[Verfassung und Wirklichkeit… ]

„Sie schaden unserem Ruf“ – WELT am SONNTAG vom 04.06.67, Seite 8 von 36
http://www.medienarchiv68.de/dl/202104/524.jpg.pdf

http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Studentenbewegung_der_1960er-Jahre

Kontext: http://de.wikipedia.org/wiki/Benno_Ohnesorg

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“ … 1967 wurde bei einer Demonstration der Student Benno Ohnesorg erschossen. Offenbar gezielt … Der makaberste Akt der Vertuschung ereignete sich im Krankenhaus Moabit: Dort entfernten Ärzte Schädelteile um das Einschussloch herum und nähten die Kopfhaut wieder zu. Im Totenschein ist als Todesursache angegeben: „Schädelverletzung durch stumpfe Gewalteinwirkung.“ Dies, so sagte jetzt der Arzt, der den Schein ausstellte, dem SPIEGEL, habe er „nicht aufgrund eigener Feststellungen, sondern auf Anweisung meines damaligen Chefs gemacht.“ … “
Aus: „Berliner Polizei vertuschte Hintergründe des Ohnesorg-Todes“ (22.01.2012)
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,810583,00.html

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“ … Die Berliner Staatsanwaltschaft hatte die Prüfung, ob das Strafverfahren gegen Kurras neu aufgerollt werden muss, im vergangenen November wieder eingestellt. Trotz neuer Erkenntnisse würde es für eine Wiederaufnahme nicht reichen, hieß es. Für ein Verfahren gegen einen rechtskräftig Freigesprochenen gebe es „engste rechtliche Voraussetzungen“. Der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft sagte am Sonntag auf dpa-Anfrage, eine detaillierte Foto-Auswertung habe sich erst durch neue technische Möglichkeiten ergeben. Ein Sprecher der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe sagte, es gebe keinen Anhaltspunkt für eine Verbindung zwischen dem Schuss von Kurras und seiner Tätigkeit für die DDR-Staatssicherheit. …“
Aus: „Ohnesorg-Tod: Wahrheit vertuscht?“ 22. Januar 2012 12.54 Uhr, B.Z./dpa
http://www.bz-berlin.de/aktuell/berlin/ohnesorg-tod-wahrheit-vertuscht-article1368915.html

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mixolydisch, 22.01.2012:“ …. Die als „Verschwörungstheoretiker“ diffamierten wussten schon immer, dass da was vertuscht und manipuliert wurde – aber den „aufrechten“ Deutschen war das damals egal, denn schließlich hat es nur einen Studenten, Kommunisten-Freund und somit Vaterlandsverräter „erwischt“. …“

tijeras, 22.01.2012: “ … und bemerkenswert ist ja auch dass jetzt erst Leute Zugang zu diesen Quellen haben. Vorher gab es scheinbar kein Interesse, trotz der Tragweite der Ereignisse. …“

bassman1, 22.01.2012: „Es handelt sich um Staatsterrorismus. … “

Werner655, 22.01.2012: „Das haut einen wirklich um! Zu sehen, was alles möglich ist, wenn es nur von den „Oberen“ gewollt wird. …“

Qual, 22.01.2012: „Und da wundert sich wer über Misstrauen? …“

griedemann, 22.01.2012: “ Deutschland hat ein fundamentales Problem: Die Diskrepanz zwischen Verfassung und Wirklichkeit. “

maybee“, 22.01.2012: “ … dass es derartiger Staatsterrorismus war, konnte ich mir bislang nicht vorstellen. Allein der Einsatz der Prügelperser- zusammen mit der deutschen Knüppelgarde- war und ist ein Skandal, für den niemand je zur Verantwortung gezogen wurde. …“

realpress, 22.01.2012: „…Die Errichtung der RAF in 1970 und deren Taten erweckten mein Interesse als junger Journalist, wohnhaft in Deutschland mit ausländischem Pass. In meinen Recherchen nach dem wahren Sachverhalt zum Tode Ohnesorgs wurde ich in 1973 abrupt durch den BND gestoppt. In eindeutiger Form und unmissverständlich wurde mir klar gemacht dass ich per sofort meine Recherchen stoppen und auf gar keinen Fall Erkenntnisse hieraus veröffentlichen sollte. Im Falle der Nichtbefolgung hätte ich mich als „Persona non Grata“ zu betrachten und man (BND) würde Wege finden mich aus der BRD auszuweisen. …“

Schroekel, 22.01.2012:“ … Eine merkwürdige Häufung von losen Enden: Wenn es stimmt, dass Kurras Ohnesorg gezielt erschossen – also exekutiert hat – erscheint ausgeschlossen, dass er das aus eigenem Antrieb getan hat. Wer steckt dahinter und was war das Kalkül?
Wenn es stimmt, dass am Tatort anwesende Polizisten (und Vorgesetzte) gezielt Falschaussagen gemacht und damit den Todesschützen gedeckt zu haben, stellt sich die gleiche Frage. Eigener Antrieb, Anweisung von oben? Wer (und wo) ist in diesem Fall ‚oben‘?
Wenn es stimmt das Westberliner Ärzte auf Anweisung von oben die Leiche Ohnsesorgs manipuliert haben, stellt sich die gleiche Frage: wer gab die Anweisung? Hängen beide Fäden zusammen, oder hat sich der westdeutsche Staat ohne Not und Wissen zum Gehilfen der Stasi gemacht? …“

Tigermiu, 22.01.2012:“ … Obwohl 68-er habe ich bis heute nicht geglaubt, dass die Stammheim-Häftlinge der RAF ermordet wurden. Jetzt beginne ich zu zweifeln. …“

dr_schiwago, 23.01.2012: “ … Dieses Thema bestätigt meine Sichtweise als Realitäts-Agnostiker („es mag eine Realität geben, wir können sie aber nicht erkennen“). Noch schwieriger wird es mit der „Wahrheit“, die entgegen der allgemeinen Ansicht auch nur eine Interpretation der Realität ist. …“

http://forum.spiegel.de/f22/schuesse-auf-studenten-berliner-polizei-vertuschte-hintergruende-des-ohnesorg-todes-52606-12.html

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carpaccio, 23.01.2012 um 08:26 Uhr „Das macht verständlich warum Herr Prof. Buback auch nicht an die offizielle Version vom Tode seines Vaters glaubt. Vermutlich hat er Recht und die eigenen Leute waren tiefer verstrickt als bisher bekannt….. Celler Loch, die kleinste terrorstische Vereinigung der Welt in Thüringen….. Alles Verschwörungstherorien….“

Irelandfriend, 23.01.2012 um 10:59 Uhr “ Wenn jetzt noch die „wahren“ Vertuscher genannt würden. Die wahren Hintergründe etc. etc., DANN hätten wir einen Artikel von gutem Journalismus und umfassender Berichterstattung. Ansonsten: im Westen nix Neues. Daß Kurras Ohnesorg erschossen hat, ist ja schon seit ein paar Jahren bekannt. …“

Kommentare zu „Berliner Polizei vertuschte den gezielten Schuss“ (22.01.2012)
http://www.sueddeutsche.de/politik/tod-von-benno-ohnesorg-berliner-polizei-vertuschte-den-gezielten-schuss-1.1264325

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“ … Durch Vergrößerungen dieser bekannten Bilder habe man Details entdecken können, die gegen die von Kurras vorgetragene Begründung sprachen, er habe in Notwehr gehandelt, sagt der Publizist Uwe Soukup, der unter anderem das Buch Wie starb Benno Ohnesorg? Der 2. Juni 1967 geschrieben hat. Beispielsweise sei jetzt auf einem Pressefoto des Tatortes an einer Seite Kurras zu erkennen; bislang war das Bild immer beschnitten zu sehen gewesen. Eine bisher unveröffentlichte Filmsequenz zeigt zudem, wie ein Mann, von dem man annimmt, dass es Kurras ist, völlig unbedrängt den Tatort, einen Parkplatz, betritt. In der Hand hält er eine Waffe. Als er die Schüsse abgab, soll er den Bildern zufolge von anderen Polizisten umgeben gewesen sein. Laut Soukup war dieser Film stets Teil der Ermittlungsakte; man hätte ihn also vor Jahren – auch ohne Digitalisierung – auswerten können. Auch an dem Leichnam des erschossenen Studenten soll durch Operationen manipuliert worden sein.
Nach den jetzt bekannt gewordenen Darstellungen werde die Staatsanwaltschaft „neue Erkenntnisse und Rechercheergebnisse prüfen“, sagte am Sonntag Martin Steltner, Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, dem Tagesspiegel. …“
Aus: „Tötete Kurras Benno Ohnesorg doch vorsätzlich?“ Von Sabine Beikler | Christoph Stollowsky | Sigrid Kneist (23.01.2012) | http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2012-01/ohnesorg-kurras-berlin

Schrdro, 23.01.2012 um 14:01 Uhr
„Noch Jahrzehnte später haben linke Verschwörungstheoretiker behauptet, was in diesem Artikel steht. Ich hab dann immer gelangweilt gegähnt. …“ | http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2012-01/ohnesorg-kurras-berlin?commentstart=1#cid-1825864

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“ … Wie DER SPIEGEL vermeldet, gab es beim angeblich aus Notwehr erfolgten Schuss auf den Studenten Benno Ohnesorg durch den West-Berliner Polizisten (und IM des MfS) Karl-Heinz Kurras uniformierte Zeugen, die bislang schwiegen. Der Todesschuss wurde sogar auf Film festgehalten.

Man frisierte nicht nur die Akten, sondern dokterte auch an der Leiche herum. Im Krankenhaus Moabit haben Ärzte offenbar Schädelteile um das Einschussloch herum entfernt und die Kopfhaut wieder zugenäht. Die im Totenschein als Todesursache angegebene „Schädelverletzung durch stumpfe Gewalteinwirkung“ habe der ausstellende Arzt dem SPIEGEL zufolge auf Anweisung eines damaligen Chefs attestiert. Seit 45 Jahren versuchte mithin der Staat, eine Generation um ihre Geschichte zu betrügen … Diese makabere Operation von 1967 erinnert an die beiden 1963 erfolgten widersprüchlichen Leichenschauen des erschossenen Präsidenten John F. Kennedy. Die in Dallas zuständigen, mit Schusswunden erfahrenen Ärzte hatten keinen Zweifel an einem frontalen Schuss, wofür schon die kleine Eintritts- und die große Austrittswunde sprachen. Bei einer zweiten, erstaunlicherweise vom Militär eigenmächtig angeordneten Untersuchung in einem Militärhospital, bei der Kennedys Gegner, der ultrarechte Airforce General Curtis LeMay zugegen war, schien die Austrittswunde wieder zugewachsen zu sein. …“

„Makabere Inszenierung im „Ohnesorg-Staatsheater““ Von Markus Kompa (22.01.2012)
http://www.heise.de/tp/blogs/6/151275

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