[Das Reale, das Symbolische und das Imaginäre #69 ]

Defa-Science-Fiction „Der schweigende Stern“ nach Stanislaw Lem von 1960
// https://de.wikipedia.org/wiki/Der_schweigende_Stern

Fritz Göttler (26. Mai 2021): “ … Es war natürlich eine gekürzte Version von Maetzigs Film, die in den USA lief, das humanistische Pathos und all die Anmerkungen zu Hiroshima sind getilgt. Die Defa akzeptierte, die DDR brauchte sehr dringend Devisen. Und die Effekte des Films sind stark, die Spannung ist intensiv, auch wenn es bei diesem Trip auf den Planeten Venus keinen einzigen galaktischen Kampf gibt. … “ | https://www.sueddeutsche.de/medien/defa-filme-ddr-ard-mediathek-1.5304044

“ … Nekrobien heißt das von Cezary Strzybisz veröffentlichte pornografische Bilderbuch, in dem sexuelle Stellungen und Praktiken mit Röntgenstrahlung aufgenommen und abgelichtet sind. …“ | Wielkość urojona, 1973 (dt. Imaginäre Größe, 1976) – Vorworte zu nichtexistierenden Büchern

Jutta Braun „Die Realität der Fiktion“ (12.09.2021): “ […] Zeit seines Lebens hat sich [Stanislaw] Lem mit Physik ebenso beschäftigt wie mit Metaphysik, mit der biologischen ebenso wie mit der technischen Evolution. Trost in einer religiösen Deutung konnte er angesichts der menschlichen Verheerungen nicht finden. Doch schätzte er die seelisch heilsame Wirkung von Religionen, für deren „schlaueste Erfindung“ er es hielt, dass sie „die reale Welt um einen transzendenten Anbau ergänzen, in dem alles repariert wird“. … Blanke Verachtung hegte Lem indessen für Aberglauben, Scharlatanerie und Verschwörungstheorien. In beißenden Glossen veralberte er die Pseudowissenschaft eines Charles Berlitz oder Erich von Däniken, die millionenfache Auflagen erzielten. Und er war zornig über die „pseudoaufgeklärten Massen“, die „sich heute des Glaubens an den Herrgott schämen, doch sie schämen sich nicht, falsche Surrogate zu suchen und zu gebrauchen. Sie nehmen viel eher die Existenz fliegender Untertassen als Engel und eher das ,Bermuda Dreieck‘ als die Hölle zur Kenntnis.“
Lem bedauerte, dass solcher „metaphysischer Trödel“ offenbar sehr gesucht sei, als „ein Gegengift“ zum „wichtigtuerischen apodiktischen Ton der Wissenschaft“. Wichtigtuerisch waren Lems Darlegungen nie, auch nicht in seinem naturwissenschaftlichen Hauptwerk, der „Summa technologiae“, in der er die Erkenntnismöglichkeiten summierte und in die Zukunft extrapolierte. Wie viele seiner Generation wurde Lem von den Hoffnungen in die Kybernetik als gesellschaftliches Steuerungsmodell enttäuscht. Doch nahm er es mit Humor und parodierte im Gegenzug die Technikgläubigkeit. …“ | Aus: „Die Realität der Fiktion“ Jutta Braun (12.09.2021) | Quelle: https://www.tagesspiegel.de/wissen/zum-100-geburtstag-von-stanislaw-lem-die-realitaet-der-fiktion/27597866.html

// Stanislaw Herman Lem (* 12. September 1921 in Lwów, Polen; † 27. März 2006 in Krakau)
// https://de.wikipedia.org/wiki/Stanis%C5%82aw_Lem

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