Schlagwort: Lacan

[Das Reale, Symbolische und Imaginäre #78…]

„Zizek und David Lynch – Die Kunst des theoretisch Erhabenen“ (24.03.2022)
Dominik Finkelde – Hochschule f. Philosophie
Link zum Video –> https://youtu.be/y9iEon03w24 (61 Min.)

Kontexte:
Dominik Finkelde (* 1970 in Berlin) ist ein deutscher Jesuitenpater, Philosoph und Dramatiker. …
https://de.wikipedia.org/wiki/Dominik_Finkelde

Dominik Finkelde, Das Objekt, das zu viel wusste. Eine Einführung in die Philosophie nach Lacan (Berlin/Wien: Turia & Kant 2022)
https://www.academia.edu/79288133/Das_Objekt_das_zu_viel_wusste_Eine_Einf%C3%BChrung_in_die_Philosophie_nach_Lacan

Zizek und David Lynch: Die Kunst des theoretisch Erhabenen
https://www.academia.edu/73107900/%C5%BDi%C5%BEek_und_David_Lynch_Die_Kunst_des_theoretisch_Erhabenen

[Zur Ontologie des nicht seienden #28… ]

via https://postsecret.com/2020/11/29/sunday-secrets-343/

Slavoj Zizek (23.12.2015): “ … In einer bekannten Anthropologenanekdote antworten sogenannte Primitive, denen man abergläubische Vorstellungen zuschreibt (dass sie zum Beispiel von einem Fisch oder einem Vogel abstammen), wenn man sie direkt danach fragt: „Natürlich nicht, so blöd sind wir nicht, aber wir haben gehört, dass einige eurer Vorfahren das tatsächlich geglaubt haben.“ Sie übertrugen also ihren Glauben auf einen anderen. Machen wir nicht dasselbe mit unseren Kindern? Wir feiern Weihnachten oder das Nikolaus-Ritual, weil unsere Kinder daran glauben (sollen) und wir sie nicht enttäuschen wollen; aber sie geben nur vor, das zu glauben, um uns nicht zu enttäuschen (und natürlich, um Geschenke zu bekommen). Ist es nicht dieses Bedürfnis, jemanden zu finden, der „wirklich glaubt“, das uns auch dazu treibt, den anderen als religiösen oder ethnischen Fundamentalisten zu stigmatisieren? … In einem klassischen Psychiatriewitz wird ein Mann, der glaubt, ein Samenkorn zu sein, in eine psychiatrische Anstalt eingeliefert, und die Ärzte geben ihr Bestes, um ihn davon zu überzeugen, dass er kein Samenkorn ist. Als er davon geheilt ist und die Anstalt verlassen kann, kommt er jedoch sofort vor Angst zitternd wieder zurück. Vor der Tür stehe ein Huhn, er habe Angst, von ihm gefressen zu werden. „Sie wissen doch“, sagt der Arzt, „dass Sie kein Samenkorn sind, sondern ein Mensch.“ „Natürlich“, antwortet der Mann, „aber weiß das Huhn das auch?“ Wir können uns einen vergleichbaren Fall auch mit Gott anstelle des Huhns vorstellen. In einer aufgeklärten Gesellschaft des revolutionären Terrors wird ein Mann ins Gefängnis geworfen, weil er an Gott glaubt. Mit verschiedenen Maßnahmen, vor allem durch eine aufklärerische Erklärung, wird er zur Gewissheit geführt, dass Gott nicht existiert. Kaum entlassen, kommt der Mann zurück und erklärt, er fürchte, von Gott bestraft zu werden. Natürlich weiß er, dass Gott nicht existiert – aber weiß Gott das auch?
… In genau diesem Sinn ist unsere Gesellschaft womöglich weniger atheistisch als alle vor ihr. Wir sind alle bereit, uns totaler Skepsis, zynischer Distanz, „illusionsloser“ Ausbeutung anderer, extremen Sexualpraktiken oder sonst etwas hinzugeben – geschützt von dem schweigenden Bewusstsein, dass der große Andere (die öffentliche Meinung) es ignoriert. … Nur wenige glauben wirklich an die Demokratie, aber wir beteiligen uns an dem Spiel. Nur wenige glauben an Gerechtigkeit, aber wir verlassen uns auf unser Rechtssystem. Dieses Paradox macht deutlich, auf welche Weise ein Glaube eine reflexive Haltung ist. Es geht nie allein ums simple Glauben, man muss an den Glauben selbst glauben. Deswegen hatte Kierkegaard auch recht, als er behauptete, dass wir nicht wirklich (an Christus) glauben, sondern nur glauben, dass wir glauben. …“ | Quelle: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/warum-feiern-atheisten-weihnachten-slavoj-i-ek-13975453.html

“ … Der große Andere ist das Andere des Subjekts, das Nicht-Ich, das dieses Subjekt jedoch immer schon strukturiert und ausrichtet. So muss „der Andere als der Ort [verstanden werden], an dem das Ich, das spricht, sich konstituiert.“ (Lacan: Seminar III, S. 322) … „Der große Andere existiert nicht“ bedeutet in diesem Sinne, dass der große Andere nicht im Realen existiert, sondern nur in unserer phantasmatischen Vorstellung. Das Phantasma stellt einen Versuch dar, den Mangel des großen Anderen aufzufüllen. Der große Andere ist insofern wesentlich ideologisch. Lacan sieht auch das religiöse Opfer als Garant dafür, dass es überhaupt einen Anderen gibt, der das Opfergeschenk annimmt; das Opfer erfüllt also nicht den Zweck, etwas im Tausch zu bekommen, sondern dient vielmehr dazu, den Schein der Omnipotenz des großen Anderen aufrechtzuerhalten. …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Der_gro%C3%9Fe_Andere (28. Mai 2019)

“ … Für Lacan ist der Riss, der Subjekte durchzieht, besonders wichtig: Einerseits werden sie in eine Kultur hineingeboren, in der sprachlich und kulturellschon vorentschieden ist, was sie sind – d.h. mit welchen Signifikanten sie sprechen und welche Signifikate Bedeutung haben werden -, andererseits aber scheint es die Freiheit der Subjekte zu sein, hierin ihr ganz eigenes Interesse und je subjektive Besonderheit aufzuspüren. … Mit der Unschärfe der Wahrheit der Psychoanalyse ist für Lacan eine Tür hin zu den Beziehungen der Menschen aufgestoßen. Ihn beunruhigt dabei stärker als andere Psychoanalytiker zutiefst die Kluft zwischen biologischen Antrieben und kulturellen Ereignissen, zwischen interaktiven und sprachlich vermittelten Prozessen. Das Unbewusste umgreift … unverstandene Handlungen von Subjekten … Das Spiegeln des anderen, das Begehren des anderen auf der imaginären Achse, die eine Fülle von lebendigen und vielseitigen Beziehungen ermöglicht, die für Lacan überhaupt erst die Perspektive der Intersubjektivität ermöglicht … Interaktion ist nie nur – auch idealtypisch nicht – ein Verhältnis von Ich und Du, von selbst und anderem. … Das Ich ist vorrangig eine imaginäre Konstruktion (Lacan 1980, 309). Wäre es nicht imaginär, dann wären wir keine Menschen, sondern Monde, Planeten in bestimmten Umlaufbahnen, berechenbar. … So wichtig die imaginäre Position nun auch ist, um die menschliche Fantasie zu behaupten, sie bedingt geradezu die Grenzziehung durch das Symbolische, um den Menschen als soziales Wesen zu konstituieren. …“ | Aus: Kersten Reich: Die Ordnung der Blicke – „Lacans Erweiterungen des Unbewussten“ (2., völlig überarbeite Auflage, 2009) | http://www.uni-koeln.de/hf/konstrukt/reich_works/buecher/ordnung/band1/II.3.5.pdf | http://www.uni-koeln.de/hf/konstrukt/reich_works/buecher/ordnung/band1.html

Henriette Stach – Religion und Fantasy: Das glauben die Charaktere von „Game of Thrones“ (16.04.2019): “ … „Ich hab‘ schon die ganze Welt umsegelt, und überall wo ich hinkomme, reden die Leute vom einzig wahren Gott. Alle glauben den Richtigen anzubeten“, fasst der Pirat und Flottenkommandant Salladhor Saan treffend zusammen. …“ | https://www.pro-medienmagazin.de/medien/fernsehen/2019/04/16/das-glauben-die-charaktere-von-game-of-thrones/

Freelo (2018): “ … Ich kenne diese Serie [Game of Thrones] nicht, habe mich nur ein wenig über die Inhalte informiert. Müssen Christen sich mit einer Serie, die Götzendienst, Gewalt und sexuelle Unmoral und Perversion verherrlicht auseinandersetzen? Muss Medienmagazin Pro über so eine ungöttliche Serie informieren anstatt davor zu warnen? …“

Black Sheep Freelo (2018): “ … ich finde die Informationen gut. Warnen muss mich niemand, weil ich weiß, dass mein Gott der einzig wahre ist. Aber es gibt Leute um mich herum, die die Serie schauen. Wenn ich da dann mit reden kann und sich daraus ein Gespräch über Glauben und über meinen Herrn ergibt, dann habe ich viel gewonnen. Ich habe von Missionaren gelernt, dass es wichtig ist, in Glaubensgesprächen an die Erlebniswelt der Menschen anknüpfen zu können. Und Serien gehören heute zur Erlebniswelt. …“

„Die Fantasie aber ist das eigentlich Individuelle und Besondere eines Jeden.“ – Friedrich Schleiermacher (1768-1834): Grundlinien einer Kritik der bisherigen Sittenlehre, 3. Buch, I. (1803)

[Das Reale, das Symbolische und das Imaginäre #33… ]

Jamieson Webster (August 21, 2019): “ … The French psychoanalyst Jacques Lacan drove a Citroën DS. What else? This car, Barthes tells us, was a truly magical object, a perfect fetish, the essence of freedom, movement, and power. … Lacan’s son-in-law, Jacques-Alain Miller, wrote a biographical text on Lacan and speaks about his intolerance of red lights, how he ran them all the time. Even when Lacan was merely a passenger, if you refused to run a red light, he would get out of the car, walk through the crossing, and have you pick him up on the other side. Apparently, this behavior was a source of great anxiety for his daughter, who had to devise ways to avoid stopping when driving.  Lacan himself drove fast. Once, he took Martin Heidegger and his wife, Elfride, on a day trip to Chartres to visit the cathedral. Though Heidegger was a hero of his, Lacan continued to drive at his characteristic high speed despite Elfride’s frantic protestations. As the story goes, Lacan was completely silent on the long drive back as he pressed harder and harder on the gas pedal. …“ | https://www.nybooks.com/daily/2019/08/21/riding-in-cars-with-jacques-lacan/

[Verfassung und Wirklichkeit #2… ]

“ … Im Mittelalter wurde der Wahnsinn in der Regel auf das Einwirken Gottes bzw. des Teufels zurückgeführt. Eine Möglichkeit der Hilfe für die Betroffenen, die man als „natürliche Narren“ bezeichnete, stand während der gesamten Epoche nicht zur Verfügung. …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Wahnsinn#Sonstige_Formen

Bild der Frau (2014): „ … Die Psychologin Dr. Eva Wlodarek hat für BILD der FRAU exklusiv einen Persönlichkeits-Test erstellt. Klicken Sie sich durch unsere zehn Testfragen und wählen Sie die Antworten, die Ihrer Meinung am nächsten kommen. Los geht’s: Testen Sie Ihre Wirkung! …“ | http://www.bildderfrau.de/partnerschaft/test-wie-wirke-ich-auf-andere-d53429.html

Rolf Nemitz (24. Januar 2014): “ … „Rundheraus gesagt: Es erscheint nirgendwo deutlicher, daß das Begehren des Menschen seinen Sinn im Begehren des anderen findet. Und das nicht so sehr, weil der andere den Schlüssel zum begehrten Objekt besitzt, sondern vielmehr weil sein erstes Objekt darin besteht, vom anderen anerkannt zu werden.“ …“ | http://lacan-entziffern.de/uebersetzungsfragen/kampf-um-anerkennung/

“ … Freuds Fallgeschichten bestätigen Lacans Diktum, wonach Unbewusste sprachlich strukturiert ist. Das bedeutet, dass Traumarbeit, Witz und Symptom metaphorischer Natur sind. Welche Beschaffenheit muss Sprache jedoch haben, damit nicht nur psychoanalytisch beobachtete Phänomene, sondern jeder alltägliche Sprechakt durch die Metapher unterwandert wird? …“ | http://www.borromedien.de/produkt-1/der_grosse_andere_und_der_kleine_unterschied/1076527

“ … [Der große Andere bildet] gleichermaßen eine symbolische Herrschaftsordnung, die das Subjekt unterwirft (sub-jectum = Unterworfenes) und strukturiert. … “ | https://de.wikipedia.org/wiki/Der_gro%C3%9Fe_Andere

Arne Bachmann (27.10.2013): “ … Der große Andere ist kurz gesagt der erste Adressat … für den die Leute ihre Vorhängeschlösser an Brückengeländern befestigen. … Folglich ist der große Andere die Instanz, für die wir die Dinge machen, die Instanz aus dessen Perspektive wir auf unser Leben schauen. …“ | https://failingforward.wordpress.com/2013/10/27/zizek-der-grose-andere/

Laura Hertreiter (11. Februar 2014): “ … In der Scripted Reality [Pseudo-Doku oder Pseudo-Doku-Soap ist ein Genre des Reality-TV, in dem eine Reality-Show nur vorgegeben wird, die Szenen jedoch von Schauspielern (meist Laiendarstellern) nach Regieanweisung (Skript) gespielt werden.] wird der Dilettantismus zum Beleg für Authentizität. Wer so unsicher, ungelenk und ungeschminkt vor die Kamera tritt, muss echt sein. …“ | http://www.sueddeutsche.de/medien/scripted-reality-echt-nicht-wahr-1.1884858-2

Rüdiger Soldt (faz, 07.11.2013):“ … „Ich möchte der wirklichen Wirklichkeit begegnen“, sagt Gauck kurz nach dem Gespräch. …“ | http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/bundespraesident-gauck-zu-besuch-in-der-realitaet-12653342.html

Slavoj Zizek (Anke Westphal, Bert Rebhandl, 12.03.2009): “ … Was meinen wir mit Fiktion? Für mich sind Realität und Fiktion keine Gegensätze, sondern die Fiktion ist vielmehr etwas, was unsere Wirklichkeit strukturiert. Man muss immer manche Bereiche der Wirklichkeit ausblenden, damit die Dinge funktionieren. Denken Sie an Toiletten: Dinge verschwinden darin, wir können nicht ständig präsent halten, wo sie hingehen. Obwohl wir es eigentlich wissen. Ich halte nichts von dieser postmodernen Behauptung, dass wir in einer Wirklichkeit der Fiktionen leben. Zwischen den Fiktionen kann vielmehr eine neue Wirklichkeit auftauchen. … Ich träume immer von einem Remake von „Star Wars“ – mit einer Rehabilitation von Darth Vader als egalitärem Demokraten gegen den feudalen Partikularismus, für den die Jedis stehen. Kulturelles Material provoziert Alternativen. Denken Sie an Antigone, diese blöde Kuh, die das Gemeinwesen wegen ihres toten Bruders riskiert. Meine Alternativversion wäre wie bei Brecht in „Der Jasager und der Neinsager“: Ich würde Antigone gewinnen lassen: Sie bekommt die Erlaubnis, ihren Bruder zu begraben, dann kommt es zum Bürgerkrieg, und sie steht am Ende in einer Szene voll Blut und Schrecken. Oder Wagners Oper „Parsifal“ – was wäre, wenn Kundry im zweiten Akt Parsifal verführt, sie vögeln wie verrückt, und dann kehren sie im dritten Akt gemeinsam zum Gral zurück und schaffen dessen männlich-chauvinistische Ordnung ab und richten eine Yin-Yang-Balance ein. – Ich spiele gern mit diesen alten Klassikern. …“ | http://www.berliner-zeitung.de/archiv/der-philosoph-slavoj-zizek-erklaert–warum-uns-filme-am-besten-zeigen–wo-wir-ideologisch-stehen-ich-mag-dumme-kinohelden–die-passen-zur-politik,10810590,10625944.html

Thomas Susemihl (09.02.2014): “ … „Bei ,Westside Wash – Waschen, tunen, föhnen‚ musste ich mich nicht verstellen. Ich spiele mich selbst“, erklärt Brauer. … 500.000 Zuschauer sorgten für eine Sehbeteiligung von [ ] 1,6 Prozent Marktanteil. …“ | http://www.nordbayern.de/region/nuernberg/nurnberger-wascht-und-fohnt-bei-rtl2-1.3444815

handelsblatt.com, Deutscher Film steigert seinen Marktanteil (01.02.2014): “ … Als Beispiel nannte die SPIO-Präsidentin den Senkrechtstarter des vergangenen Jahres: „“Fack ju Göhte“ ist deshalb so toll und kommerziell erfolgreich, weil er die Realität junger Leute zeigt. Wir sind hier auf einem guten Weg.“ …“ | http://www.handelsblatt.com/panorama/kultur-literatur/filmbranche-deutscher-film-steigert-seinen-marktanteil/9418134.html

Rolf Nemitz (24. Dezember 2010): “ … „Eine unter Umständen ganz witzige Spielart kann es sein, sich mit seiner Partnerin gegenseitig einen Orgasmus vorzuspielen, um zu sehen, wer es besser kann.“ … “ | http://lacan-entziffern.de/schein/the-official-orgasm-face-thread/

„Schwer verliebt“ zurück auf dem Boden der Realität (Uwe Mantel, 05.12.2011):“ … Marktführer am Sonntag-Vorabend war in dieser Woche wieder RTL – doch „Verzeih mir“ lief mit 14,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe dennoch auf einem für RTL-Verhältnisse enttäuschendem Niveau. Vor „Schwer verliebt“ platzierte sich auch noch ProSieben, das mit „Galileo“ gute 13,3 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen erzielen konnte. … Dirk Steffens Doku über Australien kam auf insgesamt 4,81 Millionen Zuschauer und starke 15,1 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum sowie 11,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. …“ | http://www.dwdl.de/zahlenzentrale/33912/schwer_verliebt_zurck_auf_dem_boden_der_realitt/

“ … Naiver Realismus (auch Klassischer Realismus, direkter Realismus, auch Common-Sense-Realismus nach engl. common sense realism) ist eine bestimmte Position in der philosophischen Erkenntnistheorie, genauer der Theorie der Wahrnehmung. Ihr zufolge sind die Dinge im Wesentlichen so, wie sie uns erscheinen. … George Edward Moore wird in der neuen Philosophie oft als prominenter Vertreter der Strömung genannt; er fasst den Naiven Realismus so auf: „Ich kann jetzt z.B. beweisen, dass zwei menschliche Hände existieren. Wie? Indem ich beide Hände hochhebe, mit der rechten Hand eine bestimmte Geste mache und sage: „Hier ist eine Hand“ und dann hinzufüge, wobei ich mit der linken Hand eine bestimmte Geste mache, „Hier ist noch eine“. Und wenn ich, indem ich dies tue, ipso facto die Existenz von Außenbedingungen bewiesen habe, werden Sie alle einsehen, dass ich es auch auf eine Vielzahl von anderen Weisen tun kann; es ist überflüssig, noch weitere Beispiel anzuhäufen.“ …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Naiver_Realismus (16. Januar 2014)