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[Aspekte zum Journalismus... ]

Started by Textaris(txt*bot), January 17, 2011, 12:21:47 PM

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Textaris(txt*bot)

Quote... Die Aufgabe des Journalismus wurde in der Geschichte immer wieder neu interpretiert. Der Journalismus ist permanent in Bewegung, sein stetiger Wandel schafft jeder Journalistengeneration neue Probleme ...

Aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Journalismus (13. Januar 2011)

-.-

Quote... Es gibt die Pressefreiheit, weil die Presse auf die Demokratie achten soll. Diese Achtung beginnt mit Selbstachtung. ...

(Prof. Dr. jur. Heribert Prantl, 19.07.2010)

-.-

Quote... Dabei pflegen wir Journalisten immer noch gern den Mythos, wir seien so etwas wie der Anwalt der kleinen Leute, deren Rächer im Kampf mit der Obrigkeit. Viele Journalisten sind jedoch längst Teil des Establishments geworden. Mit den Mächtigen, die wir kontrollieren sollen, sitzen wir oft an einem Tisch. Wir betätigen uns gern als ihre Souffleure. [...] Das Ansehen eines Gemeinwesens bemisst sich am Wohl der Schwachen. Ihnen muss die gleiche Würde zuerkannt werden wie den Starken. Erkennen wir uns in diesem Blick wieder? ...
Aus: "Es gibt hier keine Armen?" (taz vom 20.9.2006, S. 3, 296 Z., Von NADJA KLINGER und JENS KÖNIG)
Quelle: http://www.taz.de/pt/2006/09/20/a0118.1/text


Textaris(txt*bot)

#1
Quote[...] Das Internet hat also nicht die Medien neu erfunden, indem es ,,soziale Medien" wie Twitter, Facebook und Blogs hervorgebracht hat. Aber es verlangt bei denen ein radikales Umdenken, die bislang für Medien zuständig waren – den Journalisten. Die wollen von ihrer eigenen Neuerfindung bislang nicht viel wissen. Kein Wunder, denn was hier geschieht, stellt einige Selbstverständlichkeiten ganz grundsätzlich in Frage. Bislang war der Journalismus in der komfortablen Situation, den Menschen die Welt zu erklären, dabei die eigenen Deutungsmodelle als gegeben und richtig zu betrachten, auch weil selten Korrekturmöglichkeiten gegeben waren, denn die journalistische Thematisierung verlief bis in die Zeiten des Web 1.0 als Einbahnstraße.

Doch plötzlich hat das Netz die Verkehrsregeln geändert. Bürger mischen sich als ,,Citizen Journalists" über die Kommunikationsplattformen des Web 2.0 ins Agenda Setting ein, liefern Informationen in Text und Bild zu aktuellen Ereignissen aus der lokalen Nachbarschaft und der Welt drumherum. Journalisten müssen sich plötzlich geballt mit den Reaktionen ihrer Leser auseinandersetzen, ihre Produkte werden ungefragt weiterverarbeitet, getagged, verlinkt, gemashed.

Rechercheprozesse finden nach einem beliebig gesetzten Initialreiz in Communities statt und fördern Ergebnisse zutage, für die traditionelle Redaktionen lange recherchieren müssen. ....

... Dadurch verändert sich der Journalismus in neun Dimensionen paradigmatisch:

    * Journalisten verlieren einen großen Teil ihrer Interpretationshoheit.
    * Es entstehen neue journalistische Rollenbilder, z. B. als Aggregatoren oder Broker, die für die Sammlung relevanter Informationen im Netz oder als Schnittstelle zur Verbindung unterschiedlicher Communities zuständig sind.
    * Es gibt kein Publikum mehr, sondern mehr oder minder aktive Communities.
    * Medienmarken werden durch individuelle Brands journalistischer Persönlichkeiten ergänzt oder ersetzt.
    * Es gibt keine fertigen ,,Stücke" mehr. Journalistische Produkte werden zu ,,permanent content beta".
    * Es gibt keine ,,write-read"-Hierarchie mehr, sondern nur einen endlosen Wechselwirkungsprozess zwischen ,,write" und ,,read" einer unbegrenzten Zahl von Beteiligten.
    * Wer sich als Journalist nicht auf das Netz als Recherche-, Kollaborations- und Kommunikationsplattform einlässt, ignoriert seine publizistische Verantwortung.
    * Es gibt keine netzunabhängige journalistische Weltsicht. Das Netz ist auch die Welt. Es gibt nur eine arrogante Verweigerungshaltung derer, die glauben, schlauer zu sein als ihre Leser.
    * Das Netz entlarvt jede noch so kleine journalistische Fehlleistung. Es dekonstruiert auch den Verweigerungsjournalismus.

Viele Journalisten mögen diese Entwicklungen gar nicht. Und es ist einleuchtend, warum das so ist. Sich von gewohnten Denk- und Arbeitsmustern zu verabschieden ist anstrengend, sich neuen Technologien und Kommunikationsformen zu öffnen mühsam. Vor allem aber ist es bedrohlich für die Welterklärer, dass sie plötzlich ihre Interpretationshoheit verlieren sollen.

Ihnen hilft keine Medieninstitution mehr, keine hierarchische Position im redaktionellen Gefüge. Sie müssen allein durch das überzeugen, was sie an Neuigkeiten und Geschichten zu liefern in der Lage sind und wie sie diese in die Gesprächsflüsse und Gesprächsräume im Netz einbringen.

Information ist Macht. Das wissen Journalisten. Und das wissen auch alle anderen Menschen, die daran interessiert sind, ihre Sicht der Dinge dem Rest der Welt unbeeinträchtigt zu übermitteln. Unter anderem deshalb ist der ,,Embedded Journalism" erfunden worden, der Journalisten zum Teil der eigenen Truppen an der kriegerischen Front macht. Nutzen wir dies als Analogie: Der Journalist ist heute anders eingebettet, nämlich in Prozesse der kollaborativen Informations- und Geschichtenproduktion. Er ist ,,embedded" in eine Vielzahl von Öffentlichkeiten, von denen die eigene nur eine unter vielen ist.
Wer als Journalist an der Front des Crowdsourcings überleben will, sollte sich eine Erkenntnis in Erinnerung rufen, die schon für das althergebrachte ,,Embedding" wichtig war: Ich bin nur ein Teil der Sache, vermutlich nicht der wissendste und ganz sicher nicht der wichtigste. Und wenn ich überleben will, sollte ich mich auf die neue Situation einlassen.

Zur Person: Prof. Miriam Meckel, Corporate Communication und geschäftsführende Direktorin am Institut für Medien- und Kommunikationsmanagement der Universität St. Gallen, Schweiz, sowie Beraterin für Kommunikationsmanagement und Public Affairs. Sie studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Sinologie, Politikwissenschaft und Jura an den Universitäten Münster und Taipei, Taiwan, und hat einen Doktortitel in Philosophie. Meckel war zehn Jahre als Journalistin tätig und war Staatssekretärin im Geschäftsbereich des Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen zunächst als Regierungssprecherin, später als Staatssekretärin für Europa, Internationales und Medien. Sie veröffentlichte zahlreiche Bücher, wissenschaftliche Zeitschriftenbeiträge und journalistische Artikel und hält Vorträge zu den Themenfeldern Kommunikationsmanagement, Unternehmenskommunikation, Journalismus, Internet und Medienwandel, Internationale Kommunikation, Medienökonomie.


Aus: "Journalisten an der Crowdsourcing-Front"
von Miriam Meckel (13.01.2011)
Quelle: http://www.focus.de/digital/internet/dld-2011/debate/tid-20968/medienwandel-journalisten-an-der-crowdsourcing-front_aid_589444.html


Quotevon hersh, 13.01.11, 13:39

Guter Artikel, der Themen auch mal anspricht... etwa Probleme, die das Netz Medien und Journalisten bereitet, wie der Verlust von agenda-setting oder Deutungshoheit ...


...

Textaris(txt*bot)

#2
Quote[...] Wer sich heute um die Unabhängigkeit der Presse sorgt, muss sich vor allem mit der Abhängigkeit der Journalisten befassen, und zwar mit der selbst gewählten. Wir haben nicht so sehr ein Problem der Rechtslage, sondern eines der Haltung. Jene Kollegen, die die Wikileaks-Veröffentlichungen unter dem Gesichtspunkt der Legalität sahen, wurden dazu nicht gezwungen. Sie taten das freiwillig. Sie wollen Herrschaft nicht kritisieren, sondern stabilisieren. Sie haben es sich im System gemütlich gemacht, sich selbst embedded, um den Begriff der PR-Strategen der US-amerikanischen Armee zu benutzen. Sie haben dabei die Pressefreiheit gleich mit zu Bett gebracht. Einen Vorteil hat das, immerhin: Es wäre leicht zu ändern. Die Journalisten müssten nur den schwer zu übersetzenden Rat von Lucy McLane aus "Die Hard 4" beherzigen: dig deep for a bigger set of balls.

Man darf mit Blick auf den medialen Mainstream bezweifeln, dass sie das tun - oder fündig werden. Die mediale "Revolution", auf die der Titel unserer Veranstaltung hinweist, kann diese Lücke füllen. Wikileaks stößt bei den Mächtigen und ihren Medien deshalb auf so heftige Feindschaft, weil es sich der institutionalisierten Kontrolle entzieht und dennoch wirksam ist.

Kein Wunder, dass Wikileaks-Gründer Julian Assange gleichsam als Terrorist gilt. Der Vergleich mit den Angriffen vom 11. September 2001 war erhellend. Übrigens lautet eine zulässige Übersetzung des arabischen al-Qaida "Datenbank". Wikileaks spürt jetzt den kalten Systemwind von vorn: Assange in Haft, die Geldströme beschnitten, der Netzzugang erschwert.

Die mediale Revolution, in der sich der kritische gegen den bequemen Geist in Stellung bringt, ist kein einfacher Siegeszug. ...

...


Aus: "Selbstverständnis von Journalisten - Die Pressefreiheit liegt schon im Bett"
VON JAKOB AUGSTEIN (11.12.2010)
Quelle: http://www.taz.de/1/leben/taz-medienkongress-2011/artikel/1/die-pressefreiheit-liegt-schon-im-bett/

Quote14.12.2010 09:15 Uhr:
von Bart:

Das Anbiedern an die Macht und deren Vertreter ist ja der eine Fehler von Journalisten, der andere ist, sich selbst zu den Mächtigen zu zählen - bzw. die jeweilige Medienmacht so auszuspielen, dass man als (Leit)Medium tatsächlich ein wie auch immer geartetes politisches Mitspracherecht hat. Wenn das zum Selbstverständnis werden sollte, dann soll das, was von dem "Qualitätsjourmalismus" noch übrig ist, gerne untergehen. Nicht nur der Zeit-Chef geht da erkennbar diesen Weg, sondern auch z.B. Di Lorenzo, der ja vorgestern bei Anne Will genau in dieses Horn stieß. Überhaupt: Will soll ja auch sowas wie seriöser Journalismus sein - aufgegriffen werden dann Schlagzeilen aus "Bunte" und ständig die selben Dampfplauderer eingeladen. Was ein weiteres Problem des Journalismus ist: die Experten-Hörigkeit. Keine Zeit zum selber Recherchieren, dann lassen wir es uns mal von 'nem Experten erklären...


Quote13.12.2010 23:36 Uhr:
von xonra:

Die schärfste Massnahme gegen freie und unabhängige Journalisten war die zwischen der Innenministerkonferenz und den Gewerkschaften (2006) "ausgehandelte" Vergabe von Presseausweisen. Wer nicht mindestens 8400 Euro p.A. verdient, erhält keinen Presseausweis ...


Quote#
13.12.2010 13:00 Uhr:
von Klaus D.:

Guter Artikel. Nur eine kurze Bemerkung: Die junge Dame aus "Die Hard 4.0" heißt Lucy McClane.


Quote#
13.12.2010 10:05 Uhr:
von rribert:

Was für eine größere Hurerei gibt es, als mit den Mächtigen der Politik und Wirtschaft zu einem konspirativen Treffen zu fahren? Joffe, Burda und einige andere waren alls schon bei den Bilderbergern eingeladen.


Quote13.12.2010 08:29 Uhr:
von vic:

Ein gutes Beispiel für die Komplizenschaft von Journalismus und Politik in der BRD sind die Wikileaks-Cables
Während wir mit Boulevard Klatsch über Westerwelle und Merkel zugeschüttet wurden, blieb die wahre Botschaft im Verborgenen.
Zum Beispiel, dass die USA Karsai zwingen wollten, das Sreumunitions-Verbot in Afghanistan wieder aufzuheben. Und vieles mehr, das man zwischen den Zeilen oder in wenigen politischen Formaten suchen muss - und dann auch findet.


Quote#
12.12.2010 23:38 Uhr:
von ambee:



Thomas Leif, Vorsitzender Netzwerk Recherche "...dass die PR-Industrie in der Lage ist Top-Journalisten abzuwerben. Und im Grunde sind auch im Berliner Milieu, die Agenturen am erfolgreichsten, die von Topjournalisten beraten oder auch beflügelt werden, weil die genau das tun, dass sie in das System möglichst lautlos des Journalismus eindringen und dort ihre Botschaften vermitteln. "

Hajo Schumacher, Journalist und PR-Lehrer "...die Verhältnisse, die Kräfteverhältnisse von PR und Journalismus haben sich in den letzten Jahren dramatisch verschoben. Im politischen, wirtschaftlichen, im Verbände-Berlin arbeiten mehr Journalisten auf PR-Seite, als auf unabhängiger journalistischer Seite. Da ist die entscheidende Frage: Sind wir als journalistisches System eigentlich noch zur Gegenwehr in der Lage oder wird nicht alles durch-pr-isiert?"

Christian Wulff, Bundespräsident
"Die Gefahr für die Demokratie ist, dass Menschen die Streitfragen nicht mehr so aufbereitet werden, dass sie selbst teilnehmen können, Einfluss nehmen können, sich ein eigenes Urteil bilden können. ... Dazu, um das zu ermöglichen, braucht man qualifizierte Journalistinnen und Journalisten in ausreichender Zahl, weil es eben immer schwieriger wird, kompliziertere Sachverhalte mit Grafiken, mit Erklärungen, mit Hintergründen zu versehen. Ohne Pressefreiheit, ohne Meinungsfreiheit gibt letztlich keine Demokratie. "

Michael Rediske, Reporter ohne Grenzen:
"Ich sehe auch gerade in Europa den Einfluss der PR auf den Journalismus als das größere Problem, als größeres Problem, verglichen mit staatlichem Einfluss, jedenfalls in den EU-Ländern. Das hängt natürlich auch mit den knappen Ressourcen zusammen. Dass immer mehr PR-Leute auf immer kleinere Redaktionen stoßen und in den Redaktionen immer mehr PR-Material direkt übernommen wird, das ist sicherlich eine Gefährdung der Pressefreiheit, weil es den Kunden, den Lesern, den Zuschauern nicht mehr unabhängige, das heißt, nicht PR-gesteuerte Informationen liefert."


Quote#
12.12.2010 15:10 Uhr:
von jan:

... Sehen wir der Tatsache ins Auge: viele Journalisten halten sich für eine unersetzliche Petitionsinstanz, die zwischem dem Hof und den Untertanen vermittelt: dem Volk wird vorgegaukelt, dass der König ein guter Mann sei, und ab und zu, auf den Hofbällen, sagt man dem König, dass er sich doch bitte ein wenig ums Volk kümmern solle.

Sie sehen nicht als das, was sie tatsächlich sind: schäbige Systemnutten und Demokratieverräter.
Beweise? Bitte schön: welcher Verleger und Journalist geht heute noch ins Gefängnis, um den Interessen der Demokratie zu dienen?
Zudem ist Leyendecker heute seine erste wirklich systemrelevante Enthüllung geglückt: er enthüllt sich selbst und stellvertretend alle "Topjournalisten" gleich mit als rückgratlose Hofsänger.


Quote#
12.12.2010 14:43 Uhr, beate samak:

Gut erkannt und treffend beschrieben. Die immer auffälligere Verbundenheit von Teilen der journalistischen mit der politischen Klasse, vor allem von führenden und etablierten "Köpfen" beider Seiten ist gruselig. Teilweise erledigen die Medien die Propaganda für die Regierungspolitik und das alles ganz unverholen.Sehr bedenklich und befremdlich!



...

Textaris(txt*bot)

Quote[...] Die chinesischen Staatsmedien haben in den vergangenen Tagen über die Unruhen in Ägypten berichtet. Dabei wurde allerdings der Schwerpunkt der Berichterstattung auf die von Demonstranten ausgehende Gewalt gesetzt, nicht auf die Ursache der Proteste gegen die Regierung. (dpa) / (uma)

...




Aus: "China sperrt Thema Ägypten in Blogs" (30.01.2011)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/China-sperrt-Thema-Aegypten-in-Blogs-1180165.html


Textaris(txt*bot)

#4
Quote[...] Bei der Frage "Wozu noch Journalismus?" geht es nicht primär um das Eigeninteresse traditioneller Institutionen wie der Medien, von Journalisten, die schlicht überleben wollen. Es geht um unser aller Weltwissen, um unsere Aufklärung, um die Bereicherung unseres Denkens und, ja, auch Fühlens. Es geht darum, ob unser Bewusstsein von Welt arm oder reich ist, ob wir beweglich bleiben im Denken und Handeln, es geht also nicht zuletzt um unsere je persönlichen Lebenschancen. Denn die werden nicht nur, aber auch doch wesentlich, durch moderne Qualitätsmedien verbessert. Niemand kann in hochanspruchsvollen Berufen überleben, der nicht ein Minimum von der ihn umgebenden Welt verstanden hat.

Die negative Gedankenskizze zeigt, wofür wir Journalismus positiv und auf unabsehbare Zeit noch brauchen. Wir brauchen ihn als eine Reflexionsinstanz, als einen beharrlichen Prozess permanenter Aufklärung, als ein öffentliches Bemühen um Erkennen und Verstehen, als eine konzertierte Aktion, die unser je individuelles Leben bereichert, die uns schlauer macht, die aber auch unser Zusammenleben in Gesellschaft nachhaltig zivilisiert und optimiert.

...


Aus: "Innenansichten aus fremden Welten" Volker Lilienthal (15.03.2010)
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/medien/serie-wozu-noch-journalismus-die-oeffentlichen-vordenker-1.79962-2

Quote15.03.2010 um 18:51 Uhr, geroldw schreibt

Untergang des real existierenden Journalismus

Leider muss man dergleichen Beiträge als wolkiges PR-Gefasel der Mainstreammedien identifizieren.

Wem heute wirklich an einer qualifizierten Meinungsbildung und Diskussion liegt, der muss den real existierenden Journalismus in die Tonne treten: das ist der einzige Weg, auf dem er sich u.U. erholen kann von der immanenten Korrumpierung, die heute sein Markenzeichen ist.
Sicher gibt es hin und wieder noch substantielle Beiträge zu lesen. Diese jedoch in einer maximalen Ausdünnung: ihr Zweck ist es, als Werbeträger zu dienen für PR, Kommerz und Propaganda, die den Löwenanteil in nahezu allen Medien ausmachen und die ihnen als Profitbringer dienen.

Dieser real-existierende Journalismus ist der Ruin unserer Gesellschaft, der westlichen Welt insgesamt: das werden die kommenden Jahre belegen, wenn der Westen Stück für Stück im selbstgeschaffenen Morast versinkt: die eigentliche Fähigkeit des Journalismus zu kritischer Selbstreflektion des Systems ist in einem Ausmass kontaminiert und korrumpiert, dass eine Rettung aussichtslos erscheint.

Dieser Kommentar wird von 0% unserer 2 Leser als schlecht gesehen, und von 100% als gut. Wie sehen Sie das?
Diesen Kommentar melden ... 15.03.2010 um 18:51 Uhr


Quote15.03.2010 um 17:18 Uhr stunna schreibt

Arme SZ

Lustig, dass dieser Bericht gerade hier bei der SZ zu lesen ist, wo der Vorstand in regelmäßigen Abständen Journalisten entlässt und die Qualität so sehr abgenommen hat, dass die SZ neuerdings nicht mal mehr zitierfähig ist!!!
Aber schön zu lesen, wie gerne die SZ doch belehrend auftritt!


Quote15.03.2010 um 12:38 Uhr

oktern schreibt

Andere Fragestellung

Die Frage ist doch nicht ob wir freien Journalismus brauchen, sondern ob das, was derzeit freier Journalismus genannt wird, auch freier Journalismus ist.

Wenn man eine Pressemitteilung der CSU liest und dann feststellen muß, daß es als Nachrichten des BR "verkauft" wird, oder die "unabhängigen" öffentlich-rechtlichen Medien im Parteiproproz regiert werden, dann sind mir Nachrichten schon lieber, von denen ich weiß, wer sie bezahlt hat.


...

Textaris(txt*bot)

#5
Quote[...] Für Geheimdienste ist die Presse ein Hauptoperationsgebiet. Die Kontrolle über Informationen und die Beeinflussung der kollektiven Wahrnehmung der Realität gehören zu den effizientesten Instrumenten der Dienste. Gerne ist man daher der schreibenden Zunft behilflich bei der Deutungshoheit von Ereignissen, bei der Gewichtung von Themen oder bisweilen sogar beim Streuen von Desinformation.

... Wie eng sich die Schattenmänner im Nachkriegsdeutschland u.a. mit dem bedeutendsten politischen Magazin DER SPIEGEL abgestimmt hatten, kann nun im Buch "Enttarnt" des früheren SPIEGEL-Journalisten Peter Ferdinand Koch nachgelesen werden. Nicht nur in Nachrichtendiensten, sondern auch in Nachrichtenmagazinen arbeiteten etliche Doppel- und manchmal auch Dreifachagenten, von denen Koch nicht weniger als 47 aufgespürt hat.

... Das häufig als "Sturmgeschütz der Demokratie" bezeichnete Nachrichtenmagazin, das heute für kritischen Journalismus steht, ist bei der Aufarbeitung der eigenen Geschichte noch immer erstaunlich zurückhaltend.

...


Aus: "Im SPIEGEL des BND" Markus Kompa 28.04.2011
Quelle: http://www.heise.de/tp/artikel/34/34628/1.html

-

Quote[...] Operation Mockingbird (deutsch Operation Spottdrossel) bezeichnet ein in den 1970er Jahren begonnenes Geheimprojekt des US-Außenministeriums zur Beeinflussung der Medien. Im Fokus stehen die Staaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Nach aktuellem Forschungsstand schleusten die USA bislang über 400 Agenten und ,,kompromittierte Journalisten" in die Redaktionen der meisten großen Nachrichtenmedien und Medienhäuser ein. Laut dem Historiker Alfred McCoy besitzt die US-Regierung Agenten ,,in jedem größeren New Yorker Nachrichtenmedium" (Stand 2017).

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https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Mockingbird (29. September 2021)

Textaris(txt*bot)

Quote[...] Selten wurden die zwei zentralen ­Prinzipien der deutschen Medien­demokratie – Verblödung und Unterforderung – so offenbar wie hier in der harmonischen Zusammenarbeit von Politiker und Moderator. Unversehens geronn die europäische Krise, die nicht zuletzt durch deutsches Zutun ihre Zuspitzung erfahren hat, zu einer kurzweiligen Lach- und Sachgeschichte.

Hätte Jauch die Arbeit eines Journalisten gemacht, hätte er die Kanzlerin nach dem deutschen Beitrag zur europäischen Krise befragt, nach dem Zusammenhang zwischen dem phänomenalen deutschen Exportüberschuss und dem Defizit der EU-Partner. Und er hätte über den Lohnverzicht gesprochen, der den deutschen Arbeitnehmern aufgezwungen wurde und der ihre europäischen Kollegen in die Arbeitslosigkeit getrieben hat. Es liegt allerdings die Vermutung nahe, dass Jauch der beliebteste Moderator des Landes ist, weil er diese Fragen nicht stellt.

...


Aus: "In der gläsernen Fabrik" Jakob Augstein (29.09.2011)
Quelle: http://www.freitag.de/politik/1139-in-der-gl-sernen-fabrik-merkel-jauch-und-die-mechanik-der-machtverwaltung


Textaris(txt*bot)

#7
Unser Autor versucht, die düsteren Nachrichten aus der Finanzwelt beim Frühstück zu ignorieren. Aber wenn alles zusammenbricht, wie kommt er dann an seine Cornflakes?

Quote[...] Aber in dem Moment, in dem vom vollständigen Zusammenbruch des Kapitalismus die Rede ist, mache ich mir über zwei Dinge Sorgen: Erstens die Zukunft meiner Frühstücksflocken Shreddies. Und zweitens über die Aussicht eines Weltkrieges.

Als Spezies neigen wir zu Weltkriegen, wenn wir uns in Identitätskrisen befinden. Das ist ein wenig wie bei den Charakteren in Fernsehsoaps, die auf dem Höhepunkt ihrer Krise das Wohnzimmermobiliar auseinandernehmen, um zu demonstrieren, wie schlecht es ihnen jetzt gerade geht. (Wenn sie meinen, ich würde gerade die Aussicht auf einen Weltkrieg trivialisieren, dann haben Sie völlig Recht. Es handelt sich um einen psychologischen Abwehrmechanismus, der mich davon abhält, beim Schreiben laut zu schreien.)

Der komplette Zusammenbruch des Kapitalismus würde zu einer Identitätskrise von gewaltigen Ausmaßen führen. Oder denken Sie, wir haben uns all diese Werbe-Jingles für nichts und wieder nichts angehört? Uns PIN-Codes gemerkt, Marken begehrt und sind auf der Suche nach innerer Bestätigung durch Shopping Malls gestreift. War das alles reine Zeitverschwendung? Ja, wir wussten, dass das alles Schwachsinn ist, aber irgendwie musste es ja weitergehen. Wir hatten doch keine andere Wahl, oder? Schließlich haben alle es gemacht!

... Wenn die gesamte Weltwirtschaft den Bach runter geht, könnten alle Währungen ihren Wert verlieren. Wenn wir dann aber wieder eine Art mittelalterlichen Tauschhandel einführen, wie soll ich da für meine Shreddies bezahlen? Ich weigere mich, an der Supermarktkasse sexuelle Gefälligkeiten zu erweisen. Aber wird es denn überhaupt noch Supermarktkassen geben? Und Shreddies? Selbst wenn, dann aber bestimmt nicht mehr in den Varianten "Frosted" and "Coco". Nur noch ganz einfache Frühstücksflocken, die man aus einer verbeulten Radkappe isst.

Wie dem auch sei. Ich tue wie gesagt mein Bestes, dies alles zu ignorieren. Und bis jetzt gelingt es mir auch.

...


Aus: "Die Kassenfrage" (27.09.2011)
Quelle: http://www.freitag.de/alltag/1138-die-kassenfrage

Quote
Rosa Sconto schrieb am 28.09.2011 um 15:12

@ Redaktion

eine erhellende Auswahl einer noch erhellenderen Meinung: "Als Spezies neigen wir zu Weltkriegen, wenn wir uns in Identitätskrisen befinden." Bloß nicht über Ursachen nachdenken und sich in empörungs-schwangerer Verbal-Systemkritik selbst gefallen. Besser kann Ignoranz nicht beschrieben werden. Danke für die Aufforderung das Denken abzustellen!


Textaris(txt*bot)

#8
Quote[...] Der glänzende Lack des angeblich kritischsten arabischen Fernsehsenders blättert ab: Wikileaks hat geheime Schreiben von US-Diplomaten veröffentlicht, denen zufolge al-Dschasira auf Druck Washingtons Berichte über den Irak-Krieg geschönt hat. Nach Beschwerden des US-Außenministeriums und der Geheimdienste habe Al-Dschasira-Nachrichtenchef Wadah Khanfar 2005 bestimmte Bilder über das Kriegsgeschehen aus dem Programm genommen, so die New York Times. Eine Art grenzüberschreitender Zensur also - und ein Programm, gemacht im Dreieck zwischen Washington, der Regierung von Katar und dem Sender.

Naheliegend, wer im Streit um die Bilder von Toten und Verstümmelten im Irak das letzte Wort gehabt haben dürfte: der Emir von Katar, Hamad al-Thani. Er betreibt al-Dschasira und hat trotz aller Berichterstattung auch Interesse an problemfreien Beziehungen zu den USA. Khanfar jedenfalls hat ein schlechtes Licht auf den Sender geworfen und ist seinen Job los. An seine Stelle trat nun ein Mitglied der Herrscherfamilie: Das garantiert kurze Wege zwischen Betreiber und Redaktion. Bedenklich auch, was Khanfar den Amerikanern gesagt haben soll, die Absprachen über Irak-Reportagen schriftlich festhalten wollten: 'Als Nachrichtensender können wir so etwas nicht unterschreiben. In schriftlicher Form würde uns das Probleme bereiten.'

Al-Dschasira hatte die arabische Medienwelt Ende der 90er Jahre revolutioniert. Nach Jahrzehnten regimehöriger Berichterstattung von Marokko über Ägypten bis zum Golf gab es andere Nachrichten: 1996 ins Leben gerufen, wurde der Sender zum Inbegriff unabhängigen Fernsehens in einer Region, in der Medien von den Regierenden als Sprachrohr missbraucht werden. Die Kriege in Afghanistan oder Irak, gepaart mit einem grellen TV-Design, reizten ein Publikum, das die bleierne Hofberichterstattung leid war.

...


Aus: "Der Sender des Emirs: Wikileaks, seltsame Deals und der Ruf von al-Dschasira" TOMAS AVENARIUS (22.09.2011)
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/N5d387/214581/Der-Sender-des-Emirs-Wikileaks-seltsame-Deals-und-der-Ruf-von-al-Dschasir.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Anya Schiffrin (Columbia University) ist eine der weltweit raren Expertinnen, die den Wirtschafts- und Finanzjournalisten genauer auf die Finger sehen. In dem von ihr herausgegebenen Buch «Bad News» wird von allen möglichen Seiten ausgeleuchtet, was in jüngster Zeit schiefgelaufen ist. Der Untertitel fragt kess danach, wie es passieren konnte, dass «Amerikas Wirtschaftspresse die Geschichte des Jahrhunderts verfehlte».

Schiffrin sieht das partielle Versagen des Wirtschafts- und Finanzjournalismus in engem Zusammenhang mit der Abwärtsspirale, in die der professionelle Journalismus in den letzten Jahren geraten ist: «Die Erlöse aus dem Anzeigengeschäft kollabierten – und das geschah bereits vor der Krise, wurde durch sie aber nochmals verstärkt. Die darauffolgende Kürzungs- und Kündigungswelle liess die Journalisten um ihre Jobs zittern. Viele hatten wohl auch deshalb Angst, sich dem Herdentrieb entgegenzustellen.» Der amerikanische Journalismus sei bereits vor der Finanzkrise von 2008 «implodiert»; etwa ein Drittel aller Stellen in den Redaktionen sei in wenigen Jahren verschwunden.

Es gebe bis jetzt kaum Forschung darüber, wie Wirtschaftsjournalisten in Krisenzeiten agierten, sagt Schiffrin. Die wenigen vorhandenen Studien bestätigten aber, dass Journalisten unter solchen Bedingungen der Unsicherheit noch stärker von ihren Quellen abhängig würden. «Das Tempo, in dem sich die Geschichten entfalten, bedeutet, dass Reporter einfach keine Zeit haben für breit angelegte, investigative Recherchen – oder auch nur, um sich an Wissenschafter oder vormalige <Insider> zu wenden, um eine stärker analytische Sichtweise zu erhalten.»

Quellen trockneten in Krisenzeiten mitunter aus: Sie befürchteten, «mit schlechten Nachrichten ihrerseits dazu beizutragen, dass sich die Entwicklung weiter verschlechtert». Und wenn sich Quellen unter solchen Bedingungen äusserten, dann gehe es ihnen meist um einen «Spin», also darum, im jeweils eigenen Interesse der jeweiligen Geschichte einen Dreh zu geben.

Der Nobelpreisträger und Informationsökonom Joseph E. Stiglitz lässt keinen Zweifel daran, dass eine kritische Presse dem Herdentrieb entgegenwirken könnte, der Spekulationsblasen entstehen lässt. Der Journalismus könnte für die nötigen «checks and balances» sorgen und «zur Gesundung von Märkten beitragen, die den Bezug zur Realität verloren» haben. Anderseits macht Stiglitz klar, weshalb solch ein Anspruch vielfach Wunschdenken bleibt: Journalisten «stehen nicht abseits vom Rest der Gesellschaft». Auch sie werden leicht von der Herdenmentalität erfasst – es gebe starke Anreize, weshalb sie sich meist nicht «gegen den herrschenden Wind» stemmen könnten.

Auch Stiglitz sieht «in der symbiotischen Beziehung» zwischen Journalisten und ihren Quellen eine grosse Gefahr. Dieses enge Verhältnis füge der Gesellschaft oftmals Schaden zu. Zudem verleite «Hybris Journalisten zur Fehleinschätzung, sie könnten als Empfänger von Informationen verzerrte und fehlerhafte Darstellungen aussortieren, solange sie nur die Information selbst bekommen». Allzu oft flüchteten Redaktionen obendrein in «He said, she said»-Berichterstattung, ein «einfaches, wenig ausgewogenes Reportieren der verschiedenen Positionen, ohne jedwede Analyse» – als würde «ein farbenblinder Reporter über den Himmel berichten und denen, die ihn für orangefarben erklären, gleiches Gewicht geben wie denen, die ihn für blau halten».

Dean Starkman von der «Columbia Journalism Review» weist auf all die andern Brandschutzmauern hin, die bei der Früherkennung der Krise versagt hätten: Risikomanager, leitende Angestellte und Direktoren innerhalb der Finanzinstitutionen, Buchhaltungs- und Wirtschaftsprüfungsfirmen, Rating-Agenturen, Regulatoren – und eben auch Journalisten.

In seiner Inhaltsanalyse, die von Anfang 2000 bis Mitte 2007 die neun wichtigsten Wirtschaftsmedien der USA umfasst, identifiziert Starkman zwar 730 Beiträge, in denen vor der Krise gewarnt wurde. Gemessen an den 220 000 Artikeln, die allein das «Wall Street Journal» in diesem Zeitraum veröffentlicht habe, sei das aber eben wie «ein paar Korken, die auf einem Nachrichtenstrom von der Grösse der Niagara-Fälle daherkommen».

Während Chris Roush, Wirtschaftsjournalismus-Experte an der University of North Carolina in Chapel Hill, anhand solcher Beispiele zu zeigen versucht, dass die Krisenberichterstattung «besser war als ihr Ruf», erinnern Robert H. Giles und Barry Sussman von der Harvard University an alte Tugenden im Journalismus, die unter die Räder geraten seien. Die beiden Medienexperten fordern Skepsis ein. Es sei essenziell, dass Journalisten gegen den Strich bürsteten und sich der Tendenz zum Herdentrieb entgegenstellten.

Das klingt liebenswert altmodisch, aber solche Appelle zeugen auch von Hilflosigkeit. Um zu begreifen, weshalb der Wirtschaftsjournalismus zumindest partiell versagen musste, ist eine andere Einsicht von Giles und Sussman wichtiger: Journalisten hätten es im Umgang mit Ökonomen auch deshalb besonders schwer, weil sich die wirtschaftswissenschaftlichen Experten widersprächen. Die erste Gruppe, die besonders oft in den Medien zum Einsatz komme, bestehe aus hochkompetenten Wirtschaftswissenschaftern, die allerdings von der Wall Street vereinnahmt seien und bestimmte kommerzielle Interessen verträten. Eine zweite Gruppe bestehe aus Ökonomen, die so sehr die Theorie effizienter Märkte verinnerlicht hätten, dass sie sich auch jetzt noch an ihr festklammerten.

Die dritte Gruppe seien diejenigen, die «glaubwürdig» seien. Sie seien überzeugt, dass «Märkte versagen können und durch irrationale Spekulation und Blasenbildung gefährdet sind und dass Regierungen eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Märkten und bei der Realisierung einer Geldpolitik haben, welche die Märkte stabilisieren hilft».

Das ist zwar eine ziemlich holzschnittartige, aber nicht gänzlich verkehrte Sichtweise. Sie erklärt zumindest, weshalb sich auch um Redlichkeit bemühte Journalisten bei der Wahrheitssuche so schwer tun. Die Nebelkerzen-Werfer sind allgegenwärtig, und im Kampf um Definitionsmacht und um Medienaufmerksamkeit haben sie wohl die stärkeren Bataillone auf ihrer Seite.

Anya Schiffrin (Hg.): Bad News. How America's Business Press Missed the Story of the Century. The New Press, New York / London 2011.


Aus: "Mitschuld an der Finanzkrise?" Stephan Russ-Mohl (18. Oktober 2011)
Quelle:  http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/medien/mitschuld_an_der_finanzkrise_1.13034830.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Berlin - Die Atomlobby hat vor der Bundestagswahl 2009 massiv versucht, die öffentliche Meinung zu beeinflussen und ein Kernenergie-freundliches Klima in Deutschland zu schaffen.

Dies geschah durch Pro-Atomkraft-Beiträge in großen Zeitungen, Studien, Festvorträge prominenter Persönlichkeiten und Pressereisen für Journalisten, berichtete die «tageszeitung» («taz»). Die Zeitung veröffentlichte dazu Dokumente zu einer von der Agentur Deekeling Arndt Advisors im Auftrag des Atomforums organisierten Kampagne.

Dem Atomforum gehören auch die Kernkraftbetreiber Eon, RWE, EnBW und Vattenfall an. Demnach wurde versucht, selbst in Frauenmagazinen atomfreundliche Beiträge zu platzieren, um einen Stimmungsumschwung mit Blick auf die von Union und FDP geplante Laufzeitverlängerung zu erreichen. Der Historiker Arnulf Baring konnte den Dokumenten zufolge für einen Gastvortrag zum 50. Jubiläum des Atomforums sowie für einen ganzseitigen Beitrag in einer großen Tageszeitung gewonnen werden, ebenso andere Persönlichkeiten, vor allem führende Wirtschaftsbosse.

Mit einem «Brückenschlag zum Vorzeigeland Schweiz», das nüchtern über Atomkraft diskutiere, sollte gezeigt werden, dass die Deutschen mit ihrer Angst vor der Kernenergie recht alleine dastehen. Ein Mittel dazu war eine Pressereise mit «Key-Journalisten deutscher Meinungsführer-Medien». Das Fazit nach Artikeln über die Reise lautete: «Pragmatismus der Schweiz verfängt in Medienberichten».

Das Deutsche Atomforum sieht die Veröffentlichung gelassen. «Es ist ein ganz üblicher Vorgang, dass man über Öffentlichkeitsarbeit versucht, die Öffentlichkeit zu beeinflussen», sagte Geschäftsführer Dieter H. Marx am Samstag der Deutschen Presse-Agentur dpa. «Das macht Greenpeace auch.» Die von der «taz» veröffentlichten Dokumente seien keine Geheimpapiere. «Wir haben nichts gemacht, was nicht legal wäre», sagte Marx. «Auch eine Journalistenreise ist nichts geheimes», sagte Marx mit Blick auf die Pressereise in die Schweiz.

Union und FDP gewannen die Wahl 2009 und verlängerten genau vor einem Jahr die AKW-Laufzeiten um durchschnittlich zwölf Jahre. Nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima nahmen sie diese Entscheidung wieder zurück und beschlossen einen Ausstieg bis 2022.


Aus: "Enthüllung zur Lobbyarbeit der Atomindustrie" (29. Oktober 2011)
Quelle: http://www.morgenpost.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/brennpunkte_nt/article1809882/Enthuellung-zur-Lobbyarbeit-der-Atomindustrie.html

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Quote[...] Die internen Unterlagen zeigen, dass Barings Auftritt schon sieben Monate vorher als Teil der Kampagne eingeplant war. Heute sagt Baring auf taz-Anfrage, die Lobbyagentur Deekeling Arndt habe ihm beim Verfassen des Textes "zugearbeitet". Die Agentur habe ihm Informationen zur Verfügung gestellt, von denen er einige in seine Rede eingebaut habe.

Die Information über diese Zusammenarbeit lässt er dagegen aus der Rede raus – genau wie die Information, dass er für den Vortrag bezahlt wurde. Die Lobbyagentur bietet den Text auch der Frankfurter Allgemeinen Zeitung an, die den Text einen Tag nach der Rede als Gastbeitrag Barings abdruckt.

Die internen Unterlagen zeigen auch, wie im Rahmen der Kampagne ein Verein von Frauen gegründet wurde, die sich für die Atomkraft einsetzten. Sie zeigen, wie die Agentur über Pressereisen und Hintergrundgespräche mit Journalisten ihre Botschaften in den Medien platzierte. Und sie zeigen, wie die Agentur Kontakte in die Politik kauft, indem sie ehemalige Abgeordnete und Staatssekretäre beschäftigt.

Nichts davon ist verboten. Einiges davon ist anrüchig. Das Meiste ist profane, handwerklich gut umgesetzte Öffentlichkeitsarbeit. Aber zusammengenommen zeigen die Dokumente, wie Konzerne in Deutschland vorgehen, wenn sie Einfluss auf Medien, Politik und Öffentlichkeit nehmen.

Quote28.10.2011 16:37 Uhr
von Keuner:

Der Skandal ist nicht die Lobbyarbeit der Atomkonzerne.
Der Skandal ist, dass sie Erfolg hatte!



Aus: "Die Geheimpapiere der Atomlobby" von S. Heiser & M. Kaul (28.10.2011)
Quelle: http://www.taz.de/taz-enthuellt/!80743/


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Das "Gesetz zum Schutz von Staatsinformationen" sieht bis zu 25 Jahre Haft für Journalisten vor, wenn sie "als vertraulich klassifizierte Informationen" veröffentlichen. Dazu können schon Angaben zu öffentlichen Aufträgen und Staatsunternehmen gehören. Damit greift der ANC mit seiner überwältigenden Mehrheit im Parlament eine seiner wichtigsten Kontrollinstanzen an. Schließlich machen ANC-Politiker und Verwaltungsmitarbeiter immer wieder Schlagzeilen wegen Veruntreuung von Geldern - das vielleicht größte Hindernis der Nation, die in den 90er-Jahren euphorisch in eine neue demokratische Zukunft aufgebrochen war. "Als wir alle zusammen gewählt haben, war das ein großartiger Moment in meinem Leben", sagte Gordimer, "wir glaubten, alles werde gut. Das war eine kindische Idee."

Auch Gordimer wird sich heute wohl schwarz kleiden. Südafrikas Pressevereinigung NPC hat Südafrikas Bevölkerung dazu aufgerufen, sich heute schwarz anzuziehen - in Anlehnung an den "schwarzen Mittwoch" des Jahres 1977. Damals ließ die Apartheid-Regierung die regierungskritischen Zeitungen "The World" und "Weekend World" schließen, verbot 20 Anti-Apartheid-Gruppen und verhaftete Dutzende Aktivisten. "Jetzt, in einem freien, demokratischen Südafrika, sehen wir uns Zensur ausgesetzt", sagte der NPC-Vorsitzende Yusuf Abramjee, "wir müssen jetzt alle aufstehen." ...




Aus: "Trauerflor für Südafrikas Pressefreiheit" Christian Putsch (11/2011)
Quelle: http://www.welt.de/print/die_welt/politik/article13728997/Trauerflor-fuer-Suedafrikas-Pressefreiheit.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Schlecht war, dass viele Zeitungen und Sender sich von dem Baron haben blenden lassen und ihn lange, zu lange feierten; dass auch wir professionellen Beobachter seine Schwächen – den Wankelmut, die Willkür, die inhaltliche Leere – oft übersehen oder nicht ausreichend beleuchtet haben; dass der Hype, den wir später beklagten, zu einem guten Teil von unserer Zunft ausging – von den ungezählten wohlwollenden Porträts, den lobreichen Kommentaren, den oft unkritischen Interviews. Schlecht war, dass nur wenige Journalisten nachhaltig misstrauisch wurden, als der Polit-Star zuweilen so gar nicht glanzvoll agierte, als er im Amt des Wirtschaftsministers beim Streit um die Staatshilfe für Opel nur kurz den harten Hund gab – um dann sehr schnell den Schwanz einzuziehen; als er im Amt des Verteidigungsministers während der Kundus-Affäre sehr schneidig auftrat, um dann, ganz mickrig, zwei loyale Mitarbeiter zu schassen; als er es mit der Selbstinszenierung so weit trieb, dass jeder Mensch mit Augenmaß abgestoßen sein musste. Schlecht war, dass Guttenberg die Gunst der meisten Medien erst dann verlor, als man ihn der Lüge und des Diebstahls geistigen Eigentums überführte.

Wir Journalisten hatten uns zu sehr auf die Person Guttenberg fixiert und wollten zu wenig wissen, was hinter dem Aufsehen steckte, das der Mann erregte, hinter dem Interesse, das er weckte, hinter der Popularität, die er genoss und bisweilen noch genießt. Zu oft mutmaßten wir darüber, was ihn an- und umtreibt, wie er denkt oder gar fühlt anstatt auszuloten, was die vielen Menschen bewegt, die ihm applaudierten.

Das Gute im Schlechten sehen: Gut wäre, wenn dieses Versagen in der Vergangenheit uns eine Mahnung für die Zukunft wäre; wenn wir beim nächsten Mal früh genug, scharf genug hinschauten ...


Aus: "Zu viel Gefühl" Von Ferdos Forudastan (07.12.2011)
Quelle: http://www.berliner-zeitung.de/meinung/kolumne-zu-viel-gefuehl,10808020,11272086.html


Textaris(txt*bot)

Quote... Besonders ,,die Medien" werden meist undifferenziert an den Pranger gestellt, etwa als ,,Teil einer Industrie, die eher an Ruhigstellung als an Aufklärung interessiert ist". Das ist sehr pauschal, aber die Verallgemeinerung ist verständlich – trifft doch die Diagnose leider zu oft zu. ...


Aus: "Gar nicht alternativlos" Stephan Hebel (09.12.2011)
http://www.fr-online.de/meinung/auslese-gar-nicht-alternativlos,1472602,11286198.html

Textaris(txt*bot)

Quote[...] 27.01.2011 um 09:08 Uhr
Sendling2, schreibt Mich würde mal interessieren

wieviel Anzeigen man bei der SZ schalten muß, um so ein rammdösiges Interview veröffentlicht zu bekommen.....


Zu: Headhunter im Gespräch "80 Prozent aller Lebensläufe sind Schrott" Interview: Maria Holzmüller
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/karriere/headhunter-im-interview-prozent-aller-lebenslaeufe-sind-schrott-1.1050343


Textaris(txt*bot)

#15
Quote[...] Kasidiaris hatte in dem Fernsehstudio ein Wasserglas auf die Abgeordnete Rena Dourou vom Linksbündnis Syriza geschleudert und dann die Kommunistin Liana Kanelli drei Mal ins Gesicht geschlagen. ...


Aus: "Prügelnder Nazi-Abgeordneter verklagt seine Opfer" ZEIT ONLINE, AFP, dpa (11.06.2012)
Quelle: http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2012-06/griechenland-

Quoteruben skalerer
    11.06.2012 um 19:14 Uhr

Liana Kanelli Mitschuld und der Unterschied zwischen Wasser und einem Wasserglas
..
siehe: http://www.youtube.com/watch?v=yGMNAFpa8wY

Ilias Kasidiaris ist ein bedauerungswetes Subjekt, aber der Reihe nach:

Rena Dourou beleidigt Ilias Kasidiaris
Ilias Kasidiaris schüttete daraufhin in aggressiver Weise das Wasser seines Wasserglases auf Rena Dourou aber wie falsch im Artikel behauptet warf er eben NICHT "ein Wasserglas auf die Abgeordnete Rena Dourou vom Linksbündnis Syriza geschleudert" er behielt das Wasserglas in der Hand.

Liana Kanelli bewirft in dieser aggressiven Stimmung Ilias Kasidiaris mit einem Papierstapel

Ilias Kasidiaris ohrfeigt Liana Kanelli zweimal mit der rechten Hand und schlägt sie wahrscheinlich mit der Faust der linken Hand

Eine Falschaussage und die Auslassung einer Provokation, damit ist der Gerechtigkeit wenig gedient, zumal sein Handeln für sich spricht.

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2012-06/griechenland-?commentstart=1#cid-2116416



QuoteKohlmeise
    11.06.2012 um 19:29 Uhr

Danke für die exakte Beschreibung des Vorfalls.

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2012-06/griechenland-?commentstart=1#cid-2116434


Quotekenwhitestone
    11.06.2012 um 19:57 Uhr

Peinliches Niveau

... Das Handeln dieses Herren spricht eindeutig für sich aber der Text ist wohl die schlechteste Beschreibung des Vorfalls die man sich denken kann. Es ist reinstes Bildzeitungsniveau offensichtlich falsche Aussagen zu machen um den Artikel reißerischer erscheinen zu lassen. Ich hoffe die zeit kehrt wieder zu einem einigermaßen seriößerem Journalismus zurück. ...

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2012-06/griechenland-?commentstart=9#cid-2116498


...

Textaris(txt*bot)

Quote[...]Timeeeeeee, 17. Juni 2012 00:24
Ganz toll ist es Bus zu fahren, wenn die deutsche Mannschaft in der EM spielt.
Denn dann sind die Busse so schön leer. ;)


http://www.heise.de/newsticker/foren/S-Ganz-toll-ist-es-Bus-zu-fahren-wenn-die-deutsche-Mannschaft-in-der-EM-spielt/forum-231135/msg-21985048/read/

-.-

Quote[...] Mit einschläfernden Dialogen und begütigenden Bildern verstellen ARD und ZDF bei der EM den Blick auf Europa. Ihre Programmpolitik ist das reinste Ablenkungsmanöver von den dramatischen politischen Vorgängen.

Von einer Zensur würde Dieter Gruschwitz nicht sprechen. Der ZDF-Sportchef hätte gut auch formulieren können ,,würde ich lieber nicht sprechen", das entspräche der Sachlage mehr. Denn Gruschwitz möchte Zensur nicht nennen, was eine ist. Die Fußballbilder, die uns aus Polen und der Ukraine erreichen, sind, sagen wir einmal: stark bearbeitet. Als die Abgeordneten der Grünen Rebecca Harms und Werner Schulz in Charkiw vor dem Spiel Deutschlands gegen die Niederlande ein Transparent hochhielten, das Fairplay auch in der Politik forderte, wurde das nicht gezeigt.

Auch nicht gezeigt wurde der kroatische Flitzer, der im Spiel gegen Irland den kroatischen Trainer Bilic herzte. Ebenfalls nicht gezeigt werden auf Geheiß der Uefa leere Ränge oder leere Ehrenplätze. Dafür endlos Fans, die sich selbst auf dem Videowürfel im Stadion sehen und das klasse finden: Jubel über Bilder, der zu Jubelbildern verarbeitet wird, reflexive Nullinformation. Im Spiel der Deutschen gegen die Niederlande wiederum wurde während der ersten Halbzeit eine Szene eingeblendet, die vor dem Anpfiff stattgefunden hatte: Joachim Löws spitzbübischer Durchschubser bei einem Balljungen. Eine im Auftrag des Ausrichters agierende Produktionsfirma wählt diese Bilder aus und legt auch bei den Spielszenen fest, was wann wie gezeigt und wie oft wiederholt wird. Vielleicht haben wir ja bald auch Bilder jubelnder Politiker, die gar nicht im Stadion waren?

ARD und ZDF ist es zwar erlaubt, eigene Kameras in den Stadien einzusetzen. Die werden jedoch für die Spielberichterstattung praktisch nicht genutzt, sondern sind für die Kommentatoren da und für jene völlig sinnlosen Kurzgespräche mit erschöpften Spielern, die zutage fördern, dass sich die Sieger freuen und die Verlierer nicht. Die Impertinenz, mit der auf Athleten eingedrungen wird, um sich das Allerselbstverständlichste von ihnen noch einmal aufsagen zu lassen, als seien sie so eine Art menschliche Duftspender, streift die Würdeverletzung.

Dass die ARD- und ZDF-Verantwortlichen mit all dem rundum zufrieden sind, passt in ihr Selbstverständnis, das kein journalistisches ist. Am deutlichsten zeigt sich das beim ZDF, das in Usedom einen Fußballstrand aufgebaut hat, von dem aus das EM-Geschehen peinlich - ,,Coole Stimmung, Olli?" ,,So muss es sein" - nachbuchstabiert wird. Um die pseudokennerschaftlichen, meist unfreiwillig komischen Mitteilungen Oliver Kahns - ,,glasklares 2:1" - auszustrahlen, hätte man genauso gut auch auf dem Mainzer Lerchenberg bleiben können.

Die Begründung, bei der Wahl eines Orts nahe der polnischen Grenze sei es ,,neben dem Urlaubsfeeling", wie Chefredakteur Peter Frey wissen ließ, auch um ,,eine politische Botschaft" gegangen, ist ein schönes Dokument der Verblödungsbereitschaft dieser Art Medienfunktionäre. Sie halten ihr Publikum für so dumm, dass es ihnen Synthesen aus Urlaubsfeeling und politischer Symbolik abnimmt, während der Stopp vor der Grenze in Wahrheit die Sorge mitteilt, auf der anderen Seite zu wenig Jubeldeutsche im Bild zu haben.

Dabei ist es nicht der oft beklagte Mangel an emotionaler Nähe zum Geschehen in den Stadien, der die Heringsdorfer Strandkorbperspektive so sinnwidrig macht. Sondern, dass man überhaupt nichts anderes als atmosphärische Durchlauferhitzung im Kopf - oder wo immer Sendeplanung stattfindet - hat und dann nicht einmal diese hinbekommt. Erst ist man gegenüber dem Fußball, der Getue gar nicht nötig hat, zu Sachlichkeit unfähig, dann sogar zu deren Gegenteil. Wozu also überhaupt, fragt sich der Zuschauer, der die Summen ahnt, die das ZDF für solches Unvermögen ausgibt. ,,Dafür wirst du bezahlt", meinte Frau Müller-Hohenstein vorgestern zu ihrem ,,Olli". Können wir die Erläuterung, wofür genau er und sie und die ganze Bespaßungsabteilung bezahlt werden, noch einmal bekommen?

Währenddessen in Athen - so darf man fortsetzen. Denn für den Sonntag, wenn dort Wahlen sind, die für ganz Europa Folgen haben, planen die öffentlich-rechtlichen Sender, das sind die mit dem Kirchhofschen zwangsgebührenbegründenden Gesamtdiskursauftrag, für die Zeit nach 20Uhr folgende Beiträge: Erst Deutschlanddänemark und ,,Traumschiff", gefolgt von ,,Kreuzfahrt ins Glück" und Hollandportugal, dann ,,Waldis Club" und ,,Mysteriöse Kriminalfälle der Geschichte". Na, klar, auch beim ZDF will man den Kollegen von der Urlaubsfeelingsproduktion nicht unnötig durch Sendungen über die dramatischsten polit-ökonomischen Vorgänge der vergangenen zwanzig Jahre Konkurrenz machen. Als Restmenge der Vorrundenbegeisterten treten nur tourismusbegeisterte Ruheständler ins Bewusstsein. Medienhistoriker werden eventuell einst festhalten dürfen, dass knapp die Hälfte der deutschen Wahlberechtigten im geistigen Urlaub war, als Europa zerbrach.

Wer könnte insofern Verschwörungstheoretikern und Anhängern der These vom Massenbetrug durch Kulturindustrie leicht widersprechen, wenn sie argwöhnten, die ganze EM diene einer Ablenkung von der Brüsseler Umstellung auf Demokratur? Das Fernsehen jedenfalls verhält sich so, als sei das so und dies sein erwünschter Beitrag.


Aus: "Die Regie spielt falsch" Von Jürgen Kaube (15.06.2012)
Quelle: http://m.faz.net/aktuell/feuilleton/die-em-im-fernsehen-die-regie-spielt-falsch-11787080.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Der Sender wurde nach und nach zum politischen Sprachrohr der Landesregierung. ,,Umfragen zeigen, das sieben von zehn Madridern der Meinung sind, es handle sich um einen parteiischen Sender", beschwert sich die UGT.

...


Aus: "In Massen entlassen" von Reiner Wandler (19.06.2012)
Quelle: https://www.taz.de/Spanische-Medien/!95670/


Textaris(txt*bot)

#18
Quote[...] In den Medien wurde fast durchweg vermutet, die Täter seien türkische Kriminelle. Die Bild-Zeitung kolportierte zum Beispiel am 15. April 2006, es gebe ,,vier heiße Spuren: [...] Drogenmafia, organisierte Kriminalität, Schutzgeld, Geldwäsche". Am 30. Mai 2006 schrieb das Hamburger Abendblatt: ,,Die schwer durchdringbare Parallelwelt der Türken schützt die Killer".[45] Am 1. August 2007 strahlte das ZDF innerhalb seiner Reihe Der Fall die Dokumentation Jagd nach dem Phantom von Sybille Bassler über die Mordserie aus. Wiederholt griff die Sendung Aktenzeichen XY ... ungelöst die Serienmorde auf. So mutmaßte Moderator Rudi Cerne am 3. August 2006, die Ermordeten seien selbst in kriminelle Geschäfte verwickelt und daher Auftragskillern der organisierten Kriminalität zum Opfer gefallen. Am 10. März 2010 wurde über die Besonderheiten der Tatwaffe berichtet und, dass diese Sonderanfertigung der Česká 83 bis auf acht Exemplare eingegrenzt werden konnte. Deren Besitzer wurden aufgerufen, sich zu melden.

Auch der Bayerische Rundfunk widmete sich im Rahmen des ARD-Radiofeatures unter dem Titel Auf der Suche nach dem ,,Dönerkiller", Autoren Oliver Bendixen und Matthias Fink, im April 2010 der Mordserie. In dieser Sendung wird durch Interviewausschnitte von Angehörigen der Mordopfer und beteiligten Polizeibeamten detailliert aufgearbeitet, wie die Ermittlungen verliefen und dass die verschiedenen verfolgten Thesen und die Untersuchungen im Umfeld der Opfer zu keinerlei Ergebnis führten, auch nach der Ausschreibung einer Belohnung von 300.000 Euro nicht. Das Feature endet mit der Feststellung: ,,Vielleicht wissen sie ja tatsächlich nichts zu sagen. Weil es nichts zu wissen gibt."  [4] ...


... Am 17. Januar 2012 wählte die Jury der Sprachkritiker aus der Gesellschaft für deutsche Sprache den Begriff ,,Döner-Morde", der von den Medien bis zum November 2011 maßgeblich für die Mordserie verwendet wurde, zum Unwort des Jahres 2011: [56]

   ,,Mit der sachlich unangemessenen, folkloristisch-stereotypen Etikettierung einer rechts-terroristischen Mordserie würden ganze Bevölkerungsgruppen ausgegrenzt und die Opfer selbst in höchstem Maße diskriminiert, indem sie aufgrund ihrer Herkunft auf ein Imbissgericht reduziert werden [...]. Der Ausdruck stehe prototypisch dafür, dass die politische Dimension der Mordserie jahrelang verkannt oder willentlich ignoriert wurde. [57]"


...


Aus: "Neonazi-Mordserie"
Herausgeber: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
Autor(en): Wikipedia-Autoren, siehe Versionsgeschichte
Datum der letzten Bearbeitung: 20. August 2012, 16:44 UTC
Versions-ID der Seite: 107035937
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Datum des Abrufs: 26. August 2012, 09:58 UTC

http://de.wikipedia.org/wiki/Neonazi-Mordserie


Textaris(txt*bot)

Quote[...]  NSU-Mordserie Verfassungsschutz war angeblich seit 2003 über Terrorgruppe informiert. Gab es bei den Ermittlungen gegen die rechtsextreme Terrorgruppe noch mehr Pannen? ...

Quote
    y4rx
    01.09.2012 um 11:17 Uhr

"Pannen"?

Ist das die offizielle Sprachregelung? Für mich sieht das immer mehr nach Methode aus.



Aus: "NSU-Mordserie Verfassungsschutz war angeblich seit 2003 über Terrorgruppe informiert" (01.09.2012)
Quelle: http://www.zeit.de/politik/deutschland/2012-09/nsu-terror-verfassungsschutz

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Bodo Ramelow über NSU-Pannen im Fall Sven T.
www.spiegel.de › Politik › Deutschland › Zwickauer Terrorzelle

Lehren aus NSU-Pannen: Regierung will Verfassungsschutz massiv ...
www.stern.de/.../lehren-aus-nsu-pannen-regierung-will-verfassungssc...

Nach Pannen bei NSU-Ermittlungen - Verfassungsschutzpräsident ...
www.sueddeutsche.de/.../nach-pannen-bei-nsu-ermittlungen-...

Neonazi-Mordserie: NSU-Panne – Verfassungsschutz vernichtete ...
www.morgenpost.de/.../NSU-Panne-Verfassungsschutz-vernichtete-A...

NSU-Ausschuss: Kölner Pannen machen Abgeordnete fassungslos ...
tagesschau.de/inland/nsu-untersuchungsausschuss100.html

Nach Pannen bei den NSU-Ermittlungen: Verfassungsschutz ...
www.tagesspiegel.de/politik/nach-pannen...nsu...-/6823222.html


Nach NSU-Pannen: Koalition streitet über Verfassungsschutz ...
www.handelsblatt.com/politik/.../nach-nsu-pannen.../6880526.html

Konsequenzen aus NSU Ermittlungs-Pannen: Friedrich entlässt ...
www.fr-online.de/.../konsequenzen-aus-nsu-ermittlungs-pannen-fried...

Nach Pannenserie gegen NSU: Verfassungsschutz unter Druck - n ...
www.n-tv.de/.../Verfassungsschutz-unter-Druck-article6730121.html

Pannen bei NSU-Ermittlungen: Sachsens Verfassungsschutz-Chef ...
www.focus.de/.../pannen-bei-nsu-ermittlungen-sachsens-verfassungss...

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"Pannen bei Aufklärung der NSU-Verbrechen Männer in der Burka"
20.07.2012, 19:23, Ein Kommentar von Heribert Prantl
Soll man lachen oder weinen? Bei der Aufklärung der NSU-Verbrechen passieren so viele Pannen, dass es immer schwerer fällt, an bloße Schlamperei zu glauben. Beim Verfassungsschutz besteht inzwischen Verdunkelungsgefahr. ...
http://www.sueddeutsche.de/politik/pannen-bei-aufklaerung-der-nsu-verbrechen-maenner-in-der-burka-1.1418536


Textaris(txt*bot)

#20
Quote[...] Die Berliner Verfassungsschutz-Chefin Claudia Schmid tritt zurück. Sie zieht damit die Konsequenzen aus dem Skandal um die Vernichtung von Akten zum Rechtsextremismus, die möglicherweise auch einen Bezug zur rechten Terrorzelle NSU hatten.

... Doch auch Henkel musste sich in dem Fall von der Opposition kritisieren lassen. Er hatte von der Aktenvernichtung bereits am 15. Oktober erfahren, die Information jedoch zurückgehalten, weil er den Vorgang nach eigenen Angaben zunächst prüfen wollte.

Am Dienstag hatte Claudia Schmid einen weiteren Fall von rechtswidriger Aktenvernichtung in ihrer Behörde einräumen müssen. Im Juli 2010 seien Unterlagen zum Rechtsextremismus geschreddert worden, sagte Schmid in einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz. Es habe sich um Akten über die rechtsextreme Organisation "Blood & Honour" gehandelt, die seit dem Jahr 2000 verboten ist.

Schmid bestätigte damit einen Bericht der Bild-Zeitung. Das Blatt hatte sich in seinem Bericht auf die Innenverwaltung bezogen. Demnach sollen die vernichteten Akten entgegen den Vorschriften nicht zunächst dem Landesarchiv vorgelegt worden sein. Die Archivare entscheiden normalerweise, welche Unterlagen aufbewahrt werden sollen und welche vernichtet werden dürfen.

Wie Bild berichtete, könnten die Akten für die Ermittlungen zur rechten Terrorzelle NSU relevant gewesen sein. Schmid ging dagegen nicht von einem Bezug des Materials zu dem Neonazi-Trio aus. Wann genau die Akten zerstört wurden und wer dies im Juli 2010 anordnete, konnte sie nicht sagen.

...


Aus: "Berliner Verfassungsschutz-Chefin tritt zurück" (14.11.2012)
Quelle: www.sueddeutsche.de/politik/skandal-um-geschredderte-rechtsextremismus-akten-berliner-verfassungsschutz-chefin-tritt-zurueck-1.1522880


Quoterumburak2006 vor 1 Stunde

Faire Sache, wenn Bürger eine Rechnung nicht aufbewahrt wird er ggf vom Finanzamt vernichtet und darf danach vor Gericht und dann in die Gosse. Wenn es um Steuerhinterziehung (Zumwinckel), Bestechung (Max Strauß Festplatte) oder Begünstigung von Terroristen geht, wird immer "versehentlich" oder "unerklärlicherweise" oder "bestürzend" ein "kleiner" Fehler gemacht.

Wer soll diese Geschichten eigentlich noch glauben? Bloss weil unsere gleichgeschaltete Presse nicht die Eier hat diese Staatsfeinde immer und richtig öffentlich zu grillen?


...

Textaris(txt*bot)

Quote[...] Der Fall der Frankfurter Rundschau macht es noch einmal besonders augenfällig: Die bürgerliche Zeitung im Allgemeinen, und diejenige, die eine dezidierte, gar linke Position vertritt, ist ein verschwindendes Kulturgut.

... Die bürgerliche Zeitung als Instrument der Verteidigung der bürgerlichen Kultur konnte nur scheitern, weil sie blind gegenüber der Gefährdung und Auflösung dieser Kultur war. Sie scheiterte aber vielleicht noch mehr an ihren Anpassungsbemühungen. Ein wenig mehr Bilder, und dann noch mehr Bilder. Kürzere Texte, und bitte nicht mehr so gebüldet. Boulevardisierung. Und vor allem: alles in die Mitte.

Der politische Distinktionsgewinn wurde nach und nach so bescheiden wie die durch die Zeitung beförderte Fähigkeit der kritischen Selbstvergewisserung. Die Dynamik überrannte den Text; eine bürgerliche Zeitung nimmt die chaotische Welt nicht mehr in ihrer Ordnung auf, sie läuft der chaotischen Welt und ihren Fragmentierungen hinterher. In ihrer politischen Ökonomie kann sich die bürgerliche Zeitung heute keine dezidierte Position erlauben, doch wenn in allen mehr oder weniger dasselbe steht, oft von denselben Autoren verfasst, wenn man sich in Layout, Themenwahl und Textstil ängstlich anpasst, als wäre jeder Fehlversuch schlimmer als der Verlust von Neugierde und Originalität, dann verliert die bürgerliche Zeitung das, wozu sie für eine damals mehr oder weniger fortschrittliche Klasse und ihre Kultur geschaffen wurde: das Selbstbewusstsein.

Die bürgerliche Zeitung war das Medium, in dem das prekäre Bewusstsein der Klasse zum Selbstbewusstsein des Einzelnen wurde. Es ist leicht, jetzt, wo sie untergeht, der bürgerlichen Zeitung nachzutrauern, als hätten wir sie immer furchtbar lieb gehabt. Das haben wir nicht. Denn die bürgerliche Zeitung war immer auch ein Instrument der Macht. Sie beförderte, selbst in ihren netteren Exemplaren, immer auch Arroganz, Eitelkeit und Bosheit dieser Klasse. Die alten Tanten konnten sehr bösartig sein. Wenn nun die bürgerlichen Zeitungen untergehen, dann nicht allein, weil ihnen die Leser verloren gehen, die sich Information und möglicherweise auch Ordnungen, Fortschritt, Selbstbewusstsein, Alltagsritual woanders holen, sondern auch, weil die Macht ihrer nicht mehr bedarf. Die ökonomische Macht (die rücksichtsloseste von allen) wandte sich als erste von ihnen ab, es folgte die politische (wozu die bürgerliche Zeitung, wenn in einer TV-Talkshow Politik und Öffentlichkeit geschmeidiger verbunden werden können), schließlich die kulturelle (die mit ein wenig Nostalgie am Salon der alten Tanten verweilte).

Die postbürgerliche Gesellschaft mag sich bürgerliche Zeitungen einfach nicht mehr leisten. Sie halten die neue Art von Fortschritt, der nicht ohne kulturellen Rückbau zu haben ist, nur auf; nennenswerter Widerstand ist aber auch nicht von ihnen zu erwarten. Daher sind sie weder für die Protagonisten noch für die Kritiker von Neoliberalismus und Postdemokratie von größerem Interesse.

... Die bürgerliche Zeitung als Luxus von Aufklärung und Kritik in der Zeit der Anti-Aufklärung, als eine Kulturtechnik, die man nicht verschwinden lassen möchte, auch wenn sie auf dem Markt, der schon beinahe alles regeln soll, nicht mehr standhalten kann, wird vom Medium selbst zerstört. In ihren Überlebenskämpfen auf dem Markt gibt die bürgerliche Zeitung nach und nach preis, wozu sie geschaffen wurde und warum man sie möglicherweise immer noch, vielleicht sogar dringender denn je gebrauchen könnte. Wir sehen zu, wie die Zeitungen von dem Markt verschlungen werden, der sie hervorbrachte. Wir sehen aber auch dem kollektiven Selbstmord der verbliebenen Protagonisten eines Mediums zu.

Sagen wir es, wie es ist: Die bürgerliche Zeitung ist (noch) nicht schlecht genug, um im allgemeinen Medienmix aufgelöst zu werden, sie ist aber auch längst nicht mehr gut genug, um als kultiviertes Kommunikationsinstrument zu überleben. Was uns bleibt, ist die Rettung eines Forums für Kritik und Diskurs, das ein paar gute Eigenschaften hat, die kein anderes Medium bieten kann. Die Zeitung ist tot. Es lebe die Zeitung.

...


Aus: "Alles in die Mitte" Georg Seeßlen (21.11.2012)
Quelle: https://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=me&dig=2012/11/21/a0106


Textaris(txt*bot)

#22
Quote[...] ZEIT: Sind Sie ein Profiteur der Krise?

Müller: Natürlich haben wir eine höhere Glaubwürdigkeit, weil unser Haus bewiesen hat, aus Überzeugung zu handeln. Mancher unserer Kunden hätte uns vor fünf Jahren vielleicht als langweilig abgetan. Heute empfindet er das als einen Wert. Auch wir müssen die verschärfte Regulierung aushalten, das ist unerfreulich und kostenintensiv.

...


Aus: "Privatbank Metzler "Schlicht Nein sagen"" Arne Storn | Claas Tatje (DIE ZEIT, 6.12.2012 Nr. 50)
Quelle: http://www.zeit.de/2012/50/Privatbank-Metzler-Mueller-Anlagestrategie/seite-2

Quote
    vroomfondel
    17.12.2012 um 11:34 Uhr

Was ist das Motiv für diesen Artikel? Kommt der Ansatz so aus der Ecke:
"So jetzt zeigen wir euch mal eine richtige Bank"

- als Kontrastprogramm zu den Verfehlungen, der (ehemaligen) deutschen Vorzeigebank, die in den letzten Tagen aufgeflogen sind?

Sehr ungewöhnliche Art für Meinungs-oder Stimmungsausgleich zu sorgen. Passiert das in anderen Ressorts auch?



-.-

Quote[...] Das Universitätsstudium barg ihm zu wenig »innere Selbstbegegnung«, wie er sagt. Also verließ er die Universität. »Ich bin da nicht gescheitert, ich bin da ausgestiegen, weil die Universitäten vor meinem inneren Blick gescheitert sind.«

Nach dem Abbruch, der kein Scheitern gewesen sein soll, finanzierte er sein Leben mit Nachtwachen im Krankenhaus.


Aus: "Hungern gegen Hartz IV" Anne Kunze (16.12.2012)
Quelle: http://www.zeit.de/2012/50/Hartz-IV-Sanktionen-Ralph-Boes

Quote
    Finite_Incantatem
    14.12.2012 um 1:34 Uhr

Der Artikel ist nur scheinbar objektiv: Auch die Reihenfolge - und natürlich Auswahl! - der "sachlich" aneinandergereihten "Tatsachen" hat eine unentrinnbare suggestive Wirkung!

"Boes hatte damals bereits einen Sohn mit einer anderen Frau, die von ihm Unterhalt für das gemeinsame Kind verlangte, aber er fühlte sich in dieser Sache vor allem vom Jugendamt verfolgt. Alles Mögliche habe das Amt von ihm verlangt, auch, dass er wieder arbeite. Boes aber fand es wichtiger, die kranke Mutter seines zweiten Kindes zu versorgen."

Das ist echt der Gipfel: Eine MORALISCHE Erwägung wie eine NEIGUNGS-basierte Präferenz darzustellen -!!! Aber klar: Jemandem mit so einem unmoralischen Lotterleben (Studienabbrecher! Kommune!!) braucht man natürlich keine edleren ("ethisch hochstehenden") Motive zu unterstellen ...-! WIDERLICH!!!



Quote
    Finite_Incantatem
    14.12.2012 um 1:43 Uhr

BILD macht es übrigens genauso: Das Anliegen wird diskreditiert, indem v. a. die sittliche Integrität der Person in Frage gestellt und ihre intellektuelle Urteilsfähigkeit - sowie die Fähigkeit zur Selbstreflexion - in Zweifel gezogen wird: Das Portrait im ersten Absatz liest sich wie die Beschreibung eines sich in Psychologischer "Betreuung" befindlichen Retardierten: "»Hammer« ist alles für ihn, was gut ist: sein Durchhaltevermögen beim Hungern, seine Unterstützer, neue Ideen. Boes sagt ziemlich oft »Hammer«."
Das ist eine Überheblichkeit und eigentlich schon fast wieder lächerliche Anmaßung, die allerdings geeignet ist, mindestens die professionelle Integrität des Autors in Frage zu stellen!!
"In diesen Briefen drückt er seine Rechtsauffassung aus, sie sind Dokumente und Beweis seiner Querulanz."
Was für eine Unverschämtheit!!!


Quote
    Suedelbien
    14.12.2012 um 11:56 Uhr

Alarmierend

Was mich wirklich ärgert an solchen Artikeln ist nicht nur die subtile Meinungsmache (schlimm genug!), sondern dass die Autoren und Redaktionen ganz offensichtlich davon ausgehen, dass sie bei uns Lesern funktioniert. Sie funktioniert aber nicht, denn wir durchschauen das! Auch wenn viele keine Worte finden angesichts dieser unterschwelligen Unterstellungen und Abwertungen (es ist schwer, da Worte zu finden, ich selbst fand zuerst auch keine, sondern habe nur fassungslos den Kopf geschüttelt), so spüren doch die meisten, was die wahre Botschaft dieses Artikels ist: Die Sozialschmarotzerkeule und nichts anderes. Ich kann mich da nur meinen Vorrednern anschliessen, Bild macht es genau so, aber bei Bild ist auch nichts anderes zu erwarten. Von diesem Blatt allerdings habe ich das nicht erwartet. Ich halte das für ein ganz schlechtes und alarmierendes Zeichen.


Quote[ Boes'Admin sagt:ZEIT-Artikel online,was eine journalistische Grütze!3 Std. bestes Interview mit Anne Kunze von der ZEIT und dann kommt solch eine perfide Homestory dabei heraus - unfassbar! Mind. 4 x der Begriff Querulant und sonstiges krudes bzw. unwichtiges Zeug, absolut Matrix-Journalismus. Von der ZEIT hätte man doch etwas mehr Tiefgang erwartet. Wie verkündete Ralph nach der BLÖD-Kampagne gegen ihn so schön: "Herr, lass Scheisse regnen, die Äcker sind schon bestellt" trifft nun auch auf diesen ZEIT-Artikel zu...
>> http://www.zeit.de/2012/50/Hartz-IV-Sanktionen-Ralph-Boes/komplettansicht
#hartz4 #sgb2 #nichtinmeinemnamen #grundrechte #menschenrechte #edj #boes #bge #change #zivilerWiderstand #sanktionenabschaffen #matrixmedien

Quelle: http://www.twitlonger.com/show/kbacvp ]


...

Textaris(txt*bot)

#23
Quote[...] In diesem Jahr wurden nach Angaben der Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) mehr Journalisten, Blogger und Bürgerjournalisten bei ihrer Arbeit getötet als in den Jahren seit 1995 zuvor. Seitdem veröffentlicht ROG jeweils eine Jahresbilanz. Zu den erhöhten Opferzahlen hat laut ROG-Vorstandssprecher Michael Rediske der Syrien-Konflikt, die Gewalt der Taliban in Pakistan und der Bürgerkrieg in Somalia beigetragen. Diese Länder sowie Mexiko und Brasilien gehörten demnach 2012 zu den gefährlichsten Orten für Journalisten.

88 Journalisten wurden in diesem Jahr getötet (33 Prozent mehr als 2011), 879 von ihnen festgenommen, 38 entführt und 1993 angegriffen oder bedroht. 6 Medienmitarbeiter und 47 Blogger und Bürgerjournalisten kamen ums Leben. 144 Blogger und Bürgerjournalisten wurden festgenommen, 193 Journalisten sind momentan inhaftiert.

Neben den fünf gefährlichsten Ländern für Journalisten führt ROG auch die Türkei auf, in der seit dem Ende des Militärregimes 1983 noch nie so viele Journalisten im Gefängnis säßen wie heute: mindestens 42 Journalisten und 4 Medienmitarbeiter. Den meisten von ihnen würden Straftaten nach dem Antiterrorgesetz vorgeworfen. Die Türkei sowie China zählt ROG zu den "fünf größten Gefängnissen für Journalisten". Dazu kommen Eritrea, Iran und Syrien.

Die Zahl der Festnahmen und Entführungen sei im Vergleich zu 2011 leicht zurückgegangen, nur nicht in Asien sowie in Nord- und Südamerika. Sehr groß sei die Gefahr, auf offener Straße angegriffen zu werden, in Syrien und Bahrein. Gesunken seien die Zahlen in diesem Bereich nach dem Sturz der autoritären Herrscher in Libyen und Ägypten. Wegen der anhaltenden Gefahr verließen 73 Journalisten in diesem Jahr ihr Heimatland — die meisten von ihnen aus Syrien und nicht mehr wie 2011 aus dem Iran. (anw)

...


Aus: "ROG: 88 Journalisten und 47 Blogger starben 2012 bei ihrer Arbeit" (19.12.2012)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/ROG-88-Journalisten-und-47-Blogger-starben-2012-bei-ihrer-Arbeit-1771751.html

http://www.reporter-ohne-grenzen.de/fileadmin/rte/docs/2012/ROG-Jahresbilanz_2012.pdf

Quote19. Dezember 2012 09:27
Das Beste was Journalisten für ihre getöteten Kollegen tun können:
Trulala (mehr als 1000 Beiträge seit 13.01.10)


Die von jenen Kollegen bearbeiteten Themen maximalmöglichst in der
Öffentlichkeit breittreten. Jede, der künftig meinen sollte einen
Journalisten durch dessen Tötung zum Schweigen zu bringen, sollte
wissen, dass dann ERST RECHT Alle und jeder über dessen Themen
erfährt.

Ich glaube, damit würde man ihnen einen besseren Dienst erweisen, als
ne kurze Andacht, Trauer und Übergehen zur Tagesordnung.

Trulala

Textaris(txt*bot)

#24
"In und mit der Elite" Ronnie Grob (9.3.2013)
Eine Doktorarbeit untersucht, wie Journalisten mit den Mächtigen klüngeln. Ronnie Grob hat sie gelesen.
... Die Doktorarbeit von Uwe Krüger untersucht, welchen Einfluss Eliten auf die Berichterstattung haben und zeigt die Sozialen Netzwerke der Ranghöchsten in Wirtschaft, Politik und Journalismus offline. Statt einen offenen Marktplatz an Ideen abzubilden, vertreten Journalisten oft die Positionen der Herrschenden und Agierenden. ...
http://carta.info/55206/in-und-mit-der-elite/

...

Zu: "Meinungsmacht und Elite-Journalismus. Theorie, Netzwerke, Fallstudien" [1.Auflage (Januar 2013)] von Uwe Krüger " ... Es wird ein theoretisches Modell entwickelt, das Medienverhalten mit Hilfe von Pressure Groups und sozialen Netzwerken erklärt und das vorhersagt, dass Leitmedien mehr oder weniger den laufenden Diskurs der Eliten reflektieren, aber dessen Grenzen nicht überschreiten und dessen Prämissen nicht kritisch hinterfragen. ... "
http://www.amazon.de/Meinungsmacht-Elite-Journalismus-Theorie-Netzwerke-Fallstudien/dp/3869620706 | http://www.leipziger-medienstiftung.de/ipj/leute/krueger.html

-.-

Eliten-Netzwerke deutscher Journalisten und ihre Auswirkungen am Beispiel der Außen- und Sicherheitspolitik, von Uwe Krüger am 04. Januar 2013
http://de.slideshare.net/ukrueg/elitennetzwerke-deutscher-journalisten-und-ihre-auswirkungen-am-beispiel-der-auen-und-sicherheitspolitik
-.-

04.02.2013: " ... Wie eng sind Leitmedien mit Eliten aus Politik und Wirtschaft verflochten? Dieser Frage geht [...] Uwe Krüger nach ... Journalisten brauchen Nähe zu den Mächtigen, um informiert zu sein – und sollen doch unabhängig bleiben. ... Eine Netzwerkanalyse fokussiert die soziale Umgebung von 219 leitenden Redakteuren – mit dem Ergebnis, dass jeder Dritte informelle Kontakte zu Eliten unterhielt. .... Anschließend zeigt eine Frame-Analyse zum Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr und zum ,,erweiterten Sicherheitsbegriff" die Konformität dieser Journalisten mit dem Diskurs des außen- und sicherheitspolitischen Establishments auf. Schließlich werden die möglichen Zusammenhänge zwischen diesen Befunden (Eliten-Netzwerke und Argumentation der Journalisten) diskutiert und Folgerungen für die journalistische Ethik abgeleitet." ... "
http://www.freitag.de/autoren/mopperkopp/eliten-netzwerke

-.-

Marcus Klöckner (11.02.2013): "... Herr Krüger, Sie haben für Ihre Studie eine aufwändige Netzwerkanalyse betrieben, um herauszufinden, wie eng der Kontakt zwischen deutschen Top-Journalisten und anderen Eliten ist. Sind die deutschen Spitzenjournalisten eng mit Eliten aus anderen gesellschaftlichen Teilbereichen verzahnt?
Uwe Krüger: Ja. Die Daten deuten darauf hin, dass sich Journalisten vielerorts in vertraulichen Runden mit den Mächtigen treffen. Und das steht in einem klaren Gegensatz zu der demokratietheoretisch begründeten Erwartung, Journalisten sollten Distanz zu den Mächtigen halten, um sie kritisieren und kontrollieren zu können. ..."
http://www.heise.de/tp/artikel/38/38515/1.html

...


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Zu den von Manning weitergegebenen Videos sollen unter anderem die Videoaufnahmen des Beschusses und Todes irakischer Zivilisten und Journalisten der Nachrichtenagentur Reuters durch einen amerikanischen Kampfhubschrauber am 12. Juli 2007 in Bagdad zählen, die von WikiLeaks unter dem Titel ,,Collateral Murder" bearbeitet und veröffentlicht wurden, möglicherweise auch Aufnahmen des Luftangriffes bei Garani am 4. Mai 2009 im Westen Afghanistans. Auch die Informationen, die Ende November 2010 zu der Veröffentlichung von Depeschen US-amerikanischer Botschaften durch WikiLeaks und im April 2011 zur Offenlegung von Informationen über das Gefangenenlager Guantanamo führten, sollen auf ihn zurückgehen.[15][16]

...

https://de.wikipedia.org/wiki/Bradley_Manning

2. März 2013, 18:19 UTC, Versions-ID der Seite: 114888030
Permanentlink: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bradley_Manning&oldid=114888030
Datum des Abrufs: 5. März 2013, 10:41 UTC

-.-

Quote[...] Manning hatte erst versucht, die Informationen an die Washington Post, New York Times und das Portal Politico weiterzugeben, wo er jedoch niemanden erreichte oder das Gefühl hatte, nicht ernstgenommen zu werden. WikiLeaks war dann die vierte Wahl der Veröffentlichung.

...


Aus: "Teilgeständnis von Bradley Manning: Keine Kollaboration mit dem Feind" Von Andrea Jonjic (04.03.2013)
Quelle: https://netzpolitik.org/2013/teilgestandnis-von-bradley-manning/


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Die Befugnisse zum Zugriff auf Kommunikationsdaten sollen für die Militärs erweitert werden. Die entsprechende Passage ist unter "Verwaltungsgerichtsbarkeit" versteckt. ... Öffentlich wurden sie erst durch eine Analyse auf der Website Unwatched.org

...


Aus: "Zugriff der Heeresdienste auf Vorratsdaten" (6.2.2013)
Erich Moechel, Netzpolitik, Datenschutz - und Spaß am Gerät.
Quelle: http://fm4.orf.at/stories/1712358/

-.-

QuoteRückzieher: Bundesheer will doch nicht auf Vorratsdaten zugreifen (7. Februar 2013)

Ein Entwurf des Verteidigungsministeriums, der nur eine Anpassung an die Verwaltungsgerichts-Novelle 2012 hätte sein sollen, hat kürzlich für Aufregung gesorgt. Dort war jener Paragraf, der die Auskunftsrechte für die im Bundesheer beheimatete Inlands- und Auslandsnachrichtendienste definiert, stark erweitert worden. Beispielsweise war im Bedarfsfall der Zugriff auf Vorratsdaten vorgesehen, wenn dies ein Auskunftsbegehren der Militärgeheimdienste erfordert hätte.

Nach Kritik aus sozialen Medien und Presse folgt nun der Rückzieher. Wie Kabinettsmitarbeiter Andreas Strobl auf Twitter bekanntgegeben hat, werden die Befugniserweiterungen nicht umgesetzt werden.

Quote

* No Comment *
7.2.2013, 23:14
Danke an die Medien!

Ohne die Medien wäre dieser Datenmissbrauch einfach ungehindert und unbeachtet in das österreichische Recht übergegangen und hätte unsere Bananenrepublik noch mehr blamiert.

Dankeschön!


...


Aus: "Rückzieher: Bundesheer will doch nicht auf Vorratsdaten zugreifen" (7. Februar 2013)
http://derstandard.at/1360161009269/Rueckzieher-Bundesheer-darf-nicht-auf-Vorratsdaten-zugreifen


Textaris(txt*bot)

Quote[...]  Von einer "diplomatischen Blamage für die USA" oder wahlweise einer "Blamage für Obama" konnte man allerorten lesen. China, Russland, Kuba und Ecuador hätten die Vereinigten Staaten düpiert, das Weiße Haus ziemlich dumm aussehen lassen, berichtete man. Der "Verräter" komme wohl um eine Verhaftung herum, unkte es aus dem Äther. Was für eine Sprache: Blamage, Verräter! Blamabel ist viel mehr dieser Verrat an objektiver Berichterstattung, dem sich die deutsche Medienlandschaft da ungeniert hingibt.

Im Radio des SWR argumentierte ein Experte sogar so: Snowden sei nur deshalb aus dem Schneider, weil er durch die Hilfe von Ländern abtauchen könne, in denen es die Freiheit und die Transparenz schwer hätten. Schon dreist, von Freiheit zu sprechen, während dieselbe hier bespitzelt, ausgehorcht und überwacht wird. Noch dreister, eine etwaige mangelnde Transparenz in Kuba zu kritisieren, während man Snowden zum Vorwurf macht, er habe Transparenz in eine Sache gebracht, die man gar nicht transparent haben wollte.

Dem Verräter hätten Länder geholfen, die "tradionell kein gutes Verhältnis zur USA haben", konnte man im Radio des HR hören. Der Verräter zu Gast bei den Bösen der Welt? Hier wird eine entpolitisierte und enthistorisierte Sprache bemüht, um Bezüge auszublenden. Denn wieso es ein zerrüttetes Verhältnis gibt, fällt unter den Tisch. Es ist einfach da und es scheint sich mit der Aufnahme eines Verräters zu bestätigen, zu bewahrheiten.

Im Morgenmagazin des ZDF schäkerte man schon zur frühen Stunde über diese kuriose Agentengeschichte. Der Verräter auf der Flucht - "fast wie ein Film, aber spektakuläre Realität". Dass Snowden ein Programm verraten hat, welches nur gegen den Terrorismus spitzelte, wusste man natürlich zu bekräftigen. Alle anderen, die man trotzdem so nebenher ausspähte, finden da gar keine Erwähnung mehr. Und dass Julian Assange seit einem Jahr in der Botschaft Ecuadors in London sitzt und sich nicht mehr frei bewegen kann, erwähnte man nebenher so, als sei das ganz selbstverständlich, dass sich jemand wie er verschanzen muss. Als sei dies das Normalste von der westlichen Welt.

Wie kommt man überhaupt dazu, diesen Mann als Verräter zu brandmarken? Hat die Öffentlichkeit kein Recht darauf, dass man ihr verrät, wie sie überwacht wird? Müsste kritischer Verstand nicht fragen, weshalb Snowden eigentlich flüchten muss, statt die Flucht mit der trockenen Sprache des Journalismus zu legitimieren und nachvollziehbar zu machen? Und warum wird die verunmöglichte Verhaftung als Blamage ins Licht gerückt, als eine Realität rechtsstaatlichen Scheiterns? Ist das Rechtsstaat, wenn man heimlich meine e-Mails liest?

Sind das die Meldungen eines verborgenen Propagandaministeriums, die man da an uns weitergibt?

Nicht Prism ist hier der Skandal, sondern dass es jemand entblößt hat. Und die Medien, für die Pressefreiheit immer mehr die gewerbliche Freiheit ist, die Presse anzuwerfen, um egal welchen Inhalt zu vertreiben, spielen munter dabei mit. Sie echauffieren sich zwar, dass China Ai Weiwei wie einen Banditen behandelt, kritisieren aber nicht das Vorgehen im Falle Assanges oder Snowdens.

Prism und Konsorten sind vor allem auch ein Produkt dieser Hofberichterstattung. Ohne sie, wären solche Maßnahmen kaum möglich. Zwar lieben die Schranzen im Vorzimmer zur Macht, die journalistischen Funktionseliten, den Verrat, wirft er doch eine tolle Story ab - aber den Verräter jagen sie wie ein ordinärer Geheimdienst. Auch das Morgenmagazin ist so gesehen an Prism beteiligt. Auch die Experten im SWR und HR und in allen anderen Legitimationsaußenstellen des Überwachungsstaates haben sich für die absolute Kontrolle entschieden, weil sie sich nicht dafür entscheiden können, gegen sie zu sein.


Aus: "Auch Morgenmagazin an Prism beteiligt" Roberto De Lapuente (25. Juni 2013)
Quelle: http://ad-sinistram.blogspot.de/2013/06/auch-morgenmagazin-prism-beteiligt.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Laut einem Guardian-Bericht wurde Greenwalds Partner David Miranda am Sonntag am Flughafen aufgegriffen, der einen Zwischenstopp auf dem Weg von Berlin nach Rio de Janeiro darstellen sollte. In Berlin hatte er zuvor die US-Filmemacherin Laura Poitras besucht, die mit Glenn Greenwald und dem Guardian die von Edward Snowden geleakten Dateien über das US-Überwachungsprogramm Prism bearbeitet.

Miranda wurde mit Verweis auf den britischen Terrorism Act 2000 aufgehalten und verblieb die maximale Zeit in Gewahrsam, die ohne Anklage verhängt werden darf. Wie Ars Technica berichtet, kommt es nur in einem von rund 2.000 Fällen vor, dass Personen unter dem Anti-Terror-Gesetz für solch eine lange Zeit festgehalten werden. Abgesehen von der Einschränkung von Mirandas Bewegungsfreiheit wurden ihm sein Mobiltelefon, ein Laptop, eine Kamera, Speicherkarten, DVDs und Spielkonsolen abgenommen.

"Das ist eine profunde Attacke auf die Pressefreiheit und den Prozess des Nachrichtensammelns", äußert sich Glenn Greenwald Stunden später zu der Causa. "Meinen Partner volle neun Stunden aufzuhalten, ihm einen Anwalt zu verweigern und große Teile seiner Besitztümer zu konfiszieren zielt ganz klar darauf ab, eine Einschüchterungsbotschaft an jene von uns zu schicken, die über NSA und GCHQ [den britischen Geheimdienst, Anm.] berichtet haben."

"Sie hatten offenbar null Verdacht, dass David mit einer terroristischen Organisation verbunden oder in eine terroristische Aktivität verwickelt war", so Greenwald weiter. "Sie haben ihr eigenes Terrorismus-Gesetz komplett missbraucht, für Gründe, die nichts mit Terrorismus zu tun haben. Das ist eine potente Erinnerung daran, wie oft Regierungen lügen, wenn sie behaupten, Macht zum Aufhalten der "Terroristen" zu benötigen."

Auch von weiteren Stellen wurde die Aktion am Flughafen Heathrow verurteilt. "Es gibt einfach keine Grundlage zu glauben, dass David Michael Miranda irgendeine Gefahr für die britische Regierung darstellt. Die einzig mögliche Absicht hinter dieser Festnahme war, ihn und seinen Partner, den Guardian-Journalist Glenn Greenwald, wegen seiner Rolle in der Analyse der Daten, die durch Edward Snowden veröffentlicht wurden, zu belästigen."

Greenwald scheut sich zuletzt auch nicht vor einem Vergleich: "Sogar die Mafia hatte ethische Regeln gegen die Bedrohung von Familienmitgliedern von Personen, von denen sie sich bedroht gefühlt haben. Aber die britischen Marionetten und ihre Besitzer im US-Sicherheitsstaat lassen sich offenbar von solch minimalen Skrupeln nicht aufhalten."


Aus: "Greenwald-Partner neun Stunden festgehalten" (19.08.13)
Quelle: http://futurezone.at/netzpolitik/17775-greenwald-partner-neun-stunden-festgehalten.php


"Glenn Greenwald's partner detained at Heathrow airport for nine hours"
Guardian staff, The Guardian, Monday 19 August 2013
http://www.theguardian.com/world/2013/aug/18/glenn-greenwald-guardian-partner-detained-heathrow


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https://en.wikipedia.org/wiki/Barrett_Brown

Quote[...] WASHINGTON taz | Genau ein Jahr ist es her, als am 12. September 2012 FBI-Beamte die Wohnung Barrett Browns stürmten, ihm Handschellen anlegten und ihn in das Gefängnis von Dallas, Texas, brachten. Dort sitzt der 32-Jährige heute noch.

Dem Autor, der für den Guardian und die Vanity Fair schrieb, droht ein Strafmaß von mehr als 100 Jahren Haft für seine politisch brisanten Recherchen im Zusammenhang mit geheimen Informationen privater US-Sicherheitsfirmen. Kritiker sehen darin einen weiteren Beweis für die Härte, mit der die Obama-Regierung gegen Enthüllungsaktivitäten vorgeht.

Brown gilt als Experte für das Hackerkollektiv Anonymous. Wegen seiner politischen Nähe wurde er gelegentlich auch als deren Sprecher zitiert. Die Vergehen, derentwegen er angeklagt wird, umfassen 17 Punkte. Neben der Bedrohung eines FBI-Ermittlers in einem Youtube-Video geht es vor allem um eine bereits öffentlich zugängliche URL-Adresse mit gehackten Informationen der US-Sicherheitsfirma Stratfor, die Brown in einem Chatforum postete. Weil das Dokument auch gestohlene Kreditkartendaten enthält, wird ihm auch vorgeworfen, Kreditkartenbetrug begangen zu haben.

Vor seiner Verhaftung untersuchte Brown Millionen interne E-Mails von Stratfor, die ihm zugespielt und später von Wikileaks veröffentlicht wurden. Bereits 2011 wertete er tausende E-Mails aus, die Anonymous zuvor von der privaten Sicherheitsfirma HBGary Federal gehackt hatte.

Browns Recherchen trugen dazu bei, das geheime Vorhaben des Unternehmens aufzudecken, das darauf abzielte, das öffentliche Ansehen von Wikileaks und des Guardian-Journalisten Glenn Greenwald zu beschädigen. Außerdem zeigte er, dass die Firma im Auftrag der US-Handelskammer gegen die Gruppe ,,Chamber Watch" psychologische Kriegführung betrieb, sagte der Philosophieprofessor und Autor Peter Ludlow.

Das Vorgehen der US-Regierung gegen Brown stößt vor allem in Medienkreisen auf scharfe Kritik. Der Rolling Stone nennt Brown einen ,,politischen Gefangenen". Reporter ohne Grenzen ist besorgt über die Vorwürfe gegen Brown und stellt den Fall in einen Zusammenhang mit dem Schlag der US-Regierung gegen andere Whistleblower wie Edward Snowden und Chelsea Manning.

,,Barrett Brown ist kein Hacker, er ist kein Verbrecher", sagte Christophe Deloire von Reporter ohne Grenzen. Er sei vor allem investigativer Journalist, der bloß seiner Pflicht nachgegangen sei, denn die Stratfor-E-Mails seien ,,eine Angelegenheit von öffentlichem Interesse".

Deloire hält die drohende Haftstrafe für ,,absurd und gefährlich". Im Vergleich dazu bekomme der für den Stratfor-Hack tatsächlich verantwortliche Hacktivist Jeremy Hammond höchstens zehn Jahre. Dass dem Journalisten eine jahrhundertlange Gefängnisstrafe droht, sei ,,eine unheimliche Aussicht" für derartige Recherchen.

Mitte vergangener Woche verpasste das Bundesgericht in Dallas auf Anfrage der US-Regierung dem Journalisten einen Maulkorb. Konkret unterband das Gericht ,,jede Äußerung gegenüber Vertretern jeglicher Fernseh- und Radiosender, Zeitungen, Zeitschriften, Internet oder andere Medienorganisationen zu diesem Fall als Angelegenheit des öffentlichen Interesses".

Weder er noch seine Anwälte und die Staatsanwaltschaft dürfen nun mehr öffentlich über den Fall sprechen. Um den Angeklagten ein faires Verfahren zu gewährleisten, dass nicht durch Bemerkungen gegenüber Reportern beeinflusst wird, so die Begründung.



Aus: "Wahrheit gesagt und weggesperrt - Whisteblower drohen 100 Jahre Haft" Lena Kaiser (12.09.2013)
Quelle: https://www.taz.de/Whisteblower-drohen-100-Jahre-Haft/!123556/

https://netzpolitik.org/2013/barrett-brown-105-jahre-gefaengnis-fuer-das-teilen-eines-links/


Textaris(txt*bot)

Quote[...] NEW YORK ap | Im Jahr 2013 sind weltweit mindestens 70 Reporter bei ihren Recherchen ums Leben gekommen. Das geht aus einem Bericht des New Yorker Komitees zum Schutz von Journalisten hervor. Demnach starben 29 Reporter bei der Berichterstattung über den Bürgerkrieg in Syrien. Bei viele von ihnen handelte es sich um syrische Bürger, die die Gefechte in ihren Heimatstädten dokumentierten.

Andere waren Vertreter von Medien, die entweder der Regierung oder der Opposition nahestanden. Unter den Opfern in Syrien waren auch Korrespondenten aus dem Ausland, darunter ein Reporter des Senders Al-Dschasira, Mohammed Al-Mesalma, der von einem Scharfschützen erschossen wurde.

Nach Angaben des Komitees kamen sechs Journalisten in Ägypten zu Tode. Die Hälfte von ihnen seien bei der Berichterstattung über das gewaltsame Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen Anhänger von Ex-Präsident Mohammed Mursi am 14. August getötet worden, hieß es. Im Irak starben zehn.

,,Der Nahe Osten ist zu einem tödlichen Schlachtfeld für Journalisten geworden", sagte der stellvertretende Verbandsdirektor Robert Mahoney. ,,Die internationale Gemeinschaft muss alle Regierungen und bewaffnete Gruppen dazu drängen, den zivilen Status von Reportern zu respektieren und die Mörder von Journalisten zu verfolgen".


Aus: "Bericht über tote Journalisten 2013: Mindestens 70 Reporter getötet" (30.12.2013)
Quelle: http://www.taz.de/Bericht-ueber-tote-Journalisten-2013/!130138/

Textaris(txt*bot)

Quote[...] Sind wir, die Journalisten der großen Zeitungen, unehrlich? Man muss über uns keine Studien anfertigen, um zu erkennen, dass wir stärker zum rot-grünen Milieu tendieren als die meisten Wähler. Natürlich stammt kaum jemand von uns aus einer Hartz-IV-Familie. Natürlich leben wir viel zu oft in denselben bürgerlichen Stadtteilen derselben Großstädte, in Berlin-Prenzlauer Berg oder in Hamburg-Eppendorf. Altbau, hohe Decken, Fischgrätparkett. Natürlich leidet unser Blick auf die Welt unter dem Eppendorf-Syndrom. ...


Aus: "Wir Dummschwätzer?" Stefan Willeke (DIE ZEIT Nº 18/2014)
Quelle: http://www.zeit.de/2014/18/akif-pirincci-verteidiger/seite-3


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Sucher von Dienst, 7. Mai 2014 11:55

Wenn ich mir ansehe, was z.B. n-tv in den Nachrichten für einen unwichtigen Scheiß bringt. Aber dann gibt es auch noch die allgemeine Verdrehung von Tatsachen im Ukrainekonflikt; und kaum einer Widerspricht. ... Unsere Medien sind nicht gleichgeschaltet sondern gleichgerichtet.


http://www.heise.de/newsticker/foren/S-In-einem-Punkt-hat-sie-Recht/forum-279172/msg-25184944/read/

Textaris(txt*bot)

Quote[...] Genf - Die Zahl der getöteten Journalisten ist im Vergleich zur Vorjahresperiode in den ersten sechs Monaten 2014 gestiegen. Das geht aus einem Bericht der Nichtregierungsorganisation Press Emblem Campaign (PEC) hervor. Als Hochrisikogebiet gilt neu die Ukraine.

Zwischen Jänner und Ende Juni wurden 61 Journalisten in 22 Ländern getötet. Im ersten Halbjahr 2013 waren es noch 59 Todesopfer in 23 Ländern gewesen. Die Genfer NGO warnte in ihrem am Dienstag veröffentlichten Bericht vor immer neuen Konflikten, die die Medien wachsenden Gefahren aussetzen würden.

Mit sieben getöteten Medienschaffenden sei die Ukraine zusammen mit dem Irak das gefährlichste Pflaster für Journalisten geworden - vor Syrien mit sechs Getöteten. Es ist das erste Mal seit dem Konflikt im ehemaligen Jugoslawien vor 20 Jahren, dass ein europäisches Land an der Spitze der Liste der Todesopfer unter Medienschaffenden steht.

Mit je vier Todesopfern auf dem vierten Platz befinden sich Afghanistan, Brasilien, die Zentralafrikanische Republik und Pakistan. Danach folgen mit je drei Toten Mexiko, die Philippinen und Honduras. Je zwei Journalisten wurden in Kambodscha, Libyen, Paraguay und Somalia getötet.

Weiter starben Journalisten in Saudi-Arabien, Bangladesch, Kolumbien, Ägypten, Indien, Libanon, Panama und in der Demokratischen Republik Kongo.

Auf die Regionen bezogen sind noch immer der Mittlere Osten und Nordafrika am gefährlichsten für Journalisten. Dort wurden insgesamt 17 Personen getötet. Darauffolgen Asien mit 15 und Lateinamerika mit 14 Opfern. Die Subsahara-Region verzeichnet acht Tote und Europa deren sieben.

Die meisten Journalisten starben in bewaffneten Konflikten - nämlich 41 der 61. Seit Anfang Juli kamen zudem zwei weitere Opfer hinzu, die im Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen umkamen, wie die NGO anmerkte.

Über das gesamte vergangene Jahr hatten 129 Journalisten beim Ausüben ihres Berufes ihr Leben verloren. Mit dem Nahost-Konflikt drohe 2014 für Medienschaffende zu den tödlichsten Jahren der jüngsten Vergangenheit zu werden. (APA, 23.7.2014)


Aus: "Weltweit 61 Journalisten seit Jahresbeginn getötet" (23. Juli 2014)
Quelle: http://derstandard.at/2000003418238/Weltweit-61-Journalisten-getoetet-seit-Jahresbeginn


Textaris(txt*bot)

QuoteDas Imperium schlägt zurück: Nachdem alleine der Telepolis-Artikel über die Zensur im Russland-Forum (SPIEGEL schließt Russland-Forum nach drei Stunden: http://www.heise.de/tp/artikel/42/42371/) zum Spiegel-Titelbild vom Montag so viele Tweets bekam wie der Artikel selbst (Artikel: 389. Kritik daran: 370), fühlte sich die Spiegel-Redaktion bemüßigt, in eigener Sache den – natürlich für Leser nicht kommentierbaren – Spiegel-Blog zu aktivieren. "Wer ist der Kriegstreiber?" [http://www.spiegel.de/spiegel/spiegel-titel-zu-putin-in-eigener-sache-a-983484.html], fragt darin die Redaktion, und hat die Antwort natürlich längst parat.

"Besonders erregte" Besucher, so der Spiegel, der ja das Russland-Forum nach drei Stunden stilllegte, hielten das Titelbild für "kriegstreiberisch". Völlig zu Unrecht natürlich. Denn:

Der SPIEGEL spricht sich in seiner Titelgeschichte dafür aus, Putin und den prorussischen Separatisten in der Ukraine Einhalt zu gebieten - und zwar ausschließlich mit harten wirtschaftlichen Sanktionen und ausdrücklich nur mit nichtmilitärischen Mitteln.

...


Quotekatopp, 30. Juli 2014 10:24
Meinungspools statt Meinungsfreiheit - Radikalisierung und Trivialisierung

Nein, der Spiegel steht nicht vor dem Abgrund, der Spiegel ist schon
hineingefallen.

Ich bin - zum Glück - nicht mehr in Kontinentaleuropa und ich sitze
so wie Waldorf und Stadtler eher auf dem Balkon und schaue mir das
Treiben auf der Bühne "Schland" mit etwas Distanz an.

Es ist - gerade in Deutschland - keine Meinungs"freiheit" mehr, es
gibt mittlerweile Meinungspools, die der gewählten Zielgruppe halt
den Spin präsentieren, den die Zielgruppe kaufen will. Das ist
mittlerweile genauso offensichtlich wie es in den USA mit den
verschiedenen "Leit"medien wie FOX, CNN, CBS ist. Jeder verkauft
seine Wahrheit an seine Anhänger. Investigativer Journalismus
beschränkt sich mittlerweile fast ausschliesslich auf das Bewerfen
der Konkurrenz mit Schmutz in der Hoffnung dass auch was
klebenbleibt.

Die Watergate-Affäre, die Spiegel-Affäre ... das sind Gewschichten
aus einer längst vergangenen Zeit. Heute sorgen Wirtschaft und
Politik dafür, dass sowas nicht mehr passiert - oder dass es nur
denen passiert, die man "weghaben" will. Schliesslich hat man Dank
NSA, GCHQ, BND, DGSE ... genügend Material gegen jeden an der Hand.
Und wenn man es (noch) nicht hat, dann hat man ja die Werkzeuge das
auch mal "zurechtzubiegen".

Nein, Enemy of the State ist keine Fiktion. Es ist eher noch die
abgeschwächte Version, die man noch gerade so dem Publikum als
glaubwürdig präsentieren kann. Was wirklich möglich ist kann ich mir
noch nicht mal mehr vorstellen.

Und was die "Meinungspools" angeht, die polarisieren sich immer mehr.
Gerade die Springer-Presse ist mittlerweile auf einem Niveau
angekommen, dass dem "Stürmer" nicht mehr viel nachsteht. Subtiler,
manchmal, aber in der Kernaussage so "transatlantisch", dass es bei
mir nur noch Übelkeit erregt.

Der Focus ist mittlerweile ein Katastrophenblatt wie es "News of the
World" for 50 Jahren einmal war, der Stern ist fast nur noch
"Gesellschaftsblatt", also sowas wie die "yellow press" für die, die
sich die "Frau im Spiegel der bunten Welt" nicht gönnen wollen.
Interessant ist übrigens, wie oft tatsächlich beinahe wortidentische
Artikel sowohl beim Stern als auch bei Focus auftauchen...

Der Spiegel, um mal zum Eingangsstatement zurückzukommen, hat sich
von allen politischen Magazinen am weitesten von der urspünglichen
Position entfernt. Von der kritischen Opposition hin zur
alternativlosen Stütze des Systems.

Die Frage ist... Was kann man noch, was muss man noch lesen. Meine
tägliche Lektüre sind die Onlinepräsenzen von Spiegel, Stern, Focus,
Welt, Zeit und FAZ - um mal die "Leitmedien" in Deutschland zu nennen
und ganz ehrlich? Ich kann nicht mal mehr so viel essen, wie ich
kotzen möchte. Nicht, dass es woanders besser wäre....


http://www.heise.de/tp/foren/S-Meinungspools-statt-Meinungsfreiheit-Radikalisierung-und-Trivialisierung/forum-283440/msg-25574954/read/


QuoteUdo Helms, 30. Juli 2014 11:48
Nochmal zum Geniessen

http://www.spiegel.de/spiegel/spiegel-titel-zu-putin-in-eigener-sache-a-983484.html

Interessant, dass für den "Leidartikel" niemand verantwortlich zu
sein scheint! Ich vermute, diese Leser-Beschimpfung stammt aus der
Edelfeder N. Blume. Liest sich jedenfalls so. Mal im Ernst, liebe
SPIEGEL-Redaktion: Steht ihr wirklich alle hinter diesem Pamphlet?

Parallel läuft ja gerade der Streit zwischen ZDF/Die Anstalt und
Jochen Bittner/ Josef Joffe (ZEIT). Dieser Zensur-Versuch zweier
"Journalisten" lässt tief blicken!!

http://meedia.de/2014/07/29/einstweilige-verfuegung-gegen-die-anstalt-zdf-wehrt-sich-gegen-zeit-journalisten-joffe-und-bittner/

http://www.internet-law.de/2014/07/zeit-journalisten-gehen-gerichtlich-gegen-das-zdf-und-die-anstalt-vor.html

Sowohl Joffe und Bittner, als auch der Artikel im Spiegel kommen mir
vor, als wären sie beim Lügen ertappt worden und jetzt wild um sich
schlagen! Sorry Leute, souverän geht anders!

Noch ein Link zum Thema:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=22574

Ach ja, es gibt noch andere Stimmen:
http://www.stern.de/politik/ausland/kommentar-zur-ukraine-krise-die-vorwuerfe-gegen-putin-klingen-stark-nach-kriegs-propaganda-2127154.html

http://www.heise.de/tp/foren/S-Nochmal-zum-Geniessen/forum-283440/msg-25575598/read/