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[Zur Sprache der Technokratie... ]

Started by Textaris(txt*bot), April 24, 2012, 10:49:17 AM

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Textaris(txt*bot)

Quote[...] Technokratie .... Der Begriff leitet sich ab von dem altgriechisch τέχνη téchne ,Fertigkeit' und κράτος kratos ,Herrschaft'. Eine korrekte Übersetzung wäre demnach ,,Herrschaft der Sachverständigen". Der Begriff ist jedoch eine Neuschöpfung aus dem 20. Jahrhundert.

...

Merkmale der Technokratie sind:

*Auf Sachzwängen aufgebaute Argumentationsmuster, bei denen möglichst alle analysierte menschliche Bedürfnisse mit technischen Methoden gelöst werden sollen.
   
* Fortschritt und Wissenswachstum als Zielvorstellung der Gesellschaft.
   
* Die Technokratie betrachtet die Gesellschaft als System (siehe Systemtheorie) und deckt daher auch die Bedürfnisse von unproduktiven Menschen. Unter anderem deshalb wird tendenziell die herkömmliche politische Diskussion über die Verteilungsgerechtigkeit vernachlässigt.

* Verlagerung der Macht von demokratisch gewählten politischen Institutionen in von diesen bestimmte, aber ausschließlich fachgebunden arbeitende Zirkel, sog. ,,Expertenkommissionen".

* Allgemeine Rationalisierung und Verwissenschaftlichung kultureller, politischer/gesellschaftlicher und ökonomischer Prozesse.
   
* Statistisch-technisch orientiertes Menschenbild, Verallgemeinerung und Rationalisierung menschlicher Bedürfnisse zur besseren Verwaltung.

...

    ,,Expertokratie ist eine Kombination aus Verwaltung und Experten, in der unentwegt irgendwelche Strategiepapiere mit mundgerechten Informationen darüber verfasst werden, was aus ihrer Sicht die Politiker wissen müssten. Das politische Gemeinwesen, das sind die Bürgerinnen und Bürger, ist bei diesem Prozess völlig außen vor. Das Verhängnisvolle daran ist, dass auf der technischen Ebene alle parlamentarischen Verkehrsformen eingehalten werden - aber zugleich die Planungsprozesse immanent undemokratisch sind, weil sie nur in der Dualität zwischen Techno- und Politikerpolitik ablaufen. Am Ende heißt es dann: Was wir entschieden haben, war alternativlos."

    – Harald Welzer



Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Technokratie (17. April 2012)


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Die Diktion (von lateinisch dictio ,,Sagen, Aussprechen") ist die mündliche oder schriftliche Ausdrucks- oder Sprechweise einer Person oder eines bestimmten Textes.

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Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Diktion (31. August 2011)

-.-

Quote[....] Ein Weg zu Stabilisierung des Arbeitsmarktes sei die "Verstärkung bedarfsgerechter Zuwanderung". Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes zogen im vergangenen Jahr rund 177.300 Menschen aus dem Ausland nach Deutschland, vorwiegend aus Ländern Zentral- und Osteuropas. Neben der Zuwanderung aber müsse auch die Erwerbsbeteiligung der Bevölkerung gesteigert werden, heißt es in dem Bericht der Bank. Daneben sei es nötig, durch verbesserte Qualifikation von Arbeitskräften und technischen Fortschritt die Produktivität zu steigern. Investitionen müssten "auf hohem Niveau" bleiben.

... Laut der Bundesbank wirkt es sich zudem mildernd auf den Arbeitskräftemangel aus, dass der Anteil älterer Erwerbstätiger steige und immer mehr Menschen länger arbeiteten. Zudem könne die Arbeitsleistung der Bevölkerung wachsen, wenn etwa das Angebot an Kinderbetreuungseinrichtungen ausgebaut werde und so die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gesteigert würde.

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Aus: "Bundesbank sieht Bedarf von 200.000 Zuwanderern pro Jahr" (23.04.2012)
Quelle: http://www.zeit.de/wirtschaft/2012-04/bundesbank-zuwanderer-wirtschaft


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Der Weltwährungsfonds schätzt, dass der Bankensektor des Landes gegen eine weitere Verschlechterung der spanischen Konjunktur gewappnet sei. Die größten spanischen Institute hätten eine ausreichende Kapitaldecke. Manche Segmente und bestimmte Institute seien aber anfällig. Deshalb werde der zusätzliche Finanzpuffer benötigt, um die von Notenbankern ausgearbeiteten schärferen Eigenkapitalregeln des Basel III-Abkommens einhalten zu können. Zudem müssten zum Schutz des Finanzsystems Reformen voll umgesetzt und ein glaubhafter Rückhalt aufgebaut werden.

... Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) ermunterte die spanische Regierung, den Euro-Rettungsschirm in Anspruch zu nehmen. "Wenn Spanien bei der Bankenstabilisierung Hilfe benötigt, sollte es diese zügig bei der EFSF beantragen – das Instrumentarium dazu ist da", sagte der Vizekanzler der Rheinischen Post. "Die Reformanstrengungen der spanischen Regierung sind beachtlich", sagte Rösler. Allerdings liege es jetzt an Spanien, das Vertrauen in die Stabilität seiner Banken zu stärken. "Spanien muss die Kosten für die Rekapitalisierung seiner Banken transparent machen."

Der SPD-Politiker Peer Steinbrück plädierte ebenfalls dafür, dass Spanien den Rettungsschirm der EU in Anspruch nimmt. Mit den Finanzmitteln solle das Land dann "seinen Bankensektor restrukturieren", sagte Steinbrück dem Magazin Focus. Die Forderung der spanischen Regierung nach einer direkten Hilfszahlung aus dem Rettungsfonds ESM an ihren notleidenden Finanzsektor lehnte der frühere Bundesfinanzminister ab.

... Spanien kämpft gegen eine massive Bankenkrise und steckt in der Rezession. Allein die Krisenbank Bankia will vom Staat für seine Sanierung insgesamt mehr als 23 Milliarden Euro. Die spanischen Banken sind wegen geplatzter Immobilienkredite unter Druck geraten und brauchen bis zu 100 Milliarden Euro Sanierungshilfen.

...


Aus: "Spaniens Banken benötigen zwischen 40 und 80 Milliarden Euro" (09.06.2012)
Quelle: http://www.zeit.de/wirtschaft/2012-06/spanien-stresstest-finanzbedarf


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Vollzeitbeschäftigte Männer wurden 2012 im Schnitt 1,44 Tage wegen einer psychischen Störung krankgeschrieben, Männer in Teilzeitbeschäftigung durchschnittlich 1,91 Tage.

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Aus: "Teilzeitjobs machen Männer krank" (08.06.2013)
Quelle: http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/studie-der-tk-teilzeitjobs-machen-maenner-depressiv-a-904407.html


Textaris(txt*bot)

Quote[....] Marktferne Menschen dürfen Aktivierung nicht als Überforderung erleben.


Aus: "Eine Frage der Fairness" Heinrich Alt (01.07.2013)
Quelle: http://www.zeit.de/2013/26/langzeitarbeitslose-heinrich-alt


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Tariflohnerhöhungen, steigende IT- und Heizkosten führten in den Jobcentern der Antwort zufolge zu steigenden Verwaltungskosten. Das dafür vorgesehene Budget sei in den vergangenen Jahren jedoch eingefroren worden. Die Jobcenter griffen deshalb zunehmend auf den sogenannten "Eingliederungstitel" zurück. Das sei erlaubt, weil Verwaltungs- und Eingliederungstitel gegenseitig deckungsfähig seien. ...

Quote
    Adresseveloren, 30.03.2015

Welches Haushaltsgenie hat sich sowas denn einfallen lassen?
Eingliederungstitel und Verwaltungshaushalt gegenseitig deckungsfähig.


Quotebauzille, 30.03.2015

Das ist der Preis, für die Verschönerung der Arbeitsosenstatistik. Weiter so ihr Bürokraten.


QuoteLeiderAlt, 30.03.2015

Das Geld ist so oder so verbrannt. Ehrlich, es kann einem fast egal sein wo das Geld letztlich ankommt. Wäre es zur "Förderung" von Arbeitslosen benutzt worden hätten es die diversen Bildungsträger in den Hals geschoben bekommen die dann ein paar Arbeitslose 8h/Tag sinnlos rumsitzen lassen. Verschwendet ist es so oder so.


Quote
    endverbraucherin, 30.03.2015

ich lasse mir das gerade auf der zunge zergehen...

522 millionen - und moment nochmal, aus welchem topf war das doch gleich? ist das der topf, den die arbeitende bevölkerung ständig auffüllt für leute, die im großen und ganzen arbeitslose und hartz4-empfänger nur noch verwalten und ihnen kaum noch vernünftig helfen?
und ja, ich habe ein aktuelles beispiel: mein sohn hat sein studium als informatiker abgeschlossen. er beantragt, wie man das erwarten würde, hartz4 - als berufsanfänger, einsteiger. also ist er nicht ohne abgeschlossene ausbildung, nein.
nichtsdestoweniger findet die jobbörse, jobcenter, agentur für arbeit keine andere möglichkeit zur integration in den aktuellen markt als eine halbjährliche maßnahme - mit ehemaligen prostituierten, ehemals drogenabhängigen, menschen ohne jegliche ausbildung. stimmt, wenn die töpfe schon von a nach b tschangeln können, wen kümmerts schon, dass da irgendeiner bei unter die räder kommt.
hautpsache, die umschichtbaren 15% sind durch das gesetz genehmigt und die mitarbeiter können sich selbst und den warmen raum vor einem aktuellen rechner leisten. wow, wie begeisternd ich dieses system finde, kann ich kaum ausdrücken - mitreißend, menschenfreundlich und vor allen dingen so sinnstiftend. vor allen dingen, weil wir einen solchen fachkräftemangel im bereich it haben.


...


Aus: "Jobcenter verwenden Fördermittel zur Deckung von Verwaltungskosten" (30. März 2015)
Quelle: http://www.zeit.de/politik/deutschland/2015-03/bundesagentur-fuer-arbeit-verwaltung-kosten-budget-langzeitarbeitslose


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Der Anteil der atypisch Beschäftigten stieg in der Zeit den Angaben zufolge von 13,1 auf 21,4 Prozent. Der Anteil der Normalarbeitnehmer sank von 76,8 auf 67,5 Prozent.

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Aus: "Teilzeit, Befristungen, Minijobs: Reguläre Jobs werden seltener" (21.04.2015)
Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/teilzeit-befristungen-minijobs-atypische-jobs-nehmen-zu-a-1029642.html

Textaris(txt*bot)

#7
Quote[...] Der Anteil der Menschen, die trotz eines Vollzeitjobs von Armut bedroht sind, ist in Europa laut einer Studie gewachsen. Ihr Anteil stieg im vergangenen Jahr auf 7,8 Prozent, wie die Bertelsmann-Stiftung in Gütersloh unter Verweis auf ihre Untersuchung Social Justice Index 2016 mitteilte. 2013 lag der Anteil noch bei 7,2 Prozent. Als Gründe für das steigende Armutsrisiko trotz voller Erwerbstätigkeit nennt die Stiftung unter anderem einen wachsenden Niedriglohnsektor und die Spaltung der Arbeitsmärkte in reguläre und atypische Formen von Beschäftigung.

Zwar erhole sich Europa langsam von den Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise, im Vergleich zum Höhepunkt der Krise 2013 seien wieder deutlich mehr Menschen erwerbstätig. Die Arbeitslosenquote in der EU sank von 10,4 Prozent im Jahr 2014 auf 9,6 Prozent im vergangenen Jahr, sie liegt aber immer noch über dem Wert von 7,1 Prozent im Jahr 2008 – also vor der Krise. Dieser Aufwärtstrend am Arbeitsmarkt komme aber nicht bei allen an, so die Stiftung: Noch immer sei mit 118 Millionen fast jeder vierte EU-Bürger von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht, schreibt die Bertelsmann-Stiftung. Besonders hoch seien die Anteile in Griechenland, Rumänien und Bulgarien.

Die Stiftung misst mit dem Index seit 2008 jährlich die sozialen und wirtschaftlichen Teilhabechancen für Menschen in allen EU-Staaten. Zwar sei der Negativtrend der vergangenen Jahre bei der Bewertung der sozialen Gerechtigkeit in den 28 Ländern der Europäischen Union gestoppt. Der Social Justice Index, der 2014 mit 5,62 seinen Tiefpunkt erreicht hatte, stieg 2016 im EU-Schnitt auf 5,75. Vor der Wirtschaftskrise 2008 lag er noch bei 6,60.

Deutschland liegt in der Rangliste mit 6,66 auf Platz sieben im EU-Vergleich. Den Spitzenplatz belegt Schweden mit 7,51, Schlusslicht bleibt Griechenland mit 3,66. Für die Studie werden jährlich anhand von 36 Kriterien sechs Bereiche beleuchtet, darunter Armut, Bildung, Arbeitsmarkt, Gesundheit und Generationengerechtigkeit.

In Deutschland sehen die Autoren zwar den robusten Arbeitsmarkt und insbesondere die niedrigste Jugendarbeitslosenquote in der EU positiv. Problematisch seien aber das nach wie vor hohe Armutsrisiko sowie Probleme bei der sozialen Durchlässigkeit im Bildungssystem. Der Anteil der von Armut bedrohten Vollzeitbeschäftigten ist in Deutschland von 5,1 Prozent (2009) auf 7,1 Prozent (2015) gestiegen. Eine leichte Verbesserung gegenüber 2014 (7,5 Prozent) deute auf erste Wirkungen nach Einführung des Mindestlohns im Jahre 2015 hin, heißt es in der Studie.

Der Anstieg der sogenannten working poor – also Menschen, die trotz Arbeit von Armut bedroht sind – sei laut Studienautoren grundsätzlich Anlass zur Sorge. "Ein steigender Anteil von Menschen, die dauerhaft nicht von ihrer Arbeit leben können, untergräbt die Legitimität unserer Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung", sagte der Vorsitzende der Stiftung, Aart de Geus.

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Quotealice_42 #1

>> "Ein steigender Anteil von Menschen, die dauerhaft nicht von ihrer Arbeit leben können, untergräbt die Legitimität unserer Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung", sagte der Vorsitzende der Stiftung, Aart De Geus. <<

Auch Du, Bertelsmann Stiftung? Naja, besser spät als nie.

Übrigens ist die Feststellung nur fast richtig. Dieser Zustand untergräbt nicht die Legitimität unserer Wirtschaftsordnung, sondern er zeigt die Illegitimität.


Quote
M.Aurelius #3.1

... Dass die Bewertung der Armut relativ ist und auf Zahlenmaterial beruht, ist unbestritten. Es ist gerade dieser Umgang mit Armut, der den Unmut der Beteiligten hervorruft. Arme zu einer statistischen Erscheinung zu degradieren, zeigt den "Geist" in diesem Land.


QuoteGURKENBANANENREPUBLIK #4

"Die wachsende Perspektivlosigkeit vieler junger Menschen spielt den erstarkenden populistischen Bewegungen in die Hände."

Für mich ist der Neoliberale Populismus und Lobbyismus ua der Bertelsmannstiftung, die ua von der Bertelsmannstiftung ausgedachte Agenda 2010, und die ua von der Beertelsmannstiftung beeinflusste "Berichterstattung" der Medien ein Grund dafür, daß wir da sind wo wir sind. Wohlwollend begleitet von Seelenlosen "Politikern" ohne Opposition.



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Aus: "Bertelsmann-Stiftung: Mehr Menschen in der EU trotz Vollzeitjobs von Armut bedroht" (14. November 2016)
Quelle: http://www.zeit.de/wirtschaft/2016-11/bertelsmann-stiftung-armut-arbeitsmarkt-europa


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Drei Aspekte untersuchen die Forscher genauer. So stellen sie zum einen fest, dass ein steigender Anteil von Migrantinnen in einer Region die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass einheimische Frauen mehr arbeiten. Steigt der Anteil der Zuwanderinnen an der Bevölkerung beispielsweise um 10 Prozent, nehme die Wahrscheinlichkeit, dass deutsche Frauen länger als 30 Stunden arbeiten, um 0,9 Prozentpunkte zu – von 53 auf 53,9 Prozent. Es handle sich um einen ,,positiven und statistisch signifikanten Effekt", schreiben die Wissenschaftler.

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Aus: "Migrantinnen entlasten Familien" (06.02.2018)
Quelle: http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/beruf/zuwanderung-und-arbeit-migrantinnen-entlasten-familien-15435207.html

Textaris(txt*bot)

#9
Quote[...] Sieht man sich die immer häufiger gebrochenen Erwerbsbiografien an, wird das Problem sicher nicht kleiner, sondern größer – vor allem in Ostdeutschland. ...


Aus: "Vergesst die schwarze Null" Kommentar von Sasan Abdi-Herrle (13. Mai 2019)
Quelle: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-05/spd-grundrente-finanzierung-sozialkassen-schwarze-null

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Quote... ,,Für Jobcenter-Kunden können ganz andere Instrumente sinnvoll sein als für Kunden der Arbeitsagenturen." ...


Aus: "Weiterbildungen : ,,Hier wird am Ziel vorbei gefördert"" Franziska Martin (21.07.2019)
Quelle: https://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/beruf/weiterbildungen-foerderung-am-ziel-vorbei-16293005.html