[Au revoir monsieur Rohmer #2… ]

Eric Rohmer, 1984 (Photo: Ilse Ruppert)
via https://everyday-i-show.livejournal.com/297408.html

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Arne Willander (24.03.2020): “ … Durch alle Zyklen [https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%89ric_Rohmer#Filmografie_(Auswahl)] behielt er den unvoreingenommenen, wie beiläufigen, aber durchaus indiskreten Blick auf die Menschen, die Kamera stets beweglich in Halbdistanz, ohne filmische Finessen. Bei Rohmer agieren die Schauspieler (wenn es überhaupt welche waren – er arbeitete selten mit bekannten Mimen) ohne Manierismen an realistischen Schauplätzen, in Paris, in der Vorstadt, auf dem Land. … Über die Jahre sah ich fast alle Filme Rohmers, sie verschwammen in meiner Erinnerung zu einem einzigen unendlichen Rohmerfilm, weshalb ich sie immer mal wieder noch einmal sehen musste….“ | https://www.rollingstone.de/corona-tagebuch-willander-rohmer-1925281/
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Christian Buß (12.01.2010): “ … Sex gibt es bei Rohmer selten zu sehen; auch der voyeuristische oder fetischistische Blick war ihm – Titeln wie „Claires Knie“ oder „Pauline am Strand“ zum Trotz – völlig fremd. Dafür sieht man die Charaktere oft die Straßen entlang flanieren oder in Bistros sitzen, wo dann der vollzogene oder avisierte Beischlaf reflektiert, kategorisiert und bewertet wird. Die Erotik, sie funktioniert hier allein übers Wort. … “ | https://www.spiegel.de/kultur/kino/zum-tode-eric-rohmers-das-meer-der-moeglichkeiten-a-671493.html
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Thomas Assheuer (6. Februar 2012): “ … Keine Frage, das Herz des Regisseurs schlug [ ] vor allem für die Wartenden und Verträumten, für all jene, die noch nicht vollständig ins Netz der Tauschgesellschaft verwoben sind und sich entschieden haben, an die Liebe zu glauben. Es sind diese Sehnsüchtigen und Hoffenden, die Rohmers Filmen das wunderbar Leichte und Anmutige, das Schwebende und Schwerelose verleihen … Nur „romantisch“ zu sein […] genügt [ ] nicht – ohne die Vernunft der Wahl, ohne eine Entscheidung, wird bei Rohmer niemand glücklich. Gegen alle Vorurteilte ist die Vernunft für Rohmer nämlich nicht die Widersacherin der romantischen Leidenschaft; sie ist ihre Mitspielerin. Sie gibt dem Begehren, dem letzten Naturereignis in der künstlichen Zivilisation, eine Richtung und verwandelt es symbolisch in Liebe. Darum bestehen Rohmers Filme aus langen Dialogen, aus Phrasen und Sentenzen, aus Reden und Ausreden, wie überhaupt die Erotik der Sprache das Kostbarste ist, was Rohmer seinen Figuren mitgegeben hat. Die Sprache schließt die Kluft zwischen Kultur und Natur; sie beseelt das Begehren oder humanisiert sogar …“ | https://www.zeit.de/kultur/film/2010-01/eric-rohmer-nachruf/komplettansicht

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stefanincello (12. Januar 2010 um 17:03 Uhr): “ … „Eric Rohmers Filme, das darf man sagen, hätten im heutigen Kino kaum eine Chance. In seinen Geschichten gehen die Uhren anders. “ … Ein bitteres Zeugnis für die heutige Gesellschaft … Ich hoffe, dass diese Behauptung falsch ist. …“

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