Kategorie: Kiel.Refugium

[Gerrit Bekker (1943-2025)… ]

Gerrit Bekker „Wenn Uwe Bremer träumt„, 1973
// –> https://de.wikipedia.org/wiki/Uwe_Bremer

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In Kiel, am Dreiecksplatz, in der Wilhelminenstrasse, im Studio I²ncrease, wo die Wände mit Aluminiumpapier beklebt waren, da war Gerrit ein latentes Phantom. Der Freund aus der Vergangenheit schien ein Orientierungspunkt, ein Fixpunkt zu sein. Wenn ich gelegentlich bei Wieland Schmidt im Atelier saß, mir der verwege Maler, mit seinem gewogenen Schalk im Auge, über die Dinge des Lebens erzählte, so ging es dabei auch – immer mal wieder – um Gerrit. Wieland war meistens wütend (Er hätte nicht …, wie konnte er nur … ) – und liebte den Freund doch. Eines Abends ging es um eine Bootsfahrt, die weit zurück lag. Das LSD hatte zu wirken begonnen. Ohne die Freunde, ohne Gerrit, wäre er in der „Klappse“ gelandet, sagte Wieland, nickte mir bedeutsam zu – und nahm einen tiefen Zigarettenzug.

[Kiel #94… ]


Der Wecker Klingelt. 6:30. Nebel über Kiel. Ich schiebe das Rad aus dem Hinterhof. Der Mann ohne Arme läuft über die Pflastersteine der Medusastrasse. Am Kieler Hauptbahnhof verpasse den Zug um 20 Sekunden. Nach der Arbeit ist es Abend. Es ertönt hirnerweichender Schlager am farbig erleuchteten Riesenrad. Die schwankende Musik rieselt auf den doppelten Seelenboden und ich genieße die Welt.

[Out of focus #5 … ]

Ludwig Hirschfeld-Mack. Reflected Light Composition, 1923

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“ … Ludwig Hirschfeld-Mack (* 11. Juli 1893 in Frankfurt am Main; † 7. Januar 1965 in Sydney, Australien) war ein deutscher Maler und „Farblicht-Musiker“. … Hirschfeld-Mack führte seine Farbenlichtspiele am 5. März 1927 im Rahmen des I. Kongresses für Farbe-Ton Forschung in Hamburg auf. Das Programm bestand aus zwei Farbsonatinen und dem „Kreuzspiel“. Zusammen mit der früheren Bauhausmeisterin Gertrud Grunow nahm er 1930 am II. Kongress für Farbe-Ton Forschung mit einem Vortrag teil. 1932 unterrichtete er an der Pädagogischen Akademie in Kiel, die jedoch 1933 von den Nationalsozialisten in eine nach ihrer Ideologie geführte Hochschule für Lehrerbildung (HfL) umgewandelt wurde. Er begab sich bis 1935 an die Jöde-Schule/Günther-Schule in Berlin und beschäftigte dort die Schüler und sich mit dem Bau von einfachen Musikinstrumenten. 1936 emigrierte Mack nach England. Er lehrte Kunst und Werken an der Subsistence Production Society of the Eastern Valley of Monmouthshire in Südwales. Seine Tochter Marga folgte ihm 1936 ins englische Exil, die andere Tochter Ursel (17) beging 1937 unter dem Eindruck zunehmender Repressalien in Deutschland Selbstmord. 1940 wurde Ludwig Hirschfeld-Mack als enemy alien auf dem Schiff Dunera nach Australien deportiert und dort in den Lagern Hay, Tatura und Orange interniert. Er nahm nun die australische Staatsbürgerschaft an. Bis zur Emeritierung an der Geelong Church of England Grammar School in Victoria war er Leiter der Kunstschule und Gastlektor an der Universität Melbourne. Er unternahm noch verschiedene Reisen nach Europa und trieb die Wiederaufführung der Farblichtspiele voran. Ludwig Hirschfeld-Mack starb am 7. Januar 1965 in Sydney. …“ | Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Hirschfeld-Mack (13. September 2024 um 08:47)

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// via https://thomasmartinnutt.tumblr.com/post/772824661348270080/ludwig-hirschfeld-mack-reflected-light

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