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[Kiel Gaarden... (Notizen, Fraktales Logbuch)]

Started by lemonhorse, March 24, 2007, 02:56:25 PM

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lemonhorse



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Quote[...] Zum ersten Mal dokumentarisch erwähnt wird Gaarden im 12 Jahrhundert. Das heutige Gaarden ist entstanden aus den beiden Dörfern Hemminghestorpe und Wulvesbrooke. Der Name "Gaarden" ergab sich, da ein großes Gebiet beider Dörfer einst als Garten verpachtet war.

[...] Noch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war Gaarden dörflich geprägt. Das änderte sich, als Kiel 1871 zum Reichskriegshafen ernannt wurde und am Ostufer der Kieler Förde in Gaarden und Dietrichsdorf drei Großwerften entstanden: Die Firma Howaldt, die Kaiserliche Werftund die 1865 gegründete "Norddeutsche Schiffbau AG". Bis zum Ersten Weltkrieg lebte und wuchs der Stadtteil vor allem durch die enorme Aufrüstung der kaiserlichen Kriegsmarine. Schnell entstanden neue Straßenzüge mit großen Mietshäusern für die Arbeiter, mit Einzelhandelsgeschäften, Gaststätten, Werkstätten und Betrieben zur Versorgung der wachsenden Bevölkerung. So waren es 1871 noch 2715 Einwohner waren es im Jahr 1910 schon über 30000 Einwohner.

[...]  In den 1920er Jahren litten Gaarden und seine Bevölkerung schwer unter der Umstrukturierung der Werftindustrie und den wirtschaftlichen Krisen. Eine Blüte und ein Aufschwung wie im letzten Jahrzehnt des alten Jahrhunderts kamen nicht wieder.

Im zweiten Weltkrieg wurde Gaarden durch die Bombenangriffe schwer verwüstet. Eines der Hauptziele der Allierten waren natürlich die Werftanlagen. Es wurden aber auch viele Wohnhäuser Opfer des Bombenhagels.

[...] Der Name ,,Vinetaplatz", nach dem Kreuzer ,,Vineta", dessen Name wiederum auf die einer Sage zufolge vor der Odermündung in der Ostsee versunkene Handelsstadt Vineta zurückgeht, wurde als Gemeinderatsbeschluss am 28. Januar 1903 in der ,, Kieler Zeitung" veröffentlicht. Die Form des Vinetaplatzes war bereits durch Fluchtlinien vor 1900 festgelegt worden und galt dann nach dem Willen der neuen Stadtväter als das "neue Herz" Gaardens.

Wie bei vielen anderen Plätzen und Straßen geschehen, ereilte auch den Vinetaplatz die Propagandamaschinerie der Nationalsozialisten. Laut einem Plan aus den Jahren 1940/41, sollte der Vinetaplatz zum Aufmarschplatz für das ,,Dritte Reich" werden. Goebbels beabsichtigte die schon schiefen Häuser an der Elisabethstraße abzureißen, den Vinetaplatz bis zur Schulstraße zu erweitern und eine Fläche für bis zu 20000 Menschen erbauen zu lassen. Aus diesen Großmachtsplänen ist allerdings nichts geworden.

Während des 2. Weltkrieges fast völlig zerstört brauchte es eine sehr lange Zeit, bis der Vinetaplatz wieder völlig neu gestaltet und aufgebaut wurde. So sollte dieser dann als Markt, Treffpunkt und Veranstaltungsplatz von Gaarden gelten. Erst am 28. November 1986 nahmen ihn die Gaardener im Rahmen eines von ihnen gestalteten Festes nach einer sehr langen Planungs- und Bauphase wieder in Besitz.

Seit Mai 2000 wird Gaarden als eines von deutschlandweit 331 "Soziale-Stadt-Gebieten" gefördert. Gaarden ist ein Stadtteil mit gewachsenen Strukturen. Seine Geschichte ist eng mit der Geschichte der Kieler Werftindustrie verzahnt. Die starke Abhängigkeit von der Werftindustrie hat diesen Stadtteil nicht nur wirtschaftlich, sondern auch in den sozialen Beziehungen, Qualifikationen und in der kulturellen Zusammensetzung der Bevölkerung geprägt.

[...] Gaarden, besonders Gaarden-Ost, gilt nach wie vor als ein sozialer Brennpunkt. Der Anteil an Arbeitslosen und Menschen mit niedrigem Einkommen ist dort sehr hoch. Die Arbeitslosigkeit beträgt etwa 30%. Auch ist der Ausländeranteil in Gaarden überdurchschnittlich hoch [...] Im Vergleich zur gesamten Stadt Kiel sind hier doppelt so viele Menschen arbeitslos und überdurchschnittlich viele Menschen leben von Sozialhilfe. Das bedeutet für die Gaardenerinnen und Gaardener, dass sie sich viel stärker als anderswo in Kiel mit den sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Veränderungen in ihrem Stadtteil auseinandersetzen müssen.

...


Aus: "Gaarden von Anfang an bis zum 2. Weltkrieg" Autor ?, (Datum ?)
Quelle: http://www.kielive.de/city/show_data.php?id=00000035&blink=http://www.kielive.de/city/show_city.php

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Stadtteile Memos (Linkliste)
In #Gaarden gehören die liebsten und best erzogensten Hunde zu Punkern (Friederike ‏@la_corneja 25. Sep. 2015)
https://www.subf.net/linklist/index.php/topic,65.0.html

lemonhorse

#1
Nachts 2:14  - das Fenster ist auf Kipp. Irgend etwas hat mich geweckt: eine Frau unten in der Straße schreit lauthals die Hauswand gegenüber an. Mal sehen ob da unten alles ok ist: meinen verschlafenen Augen hilft das rot-gelbe Licht der Straßenlaterne. Die Frau ist jung, torkelt ein paar schritte vor und wieder zurück. Sie ist schön. Die Sprache ist mir zwar nicht geläufig, aber ich vermute quasi im Halbschlaf: es sind bittere Anklagen, Flüche der Liebe. Das Haus gegenüber schweigt. Sie geht weiter ihrer Wege - noch eine ganze Weile sind die klagenden Worte immer leiser werdend aus den umliegenden Seitenstraßen zu hören.


lemonhorse

#2
* Short wird der Rechner gestohlen, während er bei den Nachbarn TV sieht, aber ein neuer Rechner ist schnell organisiert und auch eine gebrauchte Wlan-Karte.

* Soener freut sich über die neue Wohnung in der Elli und schleift den alten Holzfußöden ab...

* Thomasio hat nach der Arbeit den besten Ausblick in ganz Kiel.


lemonhorse

#3
November. Es ist kalt. Vor ein paar Jahren konnte ich zu dieser Jahreszeit in so mancher unterkühlten Nacht einen kaputten, ausgelaugten, mit Drogen vollgepumpten Menschen auf dem warmen Kachelboden der Bank am Vinetaplatz antreffen. Die warme Sparkassenluft nahm dankbar die Ausdünstungen eines schlafenden und betäubten Körpers entgegen. Die Sparkasse am Vinetaplatz war noch 24 Stunden geöffnet - so wie sonst auch alle anderen Sparkassenfilialen in Kiel. Doch nun ist die Sparkasse am Vinetaplatz vorsorglich verschlossen, damit in dem Gebäude der Automation die Luft frisch bleibt. So sitzen die beiden alten Männer mit ergrautem Haar eben in der Sparkasse in der Augustenstrasse. Bis die 2 Ordnungshüter kommen und für Ordnung und Sicherheit sorgen. Sofort imaginiere ich im Geiste eine Frau in einem dunkelgrünen Bademantel, der Fernseher läuft, sie steht im Wohnzimmer, ein Vogel piepst sein klägliches Lebenszeichen in einem kleinen vollgeschissenen Vogelkäfig. Sie hat einen Telefonhörer in der Hand und Lockenwickler im leicht ergrauten Haar. Von ihrem Fenster aus sieht sie eine Ordnungswidrigkeit schräg gegenüber in der Bank und schildert einem gelangweilten Beamten den verwerflichen Zustand. Genau in jenem Moment schiebe ich meine Chipkarte in die Geldmaschine alsdann hinter mir die automatische Schiebetür aufgeht und die zwei Ordnungshüter gut kenntlich an der Uniform die Bühne des Geldhauses betreten:

Ordnungshüter1 zum alten verlotterten Mann1:
"Was ist denn das hier? - Sie haben hier ja geraucht!"

Alter verlotterter Mann 1: "(Unverständliches Gestammel)"

Ordnungshüter 2 zum alten verlotterten Mann 2:
"Was ist das hier, ein Bier oder was?!"

Alter verlotterter Mann 2: (leise) "joa nee..."

Ich habe längst verinnerlicht, das die beheizte Filiale mit ihren geruchsneutralen Geldautomaten und Kontoauszugsdruckern nicht entweiht und besudelt werden darf, somit drehe ich mich nicht um sondern warte darauf, das die Maschine mit ihrem wohlbekannten Föhngeräusch das begehrte Papierstück ausspuckt. Ich drehe mich nicht um, denn es muss ja alles seine Ordnung haben. Die Filiale darf nicht nach Rauch duften, nicht nach Bier, Schweiß und Urin stinken, die wärmende Luft ist nur für Menschen gedacht, die sich waschen, die ein Konto haben, ein gültigen Personalausweis - und denen so oder so ein Dach über dem Kopf zur Verfügung steht. Menschen die eine eigene Matratze haben, Menschen die genug Ordnung in ihrem Leben ihr eigenen nennen können, Menschen die erfolgreich allgemein anerkannten Werte anhäufen können, Menschen bei denen die imaginäre Frau gegenüber nicht misstrauisch wird. Die Scheißhaufen der Hunde liegen mit Sicherheit zu Hauf auf dem Bürgersteig vor dem Eingang, die Unordnung ist da draußen, aber nicht in der 24 Stunden beheitzeten Bankfiliale. Noch immer bin ich verwundert wie makellos ich meine schlichte Rolle einstudiert habe. Wie geschmeidig ich mich in die allgemeine Ordnung einfüge. Was wäre, wenn ich mich entgrenze, wenn ich die Konzeption von meiner Identität als Spukgestalt in meinem Hirn abtue? - Ich wäre die Frau gegenüber am Fenster. Ich wäre die zwei Ordnungshüter. Ich wäre die beiden alten besoffenen Männer. Aber mein Kostüm ist gerade der unbeteiligte Passant, der noch schnell einen 50iger aus dem Automaten zieht um dann, als stummter Beobachter, seiner Wege geht - derweil die 2 Ordnungshüter noch immer aktiv die Ordnung hüten. Die zwei alten Männer haben, ob sie es wollen oder nicht, ihre Rolle ebenfalls ohne Tadel einstudiert, sie schleichen schuldbewusst in gebückter Haltung mit stammelnden Worten vor der staatlichen Autorität zur automatischen sich öffnenden Schiebetür, damit dann am Einsatzwagen die Personalien aufgenommen werden können.

Wenn ich in der Sparkasse von innen nach außen will, öffnet sich die Tür wie von Geisterhand allein - sobald ich aber von außen nach innen will, nur durch eine datentechnische Authentifizierung. Es ist ein Mechanismus, eingebaut in den Alltag der Dinge.

    Dave Bowman: Hello, HAL do you read me, HAL?
    HAL: Affirmative, Dave, I read you.
    Dave Bowman: Open the pod bay doors, HAL.
    HAL: I'm sorry Dave, I'm afraid I can't do that.
    Dave Bowman: What's the problem?
    HAL: I think you know what the problem is just as well as I do.

[http://de.wikipedia.org/wiki/HAL_9000]


Thomasio

#4
  Manchmal gibt es keine schönere Tragikkomödie, als nach einem langen Arbeitstag müde und genervt an einer endlos langen Schlange bei Sky an der Kasse zu stehen. Während eine Handvoll seelischer und körperlicher Bedürfnisse nach ihrer Befriedigung schreien und die kostbare Zeit in den wenigen Freiheitsstunden dahin rennen, bedarf es als krönenden Abschluss noch eine letzte Prise Geduld. Während es nur wenige Zentimeter vorwärts geht – was bleibt einem anderes übrig, als seine Umwelt als besonderes Erlebnis wahrzunehmen. Vor mir steht ein Pärchen, deren Gesichter so einzigartig sind, dass ich mich frage, warum sie in keinem Kaurismäkifilm mitspielen. Die Frau; groß und mager, mit hölzernen Schritten, eingefallenen Wangen, graues Haar, darüber eine Pudelmütze und eine Brille, deren Gläser an Glasbausteine erinnern. Ihr Mann; einen Kopf kleiner, Schirmmütze, rosa Wangen, kindliche Augen und eine Art sich zu bewegen, als würde er seit Lebzeiten sich nur auf Befehl seiner Frau hin vom Fleck rühren. Schon zwischen den Regalen waren wir uns mehrmals begegnet. Immer wieder überprüften sie Haltbarkeitsdatum, Preis und Angebot, tauschten ihre Entdeckungen in flüsternder Heimlichtuerei aus und verabschiedeten sich traurig von den Produkten, die sie sich nicht leisten konnten.
  Vor ihnen steht eine kleine dicke Mama mit ihrer kleinen dicken Tochter, die mit eingeschnappter Jammerstimme ihre Mutter tyrannisiert. Als die Mutter nach dem Preis eines ganz bestimmten Schokoriegels fragt, sagt die Tochter;
  ,,70 Cents!"
  ,,Stimmt doch gar nicht."
  ,,Doch."
  ,,Da steht sechzig."
  ,,Nein. Siebzig."
  ,,Sechzig."
  ,,Siebzig."
  ,,Sechzig."
  ,,Aber wieso fragst du denn?" 
  Ich blicke um mich, die Schlange hat sich inzwischen verdoppelt und führt in einem langen Schlenker bis zu den Spirituosen. Die ersten Stimmen werden laut und fordern in ihrer unnachahmlichen Direktheit nach einer weiteren Kasse. Einige halten nur ihren Altglasbon in der Hand, da sie den ganzen Tag über Pfandflaschen gesammelt haben, ein notgeborener Dazuverdienst, den man immer häufiger beobachten kann. In all den Gesichtern erkenne ich einige wieder, die ich seit Jahren auf den Straßen oder hier bei Sky antreffe; anonyme Straßenbekannte, von denen man weder Namen noch Geschichte kennt. Bei den Meisten ist anzunehmen, dass sie Gaarden niemals verlasen werden.
  Aber nichts desto trotz bin ich müde. Innerlich sporne ich schon die in meinen Augen viel zu langsame Kassiererin an. Doch dann denke ich, dass auch sie am Fließband sitzt und den ganzen Tag über roboterhafte Bewegungen macht. Dabei zieht sie schon in fliegenden Bewegungen unser individuelles Abendessen über den Scanner und nimmt sich für jeden, der an der Schlange steht und sie mit entnervt flehenden Augen anstarrt, noch so viel Zeit, um einen kurzen Augenkonktakt herzustellen. Ich empfinde plötzlich einen ungeheuren Respekt vor ihr, denn selbst denjenigen, die mit ihrer stürmenden Oettingerfahne haltlos ans Band torkeln und minutenlang in ihren Taschen nach dem Kleingeld suchen, empfängt sie mit einem kurzen, durchlässigen Lächeln, als wüsste sie über etwas Bescheid, was keiner Beschönigung mehr bedarf.





Thomasio

#5
 Auf dem Weg zu Aldi. Es regnet. Unter der Überdachung vor der Sparkasse steht ein Mann mit einer Frau. Beide trinken Oettinger aus der Dose. Sie scheinen zu verhandeln.
  "Bist du rasiert?"
  "Nein, bin ich nicht!"

lemonhorse

#6
Die zwei jungen Damen ziehen den jungen Mann an Jacke und Rucksack. Er wehrt sich wiederwillig und versucht noch in die Linie 11 zu flüchten. Der zarte weibliche Sog an seiner Jacke ist stärker als sein Wille zur bedingungslosen Flucht. Der Busfahrer schließt die Türen. Nun stehen sie zu dritt verloren an der Bushaltestelle. Es ist gerade dunkel geworden. Junge Frau (1, laut): "Eääy - merkst Du noch was!?!", Junge Frau (2): "Es geht nicht um dich!" - Junger Mann, leise: "(...undeutliches unterschwellig aggressives Stammeln...)". Frau (1, sehr laut): "Nicht ich, du bist egoistisch, weißt Du das?!". Der junger Mann stellt sich an die Wand und pinkelt an diese und sagt gar nichts. Die junge Frau klingt zunehmend verzweifelter: "Es geht um die Kinder!... [xxx] kommt in die Sonderschule!" -  Junger Mann, leise: "(undeutliches Stammeln...)". Frau (1, wieder sehr laut): "Du denkst wohl ich bin eine dumme Fotze oder was?! - Du denkst wohl...". Sie verschwinden hinter einer Hausecke. Die Linie 31 kommt.


Thomasio

#7
  Schon an der ersten Ampel nimmt die Fahrt eine ungewollte Kehrtwendung. Neben mir kommt ein roter Passat zum Stehen, darin zwei Männer mit anklagenden Blicken, die in ihrer unnachahmlichen Direktheit auf mich gerichtet sind. Gleich darauf schiebt sich eine rote Kelle zwischen unseren Blickkontakt; Polizei. Ich zucke mit den Schultern, um ihnen durch den Stummfilm, der uns voneinander trennt, meine Ahnungslosigkeit zu verbildlichen, aber er deutet an, dass ich Ihnen folgen soll. Seltsam, denke ich, was habe ich denn getan, ich bin doch gerade erst los gefahren? Was hätte ich denn alles auf diesen fünfzig Metern falsch machen müssen, um von der ausführenden Staatsgewalt angehalten zu werden?! Wahrscheinlich hat es damit zu tun, dass ich den Wagen überladen habe..., schließlich bin ich auf den Weg zum Recyclinghof, um den letzten Müllrest von unserer Ufo – Baustelle los zu werden. Ob sie mir das glauben werden? 
  Was bleibt mir anderes übrig, als dem Passat zu folgen, auf dessen Heckseite das Schild `Bitte folgen` leuchtet. Zufälligerweise fahren Sie sogar in die Richtung, in die ich ohnehin wollte, doch kurz vor der nächsten Kreuzung fahren sie auf einen kleinen Parkplatz, direkt vor einem Kindergarten. Ein hoch gewachsener, stämmig gebauter Mann mit groben Gesichtszügen und ernsten Augen steigt aus und kommt zu mir an die herunter gekurbelte Scheibe. Er zeigt mir seine Dienstmarke und fordert mich auf, Führerschein, Ausweis und Zulassungspapiere auszuhändigen.     
  ,,Sie wissen, warum wir Sie anhalten?" fragt er mich, nachdem er meine Papiere an seinen Kollegen weiter gereicht hat. In seiner Stimme schwingt eine denkwürdige Selbstsicherheit mit.
  ,,Ehrlich gesagt, nein."
  Er drückt seinen großen Kopf noch dichter an mich heran und gibt sich alle Mühe, sehr eindringlich zu wirken. 
  ,,Sie haben einen sehr glasigen Blick." sagt er und scheint innerlich schon zu triumphieren, als hätten sie den meist gesuchten Drogendealer dieser Stadt an der Angel.
  Ich behaupte, dass ich immer so aussehe und noch müde bin.   
  ,,...und ein bisschen blutunterlaufen sind die Augen auch." fügt er hinzu. 
  ,,Das hat nichts zu bedeuten." erwidere ich. ,,Ich hab empfindliche Augen. Außerdem arbeite ich als Tischler und habe viel mit Holzstaub..."
  ,,Haben Sie heute Cannabis konsumiert?" unterbricht er mich.
  ,,Nein."
  ,,Gestern."
  ,,Nein."
  ,,Wann das letzte Mal?"
  Ich muss überlegen und finde die Situation absurd, so dass sich wahrscheinlich irgendwo in der letzten Ecke meines Mundwinkels ein klitzekleines Lächeln andeutet,
welches ich stark zu bekämpfen versuche, um meine ehrlichen Antworten nicht in ihrer
Glaubwürdigkeit zu mindern.   
  Aber genau das scheint er entdeckt zu haben.
  ,,Steigen Sie mal aus!" fordert er mich auf. ,,Ich glaube, wir machen mal eine kleine Urinprobe." 
  Ich steige aus und fast zeitgleich bricht ein stürmisches Schneetreiben über uns ein.
  ,,Und wo?" frage ich. ,,Etwa hier?"
  ,,Ja." sagt er. ,,Oder wir nehmen Sie mit aufs Revier."
  ,,Ist aber ganz schön kalt."
  Sein Kollege steigt aus dem Wagen und zieht sich die Gummihandschuhe über.
  ,,Was ist? Will er nicht?" ruft er und kommt mit ausufernden Schritten auf uns zu gestapft.
  ,,Moment mal..." sage ich. ,,Das habe ich nicht gesagt..."
  ,,Und wenn Sie sich dann immer noch weigern, werden wir eine Blutabnahme anordnen..."
  ,,Okay." sage ich und merke, dass die Beiden ziemlich angespannt sind und es ratsam wäre, mit ihnen zu kooperieren.
  Ich ziehe mit einen von den Beiden los, um zwischen dem kargen Wintergestrüpp eine angeordnete Pinkelpause einzulegen. Auf halben Weg fällt ihm ein, dass er mich noch gar nicht durchsucht hat, und fordert mich auf, meine Taschen nach außen zu kehren. Da ich schon den kleinen Plastikbecher in der Hand halte, frage ich ihn, ob er ihn kurz halten kann, und hole alles aus den Taschen heraus. Das scheint ihn aber nicht zu befriedigen, so dass er anfängt, selbst Hand anzulegen, weshalb er mir den Plastikbecher wieder geben muss, um wiederum freie Hand zu haben.
  ,,Als Schutzmann wird man ziemlich oft verarscht..." murmelt er, fast wie eine mitleidsheischende Rechtfertigung gemeint, und tastet mich nun am ganzen Körper ab, während die ersten Zaungäste am Kindergarten das seltsame Parkplatztreiben beobachten. 
  Wir setzen unseren Weg fort und er schlägt einen Platz vor, den ich aber nicht
einladend finde. Das Schneetreiben wird immer heftiger. Nach einigem Hin und Her werden wir uns bei der Platzwahl einig und schließlich versuche ich mitten im heftigen Flockenwirbel, zwischen schimmeligen Backsteinresten und nackten Winterbüschen, ein paar Tropfen heraus zu quetschen, während ein paar Meter hinter mir ein Zivilpolizist mit Gummihandschuhen steht und auf meinen goldenen Urinstrahl wartet. Aber es ist kalt und ich muss überhaupt nicht. Andererseits habe ich noch eine Menge vor an diesem Tag und will es schnell über die Bühne bringen. Es reicht gerade für eine kleine Pfütze. Doch mein Schutzmann findet die Menge erstaunlich und meint frohlockend, dass es für mindestens zwanzig Proben reichen würde.
  Auf dem Weg zurück kommentiert er eine rauchende Kindergärtnerin in verächtlichem Ton als  `scheiß Raucher` und fragt mich, ob ich auch rauchen würde. Das müsse alles bald ein Ende nehmen, schließt er das Thema ab und stellt sich mit der Urinprobe an den offenen Kofferraum. Sein Kollege steht daneben und blickt skeptisch in den tiefgrauen Himmel, aus dem es nicht aufhört zu schneien. Beide wirken auf einer gedrückten Art wie unter Strom, unterschwellig aufgeladen, jederzeit darauf gefasst, in eine Situation zu kommen, die jeden Moment eskalieren könnte.
  Währenddessen wird ein Tropfen Urin mit einer Pipette in ein kleines weißes Gerät getröpfelt. Wir stehen zu dritt um den Kofferraum und starren schweigsam auf mein frisch ausgeschiedenes Stoffwechselabbauprodukt, auch Harn genannt, der sich jetzt nach dem Prinzip der Antigen-Antikörper-Reaktion farblich verändern sollte, um die Konzentration gesuchter Substanzen anzuzeigen. 
  Jetzt heißt es; warten.
  Zwischendurch streifen mich ihre Blicke, in denen nach wie vor ihre Zuversicht geschrieben steht, dass der Test für mich negativ ausfallen wird.
  Eine Kindergärtnerin fragt nach, wann sie mit ihrem Auto wegfahren, da sie gleich...   
  ,,Polizei!" heißt die knappe Antwort.
  ,,Oh!" macht sie und entfernt sich wieder.
  Wir warten.
  Nichts passiert.
. Mein Urinrest wird in den nächsten Gully gekippt.
  ,,Schönen Tag noch!" sagt einer von Ihnen, bevor sie einsteigen.
  Sie sind sichtlich enttäuscht.

Thomasio

#8
  Gegen zwei Uhr geht es los, es nähern sich die ersten laut aufstampfenden Schritte vom oberen Ende der Straße und bleiben in der Nähe der 94 stehen. Ein Streit bricht aus, oder er geht weiter... 
  ,,Ey! – Ey! – Ey!" schreit eine schneidende Männerstimme.
  ,,Halt die Fresse!" kommt es schlagartig zurück, dumpf und aggressiv, in diesem unverkennbaren Leierslang. 
  Schnelle laufende Schritte, eine Flasche zerschellt auf den Boden, dann ein Geräusch, als würde jemand mit dem Kopf gegen ein Auto schlagen.   
  Eine Frau mischt sich ein. Wieder fliegen emotionsgeladene Stimmen durch die Nacht, die windstill und kalt ist. Die wie ausgespuckten Sätze schießen durch die Straßenschlucht und jagen ihren Hall bis in den vierten Stock hinauf. Jetzt kommt ein kläffendes Hundegebell dazu und jemand schreit `Aus!`, zieht wahrscheinlich an der kurzen Leine, denn es folgt ein gequältes Gejaule, und dann noch einmal; `Aus!` 
  ,,Du Dreckskerl! Und dir hab ich vertraut! Du...."
  Sie ist besoffen, ihre Stimme überschlägt sich in rasender Verletztheit.
  ,,Aus! Hab ich gesagt!"
  ,,Hau mit deinem Köter ab!"
  Jemand entfernt sich, mit weinerlichen Selbstgesprächen, immer leiser werdend...
  Ein Wagen biegt mit quietschenden Reifen in die Straße ein und fährt mit rasender Geschwindigkeit, die auf dem Pflasterstein ein Trommelfeuer aus holprigen Schlägen veranstaltet, die ganze Straße hinauf, macht eine Vollbremsung und biegt ab. Das
Blaulicht flackert im schwachen Widerschein an der Raufasertapete, während
hastige Laufschritte und Rufe von ihrer Flucht erzählen...   
  Dann ist es still.
  Eine halbe Stunde später geht es wieder los. Diesmal ist es eine Gruppe von vier Männern, die aus der gegensätzlichen Richtung kommen. Alle sind ausnahmslos besoffen oder angetrunken. Eine Mischung aus Grölen und Singen, als wolle man den Toleranzbereich der Schlafenden austesten. Aus mir unerfindlichen Gründen fängt einer aufgeregt zu palavern an. Einer will, dass er aufhört, der andere macht weiter. Die Stimmen sind nicht mehr zu unterscheiden. Kein Satz geht über fünf Wörter hinaus, aber jedes Wort kommt tief aus dem Bauch. Jetzt scheint man sich zu schubsen, einer taumelt oder fällt zu Boden, vielleicht tritt einer nach... Wieder ruft jemand, der nicht schlafen kann, die Polizei, wieder fangen Leute zu laufen an, wieder brettert ein Wagen die Straße hinauf... 
  So geht es weiter, im dreißig Minutentakt. Schritte, Schreie, manchmal auch Schläge..., Menschen die sich unablässig ihren Frust ins Gesicht brüllen, ihre blinde Anklage raus lassen. Mal hört man Gesprächsfetzen, mal Unverständliches, mal angefangene Artikulierungen, die von den Emotionen überrollt werden. Irgendjemand hat jemanden betrogen, einer hat nicht gezahlt, ein anderer kommt nicht mit dem Stoff rüber, sie ist schwanger und er macht sich aus dem Staub, will von alledem nichts wissen, aber dennoch mit ihr vögeln, und die Kohle ist noch nicht drauf und der vierte Entzug wurde abgebrochen... – und irgendwann im dritten oder vierten Akt dieser Nacht, als es wieder Streit gibt und keine Partei nachlässt, fängt eine ältere Frau mit der krächzenden Stimme einer Krähe zu lachen an. Was für ein Lachen! Es ist jenseits von Allem. Ich kann nicht anders, als mir vorzustellen, wie sie dabei ihren schmalen, abgemagerten Oberkörper nach hinten wirft, um sich ganz diesem tiefen, dreckigen Lachen hinzugeben. Es wird mit jeder weiteren Salve lauter und steigert sich in ihrer zynischen Verachtung für die Szene, die sich vor ihren Augen abspielt. Sie weiß, dass gleich wieder die Bullen kommen, und dass sich Morgen wieder alle vertragen haben, bevor sie sich in der nächsten Nacht wieder streiten werden, und dass sich ihr haltloses Leben ständig wiederholen wird – und sie lacht...

Thomasio

#9
  Das gewohnte Bild bei Sky. Nur eine Kasse ist auf, an ihr staut sich die Schlange bis zum spanischen Rotwein. Es geht so langsam vorwärts, dass man sich schon überlegt, ob man die Sachen, die man kaufen will, wirklich braucht. Aber das Gerücht geht herum, dass  bald eine neue Kasse aufgemacht wird. Alarmiert stellen sich die Ersten in die besten Ausgangspositionen und halten Ausschau nach der zweiten, erlösenden Kassiererin. Ein Mann und eine Frau, beide um die dreißig, machen sich lautstark bemerkbar und fordern endlich das Freizeichen der zweiten Kasse. Er ist groß und schlank, breitschultrig und tätowiert, hat grobe, knochige Gesichtszüge, und einen stechenden Blick, als wäre er jederzeit für eine Schlägerei zu haben. Sein Gesicht ist von der Sonne gerötet und in den schmalen Augen spielt ein frühlingshafter Glanz mit unbewussten Impulsen der derberen Art. Sie ist größer, trägt das blonde, fettige Haar zum lieblosen Zopf, trägt aufopfernd die Kornflaschen, und wischt sich immer wieder über das bleiche, leicht schwitzige Gesicht, in denen sich violette Augenringe eingenistet haben. Sie ist unruhig, wechselt ständig das Standbein, wippt ihren Oberkörper zu einer nervös flatternden Beruhigungsmelodie, und geht dabei regelmäßig leicht in die Knie, als müsste sie dringend auf Toilette. Während sie stellvertretend beim jungen Kassierer – ein kleiner, schmalschultriger Auszubildender mit treuen Augen und glatten, arglosen Gesichtszügen – für einen schnelleren Ablauf kämpfen, traut dieser sich, schon das dritte Mal nach Verstärkung klingelnd, nicht mehr, den Kopf zu heben, aus Angst, unter dem Gewicht der anklagenden Glotzblicke zusammen zu brechen.   
  Hinter dem immer nervöser werdenden Paar steht ein Mann, Ende Vierzig, Schnauzer und Pausbacken, mit brutzelnden Denkfalten, die sich schwer über die dunklen Schlitzaugen hängen. Seine Hände haben sich in sanften Fäusten um den Einkaufswagen gedreht, und zwischen den schweren Atemzügen kann man ein leichtes Zischen vernehmen. 
  Während in der Schlange sich jene Atmosphäre ausdehnt, in der sich unter der Oberfläche das Potenzial eines anarchischen Ausbruches sammelt, humpelt eine Frau mittleren Alters in einer verrückt – verlorenen Sorglosigkeit vorbei und singt; 
  ,,Der Schuh ist im Eimer, im Eimer – Karl Otto, Karl Otto!"
  Die Kassiererin kommt, die halbe Schlange springt auf die andere Seite, die Kasse ist eröffnet und wir stehen in derselben Reihenfolge. Die hochprozentigen Flaschen schießen über den Scanner und die Frau mit den blonden Zopf beugt sich mit jenem `Mal sehen, ob es reicht` – Buckel über die ausgebreitete Handfläche, in der das Kleingeld liegt, und blinzelt immer wieder mit verengten Pupillen zum angezeigten Betrag auf den Display. 
  ,,Scheiße!" stöhnt sie und greift hastig in ihre Taschen.   
  ,,Ich dreh durch!" ruft der Mann mit Schnauzer, und seine Bassstimme lässt jeden Halbschlummer aufschrecken. ,,Eben noch den Lauten machen und jetzt nicht Zahlenkönnen oder was?!" 
  ,,Doch, ich kann zahlen..." ruft sie zurück, mit hoher, schwacher Stimme, und geht wieder in die Knie, eine Bewegung mit morbider Anmut, während ihre langen Arme in den Taschen versinken. ,,Gleich..." Sie wendet sich an ihren Typen, der die Kornflaschen schon in den Händen hält und nur hilflos mit den Schultern zuckt. ,,Hast du noch dreißig Cents?" fragt sie, und ihre Stimme stürzt wie ein abgeschossener Vogel zu Boden.
  Der Dicke dreht sich zu mir, schüttelt seinen schwitzigen Mammutkopf und fordert mich zur Verschwörung auf. Er scheint ebenso vom ersten warmen Frühlingseinbruch einen Sonnenstich abbekommen zu haben. Sein Gesicht ist krebsrot. Ich erkenne ihn trotzdem wieder. Vor zwei Jahren saßen wir in derselben Maßnahme vom Arbeitsamt und haben dort zusammen Bingo gespielt. Aber er scheint sich nicht zu erinnern.
  ,,Vielleicht solltet ihr euch mal nicht den ganzen Tag mit Drogen voll pumpen!" ruft er provokant. 
  Jetzt hört die Frau mit dem Suchen auf und baut sich vor ihm auf.
  ,,Wir nehmen überhaupt keine Drogen!"
  ,,Ja, das sieht man!"
  ,,Wirklich nicht!"
  Jetzt mischt sich ihr Freund ein.
  ,,Aber selbst saufen, oder was?" ruft er und zeigt demonstrativ in dessen Einkaufswagen, in denen zwölf Flaschen Oettinger auf Reisen sind.   
  ,,Wissen Sie, was viel schlimmer ist?" ruft sie. ,,Leute wie Sie, die irgendwann nur noch verbittert auf der Couch sitzen, Bier trinken und fernsehen..." 
  ,,Woher willst du eigentlich wissen, was ich abends in meiner Butze mache?" 
  ,,Das sieht man doch!"
  ,,Das ich nicht lache, du bist doch derart zugedröhnt, dass du noch nicht mal..."
  ,,Das stimmt überhaupt nicht!"
  ,,Hast du heute eigentlich schon mal in den Spiegel geguckt?" 
  ,,Ja, hab ich!" ruft sie stolz zurück. ,,Und ich weiß, dass ich schön bin!"

Textaris(txt*bot)

#10
Quote[...] Die Hintermänner wurden in Mettenhof festgenommen, die Dealer in Gaarden.


Aus: "Fahndern gelang Schlag gegen Kokainhandel" (Kieler Nachrichten, 24.05.2008)
Quelle: http://www.kn-online.de/artikel/2364518

-.-

Quote[...]  Kiel (ots) - Bereits am Donnerstag, dem 08 Mai, ist es im Stadtteil Gaarden zu einem Überfall mit einem Messer auf einen 47-Jährigen gekommen. Der Mann erlitt dabei lebensgefährliche Verletzungen.

    Gegen 23 Uhr drangen zwei maskierte Personen gewaltsam in die Wohnung des Geschädigten in der Johannesstraße ein. Dort stach ein Täter mehrfach auf sein Opfer ein. Anschließend raubten sie dem Verletzten Bargeld und eine geringe Menge Betäubungsmittel, ehe sie unerkannt flüchten konnten.

[...] Das Opfer konnte sich schwer verletzt zu einem Nachbarn retten, der den Rettungsdienst und die Polizei alarmierte. Eine sofort eingeleitete Fahndung nach den Tätern verlief zunächst ergebnislos. Nach umfangreichen Ermittlungen der Kripo Kiel und Hinweisen aus der Bevölkerung, konnten jedoch am Freitag, dem 16. Mai drei Tatverdächtige festgenommen werden.

    Mittlerweile befinden sich zwei 15 und 21 Jahre alte Kieler in Untersuchungshaft.

[...]


Aus: "POL-KI: 080520.1 Kiel: Drei Festnahmen nach schwerem Raub" (20.05.2008)
Quelle: http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/14626/1194919/polizeidirektion_kiel


Textaris(txt*bot)

Quote[...]

QuoteKiel-Gaarden???
Hallo!
Fange zum WS in Kiel an und habe nun eine Wohnung in Kiel-Gaarden gefunden. Wolte fragen, was Gaarden für einen Ruf hat und ob es sich lohnt dort hin zu ziehen. Würde mich freuen, wenn mir jemand weiter helfen könnte.
Lg.Ina (23. August 2005 22:57)


QuoteRe: Kiel-Gaarden???
Hi Ina,

ich studiere zwar nicht in Kiel, hab in der Stadt aber über 20 Jahre gewohnt bis es mir zu langweilig geworden ist und ich nach HH gezogen bin...

Lass dich dadurch nicht abschrecken, denn Kiel is am MEER und eine ganz "große" Stadt im Sommer... zu deinem Glück musst du dir in KIEL eine Wohnung suchen und nicht in einer Stadt wo die Mieten ins unbezahlbare gehen.... : )

Zu Gaarden: die Lage ist recht zentral, es gibt es viel viel schönere Viertel wie z.B. Südfriedhof, in der Nähe vom Stadtpark oder Gegend bei der "Holtenauer Straße (wo auch mehr Deutsche zu finden sind.)

Wo wohnst du jetzt ? Bist du an der FH oder Uni angenommen worden ? Welcher Studiengang ?

Grüße Basti (23. August 2005 23:22)


QuoteVon: Gero | 24. August 2005 00:21
Re: Kiel-Gaarden
In Gaarden gibt es günstige Wohnungen - der Nachteil ist allerdings, dass die Atmosphäre dort nicht besonders gut ist - kein Flair. Ziehmlich viele sozialhilfeempfänger und alkoholiker - merkt man, dass es den Leuten dort nicht so gut geht. Auch sonst spielt sich das Leben eher auf dem Westufer ab. Ich würde dir Gegenden wie Südfriedhof, Schreventeich, Blücherplatz empfehlen. Gaarden ist nun aber nicht die schlechteste Wahl, da du eben günstig wohnen kannst und du eingentlich alles mit dem Fahrrad gut erreichen kannst. Innerhalb Gaardens gibt es acuh noch Unterschiede. Solltest du an der FH studieren, wäre das eine weiterer Vorteil, da die auch am Ostufer liegt. Guten Start.


[...]

QuoteVon: Siestras238  | 29. August 2005 14:22
Re: Kiel-Gaarden???
Hallo!

Ich absolviere gerade ein Praktikum in Kiel-Gaarden und habe mittlerweile einen recht guten Einblick ins Gaardener Leben bekommen.
Mir persönlich ging es anfangs als ich nach Kiel kam nicht anders als vielen, zieh bloß nicht nach Gaarden wurde mir gesagt.
Durch mein Praktikum habe ich mit vielen Gaardenern Kontakt und kann sagen das es ein Statdteil ist mit vielen Nationalitäten. Dies macht sich zudem bemerkbar das man Internationale Geschäfte hat und ein buntes kullinarisches Angebot.
Zwar kann man nicht leugnen das viele in Gaarden lebenden Menschen am Existenzminimum leben und sich das wiederum im Stadtbild wiederspiegelt, aber es gibt trotzdem viele Menschen die etwas in Gaarden verändern und bewegen wollen.
Was nämlich die wenigsten Nicht-Gaardener wissen ist das es viele Veranstaltungen auch auf dem Ostufer gibt und zahlreiche Einrichtungen die verschiedenste Sachen auf die Beine stellen, mir ging es vor meinem Praktikum nicht anders.
Ich will Gaarden auf diesem Wege nicht Wünderschön reden, doch finde ich das es zu leicht ist zu behaupten das in Gaarden nur die sozial Schwachen und Ausländer leben (Gaardens Bevölkerung ist bunt gemischt, in jeder hinsicht) und alles ach wie schrecklich sei. Sicherlich passieren hier Dinge die nicht toll sind aber ich habe bis jetzt ein wirklich positives Bild gewonnen von dem Stadtteil.
Ich könnte noch vieles mehr über Gaarden berichten, denn wie sich der Stadtteil gibt "Gaarden...bunt & vielfältig" so vielschichtig muss man ihn auch betrachten.
LG Anja


QuoteVon: GeGe  | 29. August 2005 14:32
Re: Kiel-Gaarden???
einige vermieter in gaarden bieten ihre wohnungen die erste drei monate oder sogar das erste habe jahr mietfrei an - das soll was heißen.
gaarden ist nicht wirklich zentral und genießt einen relativ schlechten ruf, ein freund von mir wohnte dort, nachts bin ich da nicht alleine auf die straße gegangen, sonst gin es eigentlich.


[...]

QuoteVon: TYRAS007 | 19. August 2006 01:32
Re: Kiel-Gaarden???
Hallo,

klar ist Gaarden nicht der Hit, aber wir waren auch schon auf Wonungssuche. Einige sind echt der Hammer, keine Ausstattung und Miete zu hoch. In Mettenhof rennen Sie Dir hinterher wenn Du eine Wonung willst, kannst sogar eine EBK fordern, die bauen die ein .. lol .. Aber Gaarden ist ok und die Türken oder was das sonst alles so wohnt auch, Multi .... Außerdem habe ich noch nie einen Türken morgens um 07:00 Uhr am Kiosk mit der Dose Bier gesehen, komisch oder ? Deutsche sehe ich oft :-)

Gruß
Andreas


QuoteVon: ...Sieisgutesmädchen...  | 07. Mai 2008 09:31
Re: Kiel-Gaarden???
Ich habe mal in Mettenhof gewohnt..und wohne jetzt gute 10jahre in Gaarden.

Ja es stimmt das es hier viele Alkoholiker gibt aber wo ist es anderes.?..? bei uns sitzen sie draußen und relexen und woanderes auch oder in deren Wohnung.
Über mettenhof kann ich nur sagen das es dort nachts mal schießereien gibt und denn findet man mal eine Leiche im See also meine meinung über Mettenhof ist SEHR SCHLECHT...!





Aus: "Foren - Studieren / Wohnen in Kiel >> Kiel-Gaarden???" (2005)
Quelle: http://www.studis-online.de/Fragen-Brett/read.php?59,107651

-.-


Quote[...]

QuoteVon: Mickey85 | 02. September 2007 23:08
Gaarden wirklich so schlimm?
Hallo,

habe mal hier im Forum gelesen, das Gaarden (hoffe es ist richtig geschrieben) der total schlime Stadtteil sein soll...
Warum eigentlich?

Also ich kenn mich ja in Kiel net aus...
Aber wollte nur mal wissen, welche Stadtteile denn wirklich net gehen und wo es sogar einer Art Ghetto ähnelt...

Liebe Grüsse...


[...]

Quote[...] Von: Claudette84 | 03. September 2007 11:24

Re: Gaarden wirklich so schlimm?
Ich bin neulich nachts mit dem Auto durch Gaarden gefahren, weil ich wissen wollte, ob es wirklich so schlimm ist.
Ist es.
Kein Scherz: Innerhalb von 5 Minuten sind wir an 3 "Türkencliquen" vorbeigefahren, ein Punk hat eine Bierflasche auf unser Auto geworfen und in diversen Hauseingängen standen vermummte Männer rum.
Kann alles Zufall gewesen sein, aber mir hat es als Eindruck gereicht.
Als Mann ist das vielleicht nicht so schlimm, aber als Frau würde ich mich nicht trauen, da nachts von einer Bushaltestelle nach Hause zu gehen..


QuoteVon: gast  | 03. September 2007 14:01
Re: Gaarden wirklich so schlimm?

Ich würde Gaarden auch eher meiden. Zumal es teilweise auf dem Ostufer liegt und sich alles in Kiel auf dem Westufer abspielt.

Wik, Südfriedhof, Schrevenpark, Düsternbrook/Blücherplatz, Ravensberg usw. sind nett zu wohnen und wesentlich näher an der Uni.


QuoteVon: Mickey85  | 03. September 2007 14:23
Re: Gaarden wirklich so schlimm?
ach du liebe güte!

Danke für eure Antworten....also ne da will ich nicht hin! Bekomme ja schon beim lesen Angst! ;-)

Hab mich auch schon hewundert warum die Wohnungen so viel günstiger sind...
jetzt weiss ich es ja... :-)


[...]

QuoteVon: Mickey85  | 03. September 2007 21:05
Re: Gaarden wirklich so schlimm?

Gibt es denn noch andere Stadtteile die so ähnlich sind wie Gaarden?



QuoteVon: CLaudette84  | 04. September 2007 09:38
Re: Gaarden wirklich so schlimm?

Mettenhof ist eigentlich nicht überall hässlich und man bekommt riesige Wohnungen für wenig Geld.
Leider ziehen günstige Preise auch entsprechende Bewohner an.. Wenn man durchfährt, sollte man sich über Menschen mit Einkaufswagen voller Bieflaschen nicht wundern.
Finde ich aber immer noch besser als Gaarden..



[...]

Quote
Von: Mukkel (IP-Adresse bekannt) | 17. Mai 2008 00:18
Re: Gaarden wirklich so schlimm?

[...] Ich bin Deutsche und lebe in Gaarden seit 10 Jahen. Mir ist noch nichts passiert. [...] Ach ja!!!! Es gibt in Gaarden keine Disco!!!!



Aus: "Foren - Studieren / Wohnen in Kiel >> Gaarden wirklich so schlimm?" (2007)
Quelle: http://www.studis-online.de/Fragen-Brett/read.php?59,450165


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Kiel – Sieben mysteriöse Schüsse im Treppenhaus eines Gaardener Mehrfamilienhauses standen gestern im Mittelpunkt eines Prozesses vor dem Kieler Amtsgericht. Mysteriös deshalb, weil außer dem Pistolenschützen keiner im Saal wusste, warum sie überhaupt abgefeuert wurden. Wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz wurde der 36-jährige Angeklagte zu neun Monaten Freiheitsstrafe verurteilt.
Als Auflage für die dreijährige Bewährungszeit muss der selbstständige Gärtner, in dessen Umfeld nach dem Vorfall vom 17. Juni 2007 auch noch eine abgesägte Schrotflinte und ein weiteres Gewehr nebst 200 Schuss Munition sichergestellt wurden, 700 Euro Geldbuße an eine Blindenhilfsorganisation zahlen.
Ursprünglich hatte die Staatsanwaltschaft wegen versuchten Totschlags gegen den vielfach vorbestraften Mann ermittelt. Doch die Projektile waren damals soweit vom mutmaßlichen Gegner, einem Nachbarn des Angeklagten, in Briefkästen und in der Wand eingeschlagen, dass der Tatvorwurf am Ende auf Waffendelikte beschränkt wurde.
In diesem Punkt war der vor Gericht sichtlich um Seriosität bemühte Angeklagte im schwarzen Anzug mit Krawatte geständig. Von Einsicht konnte dagegen keine Rede sein: Es sei doch bewiesen, dass er richtig gehandelt habe, erklärte der bekennende Schütze. Denn der andere, der fortwährend seine Familie bedroht und beleidigt habe, sei doch ebenfalls bewaffnet gewesen.
Nach der Schießerei hatte die Polizei die Waffen, eine Gasmaske, MG-Munition, Pfefferspray und Handfesseln auf einem Dachboden in der Bielenbergstraße und in einem Kleingarten in Gaarden sichergestellt. Früher in der Türkei seien sie jagen gegangen, begründete der Angeklagte die Anhäufung des Arsenals, das seinem Stiefvater gehöre. Der habe seine Pistole (,,Walther PPK Kaliber 7,65") samt Munition jahrelang im Kinderzimmer auf dem Kleiderschrank gehortet.
Nach dieser belastenden Aussage darf nun auch der Stiefvater mit einem Ermittlungsverfahren rechnen, ließ die Staatsanwältin durchblicken. (gey)


Aus: "Neun Monate für sieben Schüsse im Treppenhaus" (Kieler Nachrichten vom 21.05.2008 01:00:00)
Quelle: http://www.kn-online.de/artikel/2362728


Textaris(txt*bot)

#13
Quote[...] Kiel (ots) - Am vergangenen Samstag machten Polizisten im Stadtteil Gaarden-Ost eine ungewöhnliche Entdeckung. Sie fanden in einer Brötchentüte ein Drogenversteck der etwas anderen Art.

    Gegen 13 Uhr führten Einsatzkräfte des so genannten Brennpunktdienstes des 4. Polizeireviers Kiel eine Personenkontrolle auf dem Vinetaplatz durch. Auf einem dortigen Pfeiler entdeckten die Beamten zwei prall gefüllte Brötchentüten. Auffällig hieran war lediglich, dass diese Tüten keinem der anwesenden Personen gehörte - was im Nachhinein auch nicht verwunderlich schien. In jeder Tüte befand sich ein ausgehöhltes und mit Haschischbrocken gefülltes Brötchen. Insgesamt fanden die Beamten in den beiden Schrippen 27 kleine Brocken des Rauschmittels.

Die "Drogenbrötchen" wurden beschlagnahmt und der Vernichtung zugeführt.

[...]


Aus: "POL-KI: 081103.1 Kiel: Diese Brötchen waren nicht zum Essen gedacht..." (03.11.2008)
Quelle: http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/14626/1294317/polizeidirektion_kiel


lemonhorse

Posted in Realitaets.Tunnel on December 17th, 2008 by lemonhorse

[Kiel Gaarden, Supermakt am Karlstal, KVG Linien, Neuronale Daten]

Grünes Licht und kaltnass beschlagene Scheiben. Zum Glück hatte ich den roten Eimer schon griffbereit als sich mein Magen entleerte. Heute wandelte sich mitten im Dezember der visuelle Inhalt, welcher mir aus dem kalten Kieler Nebel in meine neuronale Empfangsstation gekrochen kommt. Im Supermarkt der verwegenen Gestalten erblicke ich phantasierte Ölgemälde und einzigartige hypnotisch hochstilisiert Filmszenen in innerer Zeitlupe. Die Vorlagen dazu sind echt: das kaputte Gesicht versteckt unter einer alten Sonnenbrille unter Neonlicht in Lederkluft. Er steht vor dem Süßigkeitenregal für mich Model. Ruhig und konzentriert schiebt er die Brille nach oben um all die Schokoriegel genau in Augenschein zu nehmen. Langsam geht er dabei in die Knie und die hell braunen Cowboystiefel drehen sich dabei langsam auf dem Kachelboden, das fettige hellblonde Haar fällt ihm trotz hochgeschobener Sonnenbrille in die Augen. Später tritt der Erinnerung noch die markant seidig-dürre jungen Frau hinzu, die mir morgens am Hauptbahnhof einen zerbrechlichen Blick zugeworfen hat.
Der Atem und der Rauch im Torbogen des Hauseingangs, Menschen gehen vorüber im Gespräch, jemand lacht vergessen. Der ganze Rausch - und Klangpegel von Stadtakustik.
Und ich sitze im Bus und denke: wenn ich Liebe empfinde, so können es meinetwegen auch Botenstoffe im Nervensystem sein. Die Botenstoffe aber verdoppeln sich im Sinn zu mehr als Botenstoff, wenn ich den Botenstoff fühle und über ihn nachdenke. Und wenn ich von einer Situation niedergeschmettert bin, so realisiere ich auch eine solche Situation in ihrer Heftigkeit - bei genügend Geistesgegenwart denke ich womöglich über diese Situation mein teil hinzu.
Zugegeben, das sich der schmutzige Abend von einem achtlos vorbeiziehenden in einen einzigartigen verwandelt, habe ich allerdings nicht im Griff. Ich gehe noch ein paar Schritte auf der feuchten Kopfsteinpflasterstrasse. Es ist ein leichtes dann tief einzuatmen.

lemonhorse

Karlstal - Elisabethstraße: Es ist dunkel geworden, kalter Nebel hängt in der Luft. Die Ampel steht auf rot. Kein Auto weit und breit. Eigentlich müsste ich über Rot gehen, doch unentschlossen bleibe ich stehen und werde unfreiwillig Zeuge einer Unterhaltung neben mir: "Du kannst schneller Vater werden als du denkst - ich spreche zwar nicht aus eigener Erfahrung aber..." ein kurzes nach unten verzogenes Lächeln flackert über ihr Gesicht. Sie dreht ihren Kopf kurz zu mir herüber, nimmt das Handy beiseite und sagt: "ich habe schon gedrückt" (sie meint den Knopf an der Ampel) - Mir entfährt: "Gut, ich werde nicht über die Strasse schleichen." - Sie überlegt 1 1/2 Sekunden und sagt dann: "Komm, wir schleichen zusammen". Ich muss an Lennardo denken, der immer völlig fassungslos vor der Tatsache kapituliert, dass ich nicht immer über Rot gehe wenn kein Auto fährt. Womöglich denkt er, ich hätte die eigene Robotterschaft akzeptiert.


Textaris(txt*bot)

#16
weihnachten unterm tresen //
sieben stunden unterwegs in gaardener eckkneipen //
vier bier ein foto und ne zeichnung //

Vorläufiger Abschlussbericht zu Gaardener Eckkneipen (2008/2009)
Aus dem galaktischen Ministerium für Stadtteilerkundungen (Hessen Kassel, ROLLE UND LADYWEISSWURST)

http://www.subfrequenz.net/gaardistan/?p=278

Thomasio

#17
  Seit einiger Zeit ist am Karlstal folgendes Phänomen zu beobachten; Männer mittleren Alters überqueren am helllichten Tage die Straße. Und das, obwohl sich ganz in der Nähe eine Ampel befindet, die in regelmäßigen Abständen per leuchtender Grünphase die Fußgänger sicher auf die andere Straßenseite bringt. Selbst bei jenen rücksichtsvollen Rotphasengängern, die entweder aus terminlichen Gründen keine Verkehrsgeduld aufbringen oder sich in ihrem träumerischen Gemütszustand keine Verzögerung ihrer Gehgeschwindigkeit erlauben können, um den Faden ihrer musischen Gedankengänge nicht zu verlieren, wird hin und wieder ein gelbes Auge zugedrückt. 
In der Gaardener Bevölkerung stießen jene kleinen Gesetzüberschreitungen bisher auf Toleranz (vorrausgesetzt, es befinden sich keine Kinder in der Nähe) und heimlichen Neidgefühlen, die aber meistens mit einem selbstironischen Kommentar kompensiert wurden und überdies zur Erheiterung der allgemeinen Straßenstimmung beigetragen hat. Was aber momentan beobachtet wird, ist eine radikale Veränderung der Selbstwahrnehmung. Manche gehen so weit und sprechen gar von einem Totalverlust der Verantwortung. Wurde doch zunehmend beobachtet, wie jene Männer mittleren Alters schnurstracks die Straße überquerten, ohne auch nur ein Mal nach links oder nach rechts zu schauen. Wenigstens ein kurzer Seitenblick in eine Richtung wäre schon mit Wohlwollen begrüßt worden, so ein Anwohner, der die brenzligen Situationen mehrmals mit Nervosität miterleben musste. Zeugen haben überdies mit Nachdruck ausgesagt, dass jene Männer mittleren Alters höchstwahrscheinlich alkoholisiert waren. Manche sprachen auch von einem `Zustand des Vollrausches`, den sie daran zu erkennen glaubten, dass die Männer in augenfälligen Schwankungen auf sich aufmerksam machten. Ein älterer Passant will einmal miterlebt haben, wie jemand geradezu im rechten Winkel vom Gehweg abbog und selbstredend in den fließenden Verkehr eintrat. Wie durch ein Wunder wurden jene Lücken gefunden, die ein mäßiger Autostrom ergibt, wenn die Fahrer auf den Mindestabstand und auf das vorgeschriebene Tempolimit achten, so dass niemand dabei zu Schaden kam. Seit einigen Wochen häufen sich nicht nur die Vorfälle, sondern auch die Anzahl derjenigen, die zusammen die todesmutige Überquerung zum ersehnten Sky - Markt vollführen. Selbst Vollbremsungen, Hupkonzerte und Beschimpfungen der Autofahrer scheinen keine wirkliche Abschreckung dazustellen. Wenn überhaupt, so gibt es als Reaktion höchstens das Zeigen des Mittelfingers, der einen schwungvollen Halbkreis beschreibt und sich anscheinend mehr aufs Weltenganze bezieht als auf eine einzelne Person, so dass sich niemand persönlich verletzt fühlen muss. Erst Gestern wurde eine dreiköpfige Gruppe Männer mittleren Alters gesehen, die sich den Arm um die Schultern legten und blindlings auf die andere Seite stürmten, zu spontan, um als Außenstehender noch zu reagieren, zu entschlossen, um sie davon abzuhalten, und sie taten es frei nach dem Motto; nach uns die Bremsspuren. 

lemonhorse

#18
Posted by Lemonhorse in Kiel.Gaarden, Kiel.Refugium, Realitaets.Tunnel on August 3rd, 2009

Im Industriegebiet nahe der Schnellstraße höre ich manchmal die Schweine aus den fahrenden Anhängern quicken bevor sie ein Stück weiter das Gelände der Massenschlachtungseinrichtung erreichen.
Kann es sein, daß die Befindlichkeiten wieder stärker auf die Straße getragen werden? - Da prügeln sich die Leute vermehrt auf dem Bürgersteig. Jedenfalls letzten Freitag auf dem Kieler Ostufer. Die Köper werden schmerzlich bearbeitet und sind doch schon halb betäubt. Die Bewegungen wirken verlangsamt - und die Leute stehen halb lachend halb beschämt mit einer Flasche Bier in Händen 2m daneben - ist nun mal Freitag Nacht, es ist eben der Alkohol, lass sie mal machen, es muss ja mal raus (so ähnlich steht es zumindest den umstehenden Leuten ins Gesicht geschrieben, als wir mit dem kleinen französischen Unfallauto in Schritttempo vorbeifahren) und fragen ob alles ok sei - jaja, is' alles ok, Polizei kommt gleich.
Dann war dann auch noch der junge Skater mit halb runtergelassenen Hose der sich nachmittags an einer offenen Bushaltestelle von einer jungen Dame einen runterholen lässt (angrenzend an an die Schrebergärten und dem alten Bahnübergang), während ein Autofahrer auf der gegenüberliegenden Straßenseite neugierig in die Bremsen geht - um sich alsdann schmunzelnd und ein wenig aus der Fassung die Szenerie genauer anzusehen. Ich weiß nicht, ob es dadurch noch zu einem Auffahrunfall gekommen ist - denn wir 3 aus der Garage mussten mit dem kleinen französischen Unfallauto noch rasch zum Supermarkt, wo sich die Belegschaft zur Freude und (so wurde es vertrauensvoll aus interner Stelle an mich herangetragen) als belustigenden Zeitvertreib die Kundschaft auf den Überwachungsvideobändern ansieht.

lemonhorse

#19
Category: Fraktal.Text, Gedanken.Memo, Kiel.Gaarden, Wortbrocken.Cafe
Tag: Fensterscheibenkino, John Wayne, Linie41, Weltgrenzen (V1.0, 09/2010)


Mein Fieber macht mich Froh.
Die Bäume, der Himmel, die Wolken fluchten.
Fensterscheibenkino in der Linie 41.
Warum das spontane in-der-Welt-zu-sein-Glück mich
kurzzeitig fast erschlägt - an anderen Tagen sich aber
erst nach einem kräftigem Espresso Stück für Stück entfacht
(wenn überhaupt) - bleibt mir ein Rätsel aus Hirntiefen.

Nebensächliche Beobachtungen sind kaum zu bremsen:
eine wasserstoffblonde Frau mit der irregulären Anziehungskraft
einer Außerirdischen zieht sich den Pullover aus
und versprüht, ohne einen wahrnehmbaren Funken von
Zweifel, ihr Deo unter ihren Achseln und nebenbei im Linienbus.
Eine Sache von Sekunden. Aber dennoch lautmalerisch.
Ffffft (rechts), ffffftt (links).

Da wäre das Schlendern durch Kiel Gaarden.
Man läuft hier und da noch auf Kopfsteinpflaster.
Naturstein mit Ritzen. Dort sammelt sich Unrat
und wildes Kraut neben dem Straßenablauf.
Unwirsche Zustände liegen hier immerhin offen.
Das ist mir manchmal lieber als die gepflegte Verschlagenheit der Aufgeräumten.
Schnell ist es dunkel geworden. Herbst 2010.

Der Werftpark ist fast Menschenleer.
Vor Ismails Einzelhandelladen sehe ich durch das Schaufenster
und entdecke einen großen Gartenzwerg vor der Kassenwage.
Daneben einem hochgewachsenen Kaktus.
Die Verkaufslichter sind bereits aus.
Ein Stück weiter trinken ein paar Herren ihren Tee.
Auf einem Schild über den Eingang leuchtet neon-matt Arkadas.
Das heißt womöglich Freund (oder Freundschaft?), erinnert mich an das Wort Arkadien.
Beim Vorrübergehen höre ich gedämpft Stimmengewirr, Musik und Lachen.
Für einen Bruchteil einer Sekunde erblicke ich dort durch die Tür
John Wayne auf einer Bilderkollage an der Wand.

Ich frage mich für einen Moment, ob sich dieses Bild von
John Wayne (welches ich eben erst wie beschrieben im türkischen
Pub Arkadas erblickte) in gleicher weise interpretieren könnte, wie ein scheinbar lieblos
gebasteltes DIN A4 schwarzweiß Plakat für eine tönende Abendveranstaltung.
Das Plakat klebte übrigens an einer Häuserwand in der Elisabethstrasse.
Auf der Plakatkollage warb Sylvester Stallone in seiner Rolle als Rambo,
für eine lokale Punkband. Er war wie John Wayne kurzerhand zu einem
Masup Element geworden (http://de.wikipedia.org/wiki/Mashup) .
Der Gartenzwerg, John Wayne und Rambo als Elemente der Aufeinanderschichtung von Weltbezügen.
Als ironische Klischee-Kollagen. Aus Zufall und Montage.


lemonhorse

Medusastraße: die Abstände von Nächten in denen sich ein Paar anschreit - oder in denen die Faust oder womöglich andere Körperteile gegen Autoblech knallen haben sich in den letzten Monaten verkürzt.



lemonhorse

#21
Category: Gedanken.Memo, Kiel.Gaarden, Wortbrocken.Cafe / Tag: Karlstal, Urbanes Träumen

Zeit von oben. Die Kieler Förde aus der Luft aus betrachtet.
Über der Stadt wirkt die Zeitlichkeit etwas deutlicher im Bild.
Der Wind weht milde über das Baltisches Meer.
Der Himmel leuchtet hell grau – so das ich besser die Augen etwas zukneifen sollte.
Wenn ich von hier aus etwas im Blickfeld wahllos heranzoome sehe ich vielleicht wie
der Rost abbröckelt. Schon rostet uns Menschen das Lebensgefühl wie ein Vorhängeschloss einer Dachluke.

Dieses ungelenke Fliegen über den Häusern von Kiel Gaarden ist abwegig.
Schnell hinan und hinab. Meine Wünsche landen bereits auf dem Gehweg.
Neben mir laufen ein paar Menschen unbeirrt ihren Weg, denen es völlig einerlei zu sein scheint,
ob da etwas aus der Luft auf ihren Gehweg stolpert.

An der Ampel steht neben mir eine vielleicht 55 jährige Frau. Sie hat eine stark getönte Sonnenbrille auf, so das ich ihre Augen nicht sehen kann. Sie sagt: "Man könnte doch über die rote Ampel gehen, es kommt ja kein Auto". Sie geht bei Rot über die Straße und wartet dann auf der anderen Seite. Die Ampel springt auf grün – und ich gehe über die Straße. Auf der anderen Seite nimmt mich die Frau in Empfang und sagt: "Sie sind so einer der die Regeln befolgt, stimmt's?" – Mir rutscht ein "Ja, manchmal" heraus. Unsere Wege trennen sich. Irgendwo in einem bestimmten Rahmen hat ein Jeder seine Weltvorstellung versteckt. Ich fühle mich ertappt.

Zerbrochen wird die Selbstwahrnehmung schon beim ersten Becher Kaffee. In der Schwarzen Kaffe-Oberfläche siehst du dein verzerrtes Spiegelbild unter den Neoröhren am Bäckertresen. Wer soll das sein, den ich da sehe?

Draußen ist kein Entkommen vor zerbröckelter Sprache und augenblicklichen Gesten. Es geht zur Arbeit, noch dem Schlummer nah. Im Treppenhaus ein paar Straßen weiter ist die Luft mit Duschgel und Alkoholikerschweiß beträufelt. Vor dem Supermarkt am Karlstal hingegen steht leise und unabweisbar die kleine Urinwolke 30cm über dem Pflastersteinen, da müssen wir durch – denn wer Kiel Gaarden einfühlsam erforschen will, sollte in diesem Supermarkt am Karlstal einkaufen gehen. Ich stehe gerade an der Kasse. Freundlich werde ich gefragt, ob ich den Kassenbon behalten möchte. Hier unter den Überwachungsbildschirmen neben den Safttüten offenbart sich ein Stück seinsvergessene Wirkmacht des urbanen Träumers.

Es ist nicht einfach die Signale einzuordnen. Ruft der Moment: Was ist dein Begehr? – Und verblüfft staune ich: wovon zeugen dort die Tätowierungen am Hals? Oder die zarten Stoffturnschuhe? Und die Mobiltelefone werden in manchen Händen zu Abschottungswaffen. Wir Menschen werden angegriffen mit umfunktionierten handlichen Banalitätsmaschinen ausgestattet mit Variationen von Klingeltönen. Da redet wer mit irgendwem immer das Gleiche – nicht aber das Selbe. Doch manche Mobiltelefone brennen sich mit schleichendem Schmerz und als Einsamkeit in die innere Welt. Der tote Winkel der Selbstwahrnehmung. Jedes Telefonat birgt kleine neurologische Mikrosprengungen. Telefone legen mit jedem Wort Wunden in den Verbindungen frei.


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Am Sams­tag­vor­mit­tag zeigte ein 51‐​Geschädigter aus dem Stadt­teil Gaarden‐​Ost eine Raub­tat an, die im Laufe der Nacht von Frei­tag auf Sams­tag in sei­ner Woh­nung im Kir­chen­weg pas­siert sein soll. Dort habe er mit eini­gen Bekann­ten Alko­hol zu sich genom­men als es zu einem Streit kam. Plötz­lich bedroh­ten ihn drei Per­so­nen aus dem Stadt­teil Gaarden‐​Ost mit einem Mes­ser und einer Gas­pis­tole und ver­lang­ten Bar­geld sowie Wert­ge­gen­stände. Unter dem Ein­druck der Bedro­hung gab der Geschä­digte 100 Euro Bar­geld her­aus und die Täter ent­wen­de­ten noch ein Handy. Umfang­rei­che Ermitt­lun­gen und poli­zei­li­chen Maß­nah­men des Kri­mi­nal­dau­er­diens­tes und des 4. Poli­zei­re­viers führ­ten zur Fest­nahme der drei Beschul­dig­ten im Alter von 15 bis 19 Jahren.

...


Aus: "16 Festnahmen nach 5 verschiedenen Raubtaten im Stadtgebiet" Ruediger Kohls (Montag, 04. April 2011)
Quelle: http://foerdefluesterer.de/Artikel/News/16-Festnahmen-nach-5-verschiedenen-Raubtaten-im-Stadtgebiet.3330.html

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Quote[...·] Dass der Kieler Szeneclub STAR PALAST nicht in Vergessenheit gerät, dafür sorgt Klaus Bunsen alljährlich mit seinen STAR PALAST REVIVAL Parties. Betritt man die Halle400 zu einem der Revivals, kommt es einem vor, als sei es erst gestern gewesen, dass Jimi Hendrix, The Cream oder Bill Haley live in Kiel auf der Bühne gestanden hätten.

...


http://www.starpalast-kiel.de/

-.-

Quote[...] Kiel - Die meisten der neun Moscheen im Kieler Stadtgebiet sind aufgrund der Schlichtheit ihrer Fassaden kaum wahrnehmbar. Das soll sich jetzt teilweise ändern. Gleich zwei Vereine haben bei der Stadt den Bau von Minaretten beantragt.

Der Verein Diyanet übernahm vor fünf Jahren das ehemals von Elektronik Thales genutzte Firmengelände in der Elisabethstraße 6 dicht an den Werkstoren von HDW. ,,An ein Minarett dachten wir schon damals, aber es fehlte am Geld", sagt Bekir Yalim vom Vorstand des Moscheevereins. Jetzt sei die finanzielle Lage besser, und außerdem werde man von Besuchern immer wieder darauf angesprochen, dass die Moschee gar zu unauffällig sei.

Ein 24 Meter hohes Minarett, das zur Werftstraße hin ausgerichtet ist und über einen Durchmesser von 1,50 Meter verfügt, soll künftig zum Wahrzeichen des Gebäudes werden, sagt Vereinsvorsitzender Mustafa Bayraktar. Dezent will man sich in Sachen Gebetsruf verhalten. Nach der reinen Lehre müsste der Muezzin seinen Frömmigkeitsappell fünfmal am Tag erschallen lassen, die Gaardener wollen sich aber mit täglich einem Ruf zur Mittagszeit begnügen. Und auch das nur in einer Lautstärke, die im Prinzip lediglich auf dem Hof der Moschee zu vernehmen ist, kündigt Bayraktar an.

Ähnlich stellt sich der Fall im ehemaligen ,,Starpalast" dar. Dort hat die Türkische Gemeinschaft eine Moschee eingerichtet, die äußerlich ebenfalls in aller Schlichtheit daherkommt. Auch dieses Haus soll künftig ein Minarett erhalten, um besser wahrnehmbar zu sein.


Aus: "Moscheen in Gaarden sollen Minarette bekommen" Martin Geist (kn, 08.04.2011)
Quelle: http://www.kn-online.de/lokales/kiel/226585-Moscheen-in-Gaarden-sollen-Minarette-bekommen.html



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Quote[...] Die Kieler Roma nutzen zur Zeit die Angebote wie das "Medibüro", die eigentlich eingerichtet wurde, um papierlosen Migranten Ärzte zu vermitteln. Eine Roma-Frau brachte Zwillings-Frühchen zur Welt. Auf den Kosten für die Geburt blieb das Städtische Krankenhaus zunächst sitzen. Sozialamtsleiter Bornhalm muss einen Weg finden, die Kosten auszugleichen, irgendwie. Über soziale Netzwerke sollen Roma Kleider- und Essensspenden nutzen dürfen. Doch die Stadt müsse abwägen - sie dürfe, laut Stadtrat Adolf-Martin Möller, "keinen Anreiz für die weitere Zuwanderung von Menschen in ähnlicher Lebenssituation bieten." Auch Bornhalm spricht vom "Fluch der guten Tat".

"Wer sich hier niederlässt, muss meist unter menschenfeindlichen Bedingungen arbeiten", sagt der Kieler SPD-Landtagsabgeordnete Bernd Heinemann. Ein Großteil der Roma leben in seinem Wahlkreis, im Kieler Stadtteil Gaarden. Hier hat sich, laut der Kieler Kriminalpolizei, mittlerweile auch Gaststättenprostitution etabliert - in Hinterräumen und Toiletten arbeiteten meist Bulgarinnen.

Heinemann hat das Problem der zugezogenen Roma an den Europaausschuss des Kieler Landtags weitergeleitet. Denn lösen kann es auf regionaler Ebene niemand.

...


Aus: "Roma in deutschen Städten - "An den Grenzen des Sozialstaats""
Von Kristiana Ludwig für tagesschau.de (08.04.2011)
Quelle: http://www.tagesschau.de/inland/roma186.html

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Quote[...] Um 21 Uhr sprachen sie den 20-Jährigen in der Medusastraße an und fragten nach einer Zigarette. Sie bedrängten ihr Opfer und hielten ihm ein Messer vor. Anschließend drängten sie ihn in einen Hausflur in der Medusastraße 25, schlugen ihm mehrmals ins Gesicht und sprühten ihm dort Pfefferspray in die Augen.

Nachdem der Mann wehrlos war, durchsuchten ihn die Täter und  fanden einen 50 Euroschein. Anschließend flüchteten sie auf die Straße und entfernten sich in unbekannte Richtung. Der 20-Jährige erlitt durch die Schläge Prellungen im Gesicht.

Der eine Unbekannte ist etwa 25 Jahre alt, 185 cm groß, von kräftiger Statur und und hat kurze braune Haare. Der Zweite ist bedeutend jünger, etwa 18 Jahre alt, schmächtiger und kleiner, etwa 168 cm. Er hatte schwarze kurze Haare und sprach Deutsch mit Akzent.

Bereits am Freitagabend haben Unbekannte einen Pizzaboten in Gaarden-Ost mit einer Schusswaffe bedroht. Anschließend entrissen sie dem 22-Jährigen das Portemonnaie.

Um 22 Uhr wollte der Pizzabote eine Bestellung in der Blitzstraße ausliefern. Als er die Ware aus dem Kofferraum nahm, bedrohten ihn zwei maskierte Personen mit einer Schusswaffe und drängten ihn in einen Durchgangsweg, der zu den Schrebergärten führt. Dort kamen ihm drei bis vier weitere maskierte Täter entgegen und umringten ihn.


Einer der Unbekannten entriss dem Mitarbeiter des Pizzadienstes das Portemonnaie mit 50 Euro Bargeld. Die dunkel gekleideten Täter flüchteten in eine unbekannte Richtung.

...


Aus: "Schwere Raubüberfälle in Gaarden" (28.03.2011)
Quelle: http://www.kn-online.de/lokales/kiel/224755-Schwerer-Raubueberfall-auf-Pizzaboten.html


lemonhorse

#23
Category: Kiel.Gaarden, Realitaets.Tunnel, Wortbrocken.Cafe
Tag: Glück im Elend

Synonyme für: schlittern - gleiten, rutschen, abgleiten, glitschen, schleifen, schusseln, schliddern, ausrutschen, rutschen, hinfallen, schliddern, gleiten, schleifen, schusseln, hinabrutschen, absacken, niedergehen, hinabgleiten, abwärts gehen, absteigen, sich entfernen, abgleiten, hinunterrutschen, schweifen, abweichen, versacken, gleiten, ausgleiten, den Halt verlieren, ausrutschen, fallen, glitschen, schwebend fliegen


Ich habe das Fenster auf Kipp. Irgendetwas wie eine alte Hupe ertönt draußen: "Andreas ich liebe dich!" ruft eine Frauenstimme die Hausmauern empor. "Ach komm'!" ertönt es aus einem Fenster. Die Hupe wird noch drei mal betätigt, die Frau lacht heiser und fährt davon.

Vorgestern sprühte ein junger Mann (an genau der Stelle wo sich eben die Frau davon gemacht hat) einem anderen jungen Mann Reizgas ins Auge. Der reibt sich weinerlich das Gesicht und sagt: "Was soll denn der Scheiß, ich habe damit doch gar nichts zu tun!..." Sie trotten wie alte Freunde weiter die Straße entlang, bis der eine dem anderen etwas leise zu zischelt und dann wieder versucht den anderen ins Gesicht zu sprühen, bei dem Versuch sich aber auch selbst etwas davon ins Gesicht sprüht. Ich stehe mit eingefrorenem Fragezeichen im Gesicht auf der anderen Straßenseite. Sehe den beiden noch ein mal nach, um dann wider an die Croissants zu denken, die ich besorgen wollte.

Am Vinetaplatz Ecke Karlstal ist die Alk – und Junky Schaubühne nicht nur eröffnet und in Hochform, sondern auch gut besucht. Um die 50 Menschen tummeln sich auf – und zwischen den Sommersonnenpflecken, die sich auf dem Bürgersteig ausbreiten. Ich komme zu spät und platze mitten in den zweiten Akt. Mitten im Geschehen einer mir noch unbekannten Tragikomödie: dürre Frau(1) schreit 5m weit zu einer opulenten Frau(2): "Ich bring dich um, du bist tot!" – an der Ecke Elisabethstraße steht eine Frau(3) mit Kinderwagen und sagt zu ihrer Freundin mit den blond gefärbten Locken: "Das ist doch alles nur Show." – 5m zur linken sitzt auf der Bushaltestellen Bank ein Mann und gestikuliert wild mit seinen Armen. Der Krankenwagen kommt. Hunde bellen. "Sei endlich ruhig!" werden sie prompt angeherrscht.

Gibt es eine göttliche Ordnung des weltlichen Taumels? Gibt es die Geschichte vom Glück im Elend? – Sollte es sie geben, so muss am Karlstal etwas vom Kometenstaub dieser Geschichte der Weltverschlitterung in den klebrigen Dreck neben dem Gulli gefallen sein.


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Quote[...] Kiel (ots) - Betrunken, ohne gültige Fahrerlaubnis und mit gestohlenen Kennzeichen am nicht zugelassenen Fahrzeug trafen Beamte des Polizeibezirksreviers in der Nacht von Donnerstag auf Freitag einen 22-Jährigen in Gaarden an. Zu allem Überfluss versuchte sich der Mann der Kontrolle durch Flucht zu Fuß zu entziehen, konnte aber kurze Zeit später festgenommen werden. Insgesamt kommen nun acht Anzeigen auf den Mann zu.

Den speziell auf Drogen- und Alkoholdelikte im Straßenverkehr ausgebildeten Polizisten fiel der Opel Astra während einer zivilen Streifenfahrt gegen 23:45 Uhr im Ostring auf. Der Versuch, den Wagen zwecks einer Kontrolle zu stoppen, schlug zunächst fehl, da der Fahrer die Anhaltezeichen missachtete und flüchtete. Im Rahmen der Fahndung konnte das Fahrzeug kurze Zeit später im Kirchenweg festgestellt werden, Fahrer und Beifahrer sprangen aus dem Wagen und flüchteten zu Fuß. Während die Flucht des Beifahrers bereits wenige Meter später beendet war, konnte der Fahrer kurze Zeit später an seiner Wohnanschrift in der Julius-Brecht-Straße festgenommen werden. Hier gab der Mann zunächst an, dass er nicht gefahren sei. Sein Auto sei ihm vielmehr kurz zuvor gestohlen worden. Die Beamten konnten ihn als Fahrer aber zweifelsfrei identifizieren.

Im weiteren Verlauf stellte sich heraus, dass der Mann nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis ist, die Kennzeichen des Wagens gestohlen waren und der Wagen nicht zugelassen war. Darüber hinaus erbrachte ein freiwilliger Atemalkoholtest einen Wert von knapp 1,5 Promille, ein durchgeführter Drogenschnelltest ergab ebenfalls einen positiven Wert. Entsprechende Blutproben wurden entnommen.

Die Beamten fertigten anschließend acht Anzeigen wegen Trunkenheit im Verkehr, Fahren ohne Fahrerlaubnis, Diebstahl, Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz, Verstoß gegen das Kraftfahrzeugsteuergesetz, Kennzeichenmissbrauch, des Vortäuschens einer Straftat sowie wegen des Widersetzens gegen Zeichen und Weisungen von Polizeibeamten.

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Aus: "POL-KI: 110808.3 Kiel: Acht Anzeigen auf einen Streich" Von Matthias Arends (08.08.2011)
Quelle: http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/14626/2091861/pol-ki-110808-3-kiel-acht-anzeigen-auf-einen-streich


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Quote[...] Bei einem Feuerwehreinsatz in Kiel-Gaarden haben Polizisten eine Hanfplantage entdeckt. Die Einsatzkräfte waren weger starker Rauchentwicklung zu einer Wohnung in die Elisabethstraße gerufen worden. Auf dem Herd war Essen angebrannt.

Wie die Polizei am Montag mitteilte, umfasste die Hanfplantage 26 Pflanzenkübel. Auch entsprechende technische Ausstattung fanden die Polizisten in der Wohnung des 43-Jährigen vor. Die Pflanzen und die Ausrüstung wurden sichergestellt. Der Mann, der polizeilich bislang noch nicht aufgefallen war, muss nun mit einem Strafverfahren rechnen.


Aus: "Essen angebrannt, Hanfplantage entdeckt" (24.03.2014)
Quelle: http://www.kn-online.de/Lokales/Polizei/Bei-Feuerwehreinsatz-in-Kiel-Gaarden-endtecken-Polizisten-Hanfplantage

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lemonhorse / 15 June 2015 / Gedanken.Memo, Kiel.Gaarden, Kiel.Refugium, Realitaets.Tunnel, Wortbrocken.Cafe

Kiel. Im Niemannsweg rauschen die Bäume ehrwürdig ruhig im Wind, die Borderline-Patienten sind ja auf offener Straße nicht zu sehen. Jeder Stadtteil hat seine Selbstverständlichkeit. Düsternbrook hält sich daran. Das Fahrrad klappert. Die abschüssige Kurve noch, dann zieht es mich wieder auf das Ostufer.
Auch auf dieser Seite der Kieler Förde ergeht man sich im Erfüllen von vorhersehbarem: von der Eckkneipe gegenüber brüllt ein Mann (wie alt mag er sein?) um die fünfzig mit versoffenem Ton einer Frau hinterher. Er bewirft alsdann die Dame mit einer vollen Flasche Bier, die Dame (schlau genug) ist aber schon um die Häuserecke verschwunden und entwichen. Der Flaschenwurf war um zwei Sekunden alkoholverzögert und auch nich zielgenau. Die noch mit dem silbernen Kronkorken verzierte braune Flasche prallt in leicht gebogener Bahn auf die Kühlerhaube von einen VW-Polo. Akustisch ein kurzes Znack-(Pause)-Zrotz-Klock-Klock-Geräusch. Eine kleine Delle im Lack. Eigentlich ist gar nichts passiert. Schon ist wieder Ruhe in der Medusastraße.
Das alte Rad klappert nun gesteigert beim überfahren des Kantsteins – und trägt mich weiter zu einer kleinen Pizzeria. Runter vom Rad. Bin in der Gutenbergstraße – gar nicht weit weg vom Schrevenpark.
Direkt neben mir geht ein hölzernes Garagentor auf. Ich sitze bereits auf einem Gartenstuhl in einem Hinterhof. Vom Holz und der Machart her betrachtet, könnte das knarrende Tor vielleicht in den 30iger Jahren zusammengebaut worden sein. Ein kleiner aber beleibter Bestattungsunternehmer mit stark augenvergrößernder Brille und schwarzer Anzugshose betritt das hinterhöfische Als-ob-Theater. Ein paar tapsige Schritte von kleinen breiten Füßen. Der Gang hat etwas marionettenhaftes. Doch die Füße, in Kunstleder und Gummisohle gebettet, haben keine Fäden und Ösen. Mit einer etwas zu engen und zugeknöpften Weste schiebt der Herr Bestatter den schwarz-rot-gold verzierten Kaffeebecher vor sich langsam über die mit etwas Unkraut umzingelten Kopfsteinpflaster. Er nimmt einen kleinen Schluck aus seinem nur noch mäßig dampfenden Deutschland-Becher. Der Herr in Schwarz sagt recht laut "ja, ja, ja...". Ich frage mich dabei, ob er seine Worte an sich selbst, an niemanden, oder an mich adressiert hat. Möglicherweise weiß er es selber nicht genau. Wir sehen uns an. Er wagt sich noch zwei weitere Schritte zum Als-ob-Bühnenzentrum vor. Hinter ihm das geöffnete Garagentor. Dahinter nur noch dunkler Schatten. Noch ein mal entkommt seinem Mund ein "Ja, ja, ja."
Die Sonne brennt auf den weißen Campingtisch. Ich fühle die Hitze auf dem Gesicht. Der Sommer 2015 hat begonnen. Es ist so hell, dass ich die Augen ein wenig zukneifen muss. Selbstvergessen und etwas verlegen nicke ich dem Mann samt seinem patriotischen Becher zu, schweige und esse das nächste Stück Pizza mit der Hand. Ich schließe die Augen ganz. Noch vor ein paar Minuten fuhr ich an einem Kiosk vorbei. Ein in der Sonne glänzender BMW liegt auf der linken Seitentür vor einem Zebrastreifen. Ein Polizist spricht in sein Funkgerät: "...ja zwei junge Männer, sie sind weggelaufen, ich brauche noch einen Wagen hier..." – das Blaulicht des Notarztwagens geht fast unter, denn der Himmel ist ja schon so voller Blaulicht.
Schon will mir jemand freundlich auf dem Gehweg eine alte Kleinbildkamera verkaufen, die aussieht als wäre sie samt Schutzhülle und Bedienungsanleitung aus dem Nord-Ostseekanal gefischt worden. Die Kamera sieht mich halb erblindet an und ich höre das kurze Stöhnen einer verlotterten Weltseele.


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Quote[...]  Hohe Arbeitslosigkeit, wenig Perspektive, Junkies und ein kriminelles Milieu – die Negativbilder über den Stadtteil Gaarden halten sich hartnäckig. Und trotzdem leben viele Menschen hier ausgesprochen gerne. Warum? Ein Streifzug.

Kiel. ,,Ich wohne zwar in Gaarden, aber so schlimm ist das gar nicht – diesen Satz hört man oft", sagt Anne Neugebauer, City- und Regionalmanagerin vom Büro Soziale Stadt Gaarden.

Zugegeben: Als wir am Morgen an der Haltestelle Karlstal aus dem Bus steigen, sehen wir Bierflaschen und ihre Besitzer. Es ist ein lautes Durcheinander. Trotzdem hat Gaarden auch eine andere Seite, die insbesondere jüngere Menschen anzieht. ,,Wenn man einige Studenten fragt, erinnert sie das kreative und ein bisschen chaotische Treiben an Stadtteile in Berlin", sagt Neugebauer.

Für die 20-jährige Uni-Studentin Jule Küchenmeister ist das nur ein Argument, um auf dem Ostufer zu wohnen. ,,Die Mieten sind in Gaarden wirklich bezahlbar. Gleichzeitig darf man hier einfach sein, wer man ist, und wohnt sehr zentral." Auch der Geschichts- und Philosophiestudent Tim Henning ist vom Viertel überzeugt. ,,Für mich ist Gaarden wesentlich entspannter als sein Ruf." Der 24-Jährige wohnt erst seit wenigen Wochen auf dem Ostufer. Er stöbert durch das Sortiment bei Thilo Pfennig im ,,Biogaarden". Dessen Standort macht das funktionierende Nebeneinander deutlich. Zentral an der Medusastraße gelegen, findet er sich direkt gegenüber des Trinkraums Hempels – eine Anlaufstelle für belastete Erwachsene mit Alkohol- oder Drogenproblemen. Ein paar Türen weiter ist die Künstlergalerie des Vereins K34, und an der Ecke ein türkischer Imbiss.

Thilo Pfennig weiß diese Vielfalt zu schätzen. ,,Für mich ist Gaarden einfach ein Zuhause. Immer, wenn ich durch die Straßen laufe, treffe ich nahezu alle 50 Meter jemanden, den ich persönlich kenne", sagt der 43-Jährige. Den mitgliedergeführten Bioladen hat er gemeinsam mit einem Bekannten im Jahr 2013 eröffnet. Alle, die eine Alternative zum konventionellen Supermarkt suchen, sollen hier auf ihre Kosten kommen. Die Entscheidung fürs Ostufer sei ganz bewusst gefallen.

Neben dem Bioangebot trifft auch das vegane Kneipenkollektiv Subrosa an der Elisabethstraße den Nerv der heutigen Zeit.

Die beiden Altenpfleger Sarah Volmerg (23) und André Behrens (26) sind vor einem Jahr aus Eckernförde nach Gaarden gezogen. Beide sitzen vor einer Schnellbäckerei und genießen ihre Mittagspause. ,,In Gaarden kann man leben, wie man möchte", sagt Sarah Volmerg. In der Tat: Kunst und Subkultur haben in Gaarden einen festen Platz. So gibt es in einem leerstehenden ,,Schlecker"-Laden direkt am Vinetaplatz regelmäßig Ausstellungen, und auch der Hochbunker an der Kreuzung Iltisstraße/Preetzer Straße soll in naher Zukunft für Veranstaltungen genutzt werden. Der Künstlerverein K34 ist bereits seit 1996 in Gaarden aktiv. Dazu kommen die Internetprojekte ,,Radio Gaarden" und der ,,Blogbeirat", der Audiomitschnitte vom Gaardener Ortsbeirat zur Verfügung stellt. Künstler betreiben an der Medusastraße eine Galerie. ,,Man merkt in Gaarden, dass viele Kreativ-Keimlinge hochkommen", sagt Anne Neugebauer. ,,Durch Kooperationen mit der Muthesius-Kunsthochschule entstehen immer wieder neue Ideen."

Um die Attraktivität des Stadtteils zu steigern, investiert die Stadt auch in die Grünanlagen: Vier Millionen Euro flossen in den Sport- und Begegnungspark an der Stoschstraße. Nun bietet die barrierefreie Anlage Sportlern viel Raum zum Trainieren – und allen Übrigen einen Ort der Begegnung. ,,Mit diesem Park können wir der ganzen Stadt etwas bieten – Gaarden macht Kiel zu einer Großstadt", ist Park-Koordinatorin Tina Kliemann überzeugt. Um Sport, Integration und ein aktives Miteinander geht es auch Georges Papaspyratos, Integrationsbeauftragter beim Tus Gaarden. ,,Mir gefällt hier das multikulturelle Leben", sagt der 71-Jährige, der seit 35 Jahren das Leben im Viertel aktiv mitgestaltet. ,,Als Ringtrainer versuche ich den Jungs immer die deutschen Werte zu vermitteln. Wir pflegen dabei den Kontakt zu Familien, zur Kirche und zu Moscheen und versuchen, ein positives Netzwerk zu schaffen."

Das multikulturelle Miteinander zeigt sich auch in der Fußgängerzone: Vom türkischen Friseur über den arabischen Supermarkt bis zum fünfsprachigen Apotheker reicht das Angebot. Direkt am Vinetaplatz liegt der Obst- und Gemüseladen von Turan Ecevit, der seit 2001 hier lebt. ,,Für mich ist Gaarden ein Stück Zuhause. Das Einzige, was mich stört, ist die Unordnung auf den Straßen", sagt der 35-Jährige. Das sieht auch Mehdi Katanchian so, der nur einige Meter weiter seine Apotheke betreibt. ,,Ich arbeite gerne hier, weil es viele nette und herzliche Menschen gibt", sagt der 53-Jährige.

Und doch: Noch gibt es viel zu tun, verdeutlichen die Zahlen der Stadt. 17,9 Prozent der 15- bis 65-Jährigen sind arbeitslos, und rund 40 Prozent der 20000 Einwohner erhalten ihr Geld vom Jobcenter. ,,Wir müssen weiter dran bleiben und dürfen nichts zurückfahren", sagt Christoph Adloff, Referent für Lokale Ökonomie und Quartiersentwicklung der Stadt Kiel.

QuoteDnizl, 21.09.2015, 10:21 # 4

Zitat von brunswik: Die schlimmen Ecknen fallen auf und prägen im Kopf das ganze Bild.

..das, wie man an den beschriebenen vielfältigen Aktivitiäten eben sieht, nicht ganz, sondern durchaus unvollkommen ist. Gaarden ist lebendiger als die meisten anderen Stadtteile, im guten wie im schlechten. Nur das eine oder das andere zu sehen, ist eben nur ein Teilbild.


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Aus: "I love Gaarden: Fernab von den Klischees" Kathrin Mansfeld (18.09.2015)
Quelle: http://www.kn-online.de/News/Aktuelle-Nachrichten-Kiel/Nachrichten-aus-Kiel/I-love-Gaarden-Fernab-von-den-Klischees


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#28
Quote[...] Funkhausers Geschichte ist typisch für den digitalisierten Musikmarkt – und typisch für den Stadtteil Gaarden: Kreative Köpfe, fast wohin man schaut, gepaart mit überwiegend prekären Lebensbedingungen.  ...


Aus: "Kreative Aufbrüche in Gaarden" Martin Geist (24.05.2016)
Quelle: https://www.kn-online.de/Kiel/Stadtteil-in-Kiel-Kreative-Aufbrueche-in-Gaarden

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Quote[...] Zu viele Beschwerden von Kunden, die von Menschen belästigt wurden, die Drogen konsumieren: Die Förde Sparkasse dampft die Öffnungszeiten der Selbstbedienungsfiliale am Vinetaplatz ein. Die Räumlichkeit in der Elisabethstraße 68b soll ab Montag nur noch wochentags von 10 bis 16 Uhr offen stehen.
Das teilte das Unternehmen mit. "Wir können es nicht verantworten, dass beispielsweise Familien mit kleinen Kindern in unserer Filiale belästigt werden", sagte Vertriebsdirektor Jörg Willms. Bisher konnten Kunden 24 Stunden täglich in der geräumigen Filiale an mehreren Automaten und Terminals ihre Bankgeschäfte tätigen. Jetzt überblickt den Betrieb ein Sicherheitsbediensteter der Firma Stolzenburg. Die Sparkasse habe das Kundenverhalten analysiert, zwischen zehn und 16 Uhr werde die Filiale am stärksten frequentiert. So kamen die neuen Öffnungszeiten zustande. Die Verkürzung sei mit den kommunalen, sozialen Einrichtungen der Stadt Kiel wie dem Ortsbeirat und dem Büro Soziale Stadt abgestimmt. Auch das örtliche Polizeirevier sei informiert.
Gegen die Einschränkung der Öffnungszeiten hatte auch Bruno Levtzow, Vorsitzender des Gaardener Ortsbeirates, nichts einzuwenden: ,,Wir sind informiert – und haben im Grunde nichts dagegen", sagte der SPD-Politiker. Seine Beschreibung ist allerdings etwas drastischer: Die Entscheidung der Förde Sparkasse sei verständlich, ,,wenn da auch tagsüber gedealt wird". Das Problem bestehe aber nicht nur in Gaarden, sondern ,,überall, wo so ein Raum ist".


Aus: "Förde Sparkasse reduziert SB-Zeiten" Niklas Wieczorek (22.07.2017)
Quelle: http://www.kn-online.de/News/Nachrichten-aus-Kiel/Vinetaplatz-in-Kiel-Gaarden-Foerde-Sparkasse-reduziert-SB-Zeiten

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Quote[...] Die Farbe der open air Gaarden Gallery ist gerade getrocknet. Am Samstag, den 23. November werden die bemalten Fassaden und Poller eingeweiht. Die Rede ist vom Café Jupiter und von der Trinkhalle Hempels und elf Poller, an der Kreuzung Medusastraße und Kaiserstraße in Kiel-Gaarden. Um 14 Uhr gibt es zum Auftakt eine Führung, um 15 Uhr spielt das Bedahé Trio.

... Vorausgegangen ist eine Aktion, bei der 600 Zeichnungen angefertigt wurden. Sie wurden an die Fassade der Trinkhalle Hempels angebracht und übermalt. Die Kunden des Hempels hatten großes Interesse an der Aktion und freuen sich über die Aufhübschung der vormals tristen Fassade. (Die Trinkhalle ist eine feste Institution in Gaarden – ein Ort an dem Alkoholiker und Obdachlose im Warmen sitzen und Bier trinken dürfen. )

Frau Ju Hyun Lee, eine südkoreanische Künstlerin und Besitzerin des Café Jupiter, hatte die Idee zur Gaarden Gallery. Sie träumt schon lange von einer "Kultur-Gasse", wie sie sagt, da gleich zwei Galerien in der Nähe sind, das K34 und OnSpace, außerdem das Kulturzentrum Medusa. Jetzt ist diese Ecke von Gaarden auf jeden Fall die Bunteste und Kreativste, mit zwei Parklets und vier bemalten Gebäude. Neben den in dieser Aktion bemalten Gebäude, haben auch schon der Growshop Buschwerk und die neueröffnete Kinderboutique Krümel & Monster bemalte Fassaden. Sieht alles richtig gut aus. Irgendwie psychedelisch.


Aus: "Gaarden Gallery Einweihung" UrsulaS (22. November 2019)
Quelle: https://kielaktuell.com/2019/11/22/gaarden-gallery-einweihung/

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Quote[...] Auch Monteursunterkünfte, z.B. in der Iltisstraße und am Tonberg waren Thema. Hier wohnen Bulgaren und Rumänen, die in Kiel zumeist auf dem Bau arbeiten. Man sieht morgens die Transporter, die sie zur Arbeit abholen. Herr Jungnickel vom Seniorenbeirat sagte, Monteurswohnungen wären nicht Neues, und die Bewohner lebten dort zwar auf Zeit, aber doch für länger. Hier wäre das Problem eher die ausbeuterischen Bedingungen unter denen diese EU-Arbeitnehmer in Kiel existieren.

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Aus: "Zu viele Ferienwohnungen in Gaarden?" UrsulaS in Allgemein, Stadtteile (24. März 2020 )
Quelle: https://kielaktuell.com/2020/03/24/zu-viele-ferienwohnungen-in-gaarden/

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Quote[...] Das Kulturzentrum Medusa in der Medusastraße in Gaarden hat sich vor allem als Veranstalter von Elektro- und Punk-Konzerten einen Namen gemacht. Wild, laut und rauchig, so könnte man das bisherige kulturelle Angebot nennen. Doch nun steht ein Wandel der Ausrichtung an, und zwar aus zwei Gründen: Corona und ein gestiegenes Interesse an gesundem Leben seitens der Zentrumsleiter.

Die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie treffen alle Clubs, so auch das Medusa, hart. Seit Wochen dürfen keine Konzerte stattfinden. Selbst wenn es mit Auflagen möglich wäre, würde es sich nicht rechnen, da die Räumlichkeiten doch eher klein sind. Zentrumsleiter Jonas Lindner sagt, mit 1,50 Meter Abstand würden nur zehn Leute in den größten Raum passen. Er vermutet auch, dass Corona nicht so bald weg gehen wird und die Enschränkungen in irgendeiner Form bestehen bleiben werden. Seine Erwartung: mit Punk-Konzerten wie früher wird es bis Ende des Jahres nichts mehr.

Kurz vor der Corona-Krise kam ein Kurs in Punkrock-Yoga auf das Programm. Sozusagen als Einleitung der Wende. Denn die Zentrumsleiter Jonas Lindner und Juliet Passlack sind auf der Suche nach einem neuen Konzept. Dabei spielt ihr Interesse an gesundem Leben auch eine Rolle. Diese Wende war eigentlich schon vor Corona im Gang. Ein Qi Gong und Bagua Zhang Lehrer, der lange in China gelernt hat, begann in den Räumlichkeiten zu unterrichten. Wie so oft, kam den Pächtern der Zufall zu Hilfe, oder glückliche Fügungen. Es ergab sich nämlich, dass das Tanzstudio Saphir nach 30 Jahren aus dem oberen Stockwerk auszog. Diese Räume konnten gleich dazu gepachtet werden, was zunächst mal nach einem ziemlichen finanziellen Risiko aussah. Aber dann meldete sich Hannes Lauinger (Adinatha) von Yoga Vidya auf der Suche nach Räumen für ein Yoga Vidya Zentrum. Mittlerweile ist der obere Bereich renoviert, der Holzdielen-Boden geölt, und sieht sehr natürlich und ansprechend aus. Der Yoga-Unterricht kann beginnen.

Jonas Lindner, mit dem ich sprach, während seine Partnerin die Wände strich, erklärte, dass er für den unteren Bereich noch nach Ideen sucht. Alles wird frisch renoviert, der Fußboden ist schon abgeschliffen und glänzt mit frischem Lack. Ab jetzt ist das ganze Haus rauchfrei. Er könnte sich vorstellen, Räume tageweise zu vermieten an Leute, die beispielsweise Beratungen, Vorträge oder Workshops anbieten. Wer diesen Artikel liest und eine Idee hat, möge sich bitte melden bei medusa@gaarden.net.

Punkrockyoga läuft weiter, immer dienstags 17 – 18 Uhr bei Sabine. https://www.facebook.com/punkrockyoga.de. Auch Paul hat den Unterricht in Qi Gong und Bagua Zhang wieder aufgenommen, jetzt im Freien. https://baguaqigong-de.blogspot.com/. Im Yoga Studio im ersten Stock wird montags Bhakti Yoga angeboten.

Das Medusa ist eine ehemalige Schmiede, verwunschen und romantisch in einem Hinterhof gelegen, mit Parkmöglichkeiten vor und einem Garten hinter dem Haus. Jonas Lindner gräbt bei der Gartenarbeit immer noch Hufeisen aus. Bringen sie ihm Glück bei der Neuausrichtung des Medusa Zentrums?

https://www.medusa-kiel.de/


Aus: "Medusa: vom Punk zum Yoga" Ursula Shelton (27. Mai 2020)
Quelle: https://kielaktuell.com/2020/05/27/medusa-vom-punk-zum-yoga/

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Kiel - Teil 1: Gaarden (S01F01) - Kiel-Gaarden von ViewLie - Kiel aus der Luft - Drohnenvideo
https://youtu.be/VclCC92psTY

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[rue latérale]
Andere Filme | Other Movies | Autres Films ...
[Odysseus Punk in Gaarden (2022) ... ]
Gedreht wurde in Kiel Gaarden – auf Super8 und 16mm (Fotografischer Film).
Lenny und das Filmteam von LNN sind auf der Suche nach der Postmoderne. Mitten im Stadtteil Kiel Gaarden sind sie einem unglaublichen Mythos auf der Spur: Angeblich liebt Odysseus Punk die schöne Mariù – doch Mariù liebt den Knoblauch, so macht sich der Held auf die Reise. Werden sie sich jemals wiedersehen? ...
https://www.subf.net/laterale/?p=317

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"Schwerer Unfall in Kiel: Ermittlungen kommen voran" (03.11.2023)
Nach dem tödlichen Angriff auf eine 17-Jährige und dem schweren Verkehrsunfall vor zwei Wochen hat die Polizei weitere Informationen bekannt gegeben. ... Die Polizei hat neue Informationen zu dem schweren Verkehrsunfall vor zwei Wochen am Stresemannplatz in Kiel und dem tödlichen Angriff auf eine 17-Jährige bekanntgegeben. Nach Angaben der Beamten kam es vor dem Unfall zu einem Streit zwischen dem mutmaßlichen Täter und dem späteren Opfer. Beide führten bis wenige Tage vor der Tat eine Beziehung.
Nach dem Streit verließ die 17-Jährige die Wohnung und floh in das Auto eines Bekannten, der vor dem Haus in Kiel-Gaarden geparkt hatte. Der Tatverdächtige soll dann den Fahrer des Wagens genötigt haben auszusteigen und fuhr anschließend gegen den Willen der jungen Frau mit dem Auto los. Am Stresemannplatz kam es dann zu dem schweren Unfall.
Inzwischen gab der Tatverdächtige zu, dass er für den Messerstich im Auto verantwortlich ist. Nach eigener Aussage wollte er seine Ex-Freundin aber nicht töten. Bei dem Autounfall am Stresemannplatz, vor dem neuen Rathaus, wurden auch zwei in einem anderen Auto sitzende Männer leicht verletzt. ...
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Nach-schwerem-Unfall-in-Kiel-Ermittlungen-kommen-voran,unfall18158.html

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Kiel Gaarden: Drogen-Szene besorgt Anwohnende und Polizei
Stand: 15.11.2023 11:50 Uhr
Die Stadt Kiel hat ein Drogenproblem: Besonders sichtbar wird das im Stadtteil Gaarden. Dort wird immer häufiger auf offener Straße Crack konsumiert. Die Droge macht besonders schnell abhängig.
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Kiel-Gaarden-Drogen-Szene-besorgt-Anwohnende-und-Polizei,drogenkielgaarden100.html

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/schleswig-holstein_magazin/Kiel-Gaarden-Sozialarbeiter-schlagen-wegen-Drogenszene-Alarm,shmag110490.html

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"Polizei ermittelt nach versuchtem Tötungsdelikt in Kiel-Gaarden" Von dpa | 23.11.2023
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch kam es in Kiel-Gaarden zu einer Auseinandersetzung zwischen einer vierköpfigen Gruppe und einem 23-Jährigen. Aufgrund von Stich- und Schnittwunden am Kopf und Oberkörper bestand zunächst Lebensgefahr. Die Polizei sucht Zeugen.
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch kam es in Gaarden zu einem Angriff auf einen 23-Jährigen, der dabei lebensgefährliche Verletzungen erlitt. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln wegen eines versuchten Tötungsdelikts. ...
https://www.shz.de/lokales/kiel/artikel/polizei-ermittelt-nach-versuchtem-toetungsdelikt-in-kiel-gaarden-45974914

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"Tötungsdelikt Kiel: Tatverdächtiger muss in Psychiatrie" Stand: 28.06.2023 18:30 Uhr
Der Tatverdächtige war am Mittwoch dem Haftrichter vorgeführt worden. Dieser hat entschieden, dass der 22-Jährige in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht wird. ... Bei dem Opfer soll es sich um die neue Partnerin des Vaters des Tatverdächtigen handeln. Die Polizei machte zunächst keine näheren Angaben zu der Beziehung zwischen dem Opfer und dem mutmaßlichen Täter. ...
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Toetungsdelikt-Kiel-Tatverdaechtige-muss-in-Psychiatrie,tote272.html

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"Nach Ermittlungen der Polizei - Kiel: Mehr als vier Kilogramm Heroin beschlagnahmt"
Die Polizei hat in Kiel mehr als vier Kilogramm Heroin beschlagnahmt. Ermittler durchsuchten am Mittwoch eine Gaststätte in Gaarden und die Wohnung eines Tatverdächtigen.
KN-online (Kieler Nachrichten) 18.09.2023
https://www.kn-online.de/lokales/kiel/kiel-ueber-vier-kilogramm-heroin-beschlagnahmt-NQTXCJOEHRHNLB47NWAB3M27EE.html

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"Kiel-Gaarden: Polizei Kiel nimmt 30-jährigen Autoaufbrecher fest"
Durch einen lauten Knall sind Anwohnerinnen im Kirchenweg in Kiel-Gaarden aufgeschreckt worden. Kurz darauf sahen sie einen Mann, der sich an einem kaputten Auto zu schaffen machte. Er versuchte zu flüchten – erfolglos.
KN-online (Kieler Nachrichten) 08.11.2023
https://www.kn-online.de/lokales/kiel/auto-in-kiel-gaarden-aufgebrochen-tatverdaechtiger-festgenommen-G4NDII52LJAYROJHZCRLLFEDSM.html

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"Pkw wurde auch gestohlen: Kiel: 51-Jähriger von Jugendlichen ausgeraubt – Tatverdächtige ermittelt"
Ende Oktober haben fünf Jugendliche in Kiel-Gaarden einen 51-Jährigen angegriffen und ausgeraubt. Dabei stahlen sie ihm neben Bargeld auch seinen Autoschlüssel und vermutlich damit sein Auto. Nun wurden die Tatverdächtigen ermittelt.
KN-online (Kieler Nachrichten) 08.11.2023
https://www.kn-online.de/lokales/kiel/kiel-51-jaehriger-von-jugendlichen-ausgeraubt-tatverdaechtige-ermittelt-SLIHFV53LRFHBILJ3Y7PDHUROI.html

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