[…die wir nicht sehen können]

[…] elektrolytische Spannung an und in Froschenkeln, um physikalisch genau zu sein – war der Schlüsseleffekt zur chemischen Erzeugung von Elektrizität, die Volta 1800 gelang…
[…] 1895 fand Röntgen die unerklärlichen Strahlenwirkung auf einer zufällig herumliegenden belichtbaren Platte…

[…] Ohne jede Kenntnis von den physikalischen Eigenschaften der Strahlen, nur mit dem vergleichsweise simplen crookesschen Handwerkszeug wurde nun geröntgt. […] Ob die Röntgenstrahlung, physikalisch gesehen, überhaupt ins elektromagnetische Spektrum, das Hertz 1888 mit seiner Entdeckung der Radiowellen sozusagen zugänglich gemacht hatte, überhaupt hinein gehören, war lange höchst umstritten und konnte erst 1912 durch die Interferenzexperimente Max von Laues bewiesen werden. Röntgenstrahlung ist also von 1895 an fast zwanzig Jahre lang das Schauspiel der Naturdimension, die wir nicht sehen können…

Bruchstück aus: „Der Okkultismus der Avantgarde um 1900“
Von Wolfgang Hagen Dr. phil. habil.
Vortrag auf dem „Konfigurationen“-Kongress, Kassel, 04.09.1997
Vgl. auch die veränderte Aufsatz-Fassung in Schade, Sigrid u.a. (Hg): Konfigurationen : zwischen Kunst und Medien, München : Fink Verl., 1999 sowie die erweiterte englische Fassung, the extended english version: Occultism and Avantgard around 1900 (Berlin, MPI-WG, 17.1.)
Quelle:whagen.de/vortraege/OccultismAvantgarde/Okkavang.htm

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert