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„… „If you tell my mother about me, I’ll kill you.“ Es ist typisch für Zwangsneurosen aller Art, dass sie oft vor der eigenen Familie geheim gehalten oder bagatellisiert werden. …“ | Aus: „Dramaturgie der psychischen Störungsbilder und Einsatz der Psychoanalyse in Alfred Hitchcocks Marnie“ | Verfasserin: Stefanie Hatzl (Wien, 2014) | https://docplayer.org/113561383-Diplomarbeit-titel-der-diplomarbeit-dramaturgie-der-psychischen-stoerungsbilder-und-einsatz-der-psychoanalyse-in-alfred-hitchcocks-marnie.html
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“ … Marnie ist ein mit psychologischen Elementen durchsetzter Thriller des Regisseurs Alfred Hitchcock aus dem Jahr 1964. … Der Film polarisiert bis heute Publikum, Filmkritik und Filmwissenschaft. … Das Internetjournal C&B, das dem Film eine umfassende und reich dokumentierte Analyse widmet, bezeichnet Marnie als „rasiermesserscharfe Erforschung sexueller Gewalt, der psychologischen Folgen solch unentschuldbarer Handlungen und der Komplexität der menschlichen Seele“ … Bei seinem Start wurde er durchweg als Hitchcocks bis dahin schwächstes Werk eingeschätzt. So urteilt Edith Olive in ihrer Filmkritik im New Yorker: „Alfred Hitchcocks neue Marnie ist ein idiotischer und billiger Film mit zwei grässlichen Leistungen in den Hauptrollen […].“ Tony Lee Moral schreibt in seinem Buch, dass auch 50 Jahre nach Erscheinen des Films kein anderer von Hitchcocks Filmen das Publikum so stark polarisiere. Das Urteil über den Film schwanke zwischen „sadistisch, beleidigend und frauenverachtend“ bis zu „einem Tableau über Gender, Identität und Sexualität in unserer Gesellschaft“ und „Marnie mit der Szene von sexuellem Mißbrauch in der Ehe, wäre heute ganz anders erzählt worden, oder vielleicht überhaupt nicht erzählt worden“, eine Aussage, die exemplarisch ist für einen neuen Blick auf den Film im Zusammenhang mit der MeToo-Debatte, die im Herbst 2017 in den USA angestoßen wurde, als auch Hitchcocks Film aus einer wiederum neuen Perspektive gesehen wurde. … Für den kanadischen Filmkritiker Robin Wood ist Marnie „eins von Hitchcocks reichsten, vollkommen ausgeführten und reifen Meisterwerken“. … “ | https://de.wikipedia.org/wiki/Marnie_(1964)
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Trouble (2016): “ … Unterm Strich betrachtet bleibt mit Marnie meines Erachtens ein Meilenstein, ja sogar ein Meisterwerk, mit einer feministischen Protagonistin, die gegen ein Trauma zu kämpfen hat. …“
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dantesque (2012): “ … Ich hatte „Marnie“ vor zirka einem Jahr zum ersten Mal gesehen. … So richtig gefallen wollte mir „Marnie“ nicht. Der Film war mir damals einfach irgendwie zu bizarr, und ich konnte damit einfach nicht wirklich viel anfangen. … heute, nachdem ich über 20 Hitchcock-Filme im DVD-Regal stehen habe, kann ich über meine ursprüngliche Einstellung zu „Marnie“ nur den Kopf schütteln. … Ich mag diese kleinen psychoanalytischen Puzzleteile – und mir ist’s auch vollkommen egal, ob das damals oder heute State-of-the-Art war, was die Psychologie betrifft, oder nicht. Hitchcock war damit so oder so seiner Zeit einfach weit voraus. …“
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Kenduskeag (2020): “ … Selbst für Hitchcock Verhältnisse liefert „Marnie“ ziemlich harten Psycho Tobak, der in seiner mitunter recht deutlichen Darstellung sexueller Gewalt auch heute noch eine schockierende Wirkung erzielt. Da stellt sich unweigerlich die Frage, wie das erst auf das Publikum der 60er Jahre gewirkt haben muss. …“
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der cineast (2020): “ … Alfred Hitchcock fängt an mir Sorgen zu machen. Vielschichtiger, bedrückender, gruseliger und einnehmender kann ein Psychogramm, eine Liebesgeschichte, ein Melodram, ein Film über Gewalt und Sex kaum sein. Diese hermetische Dichte der Welt, die spektakuläre Musik, die exzellente Schauspielführung. Ein rotes Flackern. Die Periode auf der Linse. Das Erwachen der Sexualität als dauerhafter Schock des Unbehagens. Erotische Spannung als Schrecken. Missbrauch als Befreiung. MARNIE hat in mir die blanke Panik, entsetzliche Ungewissheit und einen dauerhaften Zustand schierer Angst hervorgerufen. … Ein Film wie eine Therapiestunde, die Traumata aufrüttelt, sichtbar macht und sogar melodramatisch heilt. … „
Aus -> Kommentaren zu: „Marnie“ Kinostart: 17.09.1964 | https://www.moviepilot.de/movies/marnie/kritik?filter=all&order=likes
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