– Screenshot: Databroker Files: Wie uns Apps und Datenhändler der Massenüberwachung ausliefern –
Video (2024-12-29): „Databroker Files: Wie uns Apps und Datenhändler der Massenüberwachung ausliefern“ – Sebastian Meineck, Ingo Dachwitz, Katharina Brunner and Rebecca Ciesielski Auf unsere Recherchen gab es schockierte Reaktionen aus Bundestag und Bundesregierung, EU-Parlament und Pentagon. Aber Lippenbekenntnisse sind nicht genug, um die kommerzielle Massenüberwachung durch Handy-Apps zu stoppen. … LINK zum Video —> https://media.ccc.de/v/38c3-databroker-files-wie-uns-apps-und-datenhndler-der-massenberwachung-ausliefern
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Kontext: „Databroker Files: Neuer Datensatz enthüllt 40.000 Apps hinter Standort-Tracking“ Sebastian Meineck, Ingo Dachwitz – in Überwachung (15.01.2025) 380 Millionen Standortdaten aus 137 Ländern: Ein bislang unbekannter Datensatz zeigt so umfangreich wie nie zuvor Gefahren des globalen Datenhandels. 40.000 Apps sind betroffen. Mit alarmierender Genauigkeit geortet wurden Nutzer*innen von Wetter Online, Focus Online und Kleinanzeigen. … Gemeinsam mit dem Bayerischen Rundfunk und weiteren Recherche-Partnern haben wir den Datensatz mehrere Monate lang analysiert, Betroffene identifiziert, mit App-Betreibern und AdTech-Unternehmen gesprochen. Wir veröffentlichen die ersten Ergebnisse gemeinsam mit Le Monde (Frankreich), SRF/RTS (Schweiz), NRK Beta (Norwegen), BNR Nieuwsradio (Niederlande) und Dagens Nyheter (Schweden). … https://netzpolitik.org/2025/databroker-files-neuer-datensatz-enthuellt-40-000-apps-hinter-standort-tracking/
Anonymous sagt am 15. Januar 2025 um 15:07 Uhr: „Ich habe nichts zu verbergen“
Peter Zander (23.04.2022): “ … Sie lümmeln gern auf einem Dach herum. Und gucken hinauf in den Himmel über Berlin. Das ist durchaus symbolisch zu verstehen: Die beiden jungen Männer schauen zuversichtlich in die Zukunft. Fühlen sich auch etwas über den Dingen. Und werden doch immer wieder von dem Staat, in dem sie leben, auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. „Berlin um die Ecke“ wagte 1965 einen neuen kritischen Blick auf die Wirklichkeit der jungen DDR. …“ | https://www.morgenpost.de/kultur/article235146173/Berlin-um-die-Ecke-Spaeter-Triumph-eines-Verbotsfilms.html
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“ … [In Zeiten der Systemkonfrontation zwischen Ost und West, insbesondere auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges, war man auf keiner Seite interessiert, das Leben beim jeweils weltanschaulichen Gegner differenziert zu sehen. ] … Zu den Bonmots, die Filmautor Wolfgang Kohlhaase gern pflegt, gehört sinngemäß folgendes: Die Politik hatte sich bei den Künstlern die Wirklichkeit bestellt, aber wenn es diese dann gab, folgte die Strafe auf dem Fuße. – Kohlhaase weiß, wovon er spricht; mit Berlin um die Ecke (1965/66, Gerhard Klein) war er direkt vom Filmverbot betroffen. Das war nach dem 11. Plenum des Zentralkomitees der SED, als im Laufe eines halben Jahres elf Gegenwartsfilme in den Tresor wanderten und viele gar nicht erst gedreht werden durften. Mit ihrer Produktion hatte die DEFA 1965/66 einen Panoramablick auf die Gesellschaft gewagt, nicht vom Standpunkt außenstehender Alleswisser, sondern aus der Perspektive engagierter Solidarität. Doch gerade das war den Kulturverwaltern nicht geheuer. …“ | Aus: Klaus-Dieter Felsmann „Inszenierte Realität. DEFA-Spielfilme als Quelle zeitgeschichtlicher Deutung“ (DEFA-Stiftung, Berlin 2020)
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“ … Von dem vernichtenden Kahlschlag des 11. Plenums sollte sich das Filmwesen der DDR nie mehr ganz erholen, das Vertrauen zwischen den Künstlern und der Partei war endgültig zerstört. Nur langsam ging es bei der DEFA wieder aufwärts. Ein Bericht des Ministeriums für Staatssicherheit gab die Stimmung und Verunsicherung unter Künstlern wie auch Funktionären wieder: „Würden ,risikolose und politisch eindeutige‘ – gemeint im Sinne von konfliktlosen und einfachen – Filme produziert, erziele man damit keine Resonanz in der Bevölkerung. …“ | https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/26959/ddr-alltag-im-film-verbotene-und-zensierte-spielfilme-der-defa/ -.-
Das 11. Plenum des ZK der SED nach dem VI. Parteitag fand in der Zeit vom 15. bis zum 18. Dezember 1965 statt und war eine Tagung des ZK der SED, welche eine Zäsur in der Entwicklung der DDR bedeutete…. https://de.wikipedia.org/wiki/11._Plenum_des_ZK_der_SED -.-
“ … Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahr 1922 von Friedrich Wilhelm Murnau in fünf Akten. Der Stummfilm ist eine – nicht autorisierte – Adaption von Bram Stokers Roman Dracula und erzählt die Geschichte des Grafen Orlok (Nosferatu), eines Vampirs aus den Karpaten, der in Liebe zur schönen Ellen entbrennt und Schrecken über ihre Heimatstadt Wisborg bringt. Nosferatu gilt als einer der ersten Vertreter des Horrorfilms und übte mit seiner visuellen Gestaltung einen großen Einfluss auf das Genre aus. Zugleich gilt das Werk mit seiner dämonischen Hauptfigur und seiner traumartigen, gequälte Seelenzustände spiegelnden Inszenierung als eines der wichtigsten Werke des Kinos der Weimarer Republik. Der Film sollte nach einem verlorenen Urheberrechtsstreit 1925 vernichtet werden, überlebte aber in unzähligen Schnittversionen und ist heute in mehreren restaurierten Fassungen verfügbar. … Noch im Jahr der Uraufführung bemühte sich Bram Stokers Witwe Florence Stoker, gegen die … begangene Urheberrechtsverletzung vorzugehen. … Im Juli 1925 entschied das Berliner Gericht letztinstanzlich, dass das komplette Filmmaterial inklusive aller Kopien von Nosferatu zu vernichten seien. …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Nosferatu_%E2%80%93_Eine_Symphonie_des_Grauens(Stand: 8. November 2024)
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“ … Doch ebenso wahr ist, dass jede Gegenwart schlecht darin ist, abzuschätzen, was für die Zukunft interessant sein wird. …“ Titus Blome (9. Dezember 2024)
“ … Das Internet ist für immer. … Archive verschwinden, Onlinebibliotheken werden geschlossen, ganze Felder digitaler Kultur gehen für immer verloren. … Das gilt nicht nur für obskure Provinzen des Internets. 38 Prozent aller Webseiten, die 2013 existierten, waren laut einer Studie des Pew Research Center im Oktober 2023 nicht mehr verfügbar. Es geht so weit, dass 54 Prozent aller Artikel in der englischsprachigen Wikipedia mindestens eine Onlinequelle nennen, die nicht mehr existiert. Die Studie nennt das „digital decay“ – digitalen Verfall. … Das Internet ist für immer, solange es sich rechnet – und nicht viel rechnet sich für immer. Die digitale Welt könnte ein perfektes Archiv sein, doch seine Verwalter heute sind keine Bibliothekare, die Kultur um ihretwillen bewahren, sondern Manager, die Erhalt oder Zugang gegen Profit abwägen. Nicht alle kulturellen Erzeugnisse müssen erhalten werden, das stimmt. Doch ebenso wahr ist, dass jede Gegenwart schlecht darin ist, abzuschätzen, was für die Zukunft interessant sein wird. …“ | Aus: „Internet Archive: „Für immer“ ist ein großes Wort“ Titus Blome (9. Dezember 2024) | Quelle: https://www.zeit.de/kultur/2024-11/internet-archive-abschaltung-zugang-speicherung
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“ … [Telepolis löscht alle früheren Texte] … [Es sind] Mehr als 50.000 Artikel betroffen. … Ex-Chefredakteur und Autoren äußern scharfe Kritik. … Bereits im Februar hatte Telepolis allen vor 2021 erschienenen Artikeln pauschal eine distanzierende Warnmeldung (,,Disclaimer“) vorangestellt, wonach diese Texte ,,möglicherweise in Form und Inhalt nicht mehr den aktuellen journalistischen Grundsätzen der Heise Medien und der Telepolis-Redaktion“ entsprächen. Gegenüber Multipolar hatte Neuber damals erklärt, er könne ,,nicht alle Inhalte, die vor meiner Zeit als Chefredakteur erschienen sind, überarbeiten (lassen)“ und sich daher für den Warnhinweis entschieden. Nach Kritik war dessen Formulierung später stillschweigend geändert worden. … Unter dem aktuellen Beitrag, der über die Löschung der Artikel informiert, ist, anders als bei Telepolis üblich, das Leserforum abgeschaltet worden. Kommentare sind nicht möglich. Auf dem X-Kanal des Portals, wo kommentiert werden kann, wurde der Beitrag nicht ausgespielt. …“ | Aus: „Telepolis löscht alle früheren Texte“ Multipolar (6. Dezember 2024) | Quelle: https://overton-magazin.de/top-story/telepolis-loescht-alle-frueheren-texte/ | — | Telepolis ist ein deutschsprachiges Onlinemagazin … Es geht auf ein gleichnamiges Kulturprojekt zurück, das 1995 vom Medienlabor München entwickelt wurde. Telepolis informiert seither über die gesellschaftlichen, politischen, wissenschaftlichen und kulturellen Aspekte des digitalen Zeitalters. Dazu zählen beispielsweise Internetregulierung und Massenüberwachung. Das Onlinemagazin ist eines der ältesten Angebote zu Themen der Netzkultur. Verschiedentlich wird dem Magazin vorgeworfen, Verschwörungstheorien eine Plattform zu bieten | https://de.wikipedia.org/wiki/Telepolis | Kontext: https://www.spiegelkritik.de/2024/12/08/medienreaktionen-auf-archiv-loeschung-bei-telepolis/ -.- “ … Myspace ist ein mehrsprachiges werbefinanziertes soziales Netzwerk … Im März 2019 wurde bekannt, dass MySpace alle Fotos, Videos und Audiodateien verloren hat, die in den Jahren 2003 bis 2016 hochgeladen wurden. Ursache war nach eigenen Angaben ein missglückter Serverumzug. …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Myspace // “ … Über Nacht wurde das digitale Leben der Myspace-User ausgelöscht, Fotos und Blogs offline gestellt. Ein Szenario, das vor zwei Jahren undenkbar schien. …“ | https://www.stern.de/digital/online/massenloeschung-bei-myspace-wenn-die-digitalen-erinnerungen-ploetzlich-weg-sind-3790412.html (Jens Wiesner, 20. Juli 2013)
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“ … The rise of streaming platforms and temporary licensing agreements means that sound recordings, books, films, and other cultural artifacts that used to be owned in physical form, are now at risk—in digital form—of disappearing from public view without ever being archived. … When digital materials are vulnerable to sudden removal —whether by design or by attack — our collective memory is compromised, and the public’s ability to access its own history is at risk. Vanishing Culture: A Report on Our Fragile Cultural Record aims to raise awareness of these growing issues. The report details recent instances of cultural loss, highlights the underlying causes, and emphasizes the critical role that public-serving libraries and archives must play in preserving these materials for future generations. By empowering libraries and archives legally, culturally, and financially, we can safeguard the public’s ability to maintain access to our cultural history and our digital future. …“ | Source: https://archive.org/details/vanishing-culture-report/page/43/mode/2up | From: „Vanishing Culture: A Report on Our Fragile Cultural Record“ Luca Messarra; Chris Freeland; Juliya Ziskina, Publication date: 2024-10-30 | Source: https://archive.org/details/vanishing-culture-report/mode/2up
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Kontext:
“ … Seite 404 … ist die Seite, auf die Sie gelangen, wenn Sie was suchen, was vorher drin war im Netz, jetzt aber gelöscht wurde. Depublizieren heisst das im Fachjargon. …“ | https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/Das-Loeschen-von-Internet-Archiven,depublizieren101.html | “ … HTTP 404 ist ein Statuscode des Hypertext Transfer Protocol (HTTP). Er wird von einem Webserver als Antwort zurückgegeben, wenn unter dem vom Webbrowser angeforderten Uniform Resource Locator (URL) kein Dokument vorhanden ist, das heißt die Webseite oder Datei ist nicht vorhanden. Der Fehlercode kann auch verwendet werden, wenn ein Server nicht bekannt geben will, ob er die angeforderten Informationen hat. …“ –> https://de.wikipedia.org/wiki/HTTP_404
Depublizieren ist das Entfernen von Internetseiten aus dem öffentlich zugänglichen Bereich … Der Begriff „Depublizieren“ oder „Depublikation“ wird außerdem verwendet, wenn umstrittene oder fehlerhafte Online-Inhalte aus dem öffentlich zugänglichen Bereich entfernt werden. … https://de.wikipedia.org/wiki/Depublizieren
„… That scope makes them a powerful tool for understanding the demographic profile and political views of voters in this year’s election. … Liberals and conservatives have moved even further into their partisan corners during the Trump years. Moderates still favored the Democratic nominee in 2024, but by a smaller margin than in 2020. … In 2024, about two-thirds of voters said the economy was in bad shape. That shift in sentiment benefited Trump. … In 2020, just about one-fifth of voters said they were doing worse than four years before. This year, it’s nearly half of voters who say they are doing worse than four years ago. Trump won them overwhelmingly.“ …
— Kommentare zu: https://www.derstandard.at/story/3000000243785/unzufriedene-fast-aller-gesellschaftsschichten-stimmten-fuer-trump -.- Extrastern (06.11.2024): “ … Sie [„Die Unzufriedenen“] werden Trump bekommen. Ich glaube kaum, dass es den Leuten, die jetzt kaum über die Runden kommen, mit ihm besser ergeht. Aber es reicht ja manchen, wenn es anderen noch schlechter geht. …“ -.- jeff5 (06.11.2024): “ … Bei Peter Thiel und Elon Musk verstehe ich die Zuneigung zu Trump. Aber ein Normalverdiener der bei schwerer Krankheit eventuell sein Haus verkaufen muss? Das muss mir einer einmal erklären. …“ -.- Akka Lightguns: “ … Trump hat auf dem Bau gearbeitet, er ist im Müllwage mitgefahren während Harris mit den Eliten champagnisiert. … Es fehlt halt der Kontakt zur Arbeiterklasse…“ -.- friedfrieda : “ … Photoshootings sind also der Kontakt zur Arbeitklasse …“
-.- RedChili: “ … Wenn das Leben teuer ist, die Leute Angst haben, das Ersparte immer weniger wird, die Kosten nach oben gehen … sprich die Unzufriedenheit steigt und die Angst überhand nimmt… na dann wird man immer den wählen der gerade nicht an der Macht sitzt (wenn man dumm genug ist), weil der leichtes Spiel hat den anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben. Trump verspricht einfache Lösungen …“ -.- Hummelflug: “ … Unzufriedene wählen Faschisten. War immer schon eine parate Lösung. …“ -.- Buchstäblich: “ … Der Dow Jones hat um 1.434 Punkte zugelegt — neuer Rekord. Die Wirtschaft sehnt sich ebenso nach dem „starken Mann“. ..:“ -.- Fehlfarbe: “ … die Wirtschaft sehnt sich nach einem „starken Mann“ der den Klimawandel leugnet. …“ -.- Zorro Rojo: “ … Das Kapitalismus auch ohne Demokratie toll funktioniert zeigt das Beispiel China …“ -.-
Dr Zuhörer: “ … Erst einmal, ich bin nicht für Trump, lebe aber in den USA und habe etwas mehr Einsicht. Grundlegend waren 3 Dinge entscheidend. 1)Linkslinke sind vielen Leuten hier einfach zu extrem, und deshalb fühlen sich viele die eigentlich mitte/links wären auf einmal mehr mit den Rechten verbunden 2) Inflation, was ja global ein Problem ist, also nicht wirklich die Dems was dafür können, aber die haben es halt leider zum ausbaden 3)Die offene Grenze zu Mexiko, wo die Dems komplett versagt haben, das kann man nicht schön reden. Und Trump hat genau auf diese 3 Themen, in extremer Art und Weise, seine Kampagne aufgebaut. …“ -.- krüppliderclown: “ … Linkslink ist man bei euch schon wenn man für eine allgemeine Krankenversicherung ist. Hier in Österreich das normalste der welt. …“ -.- Erna4711: “ … Bekannte aus Pennsylvania haben mir gesagt dass neben wirtschaftlichen Gründen auch der überbordende Wokeismus zum Erfolg Trumps beigetragen hat. Das ist auch hierorts erkennbar wo zb bei Gendersprache 80% der Bevölkerung dagegen sind und linke Politiker sowie linke Journalisierende es trotzdem mit all ihrer Macht den Menschen reinwürgen wollen. Die Folgen sind bekannt. … „ -.- Svijany: “ … Das kann ich auch aus Texas bestätigen. Meine Bekannten haben Themen wie cultural appropiation etc. sowas von satt. Auch das die Eier neuerdings 6$ kosten. …“ -.- Magnezone: “ … Man darf gespannt sein, ob die in 4 Jahren zufriedener sind. …“
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Nachtrag #1:
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Karl Doemens (6. November 2024): “ … Objektiv ist Trump im beispiellosen, wilden Wahlkampf der vergangenen Wochen, der von zwei Attentatsversuchen und dem plötzlichen Rückzug seines demokratischen Opponenten überschattet wurde, ein unglaubliches Comeback gelungen … Offenbar sind Frust und Wut der Bevölkerung über die Inflation größer als erwartet. … Trump konnte mit seinem derben Machogehabe viele Männer begeistern. … Eigentlich soll in drei Wochen, am 26. November, das Strafmaß gegen den 78-Jährigen im Schweigegeldprozess verkündet werden. Dazu wird es wohl nicht mehr kommen. Trump ist nun sein eigener Richter. … “ | https://www.derstandard.at/story/3000000243753/das-liberale-amerika-steht-unter-schock -.- Giovanni di Lorenzo (DIE ZEIT Nr. 47/2024, 6. November 2024) „Der Albtraum“ – “ … Nun soll der Wohltäter der Reichen – zeitlebens die Karikatur eines skrupellosen Kapitalisten – die Armen erlösen. Überhaupt fällt nicht nur in Amerika auf, dass die Folgen der Globalisierung, die Entfesselung der Märkte, die in jeder Hinsicht durchlässiger gewordenen Grenzen (von den Exzessen an den Finanzmärkten ganz zu schweigen) die Sehnsucht nach Nationalismus und Autokratie geweckt haben. Und diese Sehnsucht wird oft ausgerechnet von jenen Politikern verkörpert, die einst zu den stärksten Befürwortern dieses Wirtschaftssystems zählten. Widerspruch reiht sich an Widerspruch. Was Trump von sich gibt und wie er es von sich gibt, ist hinreichend beschrieben und beklagt worden. Von vielen Menschen wird jedoch gerade dies als besonders authentisch und volksnah empfunden – eine permanente Misstrauenserklärung gegenüber jenen, die eine zivilisierte Sprache für eine Errungenschaft der Menschheit halten. … lügen … fällt Trump auch deshalb so leicht, weil viele Wähler in den Staaten den Unterschied zwischen Lüge und Wahrheit gar nicht mehr bemerken; sie nutzen inzwischen nur noch Propaganda- und Verdummungskanäle. …“ | https://archive.is/6jcfl#selection-1539.44-1557.20 -.- Kontext: “ … Als Postfaktizität oder postfaktische Politik wird ein politisches Denken und Handeln bezeichnet, für das Fakten irrelevant sind. Der emotionale Effekt einer Aussage vor allem auf die eigene Zielgruppe gilt dabei als wichtiger als ihr Wahrheitsgehalt. Zu den Mitteln dieser Politik gehören offensichtliche Lügen ebenso wie die Flutung des Diskursraums mit irrelevanten Fakten zur Ablenkung vom Wesentlichen. Das Kommunikationsideal der Aufklärung fordert … für einen sachlichen und ethischen Ansprüchen genügenden Diskurs Argumente, darunter vor allem auch belegbare Fakten: Validierungsfähigkeit als Teil der Diskursivität. In einem so genannten postfaktischen Meinungsstreit werden hingegen Tatsachen abgestritten, von ihnen abgelenkt oder ihr Sachgehalt verwässert, ohne dass dies entscheidende Relevanz für das Zielpublikum hätte. Entscheidend für die von postfaktischer Politik angesprochene Zielgruppe ist, ob die angebotenen Erklärungsmodelle eine Nähe zu deren Gefühlswelt haben. …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Postfaktizit%C3%A4t | https://de.wikipedia.org/wiki/Postfaktizit%C3%A4t#Fallbeispiele -.- Kommentar von Manuela Honsig-Erlenburg (6. November 2024): “ … Dass die US-Wirtschaftszahlen derzeit alles andere als schlecht sind, merken viele aus der Mittel- und Unterschicht im täglichen Leben nicht. Harris bekam als Mitglied der aktuellen US-Regierung die Quittung dafür präsentiert, dass so viele Menschen in den USA derzeit wegen der Teuerung finanziell kaum über die Runden kommen. …“ | https://www.derstandard.at/story/3000000243690/der-begnadete-rattenfaenger-trump-hat-ueberzeugt -.- (07.11.2024): “ … Einer, der hart mit der demokratischen Partei ins Gericht geht, ist Bernie Sanders. Der Senator aus Vermont ist unabhängig, wollte aber zweimal für die demokratische Partei US-Präsident werden. «Es sollte nicht überraschen, dass eine demokratische Partei, die die Arbeiterklasse im Stich gelassen hat, feststellen würde, dass die Arbeiterklasse sie im Stich gelassen hat», schreibt der 83-Jährige in einem Statement. Die Führung der demokratischen Partei verteidige den Status Quo, während die amerikanische Bevölkerung wütend sei und Veränderung wolle, so Sanders. «Und sie haben recht.» Den Superreichen gehe es in den USA ausgezeichnet. Zeitgleich lebten 60 Prozent der Bevölkerung von Lohnauszahlung zu Lohnauszahlung. «Die Lohn- und Vermögensungleichheit ist so gross wie nie.» … Sanders hat wenig Hoffnung in die demokratische Partei. Er fragt: Werden die Interessen des grossen Geldes und die gut bezahlten Berater, die die demokratische Partei kontrollieren, aus diesem katastrophalen Wahlkampf irgendwelche Lehren ziehen? Werden sie den Schmerz und die politische Entfremdung verstehen, die Millionen von Amerikanern erleben? Haben sie irgendwelche Ideen, wie wir es mit der immer mächtiger werdenden Oligarchie aufnehmen können, die so viel wirtschaftliche und politische Macht hat? Und gibt darauf gleich selbst die Antwort: «Wahrscheinlich nicht.» … “ | https://www.watson.ch/international/usa/298798220-us-wahlen-bernie-sanders-rechnet-mit-den-demokraten-ab -.- LifeIsAPitch, 07.11.2024 11:17: “ … Auf den Punkt gebracht. …“ -.- Der Beukelark, 07.11.2024 11:13: “ … Er kann jetzt schon gut reden. Aber sind wir realistisch, würden die Demokraten einen Sanders von links aussen aufstellen, gäbe es eine noch krachendere Niederlage. …“ -.- el-pollo-diablo, 07.11.2024 11:23: “ … meint Sanders im Ernst, dass die amerikanische Bevölkerung eher eine Regierung akzeptieren würden, die weiter links angesiedelt ist? Es ging nie um das Thema Superreiche, Besteuerung etc. Das sind genau die „linken“ Ideen, die Trump-Wähler nicht wollen …“
(„Das Graduiertenkolleg erforscht die Kultur- und Mediengeschichte des Traums in Europa„): “ … Die Traumata der Kriegserfahrung, die Enttäuschungen und die Einsamkeit der Nachkriegszeit stehen im Zentrum des deutschen „Trümmerfilms“, der sich damit in den unmittelbaren Jahren nach 1945 programmatisch von der nationalsozialistischen Vereinnahmung des Kinos gelöst hat. … Auch wenn im Feuilleton immer wieder besonders die speziell für die Filmversion konzipierte Figur der Anna mit der „infernalischen Erfahrung ihrer jungen Jahre“ (Spiegel 1949, 24) hervorgehoben wurde, war die zeitgenössische Rezeption offenbar recht divers: Die unmittelbaren Reaktionen reichten vom Lob als „der Film, der auch noch in Jahrzehnten Gültigkeit hat […] für die inneren Erlebnisse, die inneren Wandlungen und die durch sie bedingten Lebensgesetze deutscher Menschen jener halbvergessenen Kriegs- und ersten Nachkriegsjahre“ (B.R. 1949, 12) bis hin zu „Mißfallensbekundungen, die namentlich in München die dortige Erstaufführung störten“ (Weckel 2003, 155). …“ | http://traumkulturen.uni-saarland.de/Lexikon-Traumkultur/index.php/%22Liebe_47%22_(Wolfgang_Liebeneiner) (26. Februar 2021)
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Ray (19. März 2019): „… „Liebe 47“ … ein sogenannter Trümmerfilm, der eine glanzvolle Premiere hatte und doch am Ende im Kino floppte. Im zerbombten Deutschland, dass einen neuen Weg aus der Krise suchen musste, war die Handlung von „Liebe 47“ viel zu pessimistisch. Lieber verdrängen als sich mit dem geistigen Ist-Zustand befassen, in dem man nicht wusste, ob man das Leben noch bewältigen konnte. … „Liebe 47“ [befasst sich] mit der Einsamkeit der menschlichen Seele. … Manchmal wirkt der Film tatsächlich etwas theaterhaft, er ist aber auch innovativen Ideen aufgeschlossen. So hat der Regisseur eine ähnliche alptraumhafte und surreale Sequenz eingebaut, die an „Ich kämpfe um dich“ von Hitchcock erinnert. Beckmann, der 11 Männer aufgrund eines gegebenen Befehls auf dem Gewissen hat, irrt in der realen Welt humpelnd mit einer sonderbaren Gasmaskenbrille durch die Trümmerlandschaft. In der Nacht wird er geplagt von Träumen, wo die Kameraden als Skelette erscheinen …. Irgendwie will er wieder schlafen und seinen Befehl und damit seine Verantwortung an den Oberst zurückgeben, der ihm diesen Befehl erteilte. Doch bei einem Besuch erkennt er, dass sich dieser Mann schon wieder – scheinbar ohne große Gewissensbisse – im neuen Deutschland bestens zurechtgefunden hat. …“
“ … Als Geisterschiffe werden Schiffe bezeichnet, die verlassen auf See aufgefunden wurden oder, eigentlich schon verloren geglaubt, unter mysteriösen Umständen wieder auftauchen oder gesichtet werden. …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Geisterschiff -.- Thorsten Naeser (27.04.2023): “ … Geschichten erlebt man bei allen porträtierten Wracks, die wie friedvolle Zeitkapseln am Meeresgrund erscheinen. …“ | https://www.spektrum.de/rezension/buchkritik-zu-geisterschiffe/2126262
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Thomas Bergmayr (10. Oktober 2024): “ … Unter den fortdauernden feindlichen Luftangriffen erschien eine weitere Instandsetzung unmöglich, die Stewart wurde aufgegeben. Man zündete Sprengladungen im Inneren des Schiffs, um für den Feind nichts Brauchbares übrig zu lassen. Am 25. März 1942, und damit drei Wochen nach der Evakuierung des Hafens von Surabaya, hat man den Schiffsnamen USS Stewart aus der Navy-Liste gestrichen und bald darauf einem neuen Zerstörer zugewiesen. Damit aber sollte die Geschichte der USS Stewart keineswegs enden: Die U.S. Navy war vermutlich mehr als überrascht, als ebenjenes Kriegsschiff, das man eigentlich auf dem Meeresgrund vor Ostjava vermutete, ein Jahr später immer wieder hinter den feindlichen Linien beobachtet wurde – die Legende vom „Geisterschiff des Pazifiks“ machte alsbald die Runde. …“ | Aus: „Geschichtsträchtiges Wrack – „Geisterschiff“ aus dem Zweiten Weltkrieg vor Kalifornien entdeckt“ | Quelle: https://www.derstandard.at/story/3000000239956/geisterschiff-aus-dem-zweiten-weltkrieg-vor-kalifornien-entdeckt
– cgs24: “ … Ich dachte aus der Überschrift die trieb jetzt 100 Jahre auf dem Meer herum, mit Geistern und wandelnden Skeletten an Board …“ –
1000 Kopfläuse können nicht irren: “ … Ho-Hi-Ho… und ’ne Budel voll Rum! … (C: …“ –
huha: “ … „..die Legende vom „Geisterschiff des Pazifiks“ machte alsbald die Runde.“ … Clickbait wäre: US Army geschockt! Geisterschiff tauchte wieder auf! …“ –
derderbenutzer: “ … Aha, „Geisterschiff“, so in etwa? – Finsternis! Nebelschwaden ziehen über ein unheimlich dunkles, öliges Meer. Immer deutlicher ist ein altes, stark verrostetes Kriegsschiff mit vier löchrigen Schornsteinen zu erkennen. Fauliger Seetang bedeckt Aufbauten und Kanonenrohre. Ein auffällig geschminkter Mann in pittoresker Kleidung steht an Backbord an der Reling und blickt energisch in eine dunkle, unbestimmte Ferne: Johnny Depp! …“ –
hydrogen jukebox: “ … Heute spukts im Standard… ein Geisterschiff … lassen uns mit den Zähnen klappern. Exorzist/Ghostbusters, wir brauchen euch! …“ – Schnorrer werden überall gebraucht: “ … und viel Knoblauch! …“ –
Vermutet meine Unschuld!!!: “ … *Tippelt auf zwei Klaviertasten herum* DAS hassen sie! …“ …
… Blickt man [ ] den heutigen Weltzustand an, hat die Diagnose durchaus einige Plausibilität, dieses Ideal der Aufklärung sei gescheitert oder befinde sich zumindest in einer tiefen Krise. …
– Stefan Howald (6. August 2024): “ … Ein grundlegender Widerspruch zieht sich wie ein roter Faden durch den Alltagsverstand – der zwischen gemeinschaftlicher, solidarischer versus individualistischer Orientierung. «No man is an island entire of itself / every man is a piece of the continent, a part of the main», hat der englische Pfarrer und Lyriker John Donne 1624 in einer noch traditionell verfassten Gesellschaft prägnant formuliert. Dagegen steht dann die Sentenz «Selbst ist der Mann». Robinson Crusoe ist das Bild jenes Einzelnen, der sich auf der einsamen Insel gegen alle Widrigkeiten zu behaupten vermag. …“ | https://www.stefanhowald.ch/aktuell/?p=5171 –
Aspekte (Kulminationen):
Julia Sica (8. Oktober 2024): “ … Ein neuer Klimabericht zeigt: 25 von 35 „Vitalzeichen“ der Erde befinden sich in extremen Bereichen. Hoffnung auf grenzenloses Wachstum und Fluchtbewegungen bringen Gesellschaften ans Limit … der Zusammenbruch von Gesellschaften stehe auf dem Spiel, sagt William Ripple. …“ | https://www.derstandard.de/story/3000000239834/klimaforscher-wir-haben-die-grenzen-der-belastbarkeit-der-erde-ueberschritten – face_the_truth: “ … Österreichs Lösung: Wir wählen eine Partei, die den Klimawandel leugnet. …“ – Doktor Dirt: “ … in Österreich diskutieren wir, ob die Ausländer auch bereit sind, Dirndl zu tragen. …“ – Dazumani: “ … Parlamentsdebatte Juli 2024, Frau Belakovich (FPÖ) sagt: „schließlich ist es im Sommer schon immer heiß gewesen!“ …“ – dreiviertel wurstbrot: “ … [man] müsste [ ] das gesamte weltweite Wirtschafts- und Gesellschaftssystem von Grund auf ändern, innerhalb von ein paar Jahren. … „ – Freigeist: “ … Das die gesamt Menschheit ihr Verhalten ändert, halte ich für eine „gefährliche Illusion“. Ebenso den Glauben „die Technik wird es lösen“. …
„Wir“ sind jene welche die „Bullshit-Artikel“ kaufen. „Wir“ sind jene welche das Öl verbrennen oder verarbeiten. „Wir“ sind jene die nicht genug kriegen können. Ohne „uns“ würde sich niemand eine „goldene Nase“ verdienen. „Wir“ sind die Nutzniesser. „Wir“ sind die Verursacher. …“ – MersCoV: “ … Wir werden lernen müssen, mit dem Klimawandel zu leben. …“ – lilium: “ … Ab einer gewissen Erwärmung kann man nicht mehr „damit leben“. …“ – auslands_österreicher: “ … Mit dem Klimawandel leben. Ein guter Tip für die Opfer der Flutkatastrophe. …“ – corvus corone cornix: “ … Wenn die Überreichen kapieren würden, dass auch sie die Klimakatastrophe nicht unbeschadet überleben werden, könnte es ganz schnell in die richtige Richtung gehen. Meine Hoffnung ist aber begrenzt. …“ – Geoffrey of Monmouth: “ … Die Frage, die noch offen ist, ist, wie die Welt darauf reagiert: gemeinsam an einem Strang ziehen oder gegeneinander um Ressourcen kämpfen. Die Geschichte betrachtend sehe ich eher zweiteres Szenario als realistischer an. …“ – Alles nicht so einfach: “ … Frage in die Runde: Angenommen heute werden alle Mensch gemachten Co2 Emissionen gestoppt, weil lange dauert es bis Co2 runter geht bzw wie lange ist das Delay? Gibt es bei der Zahl Einigkeit? …“ – Kreisler_1583: “ … Die Temperaturen fallen leicht bei Nullemission, nach der Abb. 1c so um 0,2°C pro Jahrhundert. Studie dazu: „The Multi-Decadal Response to Net Zero CO2 Emissions and Implications for Emissions Policy – Stuart Jenkins, Ben Sanderson, Glen Peters, Thomas L. Frölicher, Pierre Friedlingstein, Myles Allen – First published: 16 November 2022″ Quelle: https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1029/2022GL101047 …“ – Bibberle: “ … Mindestens 30 Jahre. Derzeit wirkt das CO2 aus den 80/90ern …“ – C18H27NO3: “ … CO2-Verweildauer in der Atmosphäre ist mW ~100-150 Jahre. Dazu die Trägheit des Klimasystems… Ein Grund mehr nicht weiter Zeit zu verplempern…. aber das sage ich seit 40 Jahren, haha … ha .. …“ – Roithamer: “ … Interessante Details dazu … ( … „Der Autor dieser Kolumne stellte Hunderten gut informierten Menschen Fragen über Energiewirtschaft – die Ausbeute an richtigen Antworten war erschütternd. … Branchen, die eine Billion Dollar Gewinn im Jahr machen, bekommen dafür 1,3 Billionen Dollar explizite Subventionen. Ich habe dieses hier schon einmal so formuliert: Mit diesem Ausmaß an Unterstützung aus Steuergeldern kann man auch mit schimmligem Brot reich werden. Diese Verzerrung ist aberwitzig. Dass sie selbst gut informierten Leuten unbekannt ist, ist ein erstaunlicher Propagandaerfolg der Fossilindustrie und ihrer Handlanger in Politik und Medien. …“ (Christian Stöcker, 28.04.2024)“ Quelle: https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/energiedebatte-wie-gut-kennen-sie-sich-mit-der-energiewirtschaft-aus-kolumne-a-487e40e2-dea7-42fb-920c-12871e5788de)
Politiker … [als] … willfährige Büttel der Wirtschaft, darunter auch der weltverbrennenden Fossilwirtschaft. Den Schaden an Mensch und Natur scheinen sie aus Macht – bzw. aus einem Machterhaltungskalkül in Kauf zu nehmen. …“ – Robert Uthofft: “ … Wir brauchen vielmehr Strategien für die Anpassung an den Klimawandel. … „ – Kreisler_1583: “ … Wenn wir den Klimawandel nicht aufhalten, steigen die Temperaturen um 7, 8 oder 12 °C. Wie soll man sich daran anpassen? Bei solchen Temperaturen kann man sich nicht mehr im Freien aufhalten, geschweige denn Landwirtschaft betreiben. … „ – Kiteat: “ … Interessiert mich nicht. Hab keine Kinder und die paar Jährchen die mir noch bleiben wird die Kugel schon noch durchhalten. Wenn ich mir anschaue wie sich die Leute mit Kindern und Enkelkinder verhalten seh ich absolut keinen Grund mich irgendwie einzuschränken.“ – ZoppoTrump: “ … Witzig: Ihnen ist’s also wurscht, und Sie scheixxen auf alle anderen Menschen und deren Kinder … und doch glauben Sie, Sie muessten das der Welt kundtun, als wuerde es irgendwen interessieren? Schon schraeg, finden Sie nicht? Ihr Kommentar ist an sich schon asozial, ignorant und egoistisch, aber muss das Hand in Hand gehen mit dem Beduerfnis, das auch noch allem und jedem zu erzaehlen? Wieso? …“
– “ … In der Gegenwart wollten viele das „eigene Paradies schützen“, weil sie dieses Paradies als bedroht erlebten. Es gehe mittlerweile nur noch um „unsere Freiheit und Gleichheit“, so Blom, der einen Rückzug auf das Eigene, auf die Nation, konstatiert, was man mit Stacheldrähten schützen wolle. …“ | Aus: „Historiker Blom kritisiert ,,Rückzug aufs Eigene““ (27.07.2018) | Quelle: https://newsv2.orf.at/salzburgerfestspiele18/stories/2448622/
– “ … Als das Ideal eines gegenüber allen unbegründeten Anmaßungen kritischen Denkens und einer praktisch in weltbürgerlicher Absicht wirksamen Selbstbestimmung mündiger Menschen hat die Aufklärung in Kants Werk ihren bedeutsamsten philosophischen Referenzpunkt. Blickt man indes den heutigen Weltzustand an, hat die Diagnose durchaus einige Plausibilität, dieses Ideal der Aufklärung sei gescheitert oder befinde sich zumindest in einer tiefen Krise. Die These, dass das menschliche Geschlecht ,,im Fortschreiten zum Besseren immer gewesen sei und so fernerhin fortgehen werde“, mag spätestens nach dem 20. Jahrhundert als hoffnungslos naiv zurückgewiesen werden. Der Wahlspruch der Aufklärung, „habe den Muth dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“, mag angesichts der objektiven Übermacht einer (Schein-)Öffentlichkeit, die, wie Horkheimer und Adorno es kritisierten, „Aufklärung als Massenbetrug“ betreibt, als ideologisch oder gar in eine eigentümliche „Dialektik der Aufklärung“ verstrickt erscheinen. In dieser letzteren Linie mögen, im Lichte neuerer Diskussionen, das Projekt der Aufklärung und der mit ihm verbundene Universalismus schließlich überhaupt als Ausfluss partikularer europäischer Herrschaftsverhältnisse verdächtigt werden. Als einer der augenfälligsten Aspekte dieses Scheiterns oder dieser prekären Situation zeigt sich – zumindest aus einer europäischen Perspektive: allerspätestens heute wieder – die Permanenz von Kriegen als eine das Weltgeschehen bestimmende Realität (– eine Realität, die das Weltgeschehen, global, in Wirklichkeit freilich nie verlassen hat). …“ | Aus: Gregor Schäfer: „Vernunft inmitten des Kampfplatzes der Welt – Zur unabgegoltenen Hoffnung der kantischen Idee von Emanzipation“ (Universität Basel/University of London, 08.10.2024) | Quelle: https://praefaktisch.de/002e/vernunft-inmitten-des-kampfplatzes-der-welt/
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Nachtrag #1
– „Schuldzuweisungen nach tödlichen Unwettern in Spanien“ (31. Oktober 2024)“ … Besonders schlimm ist die Lage in der bei Urlaubern beliebten Region Valencia, wo 92 der insgesamt 95 bislang bestätigten Toten geborgen wurden. …“ | https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2024-10/spanien-unwetterkatastrophe-schuldzuweisungen-regierung-behoerden – Cutty Sark: „… Mit der Physik läßt sich nicht verhandelt. …“ – Earl Byrd (31.10.2024): “ … Bisher ist das nur so ein Gefühl, und deshalb natürlich fragwürdig. Aber ich habe den Eindruck, allmählich ändert sich etwas in den Köpfen. Die Katastrophen folgen Schlag auf Schlag, die Natur führt uns die Bedrohlichkeit der Lage mit unausweichlicher Anschaulichkeit vor Augen. Der Druck steigt. Die Haltung, nichts ändern zu wollen, der Glaube, „Wohlstand“ (was immer auch darunter verstanden wird) undWirtschaft getrennt von Natur denken zu können, stellt sich nun zunehmend rascher als Wahnsinn heraus. Selbst Betonschädeln gehen die Argumente aus. …“ – M.Aurelius (31.10.2024) “ … Wir machen doch alle so weiter. Wir hangeln uns von Jahrhundert-Hochwasser zu Jahrtausendflut, von außergewöhnlichem Wetterphänomen zu Extremwetter, lassen uns von gut informierten Zeitgenossen erklären, dass es das schon immer gegeben hat, lesen von YouTube-Wissenschaftlern, dass es keinen Klimawandel geben kann, weil „es in ihrer Parzelle gestern zwei Grad kälter war, als letztes Jahr“, lauschen launigen Litaneien wie „wir können nichts tun, die Anderen sind schuld“ und hören aus der Politik Argumente wie „aber die Wirtschaft …“ oder „aber die Schuldenbremse …“. Man hätte es vor her wissen können, denn leider ist keine Kombination aus Ideologie, Ignoranz, Idiotie und Inkompetenz intelligenzersetzend. Am lächerlichsten ist aber die zynische Entrüstungen der „weiter so, koste es, was es wolle“ Fraktion, die von denjenigen, die seit Jahren auf die wissenschaftlichen Nachweise und das sich abzeichnende Desaster hinweisen, jetzt fordern „wo ist denn eure Lösung.“ Das klingt nach der Weisheit des Mannes, der Zeit Lebens nichts von den Warnungen seines Arztes wissen wollte, er solle seinen Alkohol- und Nikotinkonsum einzuschränken und sich mehr zu bewegen, aber auf dem Sterbebett sich darüber aufregt, dass ihm sein Arzt nun keine Alternativen nennen kann. Vernunft ist nicht immer einfach begrifflich zu fassen, aber diese Art von Unvernunft schon, denn „dumm ist, wer Dummes tut“. (Forrest Gump Mutter) …“
Peter Lorre in: „Der Verlorene“ (1951) – “ … 1950 kehrte Peter Lorre in das in Trümmern liegende Nachkriegsdeutschland zurück. … In Hamburg verwirklichte er als seine erste und einzige Regiearbeit 1951 den Film „Der Verlorene“, für den er Regie und Hauptrolle übernahm. Zur Zeit der Dreharbeiten wohnte Lorre in der Hamburger Margarethenstraße im Schanzenviertel. …“ | https://www.filmmuseum-hamburg.de/personen/l-p/peter-lorre.html
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“ … Dr. Karl Rothe entwickelt in den letzten Kriegsjahren ein bedeutsames Impfserum. Seine Verlobte leitet die Forschungsergebnisse heimlich ans Ausland weiter. Als sie Rothe den Verrat beichtet und er zudem erfahren muss, dass sie ein Verhältnis hat, kommt es zu einer Kurzschlusshandlung: Er tötet die Frau, die er liebt. Voller Reue erwartet Rothe seine Strafe, doch der Vorfall wird vertuscht. … “ | https://filmundgeschichte.com/der-verlorene -.- Ray (28. Juni 2008): „… Einige Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs: Zwei Männer begegnen sich wieder, beide haben in der Stunde Null ihre Identität gewechselt. Dr. Rothe (Peter Lorre), ehemals Mediziner und Wissenschaftler bei den Nazis arbeitet in der noch jungen BRD unter einem anderen Namen als Arzt in einem Auffanglager für sogenannte „Displaced Persons“ – Flüchtlinge, Ausgebombte und ehemalige KZ-Häftlinge sind dort untergebracht. Dort trifft er durch Zufall den Gestapo Mann Hoesch (Karl John) wieder, der sich jetzt Nowak nennt. Hoesch war massgeblich daran beteiligt, dass der Arzt im Kriegsjahr 1943 für den Mord aus Eifersucht an seiner Verlobten nicht bestraft wurde, sondern die Tat als Selbstmord vertuscht wurde. Die Forschungen Rothes nach einem Impfserum waren den Nazis zu wichtig, ausserdem war die Verlobte verdächtigt die Forschungsergebnisse heimlich an ihren Vater in Schweden weiterzuleiten und hatte eine Affäre mit Hoesch. Der Mord ist eine Art Kurzschlusshandlung auf das Fremdgehen und weil ihm die Sühne der Tat versagt bleibt, versucht er in der Endzeit des 3. Reiches, in dunklen Gassen, Hinterhöfen oder in Zügen – umrahmt vom Fliegeralarm – als „Totmacher“ die Tat mit unbekannten Frauen als Opfer zu wiederholen. … Die Grundstruktur ist unheimlich düster – ohne erlösende Tendenzen. Die stimmigen s/w Bilder, ja die ganze Kameraführung ist expressionistisch geprägt und behandelt als Art Fiebertraum die Themen Krieg, Zerfall, Angst, Ich-Verlust und Untergang. …“ -.- “ … Eines der vergessenen filmischen Meisterwerke der fünfziger Jahre? Ein Weltstar kommt zurück nach Deutschland und dreht einen Film, der den Deutschen ihre Geschichte ins Gesicht schleudert. Einer der 100 besten deutschen Filme, sagt das Deutsche Filmmuseum – voreilig, wie ich finde. Damals wurde der Film nicht akzeptiert, vom Publikum nicht angenommen. Ein Lorre-Film: Lorre von oben, Lorre von der Seite, Lorre im Schatten. Lorre auch noch als Regisseur. Eine „Selbstinszenierung“. Ständiges Ausdrucksmittel: die Zigarette. Wahre Nihilisten rauchen! „Er hat Zigaretten gegessen“, sagt Gisela Trowe. … Gleichwohl … fehlt der Regisseur, der Lorre von sich selber abgebracht hätte. … Doch die Lorre-Hagiographen reden weiter unbeirrt von seinem Genie. Ob die Kritiker 1951 so falsch nicht lagen, als sie den Film als konfus und mißlungen bezeichneten? …“ -.- Mogo2 (27. Dezember 2014): “ … Der Klassiker mit Peter Lorre ist total unterschätzt und wurde damals zu Unrecht verrissen (vielleicht wurden die Leute mit dem Thema noch nicht fertig kurz nach dem Krieg) …“ -.- “ … Von der Journaille verrissen und verhöhnt, vom Publikum ignoriert, verschwand der Film nach 10 Tagen aus den Kinos und in der Versenkung. Peter Lorre floh zurück nach Hollywood, wo er dank der Gnade von Freunden bis zu seinem Tod 1964 in Nebenrollen ein Auskommen fand. Als konfus und missglückt galt sein Regiewerk, der gescheiterte Versuch, einen tragischen Charakter in einem politisch brisanten Feld, in und nach dem Dritten Reich, zu präsentieren. … Peter Lorres Abrechnung mit Nazideutschland und dessen Weiterleben im geistigen Humus der BRD ist ein Meisterwerk. Selbstredend ein unbequemes! Aber von den Machenschaften der Bürgerlichen im Nationalsozialismus sowie deren Auskommen in den ersten Nachkriegsjahren wollte man zum Auftakt des Adenauer-Erhard-Zeitalters nichts wissen. … “ | https://www.der-film-noir.de/v1/node/130
-.- Thomas Ochs (18.10.2017): “ … Diese erste Regiearbeit von Peter Lorre bleibt auch seine einzige: Der Film erhielt gemischte Kritiken, lief nur zehn Tage in den bundesdeutschen Kinos und war ein finanzieller Misserfolg. In den USA fand er überhaupt keinen Verleih …“ | https://kunstundfilm.de/2017/10/der-verlorene/ -.-
“ … Farocki traces the tragedy of Lorre’s life and career: his underused talents as an actor, the tremendous promise of his sole directing effort The Lost One, and the chronic health problems and morphine addiction that led to his untimely death in 1964 at age 60. …“ | https://www.moma.org/calendar/events/7504
Annika Schmidt (31.10.2024): “ … In dem Lied „Sonderzug nach Pankow“ singt Udo Lindenberg in der vierten Zeile: „Ich muss da was klärn mit eurem Oberindianer“. Mit Oberindianer war SED-Herrscher Honecker gemeint. …“ | https://www.prisma.de/news/stars/Aufregung-um-Udo-Lindenberg-Song-Text-wird-zensiert,49979254 | https://de.wikipedia.org/wiki/Sonderzug_nach_Pankow – “ … Sein Song „Sonderzug nach Pankow“ hatte 1983 für viel Aufregung im Westen wie im Osten gesorgt. Das Lied war eine freche Aufforderung an die Genossen, ihn in der DDR auftreten zu lassen – vergebens. Als er im Oktober 1983 das erste und einige Mal in der DDR singen durfte, war sein „Sonderzug nach Pankow“ nicht erlaubt. …“ | https://www.rbb-online.de/doku/die_rbb_reporter/beitraege/sonderzug-nach-pankow.html (31.01.2015) – “ … Doch für die Verantwortlichen des Humboldt Forums ist die Verwendung des Wortes in der Gegenwart nicht mehr angebracht. «Nach einer offenen Diskussion mit den Chören und der künstlerischen Leitung haben wir entschieden, das Lied ‚Sonderzug nach Pankow‘ zu singen und hierbei das Wort, das aus heutiger Sicht diskriminierend wahrgenommen werden kann, auszulassen.» – Gegenüber der deutschen Bild-Zeitung führten sie aus: «Auch wenn das Wort in dem Lied in seiner Entstehungszeit 1983 eine metaphorische Konnotation hatte – und es sich damals satirisch-kritisch auf Erich Honecker bezog – sind wir uns auch bewusst, dass in dem Wort die Gewaltgeschichte der Kolonisierung indigener Bevölkerungsgruppen nachklingt.» …“ | https://www.watson.ch/international/deutschland/376530110-zensur-von-lindenberg-klassiker-in-berlin-sorgt-fuer-aufregung (30.10.2024) -.- butlerparker, 31.10.2024 05:14: “ … Gerade weil bestimmte Begriffe nicht mehr angebracht sind, ist es ganz wichtig, diese genau so stehen zu lassen, wie sie einmal geschrieben oder gesungen oder gemalt wurden.Wie will man aus der Vergangenheit lernen, wenn man sie nicht mehr authentisch abbildet. So kann man dann sagen: „so war das damals, heute haben wir das überwunden“. Dabei dann noch kurz zu Karl May. Hätten die weissen Siedler in den USA die Indianer so gesehen + behandelt wie Karl May sie gesehen hatte, so wäre dieser Völkermord niemals geschehen. …“ -.- Overton Window, 30.10.2024 10:17: “ … Eine weitere Steilvorlage für die AfD. …“
-.- Ali mini äntli 30.10.2024 09:39: “ … In meiner Kindheit war „Indianer“ ein äusserst positiver Begriff, da er mit Freiheit und einfachem Leben verbunden war. Es war die Sehnsucht nach einem freien Land. Dass dies nichts mit der realen Welt der „first Nations“ zu tun hatte wurde mir erst später bewusst. … Oberindianer hat in diesem Song von Udo gar nichts mit der Ureinwohner von Amerika zu tun. …“
Tobias Dirr (11.12.2023): “ … Für einen kleinen Jungen war die Winnetou-Filmreihe gute Unterhaltung. Sie hat mich mitgenommen in eine Welt, die ich nicht kannte und die es so natürlich auch niemals gegeben hatte. Die Filme und deren literarische Vorlagen entstammen der Fantasie eines Mannes, der die Regionen, in die er seine Leser mitnahm, zunächst nie besuchen wollte. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts – ein paar Jahre vor seinem Tod – bereiste Karl May den Orient und später Amerika – er soll bei seiner Rückkehr mehr oder weniger desillusioniert gewesen sein. … Ob die Filme besonders gut oder besonders schlecht waren, kann ich heute kaum mehr beurteilen. Aus filmkritischen Perspektive lässt sich zumindest festhalten, dass es sich nicht um filmische Meisterwerke handelt. … Und trotzdem ist die Winnetou-Filmreihe für einen Teil der Gesellschaft zum Phänomen geworden. Für jenen Teil nämlich, der sich Samstagabends millionenfach vor den Fernseher gesetzt hat … Die Winnetou-Begeisterung … hat [ ] viel zu tun mit vererbter Gewohnheit. …“ | Aus: „60 Jahre Winnetou – Woher kommt der Erfolg?“ | https://www.br.de/nachrichten/kultur/das-phaenomen-winnetou,TxxDDmp
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Doris Akrap am 1.9.2024 zu Clemens Meyer: „Die Projektoren“. (2024, 1.056 Seiten): “ … Karl May. Der ebenfalls [wie Clemens Meyer] aus Sachsen stammende Schriftsteller hatte immer behauptet, der von ihm erfundene weiße Freund von Winnetou, Old Shatterhand, sei keine fiktive Figur, sondern er selbst. … Die Filmfigur Winnetou ist allerdings ganz ohne solch Hochstapelei zu einer realen Figur geworden. Kaum ein Kind, das mit diesen Filmen groß wurde, das nicht der Meinung war, Winnetou gäbe es, und kaum ein erwachsener Deutscher, dessen Bild von den Indianern nicht vom Bild dieser deutschen B-Movie-Filme geprägt ist. Verfilmt wurden dessen Romane über den Häuptling der Apachen ausgerechnet in Jugoslawien, vor allem im südlichen Teil des kargen und unwirtlichen kroatischen Gebirgsmassivs Velebit, dessen Name so viel bedeutet wie „Großes Wesen“, also als hätte sich den Namen Karl May ausgedacht, um ihn irgendwie indianisch klingen zu lassen. … Bei seinen Reisen in dieses Gebirge erfuhr [Clemens Meyer], dass rund um die bizarre Felsformation Tulove Grede, die jeder erkennt, der die Winnetou-Filme gesehen hat, sich bis heute ein vermintes Feld befindet. Und zwar nicht als Metapher. …“ | https://taz.de/Neuer-Roman-von-Clemens-Meyer/!6033439/
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“ … Nicht die Tiefe der menschlichen Psyche, sondern die des kulturellen Gedächtnisses ist unauslotbar. … Die Geschichte hat immer eine verborgene Dimension, die sich der bewussten Wahrnehmung auf kollektiver Ebene entzieht. … Wir müssen [ ] diese Dimension nicht in der individuellen Psyche, sondern im kulturellen Gedächtnis lokalisieren, in das jeder einzelne auf seine Weise hineingeboren und hineinsozialisiert wird. Nicht die Kultur ist Ausdruck oder Symptom einer psychischen Grundaustattung, sondern umgekehrt: in den je individuellen psychischen Strukturen prägen sich kulturell vermittelte Übertragungen aus. Das kulturelle Gedächtnis wird nicht phylogenetisch [https://de.wikipedia.org/wiki/Phylogenese] vererbt, sondern ontogenetisch erworben [https://de.wikipedia.org/wiki/Ontogenese], aber nicht nur durch bewusstes Lernen, sondern über Spracherwerb, Kommunikation, komplexe interaktive Prozesse, die weit über das bewusst Erlebte und Verarbeitete hinausgehen. …“ | Aus: Jan Assmann „Das kulturelle Gedächtnis und das Unbewusste“ In: Buchholz, Michael ; Gödde, Günter (Hrsgg.): Das Unbewußte in aktuellen Diskursen. Anschlüsse. Gießen 2005, S. 368-392 (Bibliothek der Psychoanalyse ; Das Unbewusste 2) | https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/propylaeumdok/3394/ | https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/propylaeumdok/3394/1/Assmann_Kulturelle_Gedaechtnis_2005.pdf
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Kontext #1:
“ … C.G. Jung definierte das kollektive Unbewusste als den überpersönlichen Bereich des Unbewussten: Es sei der „Teil der Psyche, der von einem persönlichen Unbewussten dadurch negativ unterschieden werden kann, daß er seine Existenz nicht persönlicher Erfahrung verdankt und daher keine persönliche Erwerbung ist“. …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Kollektives_Unbewusstes // https://de.wikipedia.org/wiki/Kulturgeschichte
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Kontext #2:
[Identitätspolitik (Kulturelles Unterbewusstsein)#8…] (Veröffentlicht am 23 August 2022) “ … Phantasmen sind Schutzmechanismen. … Eines der Hauptprobleme bei vermeintlicher „kultureller Aneignung“ ist stets die Frage wer sich wann, wo und mit welchem recht zum Richter aufschwingt. … Wenn einem der Unterschied zwischen Realität und Fiktion und Spiel nicht klar ist … Kinder haben ein Recht auf Naivität und Stereotypen, das ist ein Teil von Kunst.… Die Wahrheit liegt halt zwischen der Darstellung als gesichtsloser Feind und der Verklärung des edlen Wilden. …Der Tod Winnetous lässt Tränen fließen. Was hier entworfen wird, ist ein autobiographischer Gründungsmythos, der die politische Unschuld der eigenen Kindheit verteidigen möchte. … „ Link –> https://www.subf.net/fraktallog/?p=20455
…
Nachtrag #1
“ … In der „Abendschau“ des RBB äußerte sich ein Chormitglied zu der ganzen Diskussion um den „Oberindianer“. Für „die alten Ossis“ sei das Lied „so eine Art Kultsong“ gewesen, sagte Sänger Eberhard Licht. „Und wir waren einfach nicht einverstanden, dass wir das nicht singen dürfen.“ Das haben sie dann doch getan – im Humboldt-Forum im rekonstruierten Stadtschloss an der Stelle des früheren Palasts der Republik, wo im Oktober 1983 schon Udo Lindenberg beim „Rock für den Frieden“ auf der Bühne gestanden hatte. Nur den „Sonderzug nach Pankow“, mit dem er den „Oberindianer“ Erich Honecker um einen Auftritt in Ost-Berlin gebeten hatte, den wollte die DDR-Führung damals nicht hören. Lindenberg nahm darauf Rücksicht. …“ | Aus: „Sinneswandel im Humboldt-Forum: Chöre singen beim Lindenberg-Hit doch „Oberindianer““ Ingo Salmen (17.11.2024) | https://www.tagesspiegel.de/berlin/sinneswandel-im-humboldt-forum-chore-singen-beim-lindenberg-hit-doch-oberindianer-12721508.html –
Jeanne_d_Arc 17.11.24 16:56: “ … Was aber hängen bleibt ist, dass sich das Humboldt Forum mit der Diskussion lächerlich gemacht hat. …“ – GEO65 17.11.24 19:25 @Jeanne_d_Arc am 17.11.24 16:56: “ … Aber nur beim Stammtisch… „ – kimaugustin 17.11.24 19:43 @GEO65 am 17.11.24 19:25: “ … Nö, auch bei den Indianern …“
via https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/Gesammelte-Werke-von-Kurt-Tucholsky-in-10-B%C3%A4nden/id/A02Bzunm01ZZQ (Stand: 29.08.2024) -.- “ … Tucholsky ist umwerfend lustig, ironisch, zynisch, kritisch, albern, ernst, trocken, interessiert, offen, europäisch, politisch… Es gibt [da] keine Langeweile. … “ (via K. Rezension aus Deutschland vom 1. Juni 2007) … -.- “ … Schon im Ersten Weltkrieg lässt er sich von der „Nationalbesoffenheit“ nicht anstecken, er nennt sie die „niedrigste Stufe aller Leidenschaften“ und die Kriegsbegeisterung der Deutschen charakterisiert er als „Seelenzustand durchgehender Pferde“. Als dann das deutsche Kaiserreich zusammenbrach, war Tucholsky ein „linker Bürgerlicher“ oder ein „liberaler Sozialist“, also weder ein unkritischer Anhänger der Sozialdemokratie, aber schon gar kein Kommunist. Den deutschen Kommunistenhero Karl Liebknecht hält er für einen „Wirrkopf“, und gegenüber „Revolutionsschwätzern“ äußert er sein Misstrauen. … Er ist ein genauer Beobachter und ein Meister der Pointen: Einen rechten Ideologen charakterisiert er mit den Worten, „er sieht aus wie ein Volksschullehrer, der Briefmarken sammelt“, und in Lourdes macht er die Beobachtung: „Massensuggestion ist wie elektrischer Strom, der die Leute durchzuckt. Das ist sehr, sehr gefährlich“. Tucholsky ist rastlos und produziert am Fließband, sein Werk summiert sich eher aus vielen kleinen Werken. Die meisten Menschen, bemerkt er einmal, seien gar nicht fertig, sondern nur eine unvollendete Skizze ihrer eigenen Möglichkeiten. Auch Tucholsky bleibt das in gewissem Sinne. … Hitlers Machtübernahme lässt Tucholsky verstummen. Seine Gesundheit ist angeschlagen, und nach einer Niederlage wie dieser kann man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen und mit Exilpublizistik weitermachen, als wäre nichts geschehen, meint er. Er stirbt in Schweden an einer Mischung aus Schlaftabletten und zu viel Alkohol, ob Selbstmord oder Unfall, wird nie geklärt. Er war gerade erst 45 Jahre alt. … “ | Aus: Robert Misik: „Die Lage ist ernst, aber zum Lachen“ (19.01.2019) | https://www.fr.de/kultur/lage-ernst-aber-lachen-11319335.html
Claus-Jürgen Göpfert (06.08.2023): “ … Die „Kurze Geschichte der deutschen Sozialdemokratie“ geht mit der SPD hart ins Gericht … Es ist ausgerechnet der Sohn des populärsten SPD-Kanzlers, der seiner 160 Jahre alten Partei hier die Leviten liest. Nein, der Text verstehe sich „überhaupt nicht als politische Kampfschrift“, versichert der 74-jährige Brandt im Gespräch mit der ihm eigenen sanften Ironie. Sondern als „wissenschaftlich abgesicherte Geschichtserzählung“. … Der Ton ist nüchtern, zugleich fällt die Analyse ernüchternd aus. Wo steht die SPD heute? Sie ist, so urteilen die Autoren, in weiten Teilen eine Partei des Öffentlichen Dienstes, deren Funktionäre sich von der Lebenswirklichkeit vieler Menschen „weit entfernt“ hätten. Die Sozialdemokratie spreche „kaum mehr die Sprache der großen Masse der Arbeitnehmerschaft und insbesondere der Angehörigen der neuen Unterschicht“. Gerade für Arbeiter sei die SPD heute „ein Teil des Establishments“. … Brandt und Lehnert beschreiben das Deutschland von heute als sozial zutiefst gespaltene Gesellschaft. Auf der Basis einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung verorten sie 17 Prozent der Menschen als Arme, weitere 14 Prozent als „Prekäre“ und 21 Prozent als „Haushaltszugehörige mit knapper Teilhabe.“ Zugleich hätten vier Fünftel der Bevölkerung den Wechsel der Politik „zum neoliberalen Pfad“ abgelehnt. So seien CDU/CSU 2005, die FDP dann 2013 bei Wahlen für neoliberale Kursausschläge „abgestraft“ worden. … Als entscheidend für die Probleme der SPD heute sehen die Autoren noch immer die vom damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) nach 1999 eingeleiteten Hartz-IV-Reformen an. Sie hätten „zu einer tiefen Verunsicherung und Distanzierung“ des sozialdemokratischen Wählerstammes geführt. „Das wirkt noch nach“, sagt Brandt, zumal die SPD die Einschnitte im sozialen Netz des Staates durch Hartz-IV bis heute „nur in kleinen Dosen teilrevidiert“ habe. Die Autoren zeigen detailliert, wie gerade die rot-grüne Bundesregierung nach 1998 dem internationalen Finanzkapital und den Reichsten im Lande entgegengekommen sei. So etwa durch Senkung des Spitzensteuersatzes von 53 auf 42 Prozent (während der CDU-Kanzler Kohl in den 16 Jahren zuvor keine Senkung vornahm). Das Investmentgesetz von 2003 habe „freie Bahn für Hedgefonds“ bedeutet. Auch in den großen Koalitionen der SPD mit der CDU/CSU ab 2005 gab es nach dieser Einschätzung Beschlüsse, die einen „verheerenden Eindruck“ hinterließen: So etwa die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 19 Prozent, während die SPD zuvor noch im Wahlkampf 2005 gegen eine Anhebung auf 18 Prozent zu Felde gezogen sei. Die Rente mit 67 als Zielmarke habe hart arbeitende Menschen wie Bauarbeiter oder Krankenschwestern „zutiefst verunsichert und verärgert“. …“ | https://www.fr.de/politik/spd-partei-ohne-markenkern-92444766.html -.-
“ … Tucholsky verstand sich als linker Intellektueller, der für die Arbeiterbewegung eintrat. Er engagierte sich vor dem Ersten Weltkrieg für die SPD, ging aber seit der Novemberrevolution 1918 zunehmend auf Distanz zu dieser Partei, deren Führung er Verrat an ihrer Basis vorwarf. Der Parteivorsitzende Friedrich Ebert hatte damals mit General Wilhelm Groener, dem Chef der Obersten Heeresleitung, ein geheimes Übereinkommen zur Niederschlagung der Revolution geschlossen, die in den Augen der SPD-Parteiführung zu eskalieren drohte. Ebert hatte Groener dafür zugesagt, die aus dem Kaiserreich stammenden Strukturen in Militär, Justiz und Verwaltung auch in der Republik zu bewahren. …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Tucholsky (5. September 2024)
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Ferdinand Otto, Erfurt (21. August 2024): … Der Klassenkampf hat die Seiten gewechselt, von links nach rechts. Die Arbeiter drehen ihrer ehemals natürlichen Vertreterin, der Sozialdemokratie, den Rücken zu – und wählen in Scharen die AfD. Zurück bleibt eine SPD, die nach einer heftigen Niederlage bei der EU-Wahl nun in Ostdeutschland in den Abgrund schaut. Und die sich fragt: Was ist da nur passiert? … -.- PerfectlyBalanced: “ … Das Problem der SPD ist schlichtweg, dass sie keinen „Klassenkampf“ mehr betreibt. Früher war man die Arbeiterpartei und hat sich für die sozialen Belange der Arbeiter stark gemacht und sich stark von „den Reichen“ abgegrenzt. … Die normalen Arbeiter können sich überhaupt nicht mehr mit dieser Partei und ihren Führungspersönlichkeiten identifizieren. …“ -.- Björn_Björnson: “ … Die SPD ist viel zu steril für den einfachen Arbeiter. Sie muss sich entscheiden: Bratwurst & Bier oder vegane Würstchen & alkoholfreier Sekt. …“ -.- Harald_A: “ … Ich weiß nicht welches Bild manche von Arbeitern haben. Mehr so wie stupide Dumpfbacken die sich für nix in der Welt interessieren als dafür, wie sie sich möglichst schnell die Wampe vollhauen und den Kopf zudröhnen können? …“ -.- MarkN: “ … Ich würde jedem Journalisten und SPD-Politiker mal empfehlen „undercover“ ein paar Tage auf einer Baustelle oder in einer Fabrik zu arbeiten. Wenn man da beim Mittagessen zuhört was die Leute bewegt, dann versteht man, warum kaum ein Arbeiter SPD, Grüne oder Linke wählt. Die vorherrschenden Themen sind unkontrollierte Zuwanderung und das allgemeine Gefühl von der Politik komplett vergessen worden zu sein, schon seit Jahren … Eine Mindestlohnerhöhung hilft einem Dachdecker überhaupt nicht, aber dass ein Bürgergeldempfänger dank seines Wohngeldes heizen kann wie er Lust hat, weil der Steuerzahler ihm alle Energiekosten bezahlt – das bringt die Leute auf die Palme. Und ja, die wissen das. Und die wissen auch, dass fast die Hälfte der Bürgergeld- und Wohngeldempfänger nicht mal einen deutschen Pass haben. Arbeiter sind nicht dumm. Und sie haben zu Recht das Gefühl, dass sie ausgenutzt werden. Das zeigen sie an der Wahlurne. …“ -.- Haliflor: “ … Treten Sie doch bitte nicht nach unten, sondern nach oben. Danke. …“ -.- Ich mag Liberalismus: “ … „Die sogenannten kleinen Leute wählen also nicht mehr nur nicht links. Sie wählen im Zweifel sogar lieber explizit gegen ihre eigenen Interessen.“ – Natürlich haben Parteien rechts der Mitte kein besonders großes Herz für die ärmere Hälfte der Gesellschaft aber so ist das einfach viel zu allgemein formuliert. Einwanderung in die Sozialsysteme und in den wenigen bezahlbaren Wohnraum ist NICHT im Interesse der ärmeren Deutschen. Genauso wenig sind es höhere Steuern auf Benzin oder Fleisch. Auch ein möglichst hohes Bürgergeld für möglichst viele Menschen ist nicht im Interesse der hart arbeitenden unteren Mittelschicht, die das am Ende finanzieren muss. Die Lebenslüge der SPD ist, aktiv zu verdrängen, dass JEDE Art von Politik immer ein Verteilungskampf ist. Und da schaffen sie es einfach nicht, den Arbeiter als Zielgruppe noch das Gefühl zu geben, dass er ein Profiteur dieser Verteilungskämpfe ist, wenn er die SPD wählt. …“ -.- Bogol: “ … Schon schräg, daß mit der AfD eine rechtsaußen Partei unter Arbeitern Erfolg hat, die Politik gegen die Arbeiter macht. Anscheinend ist Bewußtsein doch wichtiger als Sein. …“ -.- Eckball500: “ … Ich habe so ein „Exemplar“ in meiner Verwandtschaft. Arbeitnehmer mit geringem Gehalt und NULL politischer Bildung. Da kann man sich den Mund fusselig Reden, keine Chance. Er wählt AfD weil die gegen die „bösen Ausländer“ sind. Warum er damit sich selbst schadet, kann oder will er nicht verstehen. …“ -.- yberion45 Antwort auf @nbele: “ … Ausländer rau…. /Sarkasmus bevor mir einer hier Rassismus als nicht deutscher unterstellt …“ -.- Skix: “ … wenn Migration für sie das größte Problem ist, sind sie meiner Meinung nach … auf das Nazi-Geblubber reingefallen. …“ -.- [hedele (08.09.2024): “ … „Es ist völlig klar, wofür die AfD steht und dass sie nicht an der Seite von Ausgebeuteten steht. Wer sie wählt, will auf ihrer Seite sein und nach unten treten.“ […] Es hat nämlich nichts mit Ost und West zu tun und mit Oben und Unten, sondern nur damit, an was man glauben will oder nicht. Rassismus, Faschismus und Sozialdarwinismus – diese Mischung ist in Wirklichkeit eine Religion … “ Zu: https://taz.de/Aufwachsen-in-Ostdeutschland/!6032348/] -.- Dagehtnochwas: “ … gegen die eigenen Interessen wählen nicht nur Viele im Osten. Gerade in reichen Gegenden Bayerns, wo auch Vollbeschäftigung herrscht, wird gerne AfD gewählt. Ich denke, diese Leute kommen mit Freiheit und Diversität nicht klar. …“ -.- Piet Smear: “ … Vielleicht muss man mal akzeptieren, dass die Partei [SPD] sich immer noch nicht von ihrer ekelhaften Agenda 2010 verabschiedet hat. Dazu kommt, dass die Parteispitzen keine Arbeiternähe versprühen, sondern nach ihrem Job fürs Kapital in der Politik gern in der Wirtschaft das große Geld als Berater machen. Und Schröder ist ne ganz eigene Geschichte. Auch Scholz und sein Cum Ex Fall ist eine Satire Geschichte. Was immer die Partei sein will. Sie scheint es jedenfalls nicht zu sein. …“ -.-
Silversurfer75: “ … 50% im Osten … wählen … geschichtsvergessen. …“ -.- Briock: “ … Es ist mit der AfD und den Ostdeutschen so wie mit der heißen Herdplatte und Kleinkindern. …“ -.- peter42hb: “ … Wegen genau dieser Arroganz der Wessis wird im Osten die AfD gewählt. …“ -.- ds10: “ … Als Ossi kann ich da nur flapsig feststellen, wer wegen der Arroganz der Wessis die AfD wählt, der hat sie nicht mehr alle. …“ -.- BeaThink: “ … Ich finde diese Umfrageergebnisse sehr traurig und doch sind sie aus meiner Sicht leider auch zum Teil hausgemacht. … Ich wünsche mir sehr, dass sich die SPD endlich in ihren eigenen Reihen selbstkritisch hinterfragt und Antworten auf die Fragen der Menschen findet. Jahrelanges Engagement in der Partei hat mir gezeigt, dass es häufig zu sehr um eigene Interessen (wie behält man sein Amt) ging oder um klein klein, als um die große Sache. …“ -.- Pitt Depp Tarantino: “ … Ich hätte nicht gedacht, dass gerade ich mal Herrn Fratzscher (anno 2016) zitieren würde, aber sei’s drum: „Das Volk versteht das meiste falsch; aber es fühlt das meiste richtig,“ schrieb Kurt Tucholsky 1931 mit einem Schuss Ironie über die Manipulation der Bürger durch die Politik. Das Zitat trifft auch heute noch zu. (…) Damit erhebt die Elite Anspruch auf die Deutungshoheit über die Fakten, über die Wahrheit. Aber kann es sein, dass es nicht die Menschen sind, die das meiste falsch verstehen, sondern die kleine Gruppe von Entscheidern in Politik, Wirtschaft und Medien? …“ (https://www.zeit.de/wirtschaft/2016-12/soziale-ungleichheit-elite-bildung-arbeitsmarkt-fratzschers-verteilungsfragen) …“ -.- VVizard: “ … Ich würde jetzt sagen 1931 dauerte es nicht mehr lange bis „fühlt das meiste richtig“ widerlegt wurde, oder? …“ -.- Fulganzio (21.08.2024 10:12): “ … Faszinierend! – 2.000 Kommentare zur Lage der SPD in gut 12 Stunden. …“ | Kommentar zu: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-08/spd-arbeiter-milieu-afd-klassenkampf
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Nachtrag #1:
Birgit Baumann (29. August 2024): “ … In Thüringen war die NSDAP ab 1930 erstmals an einer Regierung beteiligt. …“ | https://www.derstandard.at/story/3000000234192/hitlers-griff-nach-der-macht-begann-in-thueringen -.- Lui “ … In Österreich bewegen sich die extremen Rechten seit Langem zwischen 25% und 30%, mit kurzen Ausreissern nach unten. In Deutschland bewegt sich AfD in bundesweiten Umfragen zwischen 15% und 20%. Das wäre in Österreich ein Linksruck. …“ -.- theWaver: “ … Vertreter von SPD und Grünen stellen die CDU gerne als heimliche Verbündete der Rechtspartei dar. Dabei befördert nichts so sehr deren Aufstieg wie der Kurs der linken Regierungsparteien. …“ -.- fersuchung: “ … nö. die leute sind durchaus selbst verantwortlich für ihre wahlentscheidungen. das sind keine armen kleinen unmündigen hascherln, und es sind nicht irgendwelche bösen anderen schuld. …“
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(29.8.2024): “ … Wien – Nachdem der deutschen Fernsehsender RTL eine Reportage zur rechtsextremen Identitären-Bewegung ausgestrahlt hatte, in der unter anderem bei einer Feier in Wien gewaltverherrlichende und den Holocaust relativierende Aussagen fallen, hat das Innenministerium laut einer Stellungnahme vom Donnerstag Ermittlungen eingeleitet. „Es waren keine sechs Millionen Juden“, behauptet eine Teilnehmerin im Beitrag, sondern höchstens 175.000. Den Mord an Jüdinnen und Juden bezeichnet sie als „geil“ [https://www.derstandard.at/story/3000000234186/deutschland-braucht-srebrenica-20-rtl-undercover-bei-identitaeren-treffen-in-wien]. … Die Identitären stehen in Österreich ebenso wie ihre Ableger und Splittergruppierungen unter Beobachtung des Verfassungsschutzes. Im jüngsten Verfassungsschutzbericht wurde ein „erhöhtes Gefahrenpotenzial für den demokratischen Rechtsstaat“ durch die „Neue Rechte“ festgestellt, sei deren Ziel doch die „Überwindung der herrschenden demokratischen, rechtsstaatlichen und gesellschaftlichen Ordnung“. …“ | Aus: „“Srebrenica 2.0“ gefordert: „Umfassende“ Ermittlungen nach RTL-Reportage zu Identitären“ (29. August 2024) | Quelle: https://www.derstandard.at/story/3000000234347/srebrenica-20-gefordert-umfassende-ermittlungen-nach-rtl-reportage-zu-identitaeren -.- kakaduman1337: “ … Sowas darf man doch heute wohl noch sagen. …“ -.- Ing. Pospischil Karl: “ … Wenn RTL die Arbeit der Polizei und DSN macht. … „ -.- … -.- “ … Die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Weimarer Republik war bis vor wenigen Jahren eine Angelegenheit, bei der man sich fern der Gegenwart wähnen konnte. Gewiss, auf Weimar folgte der Nationalsozialismus, aber dennoch schien es sich um eine abgeschlossene Geschichte zu handeln, weit weg von der Gegenwart. Heute ertappt man sich selbst bei der Lektüre von Volker Ullrichs ,,Schicksalsstunden einer Demokratie“ ein ums andere Mal bei Vergleichen mit der Gegenwart. … Im Vergleich zur rechtsradikalen Bedrohung kommen die Versuche von Seiten der KPD, den Staat in ihrem Sinne zu revolutionieren (sprich zu einer Diktatur umzuwandeln), relativ kurz. Aber angesichts der vereinten Kräfte der Antidemokraten, die Republik abzuschaffen, wirken die Versuche der Linken, mittels miserabel geplanter kurzfristiger Aufstände die Macht zu erringen, geradezu lächerlich – wiewohl die KPD mit ihrer Sozialfaschismusthese, die nicht die NSDAP, sondern die SPD als Hauptgegner ausmachte, am Untergang der Republik kräftig mitgewirkt hat. Auch wenn das Ende von Weimar damals nicht mit dem Aufstieg rechtsradikaler Populisten heute gleichgesetzt werden kann: Bei den Mechanismen von Grenzüberschreitungen und Gewalt von rechts außen ergeben sich Analogien. …“ | Zu: „Neues Buch über Aufstieg der NSDAP: Der Feind steht rechts“ Klaus Hillenbrand (24.8.2024) | Quelle: https://taz.de/Neues-Buch-ueber-Aufstieg-der-NSDAP/!6025793/
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Nachtrag #2 (02.09.2024):
“ … Sowohl in Thüringen als auch in Sachsen hat die AfD bei den Landtagswahlen mehr als 30 Prozent der Stimmen bekommen. In beiden Bundesländern gelten die Landesverbände der Partei als gesichert rechtsextremistisch. …“ | https://www.zeit.de/politik/ausland/2024-09/wahlen-sachsen-thueringen-pressestimmen-italien-usa -.- Robert mit der XT 500: “ … Es ist schon bemerkenswert, mit welcher Leichtfüßigkeit der ostdeutsche Wähler sich da ne katastrophahle Gemengelage in den Landtagen zusammengezimmert hat. …“ -.- „Nicht aus Protest, sondern aus Überzeugung gewählt“ Dana Hajek und Annick Ehmann (1. September 2024): “ … Die Nachwahlbefragungen zeigen, dass die hohen Zustimmungswerte für die AfD kein Ergebnis einer Protestwahl sind, sondern Ausdruck einer Überzeugung. …“ | https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-09/wahlverhalten-landtagswahlen-sachen-thueringen-alter-beteiligung -.- Dogwalker: “ … Rechtsextrem aus Protest zu wählen wäre schon eine Dummheit – aus [Überzeugung] ist es eine Form politischer Demenz …“ -.- LadyCroom: “ … Ich war in den Sommerferien in der Normandie. Schicken wir sie alle mal dahin, diese Überzeugungstäter! Auf die Friedhöfe, wo die Soldaten liegen. Wo in der Nähe meines Großvaters (Vater von vier kleinen Kindern, die heute alt und gebrechlich noch immer geprägt und traumatisiert sind vom Verlust des Vaters), der erst 15-jährige Heinz begraben liegt. Neben 10.000den weiteren jungen Männern, die keine Zukunft mehr hatten und die bis heute fehlen. Sollen sie sich die Bunker des Atlantikwalls anschauen, sollen sie sehen, wie ekelhaft und sinnlos diese Materialschlacht ist, diese Menschenverachtung, diese Entmenschlichung, sollen sie sehen, wie bedrückend, kalt und ungemütlich der Krieg wirklich ist! Der Friede, der aus der Monstrosität des Zweiten Weltkriegs erwachsen ist, ist der einzige Trost, den wir haben. Wir dürfen uns das nicht wegnehmen lassen! Niemals! …“ -.- Alexander Rosenbaum: “ … Danke für diese Erinnerung an die Folgen des Hasses, der Entmenschlichung und der Machtgier. …“
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Nachtrag #3 (17.09.2024):
Götz Eisenberg [(02.09.2024):“… Die mörderische Messerattacke eines Asylsuchenden aus Syrien leitet Wasser auf die Mühlen der Rechten. „Innere Sicherheit“ ist traditionell deren Domäne. Vor den Landtagswahlen in drei ostdeutschen Bundesländern überbieten sich allerdings alle Parteien mit Forderungen nach einer Verschärfung des Asylrechts, Erleichterung von Abschiebungen und Kürzungen von Sozialleistungen für Geflüchtete. Vernunft und Rechtsstaat stehen im Augenblick auf verlorenem Posten, moderate Stimmen finden kaum Gehör. …“ | https://durchhalteprosa.de/2024/09/02/104-das-monstroese-als-ernstfall-der-demokratie/] | (17. September 2024): “ … Die Talkshows und Nachrichtensendungen der letzten Tage zeigen, wie rasant ehemals der AfD vorbehaltene Positionen von den Parteien der sogenannten „bürgerlichen Mitte“ übernommen werden. Was vor Jahren noch als rechtsextrem galt, ist inzwischen Mainstream. Die Parteien der „bürgerlichen Mitte“ überbieten sich darin, Forderungen der AfD zu erfüllen. „Das Reich der niederen Dämonen“, als das Ernst Niekisch den Nationalsozialismus bezeichnete, dehnt sich in die Mitte der Gesellschaft aus und verallgemeinert sich. … Leo Löwenthal hat in seinen Studien über Vorurteile das Verfahren der Rechten, Ressentiments zu bewirtschaften, als „umgekehrte Psychoanalyse“ bezeichnet. Unbewusste Triebregungen, Konflikte, Neigungen werden verstärkt und manipuliert, anstatt sie ins Bewusstsein zu heben und über sich und ihre Herkunft aufzuklären. Das rechte Vorgehen ist ein durch und durch antiaufklärerisches und simples, während die linken Gegenkräfte lange und mühsame Wege gehen müssen. Es gilt immer noch, was Adorno in den frühen 1960er Jahren sagte: „Es hilft nur emphatische Aufklärung, mit der ganzen Wahrheit, unter striktem Verzicht auf alles Reklameähnliche.“ …“ | https://www.telepolis.de/features/Die-stille-Machtuebernahme-Wie-die-AfD-die-buergerliche-Mitte-infiltriert-und-dominiert-9870441.html
„Vier im roten Kreis“ (1970, Filmplakat aus Japan) | https://de.wikipedia.org/wiki/Vier_im_roten_Kreis -.- King of the North (18.08.2024): “ … ein Teil meiner Jugend, große Kinokunst, die oft in kleinen Hinterhofkinos gezeigt wurde. Monsieur Delon, merci beaucoup. Aujourd’hui n’est pas un bon jour. Je n’aurai pas honte de mes larmes. …“ -.- Supertramp: “ … Als Privatperson sicher nicht unumstritten geht mit Alain Delon jedoch unzweifelhaft einer der aller größten Darsteller des französischen Films. Sein Name wird für immer mit so herausragenden Werken wie Le Samourai, Vier im roten Kreis, Der Leopard, Nur die Sonne war Zeuge und Endstation Schafott verbunden sein. …“
r.schewietzek: “ … Der bestaussehendste Bad Guy in Frankreich weit und breit. … „ -.- JeanPaulGodard: “ … Respekt vor diesem Menschen und seinem Lebenswerk. Das Interessante an ihm war, ähnlich wie bei Romy Schneider, das Mäandern von Mainstream hin zu Nouvelle Vague. …“ -.- Earl Byrd: “ … Keiner war so überzeugend einsam. Danke, für alle Deine Abgründe. …“ – Kommentare zu: https://www.zeit.de/kultur/film/2024-08/franzoesischer-schauspieler-alain-delon-ist-tot -.- Sabine Glaubitz (dpa) (So, 18. August 2024): “ … Delons Biografie liest sich wie ein Sozialdrama: Zuerst lassen sich die Eltern scheiden, dann kommt der Vierjährige in eine Pflegefamilie, anschließend fliegt er mehrmals von der Schule, beginnt eine Metzgerlehre und meldet sich schließlich im Alter von 17 Jahren freiwillig als Soldat für den Indochina-Krieg. Nach seiner Rückkehr hält er sich mit dubiosen Geschäften über Wasser. Sogar Kontakte zur Mafia in Paris und Marseille werden ihm nachgesagt. … Geboren wurde Alain Delon am 8. November 1935 in Sceaux in der Nähe von Paris. Über seine jungen Jahre sagte er später: „Wie viele wissen, dass ich meine Kindheit im Gefängnis verbracht habe? Zumindest im Gefängnishof von Fresnes, wo ich mit anderen Kindern von Gefängniswärtern gespielt habe.“ Delons Pflegevater war Gefängniswärter. Auch noch später, als gefeierter Filmstar, gab es Überschneidungen zwischen seinen Rollen und der Realität. Im Jahr 1968 wurde sein jugoslawischer Leibwächter und Freund Stevan Markovic ermordet. Man fand ihn auf einer Müllhalde. Markovic war nicht nur Delons Bodyguard, sondern auch der angebliche Geliebte seiner damaligen Frau und Schauspielerin Nathalie Delon alias Francine Canovas. Die Boulevard-Presse brachte Delons Name mit dem Fall in Verbindung. Im Jahr 1975 wurde die Akte Markovic jedoch geschlossen – ergebnislos [Markovic-Affäre: https://de.wikipedia.org/wiki/Markovi%C4%87-Aff%C3%A4re]. … [Er] machte [ ] als Filmproduzent, Pferdezüchter, Rennstallbesitzer und Sympathisant der Front National (FN) von sich reden. Den ultrarechten Parteigründer Jean Marie Le Pen nannte er seinen Freund. [ … Delon hatte im französischen Fernsehen gesagt, dass er Homosexualität für „gegen die Natur“ halte. … Quelle: https://www.zeit.de/kultur/film/2024-08/alain-delon-franzoesischer-schauspieler-film-nachruf] … Der Star hat seinen Mythos zeitlebens gepflegt. „Mein Leben ist wie ein Eisberg. Die Öffentlichkeit kennt nur die Spitze“, hatte er einst gesagt. …“ | https://www.badische-zeitung.de/ein-engel-in-teufelsgestalt-filmlegende-alain-delon-ist-tot
-.- Patrick Straumann: “ … In den siebziger Jahren schwangen in Delons Filmografie neben den Werken Melvilles («Le cercle rouge» und «Un flic») die Produktionen Joseph Loseys oben aus — insbesondere «Mr. Klein», der die Pariser Arrangements mit der deutschen Besetzung in beklemmende Bilder fasste. …“ | Aus: „Alain Delon kämpfte in Indochina und wurde zum Weltstar. Hinter dem bildschönen Gesicht verbargen sich Abgründe“ (NZZ, 18.08.2024) -.-
Nicki-Nacki-Nanu (18. Juli 2022): “ … Wir schreiben das Jahr 1942. Die Welt befindet sich im Krieg. Im von den Deutschen okkupierten Paris lebt der elsässische Kunsthändler Robert Klein (Delon), der Geschäfte mit in Not geratenen Juden macht, wobei er schlitzohrig Gewinn aus deren Lage zieht: Zu Spottpreisen ersteht er ihre wertvolle Antiquitäten, um sie später teuer zu verscherbeln. Sympathisch geht anders. Eines schönen Tages jedoch versetzt ihm ein jüdisches Informationsblatt, das er in seinem Briefkasten findet, einen gehörigen Schreck. Offenbar versucht ein jüdischer Namensvetter, eine falsche Spur zu legen, um der Verfolgung durch die Nazis zu entkommen. Es gelingt dem Unbekannten, Robert Klein als vermeintlichen Juden dastehen zu lassen — und es kommt noch schlimmer: Kleins verzweifelte Versuche, seinen Namen von der Abonnentenliste der Zeitschrift löschen zu lassen, führen die Ermittler direkt zu ihm. Erfolglos probiert er, seine nichtjüdische Abstammung zu beweisen und muss hilflos mitansehen, wie sich der tödliche Kreis immer enger um ihn schließt. So wird er schließlich eines der Opfer der großen Razzia im Juli 1942, in deren Rahmen mehr als 8.000 Juden im Vélodrome d’Hiver (die Hälfte davon waren Kinder) zusammengepfercht werden, um von dort aus nach Deutschland abtransportiert zu werden. Durch unglückliche Umstände kann sein Anwalt den notwendigen Ariernachweis nicht mehr rechtzeitig übergeben, sodass Robert Klein am Ende des Films ins Konzentrationslager abtransportiert wird — gemeinsam im einem Waggon mit den Juden, die er anfangs übers Ohr gehauen hatte. [……] am 19. Februar 1977 wurde »Mr. Klein« mit drei Césars geehrt: für die Beste Regie, die beste Ausstattung und als Bester Film. Dabei hatte die kafkaeske Parabel besonders in konservativen Kreisen für Empörung gesorgt. Alain Delon, der den Film auch als Produzent zu verantworten hatte, wurde als »Nestbeschmutzer« beschimpft. Die französische Zivilbevölkerung wird in Loseys Film in einem wenig schmeichelhaften Licht gezeigt: Bei aller Anklage gegen den deutschen Vernichtungsapparat wird nicht vergessen, auf die Ignoranz und allgemeine Untätigkeit hinzuweisen, als die Judenverfolgung auch in Frankreich eingesetzt hatte. Formal ein bemerkenswert ausgereiftes Stück Kino, stark fotografiert und gespielt, mit großer Sicherheit inszeniert und auch in Sachen Ton und Schnitt einwandfrei. Leider schaffte es »Mr. Klein«, ebenso wie einige Jahre zuvor The Go-Between, nicht in die bundesdeutschen Kinos — den deutschen Daddys war der Stoff nicht zumutbar —, sondern erlebte seine BRD-Premiere 1978 im Fernsehen. (In der DDR indes war er ab Oktober 1977 in den Kinos gelaufen.) …“ | Zu: „Monsieur Klein“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Monsieur_Klein -.- Kundin aus Berlin: (28. Oktober 2020): “ … Dafür, dass ich soviel über den Film nachgedacht habe – 5 Sterne!!! …“
– “ … Als Maria und Herrmann Braun im vierten Jahr des Zweiten Weltkriegs in einer hastigen Zeremonie getraut werden, verbringen sie nur einen halben Tag und eine Nacht zusammen, bevor Herrmann an die Ostfront zurück muss. Bei Kriegsende gilt er als vermisst. …“ | https://www.filmportal.de/film/die-ehe-der-maria-braun_19aa119b33664e1aae41e7fdeea89998
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“ … Die Ehe der Maria Braun ist ein Spielfilm von Rainer Werner Fassbinder aus dem Jahr 1979 … Die Idee [zum Film] stammt aus dem Umkreis des von Fassbinder gemeinsam mit Alexander Kluge konzipierten Fernsehprojekts Die Ehen unserer Eltern. … Fassbinder nutzt diese melodramatische Geschichte, um einen distanziert-pessimistischen Blick auf die unmittelbare Nachkriegszeit in Westdeutschland zu werfen. Maria Braun wird dabei vielfach als Verkörperung des Wirtschaftswunders gesehen, das Wohlstand nur um den Preis des Verdrängens von Gefühlen brachte. …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Ehe_der_Maria_Braun -.- Ulrich Behrens (Datum?): “ … „Die Ehe der Maria Braun“ wirkt wie eine Mixtur aus zwei Bilanzen: der historischen Bilanz der jungen Bundesrepublik Deutschland und einer ganz privaten, eigenen Bilanz der Maria Braun, die es versteht, Geist und Körper, Verstand und Gefühl als zwei Seiten ihrer persönlichen Bilanz, ihrer privaten Biografie zu trennen. Sie schläft mit Bill und Oswald, aber sie liebt beide nicht. Beide sind nicht das Ziel, das sie erreichen will, sondern nur Mittel zum Zweck. Daran lässt sie beiden gegenüber auch keinen Zweifel. Ihr Ziel bleibt die Erfüllung ihrer Ehe mit Hermann. Demgegenüber, dieser „weiblichen“ Bilanz entgegengesetzt, erweist sich die Geschichte als „Nachkriegsgeschichte“, als Restauration alter Werte durch politische Kräfte, die die Zeichen der Zeit wohl erkannt haben. Die Bilanzen kreuzen sich, treffen sich an dem Punkt dessen, was jetzt angesagt ist, was jetzt Programm, was jetzt aber nicht wirklicher Neu-Anfang ist: der Restauration alter Machtverhältnisse. … Die Ökonomie [die höchstmögliche effiziente Wirtschaft] … schlägt sich ganz unpolitisch, ganz neutral, ganz ahistorisch in einem langwierigen Prozess zur „Normalisierung“ durch, zum „Wir sind wieder wer“. Die individuellen Biografien verblassen in diesem Prozess, den man auch als erneute „ursprüngliche Akkumulation des Kapitals“ bezeichnen könnte, aber weitaus mehr eine ganze Gesellschaft erfasst und kulturelle Hegemonie beansprucht. Konsequent weiter gedacht würde dann heute die neoliberale Ideologie und Praxis den Gipfel all dessen darstellen. …“ | https://www.filmstarts.de/kritiken/233/kritik.html
“ … Friedrich Nietzsche schreibt im Text „Die Obskuranten“ (1879) … : „Das Wesentliche an der schwarzen Kunst des Obskurantismus ist nicht, daß er die Köpfe verdunkeln will, sondern daß er das Bild der Welt anschwärzen, unsere Vorstellung vom Dasein verdunkeln will. […] Spitzfindige Metaphysiker, welche die Skepsis vorbereiten und durch ihren übermäßigen Scharfsinn zum Mißtrauen gegen den Scharfsinn auffordern, sind gute Werkzeuge eines feineren Obskurantismus. …“ | „Obskurität“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Obskurit%C3%A4t -.- “ … Im Lauf des 18. Jahrhunderts etablierten die Naturwissenschaften Erkenntnisse im Gegensatz zur Bibel. Obskurantismus und Szientismus standen sich nun als Pole polemischer Kritik gegenüber. … Die Geschichtsschreibung wurde der neue Ort gesellschaftsweiter Kontroversen um die historische Selbstverortung. …“ | Aus: „Aufklärung“ (29. Juli 2024) | https://de.wikipedia.org/wiki/Aufkl%C3%A4rung
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– Januar 2021: Unterstützer von US-Präsident Trump im Kapitol. -> https://www.wz.de/politik/tuebinger-professor-michael-butter-zu-verschwoerungstheorien_aid-77282401 – -.- “ … In der Antike war es üblich, sich Völker und Gruppen aus der Sagenwelt als Ahnen zu wählen, um sich auf eine ältere Vergangenheit zu berufen, als es der Wirklichkeit entsprach …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Herkunftssage -.- “ … Totem ist ein Begriff aus der Ethnologie für Symbole oder Gruppenabzeichen, die eine mythisch-verwandtschaftliche Verbindung zwischen einem Menschen bzw. einer Gruppe und einer bestimmten Naturerscheinung darstellen. …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Totem -.- “ … Kritik des reaktionären Denkens (08.05.2024 – 18:15 Uhr: Prof. Dr. Robert Hugo Ziegler) -… [Unter reaktionären Denken] ist … eine bestimmte weltanschauliche und atmosphärische Prägung [zu verstehen], die leicht zum Faschismus hin anschlussfähig ist. Reaktionäres Denken beruht (wie sich z.B. anhand von Carl Schmitt und Martin Heidegger zeigen lässt) auf einem Misstrauen gegenüber der Wirklichkeit, mit der etwas ganz grundsätzlich nicht zu stimmen scheint, und es sucht sein Glück dagegen in Geschichten und Bildern, die einen starken Affekt auslösen können. Die Darstellung dieser Denkform ist zwar auch schon ihre Kritik: Von einem solchen Ausweichen vor dem Realen ist nicht viel zu erwarten. Leider ist sie aber dadurch noch nicht erledigt. … “ | Aus: Veranstaltungen 2024: 12. Juni 2024 – Dr. Tomoki Sakata: „Die Spannung zwischen Wissenschaft und Mythos“ | https://fgph-bamberg.de/ (Fränkische Gesellschaft für Philosophie, Stand 06.08.2024) -.- “ … Den Begriff ‚Ursprungsmythos‚ hat der Theologe Paul Tillich 1933 in einer kämpferischen Schrift gegen die politische Romantik vor allem der Nationalsozialisten eingeführt. Er kritisiert damit ideologische Vorstellungen von einem mächtigen Ursprung politischer Verhältnisse im Boden, Blut oder der Natur einer sozialen Gruppe. Tillich versteht dabei „das ursprungsmythische Bewusstsein […als] die Wurzel alles konservativen und romantischen Denkens in der Politik“ (Tillich, 1933: 18). Zwar spricht Tillich den Ursprüngen eine tatsächliche Macht über die verschiedenen Formen politischer und menschlicher Existenz zu, aber die menschliche Freiheit, die ihm eine bewusste Veränderung des Bestehenden ermöglicht, könne die Macht des Ursprungs aufheben. „Wo dieses Bewusstsein sich durchsetzt, ist die Ursprungsbindung grundsätzlich gelöst, der Ursprungsmythos grundsätzlich gebrochen“ (Tillich, 1933: 19). Das Denken in mächtigen Ursprüngen ist Tillich zu Folge jedoch nicht nur ein Merkmal der politischen Romantik, sondern zugleich eine zentrale Eigenschaft mythischer Weltauffassungen: „Aller Mythos ist Ursprungsmythos, Antwort auf die Frage nach dem Woher und Ausdruck des Stehens im Ursprung und in der Gebundenheit an seine Macht“ (Tillich, 1933: 18). Die Macht des Ursprungs beruht, wie Mircea Eliade hervorhebt, im mythisch-religiösen Denken auf seiner Heiligkeit. Denn ein Mythos erzählt nicht nur, „wie eine Realität entstand, sei es nun die totale Realität, der Kosmos, oder nur ein Teil davon, eine Insel, eine Pflanzenart, eine menschliche Einrichtung“ (Eliade, 1957: 57), sondern er gibt einen „Bericht über das, was die Götter und Heroen am Anfang getan haben“ (Eliade, 1957: 56). Somit ist ein Ursrprungsmythos immer auch Offenbarung über die Schöpfertätigkeit der Götter und die durch ihre Tat geheiligten Schöpfungen. Das Zentrum einer ursprungsmythischen Geisteshaltung besteht in der These, dass die Herleitung eines Gegenstandes aus seiner heiligen Entstehung diesen Gegenstand zugleich erklärt und legitimiert. Ursprungsmythen dienen so der Identitätskonstruktion von Kollektiven. Indem ein Ursprungsmythos über die Entstehung und Geschichte sozialer oder natürlicher Phänomene Auskunft gibt, erklärt er sie nicht nur genetisch, sondern er rechtfertigt sie auch in ihrem Sound-nicht-anders-sein. Daher ist der Mythos beschreibend, erklärend und vorschreibend zugleich. Er behauptet das aktuelle Selbstverständnis einer Gruppe als historische und letztlich natürliche Notwendigkeit. Daraus ergibt sich die legitimatorisch-konservative Funktion von Ursprungsmythen. …“ | Aus: „Der Ursprungsmythos der Vernunft“ – Zur Genealogie der griechischen Philosophie als Abgrenzung vom Mythos (2006) – Von M.A. Helmut Heit (geboren 1970), Fakultät für Geistes und Sozialwissenschaften der Universität Hannover| https://www.repo.uni-hannover.de/bitstream/handle/123456789/6756/522002889.pdf
-.- “ … Wo die Vernunft in Schockstarre gerät, kann mythisches Denken an ihre Stelle treten. … „In allen kritischen Augenblicken des sozialen Lebens des Menschen sind die rationalen Kräfte, die dem Wiedererwachen der alten mythischen Vorstellungen Widerstand leisten, ihrer selbst nicht mehr sicher. In diesen Momenten ist die Zeit für den Mythus wieder gekommen.“ So schrieb der Philosoph Ernst Cassirer in seinem Buch „Vom Mythus des Staates“, das 1946, ein Jahr nach seinem Tod, in den USA erschien. … Cassirer [sah] im „mythischen Denken“, [etwas] auf das die Menschen in Krisenzeiten leichter zurückfielen: Das mythische Bewusstsein sei „durch die Intuition unmittelbarer Beziehungen zwischen Mensch und Dingen charakterisiert“, so Recki, „und damit gibt es auch keine Abstraktions- und keine Reflexionsdistanz. … Mythisches Bewusstsein ist besessen von der Macht der Bilder, der Macht der Namen und von der Macht der von ihren Eindrücken ausgelösten Emotionen.“ Im [Führerkult, im] Ahnenkult und der Rassenideologie des Nationalsozialismus aktualisiere sich für Cassirer dieses „archaische Denken“. … Für Recki ist Cassirers Ansatz auch heute noch aufschlussreich, nicht zuletzt im Hinblick auf die Mythenbildung in zahlreichen Verschwörungserzählungen … Ebenso erkennt sie Spuren mythischen Denkens aber auch im „Erstarken identitärer Diskursstrategien“, so zum Beispiel „in der Vorstellung, wer sich auf sein Gefühl beruft – das Gefühl, benachteiligt, beleidigt, nicht genügend beachtet zu sein – hätte diesseits aller Argumentation schon per se recht.“ …“ | Aus: „Mythisches Denken in Zeiten der Krise“ zu Birgit Recki (10.10.2021) | https://www.deutschlandfunkkultur.de/philosophische-flaschenpost-ernst-cassirer-mythisches-100.html
-.- “ … Wir Menschen müssen allmählich erkennen, dass unsere Lebenswirklichkeit das Produkt unserer Formgebung durch Sprache, Phantasie, Rechtsgefühl, Erkenntnis (u.a.) ist. Wenn wir das verstehen, dann müssen wir uns in einem nächsten Schritt als Formgeber (homo symbolicus) verstehen und damit auch die Verantwortung für die mediale Gestaltung unserer Lebenswirklichkeit übernehmen. Cassirer betont immer wieder, dass diese nicht eine Gegebenheit ist, die wir vorfinden und der wir uns anpassen müssen (wie dies andere Lebensformen in ihren jeweiligen Umwelten tun), sondern dass unsere Lebenswirklichkeit ein symbolisches Universum ist, das von uns gestaltet wird und für dessen Gestaltung wir verantwortlich zeichnen müssen. Cassirer hat trotz der widrigen Lebensumstände der 1930er und 1940er Jahre zu keinem Zeitpunkt die Hoffnung aufgegeben, dass wir Menschen durch Erkenntnis der symbolischen Struktur unserer Lebenswirklichkeit und in der Konsequenz der Selbsterkenntnis als Schöpfer unserer Symbolwelten prinzipiell befähigt sind, die Humanisierung unserer Kultur(en) zu leisten. Unter Kulturphilosophie versteht Cassirer die Arbeit an dieser Option trotz des permanenten Einspruchs der sozialen Wirklichkeit, die von Widersprüchen, Konflikten, Hass und Gewalt sowie anderen Üblichkeiten geprägt ist. … er unternimmt den Versuch, das allmähliche Aufbrechen eines im mythischen Erzählen befangenen Zustandes durch das Erwachen der Erkenntnis von der eigenen Gestaltungsmacht und Verantwortlichkeit nachzuzeichnen. Diese Geschichte wird über hunderte von Seiten entfaltet und ist nicht in jedem Detail fesselnd. Eindrücklich ist die Konsequenz mit der Cassirer sein Programm der Idealisierung der menschlichen Lebenswirklichkeit durch die Entfaltung der menschlichen Kräfte verfolgt. Dabei liegt die Pointe darin, dass Mythos und Logos nicht entgegengesetzte Mächte sind. Vielmehr steht die Fähigkeit zur Selbstdistanzierung des Menschen damit zusammen, dass er seiner bloßen Wirklichkeit Optionen einer möglichen Welt entgegenstellt. Dem wirklichen, aktualen Menschen tritt das Bild vom möglichen, zukünftigen Menschen entgegen. Der erste Schritt der Selbstdistanzierung geschieht bildhaft, es ist die Fähigkeit zur emotionalen, bildhaften Wirklichkeitsgestaltung, die den Menschen schon auf einer frühen Stufe seiner Kulturentwicklung Abstand nehmen lässt von seiner bloß faktischen Existenz. … Cassirer gibt uns als Person einen Hinweis darauf, dass die Erbschaft der Aufklärungszeit, die Ideale der Französischen Revolution und des Humboltschen Humanismus auch in dunklen Zeiten nicht aufzugeben ist. …“ | Prof. Dr. Gerald Hartung / Interview Uwe Blass (28.09.2020) | https://www.uni-wuppertal.de/de/transfer/wissenschaftskommunikation/jahr100wissen/2020/ernst-cassirer-ein-aussergewoehnlicher-philosoph/ -.- “ … Cassirers Symbolbegriff hat den grundlegenden Sinn, uns klarzumachen, daß für uns aufgrund der geistigen Produktivität, die unsere Gattung auszeichnet, im Prinzip alles zum Träger von Bedeutung werden kann: Ein Symbol liegt in jeder Art von »Sinnerfüllung des Sinnlichen«, und die regelmäßigen und typischen Arten dieser Sinnerfüllung nennt Cassirer symbolische Formen. Im Kontext der Philosophie der symbolischen Formen, die in drei Bänden 1923, 1925 und 1929 erschienen ist, behandelt Cassirer als solche typischen Formen menschlicher Kulturerzeugung ausdrücklich die Sprache, den Mythos und die Religion, die Wissenschaft und die Kunst, schließlich die Geschichte, die Technik und die Wirtschaft. Und es gehört zu den spannenden Fragen der Forschung, inwiefern es ihm gelungen ist, auch die Moral und das Recht, diese kulturellen Systeme der normativen Orientierung, im Ganzen der symbolischen Formen angemessen zu repräsentieren. …“ | Ernst-Cassirer-Arbeitsstelle – Prof. Birgit Recki – Philosophisches Seminar, Universität Hamburg: „Ernst Cassirer, Goethe, Hamburg – und was wir an einer »Hamburger Ausgabe« haben“ (Datum?) | https://www.warburg-haus.de/alt/eca/recki.html
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Symbol, Myth, and Culture : Essays and Lectures of Ernst Cassirer, 1935-1945 by: Cassirer, Ernst, 1874-1945. Publication date: 1979
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