"Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit." - Friedrich Schiller, Briefe über die ästhetische Erziehung des Menschen (1795), 2. Brief
"Ein Spiel mit ernsten Problemen. Das ist Kunst." - Kurt Schwitters, Briefe
Tasos Zembylas (Hg.): Kunst und Politik. Aspekte einer Problematik. Innsbruck, 2000
"Ich bin nur ein Künstler, ich kämpfe nicht um die Macht." (Boris Dugdanowitsch Budajew)
"Der Kunstmarkt ist eine Fantasiewelt. Es geht um irreale Werte. Der Glaube an Kunst ist wie in die Kirche gehen. ..." (Beltracchi)
"Kunst ist immer auch politisch." streitlust 15,10.2019 08:00 Uhr,
https://www.tagesspiegel.de/kultur/deutscher-buchpreis-fuer-saa-stanii-mit-geschichten-der-wahrheit-auf-der-spur/25116570.html-.-
[...] Benn, der sich öffentlich für Hitler einsetzte, bei Hamsun, der Goebbels seinen Literaturnobelpreis schenkte, bei Celine, bis zu seinem Tod 1962 bekennender Faschist und Antisemit, bei Pound, der sich als Berater Mussolini andiente? Andererseits, der rasch gezogene Umkehrschluß: Expressionismus führt zu Faschismus, Ästhetizismus führt zu Faschismus, ist ebenso unbefriedigend. Das Verhältnis von Kunst und Macht scheint komplexer zu sein. ...
Quelle:
http://www.amazon.de/product-reviews/3878773064/ref=dp_db_cm_cr_acr_txt?ie=UTF8&showViewpoints=1Buch der Könige, in 4 Bdn., Bd.2x/2y, Orpheus am Machtpol/Recording Angels' Mysteries
http://www.amazon.de/K%C3%B6nige-Orpheus-Machtpol-Recording-Mysteries/dp/3878773064/ref=cm_cr_pr_product_top-.-
[...] Mehrere hundert Millionen Dollar investierte der US-Auslandsgeheimdienst, um in einer der größten Nachkriegsoperationen ein weltweites Kulturnetz zu knüpfen. Zentrum der CIA-Aktivitäten war der 'Kongress für kulturelle Freiheit' - eine Organisation mit Sitz in Paris unter vollständiger Kontrolle der dort tätigen US-Agenten. Nationale Zweigorganisationen unterhielt der 'Kongress' in sämtlichen Staaten Westeuropas. Und die Pariser Zentrale finanzierte in großem Stil 'Kongress'-Zeitschriften für den Einsatz in Afrika, Lateinamerika und den arabischen Ländern. Ziel war der Kampf für amerikanische Werte in Bildender Kunst, Literatur und Musik. Insbesondere sozialkritische Intellektuelle und Künstler aus dem linken Lager waren für den 'Kongress' von Interesse. Mit geheimdienstlichen Mitteln sollten sie marxistischen Einflüssen entzogen und für den Einsatz an der US-Kulturfront bereitgemacht werden.
Als französische Plattform der Einflussnahme diente die Zeitschrift 'Preuves' unter dem Soziologen Raymond Aron. In Deutschland sammelte der 'Kongress' seine ahnungslosen Kulturträger im Umkreis des Blattes 'Der Monat'. Die Finanzierung übernahm ab etwa 1958 die CIA. Zu den Mitarbeitern gehörten die wichtigsten Vertreter des westdeutschen Journalismus und der Verlagswelt. Neben Stützpunkten in Westberlin, München und Frankfurt am Main verfügte der 'Kongress' über eine Niederlassung in Köln mit hochrangigen Beziehungen, die in die Redaktionen sämtlicher großer Fernsehanstalten und Printmedien reichten. Unter anderem wurde auch um Heinrich Böll geworben - mit Erfolg, wie die Dokumente bestätigen. Der spätere Nobelpreisträger arbeitete dem 'Kongress' und seinen Organisationen über mindestens zehn Jahre zu - ohne die Hintergründe zu kennen, wie Günter Grass, eine andere Zielperson der CIA, vermutet. Nicht nur auf Böll und Grass hatte es der 'Kongress' abgesehen. Die erste Riege deutscher Literaten, bildender Künstler, Musiker und Kunstkritiker stand im Fadenkreuz der CIA und stellte sich, meist unwissentlich, zur Verfügung.
'Benutzt und gesteuert - Künstler im Netz der CIA' folgt den Spuren der geheimdienstlichen Kulturarbeit anhand zahlreicher Dokumente, die in US-Archiven lagern und über die damaligen Arbeitszentren in der Bundesrepublik Auskunft geben. Die Dokumentation entstand nach dreijähriger Recherchearbeit, die Anlass zur Neubewertung der Kulturszene im Nachkriegseuropa gibt.
Aus: "benutzt und gesteuert - Dokumentation Künstler im Netz der CIA" (ZDF/ARTE; Mittwoch, 29. November 2006, 20:40 - 21:35)
Quelle:
http://dyninet.wdr.de/inetepg/ObjekteZurSendung.asp?Sendung=2300339-.-
[...] "Wir alle haben für die CIA gearbeitet", bekennt im Film die ehemalige Geschäftsführerin des Kölner Kulturstützpunktes, die Böll für europaweite Aktionen der CIA heranzog. Man habe aber diese Hintergründe nicht gekannt, sondern an eine Finanzierung durch die amerikanische Ford-Stiftung geglaubt.
Dass die CIA bis auf den heutigen Tag ihre Geschäftchen in Nichtregierungs- und Hilfsorganisationen sowie in Stiftungen verrichtet, ist an sich nichts Neues. Das Ausmaß aber, das in dieser Dokumentation zutage gefördert wird...
Aus: "Heinrich Böll - sponsored by CIA" (26.11.2006)
Quelle:
http://worldcontent.twoday.net/stories/2987796/-.-
[...] Dass im Osten keine Freiheit herrschte, ist hinlänglich bekannt: in der DDR war ein immer größerer Teil der Bevölkerung damit beschäftigt, den Rest zu überwachen und der große Bruder in Moskau hatte mit dem KGB seine Finger ohnehin überall drin. Dissidenten erhofften sich im Westen, nun von den Nachstellungen der Geheimdienste sicher zu sein – und waren doch wieder schneller in deren Fängen, als sie sich vorstellen konnten, nur diesmal denen der anderen Seite im Kalten Krieg.
[...] Als Alexander Solschenizyn 1974 aus der Sowjetunion ausgebürgert wurde und bei Heinrich Böll Zuflucht fand, war dies kein Zufall: Böll wurde vom CIA überwacht und alle Treffen des Literaten mit literarischen und politischen Persönlichkeiten des Ostblocks landeten in vertraulichen westlichen Geheimdienstprotokollen. Der "Kongress für kulturelle Freiheit" praktizierte realen Orwellschen Neusprech: Kulturell waren die Literaten wohl frei – sonst aber nicht.
[...] Am 27. April 1966 berichtete die New York Times über die CIA-Finanzierung des "Kongress für kulturelle Freiheit". Damit war es mit all den von ihm getragenen Literaturzeitschriften vorbei. Die US-Kontakte blieben jedoch, ebenso die Finanzierungen. Den "Monat" kaufte die "Zeit" auf.
Die auf Arte TV erstmals ausgestrahlte Dokumentation "Benutzt und gesteuert – Künstler im Netz der CIA" entstand nach dreijähriger Recherchearbeit in zahlreichen Dokumenten, die in US-Archiven lagern und über die damaligen Arbeitszentren in der Bundesrepublik Auskunft geben. Sie gibt Anlass zur Neubewertung der Kulturszene im Nachkriegseuropa.
Aus: "Deutsche Künstler und Journalisten als "IM" der USA?" on Wolf-Dieter Roth (TP; 26.11.2006)
Quelle:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24027/1.html"How the Central Intelligence Agency Played Dirty Tricks With Our Culture" by Laurence Zuckerman (Published on Saturday, March 18, 2000 in the New York Times)
Quelle#2:
http://www.commondreams.org/headlines/031800-02.htm-.-
[...] "Eine Unverschämtheit gegenüber Heinrich Böll" hat der Publizist Arnulf Baring gestern abend im Fernsehen gesehen. Der Historiker kritisiert die arte-Dokumentation "Benutzt und gesteuert". Der Film über die Beeinflussung europäischer Künstler durch die CIA während des Kalten Krieges zeichne sich durch große Oberflächlichkeit und Voreingenommenheit aus, sagte Baring im Deutschlandradio Kultur. Man müsse doch froh sein, dass die Amerikaner damals die Freiheit von Kunst und Kultur unterstützt hätten. - In der Dokumentation von Hans-Rüdiger Minow ging es unter anderem um die Organisation "Kongress für kulturelle Freiheit" in Paris, in der auch Böll Mitglied war.
Aus: "Arnulf Baring: CIA-Vorwürfe gegen Künstler sind eine Unverschämtheit" (dradio.de; 30.11.2006)
Quelle:
http://www.dradio.de/kulturnachrichten/200611301800/4 -.-
Modern art was CIA 'weapon'
Revealed: how the spy agency used unwitting artists such as Pollock and de Kooning in a cultural Cold War
By Frances Stonor Saunders (Sunday, 22 October 1995)
http://www.independent.co.uk/news/world/modern-art-was-cia-weapon-1578808.html