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[Metadaten (Notizen)... ]

Started by Textaris(txt*bot), January 16, 2019, 07:26:49 PM

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Textaris(txt*bot)

Quote[...] Metadaten oder Metainformationen sind strukturierte Daten, die Informationen über Merkmale anderer Daten enthalten. Bei den durch Metadaten beschriebenen Daten handelt es sich oft um größere Datensammlungen wie Dokumente, Bücher, Datenbanken oder Dateien. So werden auch Angaben von Eigenschaften eines einzelnen Objektes (beispielsweise ,,Personenname") als dessen Metadaten bezeichnet. Anwendern von Computern ist oft nicht bewusst, dass Daten über nicht unmittelbar erkennbare Metadaten verfügen ... Typische Metadaten zu einem Buch sind beispielsweise der Name des Autors, die Auflage, das Erscheinungsjahr, der Verlag und die ISBN. Zu den Metadaten einer Computerdatei gehören unter anderem der Dateiname, die Zugriffsrechte und das Datum der letzten Änderung.

... Während der Begriff der Metadaten relativ neu ist, ist das Prinzip der Verweisung und der formalen Vorgaben schon jahrhundertelange bibliothekarische Praxis. Eine allgemeine Standardisierung von Formaten für Metadaten wird nicht verfolgt. Eine gültige Unterscheidung zwischen Metadaten und gewöhnlichen Daten existiert allerdings nur für den speziellen Fall, da die Bezeichnung eine Frage des Standpunkts ist.

... Typische Metadaten bei Musik und anderen Tonaufnahmen sind z. B. Titel, Künstler, Komponist, Veröffentlichungsdatum, Musikverlag oder die ISRC-Nummer; bei digitalen Tonaufnahmen ist es möglich, diese Metainformationen direkt in der Datei abzuspeichern (beispielsweise im ID3-Tag von MP3-Dateien).

... Metadaten digitaler Fotos, wie Aufnahmedatum/-zeit, Brennweite, Blende, Belichtungsdauer und andere technische Parameter (ggf. auch geographische Koordinaten des Aufnahmeorts), werden heute von nahezu allen Digitalkameras am Anfang einer Bilddatei im Exif-Format abgespeichert.

...


Aus: "Metadaten" (3. September 2018)
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Metadaten


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Telefon-Metadaten können tiefgreifende Einblicke in das Privatleben von Personen ermöglichen. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie, die an der Stanford University durchgeführt wurde, berichtet der Guardian. Anlass dafür war die Behauptung der US-Regierung, der Geheimdienst NSA sehe sich keine Inhalte derjenigen Telefonate an, deren Eckdaten jährlich millionenfach gesammelt werden.

Sobald man die angerufene Nummer und die Länge eines Telefonats kennt, kann man allerdings hochsensible Fakten über eine Person herausfinden, zeigten Jonathan Mayer und Patrick Mutchler in ihrer Studie. Diese wurde mit Hilfe von 546 Freiwilligen durchgeführt, die dafür die App MetaPhone auf ihrem Android-Smartphone installieren mussten.

Einer der Teilnehmer "kommunizierte mit mehreren lokalen Neurologie-Instituten, einer spezialisierten Apotheke und einer Hotline für ein Pharmazeutikum, das nur zur Rückfall-Behandlung bei Multipler Sklerose eingesetzt wird", schildern die Forscher.

Eine Teilnehmerin führte eines Tages ein langes Telefonat mit ihrer Schwester. Zwei Tage später rief sie mehrfach ein Geburtenkontroll-Institut an. Zwei Wochen später gab es mit der selben Stelle weitere kurze Telefonate. Ein letzter Anruf erfolgte ein Monat danach.

Ein dritter Teilnehmer kontaktierte im Rahmen von drei Wochen Handwerker-Läden, Schlosser, einen Hydrokultur-Händler und einen Headshop.

Wenn man die Telefon-Metadaten mit öffentlichen Facebook-Profilen vergleicht, erhält man laut den Forschern noch mehr Aufschlüsse über eine Person. Acht Prozent der Untersuchungsteilnehmer kontaktierten etwa religiöse Institutionen. Bei einem Vergleich mit Angaben auf Facebook fanden die Forscher eine Korrelation von 75 Prozent, was die Glaubensrichtung der Personen bestätigt.

Die Resultate zeigen auf anschauliche Weise, wie sensibel die Angaben in den Datenbanken von NSA und Telekommunikations-Unternehmen sein können, meint Jonathan Mayer. Selbst bei einmaligen Anrufen werden oft vertrauliche Details über Personen enthüllt: "Teilnehmer riefen die Anonymen Alkoholiker, Waffengeschäfte, Gewerkschaften, Scheidungsanwälte, Kliniken für sexuell übertragbare Krankheiten, Strip-Clubs und so weiter an."

Die Forscher merken an, dass die untersuchte Gruppe nicht repräsentativ für die US-Gesamtbevölkerung steht, da nur Besitzer von Android-Smartphones und Facebook-Profilen als Teilnehmer zugelassen waren.

In Österreich werden Telefon-Metadaten im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Vorratsdatenspeicherung von Telekommunikations-Unternehmen für ein halbes Jahr gespeichert. Diese Regelung ist seit 1. April 2012 in Kraft.


Aus: "Studie zeigt, was Metadaten über Menschen verraten" (14.03.2014)
Quelle: https://futurezone.at/science/studie-zeigt-was-metadaten-ueber-menschen-verraten/55.897.788

Textaris(txt*bot)

Quote[...] Man könnte nun denken: Na und? Was sagt es schon aus, dass ich gestern um 19.36 Uhr das letzte Mal bei Facebook eingeloggt war? Der Whistleblower Edward Snowden beschreibt die Problematik in seiner Biografie Permanent Record ziemlich anschaulich: "Metadaten können Deinem Überwacher verraten, wo du letzte Nacht geschlafen hast und wann Du heute Morgen aufgestanden bist. Sie vermerken jeden Ort, an dem Du Dich aufgehalten und wie viel Zeit Du dort verbracht hast. Sie offenbaren, mit wem Du Kontakt hattest und wer mit Dir." Der Metadatenspur, die wir im Alltag hinterlassen, können Ermittlerinnen problemlos folgen. ...


Aus: "Wenn grenzenlose Verbrecherjagd zur Bedrohung wird" Lisa Hegemann (7. Dezember 2019)
Quelle: https://www.zeit.de/digital/internet/2019-11/e-evidence-verordnung-elektronische-beweismittel-daten-digitalisierung-usa/komplettansicht