und dass sie nicht an der Seite von Ausgebeuteten steht. Wer sie wählt, will auf ihrer Seite sein und nach unten treten.“ […] Es hat nämlich nichts mit Ost und West zu tun und mit Oben und Unten, sondern nur damit, an was man glauben will oder nicht. Rassismus, Faschismus und Sozialdarwinismus – diese Mischung ist in Wirklichkeit eine Religion … “ Zu: https://taz.de/Aufwachsen-in-Ostdeutschland/!6032348/] -.- Dagehtnochwas: “ … gegen die eigenen Interessen wählen nicht nur Viele im Osten. Gerade in reichen Gegenden Bayerns, wo auch Vollbeschäftigung herrscht, wird gerne AfD gewählt. Ich denke, diese Leute kommen mit Freiheit und Diversität nicht klar. …“ -.- Piet Smear: “ … Vielleicht muss man mal akzeptieren, dass die Partei [SPD] sich immer noch nicht von ihrer ekelhaften Agenda 2010 verabschiedet hat. Dazu kommt, dass die Parteispitzen keine Arbeiternähe versprühen, sondern nach ihrem Job fürs Kapital in der Politik gern in der Wirtschaft das große Geld als Berater machen. Und Schröder ist ne ganz eigene Geschichte. Auch Scholz und sein Cum Ex Fall ist eine Satire Geschichte. Was immer die Partei sein will. Sie scheint es jedenfalls nicht zu sein. …“ -.-
Silversurfer75: “ … 50% im Osten … wählen … geschichtsvergessen. …“ -.- Briock: “ … Es ist mit der AfD und den Ostdeutschen so wie mit der heißen Herdplatte und Kleinkindern. …“ -.- peter42hb: “ … Wegen genau dieser Arroganz der Wessis wird im Osten die AfD gewählt. …“ -.- ds10: “ … Als Ossi kann ich da nur flapsig feststellen, wer wegen der Arroganz der Wessis die AfD wählt, der hat sie nicht mehr alle. …“ -.- BeaThink: “ … Ich finde diese Umfrageergebnisse sehr traurig und doch sind sie aus meiner Sicht leider auch zum Teil hausgemacht. … Ich wünsche mir sehr, dass sich die SPD endlich in ihren eigenen Reihen selbstkritisch hinterfragt und Antworten auf die Fragen der Menschen findet. Jahrelanges Engagement in der Partei hat mir gezeigt, dass es häufig zu sehr um eigene Interessen (wie behält man sein Amt) ging oder um klein klein, als um die große Sache. …“ -.- Pitt Depp Tarantino: “ … Ich hätte nicht gedacht, dass gerade ich mal Herrn Fratzscher (anno 2016) zitieren würde, aber sei’s drum: „Das Volk versteht das meiste falsch; aber es fühlt das meiste richtig,“ schrieb Kurt Tucholsky 1931 mit einem Schuss Ironie über die Manipulation der Bürger durch die Politik. Das Zitat trifft auch heute noch zu. (…) Damit erhebt die Elite Anspruch auf die Deutungshoheit über die Fakten, über die Wahrheit. Aber kann es sein, dass es nicht die Menschen sind, die das meiste falsch verstehen, sondern die kleine Gruppe von Entscheidern in Politik, Wirtschaft und Medien? …“ (https://www.zeit.de/wirtschaft/2016-12/soziale-ungleichheit-elite-bildung-arbeitsmarkt-fratzschers-verteilungsfragen) …“ -.- VVizard: “ … Ich würde jetzt sagen 1931 dauerte es nicht mehr lange bis „fühlt das meiste richtig“ widerlegt wurde, oder? …“ -.- Fulganzio (21.08.2024 10:12): “ … Faszinierend! – 2.000 Kommentare zur Lage der SPD in gut 12 Stunden. …“ | Kommentar zu: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-08/spd-arbeiter-milieu-afd-klassenkampf
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Nachtrag #1:
Birgit Baumann (29. August 2024): “ … In Thüringen war die NSDAP ab 1930 erstmals an einer Regierung beteiligt. …“ | https://www.derstandard.at/story/3000000234192/hitlers-griff-nach-der-macht-begann-in-thueringen -.- Lui “ … In Österreich bewegen sich die extremen Rechten seit Langem zwischen 25% und 30%, mit kurzen Ausreissern nach unten. In Deutschland bewegt sich AfD in bundesweiten Umfragen zwischen 15% und 20%. Das wäre in Österreich ein Linksruck. …“ -.- theWaver: “ … Vertreter von SPD und Grünen stellen die CDU gerne als heimliche Verbündete der Rechtspartei dar. Dabei befördert nichts so sehr deren Aufstieg wie der Kurs der linken Regierungsparteien. …“ -.- fersuchung: “ … nö. die leute sind durchaus selbst verantwortlich für ihre wahlentscheidungen. das sind keine armen kleinen unmündigen hascherln, und es sind nicht irgendwelche bösen anderen schuld. …“
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(29.8.2024): “ … Wien – Nachdem der deutschen Fernsehsender RTL eine Reportage zur rechtsextremen Identitären-Bewegung ausgestrahlt hatte, in der unter anderem bei einer Feier in Wien gewaltverherrlichende und den Holocaust relativierende Aussagen fallen, hat das Innenministerium laut einer Stellungnahme vom Donnerstag Ermittlungen eingeleitet. „Es waren keine sechs Millionen Juden“, behauptet eine Teilnehmerin im Beitrag, sondern höchstens 175.000. Den Mord an Jüdinnen und Juden bezeichnet sie als „geil“ [https://www.derstandard.at/story/3000000234186/deutschland-braucht-srebrenica-20-rtl-undercover-bei-identitaeren-treffen-in-wien]. … Die Identitären stehen in Österreich ebenso wie ihre Ableger und Splittergruppierungen unter Beobachtung des Verfassungsschutzes. Im jüngsten Verfassungsschutzbericht wurde ein „erhöhtes Gefahrenpotenzial für den demokratischen Rechtsstaat“ durch die „Neue Rechte“ festgestellt, sei deren Ziel doch die „Überwindung der herrschenden demokratischen, rechtsstaatlichen und gesellschaftlichen Ordnung“. …“ | Aus: „“Srebrenica 2.0“ gefordert: „Umfassende“ Ermittlungen nach RTL-Reportage zu Identitären“ (29. August 2024) | Quelle: https://www.derstandard.at/story/3000000234347/srebrenica-20-gefordert-umfassende-ermittlungen-nach-rtl-reportage-zu-identitaeren -.- kakaduman1337: “ … Sowas darf man doch heute wohl noch sagen. …“ -.- Ing. Pospischil Karl: “ … Wenn RTL die Arbeit der Polizei und DSN macht. … „ -.- … -.- “ … Die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Weimarer Republik war bis vor wenigen Jahren eine Angelegenheit, bei der man sich fern der Gegenwart wähnen konnte. Gewiss, auf Weimar folgte der Nationalsozialismus, aber dennoch schien es sich um eine abgeschlossene Geschichte zu handeln, weit weg von der Gegenwart. Heute ertappt man sich selbst bei der Lektüre von Volker Ullrichs ,,Schicksalsstunden einer Demokratie“ ein ums andere Mal bei Vergleichen mit der Gegenwart. … Im Vergleich zur rechtsradikalen Bedrohung kommen die Versuche von Seiten der KPD, den Staat in ihrem Sinne zu revolutionieren (sprich zu einer Diktatur umzuwandeln), relativ kurz. Aber angesichts der vereinten Kräfte der Antidemokraten, die Republik abzuschaffen, wirken die Versuche der Linken, mittels miserabel geplanter kurzfristiger Aufstände die Macht zu erringen, geradezu lächerlich – wiewohl die KPD mit ihrer Sozialfaschismusthese, die nicht die NSDAP, sondern die SPD als Hauptgegner ausmachte, am Untergang der Republik kräftig mitgewirkt hat. Auch wenn das Ende von Weimar damals nicht mit dem Aufstieg rechtsradikaler Populisten heute gleichgesetzt werden kann: Bei den Mechanismen von Grenzüberschreitungen und Gewalt von rechts außen ergeben sich Analogien. …“ | Zu: „Neues Buch über Aufstieg der NSDAP: Der Feind steht rechts“ Klaus Hillenbrand (24.8.2024) | Quelle: https://taz.de/Neues-Buch-ueber-Aufstieg-der-NSDAP/!6025793/
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Nachtrag #2 (02.09.2024):
“ … Sowohl in Thüringen als auch in Sachsen hat die AfD bei den Landtagswahlen mehr als 30 Prozent der Stimmen bekommen. In beiden Bundesländern gelten die Landesverbände der Partei als gesichert rechtsextremistisch. …“ | https://www.zeit.de/politik/ausland/2024-09/wahlen-sachsen-thueringen-pressestimmen-italien-usa -.- Robert mit der XT 500: “ … Es ist schon bemerkenswert, mit welcher Leichtfüßigkeit der ostdeutsche Wähler sich da ne katastrophahle Gemengelage in den Landtagen zusammengezimmert hat. …“ -.- „Nicht aus Protest, sondern aus Überzeugung gewählt“ Dana Hajek und Annick Ehmann (1. September 2024): “ … Die Nachwahlbefragungen zeigen, dass die hohen Zustimmungswerte für die AfD kein Ergebnis einer Protestwahl sind, sondern Ausdruck einer Überzeugung. …“ | https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-09/wahlverhalten-landtagswahlen-sachen-thueringen-alter-beteiligung -.- Dogwalker: “ … Rechtsextrem aus Protest zu wählen wäre schon eine Dummheit – aus [Überzeugung] ist es eine Form politischer Demenz …“ -.- LadyCroom: “ … Ich war in den Sommerferien in der Normandie. Schicken wir sie alle mal dahin, diese Überzeugungstäter! Auf die Friedhöfe, wo die Soldaten liegen. Wo in der Nähe meines Großvaters (Vater von vier kleinen Kindern, die heute alt und gebrechlich noch immer geprägt und traumatisiert sind vom Verlust des Vaters), der erst 15-jährige Heinz begraben liegt. Neben 10.000den weiteren jungen Männern, die keine Zukunft mehr hatten und die bis heute fehlen. Sollen sie sich die Bunker des Atlantikwalls anschauen, sollen sie sehen, wie ekelhaft und sinnlos diese Materialschlacht ist, diese Menschenverachtung, diese Entmenschlichung, sollen sie sehen, wie bedrückend, kalt und ungemütlich der Krieg wirklich ist! Der Friede, der aus der Monstrosität des Zweiten Weltkriegs erwachsen ist, ist der einzige Trost, den wir haben. Wir dürfen uns das nicht wegnehmen lassen! Niemals! …“ -.- Alexander Rosenbaum: “ … Danke für diese Erinnerung an die Folgen des Hasses, der Entmenschlichung und der Machtgier. …“
„Vier im roten Kreis“ (1970, Filmplakat aus Japan) | https://de.wikipedia.org/wiki/Vier_im_roten_Kreis -.- King of the North (18.08.2024): “ … ein Teil meiner Jugend, große Kinokunst, die oft in kleinen Hinterhofkinos gezeigt wurde. Monsieur Delon, merci beaucoup. Aujourd’hui n’est pas un bon jour. Je n’aurai pas honte de mes larmes. …“ -.- Supertramp: “ … Als Privatperson sicher nicht unumstritten geht mit Alain Delon jedoch unzweifelhaft einer der aller größten Darsteller des französischen Films. Sein Name wird für immer mit so herausragenden Werken wie Le Samourai, Vier im roten Kreis, Der Leopard, Nur die Sonne war Zeuge und Endstation Schafott verbunden sein. …“
r.schewietzek: “ … Der bestaussehendste Bad Guy in Frankreich weit und breit. … „ -.- JeanPaulGodard: “ … Respekt vor diesem Menschen und seinem Lebenswerk. Das Interessante an ihm war, ähnlich wie bei Romy Schneider, das Mäandern von Mainstream hin zu Nouvelle Vague. …“ -.- Earl Byrd: “ … Keiner war so überzeugend einsam. Danke, für alle Deine Abgründe. …“ – Kommentare zu: https://www.zeit.de/kultur/film/2024-08/franzoesischer-schauspieler-alain-delon-ist-tot -.- Sabine Glaubitz (dpa) (So, 18. August 2024): “ … Delons Biografie liest sich wie ein Sozialdrama: Zuerst lassen sich die Eltern scheiden, dann kommt der Vierjährige in eine Pflegefamilie, anschließend fliegt er mehrmals von der Schule, beginnt eine Metzgerlehre und meldet sich schließlich im Alter von 17 Jahren freiwillig als Soldat für den Indochina-Krieg. Nach seiner Rückkehr hält er sich mit dubiosen Geschäften über Wasser. Sogar Kontakte zur Mafia in Paris und Marseille werden ihm nachgesagt. … Geboren wurde Alain Delon am 8. November 1935 in Sceaux in der Nähe von Paris. Über seine jungen Jahre sagte er später: „Wie viele wissen, dass ich meine Kindheit im Gefängnis verbracht habe? Zumindest im Gefängnishof von Fresnes, wo ich mit anderen Kindern von Gefängniswärtern gespielt habe.“ Delons Pflegevater war Gefängniswärter. Auch noch später, als gefeierter Filmstar, gab es Überschneidungen zwischen seinen Rollen und der Realität. Im Jahr 1968 wurde sein jugoslawischer Leibwächter und Freund Stevan Markovic ermordet. Man fand ihn auf einer Müllhalde. Markovic war nicht nur Delons Bodyguard, sondern auch der angebliche Geliebte seiner damaligen Frau und Schauspielerin Nathalie Delon alias Francine Canovas. Die Boulevard-Presse brachte Delons Name mit dem Fall in Verbindung. Im Jahr 1975 wurde die Akte Markovic jedoch geschlossen – ergebnislos [Markovic-Affäre: https://de.wikipedia.org/wiki/Markovi%C4%87-Aff%C3%A4re]. … [Er] machte [ ] als Filmproduzent, Pferdezüchter, Rennstallbesitzer und Sympathisant der Front National (FN) von sich reden. Den ultrarechten Parteigründer Jean Marie Le Pen nannte er seinen Freund. [ … Delon hatte im französischen Fernsehen gesagt, dass er Homosexualität für „gegen die Natur“ halte. … Quelle: https://www.zeit.de/kultur/film/2024-08/alain-delon-franzoesischer-schauspieler-film-nachruf] … Der Star hat seinen Mythos zeitlebens gepflegt. „Mein Leben ist wie ein Eisberg. Die Öffentlichkeit kennt nur die Spitze“, hatte er einst gesagt. …“ | https://www.badische-zeitung.de/ein-engel-in-teufelsgestalt-filmlegende-alain-delon-ist-tot
-.- Patrick Straumann: “ … In den siebziger Jahren schwangen in Delons Filmografie neben den Werken Melvilles («Le cercle rouge» und «Un flic») die Produktionen Joseph Loseys oben aus — insbesondere «Mr. Klein», der die Pariser Arrangements mit der deutschen Besetzung in beklemmende Bilder fasste. …“ | Aus: „Alain Delon kämpfte in Indochina und wurde zum Weltstar. Hinter dem bildschönen Gesicht verbargen sich Abgründe“ (NZZ, 18.08.2024) -.-
Nicki-Nacki-Nanu (18. Juli 2022): “ … Wir schreiben das Jahr 1942. Die Welt befindet sich im Krieg. Im von den Deutschen okkupierten Paris lebt der elsässische Kunsthändler Robert Klein (Delon), der Geschäfte mit in Not geratenen Juden macht, wobei er schlitzohrig Gewinn aus deren Lage zieht: Zu Spottpreisen ersteht er ihre wertvolle Antiquitäten, um sie später teuer zu verscherbeln. Sympathisch geht anders. Eines schönen Tages jedoch versetzt ihm ein jüdisches Informationsblatt, das er in seinem Briefkasten findet, einen gehörigen Schreck. Offenbar versucht ein jüdischer Namensvetter, eine falsche Spur zu legen, um der Verfolgung durch die Nazis zu entkommen. Es gelingt dem Unbekannten, Robert Klein als vermeintlichen Juden dastehen zu lassen — und es kommt noch schlimmer: Kleins verzweifelte Versuche, seinen Namen von der Abonnentenliste der Zeitschrift löschen zu lassen, führen die Ermittler direkt zu ihm. Erfolglos probiert er, seine nichtjüdische Abstammung zu beweisen und muss hilflos mitansehen, wie sich der tödliche Kreis immer enger um ihn schließt. So wird er schließlich eines der Opfer der großen Razzia im Juli 1942, in deren Rahmen mehr als 8.000 Juden im Vélodrome d’Hiver (die Hälfte davon waren Kinder) zusammengepfercht werden, um von dort aus nach Deutschland abtransportiert zu werden. Durch unglückliche Umstände kann sein Anwalt den notwendigen Ariernachweis nicht mehr rechtzeitig übergeben, sodass Robert Klein am Ende des Films ins Konzentrationslager abtransportiert wird — gemeinsam im einem Waggon mit den Juden, die er anfangs übers Ohr gehauen hatte. [……] am 19. Februar 1977 wurde »Mr. Klein« mit drei Césars geehrt: für die Beste Regie, die beste Ausstattung und als Bester Film. Dabei hatte die kafkaeske Parabel besonders in konservativen Kreisen für Empörung gesorgt. Alain Delon, der den Film auch als Produzent zu verantworten hatte, wurde als »Nestbeschmutzer« beschimpft. Die französische Zivilbevölkerung wird in Loseys Film in einem wenig schmeichelhaften Licht gezeigt: Bei aller Anklage gegen den deutschen Vernichtungsapparat wird nicht vergessen, auf die Ignoranz und allgemeine Untätigkeit hinzuweisen, als die Judenverfolgung auch in Frankreich eingesetzt hatte. Formal ein bemerkenswert ausgereiftes Stück Kino, stark fotografiert und gespielt, mit großer Sicherheit inszeniert und auch in Sachen Ton und Schnitt einwandfrei. Leider schaffte es »Mr. Klein«, ebenso wie einige Jahre zuvor The Go-Between, nicht in die bundesdeutschen Kinos — den deutschen Daddys war der Stoff nicht zumutbar —, sondern erlebte seine BRD-Premiere 1978 im Fernsehen. (In der DDR indes war er ab Oktober 1977 in den Kinos gelaufen.) …“ | Zu: „Monsieur Klein“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Monsieur_Klein -.- Kundin aus Berlin: (28. Oktober 2020): “ … Dafür, dass ich soviel über den Film nachgedacht habe – 5 Sterne!!! …“
-.- “ … Sie liebe die Schauspielerei, denn damit „lebt man 100 Leben“, sagte Rowlands 2014 der „Los Angeles Times“. „Man muss nicht das ganze Leben nur mit sich selbst verbringen.“ Ihre Figuren waren immer extrem facettenreich – ob das Callgirl in „Gesichter“ (1968), dem ersten Cassavetes-Erfolg, die einsame Museumsangestellte Minerva in „Minnie und Moskowitz“ (1971), die Philosophieprofessorin für Woody Allen in „Eine andere Frau“ (1988) oder die Hollywood-Agentin für Jim Jarmusch in „Night on Earth“ (1991). …“ | Quelle: https://orf.at/stories/3366607/ -.- “ … Eine Frau unter Einfluß [USA 1974 | 146 Minuten | Regie: John Cassavetes]… Eine Mutter von drei Kindern wird an der Realisierung eigener Glücksvorstellungen durch das aufgezwungene Rollenspiel als Ehefrau, Hausfrau und Mutter gehindert. Vor den Augen ihrer Angehörigen und Freunde, die ihr mit einer Mischung aus Gleichgültigkeit und erdrückender Fürsorge begegnen, unternimmt sie einen Selbstmordversuch. Unabhängig produzierter und zum Teil improvisiert inszenierter Schauspielerfilm, der die hinter der Fassade der Normalität verborgenen Neurosen, Enttäuschungen und Gewaltfantasien einer amerikanischen Durchschnittsfamilie enthüllt. …“ | https://www.filmdienst.de/film/details/25321/eine-frau-unter-einfluss -.- Marc Hairapetian (2020): “ … Unter Cassavetes’ Regie prägte Gena Rowlands [ ] das Bild der wehrhaften Frau, die sich gegen eine von Männern dominierte, sie bedrängende Welt auflehnt. Faces (1968), Minnie and Moskowitz (1971) und vor allem A Woman Under the Influence analysieren Emotionen und Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern, die in konventionelleren Filmen selten bis gar nicht auftauchen. …“ | https://ray-magazin.at/eine-frau-mit-einfluss/
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Toerk Hvijed (15.08.2024): “ … Night on Earth von Jim Jarmusch. Erste Szene, Los Angeles. Unvergessen, wie sich Winona Ryder Kaugummi kauend und auf einem Telefonbuch sitzend Gena Rowlands als Taxigast durch das nächtliche LA kutschiert. Dazu der Soundtrack von Tom Waits. Ganz großes Kino. … “ | Kommentar zu: https://www.derstandard.at/story/3000000232558/die-schauspielerin-gena-rowlands-ist-gestorben
– “ … Als Maria und Herrmann Braun im vierten Jahr des Zweiten Weltkriegs in einer hastigen Zeremonie getraut werden, verbringen sie nur einen halben Tag und eine Nacht zusammen, bevor Herrmann an die Ostfront zurück muss. Bei Kriegsende gilt er als vermisst. …“ | https://www.filmportal.de/film/die-ehe-der-maria-braun_19aa119b33664e1aae41e7fdeea89998
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“ … Die Ehe der Maria Braun ist ein Spielfilm von Rainer Werner Fassbinder aus dem Jahr 1979 … Die Idee [zum Film] stammt aus dem Umkreis des von Fassbinder gemeinsam mit Alexander Kluge konzipierten Fernsehprojekts Die Ehen unserer Eltern. … Fassbinder nutzt diese melodramatische Geschichte, um einen distanziert-pessimistischen Blick auf die unmittelbare Nachkriegszeit in Westdeutschland zu werfen. Maria Braun wird dabei vielfach als Verkörperung des Wirtschaftswunders gesehen, das Wohlstand nur um den Preis des Verdrängens von Gefühlen brachte. …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Ehe_der_Maria_Braun -.- Ulrich Behrens (Datum?): “ … „Die Ehe der Maria Braun“ wirkt wie eine Mixtur aus zwei Bilanzen: der historischen Bilanz der jungen Bundesrepublik Deutschland und einer ganz privaten, eigenen Bilanz der Maria Braun, die es versteht, Geist und Körper, Verstand und Gefühl als zwei Seiten ihrer persönlichen Bilanz, ihrer privaten Biografie zu trennen. Sie schläft mit Bill und Oswald, aber sie liebt beide nicht. Beide sind nicht das Ziel, das sie erreichen will, sondern nur Mittel zum Zweck. Daran lässt sie beiden gegenüber auch keinen Zweifel. Ihr Ziel bleibt die Erfüllung ihrer Ehe mit Hermann. Demgegenüber, dieser „weiblichen“ Bilanz entgegengesetzt, erweist sich die Geschichte als „Nachkriegsgeschichte“, als Restauration alter Werte durch politische Kräfte, die die Zeichen der Zeit wohl erkannt haben. Die Bilanzen kreuzen sich, treffen sich an dem Punkt dessen, was jetzt angesagt ist, was jetzt Programm, was jetzt aber nicht wirklicher Neu-Anfang ist: der Restauration alter Machtverhältnisse. … Die Ökonomie [die höchstmögliche effiziente Wirtschaft] … schlägt sich ganz unpolitisch, ganz neutral, ganz ahistorisch in einem langwierigen Prozess zur „Normalisierung“ durch, zum „Wir sind wieder wer“. Die individuellen Biografien verblassen in diesem Prozess, den man auch als erneute „ursprüngliche Akkumulation des Kapitals“ bezeichnen könnte, aber weitaus mehr eine ganze Gesellschaft erfasst und kulturelle Hegemonie beansprucht. Konsequent weiter gedacht würde dann heute die neoliberale Ideologie und Praxis den Gipfel all dessen darstellen. …“ | https://www.filmstarts.de/kritiken/233/kritik.html
“ … Die Stadt Köln wurde im Laufe des Zweiten Weltkriegs 262 mal bombardiert, mehr als jede andere deutsche Stadt, davon über 31 mal schwer. … Gemäß dem Bericht des Polizeipräsidenten wurden 469 Menschen getötet (411 Zivilisten und 58 Militärs), 5027 wurden verwundet und 45.132 obdachlos. Die Zahl der gemeldeten Einwohner Kölns ging in den nächsten Wochen um rund 63.000 bzw. rund 11 % zurück. Schätzungen zufolge verließen etwa 135.000 bis 150.000 der 684.000 Einwohner die Stadt nach dem [„Operation Millennium“] Angriff. … “ | https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Millennium -.- “ … Der Begriff Stunde Null wurde auf den 8. Mai 1945 und den frühesten Abschnitt der unmittelbaren Nachkriegszeit in Deutschland und Österreich angewandt. Er bezieht sich auf die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht und den vollständigen Zusammenbruch des NS-Staates und impliziert die Chance zu einem voraussetzungslosen Neuanfang. … … Viele Historiker und Politikwissenschaftler bestreiten, dass es überhaupt eine Stunde Null gab: Ulrich von Alemann bezeichnet die Aussage als einen Gemeinplatz, macht aber eine Einschränkung, was das Parteiensystem betrifft, das bei Kriegsende tatsächlich nicht existierte. Rudolf Morsey betont in Anlehnung an den Wirtschaftshistoriker Werner Abelshauser, dass der damit konnotierte totale Zusammenbruch nicht stattgefunden habe – die „Substanz des deutschen Anlagevermögens“ überstand vielmehr den Krieg weitgehend unbeschadet. Nach Wolfgang Schieder blieb in Westdeutschland „sehr viel mehr vom Erbe des Nationalsozialismus erhalten, als sich das viele vorgestellt hatten“. Dies sei der reale Kern der Debatte um Restauration oder Neubeginn, die seit den 1960er Jahren geführt wurde. Henning Köhler will den Begriff allenfalls als Beschreibung für die winzige Zeitspanne zwischen Abmarsch der Wehrmacht und Einrücken der alliierten Truppen gelten lassen. Auch Heinrich August Winkler glaubt nicht an eine Stunde Null, konzediert aber, dass der Begriff das „Empfinden der Zeitgenossen“, deren Gegenwart chaotisch, deren Zukunft ungewiss war, genau treffe. Michael Gehler findet die mit der Formel verknüpfte Hoffnung der Zeitgenossen, „die Vergangenheit vergessen und mit der Bewältigung der gegenwärtigen Aufgaben ‚bei null‘ anfangen zu können“, problematisch und verweist auf die bundesdeutsche Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit, die erst in den 1960er und 1970er Jahren eingesetzt habe. … “ | https://de.wikipedia.org/wiki/Stunde_Null (3. Mai 2024) // –> https://de.wikipedia.org/wiki/Deutschland_im_Jahre_Null -.-
“ … John „Johnny“ Florea (1916-2000) war ein US-amerikanischer Fotograf und Filmregisseur rumänischer Abstammung. … Florea wechselte in den 1960er Jahren selbst in das Filmgeschäft. Bis Mitte der 1980er Jahre produzierte er über zwanzig Filmstreifen, vorwiegend für solche Fernsehserien wie Die Leute von der Shiloh Ranch, Mein Freund Ben, Bonanza, CHiPs, Die Lady mit dem Colt, Ein Duke kommt selten allein. …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/John_Florea
-.- Arne Willander (24.03.2020): “ … Durch alle Zyklen [https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%89ric_Rohmer#Filmografie_(Auswahl)] behielt er den unvoreingenommenen, wie beiläufigen, aber durchaus indiskreten Blick auf die Menschen, die Kamera stets beweglich in Halbdistanz, ohne filmische Finessen. Bei Rohmer agieren die Schauspieler (wenn es überhaupt welche waren – er arbeitete selten mit bekannten Mimen) ohne Manierismen an realistischen Schauplätzen, in Paris, in der Vorstadt, auf dem Land. … Über die Jahre sah ich fast alle Filme Rohmers, sie verschwammen in meiner Erinnerung zu einem einzigen unendlichen Rohmerfilm, weshalb ich sie immer mal wieder noch einmal sehen musste….“ | https://www.rollingstone.de/corona-tagebuch-willander-rohmer-1925281/ -.- Christian Buß (12.01.2010): “ … Sex gibt es bei Rohmer selten zu sehen; auch der voyeuristische oder fetischistische Blick war ihm – Titeln wie „Claires Knie“ oder „Pauline am Strand“ zum Trotz – völlig fremd. Dafür sieht man die Charaktere oft die Straßen entlang flanieren oder in Bistros sitzen, wo dann der vollzogene oder avisierte Beischlaf reflektiert, kategorisiert und bewertet wird. Die Erotik, sie funktioniert hier allein übers Wort. … “ | https://www.spiegel.de/kultur/kino/zum-tode-eric-rohmers-das-meer-der-moeglichkeiten-a-671493.html -.-
Thomas Assheuer (6. Februar 2012): “ … Keine Frage, das Herz des Regisseurs schlug [ ] vor allem für die Wartenden und Verträumten, für all jene, die noch nicht vollständig ins Netz der Tauschgesellschaft verwoben sind und sich entschieden haben, an die Liebe zu glauben. Es sind diese Sehnsüchtigen und Hoffenden, die Rohmers Filmen das wunderbar Leichte und Anmutige, das Schwebende und Schwerelose verleihen … Nur „romantisch“ zu sein […] genügt [ ] nicht – ohne die Vernunft der Wahl, ohne eine Entscheidung, wird bei Rohmer niemand glücklich. Gegen alle Vorurteilte ist die Vernunft für Rohmer nämlich nicht die Widersacherin der romantischen Leidenschaft; sie ist ihre Mitspielerin. Sie gibt dem Begehren, dem letzten Naturereignis in der künstlichen Zivilisation, eine Richtung und verwandelt es symbolisch in Liebe. Darum bestehen Rohmers Filme aus langen Dialogen, aus Phrasen und Sentenzen, aus Reden und Ausreden, wie überhaupt die Erotik der Sprache das Kostbarste ist, was Rohmer seinen Figuren mitgegeben hat. Die Sprache schließt die Kluft zwischen Kultur und Natur; sie beseelt das Begehren oder humanisiert sogar …“ | https://www.zeit.de/kultur/film/2010-01/eric-rohmer-nachruf/komplettansicht
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stefanincello (12. Januar 2010 um 17:03 Uhr): “ … „Eric Rohmers Filme, das darf man sagen, hätten im heutigen Kino kaum eine Chance. In seinen Geschichten gehen die Uhren anders. “ … Ein bitteres Zeugnis für die heutige Gesellschaft … Ich hoffe, dass diese Behauptung falsch ist. …“ …
via The Astronomy Picture of the Day … The Light, Dark, and Dusty Trifid (“ … Trifid Nebula, lies about 5,000 light-years away toward the nebula rich constellation Sagittarius. …“) Image: Robert Edelmaier and Gabriele Gegenbauer (2024 August 10) via –> https://apod.nasa.gov/apod/ap240810.html
GEORG BOEßNER VIER – Volatilius (2024) Georg Boeßner – Rhodes/ Synthesizer Max Clouth – Guitar Alexander Sonntag Bass Axel Pape – Drums –> https://youtu.be/q3jCl68iT_0 (6:31 Min.)
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