Schlagwort: 1954

[Zwischen Lust und Melancholie #13… ]

I Get Along Without You Very Well“ (Chet Baker Sings, 1954)
// https://www.discogs.com/de/master/60289-Chet-Baker-Chet-Baker-Sings
// —> https://youtu.be/hqRtTjQD0RE

@itsametaphorbrian4997 (2020): “ … I have to admit, I love his perfectly imperfect vocals. It is like being breakable, even vulnerable. Listening to him sing doesn’t make me feel like a hero but human. It feels like a silent agreement of both, artist and listener how painful yet essential misery can be for the human nature. In a way listening to his voice, singing in no glamourus way is like a shelter in a world full of superhumans. …“
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@grandpaturtle5384: “ … for when you go to sleep …“

[Zum Wahn der Liebe #102 … ]

(4. September 2014): “ … ist es wahre Liebe, die [den Schmuggler Gino (Rik Battaglia)] so um „Nives“ kämpfen lässt oder wie bei den vielen anderen Eroberungen von ihm nur männlicher Ehrgeiz und das Verlangen, sich selbst zu beweisen? …“
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(August 16, 2015 in Film) // Remember it for later: „La donna del fiume“ (mario soldati, italien/frankreich 1954):“ … Oh, mein Gott! Ihr italienischen Filmemacher, wollt ihr mich zerstören mit euren Melodramen? … Die gerade 20 Jahre alte Sophia Loren übernimmt als Nives Mangolini, Arbeiterin in einer Fischfabrik, die Rolle, die zuvor Silvana Mangano (*) innehatte. Auch sie ist eine Frau voller Stolz, wenngleich auch nicht darauf bedacht, um jeden Preis reich zu werden. Eine Küche und eine Nähmaschine hätte sie gern, aber sonst ist sie fest in ihrer Heimat am Po-Delta verwurzelt. Als sie eine Liebesbeziehung mit dem Schmuggler Gino (Rik Battaglia) eingeht, scheint das bescheidene Glück, das sie sich ersehnt, greifbar. Doch Gino ist nicht der Mann, der sich in einer Beziehung binden ließe. Ohne eine Nachricht verschwindet er für mehrere Monate. Als die enttäuschte Nives ihm bei seiner Rückkehr gesteht, dass sie ein Kind von ihm erwartet, schlägt er sie nieder und lässt sie allein zurück. [Aus Rache zeigt sie ihn wegen Schmuggels bei Polizei und Zoll an.] …“ | https://funkhundd.wordpress.com/2015/08/16/la-donna-del-fiume-mario-soldati-italienfrankreich-1954/

(*) [„… Bitterer Reis ist ein italienischer Film von Giuseppe De Santis aus dem Jahr 1949, der dem italienischen Neorealismus zugeordnet wird. Der Film schildert nicht nur die amourösen Verwicklungen zwischen zwei Paaren, sondern zeigt vor allem auch ein Beispiel für den Klassenkampf in einer Gesellschaft, die durch weit verbreitete Armut geprägt ist und sich noch lange nicht vom Zweiten Weltkrieg erholt hat. Der Film kam am 27. Oktober 1950 in die deutschen Kinos. …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Bitterer_Reis ]
Sophia Loren in Comacchio, in the set of the Italian film La donna del fiume
Italian magazine Epoca, N. 214, year V, page 59 | https://en.wikipedia.org/wiki/The_River_Girl
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“ … Als [Pasolini] mit 31 Jahren die Filmszene betritt – er schreibt für den Regisseur Mario Soldati gemeinsam mit fünf anderen Autoren sein erstes Drehbuch für den Film „Die Frau am Fluss“ … Es folgen über 15 Drehbücher, darunter so unterschiedliche Werke wie Luis Trenkers „Flucht in die Dolomiten“ (1955), Fellinis „Die Nächte der Cabiria“ (1957, ungenannt), fünf Bücher für den Regisseur Mauro Bolognini (darunter „Bel Antonio“), „Die Nacht von Ferrara“, „Mädchen im Schaufenster“ (beide 1960) und eine Vorlage für Bernardo Bertolucci. Pasolinis Filme sind poetisch und realistisch zugleich. … Der Regisseur, der in der Nacht vom 1. auf 2. November 1975 von einem Stricher ermordet wurde, wird zeitlebens von Gerichten verfolgt: Sein Film „Weichkäse“ (1962) wird wegen Blasphemie verboten und wieder freigegeben, „Teorema – Geometrie der Liebe“ (1968) wird auf Betreiben des Vatikans verboten, man fordert für Pasolini sechs Monate Gefängnis und Vernichtung des Films, doch Pasolini wird freigesprochen. Außerdem steht Pasolini wegen „Aufhetzung zu militärischem Ungehorsam, aufrührerischer und antinationaler Propaganda und Anstiftung zum Verbrechen“ vor Gericht. „Pasolinis tolldreiste Geschichten“ (1971), die Verfilmung der „Canterbury Tales“ wird wegen Verleumdung des Kapuzinerordens beschlagnahmt – und wieder freigegeben. Darüber hinaus wird Pasolini mehrfach wegen homosexueller Aktivitäten und persönlicher Eskapaden angezeigt. Die Uraufführung seines letzten, mehrfach beschlagnahmten Films „Die 120 Tage von Sodom“ (1975) erlebt Pasolini nicht mehr. Weitere Filme von Pasolini: „Gastmahl der Liebe“ (1963), „La Rabbia“ (1963), „Große Vögel, kleine Vögel“ (1965), „Capriccio all’italiana“ (1967, die Episode „Che cosa sono le Nuvole?“), „Liebe und Zorn“ (1968, die Episode „Die Geschichte einer Papierblume“), „Der Schweinestall“ (1969), „Skizzen für eine afrikanische Orestie“ (1969), „Decamerone“ (1971) und „Erotische Geschichten aus 1001 Nacht“ (1974). … “ | https://www.prisma.de/stars/Pier-Paolo-Pasolini,71835
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Barbara Schweizerhof – „Vorliebe für Unpoliertes“ (4.3.2022): “ … Jede Etikettierung oder Einordnung, sei es als „Arthouse“ oder Neorealismus, verdeckt mehr, als sie auf den Punkt bringt. Brachte [Pasolini] doch Realismus und Poesie, Volkstümlichkeit und Intellektualität ganz mühelos zusammen. … Gleichzeitig enttäuschte er gern nach allen Seiten hin: Für einen Kommunisten war er zu undogmatisch, für einen Poeten irritierend sachlich, und für einen so explizit politisch denkenden Menschen für viele zu wenig aktivistisch. Zentral für Pasolinis Kritik an Kapitalismus und Konsumgesellschaft war die Klage über das Verschwinden des Besonderen und Widerständigen, von dem er glaubte, es habe sich bei den Armen, Marginalisierten und Entrechteten länger bewahrt als in der homogenisierten Mittelklasse. Während die Kritik als solche gerne zitiert wird, hat der zweite Schritt, Pasolinis zur Überhöhung neigende Verehrung des „Subproletariats“, in der Gegenwart an Popularität deutlich verloren. Ähnliches gilt auch für seine Reflexionen über Liebe und Leidenschaft, wie sie sich in Filmen wie „Medea“, „Il Decamerone“, „Teorema“ oder auch dem Dokumentarfilm „Comizi d’amore“ niedergeschlagen haben. Zur Entstehungszeit sah man sie als Kritik am katholischen Gebot der Erbsünde und feierte sie als Befreiung aus dem Korsett einer bigotten, konservativen Moral. Über 50 Jahre später sind uns die Bereiche Sex, Lust und Begehren auf eine Weise verdächtig geworden, für die Pasolini noch sichtlich kein Auge hat – was die Filme aber umso faszinierender macht. …“ | https://taz.de/100-Geburtstag-von-Pier-Paolo-Pasolini/!5836923/

[Das Reale, das Symbolische und das Imaginäre #68 ]

“ … Auf einer unwirtlichen Insel im Atlantischen Ozean sind die Einwohner auf Hilfe von außen angewiesen. Regelmäßig kommt ein Schiff zur Insel, um die Bewohner mit Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs zu versorgen. Als der Winter naht und die Stürme kommen, bleibt das Schiff plötzlich aus. …“
Leuchtfeuer (R: Wolfgang Staudte, 1954) | https://de.wikipedia.org/wiki/Leuchtfeuer_(1954)

Kirsten Liese (2016): “ … Der Film erzählt von Bewohnern einer kargen Fischerinsel, die in große Hungersnot geraten und darüber ihre Moral verlieren. Auf Strandgut von zerschellten Schiffen hoffend, setzen sie den Leuchtturmwärter unter Druck, die Lichter zu löschen – mit fatalen Folgen. …“ |Aus: „Ein neuer Blick auf das deutsche Nachkriegskino“ | https://www.goethe.de/ins/us/de/kul/mov/20819635.html

“ … Die von Lakoff und Johnson entwickelte kognitive Metapherntheorie geht davon aus, dass menschliches Denken zu großen Teilen metaphorisch strukturiert ist. Anders als frühere Metapherntheorien behandelt sie Metaphorik nicht als rein sprachliches, auf der Ebene des Textes oder einzelnen Wortes angesiedeltes Phänomen, sondern als Phänomen des Denkens. Dennoch ist zu fragen, in welchem Verhältnis metaphorische Prozesse im Film zur ‚Bildlichkeit‘ sprachlicher Metaphern stehen. … Wesentliches Kennzeichen der filmischen Metapher ist [Eric Rohmer] zufolge – in gewisser Nähe zu dessen Überlegungen zu den Korrespondenzen zwischen Kunst und mythischem Denken … Gilles Deleuze definiert die Metapher als „fusion affective“ auf der Grundlage gemeinsamer „Schwingungen“ (harmoniques, wörtl. ‚Obertöne‘) zweier Bilder ….“ | Aus: „Schuss und Gegenschuss ist Krieg – Teil I: Überlegungen zu metaphorischen Prozessen im Film Ansgar Thiele, Bonn“ (2006) | https://www.metaphorik.de/sites/www.metaphorik.de/files/journal-pdf/10_2006_thiele.pdf