[Ontologisierung + Identitätspolitik… ]

“ … Als Identitätspolitik von dominanten Gruppen bezeichnet man Vorstellungen zur Gestaltung der gesellschaftlichen und staatlichen Verhältnisse, die die Subjekte dadurch bindet, dass sie sie auf die Verwirklichung einer „im Wesen liegenden“ Norm verpflichtet. Als Normen in diesem Zusammenhang können z.B. gelten Frau-sein, Deutsch-sein, Weiß-sein etc. Dieser Festschreibung auf etwas konstruiert Wesentliches, also der so genannten „Ontologisierung„, von bestimmten Eigenschaften sozialen Ursprungs, führt für Kritiker in letzter Konsequenz zu ausgrenzenden totalitären und Weltanschauungen und Handlungskonzepten. Demgegenüber versucht die Identitätspolitik der dominierten Gruppen zu einem „Wir-Gefühl“ zu finden, um emanzipatorische Forderungen zu entwickeln und durchzusetzen. Es geht in den dominierten Gruppen darum, sich selber zu repräsentieren und den von außen auferlegten Zuschreibungen eine Selbstdefinition entgegenzusetzen. Dies schließt gegebenenfalls eine Politik der Separation mit ein. Ein Konzept von Identitätspolitik ist die „Positive Diskriminierung“ oder auch „affirmative action“. Identitätspolitik in diesem Sinne fordert nicht nur Anerkennung für die dominierten Gruppen, sondern auch Bildungszugänge, soziale Mobilität, etc.. Auch die Standpunkt-Theorie basiert auf Identitätspolitik, da sie behauptet, dass die Gewinnung von Erkenntnis sozial situiert sei, dass die dominierte Gruppe ein besserer Ort zur Erkenntnisgewinnung / -produktion sei. …“
Aus: „Identität“ (06/2006) | Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Identit%C3%A4t]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert