Schlagwort: 2020

[Ordnung, Herrschaft und Interessen #55… ]

Caro und Franzi vor dem Edeka, von dem sie Müll gestohlen haben (Bild: Sontheimer) | https://www.merkur.de/lokales/fuerstenfeldbruck/muenchen-weil-sie-essen-vorm-wegwerfen-retten-muessen-zwei-frauen-vor-gericht-10833258.html (28.02.19)

(08.11.2019): “ … Über 18 Millionen Tonnen Lebensmittel landen in Deutschland jährlich im Müll. …“ | https://www.stern.de/neon/wilde-welt/gesellschaft/containern-legalisieren–warum-diese-zwei-studentinnen-verfassungsklage-einreichen-8993076.html

(18.08.2020): “ … Karlsruhe. Menschen, die beim „Containern“ von Lebensmitteln erwischt werden, müssen weiter damit rechnen, als Diebe verurteilt zu werden. Zwei Studentinnen aus Oberbayern sind mit ihren Verfassungsbeschwerden dagegen gescheitert. Der Gesetzgeber dürfe grundsätzlich auch das Eigentum an wirtschaftlich wertlosen Sachen strafrechtlich schützen, teilte das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe am Dienstag mit. (Az. 2 BvR 1985/19 u.a.)
Die jungen Frauen hatten nachts in Olching bei München Obst, Gemüse und Joghurt aus dem Müll eines Supermarktes gefischt. Mit dem „Containern“ wollen sie dagegen protestieren, dass Geschäfte massenweise Lebensmittel wegwerfen, obwohl diese noch genießbar wären.
Weil der Container verschlossen zur Abholung bereitstand, werteten die Gerichte das als Diebstahl und verurteilten die Frauen zu Sozialstunden. Außerdem bekamen sie eine Geldstrafe auf Bewährung. …“ | https://www.rnd.de/politik/containern-bleibt-diebstahl-verfassungsbeschwerden-abgewiesen-EYJUMVGLMULMUUHNIUJYJSPVYQ.html

Hen-Riette (18.08.2020 12:16 Uhr): “ … Das ist schon ganz schön erbärmlich, dass Umsatz und Gewinninteressen wichtiger sind, als Lebensmittel unter Bedürftigen zu verteilen. …“

petolinnun (18.08.2020 12:21 Uhr): “ … Ein typisch deutsches Urteil. Ich musste lachen, als ich am Stuttgarter Flughafen an den Mülleimern Aufkleber sah, die ein Piktogramm tragen, auf dem ein Flschensammler dargestellt ist, der durchgestrichen ist. Auf so etwas kommt man wirklich nur hierzulande. Ha, da könnt ja sonscht jeder komme! …“ | Kommentar zu: https://www.tagesspiegel.de/politik/beschwerden-beim-verfassungsgericht-gescheitert-containern-darf-als-diebstahl-bestraft-werden/26103936.html

Nachtrag #1

Stopfei #7 (2020): “ … Was für eine absurde Entscheidung einer besitzhungrigen und materialistischen Gesellschaft. …“

Citizen A. #7.2: “ … Wobei die Schuld daran ursächlich nicht bei der Justiz, sondern mal wieder bei der Politik liegt. Die es versäumt hat, rechtliche Möglichkeiten zu schaffen, damit es nicht zu solchen Urteilen kommen muss. …“

M-Schaefer #12: “ … Wer abgelaufene Lebensmittel retten will soll sich bei foodsharing o.ä. engagieren. Die Supermärkte haben kein Interesse daran die Entsorgungskosten zu tragen, aber eben auch kein Interesse daran, dass nachts in ihren Containern gewühlt wird. …“

Badum-tss #12.1: “ … Doch, teilweise wollen die Supermärkte einfach nicht. Ich bin beim örtlichen Obdachlosenfrühstück aktiv, und wir haben massiv Probleme Spenden zu bekommen. Die, die teilen wollen, geben es der Tafel (die hat aber hier auch nicht genug), und andere Supermärkte werfen wirklich viel weg, und wollen das auch so. In Amerika ist es sogar durchaus üblich, dass da die Lebensmittel vorher mit Bleiche noch zerstört werden, damit es auch der wirklich Hungernde nicht klaut. …“

keinelust #24: “ … Wieder einmal hat die Bundesrepublik Deutschland bewiesen, dass sie noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen ist. In Frankreich werden Lebensmittelgeschäfte und Supermarktketten mit empfindlichen Bussen belegt, wenn sie noch geniessbare Lebensmittel nicht freigeben sondern in den Abfall werfen. In Deutschland passiert genau das Gegenteil. Das oberste Gericht fordert zum Foodwasting auf. Vielleicht haben die Politiker in Berlin irgendwann zwischen den ständigen Koalitionsverhandlungen einmal Zeit die Gesetze dieses Landes dem 21. Jh anzupassen. …“

phly #52: “ … Arm sein und gleichzeitig Hunger haben muss verboten werden! Wer sich nicht daran hält, muss Strafe zahlen! …“

Kabeljau #52.1: “ … Wer mir in Deutschland erzählt er hätte kein Geld zum Essen kaufen, dem glaube ich kein Wort. …“

mofateam #52.2: “ … Es darf halt nicht sein, was nicht sein darf. Nennt sich „Kognitive Dissonanz „. …“

Kabeljau #52.3: “ … Nein, das nennt sich 30 Jahre Arbeit in der Sozialverwaltung. …“

mofateam #52.4: “ … Dann sollten Sie vielleicht mal aus Ihrer Verwaltungsstube in die Welt der Realität hinaustreten. Ich persönlich kenne mehrere Menschen, die sich am Monatsende zeitweise nur noch von Toastbrot oder Kartoffeln mit Ketchup und Magarine ernähren konnten, weil sie keinen Cent mehr hatten. …“

Kata Krese #52.5: “ … In Hamburg heißt das „Geld hat man zu haben“. …“

Kommentare zu: https://www.zeit.de/gesellschaft/2020-08/containern-bundesverfassungsgericht-verbot

Nachtrag #1

Wem gehört der Müll? (2020) – Heute das Containern, früher das Holzsammeln: Straftaten aufgrund des westlichen Konzepts von Eigentum. Andreas Gehrlach blickt auf historische und aktuelle Parallelen in der Auseinandersetzung rund um Eigentum und fragt nach Alternativen. … | https://geschichtedergegenwart.ch/wem-gehoert-der-muell/


[You can never tell a book by its cover #13… ]

“ … The Jungle is a 1906 novel by the American journalist and novelist Upton Sinclair (1878-1968). Sinclair wrote the novel to portray the harsh conditions and exploited lives of immigrants in the United States in Chicago and similar industrialized cities. His primary purpose in describing the meat industry and its working conditions … In 1933, the book became a target of the Nazi book burnings due to Sinclair’s endorsement of socialism. … President Theodore Roosevelt had described Sinclair as a „crackpot“ because of the writer’s socialist positions. … the Bureau of Animal Industry issued a report rejecting Sinclair’s most severe allegations, characterizing them as „intentionally misleading and false“, „willful and deliberate misrepresentations of fact“, and „utter absurdity“. …“ | https://en.wikipedia.org/wiki/The_Jungle (10 May 2020) | https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Dschungel // [ “ … Aufgrund seiner politischen Position musste Sinclair allerdings seine Dramen, Romane, Kinderbücher und politisch-soziologischen Untersuchungen in den Vereinigten Staaten teilweise selbst verlegen, weil kein Verleger bereit war, seine Bücher zu drucken und zu vermarkten. Die von ihm verlegten Werke wurden in der Presse seiner Zeit nicht besprochen. Dazu gehörte etwa The Brass Check (1919) (deutsche Übersetzung: Der Sündenlohn. Eine Studie über den Journalismus, 1921), eine Studie, in der Sinclair die Beschränkungen der Presse darstellte, dabei ging er auf die Manipulationstechniken der Regenbogenpresse [von] William Randolph Hearsts ein. Sinclair nannte dieses Werk „das wichtigste und gefährlichste Buch, das ich je geschrieben habe“. … | https://de.wikipedia.org/wiki/Upton_Sinclair (3. Mai 2020)]


socialkairos 18.05.2020, 21:34 Uhr: “ … Was für ein Albtraum. Und was hat sich seit über einem Jahrhundert geändert??? … “ | zu: Fleischindustrie … Alkoholsucht, Druck und Gewalt. Sebastian Leber (19.05.2020) | –> https://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/das-schweinesystem-was-insider-ueber-die-ausbeutung-in-der-fleischindustrie-verraten/25840872.html

[Das Reale, das Symbolische und das Imaginäre #44… ]

The Big Lebowski“ (Ethan und Joel Coen, 1998)

Yogurt Sundae #1 (07.05.2020): “ … Ich habe mich immer gefragt, ob die Gruppe ‚Autobahn‘ (mit ihrem Album ‚Nagelbett‘) in ‚The Big Lebowski‘ durch Kraftwerk inspiriert wurde – welch ein Mythos. In diesem Sinne: mach’s gut, Florian… „

usa_gangsterstratege #1.1 (07.05.2020): “ … Das haben Sie sich ernsthaft gefragt?! …“

Scheherazade_1001 #1.2 (07.05.2020): “ … war das eine autorhetorische Frage? …“

SpamBot #1.3 (07.05.2020): “ … „Die im Film gezeigte Techno-Pop-Platte Nagelbett einer deutschen Band namens Autobahn, bestehend aus den Nihilisten, ist eine Anspielung auf die Gruppe Kraftwerk, die insbesondere durch den Titel Autobahn von ihrem gleichnamigen Album aus dem Jahr 1974 auch in den USA bekannt wurde. Das fiktive Plattencover im Film ist angelehnt an die Optik des 1978 veröffentlichten Kraftwerk-Albums Die Mensch-Maschine, das die Musiker ebenfalls in markanten roten Hemden mit schwarzen Krawatten zeigte.“ … https://de.wikipedia.org/wiki/The_Big_Lebowski …“

Eagle58 #30 (07.05.2020): “ … Und ‚Ruckzuck‘ ist das Leben vorbei! Mach’s gut, Florian … „

Kommentare Zu: https://www.zeit.de/kultur/2020-05/florian-schneider-esleben-kraftwerk-tot (6. Mai 2020)

[Aus dem Katalog #6… ]

// Bild via Matthias Eberling | Bilderwelten, Weltbilder 20 (Matthias Eberling, 1966 in Ingelheim am Rhein geboren, ist promovierter Politikwissenschaftler und war lange in Forschung und Beratung tätig. Von 1991 bis 2013 lebte er in Berlin, drei Jahre arbeitete er als Kiezschreiber im Wedding. Inzwischen lebt er in Schweppenhausen und genießt einfach das Leben. )

[Unmaßgebliche Augenblicke #1 … ]

Ein neuer Tag. 6 Uhr. Langsam zu sich kommen. Der zweite Becher Kaffee war ohne Milch. Rasur, Socken, Schuhe, alte Jacke. Auf dem Klapperrad sitzend, landen ein paar kühle Regentropfen im Gesicht. Morgendämmerung an der Kieler Förde. Lastenkräne mit orangenen Signallampen über der matschigen Baustelle. Hier wird gebaut. Hier stehen zugleich die Zelte des Circus Royal, wo es kurz nach Pferdeäpfeln von Circuspferden duftet und das Rad über die provisorische Stromleitung holpernd übersetzt. Das Vorderrad erreicht die Klappbrücke. Der Uhrenwürfel an der Kaistrasse zeigt Punkt 8 Uhr.
Im Sophienhof sitzt wieder Chruschtschow. Sein Gesichtsausdruck, seine behäbige zugleich kraftvolle Körpersprache, lässt meine Gehirn, still und ohne Beteiligung von bewußtem Willen, seinen Namen ausspucken. Gehe ich an ihm vorbei, denke ich an die Archivaufnahmen von 1960 in denen Nikita Chruschtschow mit einem Schuh auf einen Konferenztisch hämmerte. Mit einem großen Hörgerät sitzt er im Mittelgang. Mal ist er ganz allein, mal sitzt er mit befreundeten oder unbekannten Delegierten der UNO auf der roten Sitzgelegenheit und beobachtet Szenerie. Chruschtschow schaut ruhig in das Gemenge. Die Sitzgelegenheit ist wie eine Insel im Gewusel, die allen Menschen gut tut, die was mit den Knien haben und mal eine Pause brauchen.
Vorfreude mischt sich mit leiser hysterischer Angst. Die Übung heißt freundlich, aber nicht zu vulgär zu werden. Hingegeben zu sein, aber zugleich auch aus Tackt ein Stückweit unbeteiligt zu bleiben. Zwischen Alltagslärm und Kapitalismus, kommt es in der Eingangshalle an der Supermarktkasse zu einem temperierten Sirenengesang (Nymphenblick) der süchtig macht.
Der Bon, nein Danke, den brauch‘ ich nicht. Das Studentenfutter und eine Gemüsesaftflasche landen in der zerlebten Ledertasche, die an der Schulter durch den Lederriemen zerrt.
Im Kieler Hauptbahnhof steht schon der dauerredende Holländer am Bahnsteig. Einer aus der Menge, schlank gewachsen, immer sprechend, einem inneren Zwang nach in ständigem Wortschwall gefangen. Ob ihm jemand zuhört ist Schnuppe. Was mag es für eine Sprache sein, woher kommen die kräftigen Gesten, der Blick ins Ungefähre, die Lautäußerungen, die ihm unwillkührlich aus dem Munde fahren – ist es Niederländisch (ich weiß es nicht)?
Die Tür schließt sich mit Regionalbahn-typischer Warntonfolge. Auf den Schienen geht es über die Autobahnbrücke an der silbernen Müllverbrennungsanlage vorbei.

[Objekte #24 (Röhrenradio)… ]

SABA Wildbad Röhrenradio

Michael Angele (13.02.2020): “ … Am 13. Februar ist „Welttag des Radios“. … Dass die Rituale beim Radiohören besonders viele und besonders unreflektiert sind, liegt daran, dass es sich um eine Aktivität handelt, bei der man meistens auch noch anderes tut. …“ | https://www.freitag.de/autoren/michael-angele/signale-der-vernunft

Anne Mohnen (13.02.2020): “ … Apropos Ritual. Ich habe seit meiner frühen Kindheit ein Bild im Kopf: Mein Vater, noch jung, damals noch Pfeife rauchend, abends am Radio drehend, nach Jazz, Hörspielen, Politik und guten Features suchend. Die Suchthemen habe ich freilich erst später mitbekommen. Später hörte ich dann mit meinem Vater ritualmäßig samstags, ganz laut und zum „Leidwesen“ meiner Mutter, die Fußball nicht wirklich mag und kommentiert von den Brüdern -„irre“, Radio-Fußballübertragungen im Auto vor der Garage. 1996, als Deutschland Fußballeuropameister wurde, schalteten wir den Fernsehton ab und stattdessen den Radiokommentar an. Mein Vater und ich haben das oft gemacht. …“

(18. Oktober 2019): “ … Rituale und Massenmedien — Gregor Goethals vertritt die Ansicht, dass es sich beim Fernsehen um eine Art Ritualisierung handelt. Nach Jean Baudrillard hat das Fernsehen die Rolle übernommen, die Wirklichkeit zu „inszenieren“ und ein Regime der „Simulation“ zu etablieren. Insbesondere Nachrichten seien nicht mehr die wahrhaftigen Widerspiegelungen der Ereignisse, sondern nach publikumswirksamen und dramaturgischen Gesichtspunkten zusammengestellte und inszenierte Darstellungen. Einige Publizistik- und Medienwissenschaftler sehen nicht nur die Ritualisierung im Fernsehen, sondern auch eine Auswirkung des Fernsehens und der übrigen Massenmedien auf den Alltag: „Wenn um 20 Uhr der Gong ertönt, beginnt keine Sendung, sondern ein Ritual, denn die Tagesschau ist eine Institution, fester betoniert als der arbeitsfreie Sonntag.“ – Solche geregelten Wiederholungen synchronisieren die Lebenszeit des Menschen (etwa das Abendessen nach der täglichen Tagesschau). …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Ritual

[Von des Tanzes Wahnsinnwogen #4… ]

“ … Aron selbst wird fortgezogen Von des Tanzes Wahnsinnwogen, … Paukenschläge und Gelächter! …
// Aus: „Das goldene Kalb“, Heinrich Heine, Romanzero, 1851

L’Adoration du Veau d’or (Nicolas Poussin, 1633-1634)

Gernot Knödler (17.2.2020): “ … Der Vorgang gehört zu dem Komplex fragwürdiger Aktiengeschäfte, die den deutschen Fiskus insgesamt mehrere Milliarden Euro gekostet haben dürften. Bei diesen sogenannten Cum-Ex-Deals wurden Aktien rund um den Dividenden-Stichtag schnell ge- und verkauft. Ziel war es, sich die einmal gezahlte Kapitalertragssteuer mehrfach erstatten zu lassen – ein dreister Griff in die Steuerkasse, bei dem skrupellose Anwälte und Banker Gesetzeslücken nutzten. Konkret geht es darum, dass die Finanzbehörde 2016 eine 47 Millionen Euro hohe Steuerschuld der Warburg-Bank aus dem Jahr 2009 verjähren ließ, obwohl das Absahnen mit Hilfe von Cum-Ex-Geschäften seit Jahren bekannt war. Forderungen aus den Folgejahren machte die Finanzbehörde geltend – allerdings erst nach ausdrücklicher Anweisung aus Berlin. …“ | https://taz.de/Hat-Hamburg-Steuergeld-verschenkt/!5661281/

Andreas_2020 17.02.2020, 23:12: “ … „Die Bank hat sich nie mit unzulässigen, rechtswidrigen Forderungen oder Wünschen an die Fiskalverwaltung oder Politikerpersönlichkeiten gewandt“ — Ja. Das ist sicherlich eine wahre Aussage der PR-Abteilung der Bank. Das Geld kam sowieso, es kam direkt aus der Steuerkasse, das bedeutet, dieses Geld konnte in Hamburg nicht für einen Spielplatz, nicht für eine Straße, eine Schule oder die Universität ausgegeben werden. … Und dann schreiben sie solche Sätze dort, wahrscheinlich bleibt bei so viel Dreistheit nicht mal ein Hauch von Anständigkeit übrig … Fakt ist: Die ex-Cum-Geschäfte spülten Geld in die Kassen dieser Privat-Bank, die gar keine normalen Kunden hat, sondern nur mit den ober 10 oder 5 Prozent der Stadt arbeitet, vielleicht sogar nur für einen oder zwei Prozent offen steht. Diese Geschichte manifestiert, wie niedrig die Gesinnung der Superreichen ist. Dass ihnen dabei Parteien behilflich waren und sie diese dann mit ein paar Tausend Euro hier und dort abspeisten, ist schon an sich ein Lehrstück, wie dämlich Politiker sein können. Und es ist interessant, dass der Finanzsenator damals keine Lust hat, sich diesen ultradreisten Praktiken offensiver zu stellen, während seine Behörde bie kleinen Freiberuflern erbarmungslos zuhaut, ein Kios-Besitzer hat schnell vier Sachbearbeiter. …“

Rossignol 18.02.2020, 07:46: “ … @Andreas_2020 „ein Lehrstück, wie dämlich Politiker sein können“ Wirklich dämlich? Oder doch dummdreist abgebrüht? Und dann behauptet dieser Tschentscher sein Landesverband wäre „ursozialdemokratisch“ und im eigentlichen Sinne links …. Wenn es nicht so traurig wäre, weil all diese Schandtaten (HSH_Nordbank!) zu Lasten sozialer Einrichtungen geht, wäre es zum lachen! …“

Günter 17.02.2020, 21:09: “ … Nach allem was man weiß, muss der Steuerbescheid, der die Forderung von 47 Mio begründet, schon ergangen sein. Um eine Festsetzungsverjährung geht es offenkundig nicht. Also hat man die Zahlungsverjährung vergeigt. Das ist schon ein großes Kunststück. Zahlungsverjährung regeln §§ 228 – 232 AO. Schaut man sich etwa § 231 AO an wäre es ein Leichtes, die Zahlungsverjährung zu verhindern. … Und ausgerechnet bei einem Betrag von 47 Mio ist da ,hoppla, mal was vergessen worden. Kann ja mal passierern …“

Kendi 17.02.2020, 19:42: “ … Cum ex lief 2016 seit über 6 Jahren. Der Dümmste sollte 2016 kapiert haben, dass das Raub war. Und auch die neuerlichen Versuche 2017 und 2019, der Bank Geld zu schenken, zeigt, dass da System hinter steckte. …“

“ … Mindestens einmal, im November 2017, trifft sich Olearius laut Notizen persönlich mit dem damaligen Bürgermeister Olaf Scholz. Pünktlich um 17 Uhr habe man sich in dessen Amtszimmer gesehen, erst geplaudert. Dann habe er Scholz über den Sachstand bei Finanzbehörde und Staatsanwaltschaft berichtet. Die Reaktion deute er so, schreibt Olearius, „dass wir uns keine Sorgen zu machen brauchen“. Wenn das stimmt, empfängt der Bürgermeister einen Mann, der verdächtigt wird, sich an der Staatskasse bedient zu haben – und beruhigt ihn. Heute ist dieser Bürgermeister der deutsche Finanzminister Olaf Scholz … 169 Millionen Euro hat sich die Warburg-Bank für ihren Cum-Ex-Eigenhandel zwischen 2007 und 2011 an Steuern erstatten lassen. … “ |Quelle: https://www.zeit.de/2020/08/m-m-warburg-privatbank-cum-ex-ansprueche-staat (Aus: „Das Millionen-Geschenk“ Oliver Hollenstein, Christian Salewski und Oliver Schröm, 13. Februar 2020)

DerPefda #26 (13. Februar 2020): “ … „Warburg erklärt nun, man bekenne sich zwar zu keiner Schuld, aber wolle den Schaden des Steuerzahlers begleichen.“ — Welch großzügiger Mensch, dieser Herr Olearius. Und unser Olaf… Dieser harte Hund (G20) hat auch eine ganz weiche Seite, sehr beruhigend …“

Seimen #4.5 (13. Februar 2020): “ … „Allgemein sei ein Dialog zwischen Steuerbehörden und Steuerpflichtigen aber üblich und ein „Gebot der Höflichkeit und Bürgerfreundlichkeit“. — Das gilt natürlich nur wenn man einige Millionen schwer ist und nicht für jene bei denen der Gerichtsvollzieher die Couch mit nimmt. …“

rumbati #82 (13. Februar 2020): “ … Wohl dem, der einen Bürgermeister in Hamburg und einen Finanzminister in Berlin sein Eigen nennt. …“

Alleggs #16 (13. Februar 2020): “ … „Viele Hamburger sind auch verwundert. Ausgerechnet Warburg? Die Privatbank, seit 1798 eine der feinsten Adressen in der Stadt, verwaltet mehr als 50 Milliarden Euro von vermögenden Kunden.“ — Nein, wer hätte das gedacht. Ich dachte, gerade die eher Bedürftigen wie die Gebäudereinigungsfachkraft habe ein Konto auf den Cayman-Islands oder begehen für nen Fuffi Steuerhinterziehung. Reiche haben das doch gar nicht nötig. …“

Entenschorsch#4 (13. Februar 2020): “ … Sei es bei schwarzen Koffern, dem NSU, Amri, oder auch hier CumEx [PKW-Maut haben Sie vergessen.(bhaefner,#4,4) ]. Immer gibt es einen Entscheider den keiner kennt, oder eine Struktur, die keine Entscheidung zuließ. …“

kielbasam #4.7 (13. Februar 2020): “ … Das „Steuerschlupfloch“ ist seit weit über einem Jahrzehnt bekannt. Auch bei den Parlamentariern im Bundestag. …“

Ziraldi #4.1 (13. Februar 2020): “ … Auch in der Politik gilt scheinbar sinngemäß: 5 Minuten doof stellen spart eine Stunde Arbeit. …“

ofinley #6 (13. Februar 2020): “ … was ist mit dem Koffermann Schäuble? …“

Paul O Reilly #6.1 (13. Februar 2020): “ … Hier im Artikel geht es um Hrn. Scholz. …“

alliance1979 #6.2 (13. Februar 2020) “ … Wobei Schäuble bei diesem Thema auch nicht unbeteiligt ist. [… Wer war noch gleich der Vorgänger von Schäuble? ;) …] …“

parasolguy #6.5 (13. Februar 2020): “ … Die herrschenden Eliten sind eben korrupt. Egal, welche Farbe, Macht korrumpiert immer. Man kann nur noch müde lächeln. …“

maugham #7 (13. Februar 2020): “ … An prominenter Stelle knapp zwei Wochen vor der Hamburg-Wahl so eine Schlagzeile. …“

alliance1979 #7.5 (13. Februar 2020): “ … Wann wäre es besser? 4 Wochen vorher? 4 Monate? Oder nimmt man Rücksicht auf die Politik und wartet bis unmittelbar nach der Wahl? …“

Zeitdasssichwasdreht #10 (13. Februar 2020): “ … Wenn Merz kommt, ist Schluss mit solchen Machenschaften ;) …“

StamoKap2019 #13 (13. Februar 2020): “ … Houston. Wir haben ein Problem. Mit dem Großkapital und deren politischen Handlangern. Diese Unheilige Allianz wird immer mal wieder sichtbar. Trotz medialer Deckung und juristischer Verschleierung. …“

StamoKap2019 #13.3 (13. Februar 2020): “ … PARS PRO TOTO. Der Teil steht für das Ganze. Hier gibt es leider nichts zu verrharmlosen bzw. zu relativieren. …“

(13. Februar 2020): “ … Ihre Untätigkeit sollen die Behörden damit begründet haben, dass sie einen teuren Rechtsstreit mit der Bank hätten vermeiden wollen. NDR und „Zeit“ zitieren den Steuerrechtler Christoph Spengel, demzufolge schon 2016 – als Hamburg über den Fall informiert war und die Frist abzulaufen drohte – Urteile von Finanzgerichten die Cum-Ex-Geschäfte als illegal eingestuft hatten. …“ | https://www.n-tv.de/politik/Schonte-Minister-Scholz-eine-Cum-Ex-Bank-article21574161.html

Ragnar Vogt (13.02.2020): “ … Zu den Vorwürfen der „Zeit“ will [Olaf Scholz] sich gegenüber der Wochenzeitung nicht äußern. Die Stadt Hamburg hatte im vergangenen Jahr auf eine Anfrage der Linkspartei beteuert: Es habe keine persönlichen Gespräche von Mitgliedern des Senats zum steuerlichen Verfahren der Warburg-Bank mit dem Bankhaus gegeben. …“ | https://www.tagesspiegel.de/politik/cum-ex-skandal-und-ein-millionen-schaden-warum-das-tagebuch-eines-bankers-olaf-scholz-in-erklaerungsnot-bringt/25541824.html

Arvid Kaiser (13.02.2020): “ … Die Stadtführung scheint fest entschlossen, der Superreichen-Bank von der Binnenalster einen hohen Rabatt zu geben. Es erinnert fast an das Verhältnis zwischen Apple und dem irischen Staat, der partout keine Steuermilliarden von dem liebgewonnenen Unternehmen will, so sehr die Europäische Union auch dazu drängt. Pikant ist die Enthüllung auch, weil der Hamburger Senat noch im November 2019 auf eine Anfrage der Linken geantwortet hatte, es habe im Zusammenhang Cum-Ex keine persönlichen Gespräche zwischen dem Bankhaus und dem Senat gegeben, ausdrücklich auch nicht mit Scholz oder Tschentscher. Doch entweder lügt die Führung des Stadtstaats, oder das Tagebuch von Christian Olearius. …“ | https://www.manager-magazin.de/politik/deutschland/cum-ex-tagebuch-von-christian-olearius-belastet-olaf-scholz-a-1304736.html



Nachtrag #1

Karolina Meyer-Schilf (18.02.2020): “ … Der von Kahrs geführte SPD-Kreisverband Hamburg-Mitte hat 2017 Wahlspenden von Warburg erhalten. Das berichtet jetzt das „Hamburger Abendblatt“. Insgesamt 45.500 Euro ließ die Bank direkt oder über Tochtergesellschaften der Partei zukommen, allein 38.000 an den Kreisverband Hamburg-Mitte. Und das, nachdem die Hamburger Steuerbehörden eine Forderung aus den Cum-Ex-Deals von rund 47 Millionen Euro an Warburg im Jahr 2016 verjähren ließen. Zufall? Recherchen von „Panorama“ und „Zeit“ hatten in der vergangenen Woche Treffen zwischen Scholz und dem Warburg-Chef Christian Olearius zutage gefördert – und das, obwohl der Senat die Kleine Anfrage der Linken nach ebensolchen Treffen im November verneint hatte. In der SPD heißt es dazu, die Anfrage sei im Sinne der Fragestellung korrekt beantwortet worden. Soll heißen: Gefragt worden war nach Gesprächen mit Bezug auf die Cum-Ex-Deals. Tschentschers und auch Scholz‘ Linie aber ist: Gespräche mit führenden Wirtschaftsvertretern seien völlig normal, um die Cum-Ex und Steuerthematik sei es dabei jedoch nicht gegangen. Dagegen steht die Tagebucheintragung des Bankers, der sich nach dem Treffen notiert hatte, man müsse sich wohl keine Sorgen wegen der Rückzahlung machen. …“ | https://www.tagesspiegel.de/politik/hamburger-buergerschaftswahl-und-cum-ex-spende-der-warburg-bank-bringt-die-spd-in-erklaerungsnot/25555278.html

j.quidde 07:35 Uhr: “ … Im gleichen Zeitraum wurde von der Warburg Bank eine etwa gleich große Spende an die CDU getätigt. Kann man bei der Schwester-Zeitung ZEIT lesen. Das ist nicht neu, sondern üblich bei ortsansässigen Traditionsunternehmen und nicht verwerflich – solange die Spenden offengelgt werden. Und das wurden sie – und zwar schon vor Jahren. Dieses Medien-Schmutz-Kampagnen-Konstrukt vor der Hamburger Bügrerschaftswahl ist unglaublich. „

BangJI 08:55 Uhr: “ … Antwort auf den Beitrag von j.quidde 07:35 Uhr: Die schöne heile Welt der Saloniers und der Salonieren. Was für ein Musterbeispiel für die sektorale Wahrnehmung …. fundamentalistischer Dogmatiker, denen es entweder an Interesse, an Vermögen oder einfach an Grips fehlt, um den Faden der Entwicklung von der … Modernisierung des Dividendenstrippingsteuerverfahrens unter den Finanzministern Eichel und Steinbrück (Realresultat = Cum-Ex-Deals/Cum-Cum-Geschäfte UND die Mehrwertsteuerkarusselbetrügereien) – hin zur […] neuen sozialen Marktwirtschaft und dem neuen Deutschland, also der deutschen Version der US-Plutonomy und – Plutocracy zu verfolgen, zu studieren, zu analysieren UND politisch zu bewerten. [„Aus der Leistungsgesellschaft ist eine Ständegesellschaft geworden“ Ursula Weidenfeld (23.12.2018) https://www.tagesspiegel.de/politik/demokratie-aus-der-leistungsgesellschaft-ist-eine-staendegesellschaft-geworden/23794248.html … [Tante_Frieda 23.12.2018, 18:04 Uhr: “ … Man traut seinen Augen nicht: Ein ja schon fast „linker“ Kommentar von Frau Weidenfeld, die sonst für gewöhnlich stramm konservativ-wirtschaftsliberale Positionen einnimmt und für die das Wort „sozial“ eher zu den Pfuiwörtern zu gehören scheint. An was könnte es liegen? Ist es … schlicht der Blick auf die gesellschaftliche Realität? …“] [guggiilein 27.12.2018, 12:48 Uhr: “ … Wie viele, sogenannte Hochkulturen vor uns, ruinieren wir uns sehr erfolgreich selber. Arroganz, Gier, Unerhlichkeit, Korruption, Steuerflucht, Ueberregulierung, mangelnde Menschlichkeit und normaler Menschenverstand etc. sind der unaufhaltsame Niedergang unserer Gesellschaft. Wie kann man Anpassung an unsere Werte verlangen, wenn diese nicht mehr gelebt werden? …“] ] …“

AWolff 17.02.2020, 18:11 Uhr: “ … Die 47 Mio aus den fragwürdigen Bankgeschäften und evtl. Steuerschulden in einen Zusammenhang der SPD. Spende zu konstruieren ist aber auch irgendwie billig; nicht nur vom Zeitpunkt her – vor allem im Verhältnis :-) …“

SOK321 07:49 Uhr: “ … Antwort auf den Beitrag von AWolff 17.02.2020, 18:11 Uhr: … Die CumEx-Bänkster [ ] spenden aus reinster Nächstenliebe … “


Nachtrag #2

Oliver Hollenstein und Karsten Polke-Majewski (17. Februar 2020): “ … Neben Scholz hat Olearius ausweislich seiner Tagebücher auch Gespräche mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Johannes Kahrs und dem ehemaligen Zweiten Bürgermeister Alfons Pawelczyk (SPD) geführt. Kahrs hat die Gespräche inzwischen eingeräumt. Pawelczyk reagierte auf eine Anfrage nicht. … Scholz und Olearius bestreiten, dass es eine politische Einflussnahme gab. Gespräche zwischen Politikern und Wirtschaftsführern seien üblich. … Unklar ist, ob es an irgendeinem Punkt zu einer politischen Beeinflussung der Entscheidung des Finanzamtes kam. Alle Beteiligten – also Scholz, Tschentscher, die Finanzbehörde und die Warburg-Bank – betonen, keinen Einfluss genommen zu haben, sämtliche Entscheidungen seien auf Basis der juristischen Einschätzung in der Finanzverwaltung getroffen worden. Offen ist auch, was in den Gesprächen zwischen Scholz und Olearius genau besprochen wurde. Olearius beschreibt in seinem Tagebuch, wie er mit Scholz über die Ermittlungen spricht. Scholz bestreitet, dass es um das Verfahren ging. … “ | https://www.zeit.de/wirtschaft/2020-02/cum-ex-steuerskandal-hamburg-bank

MarkusAK #21: “ … Gleiches Recht und gleiches Maß für alle ob Arbeiter Rentner, Unternehmen Banken usw. Diesen Grundsatz kann man seit Jahren bezüglich Steuerraub und Steuern allgemein nicht erkennen. …“

Rosenkohl #25: “ … DIe 47 Millionen Euro fehlende Steuernachzahlung sind peanuts gegen die Mehrkosten der Elbe-Philharmonie, diese ihrerseits peanuts gegen die Verluste für Hamburg und Schleswig-Holstein bei der Rettung und Veräußerung der HSH-Nordbank …“
// [“ … Bereits 2013 hatte die HSH Nordbank eingeräumt, dass sie zwischen 2008 und 2011 ihren Kunden mit sogenannten Cum-Ex-Deals dabei geholfen hat, insgesamt bis zu 112 Millionen Euro Kapitalertragssteuern möglicherweise unbegründet zurückerstattet zu bekommen. Für die Vorgänge hat die Bank einschließlich Zinsen im Jahresabschluss 2013 eine Steuerrückstellung in Höhe von 127 Millionen Euro gebildet. DIE ZEIT kommentierte dazu, dass die Geschäfte zum Nachteil des Staates in genau dem Zeitraum begannen, als der Staat die Bank aus der Krise rettete. …“| Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hamburg_Commercial_Bank#Beihilfe_zur_Steuerhinterziehung (11. Januar 2020) ]

kanister #32: “ … Kann mir irgendjemand mit Sachverstand erklären, wie es überhaupt sein kann, dass die Verwaltung beschließt, Steuern verjähren zu lassen? … Wieso kann die Verwaltung dann „entscheiden“, das verjähren zu lassen? …“

“ … Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher hat den Vorwurf politischer Einflussnahme in der Cum-Ex-Affäre um die Warburg-Bank zurückgewiesen. „Die Unterstellung, hier hätten Politiker Einfluss genommen auf die Entscheidung von Finanzämtern, die kann ich ganz eindeutig zurückweisen“, sagte der SPD-Politiker dem Sender NDR Info. …“ | https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-02/peter-tschentscher-hamburg-cum-ex-warburg-vorwurf

Miramodo #16: “ … Es muss sich doch nachvollziehen lassen, wer genau Ende 2016 in der Finanzbehörde entschieden hat, die Forderung stecken zu lassen. Da war doch ein dienstlicher Vorgang vorgeschaltet – das zuständige Finanzamt wollte die 47 Millionen geltend machen. Eine Etage höher ist das Ganze gestoppt worden. Und jetzt lässt sich nicht mehr klären, durch wen und warum? …“

hellmut2 #29: “ … Lt. Olearius hätte nach dem Gespräch mit dem ehemaligen Bürgermeister Scholz, den Eindruck, dass sie nichts zu befürchten hätten. Tschentscher war zu dieser Zeit Finanzsenator. Lt. Tagesschau.de informierte das BMF die Hamburger Finanzbehörde, dass sich die Warburg Bank 2006 aus Cum Ex Geschäften 46 Millionen € unberechtigt verschafft habe. Die Kölner Staatsanwaltschaft hatte die Warburg unter dem Verdacht dieser Geschäfte durchsucht und die Hamburger Finanzbehörden darauf hingewiesen. Und nichts passiert? Tschentscher war Finanzsenator und Scholz Bürgermeister. Tschentscher trug für diese Finanbehörde die Verantwortung. Scholz hatte das oben erwähnte Gespräch mit Olearius und beide haben nicht die notwendigen Schritte eingeleitet. Wenn dem so ist, wäre das Beihilfe zum Steuerbetrug, da würde auch keine Rückzahlung der Warburg Bank helfen. Die Kleinen hängt man, die großen lässt man laufen, so lautet doch der Spruch oder? ..“

straightinyourface #33 : “ … Da darf der steuerzahlende Buerger „brutalst moegliche Aufklaerung“ erwarten… Die Aelteren werden sich erinnern …“

Nachtrag #3

“ … Es gibt keine Belege, dass Scholz Grenzen überschritten und unzulässig zugunsten der Warburg-Bank eingegriffen hätte. Aber er und der Hamburger Senat flüchten sich bei Fragen nach den drei persönlichen Treffen mit dem Warburg-Manager Christian Olearius in eine Wolke aus Erinnerungslücken und Halbwahrheiten.
Am 1. Juli dieses Jahres erklärte Scholz den Bundestagsabgeordneten des Finanzausschusses in einer vertraulichen Sitzung, er sei mit dem Warburg-Vorgang nicht beschäftigt gewesen. Das ist angesichts der drei Treffen und des von Warburg übergebenen Argumentationspapiers schwer zu glauben. …“ | https://www.zeit.de/hamburg/2020-09/cum-ex-olaf-scholz-warburg-finanzverwaltung-hamburg-steuerbetrug/komplettansicht

Günther Knauthe #28 “ … Das ist Stoff für eine Fernsehserie. Und: schön, wenn man Freunde beim Finanzamt hat. …“

Zeitloch #36: “ …“Es folgt ein Lehrstück über zu viel Nähe von Politikern und Wirtschaft.“. … Diese Nähe wird doch schon seit Jahrzehnten angeprangert. Wer glaubt denn, dass sich daran etwas ändert? Vor allem, wer (oder was) sollte diese Nähe einschränken? …“

Peter Meyer HH #36.1: “ … Der Souverän. Falls er es möchte. …“

Lux1 #52: “ … Wehe ich zahle eine Knöllchen nicht, dann bin ich dran …“

Peter Meyer HH #52.1: “ … Das wäre ja auch gesetzeswidrig. …“

[Zur Theorie der Macht (Wikileaks #17) … ]

Stefan Krempl (03.02.2020): “ … Melzer [https://de.wikipedia.org/wiki/Nils_Melzer] hat im Interview mit dem Schweizer Magazin „Republik“ erstmals Details seiner Erkenntnisse über die Vorverurteilung und Verhaftung Assanges publik gemacht. Er kommt zum Schluss: „Vier demokratische Staaten schließen sich zusammen, USA, Ecuador, Schweden und Großbritannien, um mit ihrer geballten Macht aus einem Mann ein Monster zu machen, damit man ihn nachher auf dem Scheiterhaufen verbrennen kann.“ Es handle sich um einen „Riesenskandal und die Bankrotterklärung der westlichen Rechtsstaatlichkeit“ … „Ich traute meinen Augen nicht: Nach Aussagen der betroffenen Frau selber hat es nie eine Vergewaltigung gegeben. Und nicht nur das: Die Aussage dieser Frau wurde im Nachhinein ohne ihre Mitwirkung von der Stockholmer Polizei umgeschrieben, um irgendwie einen Vergewaltigungsverdacht herbeibiegen zu können. Mir liegen die Dokumente alle vor, die Mails, die SMS.“ … Das „wirklich Erschreckende“ ist für den Beobachter so „der rechtsfreie Raum, der sich entwickelt hat: Mächtige können straflos über Leichen gehen, und aus Journalismus wird Spionage. Es wird ein Verbrechen, die Wahrheit zu sagen. „. …“ | https://www.heise.de/newsticker/meldung/Assange-UN-Folterexperte-wirft-Behoerden-konstruierte-Vergewaltigung-vor-4652122.html

Nils Melzer (31.01.2020) : “ … Darf ich von vorn beginnen? Ich spreche fliessend Schwedisch und konnte deshalb alle Original­dokumente lesen. …“ | Nils Melzer im Interview | —> https://www.republik.ch/2020/01/31/nils-melzer-spricht-ueber-wikileaks-gruender-julian-assange

“ … Nach Angaben der schwedischen Tageszeitung „Dagens Nyheter“, die am Samstag online über […] die Vorwürfe Melzers gegen Schweden berichtete, wollten sich weder Justizminister Morgan Johansson noch die Staatsanwaltschaft äußern. …“ | Aus: „Wie UN-Experte Melzer Wikileaks-Gründer Assange entlastet“ Sven Lemkemeyer (09.02.2020) | https://www.tagesspiegel.de/politik/schweden-lehnt-kommentar-ab-wie-un-experte-melzer-wikileaks-gruender-assange-entlastet/25517070.html

Milosz Matuschek (23.01.2020): “ … Assange wurde oft als paranoid bezeichnet. Dabei sollte man beachten, dass er seit Jahren in einer kafkaesken Situation ist, in der alles unterhalb der Schwelle von Paranoia wohl dem Reich der Naivität zuzuordnen wäre. …“ | https://www.nzz.ch/feuilleton/julian-assange-freiheitsheld-und-mann-im-ausnahmezustand-ld.1533798?reduced=true

[Barbarei als alltägliche Schizophrenie … ]

Salmen Gradowski versteckte seine Notizen in einer Feldflasche, die 1945 auf dem Territorium des Vernichtungslagers Birkenau ausgegraben wurde |[ Die Zertrennung. Aufzeichnungen eines Mitglieds des Sonderkommandos. Herausgegeben von Aurélia Kalisky. Aus dem Jiddischen übersetzt von Almut Seiffert und Miriam Trinh ] (Quelle)

Hannah Arendt (im Gespräch mit Günter Gaus, 28.10.1964): “ … Nehmen wir an, man hätte ein sehr gutes Gedächtnis, so daß man wirklich alles behält, was man denkt: Ich zweifle sehr daran, da ich meine Faulheit kenne, daß ich irgend etwas notiert hätte. Worauf es mir ankommt, ist der Denkprozeß selber. Wenn ich das habe, bin ich persönlich ganz zufrieden. Wenn es mir dann gelingt, es im Schreiben adäquat auszudrücken, bin ich auch wieder zufrieden. … ich will verstehen. Und wenn andere Menschen verstehen, im selben Sinne, wie ich verstanden habe – dann gibt mir das eine Befriedigung, wie ein Heimatgefühl. … Wissen Sie, das Entscheidende ist ja nicht das Jahr 33; jedenfalls für mich nicht. Das Entscheidende ist der Tag gewesen, an dem wir von Auschwitz erfuhren. … Das war 1943. Und erst haben wir es nicht geglaubt. … “ | https://www.rbb-online.de/zurperson/interview_archiv/arendt_hannah.html

Nora Thorvald #18 (28.01.2020): “ … Ich war noch zu DDR-Zeiten einmal mit der Schulklasse während einer Klassenfahrt in Auschwitz. … Schon dieses triste Dekor aus notdürftigen Baracken, die ebensogut Ställe sein könnten, ringsherum ödes Land unter grauem, gleichgültigem Herbsthimmel, ein paar Raben drauf. So stellte sich das damals dar. Dann drinnen in den Gebäuden Fotografien von Bergen an ausgemergelten Leichen. Hinter Glas Überreste ausgelöschter Existenzen, Brillen, Haare, Goldzähne. Das Unfassbare kaum begreifend, folgten wir der polnischen Begleiterin zu all den von Totenklage umwehten Orten: Duschräume, Erschießungsmauern, Hinrichtungshöfe. Ich kann mich noch genau an einen dieser Verbrennungsöfen erinnern, an seinen backsteinumrahmten schwarzen Schlund und die Schienen, die unweigerlich darauf zulaufen. Man steht schwindelig, verstört, innerlich kaum damit fertig werdend vor dieser industrialisierten Form des Tötens und kann keine Haltung dazu finden. Es stellt sich unweigerlich die Frage nach der Natur des Menschen. Was waren das für Leute, die solche Anlagen kaltschnäuzig vom Reißbrett planten, organisierten und errichteten, als wäre es nur irgendein in Auftrag gegebener Stadionbau? … Ich war nie wieder in Auschwitz, schaue auch nur selten Dokumentationen im Fernsehen, weil ich mich nicht an diese Bilder gewöhnen möchte. …“ | https://www.zeit.de/zeit-magazin/2020-01/auschwitz-konzentrationslager-holocaust-shoah-fs?cid=51315699#cid-51315699

JZL240I-U 26.01.2020 15:53: “ … Es ist immer gut, sich von Zeit zu Zeit ins Gedächtnis zu rufen, was geschehen ist … Und welcher menschlichen Umstände und Befindlichkeiten es dazu bedurfte — und bedarf. … “ | Zu: https://www.heise.de/newsticker/meldung/Missing-Link-Auschwitz-die-Befreiung-4645824.html?seite=all

iAPX960 26.01.2020 18:20: “ … Auschwitz, Majdanek, Sobibor, Treblinka … Auschwitz steht symbolisch für Morden und Vernichten. Und das hat schon direkt nach der Machtergreifung angefangen. Es fing mit Gewerkschaftlern, SPD und KPD Politikern und Mitgliedern, … und jedem der dem Regime nicht genehm war, an. Aus Mord durch Zwangsarbeit, Hunger und Misshandlung und einfaches Wegsehen wurde industrieller Mord. Auschwitz ist ein Symbol nicht nachvollziehbaren oder verstehbaren Ausmaßes, aber nur ein Bruchteil des Schreckens …“ |Zu: https://www.heise.de/newsticker/meldung/Missing-Link-Auschwitz-die-Befreiung-4645824.html?seite=all

Christoph David Piorkowski (28.01.2020): “ … Ein paar Männer sitzen bei Bier und Wein um einen runden Terrassentisch. Im Hintergrund stehen weitere Personen vor einem weißen Häuschen mit geöffneten Fensterläden und scheinen in der Sonne zu plaudern. Was das Foto mit der idyllisch anmutenden Szene dem uninformierten Betrachter vorenthält, ist der Kontext seiner Entstehung. Die Aufnahme zeigt nämlich das sichtlich entspannte Mordpersonal des NS-Vernichtungslagers Sobibor bei seiner Freizeitgestaltung – in nächster Nähe zu den Gaskammern. … Der Fund kam dadurch zustande, dass der Regionalhistoriker Hermann Adams vom Enkel des stellvertretenden Lagerkommandanten von Sobibor, Johann Niemann, 2015 zahlreiche Fotos erhielt, die Niemann und andere SS-Verbrecher bei ihrem Alltag in Sobibor zeigen, erklärt Cüppers. Adams übergab die Fotos dem Bildungswerk StanisÅ‚aw Hantz, das Bildungsreisen zu den einstigen Tötungsstätten der „Aktion Reinhard“ organisiert, und vermittelte dem Werk den Kontakt zu Niemanns Enkel. … “ | https://www.tagesspiegel.de/wissen/bilder-aus-sobibor-feierndes-mordpersonal-im-holocaust/25476434.html

der_vom_storch 28.01.2020, 17:24 Uhr: “ … Ich weiß nicht was mich mehr erschrecken soll, die Normalität in den Jahren zwischen 1933 und 1945 auch in den Lagern auf der deutschen Seite oder die offensichtliche Naivität einiger Leute die heute so total erschrocken auf Zeitdokumente von damals reagieren. …“

Offenbach-am-Meer 28.01.2020, 16:48 Uhr: “ … Dass die Schlächter nur sich selbst in der Freizeit fotografiert haben, ist für mich ein Zeichen dafür, wie sehr sich die gelebte Barbarei als alltägliche Schizophrenie festsetzen konnte: Morden als Broterwerb, als Arbeitsalltag, der es nicht lohnt, in Bildern festgehalten zu werden. Da wird nun mal lieber auf Terrasse und Ausflügen in die Kamera gelacht wie im Urlaub. …“


[Terry Jones (1942 – 2020) … ]

1971koepi #17: “ … Lovely mother Mandy. „There’s no Messiah in here. There’s a mess all right, but no Messiah. Now go away! Now piss off!“ Thanks for that dear Terry. …“

En-Passant #34 “ … Jehova! …“

Desconocido #34.1: “ … Er hat „Jehova“ gesagt! STEINIGT IHN! …“

GeHa1967: “ … ist Weibsvolk anwesend? …“

Das abgelehnte Polizeipferd: “ … verstellt Stimme Nein, nein, nein! …“

Gnurg #46: “ [Monty-Python-Darsteller Terry Jones ist tot] … The Meaning of Life Part VII – Death …“

PertlyCornflakes #11 “ … Terry Jones schaffte mit Monty Python etwas, dass wir im Heute nur schmerzlich vermissen können. … Um Andrej Tarkowskij zu bemühen, dem großen Vordenker und Lehrer des Films, dank Terry Jones schauten wir nicht nur, mit ihm zusammen konnten wir sehen. …“ | https://www.zeit.de/kultur/2020-01/monty-python-darsteller-terry-jones-ist-tot?cid=51261334#cid-51261334

BeachBuddy: “ … Terry Jones, die „Grande Dame“ von Monty Python. …“

Raucherhusten: “ … Die Mama unseres Herrn. Er wird unvergessen bleiben! …“

Bananenrepublik_at: “ … Nie Nie… „

konfusius von der leisnitz: “ … pah – das ist nur ein kratzer! …“

Kellro77: “ … „einigen wir uns auf unentschieden“ …“

angmar hexenkönig: “ … Hilfe, Hilfe, ich werde unterdrückt! …

xyz: “ … Irgendwelche wässrige Schlampen, die in Tümpeln hocken, sind kein Ersatz für ein basisdemokratisches Votum (oder so ähnlich) …“

Wachtmeister Barbrady: “ … Otternasen, Buchfinkenhirne, Zaunkönigleber! …“

DerDocht: “ … Jeder nur ein Kreuz ;-) …“

Rupert IV: “ … Ich werde diese Schallplatte nicht kaufen, sie ist zerkratzt! …“

It is sratched!: “ … Nudge, nudge, Terry! …“

Sensenmann: “ … Was brennt besser als eine Hexe? Noch mehr Hexen! …“

Zac McCracken: “ …
A: Der heilige Gral ist im Schloss von Aaaaaahhhh.
B: Was, wo ist er?
A: Der heilige Gral ist im Schloss von Aaaaaahhhh. Ja … das steht hier. … Er muss gestorben sein, während er das schrieb. …“

Streifenkarl: “ … es war die Lachsschaumspeise …“

Beissreflex: “ … Und ich sage Ihnen: Dieser Vogel ist tot. …“

// Quelle: https://www.derstandard.at/story/2000113611838/monty-python-legende-terry-jones-verstorben

// Nachtrag:
// … Der Asteroid (9622) Terryjones ist nach Jones benannt.
// https://de.wikipedia.org/wiki/Terry_Jones_(Komiker)
// https://de.wikipedia.org/wiki/(9622)_Terryjones

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