Eine freie, nicht von der öffentlichen Gewalt gelenkte, keiner Zensur unterworfene Presse ist ein Wesenselement des freiheitlichen Staates; insbesondere ist eine freie, regelmäßig erscheinende politische Presse für die moderne Demokratie unentbehrlich. Soll der Bürger politische Entscheidungen treffen, muß er umfassend informiert sein, aber auch die Meinungen kennen und gegeneinander abwägen können, die andere sich gebildet haben. Die Presse hält diese ständige Diskussion in Gang; sie beschafft die Informationen, nimmt selbst dazu Stellung und wirkt damit als orientierende Kraft in der öffentlichen Auseinandersetzung. In ihr artikuliert sich die öffentliche Meinung.
Bundesverfassungsgericht, Spiegel-Urteil vom 5. August 1966
Die vorstehenden vier Sätze sind mittlerweile 44 Jahre alt. Dennoch beinhalten sie eigentlich alle Antworten auf die Fragen, die sich uns Deutschen in der WikiLeaks-Debatte stellen. … (Udo Vetter)
Aus „Kriegsgerät Serverplatz“ (lawblog.de, 2010/12/07)
=> http://www.lawblog.de/index.php/archives/2010/12/07/kriegsgerat-serverplatz/
Kontext: Die Spiegel-Affäre 1962 war eine politische Affäre in der Bundesrepublik Deutschland, bei der sich Mitarbeiter des Nachrichtenmagazins Der Spiegel auf Grund eines kritischen Artikels der Strafverfolgung wegen angeblichen Landesverrats ausgesetzt sahen. …
=> http://de.wikipedia.org/wiki/Spiegel-Aff%C3%A4re
-.-
… überall nutzt Assange die Freiheiten, die demokratische Rechtsstaaten bieten. Seine Server stehen in Ländern mit einem großen Herz für Meinungsfreiheit. Dennoch klagt er diese Demokratien an, schimpft sie „autoritäre Konspirationen“, die er durch – ja, man muss das Wort benutzen – totalitäre Transparenz zur Offenheit zwingen will. …
Aus: „Sein größter Feind“ (07.12.2010)
Ein Kommentar von Stefan Kornelius
[Einschub]: Das sieht man ja gerade sehr gut, wie groß unser Herz für Meinungsfreiheit ist. DAS ist das Niveau der Süddeutschen. Au weia. …
via http://blog.fefe.de/?ts=b200453c
07.12.2010 um 19:04 Uhr,
MaestroRobertus schreibt
Schon den ganzen Tag…
…freuen sich die SZ Redakteure riesig. Da tönen sie ‚Die flucht hat ein Ende‘ oder ‚Die suche hat ein Ende‘ etc. erst im Artikel erfährt man das er sich gestellt hat.
… Dann noch über Wikileaks: zerstören Politik, gefährden Menschen, können Ökonomien beeinflusse. Na toll, die Banken beeinflussen auch Ökonomien auf perverse art. Soldaten töten und Wikileak tut das nicht…
07.12.2010 um 19:00 Uhr,
Tumas schreibt Meine güte…
Noch kurz vor Schluß: Schade, daß der Leser nicht Zensor spielen darf: Diesen Artikel können wir leider nicht veröffentlichen… Natürlich ist Assange kein Gott, aber wenn schon Interpol einen „möglichen“ Vergewaltiger jagt, sollte es doch jedem Dorfjournalisten klar sein, daß da was nicht stimmt.
07.12.2010 um 18:51 Uhr, Python11reloaded schreibt
Soviel zu ihrem Berufsethos..
…Herr Kornelius. Was für ein schwacher Kommentar. Ich bin angewidert. Wenn Sie und ihre Kollegen endlich mal ihren Allerwertesten hoch kriegen würden, und ihre Arbeit machen würden, anstatt den Regierenden und der dazugehörigen politischen Klasse bis zum anschlag irgendwo reinkrabbeln würden, wäre Wikileaks nicht so nötig wie es heute ist.
Die Presse mit ihren regierungshörigen offiziellen Verlautbarungen sollte sich viel mehr solidarisch zeigen.. aber auch bei Ihnen ist noch nicht angekommen, dass Informationen heute nicht mehr auf Cocktailparties oder in irgendwelchen Watergate-Hotels ausgetauscht werden, sondern dass dafür ein viel mächtigeres und umfänglicheres Mittel gibt. Bedienen Sie sich, oder ist ihnen das zu mühsam, weil es doch viel einfacher ist, das Bett mit den Mächtigen zu teilen, als sie mit fundierter Kritik, und der Konfrontation ihrer Machenschaften vor sich her zu treiben.
07.12.2010 um 18:50 Uhr,
NouvelAar schreibt
Schuld haben die Publizisten…
Da werden nachweislich massenhaft Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen nicht zuletzt aufgrund von gefakten Geheimdienstinformationen und lügnerischen diplomatischen Winkelzügen mit dem Bewusstsein der Geheimhaltung, aber Schuld sollen nicht diese Mittäter und Helfershelfer sein, sondern diejenigen, die für Offenlegung und Transparenz sorgen?! Treppenwitz der Geschichte – aber traditionell üblich seit langer Zeit. …
=> http://www.sueddeutsche.de/politik/wikileaks-julian-assange-verhaftet-sein-groesster-feind-1.1033329
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[…] Abgesehen von der Piratenpartei kritisieren nahezu alle Parteien Wikileaks. Wirtschaftsminister Rainer Brüderle von der angeblich freiheitsliebenden FDP hat die von Wikileaks enthüllten Dokumente sogar mit Papieren der Stasi verglichen. Julian Assange, eine Mischung aus Osama bin Laden und Erich Mielke? Oder doch lieber gleich Adolf Hitler? Fest steht, dass die Weltmacht USA Wikileaks und ihren Gründer Julian Assange mit allen Mitteln zu bekämpfen versucht. Dieser Kampf wird auf technischer, finanzieller und medialer Ebene geführt – und er trägt bisweilen komische, wenn nicht verzweifelte Züge. So freut sich US-Verteidigungsminister Robert Gates nun über die Verhaftung von Assange. Wohlgemerkt: Er freut sich darüber, dass ein Australier wegen Vergewaltigungsvorwürfen aus Schweden in London festgenommen wurde. … Das Verhaltensmuster, den Überbringer einer schlechten Nachricht stellvertretend für deren Ursache zur Verantwortung zu ziehen, war in der Geschichte häufig zu beobachten. Im Mittelalter wurde der Bote mitunter geköpft. Nimmt man die Äußerungen einiger US-Politiker ernst, hat sich seitdem nicht viel geändert.
# von lionfood
# Tue Dec 07 19:37:52 CET 2010
Die Journalistische Aufklärung endet am Tellerrand.
Deutsche Medien machen da echt gerade keine gute Figur. Man erfährt hier ja kaum was denn nun an interessanten Sachen drin steht. Es geht ja fast nur um die FDP und um Wikileaks selber. Neben vielem belanglosen gibt es aber doch eine Reihe von wirklich interessanten Dingen die hier ans Licht kommen. Der Guardian in England ist eine gute Anlaufstelle. …
Aus: „Schafft zwei, drei, viele Wikileaks!“ Von Carsten Kloth (07.12.2010)
=> http://www.tagesspiegel.de/meinung/schafft-zwei-drei-viele-wikileaks/3591724.html
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… In Schweden wird derweil heftig darüber debattiert, ob das harte Vorgehen der Staatsanwaltschaft gegen Assange richtig ist. Denn nicht eine internationale Verschwörung von Geheimdiensten, sondern eine übereifrige Staatsanwältin gilt als wesentlicher Grund für die Verhaftung. Inzwischen zweifelt sogar eine Vereinigung junger feministischer Frauen innerhalb der Sozialdemokratischen Partei an der Ernsthaftigkeit der Anschuldigungen und der Professionalität der Staatsanwaltschaft. Das ist insofern bemerkenswert, weil Assanges vermeintliches Vergewaltigungsopfer aus den Reihen dieser Gruppe stammt. Selbst innerhalb dieser Gruppe geht man nun davon aus, dass sich die Anklage allein darauf stützte, dass Assange gegen den Willen seiner Sexpartnerin kein Kondom benutzt haben soll. Diese Behauptungen sind allerdings nicht offiziell bestätigt. … Im schwedischen Rechtssystem sind die Grenzen zur Verbrechensrubrizierung „Vergewaltigung“ deutlich niedriger angesetzt, als in den meisten anderen EU-Staaten. Marianne Ny gilt darüber hinaus als besonders weitgehende Staatsanwältin. … Kritik an Ny wird auch deshalb laut, weil Assange nach der Anklageerhebung freiwillig drei Wochen in Schweden geblieben war, um sich einem Verhör zu stellen. Dennoch versäumte es Ny, ihn verhören zu lassen. Schließlich rief Assange die Staatsanwältin laut deren eigener Aussage an und fragte sie, ob er wieder ausreisen dürfe. Und Ny antwortete, ebenfalls nach eigener Angabe: Ja, er dürfe. Assange reiste aus, ganz offiziell. Erst im November beschloss das Amtsgericht einen international wirkenden Haftbefehl. Der Grund: ein „ernster Verdacht“ auf Vergewaltigung, sexuelle Belästigungen und Nötigung. Assange weigerte sich, erneut nach Schweden zu fahren und ging in Berufung. Doch die zweithöchste juristische Instanz in Schweden, das Hofgericht, ließ den Haftbefehl bestehen.
Allerdings schwächte das Gericht die Anklagepunkte, kaum bemerkt von der Weltöffentlichkeit, deutlich ab: Der Vorwurf der sexuellen Belästigung wurde ganz fallengelassen, es gebe keine Beweise. Bestehen blieb die Anklage wegen Vergewaltigung, allerdings auch hier in abgeschwächter Form: Gesucht – und heute festgenommen – wurde Assange wegen des Verdachts auf eine „weniger grobe Vergewaltigung“.
* NoG
* 07.12.2010 um 18:31 Uhr
erst hetzen, dann informieren
erst stimmt die komplette medienlandschaft das lied des auf der flucht befindlichen vergewaltigers an und nachdem er gefasst wird/ sich selber gestellt hat, wird informiert. und jetzt duerfen alle mal raten, was in der breiten bevoelkerung haengen bleibt.
* robertjordan
* 07.12.2010 um 18:35 Uhr
Besser als jeder Film,
das Drehbuch wäre allerdings wegen Unglaubwürdigkeit abgelehnt worden. …
* dopethepope
* 07.12.2010 um 18:49 Uhr
das darf doch alles nicht wahr sein…
Ich stehe Wikileaks und insbesondere der jüngsten Veröffentlichung durchaus kritisch gegenüber. Aber was jetzt alles in Bezug auf Assange passiert ist ja wohl ein schlechter Scherz?
– Amazon kündigt die Server
– Paypal kündigt die Kooperation mit Wikileaks
– Mastercard kündigt die Kooperation mit Wikileaks
– Internetadressen werden gekündigt
– Privatkonten von Assange werden gesperrt
– Vergewaltigung weil kein Kondom benutzt????
Mit „Recht“ hat das alles nichts mehr zu tun…
* hintensitzer
* 07.12.2010 um 20:11 Uhr
History repeats itself
Man muss gar nicht weit in die Vergangenheit reisen, um ein ähnliches Szenario wiederzufinden. Im Jahre 1972 wurden den Herren Woodward und Bernstein (heute Herr Assange) von einem Herrn Deep Throat aka Mr. Felt (heute Private Manning) Dinge zugetragen, die von einer mehr oder minder „hörigen“ oder „gekauften“ Staatsanwaltschaft (heute dito) regelrecht bekämpft wurden. Ich hoffe inständig, dass auch heute Herr Assange mit dem Pulitzer-Preis davongeht und nicht mit sechs Jahren Haft. Diese schlechte Alternative findet sich leider auch in der (Literatur-) Geschichte, der Autor heißt Franz Kafka…
Aus: „Die Frau, die Assange jagt“ Von Andre Anwar (7.12.2010)
Quelle: http://www.zeit.de/politik/ausland/2010-12/wikileaks-assange-schweden
Kontext:
Assange Case: Evidence Destroyed Over and Over Again
by Göran Rudling. From 30 September 2010.
=> http://radsoft.net/news/20101001,01.shtml
How the rape claims against Julian Assange sparked an information war
# Esther Addley, guardian.co.uk, Tuesday 7 December 2010 21.34 GMT
Conspiracies, slander and misogyny have become every bit as central to debate as principles of justice
=> http://www.guardian.co.uk/media/2010/dec/07/rape-claims-julian-assange
Assange, die angebliche Vergewaltigung und der Europäische Haftbefehl
Florian Rötzer (08.12.2010)
=> http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33799/1.html
Die Schwedinnen, die Assange belasten
Von Monica Fahmy (08.12.2010)
=> http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/Die-Schwedinnen-die-Assange-belasten/story/11722023
Wie man in Schweden einen Mann belasten kann
Von Detlef Borchers (09. Dezember 2010)
=> http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479E9E76425072B196C3/Doc~E87EEE82032EB4D1785FF2CA29EE4814D~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Hexenjagd 2.0 (12/2010)
=> http://typischich.at/home/wienerin/616969/Hexenjagd-20?seite=
Interpols Jagd nach einem geplatzten Kondom (07.12.10)
=> http://www.aargauerzeitung.ch/international/interpols-jagd-nach-einem-geplatzten-kondom-102208346
-.-
[Überschriften aus news.google.de – Die Suche nach „Wikileaks“ @ 08.12.2010]:
Kommentar: Der Mann ohne Gesetz
WELT ONLINE – Vor 4 Stunden
Warum kann man Wikileaks nicht einfach abschalten?
BILD – 05.12.2010
Wikileaks-Gründer in Haft: Julian Assange – Überflüssiger Märtyrer
Financial Times Deutschland – Vor 1 Stunde
Hat er DIESE zwei Schwedinnen vergewaltigt?
BILD – Vor 2 Stunden
Vergewaltigung auf Schwedisch
WELT ONLINE – Vor 4 Stunden
Julian Assange riskiert sechs Jahre Gefängnis
Südwest Presse – Vor 4 Stunden
Wikileaks-Chef bleibt hinter Gittern
BILD – Vor 21 Stunden
Warum will der Wikileaks-Chef die Welt aus den Angeln reißen?
BILD – 05.12.2010
WikiLeaks-Gründer bleibt wegen Fluchtgefahr in Haft
Reuters Deutschland – Vor 18 Stunden
Wikileaks-Gründer im Gefängnis
WELT ONLINE – Vor 6 Stunden
Assange-Festnahme: Verhaltene Freude in den USA
Frankfurter Rundschau – Vor 17 Stunden
USA begrüßen Assange-Festnahme
CIO – Vor 21 Stunden
heute2: USA freuen sich über die Festnahme von Julian Assange.
turi2 – Vor 20 Stunden
Das Netz um Julian Assange zieht sich zu
DiePresse.com – 04.12.2010
US-Botschaft warnt davor, Assange Asyl zu geben
Basler Zeitung – 04.12.2010
Julian Assange festgenommen – er kommt noch heute vor den Richter
Tages-Anzeiger Online – 07.12.2010
Assange bleibt hinter Gittern – Wikileaks macht weiter – London
FOCUS Online – Vor 19 Stunden
Festnahme des Wikileaks-Kopfs: Assange bleibt hinter Gittern
Financial Times Deutschland – Vor 20 Stunden
US-Verteidigungsminister begrüßt Verhaftung Assanges
AFP – Vor 22 Stunden
Gründer von Wikileaks ist hinter Gittern
Badische Zeitung – Vor 12 Stunden
Wie die USA eine Auslieferung begründen könnten
Deutsche Welle – Vor 16 Stunden
US-Botschafter warnt Schweiz vor Aufnahme von Assange
derStandard.at – 04.12.2010
Assange, ein Vergewaltiger? Wegen diesen Frauen wird er gejagt
BLICK.CH – 06.12.2010
Assange bleibt im Kittchen
euronews – Vor 3 Stunden
Für den Wikileaks-Chef wird es eng
Express.de – 07.12.2010
Wikileaks-Gründer bleibt hinter Gittern
inFranken.de – Vor 18 Stunden
Wikileaks: US-Botschafter droht der Schweiz
Schweizmagazin.ch – 05.12.2010
Westdeutsche Zeitung: Schweden ermittelt als souveräner Staat gegen Assange …
FinanzNachrichten.de (Pressemitteilung) – Vor 16 Stunden
WikiLeaks: Konten werden eingefroren oder gesperrt
TweakPC – 06.12.2010
Wikileaks: Australien ermittelt gegen Assange
drs.ch – 04.12.2010
«Wieso glauben die Leute Assange mehr als der US-Regierung?»
Der Bund – Vor 13 Stunden
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„Die Verhaftung bringt Assange zurück in die Realität“
Zu lange spielte Julian Assange mit der Rechtsfreiheit im Internet. Jetzt holt ihn der Rechtsstaat im wahren Leben ein …
Meinung | Autor: Claus Christian Malzahn (08.12.2010)
=> http://www.welt.de/debatte/kommentare/article11451144/Die-Verhaftung-bringt-Assange-zurueck-in-die-Realitaet.html
08.12.2010, 00:48 Uhr, Wikileaker sagt:
Was für ein verlogener Artikel!
1) er hat sich freiwillig gestellt, ist also nicht verhaftet worden
2) er hat sich den Vorwürfen der Vergewaltigung gestellt, nicht wegen Wikileaks
08.12.2010, 00:49 Uhr, Rudi Mentär sagt:
Wow, dieser Artikel ist völlig emotional motiviert und gründet auf furchtbar unsachlichem- und unjournalistischem Fundament…
Solch dumme und stümperhafte Artikel hätte ich von Welt-Online nicht erwartet.
08.12.2010, 00:55 Uhr, Leser sagt: sagt:
Der Autor sollte sich mal überlgen, welche Funktion die Presse eigentlich hat.
08.12.2010, 00:59 Uhr, Das war ein komischer Artikel sagt:
Warum behauptet die WELT, es gäbe eine “ Rechtsfreiheit im Internet“?
Das hat es – nie – gegeben! Es gab auch nie eine Rechtsfreiheit im Telefonnetz!
08.12.2010,
01:04 Uhr, trosia sagt:
Was ist das für ein Unsinn? Der Autor dieses Artikel sollte sich schleunigst mal in der Realität umsehen. Und im Duden mal unter „Rechtsstaat“ recherchieren.
Mein Gott, Deutschland, hast Du das nötig? …
usw.
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„Assanges Versteck in London enttarnt“
Quelle ZEIT ONLINE, dpa, AFP (8.12.2010)
Kommentare zu: „Assanges Versteck in London enttarnt“
* uhuznaa
* 08.12.2010 um 9:46 Uhr
Grrr…
Die Zeitung heißt „The Australian“, nicht „The Australien“.
Assange hatte sich auch nicht „versteckt“, er hatte seinen Aufenthaltsort der britischen Polizei von vornherein bekannt gegeben.
Dass Assange nicht nach Schweden ausgeliefert werden will, hat gute Gründe. Es besteht durchaus die Gefahr, dass Schweden ihn an die USA ausliefert, denn Schweden ist da mehr als willfährig.
Aus einer der von Wikileaks veröffentlichten Depeschen:
„Swedish military and civilian intelligence organizations are strong and reliable partners on a range of key issues … The good cooperation on counterterrorism, both domestically and internationally, has helped Swedish authorities carry out their mandate to protect Swedish citizens and national interests. Due to domestic political considerations, the extent of this cooperation in not widely known within the Swedish government and it would be useful to acknowledge this cooperation privately, as public mention of the cooperation would open up the government to domestic criticism.“
Quelle: http://213.251.145.96/cable/2007/05/07STOCKHOLM506.html
Dieses seltsame Gerangel um angebliche Vergewaltigungen nach einer zuerst fallengelassenen und dann nach einem Personalwechsel wieder aufgenommenen Anklage paßt da nur zu gut ins Bild.
Liebe ZEIT-Redaktion, betreibt doch bitte mal Journalismus und kopiert nicht immer nur dpa- und AFP-Meldungen. „Vierte Macht“ bleibt man so nicht.
* Bitte bleiben Sie sachlich
* 08.12.2010 um 9:54 Uhr
Parallele?
In diesen tagen wird einem chinesischen
Widerstandskämpfer der Friedensnobel-
Preis verliehen. Gerne tut der Westen
so etwas. Den eigenen Widerstand sperrt
er dagegen gerne weg…
* Buh
* 08.12.2010 um 9:55 Uhr
Illegal?
Ist es wirklich illegal Geheime Dokumente zu veröffentlichen? Haben sich nun alle Zeitungen dieses Erdballs strafbar gemacht?
Illegal ist es die Dinger zu entwenden, aber sicherlich nicht sie zu publizieren, das ist nicht illegal, sondern Journalistisches Tagesgeschäft.
* dame.von.welt
* 08.12.2010 um 10:12 Uhr
Ein weiteres Mal macht sich die Kluft zwischen dem vermeintlich etablierten Journalismus und dem Internet in Form von Wikileaks und auch dem Laienjournalismus der Foren deutlich.
Zeitonline scheint es tatsächlich für ausreichend zu halten, nun den zweiten namenlosen Artikel, fix gestrickt aus einer Agenturmeldung, zu veröffentlichen.
Man bekommt hier zunehmend den Eindruck von Kopf in den Sand, von Angst vor der Konkurrenz von unten, von Billigung der hysterischen und überaus interessanten Reaktionen auf Cablegate und Assange. Statt hier Position zu beziehen, Solidarität mit einem Kollegen und ein Minimum an Pressekodex zu demonstrieren. 4. Gewalt kritischer und engagierter Journalismus geht wirklich anders. Gut, daß es doch noch Menschen wie Vaughan Smith gibt. Informationen und Positionen leider auch heute wieder aus anderen Medien
* manJopp
* 08.12.2010 um 10:15 Uhr
Bitte gründlich recherchieren…
…oder es bleiben lassen.
Liebe Zeit Red.
Ich bin lange schon ZEIT Abonnent und lese die Artikel ausgesprochen gerne und mit viel Interesse.
Ich mag die teils kontroverse Berichterstattung.
Warum also hier dieses BLIND Zeitungsniveau?
„Assanges Versteck in London enttarnt“
Was ein Blödsinn.
Der Mann ist freiwillig zur Polizei gegangen.
Die Polizei wusste schon länger wo er sich aufhielt.
Warum wird Assange in den Medien überwiegend als Gauner und Krimineller dargestellt?
Es gibt kein Gerichtsurteil und auch keine brauchbare Anklage.
Schreibt mal über schwedisches Recht und wie es zu dem Vergewaltigungsverdacht kommen konnte.
Das ist nämlich völlig anders als man sich das als Deutscher vorstellt.
Bitte betreibt ehrliche offene Berichterstattung bezgl. Wikileaks und Assange.
Wenn ihr euch auf die allgemeine unangebrachte Hetze gegen beide einschießt werde ich mein ABO kündigen müssen, da das Vertrauen in die ZEIT dann zerstört wäre.
P.S.
Nein, auch ich halte die Veröffentlichung der Cables nicht für sinnvoll. Aber die Jagd die nun stattfindet rechtfertigt jede Veröffentlichung nachträglich, da sie einen Fehler im System aufzeigt.
* Zack34
* 08.12.2010 um 10:27 Uhr
@Redaktion
die Vorkommentierenden haben es schon klargemacht:
Sie ignorieren elementare Fakten (Umstände seiner Aufenthalt, Frage der Anmeldung, usw.), machen reisserische, Tatsachen verdrehende Titel (so wie die UFO-Nummer) und ignorieren die lementaren Widfersprüche im eigenen Text …
Gegen konservative sichtweise habe ich persönlich nichts einzuwenden, sofern sie elementare Fakten sauber recherchiert und darauf basierend eine Position bezieht. Aber das hier ist nur flach und schwach, zumal vielfach abgeschrieben, dpa läßt grüßen. Meines Erachtens ist diese Bewegung alles andere als gut. Sie zeugt von einer, zunehmend masochistischen Schwächung der Medien als aktiven Teils einer demokratischen Öffentlichkeit. Die Selbstgeiselungen der Journallisten dieser Tage (selbst der Herr Leyendecker hat sich in der SZ dazu verstiegen) mit der ganzen überspannten Kritik am vermeintlichen Verlust der Geheimhaltung in der Politik… läßt tief blicken, und macht Sorge hinsichtlich der künftigen Entwicklung dessen, was wir angeblich alle gerne als offene Demokratie beziechnen und aufbewahren möchten.
Anscheinend haben die Medien nicht mitbekommen, dass Bürger durchaus redaktionelle Kommentare in ihrer chron. Reihenfolge miteinander vergleichen.
* Talisker
* 08.12.2010 um 10:49 Uhr
Und wieder…
… mal ein Artikel auf unterstem Niveau, der noch nicht einmal die Fakten korrekt wiedergibt.
Tatsachen werden absichtlich verdreht, damit man zu den erwünschten Schlussfolgerungen kommen kann. Ich bin wirklich entsetzt über den Zustand der gesamten deutschen Presse und insbesondere der ZEIT, die ich lange Jahre als unabhängig betrachtet habe. So kann man sich täuschen.
Mittlerweile ist es leider nicht mehr zu leugnen, dass auch sie nur ein Handlanger der Politik sind. Mein Vertrauen haben sie jedenfalls gründlichst verspielt. …
MfG,
Ihr langjähriger Abonnent
* Buh
* 08.12.2010 um 12:06 Uhr
darf ich…
…nochmal darauf hinweisen, dass es nicht Wikileaks war, die über den Inhalt der Depeschen berichtet und daraus zitiert hat, sondern in Deutschland der Spiegel und in anderen Ländern, andere Magazine und Zeitungen?
=> http://www.zeit.de/politik/ausland/2010-12/assange-london-frontlineclub?commentstart=25#comments
-.-
… Every time WikiLeaks publishes the truth about abuses committed by US agencies, Australian politicians chant a provably false chorus with the State Department: „You’ll risk lives! National security! You’ll endanger troops!“ Then they say there is nothing of importance in what WikiLeaks publishes. It can’t be both. Which is it? …
Ex-Soldier of Melbourne Posted at 10:00 AM Today
Wikileaks is the type of media we need these days, the sort that is not afraid to bring the government to task. For too long governments have operated as if they are our masters, and our Defence Force their toy …
…
„Don’t shoot messenger for revealing uncomfortable truths“
Julian Assange, From: The Australian, December 08, 2010
=> http://www.theaustralian.com.au/in-depth/wikileaks/dont-shoot-messenger-for-revealing-uncomfortable-truths/story-fn775xjq-1225967241332
-.-
[…] STOCKHOLM taz | Wikileaks Cablegate hat sich für die schwedische Öffentlichkeit zu einem veritablen Fortsetzungskrimi entwickelt. In Sachen Julian Assange gibt die schwedische Justiz Rätsel auf. … Täglich können seit einigen Wochen die beiden Stockholmer Zeitungen, die Zugriff auf die teilweise noch unveröffentlichten Dokumente mit Schwedenbezug haben, mit neuen verblüffenden Enthüllungen über die geheime Zusammenarbeit zwischen den USA und Schweden aufwarten. Dass das früher „neutrale“ jetzt offiziell „allianzfreie“ Land eigentlich immer ein geheimer NATO-Verbündeter war, ist keine neue Erkenntnis. Kann man aber schwarz auf weiß lesen, wie man von seinen PolitikerInnen an der Nase herumgeführt wird, bekommt das jedoch durchaus noch eine andere Qualität. Zumal es auch neue Einzelheiten gibt. Eine enge geheimdienstliche Zusammenarbeit mit den USA wurde offensichtlich ganz absichtlich am Parlament vorbei installiert. Was ein Verstoß gegen die Verfassung wäre. Für die oppositionelle schwedische Linkspartei ist das so „extrem erschütternd“, dass sie nun die Einrichtung einer „Wahrheitskommission“ fordert. Und die sozialdemokratische Tageszeitung Aftonbladet kommentiert: „Niemand kann länger als ‚Konspirationstheorien‘ abtun, wie weit Schweden von der anderen Seite des Atlantiks her gesteuert wird.“ …
So äußerte sich beispielsweise Assanges britischer Anwalt Mark Stephens gegenüber der BBC: Ein „politischer Stunt“ sei die Verfolgung des Wikileaks-Gründers Julian Assange durch die schwedische Justiz. …
Aus: „Verschwörung, Zufall oder Routine“ VON REINHARD WOLFF (07.12.2010)
=> http://www.taz.de/1/netz/netzpolitik/artikel/1/verschwoerung-zufall-oder-routine/
-.-
…
drdre schrieb am 08.12.2010 um 06:54
Völlig richtig ist, dass sich Ideen nicht einsperren lassen, auch wenn man jetzt versucht mit Lug und Trug, sowie Rufschädigung und einfrieren von Konten, die Arbeit von Menschen zu boykottieren, die nur eines einfordern, die Ausübung von Transparenz, Demokratie und Freiheit von Meinungsäusserung. Was leider von vielen Mainstream Medien negiert wird.
Ferner wird von Seiten der US Regierung auch noch massiv versucht das Net zu manipulieren. So wurden verstärkt Angriffe auf die Server geführt, die Wikileaks unterstützten.
Wobei von der Gegenseite nun auch Angriffe gegen Server von Paypal, Visa und der schweizerischen Postbank geführt wurden, die Wikileaks kündigten.
Nun herrscht eine Art von Cyberkrieg im Internet.
Ausgelöst durch den Versuch der US -Administration die Meinungsfreiheit einzuschränken.
Ich denke man sollte auf der Hut sein, wenn offizielle wohlklingend von Freiheit und Demokratie sprechen…
Dies scheint wie im Fall Assange nicht für alle Erdenbürger zu gelten.
Kommentare zu: „Machtlose Gitter“
Gegenmacht | 07.12.2010 13:15 | Steffen Kraft
=> http://www.freitag.de/positionen/1048-machtlose-gitter
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Allmählich findet die FDP zumindest zu ihrer politischen Liberalität. Sie eckt immer öfter mit der Union an, wenn es um Bürgerrechte, Überwachung und Datenschutz geht. Wie die Dokumente zeigen, die Wikileaks veröffentlicht hat, war man deswegen auch in der US-Regierung nicht von der schwarzgelben Regierung erfreut, weil es jetzt schwerer würde, ungehindert Zugriff auf die Daten der Deutschen zu erlangen.
Jetzt outet sich auch Christian Ahrendt, der rechtspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion. Er sieht die Verfolgung von Julian Assange und Wikileaks als verfehlt an. Der Financial Times sagte er: „Die Veröffentlichung der Staatsgeheimnisse ist nicht das Problem von Assange oder Wikileaks. Der Staat muss seine Unterlagen selbst schützen. Dazu hat er ausreichend Kapazitäten und Mittel. Die Versuche, solche Seiten zu eliminieren, sind massive Angriffe auf die Pressefreiheit und eine Bevormundung des Bürgers.“ …
Aus: „FDP-Politiker verteidigt Wikileaks“ Florian Rötzer (08.12.2010)
=> http://www.heise.de/tp/blogs/6/148899
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Der „Information Warfare“ um WikiLeaks hat eine neue Dimension erreicht. Zwar hatte die US-Regierung davor einen Schlag nach dem anderen gegen WikiLeaks geführt und die Enthüllungsplattform zuerst von den Servernetzen des Anbieters von Cloud-Computing, Amazon, werfen lassen.
Dann wurde der DNS-Provider Everydns.net so lange unter Druck gesetzt, bis er Wikileaks.org aus seiner Datenbank löschte, sodass die Site selbst jetzt nur noch unter der IP-Adresse 213.251.145.96 zu erreichen ist. Am Freitag gab der Bezahldienst PayPal dann bekannt, dass man das Spendenkonto für die Enthüllungswebsite deaktiviert habe.
Dazu kamen jede Menge offene wie versteckte Drohungen seitens der US-Regierung und von Kongressabgeordneten. Davor schon hatte die australische Regierung in den Chor eingestimmt und bekanntgegeben, dass sie im Falle einer Rückkehr des australischen Staatsbürger Julian Assange mit den USA sehr eng zusammenarbeiten würde, was nichts anderes als die Drohung mit Auslieferung bedeutet.
Genützt hat all das offensichtlich nichts. Statt einer einzigen Website sind es ein paar Dutzend, die allesamt auf dem aktuellen Stand sind, weitere 165 enthalten immerhin bereits die erste Tranche der Dokumente. Das sind allerdings nur jene Sites, die von Savewikileaks.net laufend auf Aktualität überprüft werden, daneben existieren andere sogenannte „Mirrors“, in Österreich wie in den USA. Hunderte andere Websites haben vor ihren Domainnamen „wikileaks“ eingetragen und verlinken direkt auf 213.251.145.96, das „Original“ in Schweden. Wenn es nicht gerade in Frankreich oder mehr in der Schweiz gehostet wird.
Für alle, die mit dem Netz schon etwas länger vertraut sind, kommt das nicht gar so überraschend, denn das momentane Geschehen rund um WikiLeaks ist nur neu in seiner Dimension, der Mechanismus selbst ist altvertraut.
… Die „Library of Congress“, die weniger eine Bibliothek als vielmehr eines der größte Multimedia-Archive der Welt darstellt, verfügt nach eigenen Angaben über 144 Millionen Einzelobjekte, davon 33 Millionen Bücher, fast 64 Millionen Manuskripte und die größte Sammlung juristischer Texte, Filme, Tonaufnahmen und Karten.
Nur über die „Cablegate“-Dokumente verfügt die Library nicht, da sie seit Donnerstag sowohl für Angestellte wie Besucher die IP-Adresse von WikiLeaks sperrt. Hunderte von Klon-Websites bzw. „Domain-Mappings“ (wie oben beschrieben) der Aufdeckerplattform zu sperren, ist allerdings ein Ding der Unmöglichkeit, da stets neue Sites dazukommen.
Das weiß man natürlich auch seitens der US-Regierung, deshalb wird eben auf Einschüchterung gesetzt. In mehreren E-Mail-Wellen wurden die Angestellten des öffentlichen Diensts davor angewiesen, WikiLeaks zu verlinken, zu zitieren, oder auch nur anzusehen, da die auf der Site enthalten Dokumente immer noch als „geheim“ eingestuft seien. Die Studenten der „School of International and Public Affairs“ an der Columbia University wurden gar gewarnt, derlei würde eine künftige Karriere im öffentlichen Dienst gefährden.
Die Karriereplanung der Althacker von 2600.com – dazumals der Schrecken der analogen US-Telefonnetze – ficht derlei jedenfalls nicht an. Sie verlinken auf jene Dokumente, die von den Studenten der Politikwissenschaft in Boston – Schwerpunkt des Instituts sind internationale Beziehungen- nicht gelesen werden dürfen.
„Bin ich denn ein Krimineller?“ fragte sich Columbia-Professor Gary Sick in seinem Blog am Sonntag Abend. Politologe Sick analysiert die Inhalte der auf Wikileaks veröffentlichten „Cables“ (Depeschen). Sehr viel absurder geht’s wohl nicht im „Land der Freien“, das die freie Meinungsäußerung als ersten und wichtigsten Zusatz zur Verfassung hat.
Aus: „WikiLeaks hat sich verhundertfacht“ (05.12.2010)
Erich Moechel – Netzpolitik, Datenschutz, IT und alles, was funkt. Spaß am Gerät.
=> http://fm4.orf.at/stories/1669877/
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… in den Medien sieht es übel aus. Zwar werden die Wikileaks-Dokumente ausführlich gewürdigt, doch immer wieder wird Julian Assange als Verräter gebrandmarkt – ein Vergehen, dass dem gebürtigen Australier mangels US-Staatsbürgerschaft gar nicht begehen kann. Schlimmer noch: Kolumnisten rufen zu Attacken gegen Wikileaks und seinen Chef auf. In der Washington Times durfte der Konservative Aktivist Jeffrey T. Kuhner einen unverhohlenen Mordaufruf publizieren – die Redaktion verzichtete auf jede Distanzierung. Stattdessen stellte die Zeitung dem Kommentar ein Fahndungsplakat zur Seite: „Julian Assange – Wanted Dead“. Wenn Mordanschläge der einzige Reflex auf internationale Herausfordrungen sind, kann sich die Supermacht USA endgültig von der Bühne internationaler Politik verabschieden.
07.12.2010 12:52 Uhr:
von duke:
Danke für diesen sachlichen und sehr neutralen Artikel. Leider findet man solche differenzierten Betrachtungen in der deutschen Medienlandschaft nur noch selten bis gar nicht. Leider gibt es auch bei euch tendenziöse und uninformierte Hetzartiekl, z.B. von Seeliger. Auch die Trennung zwischen Assange (Vergewaltigung) und WikiLeaks (Veröffentlichung von Geheimdokumenten) findet kaum noch in der Berichterstattung statt.
Aus: „Hackerethik gegen Staatsbürokratie“ VON Torsten Kleinz (07.12.2010)
=> http://www.taz.de/1/netz/netzpolitik/artikel/1/hackerethik-gegen-staatsbuerokratie/
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… „Pressefreiheit ist unbezahlbar, für alles andere gibt es Mastercard.“ Am vergangenen Montag war bekanntgeworden, dass Spenden an die Enthüllungsplattform Wikileaks über Mastercard nicht mehr möglich sind. Nur einen Tag später zog mit Visa das zweite große Kreditkartenunternehmen der Welt nach. Zuvor hatte bereits der Online-Bezahldienst PayPal seine Zusammenarbeit mit Wikileaks eingestellt. Viele Blogger und Kommentatoren vermuten hinter den Entscheidungen eine politische Einflussnahme amerikanischer Regierungsstellen. Das bestreiten Mastercard, Visa und PayPal zwar vehement. Auffällig ist aber doch, dass zumindest die beiden Kreditkartenfirmen sonst keineswegs zimperlich sind bei der Auswahl ihrer Kunden. Unproblematisch finden Visa und Mastercard offenbar, dass über ihren Service Spenden an den politischen Arm des rassistischen Ku-Klux-Klan abgewickelt werden. …
08.12.2010 um 15:51 Uhr
KulturOptimist schreibt
Wie offensichtlich denn noch?
Mühlen auf die Wasser aller Verschwörungstheoretiker ist das sowieso, aber die handfesten Beweise einer direkten Einflussnahme der amerikanischen Politik auf internationale Zahlungssysteme wird immer deutlicher!
Scientology, der erwähnte Ku-Klux-Clan, eine einschlägige Pädophilen-Website, die Pirate Bay, eine in Europa tätige islamistische Hetzerorganisation, deren Mitglieder schon häufiger angeklagt und verurteilt wurden, die NPD, die Linke, die jeweiligen amerikanischen Pendants… sie alle können weiterhin über Paypal, Visa, Mastercard, amerikanische wie auch europäische Konten Geld empfangen.
Wikileaks eben nicht und in dem Augenblick, in dem er heikelstes Material veröffentlicht, wird sein Chef im 4. Versuch angeklagt, ein Verbrechen mit Sexbezug begangen zu haben und stellt sich nach dem 2. Versuch einen internationalen Haftbefehlt zu erwirken freiwillig. …
Aus: „Ku-Klux-Klan ja, Wikileaks nein“
Von Malte Conradi und Johannes Kuhn (08.12.2010)
=> http://www.sueddeutsche.de/politik/kreditkartenfirmen-lieber-ku-klux-klan-als-wikileaks-1.1033641
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The established media is not immune to promulgating these. In fact, the established media in many cases appears to be their primary vector. The result is a general public misinformed at even the most basic level on the purpose and impact of Wikileaks and its efforts. …
=> http://www.wlcentral.org/frequent-falsehoods
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tbc
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