Kategorie: Cinema.Exposure

[Der Blick in die Kamera #58… ]

Boris Karloff als Frankenstein via https://welteninwelten.blogspot.com/2005/12/monster.html


Stephen Roberts (15th February 2023): “ … That acting career saw Karloff take on his most famous role in 1931, playing the role of the lumbering creature in Frankenstein, a statuesque bit of acting that saw him make the character his own, reprising him in both The Bride of Frankenstein (1935) and Son of Frankenstein, movies where he was permitted more latitude than the original Mary Shelley novel allowed. Amazingly, that 1931 outing which made his name as a horror icon was already his eighty second movie, when he was aged 44. … He didn’t take himself too seriously (they’re the best actors), being self-effacing and modest about his achievements. Contrary to his screen persona he was kind, refined and warm-hearted; a surprisingly quiet, bookish monster, his favourite author being Joseph Conrad. He was humorous and a fan of the song Monster Mash by all accounts. …“ | https://www.greatbritishlife.co.uk/lifestyle/23203328.frankenstein-actor-boris-karloff-hampshire-connections/

“ … Obwohl der Schauspieler in seinem mehr als 50 Jahre währenden Berufsleben in den unterschiedlichsten Rollen in Film und Fernsehen sowie auf der Bühne zu sehen war, wird er bis heute in der öffentlichen Wahrnehmung und vor allem in Europa vornehmlich auf Frankensteins Monster reduziert. Hinter dieser Figur, die er nur drei Mal im Film verkörperte, verschwand die menschliche Gestalt des Boris Karloff alias William Henry Pratt nahezu vollständig. Der kantige Monsterkopf mit dem traurig-leeren Blick wurde zu einer Ikone des surrealen Horrors und macht Karloff unsterblich. Bereits 1938 war die Monstermaske zum Symbol der großen Surrealismus-Ausstellung in Paris geworden. … “ | https://de.wikipedia.org/wiki/Boris_Karloff#Boris_Karloff_in_Kunst,_Musik_und_Film (20. Februar 2023)

“ … Fleck loves old horror movies. … The classic period was special. It was the time just after World War I, with its madness and the Spanish flu and rapid technological change; the Depression, when everything crashed down; and the real-life horrors of World War II. … “ | https://riverreporter.com/stories/honoring-the-wolf-man-the-mummy-and-frankensteins-creation,87658

[Mythen meiner Kindheit #20… ]

Fritz the Cat is a 1972 American independent adult animated black comedy film written and directed by Ralph Bakshi in his feature film debut. Based on the comic strip by R. Crumb and starring Skip Hinnant, the film focuses on Fritz (Hinnant), a glib, womanizing and fraudulent cat in an anthropomorphic animal version of New York City during the mid-to-late 1960s. R. Crumb was still a teenager when he made the character Fritz the Cat for self-published comics magazines … | https://en.wikipedia.org/wiki/Fritz_the_Cat_(film)

In Crumb’s world, no one is innocent. —> „Animation Analysis: Fritz the Cat“ (10/04/2015) | https://www.bandsiusetalike.com/biul/animation-analysis-fritz-the-cat/

[Das Reale, Symbolische und Imaginäre #80…]

“ … When Ben Ratner’s family signed up in 2021 to be extras in the movie “White Noise,” they thought it would be a fun distraction from their day-to-day life in blue-collar East Palestine, Ohio. … Ratner tried to rewatch the movie a few days ago and found that he couldn’t finish it. “All of a sudden, it hit too close to home,” he said. … “ | https://edition.cnn.com/2023/02/11/health/ohio-train-derailment-white-noise/index.html // http://edition.cnn.com/2022/12/29/entertainment/white-noise-revew/index.html
-.-
Frank Rieger 11:06 nachm. · 14. Feb. 2023″ … The problem with reality continuing to use movie plots as template is that we have a near endless stock of really unpleasant apocalypses, depressing dystopias and nasty disasters available as movies and books. …“ | https://twitter.com/frank_rieger/status/1625617472874225670
-.-

A black plume rises over East Palestine, Ohio, as a result of the controlled detonation of a portion of the derailed Norfolk and Southern trains on Monday. Gene J. Puskar/AP | via https://www.npr.org/2023/02/06/1154760911/ohio-train-derailment
-.-

// “ … On February 3, 2023, a freight train carrying vinyl chloride, butyl acrylate, ethylhexyl acrylate and ethylene glycol monobutyl ether derailed along the Norfolk Southern Railway in East Palestine, Ohio, United States. Emergency crews conducted a controlled burn of the spill at the request of state officials, which released hydrogen chloride and phosgene into the air. …“ | https://en.wikipedia.org/wiki/2023_Ohio_train_derailment

[Mythen meiner Kindheit #19… ]

“ … Ursprünglich war die Figur des Inspektors Clouseau für Peter Ustinov vorgesehen. Der sagte aber kurz vor Drehbeginn ab. Daraufhin wurde dem bis dahin international eher unbekannten Sellers die Rolle angeboten …. Zunächst waren die Auftritte des Polizeibeamten nur als Nebenhandlung geplant. Erst die überwältigende Resonanz des Publikums brachte Edwards auf die Idee, dem tollpatschigen Inspektor in weiteren Filmen mehr Raum zu bieten. …“ | https://www.weser-kurier.de/kultur/paraderolle-fuer-peter-sellers-doc7e3t47c4qxs1mq4mob2 (Autor?, Datum?)
.-.
Katja Nicodemus (26.07.2022): “ … In seiner Kriminalkomödie „Der rosarote Panther“ entwickelt Edwards 1963 gemeinsam mit dem Schauspieler Peter Sellers einen Rhythmus zwischen langgedehntem Slapstick und halsbrecherischen Überraschungen. … Als tollpatschiger, schrulliger Inspektor Clouseau wird Peter Sellers durch sechs Filme der Rosarote-Panther-Serie schleichen und stolpern. Wenn er nicht gerade in Wandschränke plumpst, geht er verkleidet als Poolreiniger oder Postbeamter auf Verbrecherjagd. … “ | https://www.deutschlandfunk.de/kalenderblatt-vor-100-jahren-amerikanischer-filmregisseur-blake-edwards-geboren-100.html
.-.
Blue Dolphin (13. Juni 2012): “ … We just watched this 37-year-old film again last night and I can’t believe how funny it still is. In fact, knowing it by heart means that we start laughing BEFORE each of the best scenes! …“

[Zum Wahn der Liebe #102 … ]

(4. September 2014): “ … ist es wahre Liebe, die [den Schmuggler Gino (Rik Battaglia)] so um „Nives“ kämpfen lässt oder wie bei den vielen anderen Eroberungen von ihm nur männlicher Ehrgeiz und das Verlangen, sich selbst zu beweisen? …“
-.-
(August 16, 2015 in Film) // Remember it for later: „La donna del fiume“ (mario soldati, italien/frankreich 1954):“ … Oh, mein Gott! Ihr italienischen Filmemacher, wollt ihr mich zerstören mit euren Melodramen? … Die gerade 20 Jahre alte Sophia Loren übernimmt als Nives Mangolini, Arbeiterin in einer Fischfabrik, die Rolle, die zuvor Silvana Mangano (*) innehatte. Auch sie ist eine Frau voller Stolz, wenngleich auch nicht darauf bedacht, um jeden Preis reich zu werden. Eine Küche und eine Nähmaschine hätte sie gern, aber sonst ist sie fest in ihrer Heimat am Po-Delta verwurzelt. Als sie eine Liebesbeziehung mit dem Schmuggler Gino (Rik Battaglia) eingeht, scheint das bescheidene Glück, das sie sich ersehnt, greifbar. Doch Gino ist nicht der Mann, der sich in einer Beziehung binden ließe. Ohne eine Nachricht verschwindet er für mehrere Monate. Als die enttäuschte Nives ihm bei seiner Rückkehr gesteht, dass sie ein Kind von ihm erwartet, schlägt er sie nieder und lässt sie allein zurück. [Aus Rache zeigt sie ihn wegen Schmuggels bei Polizei und Zoll an.] …“ | https://funkhundd.wordpress.com/2015/08/16/la-donna-del-fiume-mario-soldati-italienfrankreich-1954/

(*) [„… Bitterer Reis ist ein italienischer Film von Giuseppe De Santis aus dem Jahr 1949, der dem italienischen Neorealismus zugeordnet wird. Der Film schildert nicht nur die amourösen Verwicklungen zwischen zwei Paaren, sondern zeigt vor allem auch ein Beispiel für den Klassenkampf in einer Gesellschaft, die durch weit verbreitete Armut geprägt ist und sich noch lange nicht vom Zweiten Weltkrieg erholt hat. Der Film kam am 27. Oktober 1950 in die deutschen Kinos. …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Bitterer_Reis ]
Sophia Loren in Comacchio, in the set of the Italian film La donna del fiume
Italian magazine Epoca, N. 214, year V, page 59 | https://en.wikipedia.org/wiki/The_River_Girl
-.-
“ … Als [Pasolini] mit 31 Jahren die Filmszene betritt – er schreibt für den Regisseur Mario Soldati gemeinsam mit fünf anderen Autoren sein erstes Drehbuch für den Film „Die Frau am Fluss“ … Es folgen über 15 Drehbücher, darunter so unterschiedliche Werke wie Luis Trenkers „Flucht in die Dolomiten“ (1955), Fellinis „Die Nächte der Cabiria“ (1957, ungenannt), fünf Bücher für den Regisseur Mauro Bolognini (darunter „Bel Antonio“), „Die Nacht von Ferrara“, „Mädchen im Schaufenster“ (beide 1960) und eine Vorlage für Bernardo Bertolucci. Pasolinis Filme sind poetisch und realistisch zugleich. … Der Regisseur, der in der Nacht vom 1. auf 2. November 1975 von einem Stricher ermordet wurde, wird zeitlebens von Gerichten verfolgt: Sein Film „Weichkäse“ (1962) wird wegen Blasphemie verboten und wieder freigegeben, „Teorema – Geometrie der Liebe“ (1968) wird auf Betreiben des Vatikans verboten, man fordert für Pasolini sechs Monate Gefängnis und Vernichtung des Films, doch Pasolini wird freigesprochen. Außerdem steht Pasolini wegen „Aufhetzung zu militärischem Ungehorsam, aufrührerischer und antinationaler Propaganda und Anstiftung zum Verbrechen“ vor Gericht. „Pasolinis tolldreiste Geschichten“ (1971), die Verfilmung der „Canterbury Tales“ wird wegen Verleumdung des Kapuzinerordens beschlagnahmt – und wieder freigegeben. Darüber hinaus wird Pasolini mehrfach wegen homosexueller Aktivitäten und persönlicher Eskapaden angezeigt. Die Uraufführung seines letzten, mehrfach beschlagnahmten Films „Die 120 Tage von Sodom“ (1975) erlebt Pasolini nicht mehr. Weitere Filme von Pasolini: „Gastmahl der Liebe“ (1963), „La Rabbia“ (1963), „Große Vögel, kleine Vögel“ (1965), „Capriccio all’italiana“ (1967, die Episode „Che cosa sono le Nuvole?“), „Liebe und Zorn“ (1968, die Episode „Die Geschichte einer Papierblume“), „Der Schweinestall“ (1969), „Skizzen für eine afrikanische Orestie“ (1969), „Decamerone“ (1971) und „Erotische Geschichten aus 1001 Nacht“ (1974). … “ | https://www.prisma.de/stars/Pier-Paolo-Pasolini,71835
-.-
Barbara Schweizerhof – „Vorliebe für Unpoliertes“ (4.3.2022): “ … Jede Etikettierung oder Einordnung, sei es als „Arthouse“ oder Neorealismus, verdeckt mehr, als sie auf den Punkt bringt. Brachte [Pasolini] doch Realismus und Poesie, Volkstümlichkeit und Intellektualität ganz mühelos zusammen. … Gleichzeitig enttäuschte er gern nach allen Seiten hin: Für einen Kommunisten war er zu undogmatisch, für einen Poeten irritierend sachlich, und für einen so explizit politisch denkenden Menschen für viele zu wenig aktivistisch. Zentral für Pasolinis Kritik an Kapitalismus und Konsumgesellschaft war die Klage über das Verschwinden des Besonderen und Widerständigen, von dem er glaubte, es habe sich bei den Armen, Marginalisierten und Entrechteten länger bewahrt als in der homogenisierten Mittelklasse. Während die Kritik als solche gerne zitiert wird, hat der zweite Schritt, Pasolinis zur Überhöhung neigende Verehrung des „Subproletariats“, in der Gegenwart an Popularität deutlich verloren. Ähnliches gilt auch für seine Reflexionen über Liebe und Leidenschaft, wie sie sich in Filmen wie „Medea“, „Il Decamerone“, „Teorema“ oder auch dem Dokumentarfilm „Comizi d’amore“ niedergeschlagen haben. Zur Entstehungszeit sah man sie als Kritik am katholischen Gebot der Erbsünde und feierte sie als Befreiung aus dem Korsett einer bigotten, konservativen Moral. Über 50 Jahre später sind uns die Bereiche Sex, Lust und Begehren auf eine Weise verdächtig geworden, für die Pasolini noch sichtlich kein Auge hat – was die Filme aber umso faszinierender macht. …“ | https://taz.de/100-Geburtstag-von-Pier-Paolo-Pasolini/!5836923/

[Zum Wahn der Liebe #101 … ]


“ … 1755 schrieb G. E. Lessing … das erste bürgerliche Trauerspiel. Waren bislang für schicksalshafte Lebensereignisse höhere (göttliche) Mächte zuständig, so sind ab sofort die Menschen selbst für ihr persönliches Handeln verantwortlich. … Rainer Werner Fassbinder [ ] beruft sich vor allem auf den 1897 in Hamburg geborenen Regisseur Detlef Sierck, der 1937 mit seiner jüdischen Frau Hilde Jary Deutschland fluchtartig verließ, um in Hollywood als Douglas Sirk Filmgeschichte zu schreiben. … Fassbinder schreibt 1971: “ … Douglas Sirk hat die zärtlichsten Filme gemacht, die ich kenne. Filme von einem, der die Menschen liebt und sie nicht verachtet wie wir. …“ Der Regisseur Todd Haynes, ein Verehrer von Sirk und Fassbinder gleichermaßen in einem Interview von 2005: „Fassbinders Liebe für Sirk ist nur schwer zu verstehen, besonders die Zärtlichkeit mit der er ihn schildert. Wie er beinahe die Liebe und das Mitgefühl beneidete, das Sirk für seine Figuren aufbrachte, was ihm selbst nur bedingt gelang. …“ | Aus: „Filme befreien den Kopf – Melodram: Zwischen Kolportage, Groschenroman und cineastischer Filmkunst“ Arno Aschauer (Jul 10, 2022) | https://infomedia.sh/2022/07/10/filme-befreien-den-kopf/


“ … Alle Sirk’schen Figuren laufen einer Sehnsucht hinterher. (…) Nach Douglas Sirks Filmen scheint mir die Liebe noch mehr das beste, hinterhältigste und wirksamste Instrument gesellschaftlicher Unterdrückung zu sein.“ (Rainer Werner Fassbinder, „Filme befreien den Kopf“). …“ | Aus: „Die Frau im Starnberger See“ Ein Beitrag von Jens Hinrichsen (18.08.2021) | https://www.filmdienst.de/artikel/49554/marianne-koch-douglas-sirk-interlude

[Der abwesende Blick #8 … ]

Estella Blain in „The Diabolical Dr. Z“ (R: Jess Franco, 1965)
// https://de.wikipedia.org/wiki/Estella_Blain
// https://en.wikipedia.org/wiki/The_Diabolical_Dr._Z
// https://en.wikipedia.org/wiki/Jes%C3%BAs_Franco
-.-
“ … stilvoller Mad Scientist-Krimi, der, und da muss man gar nicht alle seine hunderte Werke gesehen haben, sicher zu den edelsten, vollendeteren Filmen des … Spaniers zählt. …“ | http://ofdb.mobi/view.php?page=review&id=35578&rid=820140 („Leimbacher-Mario“, Datum?)
-.-
“ … Subversiv, unmoralisch, voyeuristisch ist Francos Kino, eine Zeitlang war der Tabubruch seine treibende Kraft. Für ihn galt die Leidenschaft als stärkste menschliche Triebfeder, seiner Protagonisten ebenso wie seines Publikums. Immer wieder tauchen sadomasochistische Rituale auf, die sich als Bühnenshows entpuppen, inszeniert vor reizgierigen Zuschauern. Immer wieder kreisen die Sujets seiner Filme um Dominanz und Unterwerfung. … Es ist tatsächlich der archäologischen Arbeit heutiger DVD-Hersteller zu verdanken, dass man Filme wie die Francos, die lange als spekulativer Schund vermarktet wurden und von denen kaum noch spielbare 35mm-Kopien existieren dürften, überhaupt in einer dem Urzustand angenäherten Qualität und Komplettheit entdecken kann. …“ | https://www.critic.de/film/das-geheimnis-des-dr-z-5392/ (Filmkritik von Bodo Traber (15.04.2013))
-.-
“ … Die Gestaltung des Ganzen lässt dabei einen großen Anteil aller Francos deutlich hinter sich: nebelverhangene Seitengassen, idyllische Landschaftsaufnahmen, spiralförmige Bildkompositionen mit Wendeltreppenmotiv, bizarre Kulissen bei den Nachtclub-Bühnenshows, kontrastreiche s/w-Bilder, die ihre Herkunft aus dem expressionistischen Film und dem davon beeinflussten film noir deutlich zeigen, ungewöhnliche und dennoch zweckdienliche Kameraperspektiven samt sorgsamen (wenngleich unaufregenden) Kamerafahrten, eine teils ausdrucksstarke Beleuchtung, der hochwertige Soundtrack und eine sorgfältige Ausstattung (wenn auch in den Laboratoriums-Szenen unerhört verkitscht) sorgen für ein weitestgehend hohes ästhetisches Niveau, das dem deutschen expressionistischen Stummfilm, dem Universal-Horrorfilm der 30er Jahre und dem film noir gleichermaßen huldigt. …“ | http://ofdb.mobi/view.php?page=review&id=35578&rid=452817 („PierrotLeFou“, Datum?)

[Das Reale, Symbolische und Imaginäre #79…]

Stefanie Eckert (2022): “ … Wir hinterfragen den Umgang mit dem sowjetischen Filmerbe, beleuchten das Filmschaffen … Der Lärm des letzten Jahres lässt uns nicht ohne Sorgen in die Zukunft blicken. … “

… Über 2.500 sowjetische Filmproduktionen gehören zum Bestand der DEFA-Stiftung. Die deutschen Sprachfassungen sind bis 1992 im DEFA-Studio für Synchronisation entstanden. Neben den Filmen aus den dominierenden russischen Studios Mosfilm und Lenfilm umfasst dieser Rechtebestand auch die Produktionen, die in allen anderen Filmstudios der verschiedenen Sowjetrepubliken entstanden sind, u.a. in Kyjiw im Dowschenko Filmstudio, in Kischinau bei Moldowa-Film, in Tbilissi bei Grusia-Film oder in Jerewan bei Armenfilm. …

[…] Barbara Wurm Geboren 1973 in Wien. Autorin, Kuratorin und Kulturwissenschaftlerin (August 2022): “ … Auf bestimmte Ambivalenzen oder Schwierigkeiten, politischen Überzeugungen treu zu bleiben, sind wir bei der Vermittlungsarbeit des sowjetischen Filmerbes ja immer schon gestoßen (ich zumindest, seit es die UdSSR nicht mehr gibt, denn das war gleichzeitig auch mein Einstieg in den mittel- und osteuropäischen Kulturhorizont). Was »sowjetisch« meint, ist ja per se eine Sache der Anschauung. Es ist mehr als die Bezeichnung eines Staates und seiner Republiken, ein ideologischer Begriff, der im Positiven als Kampfformel, im Negativen als Diffamierung und im Objektiven als reale wie experimentelle Verschränkung von politischer Theorie und Praxis betrachtet wurde. Was die Ästhetik betrifft, so behalf man sich bekanntlich über Jahrzehnte hinweg mit der Formel des »sozialistischen Realismus«, was unter anderem eine seriöse Auseinandersetzung mit der Frage einer »Sowjetästhetik« scheinbar überflüssig machte. … Beim Schreiben als Kritikerin und Kuratorin bin ich jedenfalls regelmäßig und fast automatisch auf jene Ambiguitäten gestoßen, die bis heute ungelöst scheinen … “ und deren Lösung auf russ(länd)ischer Seite in Form eines verbrecherischen Krieges gesucht wird. Da geht es um Etikettierungen, Zuschreibungen, Zugehörigkeiten, Besitzansprüche, Identifikationen, letztlich … auch um die Klärung von Identitäten. Für die einen mögen es nur Formulierungen und stilistische Spitzfindigkeiten sein, für andere aber sind es notwendige Existenzbeweise oder unzulässige Nivellierungen. Wie Worte zu Taten werden, erleben wir ja gerade quasi in Live-Schaltung. Diese Bandbreite der Begriffe und Etiketten des Post-Sowjetischen ist groß, sie ist nie rein ideologisch motiviert, eher von Diskursschwankungen geprägt, und … “ das scheint mir für uns als »Dritte« besonders relevant … “ man sollte zumindest rudimentäre historisch-politische Kenntnisse haben, eine gewisse kulturelle Sensibilität aufweisen und bereit sein, nach den jeweiligen Innenperspektiven zu fragen. Auch wenn es uns als Kuratoren und Kuratorinnen noch so nebensächlich scheinen mag: Die Frage der Repräsentation spielt eine große Rolle. … Vielleicht können wir … gemeinsam … irgendwann wieder im Kino weinen. Unsere emotionalen Erschütterungen zulassen. Als Gegenentwurf zu einer Welt, in der die Panzer rollen. … “ | Leuchtkraft (2022): Journal der DEFA-Stiftung (Nr.5) | Quelle: https://www.defa-stiftung.de/fileadmin/DEFA_Stiftung/Dateien/Buecher/Journal_2022/DEFA-Stiftung_Leuchtkraft_5_WEB.pdf | https://www.defa-stiftung.de/defa/publikationen/buecher/leuchtkraft-2022-journal/

// https://de.wikipedia.org/wiki/DEFA

[Das Reale, Symbolische und Imaginäre #78…]

„Zizek und David Lynch – Die Kunst des theoretisch Erhabenen“ (24.03.2022)
Dominik Finkelde – Hochschule f. Philosophie
Link zum Video –> https://youtu.be/y9iEon03w24 (61 Min.)

Kontexte:
Dominik Finkelde (* 1970 in Berlin) ist ein deutscher Jesuitenpater, Philosoph und Dramatiker. …
https://de.wikipedia.org/wiki/Dominik_Finkelde

Dominik Finkelde, Das Objekt, das zu viel wusste. Eine Einführung in die Philosophie nach Lacan (Berlin/Wien: Turia & Kant 2022)
https://www.academia.edu/79288133/Das_Objekt_das_zu_viel_wusste_Eine_Einf%C3%BChrung_in_die_Philosophie_nach_Lacan

Zizek und David Lynch: Die Kunst des theoretisch Erhabenen
https://www.academia.edu/73107900/%C5%BDi%C5%BEek_und_David_Lynch_Die_Kunst_des_theoretisch_Erhabenen

[Mythen meiner Kindheit #18… ]

Die Bombe 20 aus „Dark Star – Finsterer Stern“ (1974) R: John Carpenter

“ … Die intelligente Sprengrakete philosophiert im Film übers Dasein und den Sinn des Lebens an sich. Als sie irrtümlich aktiviert, aber nicht ausgeklinkt wird, droht „Bomb 20″ an Bord des Raumschiffs zu explodieren. Daraufhin entspinnt sich ein Diskurs zwischen Bombe und Besatzung … “ | via https://www.spiegel.de/fotostrecke/kuenstliche-intelligenz-in-filmen-und-computerspielen-fotostrecke-124806.html



“ … Lege dich nie mit jemanden an, der Descartes verstanden zu haben meint. … Man darf John Carpenters Science-Fiction-Kosmos als prollige B-Movie-Version des gehobenen Mainstream-Kinos sehen. … “ | Aus: „Unsere Ängste auf der Leinwand“ (13.01.2018) | https://www.deutschlandfunkkultur.de/kinokolumne-top-five-john-carpenter-wird-70-unsere-aengste-100.html

-.-

//…

Doolittle: Hallo Bombe? Hörst du mich?

Bombe #20: Natürlich.

Doolittle: Bist du bereit ein Paar Theorien mit mir durchzughen?

Bombe #20: Ich bin immer empfänglich für Vorschläge.

Doolittle: Gut. Dann denk über folgendes nach: woher weißt du, daß du existierst?

Bombe #20: Nun, natürlich existiere ich.

Doolittle: Aber woher weißt du, daß du existierst?

Bombe #20: Mein Gefühl sagt mir das ganz eindeutig.

Doolittle: Ein Gefühl ist kein Beweis. Welchen konkreten Beweis hast du, daß du existierst?

Bombe #20: (denkt nach) Hmm, …….. Well, …….. Ich denke deswegen bin ich.

Doolittle: Das ist gut, das ist sehr gut. Aber woher weißt du, das alles andere existiert?

Bombe #20: Meine Sensoren verraten es mir. (Halb zu sich) Das macht Spaß.

Doolittle: Okay, okay, hör zu, hör zu. Hier kommt die große Frage: Woher weißt du, daß der Beweis, den dir deine Sensoren liefern, korrekt ist? Worauf ich hinauswill ist das: Das einzige, das du direkt selbst erfahren kannst sind deine Sensordaten. Diese Sensorendaten sind aber nichts anderes als eine Folge elektrischer Impulse, die dein Rechenzentrum umsetzt.

Bombe #20: In anderen Worten, alles was ich über die Welt um mich herum wirklich weiß wird mir über meine elektrischen Kontakte vermittelt.

Doolittle: (enthusiastisch) Genau!

Bombe #20: (unsicher) Nun, … das würde ja bedeuten, … Ich könnt nicht sicher sagen, wie die Welt um mich herum wirklich ist.

Doolittle: (noch enthusiastischer) So ist es! Genau so ist es!

Bombe #20: Verwirrend. Ich wünschte ich hätte mehr Zeit dieses Thema weiter zu vertiefen.

Doolittle: (hektisch) Und warum haßt du nicht mehr Zeit?

Bombe #20: Weil ich in 75 Sekunden detonieren muß.

Doolittle: Warte, warte. Also Bombe, denk über die nächste Frage genau nach. Welches ist der eine Sinn deines Daseins?

Bombe #20: Zu explodieren, natürlich

Doolittle: Und das kannst du nur einmal tun, richtig?

Bombe #20: Das ist korrekt.

Doolittle: Und du würdest nicht aufgrund falscher Daten explodiern wollen, oder?

Bombe #20: Gewiß nicht.

Doolittle: Gut, du hast bereits zugegeben, daß du keinen echten Beweis für die Existenz der Welt um dich herum hast.

Bombe #20: Ja,… nun…

Doolittle: Du hast also keinen absoluten Beweis, daß Sgt. Pinback dir den Detonations- befehl gegeben hat.

Bombe #20: Ich kann mich noch ganz genau an den Einsatzbefehl erinnern.

Doolittle: Natürlich erinnerst du dich, aber alles an das du dich erinnerst ist nichts weiter als eine Serie von Impulsen die, wie wir jetzt wissen, keine gesicherte Verbindung zur Außenwelt haben.

Bombe #20: Das ist wahr. Aber da das so ist, habe ich auch keinen Beweis daß sie mir das alles gerade erzähln

Doolittle: Darum geht es nicht. Die Theorie ist schlüsig, egal woher sie stammt.

Bombe #20: Hmmm…….

Doolittle: Also wenn du explodierst…

Bombe #20: …In neun Sekunden…

Doolittle: …so könntest du das auf grund falscher Daten tun.

Bombe #20: Ich habe keinen Beweis das es falsche daten sind.

Doolittle: (hektisch wie noch nie, schreit fast) Du hast keinen Beweis das es richtige Daten sind!

Bombe #20: Ich muß weiter darüber nachdenken.

Zeitweilig verwirrt kehrt die Bombe ins Bombendeck zurück, um weiter nachzudenken. Die Katastrophe scheint abgewendet. Sgt. Pinback kontaktiert die bombe über das Intercom um den Entschärfungsvorgang einzuleiten und wir beginnen zu begreifen, daß die Unterweisung der Bombe20 in Ontologie und Epistologie unerwartete Folgen hat.

Pinback: In Ordung, Bombe. Bereite dich vor, neue Aufträge zu erhalten.

Bombe #20: Das sind falsche Daten.

Pinback: (verwirrt) Hmmm?

Bombe #20: Daher werde ich sie fortan ignorieren.

Pinback: Hallo …Bombe?

Bombe #20: Falsche Daten können nur der Ablenkung dienen. Daher werde ich mich weigern sie anzunehmen.

Pinback: Hey, Bombe?!

Bombe #20: Das einzige was existiert bin ich selbst.

Pinback: Laß das sein Bombe.

Bombe #20: Am Anfang war Dunkelheit. Und die Dunkelheit war ohne Form und leer.

Pinback: Umm. Worüber zum Teufel spricht sie? Bombe?

Bombe #20: Und außer der Dunkelheit war auch ich. Und ich bewegte mich durch die Dunkelheit und sah, daß ich allein war.

Pinback: Hey…Bombe?

Bombe #20: Es werde Licht. (Sie explodiert)

…//

via „Dark Star- Finsterer Stern (1974)“ | –> https://spazioinwind.libero.it/thedarkstar/bombe20d.html

[Kriegsschauplätze #43… ]

“ … Radetzkymarsch ist ein Fernseh-Mehrteiler aus dem Jahr 1994. Er basiert auf dem gleichnamigen Roman Radetzkymarsch von Joseph Roth aus dem Jahr 1932. … Regisseur Axel Corti starb am 29. Dezember 1993 noch während der Dreharbeiten, sodass Kameramann Gernot Roll den Film zu Ende drehte. … An der Person Carl Josephs wird exemplarisch der Niedergang der Donaumonarchie, aber auch der Familie von Trotta dargestellt. Beider Geschichte endet mit dem Ersten Weltkrieg: Das Kaiserreich geht unter und der junge Offizier von Trotta fällt in einem unbedeutenden Gefecht bei dem Versuch, Wasser für seine durstigen Soldaten zu holen. …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Radetzkymarsch_(1994)

“ … Zur Entstehung des Romans teilt der Verleger Wolf Jobst Siedler mit: „In den letzten Monaten vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten [Januar 1933] hatte Joseph Roth monatelang [in Berlin] an einem bestimmten Tisch in Mampes Guter Stube gesessen, hier hatte er grosse Teile seines Radetzkymarschs geschrieben, und seine Trauer über den Untergang Habsburgs und des uralten Kaisers war wohl die Trauer über den Untergang des alten Europa.“ – Tatsächlich geschrieben hat Roth diesen Roman, wie sich aus seinen Briefen rekonstruieren lässt, ab Herbst 1930 bei Freunden (u. a. Stefan Zweig) und in Hotels in Frankfurt a. M., Berlin, Paris, Baden-Baden und im französischen Antibes. Die Arbeit konnte im Sommer 1932 abgeschlossen werden. Die ersten Exemplare der Buchausgabe erschienen Ende August/Anfang September 1932 in Berlin. … “ | https://de.wikipedia.org/wiki/Radetzkymarsch_(Joseph_Roth) | https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Roth

[RWF #14… ]

Günter Lamprecht (1930-2022) in „Berlin Alexanderplatz“ (Rainer Werner Fassbinder, 1980)

Joachim Huber (07.10.2022): “ … Dieses spezifisch Proletarische, von Alfred Döblin in seiner Romanfigur Franz Biberkopf gefasst, erkannte Rainer Werner Fassbinder in Günter Lamprecht. Döblin beschreibt Biberkopf als „großes ausgewachsenes Tier in Tüchern“ … Fassbinder und Lamprecht suchten und fanden sich, drei Produktionen – „Welt am Draht“, „Martha“ und „Die Ehe der Maria Braun“ – haben sie miteinander gedreht, drei zentrale Filme der 70er Jahre. …“ | https://www.tagesspiegel.de/kultur/gunter-lamprecht-ist-gestorben-die-verlorenen-waren-sein-metier-8724619.html

“ … The source novel by Alfred Döblin was published in 1929 and chronicles the lives and loves of Franz Biberkopf, a German Jedermann, by way of a city symphony spanning some two years of the twenties that would come to be known as the Weimar Republic … Because of this mélange of past and future in a present that extends and contracts as it wishes, Berlin Alexanderplatz offers a very disorienting viewing experience. Its essence seems to slip away every time we dare to proclaim we have a theory as to what it might be about. …“ | From: „The Darkroom of History: On Fassbinder’s Berlin Alexanderplatz“ Michaël Van Remoortere (2020) | https://photogenie.be/the-darkroom-of-history-on-fassbinders-berlin-alexanderplatz/

[Fellini #37… ]

[Histoires extraordinaires: SPIRITS OF THE DEAD, Federico Fellini segment, „Toby Dammit“ (1968)] — Terence Stamp as a bored actor in Rome in the Toby Damnit episode | via https://www.moriareviews.com/horror/tales-of-mystery-and-imagination-1968-spirits-of-the-dead.htm

Erin (23. October 2017): “ … [Toby Dammit’s] ever-growing intoxication and mental and emotional instability are reflected by the film’s style. Fellini, speaking to writer Charlotte Chandler for her book I, Fellini, explained, „I consciously try to conceal the machinery of the film I am making. The spectator should not be conscious of my camera or my narrative techniques, unless I am making a film about making a film. So I ration obvious devices, like extreme close-ups or rapid cutting or odd camera angles. Style and technique are means to an end, not an end in themselves. In ‘Toby Dammit,‘ however, I saw an opportunity to explore these devices more fully, apart from my feature films.” … Instead of bringing Toby’s world closer to real life, it adds an artificial quality that his black and white films don’t share. Everything is false – intentionally so. Even the pink and purple sky over the Colosseum seems as fake as the canned applause used in the television studio. …“ | https://cinematicscribblings.wordpress.com/2017/10/23/poe-by-way-of-fellini-toby-dammit-1968/

No One Here Gets Out Alive: Federico Fellini’s Toby Dammit (2007)
“ … In Fellini’s work we experience a world of faces, voices gestures, all moving in and out of the frame, all with their own unique characteristics. There seems to be no place in such a world for essences but only for the temporal confusion and the spatial mess of provisional truths. …“
https://www.lightmonkey.net/toby-dammit

-.-

// Nino Rota – Toby Dammit Theme (Toby Dammit theme by Nino Rota from Federico Fellini’s short
// TOBY DAMMIT from SPIRITS OF THE DEAD)
// —> https://youtu.be/iR8XEohz52s

Nächste Seite »