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[The Lordship of Moneygaming... ]

Started by Textaris(txt*bot), April 15, 2006, 05:07:44 PM

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Textaris(txt*bot)

Quote[...] Der verurteilte Millionenbetrüger Jürgen Harksen, der in den Achtziger- und Neunzigerjahren prominenten Investoren Geld abgenommen hatte, ist tot. Harksen sei am Dienstag mit 63 Jahren an seinem langjährigen Wohnort Palma de Mallorca gestorben, sagte sein Anwalt Gerhard Strate der Nachrichtenagentur dpa. Er bestätigte damit entsprechende Berichte des Hamburger Abendblatts und der Bild.

In dem im Jahr 2010 ausgestrahlten ARD-Zweiteiler Gier hatte sich Regisseur Dieter Wedel von Harksens Lebensgeschichte inspirieren lassen, Ulrich Tukur verkörperte Harksen darin.

Der gebürtige Flensburger Harksen hatte Anleger mit viel Geschick zu Investments überredet, hinter denen nach Auffassung der Justiz aber keine echte Geschäftsidee steckte, sondern eine Art Schneeballsystem. Er galt als schillernde Figur mit Hang zum Luxus, auf den sowohl Größen aus dem Showgeschäft als auch Ärzte und Rechtsanwälte hereinfielen.

Im Jahr 2003 wurde Harksen in Hamburg wegen Betrugs zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Zuvor hatte er sich nach Südafrika abgesetzt und so dem Zugriff der deutschen Justiz jahrelang entzogen.


Aus: "Jürgen Harksen ist tot" (20. März 2024)
Quelle: https://www.zeit.de/gesellschaft/2024-03/juergen-harksen-betrueger-autor-tod-mit-63

QuoteKondolenzbuch: Liebe Leserinnen und Leser, im Kommentarbereich dieses Artikels wollen wir Ihnen mit einem Kondolenzbuch die Möglichkeit geben, Ihre Erinnerungen und Gedanken zu teilen. Die Wahrung der Pietät ist uns bei Todesfällen wichtig, weswegen alle Kommentare vor der Veröffentlichung geprüft werden.

PatronusEule13

Eine würdige Gestalt!


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Textaris(txt*bot)

Quote[...] Im vergangenen Jahr war laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) jede dritte deutsche Firma von Wirtschaftskriminalität betroffen gewesen. Die Quote von 34 Prozent sei die höchste seit 2014, teilte das Kölner Institut mit. Zunächst hatte die Rheinische Post davon berichtet. International seien es sogar 46 Prozent, zitierte das IW eine Studie der Wirtschaftsprüfergesellschaft PWC.

Grundlage der Zahlen ist eine repräsentative Umfrage, bei der das IW im vergangenen Jahr 1.001 deutsche Unternehmen befragt hatte. Untermauert wird der Befund von der Statistik des Bundeskriminalamts (BKA) aus dem Vorjahr, die 2023 veröffentlicht wurde. Demnach stieg die Zahl polizeilich erfasster Wirtschaftsdelikte das dritte Jahr in Folge auf 73.114 Fälle. In den vergangenen fünf Jahren lag der Durchschnitt bei 52.916 Delikten pro Jahr. Seit 2019 stieg die Zahl der Fälle demnach um fast 82 Prozent. Dabei geht es nur um die bekannten Delikte, das IW geht von einer erheblichen Dunkelziffer aus.

Delikte wie Betrug, Korruption, verbotene Preisabsprachen, Steuerhinterziehung und Schwarzarbeit könnten einen jährlichen Schaden von knapp 2,1 Milliarden Euro verursachen, teilte das Institut mit. Anders als die Anzahl der Fälle sei diese Zahl rückläufig. Dennoch sei sie "nicht zu unterschätzen", teilte das IW mit.   

Betrug machte dem IW-Bericht zufolge mit mehr als 50.000 Fällen einen Großteil der Gesamtmenge aus und mit fast 900 Millionen Euro auch fast die Hälfte der erfassten Schäden. Fast ebenso hohe Schäden verursachten Insolvenzdelikte, obwohl es sich nur um wenige Tausend Fälle gehandelt habe. 

Unternehmensbefragungen, die das Dunkelfeld miteinbeziehen, zeigen dem IW zufolge, dass allein Korruption, Kartelle und Schwarzarbeit jährliche Umsatzeinbußen von 4,7 bis 7,1 Prozent verursachen. Wirtschaftskriminelle belasteten dabei nicht nur Unternehmensgewinne. Auch schädigten sie das Vertrauen in Unternehmen und die Integrität der Gesamtwirtschaft.

Die Aufklärungsquote bei den berücksichtigten Delikten war dem IW zufolge mit 91,8 im Jahr 2022 sehr hoch. "Wirtschaftskriminelle Tatverdächtige können oftmals durch die Anzeigenden benannt werden", zitierte das Institut das BKA. Das erleichtere die Aufklärung der registrierten Delikte.

Die Studienautoren werteten auch verfügbare Daten über die Täter aus. "Zusammengefasst ist der Wirtschaftskriminelle in Deutschland zumeist männlich, Ende 30 bis Mitte 40, weiß, meist deutscher Herkunft und weist ein hohes Bildungsniveau in Kombination mit einer mehrjährigen Berufserfahrung in einer Führungsposition auf", schrieben sie.   

Die Unternehmen selbst sehen sich trotz der steigenden Zahlen laut den Kölner Forschern meist nicht gefährdet. So schätzten 81 Prozent der befragten Firmen das generelle Risiko, Opfer eines Wirtschaftsdelikts zu werden, als hoch ein. Das Risiko für das jeweils eigene Unternehmen wurde demnach aber mit 34 Prozent vergleichsweise niedrig angegeben.


Aus: "Jedes dritte Unternehmen von Wirtschaftskriminalität betroffen" (2. April 2024)
Quelle: https://www.zeit.de/wirtschaft/2024-04/unternehmen-wirtschaftskriminalitaet-betrug-korruption-schwarzarbeit-steuerhinterziehung

QuoteHarald_A

ja, der ehrbare Kaufmann :)


QuoteTapferes_Schneiderlein

Die armen Unternehmer!

Als eine Reparatur an meinem Haus durch einen ortsansässigen Spenglereibetrieb erheblich teurer wurde als geschätzt bot mir der Chef des Unternehmens an: "Wenn Sie keine Rechnung brauchen, dann ............" . Versicherte Schwarzarbeit!

Ich denke, diese Erfahrung habe nicht nur ich gemacht.


QuoteUlrich Wüsten

Interessante Wortwahl: Führungskräfte sind von Wirtschaftskriminalität ,,betroffen" ...


QuoteTergeste

Interessant.

Wie kann man eigentlich von Steuerhinterziehung und Sozialabgabenbetrug betroffen sein, ohne diese selbst aktiv herbeizuführen bzw. sich die zutreffende Anmeldung halt vom Subunternehmer nachweisen zu lassen (ganz fies, ich weiß)?

Meint man da ernsthaft, die lieben Arbeitnehmer arbeiten freiwillig und enthusiastisch zu einem Teilbetrag des gängigen Marktpreises genau für mich, weil ich so schöne blaue Augen habe?

Ach ja und dieser wunderbar billige Subunternehmer....

wie blöd, dass irgendwann bei einer der Kontrollen des Hauptzollamts herauskommt, dass diesem halt bei ein paar Arbeitnehmern leichte Verzögerungen/ Differenzen bei der Anmeldung unterlaufen sind...

Dass der dann irgendwie nicht mehr greifbar ist, ist aber auch fies.

Keiner außer der FDP - und natürlich noch viiiiiel stärker die AfD -
erkennt, wie hart und riskant das Brot des Unternehmers ist.
Aber die AfD ist ja im Aufwind.

Da freut sich der Unternehmer.
Inoffiziell, versteht sich.
Offiziell ist er natürlich ganz neutral.


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