Kategorie: Daten.PolitixMicro

[Zum Sprachgebrauch… ]

.. Die Welt schreit auf: Mubarak ist ein Diktator. Sprache befindet sich ja stets im Wandel. Man könnte aber fragen: Warum erst jetzt? – Nicht, dass die Bezeichnungen falsch wären. Irritierend sind vielmehr das tabularasende Tempo und die Lautstärke, mit denen die westliche Öffentlichkeit ihren jahrzehntelangen Gleichmut nun entsorgt. Soeben grüßte Mubarak noch als anerkannter Staatspräsident und honoriger Handelspartner, sogleich steht er auf der düsteren Showbühne der Macht. Was kürzlich Regierung hieß, nennt man ab sofort Regime – ganz selbstverständlich, als habe man nie anderes behauptet. Im Taumel der Revolte hat die Sprache jäh die Seiten gewechselt. Huch, es ist ein Unrechtsstaat!

Aus den vormals Aufständischen wurden Demonstranten und Protestler, aus Protestlern Kritiker, aus Kritikern Regimegegner, aus Regimegegnern schließlich mancherorts gar Freiheitskämpfer. Binnen weniger Tage. Das Vokabular vom Tahrir-Platz beherrscht nun unsere Öffentlichkeit, so wie es lange Zeit die Sprache der Staatsräson war, mit der man im Westen über Mubaraks Ägypten redete. Also die vergangenen 30 Jahre lang. …

* riessm, 10.02.2011 um 17:24 Uhr

… Wobei bei so viel Kritik am Sprachgebrauch durchaus auch etwas an-die-eigene-Nase-fassen angebracht wäre… Es gibt nämlich ja noch andere „Gewalten“ im Staat, die sich der Sprache bedienen und derzeit nicht nur im Fall Ägypten in atemberaubendem Tempo die Seiten, Meinungen und Bezeichnungen ändern. (S21, Assange, …) …

* politz
* 10.02.2011 um 17:42 Uhr

Bundesrepublik Deutschland: Huch, ein Unrechtsstaat? Die Frage könnte man sich nach fast 62 Jahren mal stellen. Völlig vorurteilsfrei.

* eva_engelsdreck
* 10.02.2011 um 18:05 Uhr

Huch? Das sagt ausgerechnet Ihr?

Hätten westliche Medien investigativen Journalismus betrieben, wäre das nicht „Huch“ oder „seltsam“, sondern längst klar. …

* Widderfrau
* 11.02.2011 um 13:07 Uhr

… Ein guter Artikel, aber die meisten Kommentare treffen den Punkt.
Wo war die Presse ?

Aus: „Ägypten – Huch, ein Unrechtsstaat!“ Von David Hugendick (10.2.2011)
=> http://www.zeit.de/kultur/2011-02/aegypten-sprache

[Ein paar Fragen Herr Joffe (Wikileaks VII)… ]

»Manchmal ist es schon frustrierend. Wir präsentieren das größte Archiv an Militärgeheimnissen aller Zeiten, und die erste Frage, die mir Leute stellen ist: Warum hat sich Julian die Haare gefärbt?«
(Ingi Ragnar Ingason, 2010)

=> http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/34931

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… So durften nur die Leser des Guardian und der Modebeilage der New York Times in den Tagen zuvor bewundern, dass Assange sein Aussehen verändert hat. … Außerdem trug er für die Modeaufnahmen einen Bart und einen Rollkragenpullover. Statt der albernen James-Bond-Sonnenbrillen, die seine letzten öffentlichen Auftritte begleitet hatten, hat er jetzt den sanftmütigen Blick eines verwuschelten skandinavischen Jazzsaxofonisten aufgesetzt. Das New York Magazine nannte seinen neuen Look den eines »süßen Engels«. Nach seinen Erfahrungen in Schweden im August wird es ihm dabei weniger darum gehen, neue Frauen kennenzulernen. Dank WikiLeaks kennt er vermutlich auch deren letzte Rätsel. Wichtiger ist ihm sicher, seine Unschuld optisch zu unterstreichen. …

Aus: „Über Julian Assanges neuen Look“ Von Florian Illies (14.12.2010)
=> http://www.zeit.de/2010/51/Gesellschaftskritik-Julian-Assange

* SomeGuyWithMask
* 17.12.2010 um 19:09 Uhr

Zu einem unsachlichen Artikel mal ein unsachlicher Kommentar: Herzlichen Glückwunsch Florian, keiner hat mich dieses Jahr professioneller gelangweilt wie Sie. Danke!

Anm: Bitte äußern Sie Ihre Kritik sachlich. Danke. Die Redaktion/lv

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* kerle51
* 17.12.2010 um 19:11 Uhr

… Schade um die -zeit- Ressourcen, nur peinlich.

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* LP
* 17.12.2010 um 20:41 Uhr

Oh Mann, jetzt geht mir ein Licht auf…

…wer in der Öffentlichkeit gut ankommen möchte, der sollte gelegentlich mal die Kleider wechseln. Und ich sitze hier seit Jahren mit dem immer gleichen Pullover und frage mich, warum ich noch immer Single bin?!

Die Haare färbt sich J. Aussange allerdings schon seit einigen Monaten immer wieder anders. An dieser Stelle sollte der Autor besser Recherchieren.

Ansonsten: Top Erkenntnisgewinn!

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* JescheschMaria
* 17.12.2010 um 19:57 Uhr

Niederungen

Ob der Autor die verheimlichte BP-Katastrophe in Aserbeidschan oder die Collateral Murder Videos auf wikileaks auch so fashionable findet?

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* born2bmild
* 17.12.2010 um 19:41 Uhr

Joffe und Illies erzählen dem Bildungsbürger in der ZEIT, was wirklich wichtig ist an Assange & WikiLeaks: ein teuflischer Verräter im Look eines »süßen Engels«.
Inestigativ, informativ?

Gekürzt. Bitte äußern Sie Ihre Kritik sachlich. Danke. Die Redaktion/lv

Aus Kommentaren zu „“Über Julian Assanges neuen Look““

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WikiLeaks dient dem Abschottungsstaat, nicht der Transparenz. …

Aus „Faustrecht digital“ Von Josef Joffe (17.12.2010)
=> http://www.zeit.de/2010/51/P-Zeitgeist

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* octopus_vulgaris
* 19.12.2010 um 12:00 Uhr

Ein paar Fragen, Herr Joffe
Sie sprechen von Faustrecht, kritisieren es, und schreiben:

„Denn mein Recht ist dein Unrecht, und deshalb haben wir Richter und Parlamente – die Gewaltenteilung insgesamt. Das Faustrecht, wie es sich Assange nimmt, verbietet jede Gemeinschaft.“

Wo waren diese Richter und Parlamente denn, als ein Herr el Masri von der CIA entführt und gefoltert („Faustrecht“ as ist`s best… – wo ist Ihre Kritik an DIESEM „Faustrecht“?) wurde?

Sie haben geschwiegen! Und warum? Ja, Warum? Dank Wikileaks wissen wir mittlerweile, dass von Seiten der USA Druck auf Deutschland ausgeübt wurde, damit die von Ihnen genannten Richter und Parlamente ihrer Arbeit eben nicht nachgehen.

In der von Ihnen herausgegebenen Zeitung habe ich darüber übrigens noch nichts gelesen… Und genau deshalb komme ich direkt zum Schluss Ihres Artikels:

„…das Material nicht selber veröffentlichen, sondern den Medien anbieten. Die sollen redigieren, Fakten checken und die »Verantwortung tragen«. Also genau das, was wir Alt-Medien idealerweise tun: für Transparenz sorgen, den Mächtigen auf die Finger schauen, aber auch die moralische und rechtliche Verantwortung übernehmen.“

Dazu nur ein Wort: HYBRIS

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* Teletappy
* 18.12.2010 um 18:47 Uhr

Völlig abgedreht

… Das „Faustrecht“ übt nicht Assange oder Wikileaks aus. Die haben sich wie man sieht den Gesetzen zu beugen. – Das Faustrecht übt eine Regierung aus, die politische Entscheidungen über das geltende Recht stellt. Und Politik damit zu einem eigenen Rechtssystem erhebt. Insofern werden die Verdrehungen von Herrn Joffe offensichtlich zum Plädoyer rechtsfreies Regierungshandeln. …

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* Kulturpessimist
* 18.12.2010 um 22:49 Uhr

Und wie ist das mit den Bilderbergern, Herr Joffe?

Offenheit ist wichtig für eine Demokratie.
Schweigen ist die Mutter der Korruption.
Konspiration ist die Patin der Dikatur.

Was planen zum Beispiel die Bilderberger mit der Welt, Herr Joffe? Dies wäre eine Frage, die Wikileaks uns beantworten müsste, weil Journalisten wie Sie schweigen. …

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* jim_nihilist
* 19.12.2010 um 3:24 Uhr

Ehrlich gesagt…
…fragt man sich als gemeiner Leser schon manchmal in welcher Welt Herr Joffe lebt. Ich meine das nicht beleidigend. … Es hat einfach wenig mit der Wirklichkeit von Menschen, die in der normalbürgerlichen Gesellschaft leben, zu tun, was hier aufgefahren wird.

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* der hahn
* 20.12.2010 um 14:07 Uhr

Es ist immer schmerzlich wenn man endtäuscht wird.

Hier sind es eine Vielzahl von Kommentatoren die aufs neue
erkennen müssen, das ihre hochgeschätzte Informationsquelle,
mit deren beiläufiger Anwesenheit auf dem Wohnzimmertisch sich ein intellektueller Anspruch auf tiefere Informationsstrukturen ausdrücken lies, genauso wie viele andere Zeitungen schlicht und einfach versagt hat.

Dieses Statement aus der verantwortlichen Führungsspitze dieser Zeitung manifestiert auch hier wiederholt, falls die von WikiLeaks veröffentlichen Informationen der Redaktion zur Verfügung gestanden hätten, das diese aufgrund mannigfaltigster Gründe dem Leser leider vorenthalten werden mussten.
Es scheint für die Printmedien langsam in Mode gekommen zu sein nach der Struktur zu treten, die eigentlich den für sich bestimmten Auftrag der Leser aufgreift und bearbeitet, nämlich den Zugang zu existenziell wichtigen Informationen über Vorgänge und Entscheidungsgrundlagen.

OpenLeaks gab es schon immer, was leider immer mehr fehlt ist die Bereitschaft der Redaktionen die Wahrheit auch zu drucken!

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* hiram7review
* 20.12.2010 um 16:00 Uhr

Stammtisch-Geopolitik

Warum sollen Bürger überall alles Bescheid wissen? Staatsgeheimnisse sind dafür da, um die strategische Interessen eines Staates zu verwirklichen und gleichzeitig die Bürger zu schützen. Da ist der Nachteil von Demokratie: jeder Hans und Franz hat oder will eine Meinung über alle Themen haben, ohne den Hintergrund und das nötige Wissen zu haben. Geopolitik wird zum Stammtisch bzw. WikiLeaks degradiert.

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* Hindemith
* 20.12.2010 um 23:55 Uhr

Lieber hiram7review,

schreibe ich halt noch mal eine Antwort …

Sie sagen Staatsgeheimnisse sind unter anderem dafuer da, die Buerger zu schuetzen.

Ich will ja gar nicht abstreiten, dass einige Staatsgeheimnisse ihre Berechtigung haben moegen, aber dass sie helfen die Buerger zu schuetzen — so ganz pauschal — finde ich dann doch kurios. Wie kommen sie denn auf so eine Idee? Die veroeffentlichten US cables haben doch ganz klare Beispiele geliefert, wie genau das Gegenteil der Fall war: also ich glaube, dass sich El Masri nicht sonderlich beschuetzt fuehlt von den Geheimnissen der Bundesregierung. Auch die Couso Familie in Spanien, oder die Familie Calipari in Italien wird sich aehnlich fuehlen.

Gut, das sind Einzelschicksale, aber die Geheimdiplomatie weiss auch um ganze Kriege die ohne Perspektive oder Grund begonnen und/oder weitergekaempft werden und da geht es schon um mehr Tote, denen Transparenz zumindest nicht geschadet haette.

Ich finde das sehr schwierig wegzudiskutieren, es sei denn, wir sehen ganz andere Dinge als erstrebenswert an: nicht Demokratie und das grosstmoegliche Wohlergehen aller Buerger, sondern das Wohlergehen zweifelhafter und selbsternannter Eliten. Wenn sie das meinen, wenn sie von den Nachteilen der Demokrastie reden, dann kommen wir sicher nicht zusammen, und dann kann ich nur ihren Zynismus bedauern.

Gruss
Hindemith

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* hiram7review
* 21.12.2010 um 0:26 Uhr

Unschuld vom Lande

Mir kommen gleich die Tränen. El-Masri war schon in der terroristischen Bewegung Al-Tawhid aktiv (laut BND). Die Organisation Al-Tawhid („Einheit der Gläubigen“) hat ihren Ursprung in Jordanien und unterstützt den „Kampf gegen Ungläubige“.

Dass El-Masri Deutsch auf dem Papier ist (i.e. Lebensversicherung und Schutz der BRD), ändert nicht an der Tatsache, dass er nicht ganz unschuldig an seiner Misere ist. Es war die Pflicht der CIA, ihn zu beobachten.

Terrorist mit Migränenhintergrund
Hat der El-Masri nicht den Bürgermeister von Ulm verprügelt? Und hat der nicht einen Einkaufsmarkt angezündet?
Er kann gern in seine Heimat Lebanon zurückkehren. Ausbürgerung wäre eine Möglichkeit, leider nicht machbar.

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* Hindemith
* 21.12.2010 um 1:07 Uhr

Die CIA hat Herrn El Masri nur entfuehrt und gefoltert, weil sie seinen Namen verwechselt hat, nicht wegen seiner Al-Tawhid Vergangenheit, auf Grund derer er uebrigens Asyl in Deutschland bekam.

Seine Schuld an seiner Misere ist also sein Namen: sie stellen den Fall falsch da — machen sie das absichtlich?

Ihre Unterscheidung in echte Deutsche und Papierdeutsche finde ich willkuehrlich, unsinnig und schwer zu ertragen.
Ob El Masri moeglicherweise schwierig, unsympathisch, oder sogar gefaehrlich ist, weiss ich nicht, ist aber nicht wirklich wichtig — niemand sollte verschleppt und gefoltert werden, und dann von seiner Regierung verraten und verkauft werden.

Ich muss ehrlich sagen, dass mich ihr Argumentationsstil nicht sonderlich beeindruckt: anstelle auf meine Argumente einzugehen, picken sie sich ein Beispiel heraus und versuchen das dann provokativ zu zerlegen, was nur durch falsche Tatsachenbehauptungen moeglich zu sein scheint.

Bis jetzt haben sie aber immer noch nicht dargelegt, warum Intransparenz eigentlich dem Schutze der Buerger dienen soll: und zwar nicht in irgendwelchen Einzelfaellen, sondern grundsaetzlich?

Ich glaube einige Foristen werden denken, dass ich unverbesserlich naiv bin, da ich hier meine Zeit darauf verwende, ihre „Argumente“ zu widerlegen.

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* JoschS
* 21.12.2010 um 10:19 Uhr

… In einer Demokratie bleibt alle staatliche Macht an Legitimation gebunden. Mithin kann es auch so schlimm nicht sein, wenn der Souverän unbeeinflusst kontrollieren kann, was von ihm legitimierte Strukturen in Wahrheit so treiben.

Aus Kommentaren zu „“Faustrecht digital”“

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… Natürlich darf man die Frage stellen, ob WikiLeaks ein Organ der Pressefreiheit ist und welche Motive einen Mann wie Julian Assange bewegen. Deren Beantwortung ist allerdings nachrangig und eine solche Frage rechtfertigt auch nicht krude Aussagen von Politikern wie Cem Özdemir, der meint, WikiLeaks habe „eine Grenze überschritten, die unserer Demokratie nicht gut tut“. Solche inhaltsleeren Worthülsen tragen keineswegs zu einer fundierten Meinungsfindung bei. Auch auf Plakationen, dass WikiLeaks soetwas wie ein „heiliger Gral“ der Pressefreiheit sei oder Menschenleben gefährde, können wir getrost verzichten. Wirklich schlimm dabei ist, dass niemand an diesen Aussagen schüttelt und sie stattdessen unreflektiert verbreitet werden.

Wir brauchen deshalb Qualität in Journalismus und Berichterstattung mehr denn je. Aber wer kann das gewährleisten? Es gibt angestellte Journalisten, die ihr Tagewerk verrichten, indem sie Agenturmeldungen verwerten und die eigene Stellungnahme so weit wie möglich ausfallen lassen. Es gibt freie Journalisten, die darauf angewiesen sind, dass jemand ihre Artikel kauft. Gekauft wird oft nur, was stromlinienförmig ist. Und es gibt Blogger, die oft nicht über die Informationen und Mittel verfügen, welche den klassischen Medien zur Verfügung stehen. Genau an dieser Stelle offenbart sich des Pudels Kern: Das klassische Verständnis von Journalismus und Pressefreiheit taugt nicht mehr, um den Bedürfnissen der Informationsgesellschaft zu genügen. …

Aus: „Wikileaks und der Dornröschenschlaf des Journalismus“
Donnerstag, 16. Dezember 2010, Ein Kommentar von Tobias Kläner
=> http://www.telemedicus.info/article/1921-Wikileaks-und-der-Dornroeschenschlaf-des-Journalismus.html

[Der Name der Rose & WikiLeaks (VI)… ]

Transparenz …. Für Diktaturen soll sie gut und wichtig sein, aber Demokratien soll sie bedrohen? … es ist erschreckend zu sehen, wer alles in dieser Debatte seine Maske fallen lässt. …
Aus: „Transparenz Wikileaks ist das Napster der Regierenden“
Von Michael Seemann (13.12.2010)
=> http://www.zeit.de/digital/internet/2010-12/wikileaks-kontrolle-transparenz?page=2

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… welches gesellschaftliche Interesse größer ist: der Wunsch nach Wahrheit oder das Bedürfnis nach Sicherheit? … Wahrheit ist eine Waffe. Wie entschärfen wir sie? Wohl nicht durch eine Apologie des Geheimen. Aber vielleicht durch die immer neu gestellte Frage, welches gesellschaftliche Interesse größer ist: der Wunsch nach Wahrheit oder das Bedürfnis nach Sicherheit? …

* Blubbernas3
* 12.12.2010 um 14:48 Uhr

…“Wahrheit ist eine Waffe. Wie entschärfen wir sie?“
Wie wärs mit: „Am besten gar nicht.“

* UnconditionalSurrender
* 12.12.2010 um 14:59 Uhr

Augenoeffner

In was fuer Zeiten und was fuer einer Gesellschaft leben wir eigentlich wenn angesehene Zeitungen und Journalisten sich en masse dafuer aussprechen, dass das Handeln der Regierungen und Ihrer Vertreter besser nicht an die Oeffentlichkeit gelangen sollte?

* kn4llfrosch
* 12.12.2010 um 15:11 Uhr

Komplett wirr geschriebenener Artikel. Abgesehen von der Privatsphäre sollte man sich Gedanken machen, wenn man Angst vor Veröffentlichungen der Wahrheit hat.
Ein Bürger kann nicht entscheiden, wen er wählen soll, wenn er über die Handlungen der Parlamentarier und des Staatsapparates nicht informiert ist. Und wenn Bürger blind wählen, lebt man nicht in einer Demokratie.

* jim_nihilist
* 12.12.2010 um 14:59 Uhr

…Anstatt direkt über die aktuellen Wikileaks-Dokumente zu berichten, kann man in der ZEIT Tag für Tag lediglich Theorien lesen, was wann, wie und wo einmal getan werden sollte oder vielleicht doch nicht. … Ich lese mittlerweile den Guardian (!) um mich zu informieren. Ganz schwach was hier abgeht.

* gugl shumil
* 12.12.2010 um 14:52 Uhr

„Über die Moral der Internetpartisanen: Sind sie einfach nur Verbrecher oder doch Aufklärer?“ – über die moral der weltumspannenden verbrecherischen gilde von grosskapital und politikern braucht sich niemand gedanken zu machen? – „Deshalb genügt es nicht, Assange zu verhaften“ wer verhaftet bush und co, oder die pädophilen bischöfe, oder die killer der geheimdienste? bei ihrem zusammengestolpertem geschreibsel kann ich weder sinn noch roten faden entdecken

Kommentare zu: „Wahrheit ist eine Waffe“ Evelyn Finger (10.12.2010)
=> http://www.zeit.de/2010/50/WikiLeaks-Internetpartisanen

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[…] Luther [machte] die Bibel auch denen zugänglich, die nicht Latein beherrschten, und sich so selbst einen Einblick in ihre Religion verschaffen konnten. Das 1521 – juristisch fragwürdig zurückdatierte – Edikt des Reichstages von Worms, das unter anderem das Drucken und das Lesen von Luthers Werken verbot, hatte diesmal nicht wirklich gute Chancen gegen die Druckerpresse.
Mehr „Glück“, wenn man so will, hatten die Behörden dann im Jahre 1600 bei Giordano Bruno. Der ehemalige Dominkanermönch hatte eine Vorliebe für die in seiner Zeit wiederentdeckten Philosophen der Antike und neumodische Astronomen, und postulierte die Unendlichkeit des Weltalls – was in jener Epoche der Kirche vorne beim geozentrischen Weltbild und hinten bei der christlichen Philosophie nicht passte. Unstet und häufig auf der Flucht irrlichterte Bruno durch Europa, oft im Streit mit seinen Kollegen, und verhasst für seine amüsanten Texte über die Nickeligkeiten des gelehrten Betriebs. Bruno war eine Rampensau, das Gesicht und der Frontmann einer ganzen Generation von Forschern, die keine Lust mehr hatte, alte Lügen zu glauben. …

Ernst Wilhelm
09. Dezember 2010, 05:41
… Lieber Don, jetzt werden Sie aber pathetisch, und lächerlich. Geheimhaltung, oder vielmehr die Möglichkeit der Geheimhaltung, ist nicht der Feind, sondern die Voraussetzung für Offenheit. Wikileaks wird Misstrauen und Angst, ja Paranoia, säen. Entscheidungsträger werden immer weniger bereit sein, sich offen zu äußern, wenn das was sie sagen, von ihrem Gesprächspartner aufgezeichnet wird und später als Beweismittel gegen sie verwendet werden kann, nicht unbedingt von dem Gesprächspartner selbst. Die Auflösung der Unterscheidung zwischen dem privaten und öffentlichen Bereich war einer der großen Ziele des Totalitarismus. Das Öffnen und Lesen anderer Leute E-Mails unterscheidet sich nicht grundsätzlich von Öffnen und Lesen anderer Leute Briefe. In der Tat hat Wikileaks die Rolle des Zensors der Welt an sich gerissen. Eine Rolle, die eine erstaunliche moralische Arroganz und Größenwahn erfordert. Auch wenn einige Übel von ihm aufgedeckt oder einige notwendige Wahrheiten gelüftet werden. Der Zweck heiligt nicht die Mittel….

Tillmann
09. Dezember 2010, 13:10
Es scheint Leser zu geben, denen die Parallelen noch immer nicht dämmern.
Sind wir längst wieder zurück im Mittelalter, ohne es zu wissen…?
Beschränkt sich Freiheit heute wieder auf „Brot-und-Spiele-fürs-Volk“…?
Damit wären wir nicht nur zurück im Mittelalter, sondern zurück im alten Rom. …

HansMeier555
09. Dezember 2010, 14:57
…Die Argumente gegen WikiLeaks sind Argumente für den Erhalt bzw. Wiederherstellung des Feudalsystems. Damals betrachteten die Herrscher den Staat als ihr Familieneigentum und ihre Diplomatie als Privatsache. … Als Bill Clinton was mit seiner Praktikantin hatte, war das Anlass für ein Impeachement. Soviel zum Thema „Privatsphäre“. …
Im 17. und 18. Jahrhundert spielten auch die Holländischen Zeitungen ein ähnliche Rolle wie heute Wiki-Leaks. Ausserhalb Hollands waren sie verboten, wurde aber trotzdem an allen Höfen mit großem Vergnügen gelesen. Dasselbe könnte auch Assange helfen: Denn nicht nur auf der Strasse, sondern auch in manchen Ministerialbüros (auch in D, auch in den USA) herrscht jetzt viel klammheimliche Freude.

Don Alphonso
12. Dezember 2010, 12:26
Ernst Wilhelm, wie immer ist es eine Abwägungsfrage. In der SZ steht ein Beitrag von Leyendecker, der Wikileaks verdammt – man kann sich richtig vorstellen, wie dieser sich als Allwissender gern sehende und sich auch entsprechend gern betüteln lassende Journalist jetzt aufschreit, weil man ihn nicht mehr braucht. Bislang dachte man als Leser vielleicht, die Regierenden tun und die Medien decken auf – mit Leyendecker wird eigentlich klar, dass die Medien gerade nicht aufdecken, sondern neben dem grossen, verschlossenen Tor der Politik und der Wirtschaft noch ein kleines Bezahltor betreiben, das die Grundlage ihres Verdienstes ist. Und dadurch wird niemand gehen, wenn plötzlich die Mauer eingerissen wird.

Die Frage ist, was uns – und nicht die Machthaber – mehr bringt: Wenn wir dumm und ahnungslos bleiben? Oder wenn die anderen befürchten müssen, dass wir in der nächsten Sekunde wissend werden? Das ist die spannende Frage, die Wikieaks stellt. Darauf kann man so und so antworten. Ich lese zum Beispiel gerne, dass die spanische Regierung Journalisten mit Geschichten über Venezuela geschmiert hat, um sich bei den USA einzuschleimen – und als dann die USA trotzdem den Verkauf von Waffen an Venezuela verboten haben, prötzlich Chavez bei den Spaniern wieder willkommen war.

Aus & zu: „Stützen der Gesellschaft: Sieben Jahrhunderte Wikileaks“
von Don Alphonso, 09. Dezember 2010, 03:51 Uhr
=> http://faz-community.faz.net/blogs/stuetzen/archive/2010/12/08/sieben-jahrhunderte-wikileaks.aspx

Kontext:
PB016 Ich vs. Leyendecker zu Wikileaks
Von Philip Banse | Veröffentlicht am: 8. Dezember 2010
=> http://philipbanse.de/wp/pb016-ich-vs-leyendecker-zu-wikileaks/

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12.12.2010 15:10 Uhr, von jan:
… viele Journalisten halten sich für eine unersetzliche Petitionsinstanz, die zwischen dem Hof und den Untertanen vermittelt: dem Volk wird vorgegaukelt, dass der König ein guter Mann sei, und ab und zu, auf den Hofbällen, sagt man dem König, dass er sich doch bitte ein wenig ums Volk kümmern solle. Sie sehen nicht als das, was sie tatsächlich sind: schäbige Systemnutten und Demokratieverräter.
Beweise? Bitte schön: welcher Verleger und Journalist geht heute noch ins Gefängnis, um den Interessen der Demokratie zu dienen?
Zudem ist Leyendecker heute seine erste wirklich systemrelevante Enthüllung geglückt: er enthüllt sich selbst und stellvertretend alle „Topjournalisten“ gleich mit als rückgratlose Hofsänger.

#12.12.2010 14:43 Uhr, von beate samak:
… Die immer auffälligere Verbundenheit von Teilen der journalistischen mit der politischen Klasse, vor allem von führenden und etablierten „Köpfen“ beider Seiten ist gruselig. Teilweise erledigen die Medien die Propaganda für die Regierungspolitik und das alles ganz unverholen. Sehr bedenklich und befremdlich!

11.12.2010 09:14 Uhr, von pepre:
… Jetzt stellt noch den Mirror „wikileaks.taz.de“ ins Netz, um nicht nur zu reden, sondern auch zu handeln. :-)

11.12.2010 03:41 Uhr, von Ullrich F.J. Mies:
„Als was verstehen sich Journalisten heute? Als Kontrolleure oder als Moderatoren der Macht?“ Die Frage ist bei den meisten Mitgliedern dieses Berufes längst beantwortet. Viele empfinden rein gar nichts dabei, sich als PR-Fritzen zu verdingen. Sollen sie doch Würstchen verkaufen, da richten sie weniger Schaden an! …

11.12.2010 01:18 Uhr:
von Reinhold M.:

Lieber Herr Jakob Augstein.
… Es ist angenehm, dies nicht nur zu wissen, sondern auch in einem öffentlichen (Massen)Medium zu lesen. Dass Sie schon lange nicht mehr schreiben was sie könnten (oder wollen), ob selbstgewählt oder nicht, ist zumindest einem Teil der Bevölkerung vollends bewusst.

Es bliebe viel zu sagen …

Kommentare zu „Die Pressefreiheit liegt schon im Bett“ VON JAKOB AUGSTEIN (11.12.2010)
=> http://www.taz.de/1/leben/taz-medienkongress-2011/artikel/1/die-pressefreiheit-liegt-schon-im-bett/

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451 Fahrenheit oder 232 Celcius – die Temperatur, bei der Papier verbrennt. … Die Bürger werden von der politischen Führung abhängig, anonym und unmündig gehalten. Drogen, Freizeitparks und Videowände sorgen für permanente Unterhaltung, selbstständiges Denken gilt dagegen als gefährlich. Und Bücher gelten als Hauptgrund für ein nicht systemkonformes Denken und Handeln. …

„rabbitbert zu »Ray Bradbury: Fahrenheit 451«
… Was wäre, wenn das Internet plötzlich abgeschaltet würde, um nicht weiter weltweit das Wissen jedes einzelnen Menschen weiterzugeben? – Wissen galt und gilt als gefährliche und verführerische, ja teuflische Macht, die nur in den Händen der richtigen Leute Platz haben durfte. Man vergleiche dazu Umberto Ecos Name der Rose und den blinden Mönch, der die Menschheit vor, sagen wir mal, geistigem Schmutz bewahren wollte …

Aus „Ray Bradbury: Fahrenheit 451“ (Phantastik-Couch.de, Datum?)
=> http://www.phantastik-couch.de/ray-bradbury-fahrenheit-451.html

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Fahrenheit 451 … Selbstständiges Denken gilt als gefährlich, da es zu anti-sozialem Verhalten führe und so die Gesellschaft destabilisiere. Bücher gelten als Hauptgrund für ein nicht systemkonformes Denken und Handeln. Die noch vorhandenen Bücher aufzuspüren und zu vernichten ist Aufgabe der Feuerwehr. …

=> http://de.wikipedia.org/wiki/Fahrenheit_451

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* Kaffeebecher
* 09.12.2010 um 1:00 Uhr
Zweierlei Maß: „Wenn der alte Bibliothekar in Ecos ‚Der Name der Rose‚ Aristoteles Buch über die Komödie mit aller Gewalt geheim hält, schaudert es uns, ebenso wenn russische Ex-Spione in London mit Polonium vergiftet werden oder russische Journalistinnen erschossen. Offenbart jedoch ein US-Soldat grausige Details aus dem Irak, so ist es Geheimnisverrat und selbstverständlich, dass er auf Jahre oder gar Jahrzehnte in Militärgefängnissen verschwindet. …

=> http://www.zeit.de/politik/deutschland/2010-12/leser-kommentare-assange

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… Die Gruppierung Opus Dei allerdings führt einen internen Index, der in der Tradition des Index Librorum Prohibitorum steht. Diese Liste umfasst etwa 1000 Werke. Auf diesem Index stehen beispielsweise Werke von Kant, Lessing, Rousseau, Marx und Hitler. Daneben finden sich Bücher zeitgenössischer Schriftsteller wie zum Beispiel Der Name der Rose von Umberto Eco oder Sakrileg von Dan Brown. Einige Bücher sind ganz verboten, andere, etwa auch bestimmte gynäkologische Literatur, werden nur nach besonderer Erlaubnis z. B. für spezifisch Geschulte zu lesen erlaubt. …

Aus: „Index Librorum Prohibitorum“ (5. Dezember 2010)
=> http://de.wikipedia.org/wiki/Index_Librorum_Prohibitorum

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… Der NAME der Rose wäre ein Zeichen, das auf ein Zeichen verweist, das auf ein Zeichen verweist. Unendliche Semiose, diesen Begriff übernimmt Eco von Charles Sanders Peirce für diese Zeichendynamik. Und hier sind wir dann nicht mehr im Mittelalter, sondern in der modernen Zeichentheorie. Oder sollen wir sagen: in der Postmoderne?

Aus: „Von Namen und Rosen“ Helge Schalk (Datum ?)
=> http://www.eco-online.de/Bestseller/Rose.html

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…der Kaupthing-Bank war es gelungen, per Gerichtsentscheid ein Sendeverbot zu erzwingen, erinnert sich Chefredakteur Ingólfur Bjarni Sigfusson: „Fünf Minuten vor der Sendung wird man wütend, wenn man so eine Meldung bekommt. Und das waren wir auch, stinksauer. Haben einfach einen Text für unseren Sprecher geschrieben: Guten Abend, hier sind die Meldungen von heute oder wenigstens die Meldungen, die wir euch bringen dürfen, denn wir dürfen nicht aus diesen Dokumenten berichten, wir dürfen euch nicht sagen, wer Geld von der Bank bekommen hat. Dieses Verbot gilt aber nur für uns. Und die Dokumente sind auch abrufbar unter wikileaks.org.“ ….

Aus: „Europa heute – Ersatz für Julian Assange“ Von Philipp Boerger (10.12.2010)
=> http://www.dradio.de/dlf/sendungen/europaheute/1339294/

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… Wikileaks gab es 1939 nicht, sondern ist einer breiten Öffentlichkeit erst seit wenigen Jahren ein Begriff. Und die Akten des Auswärtigen Amtes wurden nach 1949 zu großen Teilen offengelegt, aber allenfalls von einer interessierten Fachöffentlichkeit zur Kenntnis genommen. Es ist ein interessanter Zufall, dass zur Zeit parallel über zwei riesige Daten- und Informationskonvolute öffentlich diskutiert wird: Über die von Wikileaks verratenen Dateien aus dem US-Außenministerium und über die Akten des Berliner Auswärtigen Amtes über dessen Rolle in und nach der NS-Zeit. Beide Fälle haben unmittelbar nichts miteinander zu tun, aber die Behandlung beider Themen in der Öffentlichkeit offenbart interessante Muster der Mediengesellschaft im 21. Jahrhundert.

Aus: „Wikileaks, „Das Amt“ und die Mediengesellschaft“
Von Peter Lange, Chefredakteur Deutschlandradio Kultur (11.12.2010)
=> http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kommentar/1339587/

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Persönliche Angriffe auf Julian Assange werden als Begründung dafür genommen, dass Wikileaks generell schlecht sei und der Vertrauensverlust in die Politik die Schuld jener wäre, welche die Untaten und Peinlichkeiten der Mächtigen enthüllen, und nicht jener, die sie begingen…

Aus: „Die Hoffnung stirbt zuletzt: Ob Wikileaks Politikern Anstand beibringen kann?“
von Patrik Etschmayer (10. Dezember 2010)
=> http://www.nachrichten.ch/kolumne/468801.htm

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Als die Internetplattform Wikileaks ihren bislang größten Coup landete und Akten des US-amerikanischen Außenministeriums im Umfang von etwa 14.000 Seiten veröffentlichte, da gab es nicht wenige deutsche Journalisten, denen beim Blick von diesem annähernd 25 Meter hohen Papierstapel hinab in den Abgrund der Macht schwindelig wurde. Der Herausgeber der Zeit, Josef Joffe, sprach schlicht von „Hochverrat“. Da ist er wieder, Adenauers „Abgrund von Landesverrat“, ein halbes Jahrhundert später, diesmal aus dem Mund eines Journalisten.
… Ein Zitat aus einem Kabel vom 1. Februar 2007 aus der US-Botschaft in Madrid, den Fall des Deutschen El Masri betreffend, macht deutlich, dass um nicht mehr und nicht weniger als die Unabhängigkeit der Justiz im – theoretisch – gewaltenteilig organisierten Gemeinwesen geht: „Diese Koordination zwischen unabhängigen Staatsanwälten wird unsere Bemühungen verkomplizieren, den Fall in dem diskreten Verhältnis von Regierung zu Regierung zu regeln“. Es ist das Verdienst von Wikileaks und der spanischen Medien, diese Diskretion, die in Wahrheit eine Verschwörung zur Verdeckung schwerster Straftaten darstellt, torpediert zu haben. …

09.12.2010 15:09 Uhr:
von P.Haller:
Mann oh Mann, da haben wohl sehr viele sich viel zu früh aus dem Fenster gelehnt, als sie permanent daherfabulierten, dass diese von wikileaks
online gestellten Dokumente alles nur „peanuts“ seien.

09.12.2010 15:06 Uhr:
von Bernd Goldammer:
Wer hat hier eigentlich noch die Macht? Gab es einen internationalen Putsch, von dem uns nur noch niemand berichtet hat? Was hier beschrieben ist, ist die Abschaffung des europäischen Rechtsstaates. …

09.12.2010 14:50 Uhr:
von Ton Steine Scherben:

Kann es noch schlagfertigere Argumente für Wikileaks geben als die Guantánamo-Files?! Grünen-Chef Özdemir hat noch nicht verstanden!
Öffentlichkeit und Transparenz ist gut für die Demokratie, sehr gut sogar, ja überlebenswichtig. Und durch Wikileaks werden wir daran erinnert, wie verdorben und kaputt die Welt noch immer ist, trotz der täglichen ungezählten Grinsfressen, die uns ein A für ein U vormachen wollen. …

09.12.2010 16:00 Uhr:
von sk8erBLN:
@ Ton Steine Scherben: „Grünen-Chef Özdemir hat noch nicht verstanden!“
Jede wette dass özdemir das verstanden hat, er ist ein grün lackierter transatlantiker wie er im buche steht und weiß bestens was er zu dem thema warum und wie genau sagt.

Aus: „Die Guantánamo-Files“ VON WOLFGANG KALECK (09.12.2010)
=> http://www.taz.de/1/politik/europa/artikel/1/die-guantanamo-files/

-.-

… Jenseits des Hypes um Julian Assange, jenseits aller angebrachten Kritik am aktuellen Zustand und Vorgehen von Wikileaks und jenseits auch der Vermutungen wie etwa von William Engdahl, dass es sich bei „Cablegate“ um eine von CIA und Mossad gesteuerte Operation handeln könnte, zeigt sich, dass die Kraft der Wikileaks-Idee, die potentielle Allgegenwart des Lecks, nicht nur von den etablierten Medien, sondern auch den eigentlichen Machtzentralen von Wirtschaft und Politik als Bedrohung aufgefasst wird.

Dabei müssten doch nicht nur die Medienschaffenden jubeln, denen Wikileaks kostenlos Quellen und Material liefert, auch die Politik müsste diese neue Transparenz feiern und fördern, als neues „Glasnost“-Instrument im öffentlichen Raum, das verschwiegene Machenschaften und klandestine Politik – Verschwörungen jeder Art – erschwert und behindert. Und das als Hort und Schutzraum für aufrechte Whistleblower, die Missstände und Ungesetzlichkeiten in Politik und Wirtschaft öffentlich machen, weiter entwickelt werden muss. Doch auch von Seiten der Politik kommt wenig bis nichts zur Verteidigung von Wikileaks und der allgemeinen Informationsfreiheit, stattdessen dröhnendes Zensur- und Kontrollgeschrei. Dass Amazon den Wikileaks-Server sperrt und dann die von dort stammenden Dokumente ein paar Tage später als eBook zum Verkauf anbietet, ist eine Farce, die die Heuchelei und Bigotterie in Sachen Wikileaks auf den Punkt bringt. …

13. Dezember 2010 08:41, karl-gustav:
… Ich bin selbst im Medienbereich tätig und wundere mich über die energische Ignoranz der Redakteure. Das Wort „Wikileaks“ scheint im Moment dafür zu sorgen, das Verlage prompt erstummen, und dabei so ein verschämtes Bild nach aussen demonstrieren, dass man das Gefühl hat, die Presseverantwortlichen wissen genau, dass es eigentlich ihre Aufgabe gewesen wäre, nach den Veröffentlichungen von Wikileaks zu forschen. …

Leser-Feedback zum Beitrag „Die fünfte Gewalt“
13. Dezember 2010 10:38
Der Titel ist quatsch
reiner.jung
…Was die Korruption der Medien anbelangt. Das ist ein sehr
interessanter Punkt. Hängt aber stark davon ab was man unter
Korruption versteht. In eine korrputen System wird normalerweise
jemand bestochen etwas zu tun was er de jure nicht tun soll.
Das kann man den Medien nun aber gerade nicht vorwerfen. Was man
ihnen vorwerfen kann ist, dass sie in ihrer Berichterstattung einen
starken Bias [Vorliebe, Vorurteil, Ausrichtung] haben. Warum das so ist und wie das sich entwickelt kann man schön in Noam Chomskys Wert „Manufacturing Consent“ nachlesen. [http://en.wikipedia.org/wiki/Manufacturing_Consent:_The_Political_Economy_of_the_Mass_Media] …

Aus: „Die fünfte Gewalt“ Mathias Bröckers (13.12.2010)
=> http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33829/1.html

-.-

tbc.

[Demokratie, Geheimnis & WikiLeaks (V)… ]

“ … Die offizielle Reaktion der USA hinkt der virtuellen Wirklichkeit denn auch hoffnungslos hinterher. Das US-Aussenministerium und das Pentagon haben ihren Angestellten und SoldatInnen verboten, sich die Wikileaks-Dokumente im Büro, im Feld oder daheim anzuschauen oder gar herunterzuladen. Die als «geheim» oder «streng geheim» markierten Depeschen seien nach wie vor geheim, und wer sich unbefugterweise Zutritt verschaffe, mache sich strafbar. Aber was ist mit den mehr als 850 000 StaatsbeamtInnen, die bereits im Besitz einer «Security Clearance» sind, einer Unbedenklichkeitsbescheinigung für Geheimnisträger­Innen? Dürfen die auch nicht in Wikileaks surfen? … Die Enthüllungen gefährdeten nicht bloss Karrieren, sondern Menschenleben, behauptet Aussenministerin Hillary Clinton immer wieder. Die nationale Sicherheit sei in Gefahr. … Wer sagt denn, dass Diplomatie absolut geheim sein muss? Was spricht gegen mehr Offenheit, mehr Demokratie auch in der US-Aussenpolitik? Gemäss Noam Chomsky sind es die Ziele und Methoden dieser Aussenpolitik selber, die das Licht der Öffentlichkeit scheuen. Die neuesten Wikileaks-Dokumente, sagt er, «zeigen den tiefen Hass der politischen Führung auf die Demokratie». …“ | Aus: „Wikigate in den USA – Ein offenes Geheimnis“ Lotta Suter, Boston (WOZ vom 09.12.2010), Für die einen ist Julian Assange ein Hightechterrorist, der mit allen Mitteln unschädlich gemacht werden muss. Für andere ist er das neue Gesicht einer unabhängigen Presse. | Quelle: http://www.woz.ch/artikel/2010/nr49/international/20154.html

“ … Die Diskussion um Wikileaks zeigt, wie weit die Degeneration im Journalistenberuf schon fortgeschritten ist >> [ –> “ … Über Wikileaks wird in diesen Tagen viel geschrieben, viel zu viel. … Das globale Dorfwirtshaus braucht eine Sperrstunde. … “ | Aus: „Sperrstunde im globalen Dorfwirtshaus“ | ‚Die Tagespost – Katholische Zeitung für Politik, Gesellschaft und Kultur‘ (08.12.2010) | Quelle: http://www.die-tagespost.de/art456,120487 <-- ] << möglicherweise sogar soweit, das diese Rolle an sich eine Gefahr für die Demokratie darstellt, weil sie (ähnliche wie die Kirchen) eine Ware anbieten, die sich nicht mehr besitzen: die Wahrheit. Dafür erlauben sie sich einen kühnen frechen und ängstlichen Griff zur Macht ... den Griff zur Lufthoheit über die Felder der Meinungsbildung aus Angst vor dem, was da kommt. ... In einer Welt, die so wäre wie die, die der staatstragende Journalismus uns tagtäglich verkaufen möchte, hätte es einen Irakkrieg nie geben dürfen. Da es ihn aber gab, sehe ich schon, das gewissen Kreise so langsam die Notwendigkeit einer "Lotsenfunktion” für das Volk sehen - denn für den Normalbürger kommen Angriffskrieger nur aus Schurkenstaaten. Das haben wir gelernt - wir waren selbst mal einer. ..." | Aus: "Wikileaks und Journalisten als geistige Führer der Menschheit" Eifelphilosoph â‹… 7. Dezember 2010 (Demokratie, Experten, Journalismus, Wikileaks, | Quelle: https://www.nachrichtenspiegel.de/2010/12/07/wikileaks-und-journalisten-als-geistige-fuehrer-der-menschheit/

“ … Journalists need to know what they think about the mission of Wikileaks and others like it, and they need to know where they would stand if the data dropped onto their desks and the government pressured them to be silent. … “ | From: „How Wikileaks has woken up journalism“ Emily Bell, December 7, 2010, Source: http://emilybellwether.wordpress.com/2010/12/07/how-wikileaks-has-woken-up-journalism/

“ … Die Publikationen von Wikileaks entsprechen dem Grundsatz der Hackerethik nach freier Verfügbarkeit von staatlichen Informationen als Basis einer demokratischen Gesellschaft. … Anders als Menschen haben staatliche Stellen gerade keine Privatsphäre, die es zu schützen gilt, sondern lediglich Geheimnisse. Grundsätzlich betrachtet der CCC einen Anspruch des Bürgers auf die ihn betreffenden Informationen und die Transparenz der in seinem Namen erfolgenden staatlichen Aktivitäten als begründet. …“ | Aus: „Chaos Computer Club fordert Informationsfreiheit im Netz“ CCC (07.12.2010) | Quelle: http://www.ccc.de/de/updates/2010/informationsfreiheit-im-netz

“ … Manche bemühen gar Terrorvergleiche: „Diese Enthüllungen sind der 11. September für die weltweite Diplomatie, weil sie alle vertraulichen Beziehungen zwischen den Staaten in die Luft jagen“, sagte Italiens Außenminister Franco Frattini. … Während Assange bereits eine neue Enthüllung ankündigt, diesmal Geheimdokumente aus einer großen US-Bank, müssen sich Journalisten fragen, wie sie mit dem Geschenk und der Herausforderung solcher Datenschwemmen umgehen. …“ (Gregor Tholl und Jan Sternberg, mit dpa/AFP) gh7401 | 02.12.2010, 02:45, Demokratie

“ … Wir wollen doch die Demokratie (was auch mancher darunter verstehen mag). In einer Demokratie kann es keine Geheimnisse geben. Und schon gar keine „Verhandlungen“ im Verborgenen. Was WikiLeaks dort macht, ist eigentlich das, was jeder echte Demokrat täglich von den Politikern einfordern müsste: Offenheit. Und nochmal: Einfordern. Immer wieder. Und nochmal: Einfordern. Und was wird gemacht: Wegen Vergewaltigung wird jemand beschuldigt. Um das Desaster abzulenken. Offenheit einfordern! Nicht von den Ohnmächtigen, die Mächtigen sind in der Pflicht. …“ | Aus: „Wikileaks hat den investigativen Journalismus revolutioniert – zum Guten, aber auch zum Schlechten“ (maerkischeallgemeine.de, 02.12.2010) | Quelle: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11953000/492531/Wikileaks-hat-den-investigativen-Journalismus-revolutioniert-zum-Guten.html

Klaus Grelle am 04/12/2010 11:04:11: “ … Politiker sollten sich mal überlegen, ob nicht so manche Staatskrise unterblieben wäre, wenn die Bürger im Vorhinein ordentlich aufgeklärt worden wären. Viele dieser Krisen können nur entstehen, weil vorher keine Gegenwehr durch Bürger und demokratische Rechte und Freiheiten möglich ist. …“ | Aus einem Kommentar zu: „Wikileaks: Polit-Mafia schlägt zurück“ (01/12/2010) | Quelle: http://www.schweizmagazin.ch/topnews/5264-Wikileaks-Polit-Mafia-schlgt-zurck.html

ka4 „WikiLeaks: Journalismus, der an Spionage grenzt“ (08.04.2010) „… journalismus und gesellschaftlichen einsatz als spionage zu bezeichnen ist schlichtweg – der zweite schritt in die diktatur. der erste schritt wurde bereits mit den falschen kriegsgründen getan. ich bin weiterhin GEGNER die religösen WAHSINNIGEN MÖRDERBANDEN ich finde es weiterhin LEGITIM das sich der westen gegen diese typen mit ALLEN mitteln zur wehr setzt und sie auf der ganzen welt bekämpft. aber mord bleibt mord, und folter bleibt folter und unrecht bleibt unrecht. journalisten müssen über diese fehler und verbrechen berichten. kriminell sind diejenigen, die derartiges verhindern wollen. und sie gefährden tatsächlich auch meinen freiheitsbegriff. …“

Pet Goat (07.04.2010 22:09) “ … Man wird doch nichts zu verbergen haben? – In Zeiten in denen jeder unbescholtene Bürger mit Nacktscanner, Onlineüberwachung, Vorratsdatenspeicherung, Kameraüberwachung und anderen Kontroll- und Überwachungsmaßnahmen konfrontiert wird, werden doch nicht ausgerechnet Politiker, Militärs, Geheimdienste und andere potentielle Dreck am Stecken haber, wegen einer auf Spenden angewiesenen Internetplattform in Paranoia verfallen? …“

Sukram’s Panopticum 07.04.2010 21:55: “ … Investigativer Journalismus wurde irgendwie out… auch so ein Opfer des Kapitalismus? Ich weiß es nicht… “

hitower 07.04.2010 16:03: “ … Hab früher viel Zeit mit Killerspielen verbracht, aber das Video hat mich wirklich fertig gemacht. Was ist falsch mit mir? …“

Hans Laschnig 07.04.2010 18:05: “ … Wahrscheinlich können sie Realität und Virtualität unterscheiden ;) …“

Nessus, 07.04.2010 15:44: “ … Journalismus, der an Spionage grenzt… ist durchaus berechtigt, um Tatbestände aufzudecken, die an vorsätzlichen Mord grenzen. …“ | WikiLeaks: Journalismus, der an Spionage grenzt von Zsolt Wilhelm | 07. April 2010, 12:58 | Quelle: http://derstandard.at/1269449051659/Aufdecker-WikiLeaks-Journalismus-der-an-Spionage-grenzt

“ … Ich gebe zu: Die Depeschen aus dem US-Außenministerium hätte ich auch gerne exklusiv und vorab gehabt. Also Glückwunsch an die Kollegen von „Spiegel“, „Guardian“, „Le Monde“ und so weiter. Und ich finde es erstaunlich, wie viele schlechte Verlierer es im deutschen Journalismus gibt. Nicht wenige Kollegen spielen die Bedeutung der Papiere herunter und sprechen von Enthüllungen, die wir angeblich nicht brauchten, weil sie nur „mit mäßigem Nährwert“ ausgestattet seien. Dass solches in einer Wochenzeitung mit besonders großem Papierformat zu lesen ist, überrascht dabei weniger. Dort hatte man bei manchen – nicht allen! – Autoren immer schon den Verdacht, dass sie viel lieber diplomatische Depeschen für mächtige Minister schreiben würden, als ganz unoffizielle Artikel für den Leserplebs. Aber beim Abmoderieren des Wikileaks-Scoops beteiligen sich auch höchst erfahrene Recherchejournalisten. Kollegenneid? … Journalisten und ihre Quellen haben eben keine deckungsgleichen Interessen. Wenn Journalisten Wikileaks-Papiere nutzen, dann machen sie sich nicht mit Wikileaks gemein. Genauso wie Journalisten täglich Informationen der Regierung nutzen müssen, ohne sich – hoffentlich – mit dieser gemein zu machen. …“ | Aus: „Wikileaks und wir“ Hans-Martin Tillack, Berlin (06.12.2010), Tagged with: Journalismus, Wikileaks | Quelle: http://www.stern.de/blogs/hans-martin_tillack/wikileaks-und-wir/

“ … ein Republikaner aus New York, mit Sitz im Kongress, äußerte, man solle WikiLeaks zu einer ausländischen Terrororganisation erklären.
Noam Chomsky: Meiner Meinung nach ist das völlig absurd. Wir sollten uns klarmachen, was einer der Hauptgründe ist, weshalb die Regierung eine solche Geheimniskrämerei betreibt: Sie will sich vor der eigenen Bevölkerung schützen. …“ | Aus: „Interview mit Noam Chomsky zu den WikiLeaks-Telegrammen und vielen anderen Themen“ Amy Goodman (Interview, Democracy Now!, 13.11.2010) | Quelle: http://www.zmag.de/artikel/interview-mit-noam-chomsky-zu-den-wikileaks-telegrammen-und-vielen-weiteren-themen

tbc.

[Die orientierende Kraft & WikiLeaks (IV)… ]

Eine freie, nicht von der öffentlichen Gewalt gelenkte, keiner Zensur unterworfene Presse ist ein Wesenselement des freiheitlichen Staates; insbesondere ist eine freie, regelmäßig erscheinende politische Presse für die moderne Demokratie unentbehrlich. Soll der Bürger politische Entscheidungen treffen, muß er umfassend informiert sein, aber auch die Meinungen kennen und gegeneinander abwägen können, die andere sich gebildet haben. Die Presse hält diese ständige Diskussion in Gang; sie beschafft die Informationen, nimmt selbst dazu Stellung und wirkt damit als orientierende Kraft in der öffentlichen Auseinandersetzung. In ihr artikuliert sich die öffentliche Meinung.
Bundesverfassungsgericht, Spiegel-Urteil vom 5. August 1966

Die vorstehenden vier Sätze sind mittlerweile 44 Jahre alt. Dennoch beinhalten sie eigentlich alle Antworten auf die Fragen, die sich uns Deutschen in der WikiLeaks-Debatte stellen. … (Udo Vetter)

Aus „Kriegsgerät Serverplatz“ (lawblog.de, 2010/12/07)
=> http://www.lawblog.de/index.php/archives/2010/12/07/kriegsgerat-serverplatz/

Kontext: Die Spiegel-Affäre 1962 war eine politische Affäre in der Bundesrepublik Deutschland, bei der sich Mitarbeiter des Nachrichtenmagazins Der Spiegel auf Grund eines kritischen Artikels der Strafverfolgung wegen angeblichen Landesverrats ausgesetzt sahen. …
=> http://de.wikipedia.org/wiki/Spiegel-Aff%C3%A4re

-.-

überall nutzt Assange die Freiheiten, die demokratische Rechtsstaaten bieten. Seine Server stehen in Ländern mit einem großen Herz für Meinungsfreiheit. Dennoch klagt er diese Demokratien an, schimpft sie „autoritäre Konspirationen“, die er durch – ja, man muss das Wort benutzen – totalitäre Transparenz zur Offenheit zwingen will.
Aus: „Sein größter Feind“ (07.12.2010)
Ein Kommentar von Stefan Kornelius

[Einschub]: Das sieht man ja gerade sehr gut, wie groß unser Herz für Meinungsfreiheit ist. DAS ist das Niveau der Süddeutschen. Au weia. …
via http://blog.fefe.de/?ts=b200453c

07.12.2010 um 19:04 Uhr,
MaestroRobertus schreibt
Schon den ganzen Tag…
…freuen sich die SZ Redakteure riesig. Da tönen sie ‚Die flucht hat ein Ende‘ oder ‚Die suche hat ein Ende‘ etc. erst im Artikel erfährt man das er sich gestellt hat.
… Dann noch über Wikileaks: zerstören Politik, gefährden Menschen, können Ökonomien beeinflusse. Na toll, die Banken beeinflussen auch Ökonomien auf perverse art. Soldaten töten und Wikileak tut das nicht…

07.12.2010 um 19:00 Uhr,
Tumas schreibt Meine güte…
Noch kurz vor Schluß: Schade, daß der Leser nicht Zensor spielen darf: Diesen Artikel können wir leider nicht veröffentlichen… Natürlich ist Assange kein Gott, aber wenn schon Interpol einen „möglichen“ Vergewaltiger jagt, sollte es doch jedem Dorfjournalisten klar sein, daß da was nicht stimmt.

07.12.2010 um 18:51 Uhr, Python11reloaded schreibt
Soviel zu ihrem Berufsethos..
…Herr Kornelius. Was für ein schwacher Kommentar. Ich bin angewidert. Wenn Sie und ihre Kollegen endlich mal ihren Allerwertesten hoch kriegen würden, und ihre Arbeit machen würden, anstatt den Regierenden und der dazugehörigen politischen Klasse bis zum anschlag irgendwo reinkrabbeln würden, wäre Wikileaks nicht so nötig wie es heute ist.
Die Presse mit ihren regierungshörigen offiziellen Verlautbarungen sollte sich viel mehr solidarisch zeigen.. aber auch bei Ihnen ist noch nicht angekommen, dass Informationen heute nicht mehr auf Cocktailparties oder in irgendwelchen Watergate-Hotels ausgetauscht werden, sondern dass dafür ein viel mächtigeres und umfänglicheres Mittel gibt. Bedienen Sie sich, oder ist ihnen das zu mühsam, weil es doch viel einfacher ist, das Bett mit den Mächtigen zu teilen, als sie mit fundierter Kritik, und der Konfrontation ihrer Machenschaften vor sich her zu treiben.

07.12.2010 um 18:50 Uhr,
NouvelAar schreibt
Schuld haben die Publizisten…

Da werden nachweislich massenhaft Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen nicht zuletzt aufgrund von gefakten Geheimdienstinformationen und lügnerischen diplomatischen Winkelzügen mit dem Bewusstsein der Geheimhaltung, aber Schuld sollen nicht diese Mittäter und Helfershelfer sein, sondern diejenigen, die für Offenlegung und Transparenz sorgen?! Treppenwitz der Geschichte – aber traditionell üblich seit langer Zeit. …

=> http://www.sueddeutsche.de/politik/wikileaks-julian-assange-verhaftet-sein-groesster-feind-1.1033329

-.-

[…] Abgesehen von der Piratenpartei kritisieren nahezu alle Parteien Wikileaks. Wirtschaftsminister Rainer Brüderle von der angeblich freiheitsliebenden FDP hat die von Wikileaks enthüllten Dokumente sogar mit Papieren der Stasi verglichen. Julian Assange, eine Mischung aus Osama bin Laden und Erich Mielke? Oder doch lieber gleich Adolf Hitler? Fest steht, dass die Weltmacht USA Wikileaks und ihren Gründer Julian Assange mit allen Mitteln zu bekämpfen versucht. Dieser Kampf wird auf technischer, finanzieller und medialer Ebene geführt – und er trägt bisweilen komische, wenn nicht verzweifelte Züge. So freut sich US-Verteidigungsminister Robert Gates nun über die Verhaftung von Assange. Wohlgemerkt: Er freut sich darüber, dass ein Australier wegen Vergewaltigungsvorwürfen aus Schweden in London festgenommen wurde. … Das Verhaltensmuster, den Überbringer einer schlechten Nachricht stellvertretend für deren Ursache zur Verantwortung zu ziehen, war in der Geschichte häufig zu beobachten. Im Mittelalter wurde der Bote mitunter geköpft. Nimmt man die Äußerungen einiger US-Politiker ernst, hat sich seitdem nicht viel geändert.

# von lionfood
# Tue Dec 07 19:37:52 CET 2010
Die Journalistische Aufklärung endet am Tellerrand.
Deutsche Medien machen da echt gerade keine gute Figur. Man erfährt hier ja kaum was denn nun an interessanten Sachen drin steht. Es geht ja fast nur um die FDP und um Wikileaks selber. Neben vielem belanglosen gibt es aber doch eine Reihe von wirklich interessanten Dingen die hier ans Licht kommen. Der Guardian in England ist eine gute Anlaufstelle. …

Aus: „Schafft zwei, drei, viele Wikileaks!“ Von Carsten Kloth (07.12.2010)
=> http://www.tagesspiegel.de/meinung/schafft-zwei-drei-viele-wikileaks/3591724.html

-.-

… In Schweden wird derweil heftig darüber debattiert, ob das harte Vorgehen der Staatsanwaltschaft gegen Assange richtig ist. Denn nicht eine internationale Verschwörung von Geheimdiensten, sondern eine übereifrige Staatsanwältin gilt als wesentlicher Grund für die Verhaftung. Inzwischen zweifelt sogar eine Vereinigung junger feministischer Frauen innerhalb der Sozialdemokratischen Partei an der Ernsthaftigkeit der Anschuldigungen und der Professionalität der Staatsanwaltschaft. Das ist insofern bemerkenswert, weil Assanges vermeintliches Vergewaltigungsopfer aus den Reihen dieser Gruppe stammt. Selbst innerhalb dieser Gruppe geht man nun davon aus, dass sich die Anklage allein darauf stützte, dass Assange gegen den Willen seiner Sexpartnerin kein Kondom benutzt haben soll. Diese Behauptungen sind allerdings nicht offiziell bestätigt. … Im schwedischen Rechtssystem sind die Grenzen zur Verbrechensrubrizierung „Vergewaltigung“ deutlich niedriger angesetzt, als in den meisten anderen EU-Staaten. Marianne Ny gilt darüber hinaus als besonders weitgehende Staatsanwältin. … Kritik an Ny wird auch deshalb laut, weil Assange nach der Anklageerhebung freiwillig drei Wochen in Schweden geblieben war, um sich einem Verhör zu stellen. Dennoch versäumte es Ny, ihn verhören zu lassen. Schließlich rief Assange die Staatsanwältin laut deren eigener Aussage an und fragte sie, ob er wieder ausreisen dürfe. Und Ny antwortete, ebenfalls nach eigener Angabe: Ja, er dürfe. Assange reiste aus, ganz offiziell. Erst im November beschloss das Amtsgericht einen international wirkenden Haftbefehl. Der Grund: ein „ernster Verdacht“ auf Vergewaltigung, sexuelle Belästigungen und Nötigung. Assange weigerte sich, erneut nach Schweden zu fahren und ging in Berufung. Doch die zweithöchste juristische Instanz in Schweden, das Hofgericht, ließ den Haftbefehl bestehen.

Allerdings schwächte das Gericht die Anklagepunkte, kaum bemerkt von der Weltöffentlichkeit, deutlich ab: Der Vorwurf der sexuellen Belästigung wurde ganz fallengelassen, es gebe keine Beweise. Bestehen blieb die Anklage wegen Vergewaltigung, allerdings auch hier in abgeschwächter Form: Gesucht – und heute festgenommen – wurde Assange wegen des Verdachts auf eine „weniger grobe Vergewaltigung“.

* NoG
* 07.12.2010 um 18:31 Uhr
erst hetzen, dann informieren
erst stimmt die komplette medienlandschaft das lied des auf der flucht befindlichen vergewaltigers an und nachdem er gefasst wird/ sich selber gestellt hat, wird informiert. und jetzt duerfen alle mal raten, was in der breiten bevoelkerung haengen bleibt.

* robertjordan
* 07.12.2010 um 18:35 Uhr

Besser als jeder Film,

das Drehbuch wäre allerdings wegen Unglaubwürdigkeit abgelehnt worden. …

* dopethepope
* 07.12.2010 um 18:49 Uhr

das darf doch alles nicht wahr sein…
Ich stehe Wikileaks und insbesondere der jüngsten Veröffentlichung durchaus kritisch gegenüber. Aber was jetzt alles in Bezug auf Assange passiert ist ja wohl ein schlechter Scherz?

– Amazon kündigt die Server
– Paypal kündigt die Kooperation mit Wikileaks
– Mastercard kündigt die Kooperation mit Wikileaks
– Internetadressen werden gekündigt
– Privatkonten von Assange werden gesperrt
– Vergewaltigung weil kein Kondom benutzt????

Mit „Recht“ hat das alles nichts mehr zu tun…

* hintensitzer
* 07.12.2010 um 20:11 Uhr

History repeats itself

Man muss gar nicht weit in die Vergangenheit reisen, um ein ähnliches Szenario wiederzufinden. Im Jahre 1972 wurden den Herren Woodward und Bernstein (heute Herr Assange) von einem Herrn Deep Throat aka Mr. Felt (heute Private Manning) Dinge zugetragen, die von einer mehr oder minder „hörigen“ oder „gekauften“ Staatsanwaltschaft (heute dito) regelrecht bekämpft wurden. Ich hoffe inständig, dass auch heute Herr Assange mit dem Pulitzer-Preis davongeht und nicht mit sechs Jahren Haft. Diese schlechte Alternative findet sich leider auch in der (Literatur-) Geschichte, der Autor heißt Franz Kafka…

Aus: „Die Frau, die Assange jagt“ Von Andre Anwar (7.12.2010)
Quelle: http://www.zeit.de/politik/ausland/2010-12/wikileaks-assange-schweden

Kontext:
Assange Case: Evidence Destroyed Over and Over Again
by Göran Rudling. From 30 September 2010.
=> http://radsoft.net/news/20101001,01.shtml

How the rape claims against Julian Assange sparked an information war
# Esther Addley, guardian.co.uk, Tuesday 7 December 2010 21.34 GMT
Conspiracies, slander and misogyny have become every bit as central to debate as principles of justice
=> http://www.guardian.co.uk/media/2010/dec/07/rape-claims-julian-assange

Assange, die angebliche Vergewaltigung und der Europäische Haftbefehl
Florian Rötzer (08.12.2010)
=> http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33799/1.html

Die Schwedinnen, die Assange belasten
Von Monica Fahmy (08.12.2010)
=> http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/Die-Schwedinnen-die-Assange-belasten/story/11722023

Wie man in Schweden einen Mann belasten kann
Von Detlef Borchers (09. Dezember 2010)
=> http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479E9E76425072B196C3/Doc~E87EEE82032EB4D1785FF2CA29EE4814D~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Hexenjagd 2.0 (12/2010)
=> http://typischich.at/home/wienerin/616969/Hexenjagd-20?seite=

Interpols Jagd nach einem geplatzten Kondom (07.12.10)
=> http://www.aargauerzeitung.ch/international/interpols-jagd-nach-einem-geplatzten-kondom-102208346

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[Überschriften aus news.google.de – Die Suche nach „Wikileaks“ @ 08.12.2010]:

Kommentar: Der Mann ohne Gesetz
WELT ONLINE – Vor 4 Stunden

Warum kann man Wikileaks nicht einfach abschalten?
BILD – 05.12.2010

Wikileaks-Gründer in Haft: Julian Assange – Überflüssiger Märtyrer
Financial Times Deutschland – Vor 1 Stunde

Hat er DIESE zwei Schwedinnen vergewaltigt?
BILD – Vor 2 Stunden

Vergewaltigung auf Schwedisch
WELT ONLINE – Vor 4 Stunden

Julian Assange riskiert sechs Jahre Gefängnis
Südwest Presse – Vor 4 Stunden

Wikileaks-Chef bleibt hinter Gittern
BILD – Vor 21 Stunden

Warum will der Wikileaks-Chef die Welt aus den Angeln reißen?
BILD – 05.12.2010

WikiLeaks-Gründer bleibt wegen Fluchtgefahr in Haft
Reuters Deutschland – Vor 18 Stunden

Wikileaks-Gründer im Gefängnis
WELT ONLINE – Vor 6 Stunden

Assange-Festnahme: Verhaltene Freude in den USA
Frankfurter Rundschau – Vor 17 Stunden

USA begrüßen Assange-Festnahme
CIO – Vor 21 Stunden

heute2: USA freuen sich über die Festnahme von Julian Assange.
turi2 – Vor 20 Stunden

Das Netz um Julian Assange zieht sich zu
DiePresse.com – 04.12.2010

US-Botschaft warnt davor, Assange Asyl zu geben
Basler Zeitung – 04.12.2010

Julian Assange festgenommen – er kommt noch heute vor den Richter
Tages-Anzeiger Online – 07.12.2010

Assange bleibt hinter Gittern – Wikileaks macht weiter – London
FOCUS Online – Vor 19 Stunden

Festnahme des Wikileaks-Kopfs: Assange bleibt hinter Gittern
Financial Times Deutschland – Vor 20 Stunden

US-Verteidigungsminister begrüßt Verhaftung Assanges
AFP – Vor 22 Stunden

Gründer von Wikileaks ist hinter Gittern
Badische Zeitung – Vor 12 Stunden

Wie die USA eine Auslieferung begründen könnten
Deutsche Welle – Vor 16 Stunden

US-Botschafter warnt Schweiz vor Aufnahme von Assange
derStandard.at – 04.12.2010

Assange, ein Vergewaltiger? Wegen diesen Frauen wird er gejagt
BLICK.CH – 06.12.2010

Assange bleibt im Kittchen
euronews – Vor 3 Stunden

Für den Wikileaks-Chef wird es eng
Express.de – 07.12.2010

Wikileaks-Gründer bleibt hinter Gittern
inFranken.de – Vor 18 Stunden

Wikileaks: US-Botschafter droht der Schweiz
Schweizmagazin.ch – 05.12.2010

Westdeutsche Zeitung: Schweden ermittelt als souveräner Staat gegen Assange …
FinanzNachrichten.de (Pressemitteilung) – Vor 16 Stunden

WikiLeaks: Konten werden eingefroren oder gesperrt
TweakPC – 06.12.2010

Wikileaks: Australien ermittelt gegen Assange
drs.ch – 04.12.2010

«Wieso glauben die Leute Assange mehr als der US-Regierung?»
Der Bund – Vor 13 Stunden

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„Die Verhaftung bringt Assange zurück in die Realität“
Zu lange spielte Julian Assange mit der Rechtsfreiheit im Internet. Jetzt holt ihn der Rechtsstaat im wahren Leben ein …
Meinung | Autor: Claus Christian Malzahn (08.12.2010)
=> http://www.welt.de/debatte/kommentare/article11451144/Die-Verhaftung-bringt-Assange-zurueck-in-die-Realitaet.html

08.12.2010, 00:48 Uhr, Wikileaker sagt:
Was für ein verlogener Artikel!
1) er hat sich freiwillig gestellt, ist also nicht verhaftet worden
2) er hat sich den Vorwürfen der Vergewaltigung gestellt, nicht wegen Wikileaks

08.12.2010, 00:49 Uhr, Rudi Mentär sagt:
Wow, dieser Artikel ist völlig emotional motiviert und gründet auf furchtbar unsachlichem- und unjournalistischem Fundament…
Solch dumme und stümperhafte Artikel hätte ich von Welt-Online nicht erwartet.

08.12.2010, 00:55 Uhr, Leser sagt: sagt:
Der Autor sollte sich mal überlgen, welche Funktion die Presse eigentlich hat.

08.12.2010, 00:59 Uhr, Das war ein komischer Artikel sagt:
Warum behauptet die WELT, es gäbe eine “ Rechtsfreiheit im Internet“?
Das hat es – nie – gegeben! Es gab auch nie eine Rechtsfreiheit im Telefonnetz!

08.12.2010,
01:04 Uhr, trosia sagt:
Was ist das für ein Unsinn? Der Autor dieses Artikel sollte sich schleunigst mal in der Realität umsehen. Und im Duden mal unter „Rechtsstaat“ recherchieren.
Mein Gott, Deutschland, hast Du das nötig? …

usw.

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„Assanges Versteck in London enttarnt“
Quelle ZEIT ONLINE, dpa, AFP (8.12.2010)
Kommentare zu: „Assanges Versteck in London enttarnt“

* uhuznaa
* 08.12.2010 um 9:46 Uhr
Grrr…
Die Zeitung heißt „The Australian“, nicht „The Australien“.
Assange hatte sich auch nicht „versteckt“, er hatte seinen Aufenthaltsort der britischen Polizei von vornherein bekannt gegeben.
Dass Assange nicht nach Schweden ausgeliefert werden will, hat gute Gründe. Es besteht durchaus die Gefahr, dass Schweden ihn an die USA ausliefert, denn Schweden ist da mehr als willfährig.

Aus einer der von Wikileaks veröffentlichten Depeschen:
„Swedish military and civilian intelligence organizations are strong and reliable partners on a range of key issues … The good cooperation on counterterrorism, both domestically and internationally, has helped Swedish authorities carry out their mandate to protect Swedish citizens and national interests. Due to domestic political considerations, the extent of this cooperation in not widely known within the Swedish government and it would be useful to acknowledge this cooperation privately, as public mention of the cooperation would open up the government to domestic criticism.“

Quelle: http://213.251.145.96/cable/2007/05/07STOCKHOLM506.html

Dieses seltsame Gerangel um angebliche Vergewaltigungen nach einer zuerst fallengelassenen und dann nach einem Personalwechsel wieder aufgenommenen Anklage paßt da nur zu gut ins Bild.

Liebe ZEIT-Redaktion, betreibt doch bitte mal Journalismus und kopiert nicht immer nur dpa- und AFP-Meldungen. „Vierte Macht“ bleibt man so nicht.

* Bitte bleiben Sie sachlich
* 08.12.2010 um 9:54 Uhr

Parallele?

In diesen tagen wird einem chinesischen
Widerstandskämpfer der Friedensnobel-
Preis verliehen. Gerne tut der Westen
so etwas. Den eigenen Widerstand sperrt
er dagegen gerne weg…

* Buh
* 08.12.2010 um 9:55 Uhr

Illegal?

Ist es wirklich illegal Geheime Dokumente zu veröffentlichen? Haben sich nun alle Zeitungen dieses Erdballs strafbar gemacht?

Illegal ist es die Dinger zu entwenden, aber sicherlich nicht sie zu publizieren, das ist nicht illegal, sondern Journalistisches Tagesgeschäft.

* dame.von.welt
* 08.12.2010 um 10:12 Uhr

Ein weiteres Mal macht sich die Kluft zwischen dem vermeintlich etablierten Journalismus und dem Internet in Form von Wikileaks und auch dem Laienjournalismus der Foren deutlich.
Zeitonline scheint es tatsächlich für ausreichend zu halten, nun den zweiten namenlosen Artikel, fix gestrickt aus einer Agenturmeldung, zu veröffentlichen.
Man bekommt hier zunehmend den Eindruck von Kopf in den Sand, von Angst vor der Konkurrenz von unten, von Billigung der hysterischen und überaus interessanten Reaktionen auf Cablegate und Assange. Statt hier Position zu beziehen, Solidarität mit einem Kollegen und ein Minimum an Pressekodex zu demonstrieren. 4. Gewalt kritischer und engagierter Journalismus geht wirklich anders. Gut, daß es doch noch Menschen wie Vaughan Smith gibt. Informationen und Positionen leider auch heute wieder aus anderen Medien

* manJopp
* 08.12.2010 um 10:15 Uhr

Bitte gründlich recherchieren…

oder es bleiben lassen.
Liebe Zeit Red.

Ich bin lange schon ZEIT Abonnent und lese die Artikel ausgesprochen gerne und mit viel Interesse.
Ich mag die teils kontroverse Berichterstattung.

Warum also hier dieses BLIND Zeitungsniveau?

„Assanges Versteck in London enttarnt“
Was ein Blödsinn.

Der Mann ist freiwillig zur Polizei gegangen.
Die Polizei wusste schon länger wo er sich aufhielt.

Warum wird Assange in den Medien überwiegend als Gauner und Krimineller dargestellt?

Es gibt kein Gerichtsurteil und auch keine brauchbare Anklage.

Schreibt mal über schwedisches Recht und wie es zu dem Vergewaltigungsverdacht kommen konnte.
Das ist nämlich völlig anders als man sich das als Deutscher vorstellt.

Bitte betreibt ehrliche offene Berichterstattung bezgl. Wikileaks und Assange.
Wenn ihr euch auf die allgemeine unangebrachte Hetze gegen beide einschießt werde ich mein ABO kündigen müssen, da das Vertrauen in die ZEIT dann zerstört wäre.

P.S.
Nein, auch ich halte die Veröffentlichung der Cables nicht für sinnvoll. Aber die Jagd die nun stattfindet rechtfertigt jede Veröffentlichung nachträglich, da sie einen Fehler im System aufzeigt.

* Zack34
* 08.12.2010 um 10:27 Uhr

@Redaktion

die Vorkommentierenden haben es schon klargemacht:
Sie ignorieren elementare Fakten (Umstände seiner Aufenthalt, Frage der Anmeldung, usw.), machen reisserische, Tatsachen verdrehende Titel (so wie die UFO-Nummer) und ignorieren die lementaren Widfersprüche im eigenen Text …
Gegen konservative sichtweise habe ich persönlich nichts einzuwenden, sofern sie elementare Fakten sauber recherchiert und darauf basierend eine Position bezieht. Aber das hier ist nur flach und schwach, zumal vielfach abgeschrieben, dpa läßt grüßen. Meines Erachtens ist diese Bewegung alles andere als gut. Sie zeugt von einer, zunehmend masochistischen Schwächung der Medien als aktiven Teils einer demokratischen Öffentlichkeit. Die Selbstgeiselungen der Journallisten dieser Tage (selbst der Herr Leyendecker hat sich in der SZ dazu verstiegen) mit der ganzen überspannten Kritik am vermeintlichen Verlust der Geheimhaltung in der Politik… läßt tief blicken, und macht Sorge hinsichtlich der künftigen Entwicklung dessen, was wir angeblich alle gerne als offene Demokratie beziechnen und aufbewahren möchten.

Anscheinend haben die Medien nicht mitbekommen, dass Bürger durchaus redaktionelle Kommentare in ihrer chron. Reihenfolge miteinander vergleichen.

* Talisker
* 08.12.2010 um 10:49 Uhr

Und wieder…

… mal ein Artikel auf unterstem Niveau, der noch nicht einmal die Fakten korrekt wiedergibt.

Tatsachen werden absichtlich verdreht, damit man zu den erwünschten Schlussfolgerungen kommen kann. Ich bin wirklich entsetzt über den Zustand der gesamten deutschen Presse und insbesondere der ZEIT, die ich lange Jahre als unabhängig betrachtet habe. So kann man sich täuschen.

Mittlerweile ist es leider nicht mehr zu leugnen, dass auch sie nur ein Handlanger der Politik sind. Mein Vertrauen haben sie jedenfalls gründlichst verspielt. …

MfG,
Ihr langjähriger Abonnent

* Buh
* 08.12.2010 um 12:06 Uhr

darf ich…

…nochmal darauf hinweisen, dass es nicht Wikileaks war, die über den Inhalt der Depeschen berichtet und daraus zitiert hat, sondern in Deutschland der Spiegel und in anderen Ländern, andere Magazine und Zeitungen?

=> http://www.zeit.de/politik/ausland/2010-12/assange-london-frontlineclub?commentstart=25#comments

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… Every time WikiLeaks publishes the truth about abuses committed by US agencies, Australian politicians chant a provably false chorus with the State Department: „You’ll risk lives! National security! You’ll endanger troops!“ Then they say there is nothing of importance in what WikiLeaks publishes. It can’t be both. Which is it? …

Ex-Soldier of Melbourne Posted at 10:00 AM Today
Wikileaks is the type of media we need these days, the sort that is not afraid to bring the government to task. For too long governments have operated as if they are our masters, and our Defence Force their toy …


„Don’t shoot messenger for revealing uncomfortable truths“
Julian Assange, From: The Australian, December 08, 2010
=> http://www.theaustralian.com.au/in-depth/wikileaks/dont-shoot-messenger-for-revealing-uncomfortable-truths/story-fn775xjq-1225967241332

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[…] STOCKHOLM taz | Wikileaks Cablegate hat sich für die schwedische Öffentlichkeit zu einem veritablen Fortsetzungskrimi entwickelt. In Sachen Julian Assange gibt die schwedische Justiz Rätsel auf. … Täglich können seit einigen Wochen die beiden Stockholmer Zeitungen, die Zugriff auf die teilweise noch unveröffentlichten Dokumente mit Schwedenbezug haben, mit neuen verblüffenden Enthüllungen über die geheime Zusammenarbeit zwischen den USA und Schweden aufwarten. Dass das früher „neutrale“ jetzt offiziell „allianzfreie“ Land eigentlich immer ein geheimer NATO-Verbündeter war, ist keine neue Erkenntnis. Kann man aber schwarz auf weiß lesen, wie man von seinen PolitikerInnen an der Nase herumgeführt wird, bekommt das jedoch durchaus noch eine andere Qualität. Zumal es auch neue Einzelheiten gibt. Eine enge geheimdienstliche Zusammenarbeit mit den USA wurde offensichtlich ganz absichtlich am Parlament vorbei installiert. Was ein Verstoß gegen die Verfassung wäre. Für die oppositionelle schwedische Linkspartei ist das so „extrem erschütternd“, dass sie nun die Einrichtung einer „Wahrheitskommission“ fordert. Und die sozialdemokratische Tageszeitung Aftonbladet kommentiert: „Niemand kann länger als ‚Konspirationstheorien‘ abtun, wie weit Schweden von der anderen Seite des Atlantiks her gesteuert wird.“ …
So äußerte sich beispielsweise Assanges britischer Anwalt Mark Stephens gegenüber der BBC: Ein „politischer Stunt“ sei die Verfolgung des Wikileaks-Gründers Julian Assange durch die schwedische Justiz. …
Aus: „Verschwörung, Zufall oder Routine“ VON REINHARD WOLFF (07.12.2010)
=> http://www.taz.de/1/netz/netzpolitik/artikel/1/verschwoerung-zufall-oder-routine/

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drdre schrieb am 08.12.2010 um 06:54
Völlig richtig ist, dass sich Ideen nicht einsperren lassen, auch wenn man jetzt versucht mit Lug und Trug, sowie Rufschädigung und einfrieren von Konten, die Arbeit von Menschen zu boykottieren, die nur eines einfordern, die Ausübung von Transparenz, Demokratie und Freiheit von Meinungsäusserung. Was leider von vielen Mainstream Medien negiert wird.
Ferner wird von Seiten der US Regierung auch noch massiv versucht das Net zu manipulieren. So wurden verstärkt Angriffe auf die Server geführt, die Wikileaks unterstützten.
Wobei von der Gegenseite nun auch Angriffe gegen Server von Paypal, Visa und der schweizerischen Postbank geführt wurden, die Wikileaks kündigten.
Nun herrscht eine Art von Cyberkrieg im Internet.
Ausgelöst durch den Versuch der US -Administration die Meinungsfreiheit einzuschränken.
Ich denke man sollte auf der Hut sein, wenn offizielle wohlklingend von Freiheit und Demokratie sprechen…
Dies scheint wie im Fall Assange nicht für alle Erdenbürger zu gelten.

Kommentare zu: „Machtlose Gitter“
Gegenmacht | 07.12.2010 13:15 | Steffen Kraft
=> http://www.freitag.de/positionen/1048-machtlose-gitter

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Allmählich findet die FDP zumindest zu ihrer politischen Liberalität. Sie eckt immer öfter mit der Union an, wenn es um Bürgerrechte, Überwachung und Datenschutz geht. Wie die Dokumente zeigen, die Wikileaks veröffentlicht hat, war man deswegen auch in der US-Regierung nicht von der schwarzgelben Regierung erfreut, weil es jetzt schwerer würde, ungehindert Zugriff auf die Daten der Deutschen zu erlangen.

Jetzt outet sich auch Christian Ahrendt, der rechtspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion. Er sieht die Verfolgung von Julian Assange und Wikileaks als verfehlt an. Der Financial Times sagte er: „Die Veröffentlichung der Staatsgeheimnisse ist nicht das Problem von Assange oder Wikileaks. Der Staat muss seine Unterlagen selbst schützen. Dazu hat er ausreichend Kapazitäten und Mittel. Die Versuche, solche Seiten zu eliminieren, sind massive Angriffe auf die Pressefreiheit und eine Bevormundung des Bürgers.“ …
Aus: „FDP-Politiker verteidigt Wikileaks“ Florian Rötzer (08.12.2010)
=> http://www.heise.de/tp/blogs/6/148899

=> http://www.ftd.de/politik/deutschland/:wikileaks-enthuellungen-fdp-wirft-usa-internet-zensur-vor/50203092.html

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Der „Information Warfare“ um WikiLeaks hat eine neue Dimension erreicht. Zwar hatte die US-Regierung davor einen Schlag nach dem anderen gegen WikiLeaks geführt und die Enthüllungsplattform zuerst von den Servernetzen des Anbieters von Cloud-Computing, Amazon, werfen lassen.

Dann wurde der DNS-Provider Everydns.net so lange unter Druck gesetzt, bis er Wikileaks.org aus seiner Datenbank löschte, sodass die Site selbst jetzt nur noch unter der IP-Adresse 213.251.145.96 zu erreichen ist. Am Freitag gab der Bezahldienst PayPal dann bekannt, dass man das Spendenkonto für die Enthüllungswebsite deaktiviert habe.

Dazu kamen jede Menge offene wie versteckte Drohungen seitens der US-Regierung und von Kongressabgeordneten. Davor schon hatte die australische Regierung in den Chor eingestimmt und bekanntgegeben, dass sie im Falle einer Rückkehr des australischen Staatsbürger Julian Assange mit den USA sehr eng zusammenarbeiten würde, was nichts anderes als die Drohung mit Auslieferung bedeutet.

Genützt hat all das offensichtlich nichts. Statt einer einzigen Website sind es ein paar Dutzend, die allesamt auf dem aktuellen Stand sind, weitere 165 enthalten immerhin bereits die erste Tranche der Dokumente. Das sind allerdings nur jene Sites, die von Savewikileaks.net laufend auf Aktualität überprüft werden, daneben existieren andere sogenannte „Mirrors“, in Österreich wie in den USA. Hunderte andere Websites haben vor ihren Domainnamen „wikileaks“ eingetragen und verlinken direkt auf 213.251.145.96, das „Original“ in Schweden. Wenn es nicht gerade in Frankreich oder mehr in der Schweiz gehostet wird.

Für alle, die mit dem Netz schon etwas länger vertraut sind, kommt das nicht gar so überraschend, denn das momentane Geschehen rund um WikiLeaks ist nur neu in seiner Dimension, der Mechanismus selbst ist altvertraut.

… Die „Library of Congress“, die weniger eine Bibliothek als vielmehr eines der größte Multimedia-Archive der Welt darstellt, verfügt nach eigenen Angaben über 144 Millionen Einzelobjekte, davon 33 Millionen Bücher, fast 64 Millionen Manuskripte und die größte Sammlung juristischer Texte, Filme, Tonaufnahmen und Karten.

Nur über die „Cablegate“-Dokumente verfügt die Library nicht, da sie seit Donnerstag sowohl für Angestellte wie Besucher die IP-Adresse von WikiLeaks sperrt. Hunderte von Klon-Websites bzw. „Domain-Mappings“ (wie oben beschrieben) der Aufdeckerplattform zu sperren, ist allerdings ein Ding der Unmöglichkeit, da stets neue Sites dazukommen.

Das weiß man natürlich auch seitens der US-Regierung, deshalb wird eben auf Einschüchterung gesetzt. In mehreren E-Mail-Wellen wurden die Angestellten des öffentlichen Diensts davor angewiesen, WikiLeaks zu verlinken, zu zitieren, oder auch nur anzusehen, da die auf der Site enthalten Dokumente immer noch als „geheim“ eingestuft seien. Die Studenten der „School of International and Public Affairs“ an der Columbia University wurden gar gewarnt, derlei würde eine künftige Karriere im öffentlichen Dienst gefährden.

Die Karriereplanung der Althacker von 2600.com – dazumals der Schrecken der analogen US-Telefonnetze – ficht derlei jedenfalls nicht an. Sie verlinken auf jene Dokumente, die von den Studenten der Politikwissenschaft in Boston – Schwerpunkt des Instituts sind internationale Beziehungen- nicht gelesen werden dürfen.

„Bin ich denn ein Krimineller?“ fragte sich Columbia-Professor Gary Sick in seinem Blog am Sonntag Abend. Politologe Sick analysiert die Inhalte der auf Wikileaks veröffentlichten „Cables“ (Depeschen). Sehr viel absurder geht’s wohl nicht im „Land der Freien“, das die freie Meinungsäußerung als ersten und wichtigsten Zusatz zur Verfassung hat.

Aus: „WikiLeaks hat sich verhundertfacht“ (05.12.2010)
Erich Moechel – Netzpolitik, Datenschutz, IT und alles, was funkt. Spaß am Gerät.
=> http://fm4.orf.at/stories/1669877/

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… in den Medien sieht es übel aus. Zwar werden die Wikileaks-Dokumente ausführlich gewürdigt, doch immer wieder wird Julian Assange als Verräter gebrandmarkt – ein Vergehen, dass dem gebürtigen Australier mangels US-Staatsbürgerschaft gar nicht begehen kann. Schlimmer noch: Kolumnisten rufen zu Attacken gegen Wikileaks und seinen Chef auf. In der Washington Times durfte der Konservative Aktivist Jeffrey T. Kuhner einen unverhohlenen Mordaufruf publizieren – die Redaktion verzichtete auf jede Distanzierung. Stattdessen stellte die Zeitung dem Kommentar ein Fahndungsplakat zur Seite: „Julian Assange – Wanted Dead“. Wenn Mordanschläge der einzige Reflex auf internationale Herausfordrungen sind, kann sich die Supermacht USA endgültig von der Bühne internationaler Politik verabschieden.

07.12.2010 12:52 Uhr:
von duke:
Danke für diesen sachlichen und sehr neutralen Artikel. Leider findet man solche differenzierten Betrachtungen in der deutschen Medienlandschaft nur noch selten bis gar nicht. Leider gibt es auch bei euch tendenziöse und uninformierte Hetzartiekl, z.B. von Seeliger. Auch die Trennung zwischen Assange (Vergewaltigung) und WikiLeaks (Veröffentlichung von Geheimdokumenten) findet kaum noch in der Berichterstattung statt.

Aus: „Hackerethik gegen Staatsbürokratie“ VON Torsten Kleinz (07.12.2010)
=> http://www.taz.de/1/netz/netzpolitik/artikel/1/hackerethik-gegen-staatsbuerokratie/

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… „Pressefreiheit ist unbezahlbar, für alles andere gibt es Mastercard.“ Am vergangenen Montag war bekanntgeworden, dass Spenden an die Enthüllungsplattform Wikileaks über Mastercard nicht mehr möglich sind. Nur einen Tag später zog mit Visa das zweite große Kreditkartenunternehmen der Welt nach. Zuvor hatte bereits der Online-Bezahldienst PayPal seine Zusammenarbeit mit Wikileaks eingestellt. Viele Blogger und Kommentatoren vermuten hinter den Entscheidungen eine politische Einflussnahme amerikanischer Regierungsstellen. Das bestreiten Mastercard, Visa und PayPal zwar vehement. Auffällig ist aber doch, dass zumindest die beiden Kreditkartenfirmen sonst keineswegs zimperlich sind bei der Auswahl ihrer Kunden. Unproblematisch finden Visa und Mastercard offenbar, dass über ihren Service Spenden an den politischen Arm des rassistischen Ku-Klux-Klan abgewickelt werden. …

08.12.2010 um 15:51 Uhr
KulturOptimist schreibt

Wie offensichtlich denn noch?

Mühlen auf die Wasser aller Verschwörungstheoretiker ist das sowieso, aber die handfesten Beweise einer direkten Einflussnahme der amerikanischen Politik auf internationale Zahlungssysteme wird immer deutlicher!

Scientology, der erwähnte Ku-Klux-Clan, eine einschlägige Pädophilen-Website, die Pirate Bay, eine in Europa tätige islamistische Hetzerorganisation, deren Mitglieder schon häufiger angeklagt und verurteilt wurden, die NPD, die Linke, die jeweiligen amerikanischen Pendants… sie alle können weiterhin über Paypal, Visa, Mastercard, amerikanische wie auch europäische Konten Geld empfangen.

Wikileaks eben nicht und in dem Augenblick, in dem er heikelstes Material veröffentlicht, wird sein Chef im 4. Versuch angeklagt, ein Verbrechen mit Sexbezug begangen zu haben und stellt sich nach dem 2. Versuch einen internationalen Haftbefehlt zu erwirken freiwillig. …

Aus: „Ku-Klux-Klan ja, Wikileaks nein“
Von Malte Conradi und Johannes Kuhn (08.12.2010)
=> http://www.sueddeutsche.de/politik/kreditkartenfirmen-lieber-ku-klux-klan-als-wikileaks-1.1033641

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The established media is not immune to promulgating these. In fact, the established media in many cases appears to be their primary vector. The result is a general public misinformed at even the most basic level on the purpose and impact of Wikileaks and its efforts. …
=> http://www.wlcentral.org/frequent-falsehoods

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tbc

[Raum für Abwägungen & WikiLeaks (III)… ]

So habe ich mir Demokratie nicht vorgestellt.

Aus: „Über Privatsphäre und Staatsgeheimnisse
Von Mikael in den Fahrt am 03.12.2010 in Freiheit und Macht.
=> http://www.metronaut.de/politik/privatsphaere-staatsgeheimnisse/

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…“Von vielen Netzjournalisten, Aktivisten und Bloggern wird Julian Assange als eine Art Messias gefeiert. Doch was hat der blasse Australier eigentlich getan, um ihn derart unkritisch zu verehren? Assanges Plattform Wikileaks hat sich vorgenommen, die Welt dadurch zu verbessern, dass man Informationen von Staaten und Unternehmen das Siegel der Vertraulichkeit nimmt und sie der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt. Dies fußt direkt auf dem 1984 veröffentlichten „Hackerkodex“, der besagt: „All information should be free“. Dieser Anspruch ist absolut und lässt keinen Raum für Abwägungen. …“

… #Spiegelfechter schrieb am 6. Dezember 2010 at 22:39
der negative Grundton beruht v.a. in der mangelnden Transparenz und der fragwürdigen Veröffentlichung der Depeschen, die m.E. nichts mit den Idealen von Wikileaks zu tun hat.

#ToKatz schrieb am 7. Dezember 2010 at 00:29
Spiegelfechters Problem ist offenbar, dass die Filterfunktion (oder Deutungshoheit) der Journalisten durch wikileaks bedroht ist. Er sieht sich ja als der Profi, der „verantwortlich handelnd“ Informationen filtert, damit sichergestellt wird, das der (in seinen Augen eher doofe) Medienkonsument nur „das Richtige“ oder „auf die richtige Art“ erfährt. Wo kämen wir hin, wenn keiner mehr die Journalisten braucht?
Ich aber sage: Da die große Überzahl der Medienprofis nur noch Hirne, Finger, Augen und andere Körperteile für die Interessen der Mächtigen zur Verfügung stellt (und also korrekt als Presstituierte bezeichnet werden muss), ist leider Wikileaks dringend nötig. …

Outlook schrieb am 6. Dezember 2010 at 22:14
Die Wikileaks-Aktivisten haben eine ätzende Jauche losgetreten.
Ein erbärmliches Verhalten. Damit verändert man nichts!!!! Im Gegenteil. Es wird damit eine globale und beschämende Verhetzerei betrieben. Die Folgen sind noch unklar.

twex schrieb am 6. Dezember 2010 at 22:29
Jetzt wird auch den entfremdeten Stadtbewohnern klar, wie ernst die Metapher vom „globalen Dorf“ gemeint war. Die große Mehrheit der Menschheit [ist] immer gut mit diesem sozialen Modell, in dem Geheimnisse selten den nächsten Friseurbesuch überdauern, zurechtgekommen.

parodius schrieb am 7. Dezember 2010 at 00:10
Dies fußt direkt auf dem 1984 veröffentlichten „Hackerkodex“, der besagt: „All information should be free“. Dieser Anspruch ist absolut und lässt keinen Raum für Abwägungen. (Spiegelfechter)
Information wants to be free – heißt, es ist eine der Information inhärente Eigenschaft, sich zu verbreiten, so wie Gase in der Luft, oder böse Gerüchte in einer Kleinstadt. Es muss ein hoher Aufwand betrieben werden, um sie in Zaum oder geheim zu halten (Streisand-Effect, Desinformation, geheime Verträge/non-disclosure-aggreements). Oder um eine Ware aus ihr zu machen. All das geht nur mit Drohungen, überwachen und strafen. Warum soll Information denn frei sein? Ohne Kommunikation als Austausch von Information keine Entwicklung von Zivilisation, Diskurs, Demokratie. Das Gegenteil ist Herrschaftswissen, nicht fürs gemeine Volk bestimmt. Manche sagen, TV, Bild oder früher die Kirche, sein dazu da, die Leute dummzuhalten, ihnen das Wissen um die Zusammenhänge der Welt vorzuenthalten. Und Wikileaks unternimmt nun den Versuch, gemeines Volk und Herrschaftswissen zusammenzuschütten, um zu sehen, was passiert. Nichts anderes tut auf einer anderen Ebene Wikipedia, oder eine Universität (manchmal). … „Aber Diplomatie geht dann ja gar nicht mehr“ – falsch. Was nicht mehr geht, ist ein Doppelspiel wie das der Saudischen Herrscher, hintenrum die Bombardierung des Iran zu fordern, und öffentlich den islamischen Gottesstaat zu zelebrieren. Es gäbe klare Ansagen, Öffentlichkeit. Die Karten kämen auf den Tisch, und es würde demokratischer. Aber die Diplomatie endet da nicht. Höchstens die nach Machart von Metternich. Die Welt dreht sich weiter. …

Kommentarbruchstücke zu: „Willkommen im Informationskrieg“
geschrieben am 06. Dezember 2010 von Spiegelfechter
=> http://www.spiegelfechter.com/wordpress/4648/willkommen-im-informationskrieg#more-4648

Interessanter Kontext zum „Raum für Abwägungen“:
Wikileaks editor interview on censorship (30 april 2010)
Originally aired on Swedish Television 2010-04-30
Exclusive interview with Wikileaks editor Julian Assange speaking on censorship
=> http://www.youtube.com/watch?v=WzKr7MOghvo

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[…] Die Medien sind nach tagelangem Wikileaks-Palaver gespalten. … die Kritiker glauben wohl tatsächlich, „Papa Staat‘ sei nicht in allen Belangen von öffentlichem Interesse und dürfe sich deshalb in seinem gerechten Staats-Zorn auf die Verletzung seiner „Persönlichkeitsrechte“ berufen – oder die Piratenpartei könne die Standorte der WikiLeaks-Server aus Transparenzgründen in öffentlicher Abstimmung festlegen.

Phire | 03.12.2010 | 11:14
Die Politik, die hier „verraten“ wird (Kriegsführung in Afghanistan, Kriegsführung im Irak, strategische US-Diplomatie), könnte völlig in den Hintergrund treten – zugunsten der spannenden Live-Show „Amerika jagt den Staatsfeind Nr.1“
Ich denke dieses Problem wird um einiges größer sein und werden angesichts der Wild-West- Äußerungen hochrangiger amerikanischer Politiker UND der etablierten, konservativen Medien, deren Monopol nun gefährdet ist…

WikiLeaks: Staatsfeind Nr.1
Wolfgang Michal (03.12.2010)
=> http://carta.info/36236/wikileaks-staatsfeind-nr-1/

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[…] Matthew Ingram von GigaOm rät Medien den vorauseilenden Gehorsam bei Amazon sehr kritisch zu betrachten, denn die nächste Anordnung, Inhalte von den Servern zu nehmen oder gar nicht erst zu veröffentlichen, könnte mit gleicher Begründung sie selbst treffen: „WikiLeaks‘ stated intention is to bring transparency to the political process and expose wrongdoing. Isn’t that the same thing the Times does? And yet one is being hounded by government agents, forced to remove its documents from Amazon’s servers and blocked from using PayPal, while the other is free to publish whatever it wants. What if the Times were to store some of its content on Amazon’s EC2 servers or use PayPal for transactions — would it be subject to the same treatment? And if not, why is WikiLeaks?”…

Aus: „Medienlinks zum Wochenstart: Wikileaks Edition“ Ulrike Langer (05.12.2010)
Quelle: http://carta.info/36259/medienlinks-zum-wochenstart-wikileaks-edition/

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[…] der Gedanke ist, dass erhöhte Durchlässigkeit des Informationssystems die Funktion der Verschwörung einschränkt, dass die Verschwörung sich gegen sich selbst wendet und beim Versuch, ihre Informationsflüsse rigorös zu kontrollieren, ihre eigene kongitive Fähigkeit behindert. In anderen Worten zerstört man die Verschwörung dadurch, dass man sie derart paranoid sich selbst gegenüber macht, dass sie nicht mehr verschwörerisch sein kann:

Je geheimnisvoller und ungerechter eine Organisation ist, desto mehr Ängste und Verfolgungswahn rufen die leaks in ihrer Führung und ihrem Planungszirkel hervor. Das führt zwangsmäßig zur Minimierung effizienter Mechanismen der Binnenkommunikation (einer erhöhten kognitive „Geheimnissteuer“ und folglich zu systemweitem kognitiven Verfall infolgedessen der Machterhalt schwieriger wird, da das Umfeld Anpassungen erforderlich macht. Daraus folgt, dass in einer Welt, in der Leaks einfach sind, geheimnistuerische oder ungerechte Systeme auf nicht-lineare weise betroffen sind im vergleich zu offenen, gerechten Systemen. Ungerechte Systeme, die ihrer Natur nach Feinde generieren und oftmals kaum am längeren Hebel sitzen, sind im Falle großer leaks außerordentlich verletzlich denjenigen gegenüber, die sie durch offenerer Regierungsformen ersetzen wollen.

In diesem Sinne hat während der letzten Runde von leaks die Mehrzahl der Medienkommentatoren das Wesentliche nicht begriffen. …

Aus: „Julian Assange und die Computerverschwörung: „diese unsichtbare Regierung zu Fall zu bringen“
Der Text ist eine Übersetzung aus dem Amerikanischen von Aaron Badys Beitrag zu Wikileaks vom 29. November 2010 | Quelle: http://axyl.us/post/2079481891/julian-assange-und-die-computerverschworung-diese

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[…] Western political elites obfuscate, lie and bluster – and when the veil of secrecy is lifted, they try to kill the messenger … The political elites of western democracies have discovered that the internet can be a thorn not just in the side of authoritarian regimes, but in their sides too. It has been comical watching them and their agencies stomp about the net like maddened, half-blind giants trying to whack a mole. It has been deeply worrying to watch terrified internet companies – with the exception of Twitter, so far – bending to their will.

But politicians now face an agonising dilemma. The old, mole-whacking approach won’t work. WikiLeaks does not depend only on web technology. Thousands of copies of those secret cables – and probably of much else besides – are out there, distributed by peer-to-peer technologies like BitTorrent. Our rulers have a choice to make: either they learn to live in a WikiLeakable world, with all that implies in terms of their future behaviour; or they shut down the internet. Over to them.

From: „Live with the WikiLeakable world or shut down the net. It’s your choice“
By John Naughton (guardian.co.uk, Monday 6 December 2010)
Source: http://www.guardian.co.uk/commentisfree/cifamerica/2010/dec/06/western-democracies-must-live-with-leaks

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Kontexte: Datenwelt, Netzwelt, Computing und Informationspolitik
Textbrocken zu Wirklichkeiten aus der Datenwelt, Informationsfreiheit, Datenschutz, Überwachung, Zensur und Informationspolitik…
COMMUNICATIONS LASER #17
=> http://www.subfrequenz.net/forum/index.php/board,8.0.html

Linksammlung:: [Julian Assange / Wikileaks (Notizen, Memos, …) …]
=> https://www.subf.net/linklist/index.php/topic,168.0.html

[Wir Untertanen & WikiLeaks (II)… ]

… „Wikileaks-Kritiker sehen sich nunmehr bestätigt, dass die Plattform eben doch sensible Daten preisgibt und orientierungslosen Terroristen eine Auswahl möglicher Anschlagsziele an die Hand gibt.

06.12.2010 16:27 Uhr, miss iro nie sagt:
was ist eigentlich aus den terrormeldungen der letzten woche geworden?
kann ich jetzt wieder auf den weihnachtsmarkt?

06.12.2010, 16:38 Uhr, Olle Kamellen sagt:
Wikileaks-Kritiker sehen sich nunmehr bestätigt, dass die Plattform eben doch sensible Daten preisgibt und orientierungslosen Terroristen eine Auswahl möglicher Anschlagsziele an die Hand gibt.
Mit „Wikileaks-Kritiker“ meint der Autor dieses Beitrags vermutlich in erster Linie sich selbst. Sonst hätte er ganz gepflegt einen Namen, ein Zitat einflechten können. Also zitiert er anonym … die eigenen Gedanken.

Aus: „Sylts Bedeutung für Amerikas nationale Sicherheit“ (D. Alexander, 6.12.2010)
=> http://www.welt.de/politik/ausland/article11427041/Sylts-Bedeutung-fuer-Amerikas-nationale-Sicherheit.html

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[Zitat aus: „Wir Untertanen“ Von Jakob Augstein [ * ], 03.12.2010]:
… „Wissen ist keine ­Gefahr für die Demokratie, staatliche Desinformation schon. … Und warum reagieren so viele Journalisten so mürrisch auf die Wikileaks-Veröffentlichungen? Es wäre „am Ende das beste gewesen, die Datenflut wäre nie aus den Computern gequollen“ hat die Süddeutsche Zeitung geschrieben. Die Bild war der Meinung, Verantwortung sei den „Online-­Anarchos“ ein Fremdwort: „Sie handeln schlicht kriminell.“ Und Zeit-Herausgeber Josef Joffe wünscht sich „keinen Ein-Mann-Rächer, der nach eigenem Geschmack entscheidet, was zu veröffentlichen sei. Dafür haben wir Parlamente und Gerichte, also den Rechtsstaat.“ – Normalerweise rechtfertigen staatliche Stellen mit solchen Worten die Knebelung der Presse. Es ist ernüchternd, sie von Journalisten zu hören. Das embedding, das als kluge PR-Strategie der amerikanischen Armee im Irak-Krieg begann, ist hier weit gediehen. Ein Journalist, der die Wikileaks-Daten zuerst unter dem Gesichtspunkt der nationalen, oder – schlimmer noch – westlichen Sicherheit sieht, hat sich selbst erfolgreich zu Bett gebracht – und die Pressefreiheit gleich mit.
Nur zur Erinnerung: Die Folter in Abu Ghraib, das Waterboarding in den CIA-Gefängnissen, das Niedermähen unbewaffneter Zivilisten in Afghanistan – all das, was die USA in gefährliche Nähe zu den Unrechtsregimen im Nahen Osten, zu China und zur untergegangenen Sowjetunion gebracht hat, ist eben nicht durch „Parlamente und Gerichte“ an den Tag gekommen…
… Wir haben weiß Gott wenig Grund, unseren Politikern zu trauen. Und es gibt – von der vergleichweisen Lappalie des Stuttgarter Hauptbahnhofs bis hin zur welterschütternden Datenflut aus dem State Department – eine Reihe von Hinweisen dafür, dass die Bürger buchstäblich nicht mehr bereit sind, alles mitzumachen. Sie wissen längst, dass im Arcanum staatlicher Hoheit keine höhere Weisheit am Wirken ist… „

MeisterderO schrieb am 03.12.2010 um 14:46
Lieber Jakob Augstein,
was mir zunächst auffiel war, dass Sie sich hintergründig-süffisant mit Ihrem Titel auf Heinrich Mann’s Roman „Wir Untertanen“ beziehen.
Heinrich und Thomas Mann, obwohl beide aus einem großbürgerlichen Elternhaus stammten, waren, soweit mir bekannt, zeitlebens engagierte Verfechter der Demokratie und der Meinungsfreiheit.
Sie haben es in Ihrem Artikel gut auf den Punkt gebracht.
Die Frage stelle ich mir nämlich auch: Warum schreibt ein Teil der Journaille gegen die eigenen Interessen an?
Futterneid? Angst vor den Zeitungsverlegern? Sorge, dass das Internet die Printpresse zerstören könnte? Furcht vor neuen Wegen?
Wer unseren Politikern noch glaubt, muss naiv oder Masochist sein. …

Trundil schrieb am 03.12.2010 um 17:20
Bitte mehr von solchen Artikeln, auch in anderen Medien! Ich hab den Kampagnen-, Ablenkungs- und Verdummungsjournalismus eben so satt wie die Hofberichterstattung!!!

Magda schrieb am 04.12.2010 um 10:56
Sehr schön tobt sich der Nationalsender DeutschlandradioKultur aus:
Zwei Links dazu: www.dradio.de/dkultur/sendungen/kommentar/1330852/

Deutschlandfunk-Chefredakteur spricht vom pompös inszenierten Datendurchfall.

Oder: Rainer Burchardt meint unter dem Titel: „Emsige Depechen“ (lustig, lustig)
www.dradio.de/dkultur/sendungen/kommentar/1334225/

„Mit anderen Worten: Mit dem digitalen Zeitalter ist die Ära der Geheimdiplomatie mit einem Aplomb beendet worden. Überspitzt ließe sich formulieren: Metternich war vorgestern, Al Kaida gestern. Zu den altmodischen, nicht minder bedrohlichen Gefährdungen kommen jetzt eben die digitalen, kaum kontrollierbaren und schon gar nicht zu verhindernden Enthüllungen hinzu. Naive nennen dies eine demokratische Transparenz.“
Herrlich, wie der Leute zu Naivlingen stilisiert, die das journalistische Aufbläen und Gatekeepertum nicht so heiß finden wie er.
Virulente Frage bleibt: Was wird aus dem Journalismus unter diesen Bedingungen. Statt rumzuräsonieren und sich in Machtnähe und auf talkshow-Sesseln zu räkeln, sollten die mal neu nachdenken. …

general ludd schrieb am 04.12.2010 um 18:33
… endlich reflektiert mal einer, dass es nicht um die konkrete peinlichkeit westerwelles oder dergleichen geht, sondern um eine tiefgreifende veränderung der gesellschaft, die sich hier bahn bricht, und die niederzuschlagen die mächtigen einige sympathien kosten wird, falls man das so noch sagen kann.

Aus: „Wir Untertanen“ Von Jakob Augstein
Thema: Wikileaks | 03.12.2010 14:00
=> http://www.freitag.de/politik/1048-wir-untertanen

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Notiz: eingebetteter Journalismus
=> http://de.wikipedia.org/wiki/Embedded_Journalist

[Publizistisches Tageslicht & WikiLeaks (I)… ]

Information is the currency of democracy.“ Thomas Jefferson

A dysfunctional family is a family in which conflict, misbehavior, and often abuse on the part of individual members occur continually and regularly, leading other members to accommodate such actions. …
=> http://en.wikipedia.org/wiki/Dysfunctional_family (12/2010)

„Veröffentlichung von Depeschen US-amerikanischer Botschaften durch WikiLeaks“ (2010)
http://de.wikipedia.org/wiki/Cablegate

Einschub von autismuskritik: (monoma – 2. Dez, 01:30): „… Die ans publizistische Tageslicht beförderten Depeschen von US-Diplomaten beleuchten manch vertracktes geopolitisches Problem. Daneben aber bieten sie ein Panoptikum jener, die der Welt vorstehen und die Völker regieren. Und hier geben die Wikileaks-Depeschen den Blick frei auf eine erstaunliche Freakshow, ja auf einen dermassen schockierenden Jahrmarkt von Eitelkeit, Inkompetenz, Korruption und Machtwahn, dass man sich verwundert die Augen reibt und fragt, ob nur Chef werden könne, wer Psycho- oder zumindest Soziopath sei. … wenn diese frage in folge der veröffentlichung von immer mehr gestellt wird, hat sie alleine schon deshalb ihren sinn gehabt. … “ Aus: „notiz: wikileaks – am vierten tag“ (monoma – 2. Dez, 01:30) | http://autismuskritik.twoday.net/stories/notiz-wikileaks-am-vierten-tag/

Beat Müller (01.12.2010, 08:35 Uhr): “ … Ach tut doch nicht so als hätten wir das nicht schon längst gewusst bzw. nicht das Fundament der Politik ist. Vorne schleimiger diplomatischer Diskurs hinter den Kulissen die Schlachtbank. Und irgendwie ist es doch dem Volk völlig schnurz da sie ja genau so sind. Vornedurch eine nettes höfliches Grüezi und danach der Klatsch was diese oder jene wieder alles anders macht als der Mainstreammensch. … “

Thomas Binder (01.12.2010, 13:29 Uhr): “ … Wer ohne Skrupel Macht auf andere Menschen ausübt, ist per se ein Soziopath. Und der Begriff „Freakshow“ lässt sich nicht nur auf politische Grössen, sondern auf alle Arten von Prominenz anwenden; und ebenso auf den gewöhnlichen Bürger: denn wer wählt diese Ober-Freaks? …“

Joseph Minder (01.12.2010, 10:20 Uhr): “ … Julian Assange … verdient definitiv den schweizer Pass. …“ | Aus Kommentaren zu: „Die grosse Freakshow – Von Martin Kilian, Washington“ (01.12.2010), http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/amerika/Die-grosse-Freakshow/story/13524168

monoma (2.12.2010, 01:30): „… Hier ein durchaus vereinigendes Deutungskonzept für die Wikileaks-Depeschen – was gezeigt werde sei: … „ein kaleidoskop grundsätzlich antisozialem und psychiatrisch relevantem verhaltens: größenwahn, paranoia, macht über andere als selbstzweck, gestörte kommunikationsformen, und v.a. die vielzahl an intrigen und simulationen – plots und gegenplots, gegeneinanderausgespiele, in-den-rücken-gefalle, vertrauensbrüche, auf allen ebenen der machthierarchien ein ständiger konkurrenzkampf. kurz: es ist in der realität alles tatsächlich genauso, wie man es schon immer befürchtet und geschlußfolgert hat – eine dysfunktionale „familie“ im ganz großen stil. … “ … Nochmals zitiert aus: „notiz: wikileaks – am vierten tag“, http://autismuskritik.twoday.net/stories/notiz-wikileaks-am-vierten-tag/

Markus Kompa (29.11.2010): “ … Als Nachtisch noch etwas wild zerstücklete Text.Fraktale als Stichpunktgeber und Meinungsanhäufungen – beim lesen bitte lächeln – und das ganze ein paar guten Freunden als Hörspiel vortragen: … Das eigene Wort kann man nicht als „Verschwörungstheorie“ oder „Stimmungsmache“ abtun. Völkerverständigung durch WikiLeaks …“, http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33750/1.html

#524 29.11.2010, 08:39 von mono_01: “ … Hochverrat – Schön zu erleben welche befreiende Wirkung die Wahrheit hat. In einem Imperium der Lügen, gilt die Wahrheit als Hochverrat. …“ | http://www.spiegel.de/forum/politik/beschaedigen-die-wikileaks-dokumente-das-verhaeltnis-zwischen-den-usa-und-ihren-buendnis-thread-24965-53.html#postbit_6701259

Von Kai Biermann (kb), Carsten Lißmann (cl) und Karsten Polke-Majewski (kpm) 28. November 2010 21:27: “ … Das Pentagon hat im August die Sicherheitsregeln für den Einsatz von USB-Sticks verschärft, schreibt Associated Press. … “ | http://blog.zeit.de/newsblog/2010/11/28/wikileaks-veroffentlicht-diplomatische-akten-der-us-regierung/

“ … Senator Joseph Lieberman, Chairman of the Senate Homeland Security and Governmental Affairs Committee, urges the Obama administration to „shut down WikiLeaks,“ reports The National Review: „I also urge the Obama Administration — both on its own and in cooperation with other responsible governments around the world — to use all legal means necessary to shut down Wikileaks before it can do more damage by releasing additional cables. Wikileaks‘ activities represent a shared threat to collective international security.“ …“ | 2010-11-29: Cablegate: Official reactions: Truth is terrorism, Submitted by admin on Mon, 11/29/2010 – 05:59 | http://wlcentral.org/node/382

gerhard monsees, 29.11.2010 um 11:03 Uhr: “ … Ende der verschlossenen Gesellschaft? Eher nicht. Wahrscheinlich wird man am Ende wieder die Manipulationswaffen optimieren. Der „saubere“ Krieg war mediale Antwort auf die dreckigen Fotografien aus dem Vietnamkrieg. Das „saubere“ Internet ist offensichtlich bereits in Arbeit. Die Art der Umtitulierung real produzierter Dreckhaufen in schönscheinende Wohltaten für die Menschheit wird Staatsgeheimnis bleiben. …“ | http://www.zeit.de/politik/ausland/2010-11/wikileaks-usa-diplomatische-dokumente

“ … Für WikiLeaks ist es der dritte Coup innerhalb eines halben Jahres, und für die Regierung in Washington muss es sich anfühlen, als sei sie ihrer Kleider beraubt. …“ | http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,731389,00.html

“ … Und das Urteil über den deutschen Außenminister Guido Westerwelle? Seine Gedanken hätten „wenig Substanz“, schreibt höchst undiplomatisch der gegenwärtige Chefdiplomat der USA in Berlin, Botschafter Philip Murphy. Was ist so schlimm daran, wenn die Diplomaten intern nur die Wahrheit aussprechen, die das Volk auf der Strasse schon lange vor sich hinpfeift? …“ | http://forum.spiegel.de/showpost.php?p=6699494&postcount=18

“ … Rasch sind nun auch wieder Forderungen nach juristischen Schritten gegen Wikileaks lautgeworden. Der republikanische Senator Lindsey Graham empfahl Strafverfahren gegen die Betreiber der Internetseite, diese hätten „Blut an ihren Händen“. …“ | http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,731694,00.html

Presseschau zu WikiLeaks-Enthüllungen: „Sturm für die globale Diplomatie“: „die tageszeitung“ (taz): „WikiLeaks hat erkannt, dass es dem interessierten Zeitgenossen wenig hilft, wenn er oder sie mehrere hunderttausend Dokumente vorgesetzt bekommt. Erst die Auswahl und Aufbereitung der Papiere macht diese auch lesbar. Erst die Arbeit von Journalisten macht damit auch den Erfolg von WikiLeaks aus. So viel zum angeblichen Bedeutungsverlust der Presse im Zeitalter des Internets. (…) Ob das aber eine auf Dauer tragfähige Kooperation ist, muss sich noch herausstellen. Wer weiß schon noch, worum es in der vorletzten WikiLeaks-Enthüllung ging? Damit könnte das Enthüllungsportal bald dort ankommen, wo schon viele vermeintlich weltbewegende Geschichten gelagert sind: in den unendlichen Weiten des Archivs.“
„Die Welt“: „… die Intimitäten der großen Politik auf die Bühne gezerrt.“
„Gazeta Wyborcza“ (Polen): „WikiLeaks hat innerhalb eines Tages mehr erreicht als alle radikallinken und pazifistischen oder einfach systemfeindlichen US-Organisationen zusammen in den vergangenen 50 Jahren. Diese in der Geschichte der Diplomatie einmalige Enthüllung aus mehr als 200 US-Botschaften auf der ganzen Welt wird die Glaubwürdigkeit Amerikas gefährden und seine Stellung schwächen. Die amerikanische Diplomatie wurde kompromittiert. Der Botschafter in Berlin soll nun versetzt werden. Aber wohin? Nach Kenia, ein Land, über das wir seit heute wissen, dass es total korrumpiert ist? Gefährdete Beziehungen zu Kenia sind ein kleines Problem, doch die Schwächung Amerikas auf der koreanischen Halbinsel ist eine Angelegenheit, die die Ziele des WikiLeaks-Gründers weit übertroffen hat.“
„Stern.de“: „Und doch werden die Einschätzungen deutscher Politiker eher nicht zu großen diplomatischen Verwerfungen zwischen Deutschland und den USA führen. Dafür ist das bislang Bekannte inhaltlich nicht substanziell genug. (…) Sprengkraft entfalten die Dokumente an anderer Stelle. Eine Sprengkraft, deren Wirkung man so früh nach der Veröffentlichung nicht wirklich ermessen kann. Zum einen wird in aller Welt nun deutlich, dass die USA Zuträger hat. (…) Die USA schäumten schon seit Tagen gegen die bevorstehenden Enthüllungen. Sie warfen WikiLeaks vor, Staatsgeheimnisse zu verraten. Das ist Unsinn. Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass es ein öffentliches Interesse daran gibt zu erfahren, was die USA über die Welt denken, wie sie Politik machen; was sie von Freunden und Feinden halten; und dass sie nicht davor zurückschrecken, Diplomaten damit zu beauftragen, andere Diplomaten auszuspionieren. Das alles ist hochnotpeinlich für die USA. Deshalb ist es so unterhaltsam zu lesen.“
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,731680,00.html

„Geheimdepeschen enthüllen Weltsicht der USA“ (28.11.2010): „… Da wird etwa bekannt, dass es ausgerechnet der Politiker mit dem höchsten Sympathiewert, der deutsche Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg, ist, der seinen Kollegen Guido Westerwelle vor den Amerikanern bloßgestellt und schlicht verpetzt hat. … Andererseits macht es den Reiz dieser Dokumente aus, dass viele Politiker im Vertrauen auf die Geheimhaltung ihrer Überlegungen die Wahrheit – so wie sie sie sehen – auch einmal unverblümt aussprechen. Dass es jetzt möglich ist, viele politische Entwicklungen rund um die Welt in den Worten der beteiligten Akteure zu dokumentieren und dadurch die Welt besser zu verstehen, ist Grund genug, manche staatlichen Geheimhaltungsvorschriften zugunsten größerer Transparenz hintanzustellen. …“| http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,731389,00.html

29.11.2010, 14:37 Uhr Kurt sagt: “ … herr assange, ich fürchte um ihr leben. …“ | http://www.welt.de/politik/ausland/article11286540/Wikileaks-Enthuellung-ist-fuer-Araber-brandgefaehrlich.html

“ … Der Jemen: Der jemenitische Präsident Ali Abdullah Saleh hat laut den bei Wikileaks veröffentlichten US-Dokumenten eingeräumt, US-Angriffe gegen Al Qaida in seinem Land als Angriffe der jemenitischen Armee zu vertuschen. „Wir werden weiterhin sagen, dass es unsere Bomben sind, nicht Ihre“, zitierte die „New York Times“ Saleh aus einer der von Wikileaks veröffentlichten Depeschen der US-Diplomatie. Demnach äußerte sich Saleh im Januar in einem Gespräch mit dem US-General David Petraeus, der damals Kommandeur der US-Truppen im Nahen Osten war. Da das US-Engagement im Jemen auf viel Kritik in dem Land stößt, behauptet Washington in der Öffentlichkeit, Sanaa führe den Kampf gegen radikalislamische Extremisten im Land an und werde von den USA lediglich logistisch unterstützt. …“ | http://www.rp-online.de/politik/ausland/Pakt-gegen-den-Iran-Spionage-gegen-die-UNO_aid_936192.html

Leserartikel-Blog: Wikileaks, Wegbereiter für eine neue „französische Revolution“? (29.11.2010, 04.53 Uhr): “ … Zuviel wird da gelogen, getrickst und geheuchelt unter angeblichen Freunden und Feinden und als berufener Vertreter eines ganzen Volkes. Es sind nicht mehr nur die falschen und verschwiegenen Informationen, die Folgen haben, etwa wenn man Massenvernichtungswaffen im Irak behauptet oder ein diktatorische Regime im nahen Osten lobt. Jetzt ist es auch schon das Auftreten dieser Kaste aus Politikern und Diplomaten, die immer noch wie in früheren Zeiten nichts verbreitet sehen wollen, was ihnen nicht gefällt, die immer noch denken möchten, dass das alles das Volk nichts angehen würde. Wie beleidigte Majestäten huschen sie herum und möchten von Geheimnisverrat reden. …“ | http://community.zeit.de/user/wahrsprecher/beitrag/2010/11/29/wikileaks-wegbereiter-f%C3%BCr-eine-neue-quotfranz%C3%B6sische-revolution

Kommentar 29.11.2010 18:18 Uhr von Mike: “ … Man könnte fast sagen die Mehrheit in diesem Land teilt die Einschätzungen des US Aussenministeriums zu diversen Spitzenpolitikern …“

Svensk schreibt: Eigentlich sind wir genau an der Stelle, als im Mittelalter die Bibel plötzlich für die Allgemeinheit zugänglich wurde. | http://www.sueddeutsche.de/politik/wikileaks-usa-wikileaks-und-der-schaden-fuer-die-weltsicherheit-1.1029897?commentCount=65&commentspage=2#kommentare

Velti01 schreibt Presse, 30.11.2010 um 10:45 Uhr: “ … Wikileaks ist eigentlich ein häßlicher Spiegel für die Weltpresse. Denn Wikileaks ist das was die freie Presse früher einmal war und auch heute sein sollte. Der Spiegel Wikileaks zeigt nun eine häßliche Fratze, die mit den Mächtigen ganz ungeniert kooperiert und deshalb keine Fakten mehr verfolgt oder aufdeckt. Aufgeschreckt versucht die Pressemeute nun hinterher zu hecheln. Eigentlich eine sehr peinliche Veranstaltung dies. …“ Zu: http://www.sueddeutsche.de/politik/wikileaks-kuendigt-neue-enthuellungen-an-die-naechste-attacke-1.1029950

Python11reloaded schreibt: „Klasse… wenn es Wikileaks nicht schon gäbe, müsste man es erfinden. Das Gejammer der Presseleute und Politchargen ist nicht nachvollziehbar. Bernstein und Woodward (Watergate) hätten mit Freuden zugegriffen wenn sie Zugang zu solchen Materialmengen gehabt hätten. Nur weil die Presseleute heute offenbar satt und faul geworden sind, und es sich im Verbund mit den Mächtigen besser leben lässt, setzt das Geschrei an. Fangt an zu arbeiten! Investigativ! Und hört auf mit euren seichten „Guttenberg-for-chancellor“-Arien (diese nur als Beispiel.) …“ Zu: http://www.sueddeutsche.de/politik/wikileaks-kuendigt-neue-enthuellungen-an-die-naechste-attacke-1.1029950

truthful schreibt Zwiespalt der Müllschlucker, 30.11.2010 um 11:03 Uhr: Die Medien bringen offizielle Bulletins über die Machenschaften der korrupten Kaste, Assange bringt real News, Das ist der Unterschied, Allerdings real News nur für die, welche schon immer zwischen den Zeilen gelesen haben, Der Rest echauffiert sich über die Wahrheit, die sie nicht ertragen können. | Zu: http://www.sueddeutsche.de/politik/wikileaks-kuendigt-neue-enthuellungen-an-die-naechste-attacke-1.1029950

Svensk schreibt: Genau das hatte ich mir heute morgen gedacht!!! – Und hoffentlich viel über das, wie Manager ihre Entscheidungen fällen. Eigentlich sollte man Wikileaks in Mythbuster umbenennen. Allerdings ist das eine Sorte von Menschen in der Wirtschaft, die absolut keinen Spass verstehen!!! Dagegen ist die US Regierung eine Gang von zukünfiten Schwiegersöhnen. V. Herrhausen u. andere mussten das auch erfahren!! | Zu: http://www.sueddeutsche.de/politik/wikileaks-kuendigt-neue-enthuellungen-an-die-naechste-attacke-1.1029950

So tanzt Assange weiter auf dem Hochseil. Ein rotes Tuch für die Geheimdienste in aller Welt und Fahndungsziel der schwedischen Sittenpolizei, ein „wanted man“ rund um die Welt – das ist Julian Assange in diesen Tagen. | http://www.welt.de/print/die_welt/debatte/article11298907/Das-Netz-des-Anarchisten.html

Runzheim, 30.11. 01:47: … Assanges Enthuellung hat bahnbrechende Wirkung fuer Journalismus des 21. Jahrhunderts. | http://www.handelsblatt.com/politik/international/julian-assange-das-gesicht-von-wikileaks-verehrt-und-gehasst;2702228

young turks 28.11.2010 23:18: es geht doch um etwas anderes: das ende der geheimrats-politik, ein relikt aus dem 19.jahrhundert, ist nicht mehr aufzuhalten. staaten mögen noch so groß und mächtig sein, mit der eigendynamik, die sich im netz entwickeln kann, können sie es nicht aufnehmen. und das ist doch eine gute nachricht!

alfred miller 28.11.2010 17:26 ach so, wikileaks will eine bessere Gesellschaft für alle Menschen schaffen. Das klingt so gut wie banal (wer möchte das nicht) und zugleich gefährlich, impliziert es doch, daß alle, die wikileaks nicht so gut finden, auch keine bessere Menschheit haben wollen. Klar hat wikileaks massive Eigeninteressen, wirtschaftliche wie politische (und das ohne jede Legitimation und Rechenschaftsverpflichtung). Das ist doch kein Verein von Altruisten. Demokratien haben breite Instrumentarien, um Transparenz zu schaffen: Parlamente, U-Ausschüsse, freie Medien und natürlich Gerichte. Interessant wären leaks aus Diktaturen und autoritären Staaten (z.B. China, Nordkorea, Iran). Und mit der Transparenz könnte der Mann an der Spitze bei sich selbst beginnen.

Enrico Furioso 28.11.2010 22:03: „Demokratien haben breite Instrumentarien, um Transparenz zu schaffen: Parlamente, U-Ausschüsse, freie Medien und natürlich Gerichte. “ Genau. Und deshalb waren die Inhalte des Irak-Dossiers ja auch schon vor der Veröffentlichung allgemein bekannt … oh, wait! | Zu: http://derstandard.at/1289608947415/Florian-Gossy-Der-Zweck-heiligt-Assanges-Mittel

“ … Der hochrangige US-Kongressabgeordnete Peter King, Mitglied der republikanischen Partei, hat der US-Außenministerin einen Ratschlag beziehungsweise eine Aufforderung zukommen lassen. In einem Brief teilt er Hillary Clinton mit, man solle die Website Wikleaks und ihre Vertreter zur ausländischen, terroristischen Vereinigung erklären.
Die Veröffentlichung der diplomatischen „Cables“ durch Wikileaks ist demnach schwerwiegender zu bewerten als ein militärischer Angriff. Darum müsste man den Wikileaks-Gründer Julian Assange auf Grundlage des Anti-Spionage-Gesetzes verurteilen und bestrafen. An Clinton liege es, Wikileaks zur Terror-Organisation zu erklären. „Dann“ so King „sind wir in der Lage, ihre Gelder zu beschlagnahmen und jeden zu verfolgen, der ihnen in irgend einer Weise hilft, zu ihrer Unterstützung beiträgt, oder ihnen assistiert“.
King ist wie gesagt kein Hinterbänkler der Republikaner, sondern der neue Vorstand des Ausschusses für Heimatschutz im Repräsentantenhaus. Aufgrund seiner Forderung kann man damit vermuten, dass er und seine Partei durchaus bereit sind, den Begriff „Terrorismus“ noch etwas weiter zu fassen. …“ | Aus: „Clinton soll Wikileaks zu Terroristen erklären“ (29. November 2010 ), http://www.intern.de/internet-news/8568-clinton-soll-wikileaks-zu-terroristen-erklaeren.html

Di, 30.11.2010 – 12:29 — mephisto123: “ … Die Zeit der Geheimdiplomatie muß endgültig zu Ende sein … Auch im Deutschen Bundestag gibt es einen beständigen Kampf darum, wie Dokumente, die einen öffentlichen Charakter tragen, auch öffentlich gemacht werden können. Die jüngsten Auseinandersetzungen um die Veröffentlichung des neuen strategischen Konzepts der NATO, das den Abgeordneten des Bundestages vorenthalten wird, das fortgesetzte Verschweigen von wichtigen Fakten des Afghanistankrieges sind dafür Beispiele.
Im Zeitalter der Massenkommunikation wird es immer unsinniger, zu glauben, dass irgendwelche Dokumente nicht die Öffentlichkeit erreichen werden. Im Gegenteil, es muss betont werden, dass die Öffentlichkeit das Recht hat, zu wissen, was bislang hinter ihrem Rücken verhandelt worden ist. Die eigentliche Frage ist deshalb,wie Staatspolitik transparenter gestaltet werden kann. …

London, 29. November: “ … Den jüngsten Enthüllungen fehle die alamierende, kaltblütige Direktheit der Wikileaks-Protokolle aus Afghanistan und dem Irak. Es handle sich um Analysen und hochgradigen Klatsch, schreibt Jenkins, doch offenbarten die Dokumente die Korruption und die Unaufrichtigkeit der Herrschenden und die Diskrepanz zwischen Behauptung und Tat, schreibt Jenkins. Regierungen und nicht Journalisten obliege die Verantwortung, öffentliche Geheimnisse zu schützen. Was für Historiker die Erfüllung eines Traums darstelle, sei der Albtraum des Diplomaten, schreibt der Oxforder Zeithistoriker Timothy Garton Ash.
Normalerweise müssten Forscher zwei oder drei Jahrzehnte warten, um derartige Schätze aufzudecken. Sie gewährten einen einmaligen Einblick in die Mechanismen auf der mittleren Ebene der Macht.
Während er Britannien rät, sich sehr genau im Spiegel dieser Dokumente zu betrachten und sich von der Illusion der Sonderbeziehung zu befreien, meint Ash zugleich, das Ansehen des amerikanischen Außenministerium sei in seinen Augen gestiegen. Das Material sei mitunter von literarischer Qualität. …“

Robert Politowski (Momus), 30. November 2010: “ … in den Internationalen Beziehungen herrscht ohnehin die „Organisierte Heuchelei“. Wer die Wahrheit unter die Leute bringen will wie Assange … braucht ein schnelles Pferd… “

„Aftonbladet“ (Stockholm): „Auf lange Sicht wird die Welt sicherer, wenn wir wissen, was die Machthaber schwatzen.“
„Stern.de“: Wenn WikiLeaks öffentlich macht, was der Öffentlichkeit ganz offensichtlich verheimlicht werden soll, dann ist das ein Korrektiv für das, was die Politik der Gesellschaft allzu gern unterjubeln will: Das Märchen von „sauberen“ Kriegen, transparenten Behörden, loyalen politischen Entscheidungen. Dass wir dieses Korrektiv dringend brauchen, haben die bisherigen Veröffentlichungen bewiesen. (…) Aufklärung, die eigentlich Sache investigativer Journalisten wäre. Nur die haben sich in den vergangenen Jahren nur selten mit Ruhm bekleckert. Statt politische Verlautbarungen und staatliche Entscheidungen zu hinterfragen, haben sie sich oft genug vor den Mühen der Recherche und möglichen Misserfolgen gescheut. (…) Als WikiLeaks vor Jahren begann, brisante Dokumente aus aller Herren Länder zu allen möglichen Themen ins Netz zu stellen, wurden die Rechercheure von den professionellen Journalisten gern belächelt und pauschal als unseriös abgetan. Lange Zeit galt es als unfein, sich auf Informationen von WikiLeaks zu berufen. Schließlich war der Wahrheitsgehalt der Dokumente auch damals schon umstritten.“
„Le Figaro“ (Paris): „Die massive Verbreitung von geheimen Dokumenten der amerikanischen Diplomatie ist eine Handlung von bezeichnender Böswilligkeit, über die es sehr naiv wäre sich zu freuen. Illegal und ohne Auswahlkriterium 250.000 Depeschen öffentlich zu verbreiten, (…) entspricht nicht dem legitimen Informationsrecht, sondern ist ein beunruhigender Exhibitionismus. Wie kann man sich vorstellen, ohne ein Minimum an Diskretion und Vertrauenswürdigkeit weltweit in Frieden zu handeln und Konflikte zu lösen? (…) Wie die Internetseite WikiLeaks zu behaupten, dass der großangelegte Raub von Staatsgeheimnissen ‚die Transparenz fördert‘, (…) zeugt von einer komischen Vorstellung von Demokratie.“
„Haaretz“ (Jerusalem): „Das Phänomen (die WikiLeaks-Veröffentlichung, Anm. d. Re.) an sich ist positiv: Jeder politische Führer und jeder Beamte muss wissen, dass es seine Pflicht ist, seinen Auftraggebern und seinem Volk die Wahrheit zu sagen, weil geheime Gespräche im Verlauf der Zeit bekannt werden. Letztlich ist das Öffentliche wichtiger als das Geheime.“
„Süddeutsche Zeitung:“ „Die von der Internet-Organisation WikiLeaks verbreitete Beute eines Datendiebes zerstört (…) das Bindegewebe, das die unter Staaten betriebene Kommunikation ausmacht: die Vertraulichkeit. Ohne Vertraulichkeit keine Information, kein Geben und Nehmen, kein Zugang. Ohne Information aber auch keine Kenntnis, keine Urteilskraft, keine richtigen Entscheidungen. (…) WikiLeaks hat sich nun als Massenvernichtungswaffe für das letzte Quäntchen Vertrauen erwiesen.“
„Abendzeitung“: „Ja, es ist ein Verdienst der Internet- Anarchisten, Dinge aufzudecken, die sonst verborgen geblieben wären. Aber ein bisschen Vorsicht mit den Daten wäre auch angebracht: Niemand kann wollen, dass es Krieg gibt wegen dem, was ein 22- jähriger Botschaftsangestellter mal beim Bier gehört hat.“
„Financial Times Deutschland“: „Das (…) ist im Sinne der Aufklärung einer breiten Öffentlichkeit über das, was die demokratisch gewählte Regierung der USA in der Außenpolitik so treibt. WikiLeaks ist in dieser Konstellation weder Heilsbringer noch Bösewicht. Die Internetplattform nutzt die Leichtigkeit, mit der elektronische Dokumente kopiert und weitergeleitet werden können, und die Bereitschaft von Regierungsmitarbeitern, ihren eigenen Staat bloßzustellen.“
„Corriere della Sera“ (Mailand): „Es ist Aufgabe der Regierungen und nicht der Journalisten, geheime oder private Informationen zu schützen.“
„Politiken“ (Kopenhagen): „Diese Herausforderung der Macht ist ein Gewinn für die globale kritische Öffentlichkeit.“
Presseschau: „Gewinn für die globale kritische Öffentlichkeit“ (cib/dpa/AFP, 30.11.2010)
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,731918,00.html

Heather Brooke (01.12.2010): Bei der Empörung über Wikileaks geht es größtenteils nicht um den Inhalt der Enthüllungen, sondern um die Verwegenheit, bislang nicht entwicklungsfähige Festen der Autorität aufzubrechen. In der Vergangenheit haben wir uns der Autorität gebeugt und wenn uns jemand von offizieller Seite sagte, etwas gefährde die nationale Sicherheit, dann nahmen wir das für bare Münze. Nun wird das Rohmaterial hinter diesen Ansprüchen zunehmend zum Allgemeingut. Die Veröffentlichung der Spesen unserer Abgeordneten oder die Enthüllung der Komplizenschaft bei Folter haben uns gezeigt, dass Politiker oft von einer Bedrohung der „nationalen Sicherheit“ sprechen, wenn sie eigentlich meinen, dass die Sicherheit ihrer eigenen Position bedroht ist. | http://www.freitag.de/politik/1047-digitale-revolution

Lieberman rief derweil dazu auf, der Plattform auch in anderen Ländern die Nutzung von Servern zu verwehren. „Wikileaks‘ illegales, ungeheuerliches und rücksichtsloses Vorgehen setzt unsere nationale Sicherheit aufs Spiel und gefährdet rund um den Globus Leben“, hießt es in einer Mitteilung des parteilosen Senators. „Kein verantwortungsbewusstes Unternehmen – ob amerikanisch oder ausländisch – sollte Wikileaks bei seine Bemühungen helfen, gestohlenes Material zu verbreiten.“ … Es habe Drohungen von Regierungen und Kommentatoren gegeben. „Es gab sogar Rufe nach einer Ermordung von Julian Assange.“ Deshalb fürchte Assange zurecht um seine Sicherheit, sagte Hrafnsson. Hrafnsson reagierte offensichtlich auf Aussagen aus Nordamerika. Dort hatte der frühere republikanische Gouverneur von Arkansas, Mike Huckabee, Medienberichten zufolge gefordert, dass der Verantwortliche für die Wikileaks-Enthüllungen wegen Verrats angeklagt und hingerichtet werden solle.

02.12.2010 um 09:00 Uhr Svensk schreibt: Im Mittelalter wurde den missliebigen Leuten der Kopf abgeschlagen oder sie wurden als Hexen verbrannt. Die Moderne hat ähnliche Methoden, die nicht so drastisch sind, aber ähnlich in der Wirkung. Und was bleibt? Der Beigeschmack, dass Meinungsfreiheit und Informationsfreiheit nur für gesinnungsgeprüfte Information gilt. Eine sehr traurige Entwicklung.

02.12.2010 um 08:33 Uhr Flywheel schreibt: Kaum zerrt man ihre kleinen, miesen Lügen ans Licht ..schon zeigen sie ihr wahres Gesicht, die hohen Herrn Politiker. Verbieten, sprerren, bestrafen, hinrichten. „“Wikileaks‘ illegales, ungeheuerliches und rücksichtsloses Vorgehen setzt unsere nationale Sicherheit aufs Spiel und gefährdet rund um den Globus Leben““
Nein, Mr.Lieberman, die illegale, ungeheurliche und rücksichtslose Politik ihres Landes tut das. IHRE Soldaten erschießen aus einem Hubschrauber heraus unbewaffenete Menschen..und machen noch dumme Witzchen dazu. Es ist nicht die Schuld von Wikileaks, dass Sie zu degeneriert sind, die Tragkraft der Bilder dieser Taten zu begreifen.
Kommentare zu: http://www.sueddeutsche.de/politik/wikileaks-aerger-mit-amazon-vom-jaeger-zum-gejagten-1.1031087

„The moral standards of WikiLeaks critics“ Glenn Greenwald (Wednesday, Dec 1, 2010)
Applying the principles used to condemn Julian Assange would sweep up many political and media figures.
http://www.salon.com/2010/12/01/wikileaks_11/

Wortschmied, 1. Dezember 2010 12:44: Tötet den Boten, ignoriert die Nachricht. | http://www.heise.de/newsticker/foren/S-Nennt-mich-einen-Korinthenkacker-aber/forum-190057/msg-19513840/read/

Lukas Fledermaus, Dez 2nd, 2010 @ 7:35: “ … Wikileaks ist für mich der „BND” des freien Menschen. Der alle „Geheimniskrämer” daran erinnert, dass man seiner Verantwortung gegenüber seinen Mitmenschen nie wirklich entkommen kann. Diese Angst sollte alle in Staatsverantwortung oder auch in wichtigen Machtpositionen stets bei Ihrer Arbeit begleiten. …“ | http://www.netzpolitik.org/2010/amazon-schmeist-wikileaks-raus/#comments

„Whistleblower: Amazon nimmt Wikileaks vom Server“ … Amazon hat Wikileaks aufgrund politischen Drucks die Nutzung seiner Server untersagt. Und eine Task Force der US-Regierung soll weitere Veröffentlichungen verhindern.
Von AFP und Reuters …


morgenrot, 02.12.2010 um 7:06 Uhr: “ … Gefährdung der inneren Sicherheit, gefährdung von Individuen, gefährdung von Menschenrechtsorganisationen… usw. Mal ehrlich, seit wann haben die Regierungen dieser Welt dies tatsächlich so ernst genommen wie es plötzlich versus Wikileaks erwartet wird? Butan als Vorreiter der Anwendung eines Indexes der auch andere Aspekte welche elementar für die Menschen sind anwendet. Wie Rückständig wir da doch sind.
Ganz zu schweigen von Freiheit und Demokratie welche inlfationierend verwendet aber selten gelebt werden (die Freiheit des Konsums als grandioses Finale). Ebenfalls Attribute die sich so manches Land/Regierung gerne auf die Flaggen schreibt am Ende aber nicht viel mehr als leere Hüllen sind. Unzählige „übergerdnete“ Interessen spielen da mit die ultimativ und vor allema dneren angewendet und Berücksichtigt werden. Man könnte wirklich glauben die Verantwortlichen halten das Volk für so dämlich das dies niemand merkt. Vielmehr ist Resignation ob des konstanten „über den Tisch ziehen“ die Ursache das nicht Aufbegehrt wird. Schaut man sich in den Onlinekommentaren diverser Medien so um ist Wikileaks geachteter und respektierter als so mancher „Volksvertreter“, Unternehmerverband und Medien und das sollte schwer zu denken geben. Ganz ungeachtet dessen das es eine „reine“ Politik vermutlich nie geben wird, aber Potential zur Verbesserung ist da und muss genutzt werden. Sonst werde sich die Bürger noch intensiver um Outlets wie Wikileaks und Menschen wie J. Assange kümmern.

chamsi, 02.12.2010 um 7:12 Uhr: “ … Habe gestern abend in der Huffington Post davon erfahren, dass Amazon den Repressalien durch Joe Lieberman nachgegeben hat und zumindest mal meinen account bei amazon gecancelt, unter Angabe des Grundes. Ich hoffe, dass viele andere jetzt auch amazon boycottieren werden. Es ist unfassbar, was hier passiert. Zur Erinnerung, Assange wird vorgeworfen, kein Kondom benutzt zu haben, obwohl die Frauen darauf bestanden. Dafür wird man jetzt international in 188 Staaten von Interpol verfolgt?
Ein Orwell’scher Alptraum! …“

mcharlie, 02.12.2010 um 7:12 Uhr: “ … die reaktionen der regierungen sind aufschlußreich genug. …“

DerSkipper, 02.12.2010 um 8:08 Uhr: “ … Man wird doch nicht etwa aufwachen? Seit Jahrtausenden werden die Menschen von Ihren Herrschern/Politikern belogen und betrogen, seit Jahrtausenden werden diejenigen, die die Wahrheit sagen, verfolgt/diskriminiert/mit gefälschten Beweisen kriminalisiert, seit Jahrtausenden werden die Menschen von den staatlich „genehmigten“ Medien desinformiert und jetzt tut das einer in einer etwas größeren Dimension und plötzlich merken die Leute, dass sie schon immer verar….. wurden?
Es kann ja wohl nicht sein, dass es immer noch Menschen gibt, die glauben, dass sie, nur weil sie Zeitungen oder Nachrichtenmagazine lesen, Nachrichten hören oder sehen und sich auf zeit.de; spiegel.de und anderen einschlägigen Internet-Seiten herumtreiben, informiert sind? Entschuldigung, aber das ist lächerlich!

PetervonBremen, 02.12.2010 um 8:09 Uhr: “ … David gegen Goliath – Wenn Herr Assange an meine Tür klopfte, würde ich ihm sicherlich Unterschlupf gewähren …“

Klausabc, 02.12.2010 um 8:18 Uhr: “ … Die nächsten Veröffentichungen sollen Banken betreffen, Wir beobachten hier einen Kampf gegen demokratischere Zustände und Verhältnisse. …“

RTyped, 02.12.2010 um 8:21 Uhr: “ … Internationale Fahndung wegen Vergewaltigung? „Die internationale Polizeiorganisation Interpol setzte den Australier wegen der gegen ihn in Schweden erhobenen Vergewaltigungsvorwürfe auf die Fahndungsliste.“ Ich wünsche mir hier sehr, sehr viel mehr investigativen Journalismus von der ZEIT, denn diesen Quatsch kauft niemand ab. …“

gauss, 02.12.2010 um 8:23 Uhr: “ … Freier Informationsfluss – Der freie Informationsfluss ist für die Mächtigen der Welt eben gefährlich, denn dann sieht man welche Machenschaften hinter deren Treiben stecken. Die Amerikaner sollten nicht meinen, dass es damit getan wäre eine Person „unschädlich“ zu machen. Dies ist eine weltweite Idee, genauso wie von quelloffener Software, die konnte auch keiner aufhalten. Die nächsten Enthüllungen sind ja schon angekündigt. Mal sehen wie es um die Ethik amerikanischer Banken bestellt ist, höchstwahrscheinlich nicht sehr gut. Was Assange und wikileaks machen, ist die wahre Demokratie des 21.ten Jahrhunderts, der freie Informationsfluss. …“

Marius F., 02.12.2010 um 8:36 Uhr: “ … absolut richtig – Was da auf Wikileaks losgelassen wird ist aus bürgerrechtlicher Sicht ein Rückschritt ins Mittelalter. Man sieht auch eindrucksvoll, wie diejenigen die im Fall der Mohammed-Karrikaturen noch wie nichts gutes die Meinungsfreiheit etc. über alles gehalten haben, selbst zur Lynchjustiz und zu was weiß ich allem aufrufen.
Boykotttdrohungen gab´s damals auch. Komisch wie die Dinge sich so drehen. Naja eigentlich nicht, denn dass der Großteil der Politik aus Heuchlern und Hipokraten bestehet gehört ja mittlerweile zur Allgemeinbildung …“

Tillmann Palma, 02.12.2010 um 8:41 Uhr: “ … Heuchlerische „Diplomatie“ und zu viele „Zufälle“… Erstaunlich und beleidigend für aufgeklärte Bürger, wie sich jetzt alle Welt „überrascht“ zeigt von der Arbeitsweise des Politikgewerbes. Ganz so, als hätte „das Volk“ bis dato an die guten und weisen Königskinder aus den Märchenbüchern geglaubt. Oder an den Weihnachtsmann. …“

DerKönig, 02.12.2010 um 8:57 Uhr: “ … die Species Homo sapiens – Diesen wertvollen Dienst an der Demokratie und vorallem – am Frieden – als Egotrip eines Einzelnen abzutun ist ebenso heuchlerisch wie es naiv ist, zu glauben, das Aushängeschild Assange von Wikileaks sei der der alleinige Initiator und Betreiber. Da der Mensch ein soziales Wesen ist, dem gemeinhin Moral und Ethik zu eigen sind, ist Assange ganz gewiss nicht die Menschlichkeit abzusprechen, wohl aber Jenen, deren barbarische Machenschaften, Kriegstreiberei, Menschenrechtverletzungen und Kriegsverbrechen Wikileaks enthüllt und anprangert. Das diese Asozialen nun auch versuchen, mit allen Mitteln Wikileaks mundtot zu machen, liegt in ihrer Natur. „Und das ist ganz sicher nicht im entferntesten dem Schaden angemessen, den diese Leute angerichtet haben.“ Welchen ‚Schaden‘ soll Wikileaks denn angerichtet haben? Wir wollen auch die bewunderswerte Arbeit von Wikileaks auch ganz gewiss nicht nur auf die letzten Enthüllungen diplomatischer Depeschen reduzieren. Eine kriegsgierige Macht wie die USA, die seit Jahrzehnten den ganzen Planten mit Krieg und Gewalt überzieht, darüber Jammern zu hören, das die Aufdeckung ihres mörderischen Treibens ja eventuell einige ihrer gemeingefährlichsten Handlanger gefährden könnte, hat schon etwas gefährlich Schizophrenes ansich. …“

hansisnow, 02.12.2010 um 9:20 Uhr: “ … Wiki Leaks ist ein Tool zur Demokratie – Ich verstehe nicht warum die Wiki Leaks Enthüllungen so unmittelbar mit der Person Aussange in Verbindung gebracht werden. Die Aufmerksamkeit die wiki Leaks momentan bekommt wird die Community der Befürworter der Idee „totale Transparenz“ im Netz massiv vergrößern. WENN Informationen „leaken“ DANN wird sie jemand veröffentlichen. Wir stoßen nämlich gerade in ein Zeitalter der völligen Transparenz vor, wiki Leaks und dessen Gründer haben lediglich Zeichen gesetzt und zeigen was möglich ist. Das sollte spätestens jetzt klar sein.
Wir nähern uns einem Orwellschen Szenario der Überwachung, das Spannende ist jedoch, dass der „Big Brother“ die Masse ist, die die Führungselite überwacht. Das Internet macht demokratischer und, liebe Leute, das ist erst der Anfang! …“

Fachnir, 02.12.2010 um 9:22 Uhr: “ … Und wir regen uns über China auf … Die Hatz, die jetzt unternommen wird, ist bezeichnend. In China, wo alles möglich gesperrt ist, schütteln wir aus der Ferne verständnislos den Kopf. Hier schauen wir betroffen zu. …“

Klausabc, 02.12.2010 um 9:54 Uhr: “ … Die Süddeutsche schreibt heute: Die britische Polizei habe gewusst, wo sich der Australier aufhalte, berichtete das Londoner Blatt. Die Beamten haben aber nicht zugreifen können, weil der von den schwedischen Behörden ausgestellte Haftbefehl nicht korrekt und damit „kein ordentlicher Haftbefehl“ sei. „Wir können auf seiner Grundlage nicht handeln,“ zitierte die Zeitung aus Polizeikreisen. Dem Bericht zufolge wird Assange im Südosten von England vermutet.
Hier bitte ich dringend darum, dass sich die Zeit kundig macht. Interpol kann keine politisch motivierten Haftbefehle vollstrecken. Steckt das dahinter? Werden wir bezüglich des Haftbefehls belogen. …“

Lilli2010, 02.12.2010 um 10:04 Uhr: “ … Account geschlossen – Hab mich gerade bei Amazon abgemeldet. Fühlt sich toll an!! …“

Mejan, 02.12.2010 um 10:08 Uhr: “ Eine Frage – Liebe ZEIT ONLINE, warum wiederholen Sie in jedem Artikel zu Wikileaks, das Assange auf der Liste von Interpol steht, verlieren aber in der gleichen Intensität, kein einzigen Wort von der Forderung eines Regierungsangestellten der USA Assange zu ermorden. …“

Thrudheim, 02.12.2010 um 10:13 Uhr: “ … Warum der große Aufwand? „Die US-Regierung will mithilfe von Spezialisten weitere Veröffentlichungen verhindern.“ Nach Meinung der Presse und vieler Kommentarschreiber hier im Forum steht doch nichts von Wichtigkeit oder bisher unbekanntes in den Dokumenten. Nach einer manipulierten Umfrage der gestrigen Tagesthemen, es wurde weder das erhebende Institut noch die Größe der Stichprobe genannt, hält die Mehrzahl der Deutschen von der Veröffentlichung dieser Wahrheiten nicht viel. (Für solch schmutzige Propaganda zahle ich eine Zwangsabgabe) Die deutsche Hofberichterstattung berichtet in manipulativer Weise über Assenge, aber nicht über die Inhalte der Dokumente. Wenn ein Chef kommt tiefer bücken! „Untertanengen“ wird wegzensiert. Ausländern genetisch bedingte Defizite (Intelligenz gleiche Stufe wie Laktoseunverträglichkeit) zu unterstellen, geht aber inzwischen wieder. Daher möchte ich in diesem Zusammenhang auf Heinrich Mann verweisen: „Der Untertan“. Niemand hat den deutschen Volks- und insbesondere Elitencharakter besser auf den Punkt gebracht als er. Als jüdischer Intellektueller und Kulturschaffender ist er ja noch ein paar Tage vor Zensur geschützt. Wenn man bedenkt, dass der „Untertan“ von den meisten „Elitenangehörigen“ gelesen wurde, kann man doch sagen, wenn man eine genetische Hypothese ablehnt, es bleibt eine gewisse demokratiefremdelnde Teflonbeschichtung zu erklären. …“

Thrudheim, 2.12.2010 um 10:25 Uhr: “ … Mord ist nicht gleich Mord, und Folter nicht gleich Folter. Hier entlarven Medien und Politiker ständig ihr gebrochenes Verhältnis zu Demokratie und Rechtsstaat. …“ | Kommentare zu: http://www.zeit.de/digital/internet/2010-12/wikileaks-amazon-assange-2?commentstart=9#comments

Assanges schwedischer Rechtsanwalt Björn Hurtig bezeichnete es am Mittwoch als „mehr als merkwürdig“, wenn der Wikileaks-Gründer von Interpol „als einer der meistgesuchten Personen der Welt“ eingestuft werde. Laut Gericht bestehe der Tatvorwurf in einer „Vergewaltigung der minder schweren Art“. Hurtig: „Spontan glaube ich, es gibt andere Motive hinter dem Beschluss. Da denke ich an Wikileaks.“ Er bekräftigte Assanges Angebot, sich in einer schwedischen Botschaft oder per Videoschaltung vernehmen zu lassen.

#02.12.2010 07:27 Uhr: Peter – Natürlich gibt es da einen Zusammenhang, das ist mehr als offensichtlich. Und was ist bitte unter einer Vergewaltigung „minderschweren Falls“ zu verstehen? …

#02.12.2010 02:16 Uhr: Ullrich F.J. Mies: Der Anwalt Assanges findet es „merkwürdig“, dass nun mit aller Intensität nach seinem Mandanten gesucht wird. Was ist daran „merkwürdig“? Er hat zu viel Schmutz der Regierungen aufgewirbelt, sie hassen ihn, darum erfinden sie alles mögliche. Wenn aus der Vergewaltigung nichts wird, dann wird es die Steuerhinterziehung, ein falsch geparktes Fahrzeug oder ein abgelaufener Pass sein. Wenn sie wissen wo er ist, werden sie ihn „verunfallen“ lassen, m.a.W. liquidieren. Warum sollten sie in der Angelegenheit Assange zimperlicher sein als bei all ihren Kriegsplanungen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Atomdeals, der Gentechnik etc. etc.???

#02.12.2010 01:34 Uhr vic: Wer die Mächtigen anpisst, macht sich viele Gegner. Und die sind in der Wahl ihrer Mittel nicht kleinlich.
Pardon, wenn ich am Wahrheitsgehalt der Vorwürfe in diesem speziellen Fall meine Zweifel habe.

# 01.12.2010 18:57 Uhr E.A.: Wird man der Vergewaltigung verdächtigt, wird man von Interpol gesucht….. natürlich!
Zu: „Interpol lässt nach Assange suchen“ (01.12.2010)| http://www.taz.de/1/leben/koepfe/artikel/1/interpol-laesst-nach-assange-suchen/

edgar666: “ … Freiheit muss Wahrheit ertragen können, sonst ist sie es nicht …“ | http://www.heise.de/newsticker/foren/S-Freiheit-muss-Wahrheit-ertragen-koennen-sonst-ist-sie-es-nicht/forum-190117/msg-19519184/read/

Wikileaks ist Schockwellenreiten, Montag, 29. November 2010 von Jörg Kantel: “ … Allen, die in das heuchlerische Geseire staatstragender Qualitätsjournalisten mit einstimmen wollen, sei gesagt: Im Schockwellenreiter, John Brunners genialen Roman aus dem Jahre 1975, der auch diesem Blog den Namen gab, wird ein diktatorisches Regime dadurch gestürzt, daß alle Informationen allen zugänglich gemacht werden. Denn eine Demokratie kann nur funktionieren, wenn es weder politische Geheimnisse noch Geheimverträge noch Geheimdiplomatie gibt. Oder, wie es John Brunner formulierte (und was auch das Credo dieses Blogs ist): Wir sind eine zivilisierte Spezies. Deshalb soll künftig niemand einen unrechtmäßigen Vorteil aufgrund der Tatsache erlangen, daß wir gemeinsam mehr wissen als einer von uns wissen kann. In diesem Sinne: Schafft zwei, drei, viele Wikileaks … [Welt Online, offensicht­lich sauer, weil sie zu unwichtig ist, um die Wikileaks-Dokumente vorab zu erhal­ten, Telepolis News.] | http://www.schockwellenreiter.de/blog/2010/11/29/wikileaks-ist-schockwellenreiten/

“ … Wikileaks hatte vor der Veröffentlichung der Dokumente die US-Regierung informiert und um Mithilfe bei deren Überarbeitung gebeten. Das geht aus einer Korrespondenz zwischen Wikileaks und der US-Botschaft in Großbritannien hervor. …“ | http://www.golem.de/1011/79769.html | http://www.indexoncensorship.org/2010/11/wikileaks-and-state-department-correspondence/

“ … Man kann das Bundesverfassungsgericht nicht oft genug zitieren: Für eine Demokratie ist das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung „schlechthin konstituierend”, es ist „die Grundlage jeder Freiheit überhaupt”. Demokratie kann nur funktionieren, wenn man sich über die Machthaber und solche, die es werden wollen, eine Meinung bilden kann. Um sich aber eine Meinung bilden zu können, braucht man Informationen, man braucht Tatsachen, auf die man seine Meinung stützen kann. Nicht umsonst nennt unsere Verfassung in Art. 5 GG die Meinungsfreiheit in einem Atemzug mit der Informations-, Presse- und Rundfunkfreiheit.
Insofern ist Wikileaks sicher ein wertvoller Beitrag für eine Demokratie. Wikileaks verbreitet Informationen, ungefiltert und ohne Umwege. Der Bürger ist nicht auf Schlüsse angewiesen, die Journalisten aus ihren Quellen ziehen, sondern kann sich selbst ein Bild von den Informationen machen, die der journalistischen Auswertung zugrunde liegen.
Doch lässt sich daraus auch schließen, dass es kein Recht mehr auf Geheimnisse gibt? Nein. Auch die Väter und Mütter unserer Verfassung haben das schon erkannt und haben es erlaubt, diese Freiheiten einzuschränken. Denn die Freiheit von Informationen ist kein Selbstzweck, sie ist nicht um jeden Preis zu erhalten. Es ist legitim, manche Informationen von der Öffentlichkeit fern zu halten. So erfasst die Informationsfreiheit im Sinne von Art. 5 I GG auch nur öffentliche Informationen. Jeder hat das Recht, sich aus allgemein zugänglichen Quellen zu informieren – nicht aus vertraulichen. Wenn ich also im Zusammenhang von Wikileaks von „Freiheit von Informationen” spreche, meine ich damit nicht den technischen, verfassungsrechtlichen Begriff der „Informationsfreiheit”.
Gründe für die legitime Geheimhaltung gibt es jedenfalls viele: Manche Informationen gehen die Öffentlichkeit einfach nichts an, manche können sogar erheblichen Schaden anrichten. Und manchmal ist die Veröffentlichung von Informationen schon deshalb nicht erlaubt, weil damit ein Vertrauensbruch entstehen würde. Art. 10 GG schützt uns zum Beispiel davor, dass Informationen, die von A nach B gelangen sollen, nicht unterwegs abgefangen werden. Und auch das „nichtöffentlich gesprochene Wort” ist nach § 201 StGB besonders geschützt, damit man sich darauf verlassen kann, dass ein Vieraugengespräch auch wirklich ein Vieraugengespräch ist.
All diese Einschränkungen gelten natürlich nicht absolut und müssen immer mit den Freiheiten aus Art. 5 I GG in Einklang gebracht werden. Dennoch: So wichtig die Freiheit von Informationen auch ist, es gibt auch ein Recht auf Geheimnisse. … “ http://www.telemedicus.info/article/1905-Wikileaks-Informationsfreiheit-um-jeden-Preis.html

“ … Der Fall Wikileaks stellt sich damit zumindest in Deutschland als alter Bekannter in neuen Kleidern dar. Das BVerfG hat der Pressefreiheit und diesbezüglichen staatlichen Übergriffen durch die Urteile in Sachen „Spiegel“ und „Cicero“ klare Konturen gegeben, die auch im Onlinebereich gelten müssen. Whistleblowing ist danach ein legitimes und notwendiges journalistisches Instrument der Informationsbeschaffung, auch wenn der eigentliche Whistleblower, der Geheimnisverräter, je nach Rechtsordnung erhebliche straf- und zivilrechtliche Konsequenzen befürchten muss. Sollte es in anderen Ländern dennoch zu Verfahren gegen die Verantwortlichen von Wikileaks kommen, obliegt der jeweiligen Rechtsprechung eine besondere Verantwortung. Sie sollte dann mit Augenmaß handeln und sich staatlicher Einflussnahme und entsprechend gesteuerter Berichterstattung nach Möglichkeit entziehen. Denn allzu oft lassen sich politische Bemühungen beobachten, das Rad wieder zurück drehen und in der Gesellschaft verankerte Rechtsprechung einfach übergehen
zu wollen. Jüngstes Beispiel war die „Vorratsdatenspeicherung“.
Fast wortgleich hatten die Karlsruher Richter bereits vor über zehn Jahren entschieden (BVerfGE 100, 313 = NJW 2000, 55), unter welchen engen Voraussetzungen staatliche Stellen Telekommunikationsverkehrsdaten anlasslos und auf Vorrat speichern lassen dürfen. Ein Fall gefährlicher politischer Amnesie, dem das BVerfG jedoch kürzlich einen Riegel vorgeschoben hat (NJW 2010, 833).
Es bleibt noch die Frage offen, ob es überhaupt so etwas wie ein legitimes und schützenswertes Geheimnis des Staates geben kann und darf. Julian Assange, der Gründer von Wikileaks, meint die Antwort darauf zu kennen. In einem Staat dürften Geheimnisse existieren. Jedoch bestehe die gleiche Berechtigung, diese Geheimnisse zu brechen, weil das Recht auf Geheimhaltung nur allzu leicht
missbraucht werden könne (Der Spiegel 30/2010, S. 84). Diese Erkenntnis ist weder neu noch bahnbrechend für eine Demokratie. Bisweilen wird sie aber immer wieder vergessen. Tobias Kläner, Doktorand der Universität Oldenburg, NJW-aktuell Heft 34/2010, S. 14 … “ | http://www.telemedicus.info/uploads/WikiLeaks_NJW_34_2010.pdf

http://www.zeit.de/politik/ausland/2010-11/wikileaks-usa-diplomatische-dokumente
http://www.netzpolitik.org/2010/dns-provider-nimmt-wikileaks-org-vom-netz/
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Amazon-bestreitet-politischen-Druck-wegen-Wikileaks-Update-1146758.html
http://www.taz.de/1/netz/netzpolitik/artikel/1/wikileaks-verstiess-gegen-nutzungsregeln/

„Regierung in Paris will Wikileaks von französischem Server verbannen“ (03.12.2010)
http://derstandard.at/1289609460011/Regierung-in-Paris-will-Wikileaks-von-franzoesischem-Server-verbannen

Amazons Rauswurf nährt die Zweifel an der Cloud – Die Enthüllungsplattform Wikileaks verliert einen amerikanischen Partner nach dem anderen und ist auf andere Länderadressen ausgewichen. Die Vorgänge könnten Zweifel bei anderen Unternehmen schüren.
Von Roland Lindner (03. Dezember 2010) | http://www.faz.net/s/RubD16E1F55D21144C4AE3F9DDF52B6E1D9/Doc~EA323279C7C1C428B8C7D4D8908B0F698~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Amazon bestreitet politischen Druck wegen Wikileaks (03.12.2010) | http://www.heise.de/newsticker/meldung/Amazon-bestreitet-politischen-Druck-wegen-Wikileaks-3-Update-1146758.html

Ein Grund für den Ausfall des französischen Servers wurde zunächst nicht genannt. Der französische Industrieminister Eric Besson hatte es am Freitag als „inakzeptabel“ bezeichnet, dass die Enthüllungsplattform von Frankreich aus betrieben werde und damit gedroht, den Dienst von inländischen Servern zu verbannen. (05.12.2010) | http://www.taz.de/1/netz/netzpolitik/artikel/1/probleme-mit-franzoesischem-server/

[Wolfgang, 3 Dec 2010 21:26:28 +0100] Wikileaks als Fallbeispiel für die Gegenreaktion bei Netzsperren … Man mag zu den Veröffentlichungen bei Wikileaks seine Meinung haben, egal ob pro oder kontra. Doch das soll nicht das Thema sein. Ich denke hier mal laut und finde, dass die Versuche diese Seite mitsamt ihren Inhalten aus dem Netz zu entfernen, ein schönes weil öffentlich verfolgbares, Beispiel sind wie sinnlos diese Versuche sind. Jeder kann via Presse mitverfolgen, welche Sperrversuche unternommen werden und jeder kann die Gegenreaktionen mitverfolgen. …
HINWEIS: Diese Mail wurde über die öffentliche Diskussions-Mailingliste des
Arbeitskreises gegen Internet-Sperren und Zensur (AK Zensur)
verschickt. Diese Mail ist keine offizielle Stellungnahme des Arbeitskreises.
Die Mailingliste ist öffentlich und jeder Interessierte kann daran teilnehmen.
Netz-Sperren-Diskussion@lists.fitug.de
https://lists.fitug.de/mailman/listinfo/netz-sperren-diskussion

„Meet the Most Dangerous Man in Cyberspace: The American Face of Wikileaks“
American hacker Jacob Appelbaum fights repressive regimes around the world. Now he’s on the run from his own government…
http://www.rollingstone.com/culture/news/meet-the-american-hacker-behind-wikileaks-20101201

(04.12.2010): “ … Wikileaks ist eine Quellensammelagentur – und damit eine Art Vermittler zwischen der Ursprungsquelle und dem Journalismus. Damit ist Wikileaks natürlich auch ein neuer Player, eine Herausforderung für den Journalismus. Der wird aber weiter und mehr denn je gebraucht: Man trifft die Wahrheit selten in nacktem Zustand. (Bernd Gäbler) …“ | http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=me&dig=2010%2F12%2F04%2Fa0213

[…] Und an der Spitze ein Anarchist, der kein Verhältnis zum Geld hat. … Julian Assange ist kein Geschäftsmann. Er wollte den schnellen Ruhm. … Wo Assange auftrat, wurde er gefeiert wie ein Popstar. Die Geheimdienste hielten sich mit Attacken zurück. Wikileaks war jetzt Teil der Popkultur. … „Nach seinem jüngsten „Megaleak“ suchen die Schweden ihn plötzlich per internationalen Haftbefehl. Er ist in England, nächste Woche könnte er schon nach Schweden ausgeliefert werden. Amazon hat Wikileaks von seinen Servern verbannt, jetzt hat auch noch Paypal die Spendenkanäle zur Stiftung dichtgemacht, die von Moneybookers sind schon längere geschlossen. Julian Assange hat unterdessen neue Enthüllungen angekündigt: über Ufos.“ („Dies ist die Geschichte von Wikileaks“ Von Hendrik Ankenbrand, 04.12.2010, http://www.faz.net/aktuell/politik/wikileaks/assanges-kleine-kampftruppe-dies-ist-die-geschichte-von-wikileaks-11083287.html) …

05. Dezember 2010, Edit Vladár: Schon gut, Assange ist ein Anarchist. Und was sollen wir über politische Gemeinde denken, deren Prominente unverholen zur Ermordung von Assange auffordern – und zwar ohne Konsequenzen?

04. Dezember 2010, Bernd Kießling: Ich bin zum ersten Mal auf Wikileaks aufmerksam geworden durch das Apache-Video im Frühjahr. Zu sehen und hören, wie da eine Gruppe von Zivilisten von einem Hubschrauber aus abgeknallt wird (good shootin‘!), das war Schock. Ich habe mir das Video immer und immer wieder angeschaut. Das Getue der Amis wg. Menschenrechten und so auf der einen und dieses Abknallen auf der anderen Seite. Wahnsinn! Ein Menschenleben ist einen Dreck wert auf dieser Welt – wenn es auf der falschen Seite gelebt wird. Wikeleaks wird daran nichts ändern, aber es schadet nichts, immer wieder an diese Wahrheit zu erinnern.

04. Dezember 2010, Ronald Gruenebaum: Tatsache bleibt, dass Wikileaks das tut, was Journalisten leider nicht mehr tun: Recherchieren und enthuellen. Der Neid der Journaille ist mit Haenden zu greifen. Die Schere im Kopf und das Anbiedern an die Maechtigen definieren heute die Journaille. Wikileaks erlaubt uns, der Wahrheit naeher zu kommen. Und die Wahrheit ist eben trivial und haesslich. Der Friedens-Nobel-Preis fuer Assange waere kein Fehler. Den Diplomaten und den Politikern muss endlich das Handwerk gelegt werden. Es geht naemlich nicht nur um die Eitelkeit des Herrn Westerwelle. Liest man die Kabel aus Tiflis, lernt man, wie Kriege gemacht werden.

Ein GAU für die Diplomatie – und eine Gefährdung der Weltsicherheit.
Aus: „Warum will der Wikileaks-Chef die Welt aus den Angeln reißen?“ (05.12.2010)
Quelle: http://www.bild.de/BILD/politik/2010/12/05/wikileaks-chef-julian-assange/warum-will-er-die-welt-aus-den-angeln-heben.html

Julian Assange hat im Alter von 39 Jahren schon die halbe Welt gegen sich aufgebracht. … Aus: „Der Weltfeind“ Von Niels Kruse (2. Dezember 2010) | http://www.stern.de/politik/ausland/wikileaks-mitbegruender-julian-assange-der-weltfeind-1629805.html

[Alfred E. Neumann… ]

„… Wang Chen, Direktor des Informationsbüros des Staatsrats, forderte im April vor dem gesetzgebenden Organ des Landes, die „schändliche Anonymität“ im Netz gänzlich abzuschaffen. …“

21.07.2010 23:24 Uhr: von Nico: Genau das gleiche fordert übrigens derzeit der Bund Deutscher Kriminalbeamter für Internetnutzer in Deutschland: => http://www.zeit.de/news-nt/2010/7/17/iptc-bdt-20100717-42-25605980xml Konservative Politik in Deutschland ist der im autoritären China, besonders in netzpolitischer Hinsicht, so offensichtlich so unglaublich ähnlich. …

Aus: „Zensur in China: Klarnamen fürs Internet“ VON BEN SCHWAN (14.07.2010)
Quelle: http://www.taz.de/1/politik/schwerpunkt-ueberwachung/artikel/1/klarnamen-fuer-das-internet/

-.-

… Nun, da der ePerso eingeführt worden ist, kann man also langsam beginnen, Tacheles zu reden: Axel Fischer ( … [Axel E. Fischer => http://de.wikipedia.org/wiki/Axel_Fischer_%28Politiker%29]) will nicht mehr, dass man sich im Internet unter selbstgewählten Pseudonymen äußern kann. Fischer ist übrigens der Vorsitzende der Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft. …
Aus: „“Vermummungsverbot“ im Internet“
von Linus Neumann um 13:56 am Sonntag, 14. November 2010
=> http://www.netzpolitik.org/2010/vermummungsverbot-im-internet/

-.-

#15.11.2010 15:49 Uhr: von Selbstgewähltes Pseudonym:
Mal abgesehen, dass sich ein „Vermummungsverbot“ im Internet weder rechtlich noch technisch wirklich durchsetzen ließe, ist allein die Idee bekloppt. Ich kann doch auch in der realen Welt mit Leuten ins Gespräch kommen – in der Straßenbahn, im Supermarkt, in der Uni-Mensa – ohne, dass man sich gleich gegenseitig den Personalausweis zeigt… Wie der Mann Vorsitzender der angesprochenen Enquete-Kommission werden konnte, ist mir offen gesagt schleierhaft.
Leserkommentar zu „Axel E. Fischer nicht länger anonym“
=> http://www.taz.de/1/netz/netzpolitik/artikel/kommentarseite/1/axel-e-fischer-nicht-laenger-anonym/kommentare/1/1/

-.-

Axel E. Fischer fordert…
Norbert Hense am 14. November 2010
Und wie dieses böse Internet so ist, hat es sich diese Fordernung gleich zum Spaß gemacht …
Axel E. Fischer fordert Elterngeld für Motherboards
=> http://www.norbert-hense.de/blog/?p=189

-.-

# Emmy
Nov 14th, 2010 @ 21:51
Also das ist bisher mein Favorit: Axel E. Fischer, CDU, fordert eine Integrationsdebatte für externe Festplatten.
:-)

Axel E. Fischer fordert….
von markus um 20:26 am Sonntag, 14. November 2010
=> http://www.netzpolitik.org/2010/meme-axel-e-fischer-fordert/

-.-

„… Drei Fragen bleiben. Wie ist der Mann Vorsitzender der Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“ des Bundestages geworden? Lässt er sich beim Smalltalk am Tresen den Ausweis seines Gesprächspartners zeigen? Und was bedeutet das E. in seinem Namen? …“
Aus: „Axel E. Fischer fordert …“
Von Gero Hirschelmann (15.11.10)
=> http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1289550856997

-.-

Und dann dies noch:
Wer glaubt, der CDU Politker Axel E. Fischer habe mit seiner Forderung nach einem „Vermummungsverbot im Internet” bereits etwas vollbracht, was nicht steigerungsfähig ist, der irrt. Denn es kommt noch besser. Axel E. Fischer, Vorsitzender der Internet-Enquete-Kommission, agiert online selbst vermummt. Das Blog „ja-zu-fischer.de” verfügt, entgegen der Vorschrift des § 55 RStV, über kein Impressum. Erst die Recherche bei DENIC ergibt als Inhaber der Domain: Axel Fischer, Platz der Republik 1, Berlin.
Aus: „Axel E. Fischer selbst vermummt“ Thomas Stadler (16.11.10)
=> http://www.internet-law.de/2010/11/axel-e-fischer-selbst-vermummt.html

#Gleich abmahnen und klar zeigen, dass das Internet kein rechtsfreier Raum IST.
Kommentar von Momo — 16.11, 2010 @ 08:37

#Ja, er hat jetzt ein Impressum – Da hat ihm wohl ganz schnell jemand die Seite ausgedruckt
Kommentar von Jens — 16.11, 2010 @ 11:51

-.-

COMMUNICATIONS LASER #17 – [Anonymität und Internet… (Notizen)]
=> http://www.subfrequenz.net/forum/index.php/topic,341.0.html

[Dead Drops (Aram Bartholl)… ]

‘Dead Drops‘ is an anonymous, offline, peer to peer file-sharing network in public space.

Aram Bartholl
=> http://datenform.de/blog/dead-drops-preview/

Dead Drops -NYC (flickr)
=> http://www.flickr.com/photos/bartholl/sets/72157625142951009/

make: dead drops preview (Oct 30, 2010)
=> http://blog.makezine.com/archive/2010/10/dead_drops_preview.html

-.-

Update 31.10.2010:

Offline Filesharing: Digitale Astlöcher mit USB und WLAN (31. Oktober 2010)
=> http://www.netzpolitik.org/2010/offline-filesharing-digitale-astlocher-mit-usb-und-wlan/

-.-

=> http://en.wikipedia.org/wiki/Dead_drop

[Rap News vs News World Order… ]

„Rap News vs News World Order (The war on journalism)“

-.-

Enthüllungen von Wert
Irak | 26.10.2010 18:00 | Daniel Ellsberg | http://de.wikipedia.org/wiki/Daniel_Ellsberg
Die jetzt veröffentlichten Pentagon-Papiere über den Irak-Krieg haben vermutlich eine größere Bedeutung als vor vier Jahrzehnten publizierte Dokumente über Vietnam … Das US-Verteidigungsministerium war über 66.000 zivile Opfer informiert – 15.000 von ihnen waren der Organisation Iraq Body Count, die als einzige versucht, die Opfer des Krieges zu dokumentieren, gänzlich unbekannt. Das bedeutet: 15.000 Tote wurden in keinem Nachrichtenbericht jemals erwähnt – fünf Mal so viele Menschen, wie bei den Anschlägen am 11. September 2001 umkamen.
=> http://www.freitag.de/politik/1042-enthuellungen-von-wert

=> http://de.wikipedia.org/wiki/Daniel_Ellsberg

=> http://de.wikipedia.org/wiki/Julian_Assange

-.-
[…] Da ist, nicht zuletzt auf Betreiben von Assange und unter Umgehung jeglicher Propaganda, ein Krieg in seinen banalen, haarsträubend verbrecherischen und schockierenden Details zum vielleicht ersten Mal in der Geschichte mit erdrückender Akribie dokumentiert, von der Komplizenschaft der US-Armee mit irakischen Folterknechten über versehentliche Hinrichtungen bis zur in Kauf genommenen Ermordung von Kindern – und alles, was den etablierten Medien dazu einfällt, ist: Ja, schon, schlimm, klar – aber wie ist dieser Assange eigentlich privat so?
[…] Wikileaks tut, was eigentlich Aufgabe des Journalismus wäre. Darauf reagiert der Journalismus gereizt und gekränkt. … Vielleicht ist seine späte Geburt ja Julian Assanges eigentliche Tragik: Er stopft die Gesellschaft mit einer Wahrheit, für die sie keinen Magen hat. Wahnsinnig ist deshalb nicht die blutige und gleichwohl alltägliche Groteske des Krieges, pervers sind nicht seine Befürworter und Betreiber – der Überbringer dieser Botschaft muss es sein.

27.10.2010 13:39 Uhr:
von Marina:
Don’t kill the messenger
Dass Kriege für Rohstoffe, Macht und zur Erfüllung nicht humanitärer Zwecke gestartet werden, ist heute kein Geheimnis mehr. Wie extrem menschenverachtend es dort zugeht, offenbar doch. Oder Wikileaks müsste nicht publizieren.
Dass Kriegsführende Nationen auf solche Veröffentlichungen mit Schikanen, Verleumdungen, konstruierten Strafaktionen reagieren, sollte uns allen zeigen, wie wenig die kriegsführenden Nationen verstanden haben: Die Menschen wollen eine humanere Welt, aber nicht um den Preis inhumaner Monstrositäten.
Ich habe Hochachtung vor all den Menschen, die es wagen, sich mit Information und friedlichem Widerstand dem Monster entgegenstellen – trotz Drohungen, Manipulationen, Rufmord, Attacken, Verfolgung.
Wikileaks und Assange gehören dazu. Sie lassen nicht zu, dass wir weiter im Dornröschenschlaf dahindämmern dürfen und sagen können: wir hätten nichts gewusst.

Dass vielen Medien dieser Mut fehlt, ist nicht verwunderlich, aber doch beschämend

27.10.2010 13:21 Uhr:
von Volker Zimmermann:

Lieber Herr Frank, Sie könnten ruhig erwähnen, dass Sie Ihre letzten zwei Absätze direkt von Alex Moore aus diesem Artikel:
=> http://www.deathandtaxesmag.com/33545/julian-assange-life-is-hard-in-a-world-without-hippies/
übernommen haben.
Zitat Moore: „Assange may have been born at the wrong time. It’s as if he’s force-feeding truth to a world that has no stomach for it.“
Das ist schon sehr sehr nah dran…

27.10.2010 13:13 Uhr:
von Lars:
Wikileaks will auch keinen Journalismus betreiben… Journalismus bedeutet, Informationen zu beschaffen, auszuwerten, aufzuarbeiten, zu verknüpfen und Schlüsse zu ziehen. Wikileaks will das alles nicht. Man will die rohe, unveränderte Information zur Verfügung stellen. Damit sich jeder seine eigene Meinung dazu bilden kann.
Aber die Strategie ist auch sehr durchschaubar: Assange bringt unbequeme Tatsachen ans Licht, die man hierzulande nicht hören will. Also will man das „Arschloch“ mundtot machen. Mit allen Mitteln. Also wirft man mit Dreck. Lasterweise. So viel wie nur irgend geht. Weil Wikileaks sonst keine angreifbare Stelle hat.

Aus: „Wikileaks-Chef Julian Assange: Ein Einbruch beim Psychiater“
Die aktuellen Enthüllungen von Wikileaks werden überlagert von Spekulationen über Julian Assange, dem Chef der Enthüllungsseite VON ARNO FRANK (27.10.2010)
=> http://www.taz.de/1/leben/medien/artikel/1/ein-einbruch-beim-psychiater/

Interview mit Wikileaks-Kopf Assange:
„Ohne Medien ginge es uns besser“ (28.10.2010)
=> http://www.taz.de/1/netz/netzpolitik/artikel/1/ohne-medien-ginge-es-uns-besser/

-.-

Und Stern-Redakteur Frank Ochmann geht seinen Gefühlen nach und vermutet vergiftete Geschenke. Aber immerhin – der ganze Text ist voll gestopft mit einer tendenziösen dämonisierenden Gefühlsduselei. Ich habe das Gefühl Herr Frank Ochmann ist mit der selbst verschuldeten Unmündigkeit im Bunde – ich habe dafür zwar keine Belege – aber es fühlt sich so an. ;-)
[…] „So, wie Assange sein wahres Äußeres immer wieder verbirgt oder zumindest maskiert, verbirgt er meinem Gefühl nach auch das, was ihn im Tiefsten antreibt. Ich weiß beim besten Willen nicht, ob ich ihm trauen kann. Und ich weiß darum auch nicht, ob die Geschenke, die er uns, der Weltöffentlichkeit, bereitet, nicht vielleicht vergiftete Geschenke sind, die womöglich einem anderen Zweck dienen als der Transparenz politischer Vorgänge. So weit reicht mein Unbehagen, so weit mein Misstrauen. Aber natürlich ist das alles nur ein Gefühl.“ (Aus: „Der unheimliche Mr. Assange“ von Frank Ochmann (26. Oktober 2010))
=> http://www.stern.de/wissen/mensch/kopfwelten-zu-wikileaks-der-unheimliche-mr-assange-1617693.html

-.-

[…] Berliner Zeitung, Berlin: „Tatsächlich hat sich Wikileaks nicht des Hochverrats schuldig gemacht, sondern der Demokratie einen Dienst erwiesen. Deren Stärke liegt nicht zuletzt darin, dass sie sich auch mit ihren dunklen Stunden kritisch auseinandersetzt. Der Irak-Krieg gehört zu den dunkelsten Stunden der amerikanischen Demokratie. In China, so wurde gestern übrigens auch gemeldet, ist die Regierung alarmiert, weil dort eine eigene Wikileaks-Organisation gegründet werden könnte. Die Sorge ist begründet. Denn die Autorität der autoritären Regierung hängt davon ab, dass sie selbst entscheiden kann, was geheim ist und was öffentlich, was die Menschen erfahren und was nur die Funktionäre wissen.“ …
Quelle: http://www.zeit.de/politik/ausland/2010-10/wikileaks-irakkrieg-presseschau (25.10.2010)

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Zu den Irak-Protokollen (Wikileaks, 2010)…
=> http://www.subfrequenz.net/forum/index.php/topic,220.msg5576.html#msg5576

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Update:

Kampf gegen WikiLeaks – Wenn die Demokratie ihre eigenen Kinder frisst
Von Sebastian Müller (Montag, November 8th, 2010)
=> http://le-bohemien.net/2010/11/08/kampf-gegen-wikileaks/

Ingi Ragnar Ingason, isländischer Filmemacher und Wikileaks-Mitarbeiter: »Manchmal ist es schon frustrierend. Wir präsentieren das größte Archiv an Militärgeheimnissen aller Zeiten, und die erste Frage, die mir Leute stellen ist: Warum hat sich Julian die Haare gefärbt?
Quelle: http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/34931

-.-

Update I

2. Dezember 2010 10:17
Condomleaks
spetctre

Wie sang Iggy Pop vor ein paar Jahren:

Life after Bush and Gorbatchov
the wall is down, but something is lost
turn on the news, it looks like a movie…

Recht hat er, der gute alte Iggy! Wenn ich mir im Fernsehen die
Nachrichten anschaue, denke ich auch oft: „Ich bin im falschen Film!“
Filmchen, gedreht von Lobbys, PR-Agenturen und Spin(n)-Doktoren.
Gelenkte Journalisten in einer gelenkten Demokratie.
=> http://www.heise.de/newsticker/foren/S-Condomleaks/forum-190117/msg-19517961/read/

tbc.

[Zur eStaatsgewalt (Notiz)… ]

[…] Die britische Regierung plant den massiven Ausbau der staatlichen Überwachung. Wie der Telegraph und die Daily Mail berichten, sollen künftig für mindestens ein Jahr alle elektronischen Kommunikationsdaten aufgezeichnet werden. Erfasst werden alle besuchten Websites und Telefon-, E-Mail-, SMS- und Chatverbindungen zwischen Menschen sowie der Zeitpunkt der Kontaktaufnahme, nicht aber die Inhalte der Kommunikation. Auf die Vorratsdaten bekommen die Geheimdienste und die Strafverfolgungsbehörden immer dann Zugriff, wenn sie wegen Verdachts des Terrorismus oder wegen Verbrechen ermitteln. […] Die Pläne der früheren britischen Innenministerin Jacqui Smith vom Januar 2009 sahen noch die Einrichtung einer zentralen Datenbank vor, in der alle Vorratsdaten gespeichert werden sollten. Die Super-Database, deren Einrichtungskosten auf 12,5 Milliarden Euro geschätzt wurden, sollte von einem Privatunternehmen aufgebaut und betrieben werden. Laut Telegraph ist die Idee einer zentralen Datenbank kein Teil der Neuauflage der Überwachungsgesetze. (asa)
Aus: „Britische Regierung: Zurück zu Vorratsdatenspeicherung und Surfprotokollierung“ (21.10.2010)
Quelle: http://www.golem.de/1010/78790.html

-.-

tleW etrhekrev eniE
(12. Mai 2009)

[…] Zynisch gefragt: Tolerieren wir einen Polizei-und-Überwachungsstaat eher, wenn dessen Propagandisten uns Sicherheit vor dem „inneren Feind“ (den Dieben, Betrügern oder manchmal Mördern) versprechen, oder den zuvor in Furcht versetzten Medienkonsumenten einreden, ihnen Schutz vor einreisenden Terroristen nur gewähren zu können, wenn im Gegenzug alle Deutschen ihre Privatsphäre ausforschen lassen – und dazu manipuliert werden, einen derart agierenden Staat nicht einmal in Frage zu stellen?
[…] der perfide Geist der modernen Sicherheitspropheten drückt sich vor allem über die Feigheit aus, selbst kaum sichtbar sein zu wollen: Jede stumme Kamera ein paar Meter hoch droben an einer Hauswand, über einer Strasse, vor den Polizeiämtern, vor Regierungsgebäuden, Banken und überall vor Luxustempeln verweigert den Dialog: Hier sind die Grenzen, hier trifft der Bürger auf seinen stummen Aufseher, hier trifft der hinkende Obdachlose auf die kalte Arroganz kapitalistischer Finanzgewinner, die HartzIV-Mutter auf die sorglos Shoppenden und auf die Bayreuther Pelzmanteldame, die für die Festspiele dringend noch Klunker braucht…

Hier wird nicht verhandelt.
Die Kamera bleibt stumm.

Der Mann am Monitor sieht dich.
Du aber nicht ihn.

Griffbereit liegt sein Telefon unter der Monitorwand – die Polizei
unter der Schnellwahlaste 1 kann in Sekunden da sein, dich mit
modernen Plastikfesseln umschnüren und abführen.

Alles geht geregelt seinen Gang: Der Gestrauchelte sieht die Gewinner, der Entlassene senkt gedemütigt seinen Blick zu den italienischen Lederschuhen des Managers, der Obdachlose wird nicht länger vor der imposanten Glasfassade der Privatbank verweilen und die internationale Kundschaft stören…

Alles geht seinen Gang.

[…] Das Briefgeheimnis kann gebrochen werden. Jedes private Telefonat kann Sache der Polizei werden – Abhördauer dann drei Monate. Das Handy kann leise zum Ablauschen – als moderne Wanze – aktiviert werden, der Aufenthaltsort wird sowieso gespeichert. Die Kommunikationsdaten der Internet-Nutzung werden offiziell ein halbes Jahr gespeichert – der gutmeinende Staat will ja gerne wissen,
wer mit wem … und auch sonst so… so eben alles halt.
Wenn es ganz dicke kommt, sollst du Schiss haben, dass die [ ] vom BKA sorgfältig und sehr, sehr heimlich (verschämt vielleicht?) deine Festplatte rastern – schauen, welcher Delikt-Vorwurf bei dir am besten greift…

Tja, dann eben noch Befugnisse, welche die Kompetenzen der Polizei endlich ausweiten – bei derart vielen linken Studenten, vierzehnjährigen Filesharern, ihren Vätern, die sich nach Arbeitsende gerne als Kinderschänder betätigen, und bei anwachsenden Reihen von Attac-Terroristen ganz klar eine gebotene Notwendigkeit (jaja!) – ausweiten also zum BKA-Big Brother für feuchte Schäubleträume.
Polizei oder Geheimdienst, oder einfach beides, oder – wenn schon,
denn schon – gleich noch Behörde für Geheimzensur?
Was darf es denn heute sein? …

[…] [Studien sind überdies immer mit Vorsicht zu genießen. Trotzdem halte ich es nach wie vor für wichtig zu fragen, wer mit welcher Begründung Kriterien dafür aufstellt, welche Merkmale eines Polizeistaates stärker zu gewichten sind als andere. Etwa: Schränkt es den freiheitlichen Geist einer Gesellschaft mehr
ein, wenn deren Bürger von Kameras überwacht werden, sobald sie sich in die Öffentlichkeit begeben, oder ist die Ablauschpraktik deutscher Polizeibehörden weitaus schlimmer, weil in der BRD global führend private Telefonate abgehört werden – ohne jedwede Rücksicht auf die Privatsphäre der Menschen?]

[…] [Manche resignieren. Andere möchten die Entwicklungen gar nicht genauer wahrnehmen.]

[…] [Mit meiner Überschrift wollte ich nicht andeuten, dass „die Welt“ verkehrt ist, sondern dass mit einem Großteil der Bevölkerung etwas ganz bedenklich schief läuft. … Klar, es ist einfach, gewohnheitsmäßig über die Politiker oder eine „Elite“ zu schimpfen. Langfristig bringt dies aber nichts.]

[…] … gestern aber lief in der Vorfeld-Berichterstattung zur schweizerischen Abstimmung über die Einführung biometrischer Pässe eine 45-minütige Doku zu modernsten Überwachungstechnologien. In dieser Sendung, die bald auf SF1 wiederholt wird, äußert ein Allgemeinmediziner, der heute schon RFID-Chips einspritzt, seine Einschätzung, dass es in 20 Jahren wohl Normalität sei, Neugeborenen unmittelbar nach der Geburt Chips zu implantieren. Bei derartigen Trends zur Überwachung und zur lückenlosen Bürgeraufsicht fällt es mir schwer, endgültig eine Entscheidung zu treffen, an welche Deutung „der Wirklichkeit “ ich glaube. …]
Aus: „tleW etrhekrev eniE“ Von Staatsgewalt (12. Mai 2009)
Quelle: http://www.heise.de/tp/foren/S-tleW-etrhekrev-eniE/forum-158711/msg-16722472/read/showthread-1/

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„… Nach einem neuen Bericht nähern sich totalitäre und demokratische Staaten gleichermaßen einer neuen Dimension des Polizeistaats an – In einem ersten Versuch, die Dimensionen des „Elektronischen Polizeistaats“ auszumachen und 52 Länder entsprechend in einem Ranking zu bewerten, verwundert nicht, dass an erster Stelle China und Nordkorea, gefolgt von Weißrussland und Russland stehen. Dann aber wird bereits Großbritannien aufgelistet, gefolgt von den USA, Singapur, Israel, Frankreich und, an zehnter Stelle, Deutschland. …“
Aus: „Auf dem Weg zum „Elektronischen Polizeistaat“ (TP, Florian Rötzer 12.05.2009)
=> http://www.heise.de/tp/r4/artikel/30/30298/1.html

-.-

12. Mai 2009 22:30
Gehts noch?
Porcupine15

„Die rot markierten Länder sind am weitestens Richtung Polizeistaat
vorangeschritten“ steht auf der Karte. Das sind dann Deutschland,
Frankreich Großbritannien etc.
Weiß, also anscheinend vorbildliche Rechtsstaaten: Syrien, Ägypten,
Iran, Saudi-Arabien, Nordkorea fast alle afrikanischen Staaten.
Sieht so aus als hätten Bush und die CIA nur beste Absichten gehabt
als sie Leute heimlich aus dem Geltungsbereich amerikanischer
Gerichte nach Syrien „evakuierten“.
Ja, ich weiß das die Karte nur „Elektronische“ Polizeistaaten zeigen
soll. Ich glaube nur leider nicht, das das „fehlende“ Wörtchen unter
der Karte ein Versehen ist. Und mit so kleinen Auslassungen wird eben
alles so hingedreht wie es gerade passt. Aus einem Land in dem trotz
„Zensursula“ und Stasischäuble eine Freiheit existiert, von der
Milliarden Menschen nur träumen können (alleine wieviele Menschen auf
dieser Welt haben gar keine Möglichkeit ins Internet zu kommen?)
einer der schlimmsten Polizeistaaten.
=> http://www.heise.de/tp/foren/S-Gehts-noch/forum-158711/msg-16728445/read/

-.-

12. Mai 2009 10:05
….zweifelhafter politischer Wert dieses Berichts
cassiel

Ich frag mich was die politische Aussage dieses Berichts ist, wenn
die realen Folgen des elektronisches Polizeistaates unberücksichtigt
bleiben. In Deutschland übertrifft vielleicht in Österreich in all
den bewerteten Kriterien, dafür wird in Österreich schon als Folge
des elektronischen Polizeitstaates fleissig eingeknastet, wie der
Fall der 10 Tierschützer letztes Jahr beweist.
http://www.heise.de/tp/foren/S-Diktatur-Oesterreich-nur-21-zweifelhafter-politischer-Wert-dieses-Berichts/forum-158711/msg-16723204/read/

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13. Mai 2009 22:47
Sehr zweifelhafte Daten
ricky2000 (382 Beiträge seit 01.10.03)

Ich weiß ja, dass der Umgang mit Studien sehr schwierig ist, in
diesem Fall sehe ich aber genügend Indizien, um diese Studie stark
anzuzweifeln:

-Wenn die Datenbasis aus unterschiedlichen Quellen stammt, ist die
Vergleichbarkeit schon sehr fragwürdig.
-Die Punkte sind nicht gewichtet, sondern das Ergebnis ist das
arithmetische Mittel.
-Daraus ergibt sich, dass eigentlich Platz 4 und 5, Platz 6 und 7,
sowie die Plätze 8 bis 10 Punktgleich liegen. Demnach läge
Deutschland auf Platz fünf.
-Die Kriterien für die „Punktevergabe“ werden nicht offen gelegt, die
„Notengebung“ selbst erscheint sehr willkürlich

Und das sind nur die oberflächlichen Kritikpunkte.
So taugt das zwar als nette Diskussionsgrundlage, mehr nicht.

Eine valide Studie dieser Art würde mehrere Verfassungsrechtler,
Strafverteidiger und andere Rechtsexperten einige Zeit beschäftigen
und nicht bei einer kleinen IT-Sicherheitsfirma als PR-Werk nebenbei
entstehen.

Über die Aussagekraft der Studie könnte man sich immer noch streiten,
wenn einerseits Arrest und Verfassung zur „elektronischen Polizei“
zählen sollen, Internetüberwachung (Sperren etc.) aber nicht…
=> http://www.heise.de/tp/foren/S-Sehr-zweifelhafte-Daten/forum-158711/msg-16734858/read/

-.-

The Electronic Police State
National Rankings 2008 (Cryptohippie USA, Inc.)
Most of us are aware that our governments monitor nearly every form of
electronic communication. We are also aware of private companies doing
the same. This strikes most of us as slightly troubling, but very few of us
say or do much about it. There are two primary reasons for this:
1. We really don’t see how it is going to hurt us. Mass surveillance is
certainly a new, odd, and perhaps an ominous thing, but we just
don’t see a complete picture or a smoking gun.
2. We are constantly surrounded with messages that say, „Only crazy
people complain about the government.”
However, the biggest obstacle to our understanding is this:
The usual image of a „police state” includes secret police dragging people
out of their homes at night, with scenes out of Nazi Germany or Stalin’s
USSR. The problem with these images is that they are horribly outdated.
That’s how things worked during your grandfather’s war – that is not how
things work now.

=> https://secure.cryptohippie.com/pubs/EPS-2008.pdf

-.-

=> http://de.wikipedia.org/wiki/Staatsgewalt

[Die Verletzung der staatsbürgerlichen Pflichten… ]

[…] Am 13. Januar 1782 wurden Die Räuber vom Mannheimer Theater unter der Intendanz Wolfgang Heribert von Dalbergs erfolgreich uraufgeführt. Jubelstürme entfachte das Stück insbesondere beim jugendlichen Publikum. Auch Schiller war trotz des herzoglichen Verbots mit seinem Freund Andreas Streicher bei der Uraufführung anwesend. Herzog Karl Eugen warf den unbotmäßigen Dichter darauf vierzehn Tage lang ins Gefängnis und untersagte ihm bis auf Weiteres, Komödien „und dergleichen Zeugs“ zu schreiben. Freiheitsbegeisterte Jugendliche gründeten in den folgenden Monaten in Süddeutschland viele „Räuberbanden“. In der Nacht vom 22. auf den 23. September 1782 floh Schiller mit Andreas Streicher aus Stuttgart und reiste abermals nach Mannheim, wo er Dalberg sein neues Drama Die Verschwörung des Fiesco zu Genua vorlegte. …
=> http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Schiller#Flucht_aus_Stuttgart (9. September 2010)

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[…] 1976 wurde Biermann von der IG Metall zu einer Konzertreise in die Bundesrepublik Deutschland eingeladen, wofür ihm die Behörden der DDR eine Reisegenehmigung erteilten. Das erste Konzert fand, vom Dritten Fernsehprogramm des WDR live übertragen, am 13. November in der Kölner Sporthalle statt. Dieses Konzert – Biermann hatte die DDR stellenweise kritisiert, bei anderen Anlässen wie etwa einer Diskussion über den 17. Juni aber auch verteidigt – diente dem Politbüro der SED als Vorwand für die Ausbürgerung „wegen grober Verletzung der staatsbürgerlichen Pflichten„…
Aus: „Ausbürgerung nach dem „Kölner Konzert““
http://de.wikipedia.org/wiki/Wolf_Biermann (18.08.2010)]

-.-

[…] „Julian Assange avanciert zum Wolf Biermann 2.0 in einer möglicherweise – was totale Transparenz angeht – doch totalitären Weltgesellschaft. Während Wolf Biermann die Wahrheit beim Namen nannte und im Kontext der totalitären DDR nur deshalb nicht gestorben wurde, weil er zu bekannt war, könnte für Assange die mildere Ausbürgerung ebenfalls unangenehm werden. Sein Referenzsystem ist schließlich der Globus. …“
Aus: „WikiLeaks: Staatsfeind Julian Assange“
01 September 2010 von Dennis
=> http://www.gelsenclan.de/index.php/wikileaks-staatsfeind-julian-assange/

-.-

[…] Mit der neuen Einstufung haben die schwedischen Behörden zum zweiten Mal seit der Aussage von zwei Frauen gegen Assange vor knapp zwei Wochen ihre Bewertung des Falls komplett geändert. Erst hatte die zuständige Staatsanwältin gegen den Australier einen Haftbefehl ausgestellt, der innerhalb von 24 Stunden zurückgenommen wurde. Kurz darauf hatte eine andere Staatsanwältin den Verdacht auf Vergewaltigung dann für unbegründet erklärt. Die inzwischen zuständige Oberstaatsanwältin Ny erklärte widerum, sie bewerte die Vorwürfe anders. Zu Einzelheiten wollte sie nicht Stellung nehmen….

Alexander M. schreibt:
Alles ist möglich. Allerdings ist es echt seltsam, dass die Staatsanwaltschaft die Vorwürfe im Wochenrythmus ändert (und bitte, eine Vergewaltigung ist etwas anderes als eine Belästigung ). …

Python11reloaded:
… der geneigte Spionagekrimileser, weiß natürlich, dass der Dienst auch in der Staatsanwaltschaft den Hebel ausfindig macht, den er setzen muss.

Aus: „Rolle rückwärts im Fall Assange“ (01.09.2010, SZ)
=> http://www.sueddeutsche.de/politik/vergewaltigungsvorwurf-gegen-wikileaks-gruender-rolle-rueckwaerts-im-fall-assange-1.994796

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[…] 01.09.2010 15:18 Uhr: Hachja, eine wunderschöne Situation für Verschwörungstheoretiker: Wenn Assange die Vergewaltigung begangen hat und dafür Beweise auftauchen werden die Geheimdienste beschultigt da was „gedreht“ zu haben. Wenn keine Vergewaltigung stattgefunden hat und es werden keine Beweise gefunden wurde die Schwedische Justiz mit irgendetwas von Wikileaks unter Druck gesetzt. Wenn eine Vergewaltigung stattgefunden hat und keine Beweise gefunden werden hat die Schwedische Justiz versagt. Wenn keine Vergewaltigung stattgefunden hat und Beweise gefunden werden hat entweder die Schwedische Justiz versagt, die Geheimdienste haben was gedreht oder die „extremste“ Situation: Assange selbst fingiert das ganze um dann im letzten Moment mit einem Alibi rauszukommen und es den Geheimdiensten „anzuhängen“ …
Aus: „Eine wunderschöne Situation für Verschwörungstheoretiker“
Von tsaimath (01.09.2010)
=> http://www.taz.de/1/netz/netzpolitik/artikel/kommentarseite/1/neue-ermittlung-wegen-vergewaltigung/kommentare/1/1/

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It is a story as intriguing and confusing as a Stieg Larsson blockbuster: celebrated internet whistleblower becomes embroiled in a complex sex scandal involving two women, not long after he had masterminded one of the biggest intelligence leaks of all time – against the U.S. … The Mail on Sunday has managed to obtain copies of the women’s police statements, which are made available to the media in Sweden.
Supporters dismissed rape accusations against WikiLeaks founder Julian Assange… but the two women involved tell a different story
By Angella Johnson, 29th August 2010
=> http://www.dailymail.co.uk/news/worldnews/article-1307137/Supporters-dismissed-rape-accusations-WikiLeaks-founder-Julian-Assange–women-involved-tell-different-story.html

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=> http://de.wikipedia.org/wiki/WikiLeaks

=> http://de.wikipedia.org/wiki/Julian_Assange

=> http://de.wikipedia.org/wiki/Wolf_Biermann

Totalitarismus …
=> http://de.wikipedia.org/wiki/Totalit%C3%A4r

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Update 20.09.2010
„Schwedische Staatsanwaltschaft hebt Haftbefehl gegen Julian Assange auf“ 19.09.2010
=> http://www.heise.de/newsticker/meldung/Schwedische-Staatsanwaltschaft-hebt-Haftbefehl-gegen-Julian-Assange-auf-1081768.html

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Update 19.10.2010

[….] US-amerikanischen Medienberichten zufolge hat das Pentagon die Medien davor gewarnt, mit Wikileaks zusammenzuarbeiten. „Die Medien sollten gewarnt sein, dieser als Wikileaks bekannten unehrenhaften Organisation bei der Veröffentlichung geheimer Dokumente zu helfen“, erklärte Pressesprecher Oberst David Lapan. Die Nachrichtenanbieter sollten Wikileaks keine Glaubwürdigkeit verleihen. … Unterdessen hat Assange selbst ein Organisationsproblem. Nach schwedischen Zeitungsberichten hat die Ausländerbehörde seinen Antrag auf dauernde Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis abgelehnt. Auf Nachfragen des Dagens Nyheter machte die zuständige Beamtin Gunilla Wikström keine Angaben darüber, ob die Ablehnung auf Druck von Regierungsbehörden erfolgt oder das Untersuchungsverfahren gegen Assange eine Rolle gespielt hat. …
Aus: „Kein schwedischer Schutzschild für Wikileaks“ Detlef Borchers (19.10.2010)
=> http://www.heise.de/newsticker/meldung/Kein-schwedischer-Schutzschild-fuer-Wikileaks-1110320.html

„Nervenkrieg um Wikileaks“ Von Johannes Kuhn (19.10.2010)
=> http://www.sueddeutsche.de/digital/enthuellungsplattform-in-der-krise-nervenkrieg-um-wikileaks-1.1013607

„WikiLeaks-Gründer darf nicht nach Schweden ziehen“
Julian Assange wurde es untersagt, seinen Erstwohnsitz nach Schweden zu verlegen. futurezone – Kategorie: Schweden 19.10.2010|Erstellt um 08:15 Uhr
=> http://www.futurezone.at/stories/1664158/

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Update 01.12.2010

„Wikileaks-Gesicht Julian Assange: Der Weltfeind Nummer eins“
Von Niels Kruse (1. Dezember 2010)
=> http://www.stern.de/politik/ausland/wikileaks-gesicht-julian-assange-der-weltfeind-nummer-eins-1629805.html

tbc.

[Bilder und Machtspiele… ]

Und wer nichts zu verbergen hat, der hat auch nichts zu befürchten

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(1) Wikileaks-Verdächtigem drohen 52 Jahre Haft (SZ, 07.07.2010)
=> http://www.sueddeutsche.de/digital/anklage-vor-us-kriegsgericht-wikileaks-verdaechtigem-drohem-jahre-haft-1.971241

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(2) US-Behörden suchen Wikileaks-Gründer Assange (15.6.2010)
=> http://www.zeit.de/digital/internet/2010-06/wikileaks-assange-verteidiger-armee

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(3) kafkaesk
=> http://de.wikipedia.org/wiki/Kafkaesk

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(4) […] SZ: … Auf den Basaren in Tschetschenien kursieren grausame Videos. Ist also unser Abscheu vor den Bildern aus dem Irak nur die Reaktion friedensverwöhnter Mitteleuropäer, wie der Soziologe Wolfgang Sofsky sagt?

Theweleit: Es mag hart klingen, aber mich haben diese Bilder nicht besonders entsetzt. Ich habe solche Szenen im Kopf, etwa aus den KZ’s, aus Splatter- und Pornofilmen. Wir können diese Bilder verdrängen, aber dann geben wir uns jener Illusion hin, die die harmlosen Ausgaben der Tagesschau verbreiten: dass wir in einer halbwegs zivilisierten Welt leben. Aber eine Öffentlichkeit, die immer noch so tut, als hätte sie nicht gewusst, welche Verwüstungen der Krieg anrichtet, ist scheinheilig. Neu ist einzig die Zirkulation im Internet, in den elektronischen Medien, in Zeitungen.

SZ: Muss man diese Bilder zeigen?

Theweleit: Ich bin dafür, dass man sie zeigt. Wenn man sie in einem Kontext nach dem Motto „Oh, wie entsetzlich“ sieht, dann bleiben sie belanglos. Wenn man sich aber klarmacht, dass das ein Strang unserer Zivilisation ist, dass unsere Gesellschaft dieses ökonomisch-militärische Gewaltpotenzial hat, dass es global angewandt wird, dann können sie eine politische Diskussion in Gang setzen.

SZ: Ausgerechnet in der Region, wo der erste Golfkrieg klinisch saubere Bilder lieferte, dringt nun der Körper des Soldaten in seiner Sinnlichkeit und Verletzlichkeit über die Bilder seiner Zerstörung wieder ins Bewusstsein.

Theweleit: Für mich hat der Krieg diese Dimension der Sinnlichkeit und der Zerstörung nie verloren. Mit welchem Recht konnten wir sie auch verdrängen?“ …

Aus: „Theweleit im Interview: „Wir müssen diese Bilder zeigen““
Ein Interview von Sonja Zekri (SZ vom 13. Mai 2004)
=> http://www.sueddeutsche.de/politik/philosoph-theweleit-im-interview-wir-muessen-diese-bilder-zeigen-1.636012

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The controversial website WikiLeaks collects and posts highly classified documents and video. Founder Julian Assange, who’s reportedly being sought for questioning by US authorities, talks to TED’s Chris Anderson about how the site operates, what it has accomplished — and what drives him. …

Julian Assange: Why the world needs WikiLeaks
=> http://www.ted.com/talks/lang/eng/julian_assange_why_the_world_needs_wikileaks.html

[Transformation & Magic Wand Technologies… ]

Pictures from: „Magic(k) Wands – From Spiral Sticks to Remote Controls“

[…] “ … Like so many useful technologies over the last few thousand years, wands have gone through changes, becoming more and more differentiated, designed, and specialized. … Indeed, these wands may not meet all of your magical expectations; yet, they only begin to scratch the surface. From barcode scanners, to UV purifying wands, to remote controls, and beyond, magic wands are consistently being re-envisioned, re-presented, and re-packaged. And while marketing mages will tell you to be sure to use the right wand for the right job, most witches, wizards, and magicians insist that it’s not the wand but the person holding it who contains the magic(k). …“

Shake that Stick! (28, January 2008)
=> http://tacticalmagic.org/CTM/thoughts/AM8.html

Magic(k) Wands – From Spiral Sticks to Remote Controls
=> http://tacticalmagic.org/CTM/project%20pages/Wands.htm

=> http://tacticalmagic.org/CTM/project%20pages/Wands2.htm

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context:

[…] „The language of „Transformation“ floats indiscriminately within and between the worlds of art, magic, and politics. It is a doppelganger concept, a shape-shifting notion, that abandons the rhetoric of hybridity and syncretism in favor of chameleonic residentialism – occupation of all terrain, familiar and alien, foreign and domestic, temporal and enduring. But unlike the chameleon which can be easily identified as a chameleon regardless of its coloration, the doppelganger may never reveal a ’natural state‘ or appearance, yet it remains, always, a doppelganger. …“
From: „Transformation Magic“ (The Center for Tactical Magic, Date ?)
Source: http://tacticalmagic.org/CTM/thoughts/transformation%20magic.htm

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