Schlagwort: Mythengeschichte

[Das Reale, das Symbolische und das Imaginäre #70 ]

Foreign Intrigue (US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 1956)

“ … Die österreichischen Figuren in Foreign Intrigue sind hilfsbereit, zuverlässig und spiegeln so das Bild einer österreichischen Gesellschaft wieder: von der Putzfrau und der Haushälterin, über den Beamten und die Polizei bis zu einem Notar – alle Mitglieder einer friedlichen Gesellschaft, die ihrem Arbeitgeber oder dem Staat dienen und gegenüber US-Amerikanern jederzeit zu einer Auskunft bereit sind. Sie bleiben passive Figuren, die erst auf ein Ereignis reagieren: der Notar reagiert auf den Tod von Danemore, die Putzfrau reagiert auf den Tod von Mannheim. Und trotz ihrer Präsenz bleiben sie Randfiguren in der Handlung von Foreign Intrigue. Vom alltäglichen Leben in Wien ist nichts zu erkennen. Die Handlung spielt sich nur nachts in verlassenen Gassen ab. … Für Foreign Intrigue [USA, 1956] wurden die Gassen in Wien nachgestellt … Die Ästhetik von Wien, [wurde] in The Third Man filmisch eingeführt und von Foreign Intrigue kopiert … Wien ist Schauplatz eines fiktiven Konfliktes an der Grenze zwischen Ost und West, mitten im Kalten Krieg. Wien bleibt trotz der düsteren Atmosphäre und den filmischen Zitaten aus The Third Man ein neutraler Handlungsort. … [ Franz Grafl veröffentlichte anlässlich der Filmschau Projiziertes Land. Österreichbilder im Internationalen Kino, die im Dezember 2002 und Januar 2003 im Wiener Metro Kino stattfand, den nachfolgenden Text auf der Seite des Institutes Pitanga … “ … Als Wegweiser für den Besuch dieser Filmpräsentationen gilt, dass sich innerhalb eines inszenierten Spielraumes, des Kinofilms, behutsam ein Bild von einem Land und seinen Menschen konstituiert, wie es von anderen – sozusagen aus der Fremde – gesehen wird. … Wien und das heutige Österreich werden, analog zu den allgemeinen theoretischen Überlegungen Gilbert Durands zu einer Ideen- und Mythengeschichte, als Teil eines semantischen Bassins gesehen, in dem sich bestimmte Gemeinsamkeiten und Traditionen, aber auch Brüche und Verwerfungen sammeln und widerspiegeln, die Geschichte, Mentalitäten, politische und kulturelle Bewegungen umfassen. Dieses Flussbett der Ideen, der Gefühle und Mythen wurde schon weit vor 1918 gebildet, aber heute gewinnt es durch die erneute Annäherung dieser Regionen und Länder mehr und mehr an Aktualität. Bei Österreich oder Wien denkt man nicht nur an eine Zeit nach 1945, sondern auch an den sozialen und gesellschaftlichen Umbruch, der bis heute in der persönlichen Geschichte der Einzelnen bzw. des Einzelnen und im kollektiven Gedächtnis der Gesellschaft prägend bleibt …] … “ | Aus: „Image Austria – Die Darstellung Österreichs in US-amerikanischen Filmproduktionen nach 1945“ Alf-Tobias Zahn (Wien, DIPLOMARBEIT, 2009) | https://core.ac.uk/download/pdf/11586015.pdf

Die fünfte Kolonne (Originaltitel: Foreign Intrigue) ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 1956 unter der Regie von Sheldon Reynolds. Der Film beschreibt die Ursachenforschung in Bezug auf den außergewöhnlichen Wohlstand eines zuvor Verstorbenen in der unmittelbaren Nachkriegszeit an der Riviera. … Das Geschehen wird über weite Strecken untermalt von einem dezenten rhythmusbetonten Soundtrack, der der Atmosphäre eine gespannt-melancholische Einzigartigkeit verleiht. …
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_f%C3%BCnfte_Kolonne_(Film)

Der dritte Mann (Originaltitel: The Third Man) ist ein in Schwarzweiß gedrehter britischer Film noir von Carol Reed aus dem Jahr 1949. Der Film entstand nach einem Drehbuch von Graham Greene. Hauptfigur ist der amerikanische Autor Holly Martins (Joseph Cotten). Er reist wegen eines Jobangebotes seines Freundes Harry Lime (Orson Welles) in das Wien der Nachkriegszeit und wird dort in kriminelle Machenschaften hineingezogen. …
https://de.wikipedia.org/wiki/Der_dritte_Mann