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Liebe 47 ein Spielfilm aus dem Jahr 1949 von Wolfgang Liebeneiner
nach Motiven von Borcherts Draußen vor der Tür
// https://www.filminstitut-hannover.de/filmaufbau-liebe-47/
// https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Borchert
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(„Das Graduiertenkolleg erforscht die Kultur- und Mediengeschichte des Traums in Europa„): “ … Die Traumata der Kriegserfahrung, die Enttäuschungen und die Einsamkeit der Nachkriegszeit stehen im Zentrum des deutschen „Trümmerfilms“, der sich damit in den unmittelbaren Jahren nach 1945 programmatisch von der nationalsozialistischen Vereinnahmung des Kinos gelöst hat. … Auch wenn im Feuilleton immer wieder besonders die speziell für die Filmversion konzipierte Figur der Anna mit der „infernalischen Erfahrung ihrer jungen Jahre“ (Spiegel 1949, 24) hervorgehoben wurde, war die zeitgenössische Rezeption offenbar recht divers: Die unmittelbaren Reaktionen reichten vom Lob als „der Film, der auch noch in Jahrzehnten Gültigkeit hat […] für die inneren Erlebnisse, die inneren Wandlungen und die durch sie bedingten Lebensgesetze deutscher Menschen jener halbvergessenen Kriegs- und ersten Nachkriegsjahre“ (B.R. 1949, 12) bis hin zu „Mißfallensbekundungen, die namentlich in München die dortige Erstaufführung störten“ (Weckel 2003, 155). …“ | http://traumkulturen.uni-saarland.de/Lexikon-Traumkultur/index.php/%22Liebe_47%22_(Wolfgang_Liebeneiner) (26. Februar 2021)
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Ray (19. März 2019): „… „Liebe 47“ … ein sogenannter Trümmerfilm, der eine glanzvolle Premiere hatte und doch am Ende im Kino floppte. Im zerbombten Deutschland, dass einen neuen Weg aus der Krise suchen musste, war die Handlung von „Liebe 47“ viel zu pessimistisch. Lieber verdrängen als sich mit dem geistigen Ist-Zustand befassen, in dem man nicht wusste, ob man das Leben noch bewältigen konnte. … „Liebe 47“ [befasst sich] mit der Einsamkeit der menschlichen Seele. … Manchmal wirkt der Film tatsächlich etwas theaterhaft, er ist aber auch innovativen Ideen aufgeschlossen. So hat der Regisseur eine ähnliche alptraumhafte und surreale Sequenz eingebaut, die an „Ich kämpfe um dich“ von Hitchcock erinnert. Beckmann, der 11 Männer aufgrund eines gegebenen Befehls auf dem Gewissen hat, irrt in der realen Welt humpelnd mit einer sonderbaren Gasmaskenbrille durch die Trümmerlandschaft. In der Nacht wird er geplagt von Träumen, wo die Kameraden als Skelette erscheinen …. Irgendwie will er wieder schlafen und seinen Befehl und damit seine Verantwortung an den Oberst zurückgeben, der ihm diesen Befehl erteilte. Doch bei einem Besuch erkennt er, dass sich dieser Mann schon wieder – scheinbar ohne große Gewissensbisse – im neuen Deutschland bestens zurechtgefunden hat. …“
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