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[Zum Spannungsfeld der Musikindustrie... ]

Started by Textaris(txt*bot), June 13, 2005, 11:34:42 AM

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Textaris(txt*bot)

QuoteDie Musikindustrie wird von Profitinteressen weniger Grosskonzerne bestimmt, und Hörer wie Musiker zeigen wenig Bereitschaft, dagegen eine Haltung zu entwickeln. ...

Andreas Schneitter (17.01.2014)


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Quote"Kunst ist immer auch politisch." streitlust 15.10.2019

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Quote[...] I was 14 when Kurt Cobain of Nirvana appeared on the cover of Rolling Stone wearing a T-shirt that said "CORPORATE MAGAZINES STILL SUCK". Even at that tender age, I found his message worrisome: if Rolling Stone sucked, why was he on the cover? Maybe the shirt was ironic. Maybe his participation in the profile was ironic. Or maybe, alarmingly, he saw no contradiction between his shirt and his appearance in this corporate magazine, because we were all supposed to understand that any assertion of meaningful values in popular music was inherently bunk, even though many of the songs on Nevermind were clearly about me.

Cobain's interview did not do much to resolve these ambiguities. After limply defending Rolling Stone as having some good articles, he added: "I don't blame the average 17-year-old punk-rock kid for calling me a sellout."

There's a word you don't hear much any more. Like very large trousers, the concept of selling out was so central to the 1990s that it seems quaint today. Also like big trousers, though, it feels relevant again. As vexed as the idea of selling out was, its disappearance from our collective values has had profound consequences in the 21st century.

... For much of my teens, I genuinely believed that some of the most popular bands in the world were "alternative", while others were sellouts that were only marketed as alternative. The irony that my sense of a band's alternativity was often directly proportional to its popularity was pretty much lost on me.

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From: "In the 90s, we worried about Nirvana 'selling out'. I wish that concept still made sense" Dan Brooks (Tue 18 Jul 2023 08.00 BST)
Source: https://www.theguardian.com/commentisfree/2023/jul/18/nirvana-sell-out-data-music-industry

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QuoteTaylor Swift kommt aus einer Millionärsfamilie, ihr Vater ist Vermögensberater. So sei die Musikerin einerseits ein familiäres Finanzprodukt, sagt der Kulturökonom Peter Tschmuck, andererseits sei sie auch eine großartige Songwriterin. ... Ökonomen haben berechnet, dass durch die Preise für Taylor Swifts Konzertkarten, die weltweit durch die Decke gehen, in einigen Ländern die Inflationsrate steigt. Von ,,Swiftflation" ist da die Rede. In Großbritannien zum Beispiel sind die Preise für Freizeit und Kultur im Mai so stark gestiegen wie seit 30 Jahren nicht mehr.
Auch in den USA beeinflussen Swift-Fans die lokale Wirtschaft, sodass zum Beispiel Hotelpreise steigen. Immer wieder kommt es vor, dass US-Fans Tausende Dollars ausgeben, wenn sie zu Swift-Konzerten fahren.

... ,,Sie hat wirklich was drauf", sagt Kulturkritikerin Jenni Zylka. Sie schreibt ihre eigenen Songs, sie spielt sie selbst, und die Stücke haben laut Zylka musikalisch Hand und Fuß. Ihre Musik sei ,,saubere und kantenlos produzierte Popmusik". Außerdem habe Swift verschiedene Genres ausprobiert und sei entsprechend wandelbar. Gleichzeitig, so Zylka, ,,passt sie als weiße, perfekt proportionierte junge Blondine ins heteronormative Love-Interest-Schema für Männer, als auch in das Ideal, das Frauen sich aufzwingen."

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Aus: "Warum Taylor Swift alle Rekorde bricht" (05.11.2023)
Quelle: https://www.deutschlandfunkkultur.de/taylor-swift-warum-sie-rekorde-bricht-100.html

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Quote[...] Am Montag wurde bekannt, dass der 79-Jährige die Publishing-Rechte an seinen Songs komplett an Universal verkauft hat. Ein Deal, der ihm mehr als 300 Millionen US-Dollar eingebracht haben soll. Seit Menschengedenken steht Dylan beim Label Columbia unter Vertrag, das zum Sony-Konzern gehört. ... Jody Gerson, seit 2015 Generaldirektorin von Universal Publishing, sagte, ,,das ­Œuvre des größten Songwriters aller Zeiten zu verwalten, dessen kulturelle Gesamtbedeutung seinesgleichen sucht, ist Privileg und besondere Verantwortung zugleich."

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Aus: "Bob Dylan verkauft Songrechte: Geschickter Schachzug" Julian Weber (8.12.2020)
Quelle: https://taz.de/Bob-Dylan-verkauft-Songrechte/!5737011/

QuoteMolecularMachine
10.12.2020, 13:30

Warum wird der "geschickte Schachzug" im Artikel nicht erklärt? Oder bin ich der einzige, der diesen nicht sofort versteht? Oder bezieht sich der "geschickte Schachzug" lediglich auf die weitere Mehrung des Vermögens des Künstlers?


QuoteRicky-13
09.12.2020, 13:23

taz: "Ein Deal, der ihm mehr als 300 Millionen US-Dollar eingebracht haben soll."

Tja, so sind sie, die Sänger/innen, die mit ihren "poetischen Liedern" die Welt verändern woll(t)en. Am Ende geht es dann doch nur um den großen Sack voll Gold, den man nach Hause trägt.


QuoteCarine Salazar
    10.12.2020, 10:33

    @Ricky-13 Neidisch? Oder nur traurig, weil der Poet nicht in angemessener Armut versterben wird?


QuoteBUBU
09.12.2020, 10:26

Ein genialer Schachzug wäre gewesen, seine Songs für gemeinfrei zu erklären. Ich glaube, Geld hat Bob Dylan genug, und wenn er das Geschwurbel von "Oeuvre verwalten" glaubt, dann ist ihm nicht zu helfen. Ab jetzt ist kein Dylan-Song mehr ein Dylan-Song, sondern nur noch "Content". Content von Universal.


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QuoteWas gibt es eigentlich wirklich dagegen zu sagen, vergnügt zu sein?
Aus: "Wer manipuliert hier wen?" - Zur Jahrhundertwende triumphiert die Kulturindustrie - viele Intellektuelle können das nur schwer ertragen
VON DIRK KNIPPHALS - DEUTSCHES ALLGEMEINES SONNTAGSBLATT, 28. August 1998 Nr. 35/1998

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Quote[...] die profitgier [ ... ist ... ] das leitmotiv des kapitalistischen systems. darüberhinaus geht es der kulturindustrie an erster stelle weder um die massen, noch um die technik oder die kommunikation sondern um den geist, den sie den massen einbläst. der geist, der dem system innewohnt, besteht sozusagen aus einem skelett, aus "einem gerüst starr konservierter grundkategorien", das immer neue umhüllungen trägt.

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le lounge électronique (found @ June 13, 2005)
Quelle: http://groscurth.manilasites.com/stories/storyReader$76

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QuoteWir leben in einem Beruf, in dem man gefallen muss.
Peter Maffay  (zeit.de, 13.11.2012)

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Quote[...] Berthold Seliger über Popkultur und "Kreativwirtschaft" als Gentrifizierung ...

Mittlerweile wurde es irgendwie geschafft, einstmals fortschrittliche und emanzipatorische Positionen wie die für Frieden, Menschenrechte, Feminismus, Ökologie so zu entzahnen und umzuwandeln, dass sie sich problemlos in ein neoliberales Konzept einfügen. Mit dem Begriff Independent, der einstmals in der Musik als eine Art Bio-Siegel galt, ist Ähnliches geschehen. Können Sie das erklären?

Berthold Seliger: Ja, wie ein Begriff, der ursprünglich einfach nur Produktionsbedingungen jenseits der Musikindustrie beschrieb, zu einem Verkaufsargument für Konsum heruntergewirtschaftet wurde, das ist schon signifikant. Massen-Indie sozusagen.

Ich glaube, die Kulturindustrie saugt immer alles auf und macht daraus ein eigenes Ding, eine industrielle Ware. Bis Punk mit dem Clash-Stück "Should I Stay Or Should I Go" in der Levis-Werbung angekommen war, hat es noch 10 oder 15 Jahre gedauert, bei Grunge dauerte es nur noch etwa ein Jahr.

Die Perfektion, mit der etwas irgendwie Widerborstiges und Rebellisches zum Teil des Mainstreams gemacht und zu etwas Affirmativen umgebogen wird, nötigt mir Respekt ab. Den Kapitalismus darf man eben niemals unterschätzen, und die Kulturindustrie ist eine Speerspitze des Kapitalismus.

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Aus: ""Eine Arbeitswelt inszenieren, in der sich Sklaverei wie Freiheit anfühlt"" Reinhard Jellen (09.03.2014)
Quelle: http://www.heise.de/tp/artikel/41/41080/2.html


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Quote[...] Als Musikindustrie werden heute umgangssprachlich Unternehmen bezeichnet, die Musik auf Tonträgern produzieren, vertreiben und bewerben. Der Begriff beinhaltet sprachlich, Musik würde industriell produziert werden und ist damit abwertend. Entsprechend bezeichnet sich die Musikbranche selbst nicht als Musikindustrie, sondern verwendet selbst Begriffe wie Musikwirtschaft, Musikbranche und Musikbusiness.

[...] Als mit der Erfindung von Phonograph und Grammophon um 1880 Tonträger an Bedeutung gewannen, wurde der Begriff der Musikindustrie als reiner Fachbegriff für sich entwickelnde industrielle Massenproduktion von Trägermedien geprägt. Er bezog sich damals auf die wirtschaftlichen Vorgänge zur Herstellung und den Verkauf von Musik.
Der Begriff umfasst heute die Talentsuche und Herstellung von CDs (Labels, Presswerke und Studios), die Werbung und Promotion (Fernsehen, Film, Musikvideos, Rundfunk, Printmedien, Internet und Konzerte), den Vertrieb und Verkauf (Einzelhandel, Webshops), die Musikverlage, Urheberrechtsgesellschaften (BMI) und Verwertungsgesellschaften (GEMA) bis hin zu den Interessenverbänden (IFPI).

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Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Musikindustrie (25. Oktober 2008)

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Quote[...] Die Kritik geht meist in die Richtung, dass Subkulturen, die sich innerhalb der Popkultur gebildet haben, wie Rock'n'Roll, Beatmusik, Punk, Post-Punk/New-Wave, Techno und Hip-Hop, durchaus subversives Potential besitzen und Widerständigkeit hervorrufen. [...] Auch wenn die genannten Phänomene durchaus zeitweise subversiv und widerständig waren, so wurden sie letztlich doch in den Kapitalismus integriert und konnten ihm oft genug neue Impulse geben. Das Kulturindustrie jede Nische bedient, hat sich also auf lange Sicht bewahrheitet. Die Zeit der Subkulturen scheint mittlerweile endgültig vorbei zu sein und die Pop-Theorie diskutiert über die ,,Pop-Splitter".[8] Trotzdem gibt es immer wieder zeitgenössische Künstler die stellenweise subversives Potential entfalten können.

Generell kann festgehalten werden, dass es im Bereich der Pop-Theorie, weiterhin zwei unterschiedliche Positionen gibt, die versuchen Populärkultur zu erklären und zu analysieren: jene die sich an Kritischer Theorie und der Kulturindustrie-These orientieren und jene, die unter anderem mit Hilfe poststrukturalistischer Theorie versuchen, Subversion nachzuweisen.

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Aus: "Kulturindustrie - Aufklärung als Massenbetrug" (2. August 2008)
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Kulturindustrie_-_Aufkl%C3%A4rung_als_Massenbetrug

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Quote[...] Das Spektakel ist die Ideologie schlechthin, weil es das Wesen jedes ideologischen Systems in seiner Fülle darstellt und zum Ausdruck bringt: Die Verarmung, die Unterjochung und die Negation des wirklichen Lebens. (S. 182) Das Spektakel ist die ununterbrochene Rede, die die gegenwärtige Ordnung über sich selbst hält, ihr lobpreisender Monolog. (S. 24) Es ist die Sonne, die in dem Reich der modernen Passivität nie untergeht. Es bedeckt die ganze Oberfläche der Welt und badet endlos in seinem eigenen Ruhm. (S. 17) Es ist das Gegenteil des Dialogs. (S. 19) denn es stelle alles zur Debatte - nur nicht sich selbst

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Aus: "Die Gesellschaft des Spektakels" (27. August 2008)
Die Gesellschaft des Spektakels (La société du Spectacle) ist das 1967 erschienene Hauptwerk des französischen Künstlers und Philosophen Guy Debord. Es handelt sich um eine philosophisch an Hegel, Marx und Lukács geschulte radikale Anklage der modernen westlichen und östlichen Industriegesellschaft, des Kapitalismus, der realsozialistischen Bürokratie, der Form der Ware und der modernen damit einhergehenden Regierungstechniken.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Gesellschaft_des_Spektakels


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QuotePOP? "Jeder, der ein bisschen Durchblick hat, weiß, dass die heutige Musik einfach grausam ist. Es geht nur noch darum, ein aufpoliertes, durchgestyltes Produkt an junge Menschen zu verkaufen, DIE GAR KEINEN GESCHMACK haben. Und das hat nichts mit Musik zu tun, sondern nur mit Marketing. Oder würdest Du die Backstreet Boys als Musiker bezeichnen? Da geht es nur um das Video, die Puppen, die T-Shirts, was-auch-immer."


Joe Jackson; 2001; Quelle [wurde gelöscht, 2007]

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Quote[...] In Zeiten, in denen die entscheidenden kulturellen Impulse von der Standardmaschine Pop ausgehen und ein unablässig tönender Datenstrom unsere Mitwelt terrorisiert, ist es nicht verwunderlich, wenn Musik nur noch als Dauerkaraoke für ein universales Lebensgefühl benutzt wird.

[...] Dass Musik inzwischen schon in ihrer schöpferischen Phase datenreduziert erdacht und erstellt wird, ist das Ergebnis einer phantasiereduzierten und positionskomprimierten Haltung zum Werk an sich und macht den Weg erst frei für den genormten Klangbrei unserer Tage. Solange Komponisten und Produzenten sich weiter vom Wesen der Musik abwenden und das schöpferische Moment zu Gunsten einer verbraucherorientierten Fabrikation aufgeben, ist der Regression und Verflachung in der Musik weiter Tür und Tor geöffnet.

[...] Ich hege übrigens beim Download eines meiner MP3-kodierten Stücke längst keine urheberrechtlichen Bedenken mehr, denn es handelt sich dabei um keine digitale Kopie des Werkes, sondern nur um einen unvollständigen Hinweis darauf. MP3 hätte eine politische Aktion sein können. Komponisten und Interpreten hätten ein hohes Maß an Verantwortung und Selbstbestimmung übernehmen können. Doch stattdessen zog man es wieder einmal vor, die ästhetischen und ökonomischen Geschicke weiterhin von der Industrie regeln zu lassen.

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Aus "Überlegungen eines Musikers" von Mark Polscher (TP; 2001)
Quelle: http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/musik/9096/1.html


Textaris(txt*bot)

#1
Quote[...] Was bei den New Yorker Punk-Rock-Bands künstlerisches Programm war, verband sich in Großbritannien mit dem eher diffusen, meist noch apolitischen Groll, den viele Jugendliche gegenüber sämtlichen Institutionen empfanden, und wurde so zu einer breiten subkulturellen Strömung. Zu den Ursachen für die Frustration englischer Jugendlicher bezüglich der sie umgebenden Regeln gehörte der mangelnde Halt durch die Schulen und mangelnde Aussichten im Berufsleben, bedingt durch die Wirtschaftskrise und das steife englische Klassensystem.

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https://de.wikipedia.org/wiki/Punk#Urspr%C3%BCnge_und_Vorl%C3%A4ufer (29. September 2023)

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Quote[...] Punk ... ist eine aggressive Form der Rockmusik, die 1975-80 zu einer internationalen Bewegung verschmolzen ist. Oftmals politisiert und voller Lebensenergie hinter einer sarkastischen und feindseligen Fassade, verbreitete sich Punk als eine ganz eigene Ideologie und ein ästhetischer Ansatz.

... Punk begann sein Leben als künstlerische Bewegung. Es war ein kultureller Ausdruck von Angst, Emotionen und dem Wunsch, anders zu sein. Die Menschen hatten es satt, dass die Probleme der Zeit immer wieder in einer Endlosschleife gedreht wurden. Sie hatten genug vom Kapitalismus und wollten ihre Gesellschaft mithilfe von Mode, Frisuren und Musik auf die Realität des echten und rohen menschlichen Lebens zurückführen.

Die Ursprünge des Punk begannen mit der Leidenschaft, etwas unbestreitbar Reales zu erreichen. Punk war eine Antwort auf den knirschenden Realismus der damaligen politischen und sozioökonomischen Kulturen. Er packte die Gesellschaft am Kopf und schüttelte sie, um sie mit grellen Farben, derben Bemerkungen und verrückten Frisuren zum Klingen zu bringen.

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Aus: "Kultur und Ideologie der Punk-Bewegung" (19 März 2022)
Quelle: https://schadel-welt.de/kultur-und-ideologie-der-punk-bewegung/

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Quote[...] MAX DAX: Ihr Buch [,,Verschwende Deine Jugend"] zeigt, dass es einmal eine sehr politisierte Szene gab, die jenseits von Political Correctness gestanden hat, weil sie so individualistisch war. In ,,Verschwende Deine Jugend" erzählen Musiker mit großer Selbstverständlichkeit, dass sie mit der RAF sympathisierten, gleichzeitig aber mit dem Hitlergruß in linke Buchhandlungen eintraten.

Jürgen Teipel: ... Es gab damals noch keine Indie-Plattenszene mit eigenen Studios, Plattenfirmen und dergleichen. Als Siebzehnjähriger, der damals auf die Kacke hauen wollte, musste man alles selbst machen. Für die linke Plattenindustrie war Punk faschistisch, für die Majors war es keine Musik. Es ist ja auch ein Kampf gewesen um die Freiheit der Produktionsmittel. Es gab ja noch keine Vierspurrekorder. Es ist deswegen auch hochinteressant heute festzustellen, dass es diese ganzen Platten und diese ganze Bewegung nur deswegen gegeben hat, weil sich jemand darüber hinweggesetzt hat – auch über die vorherrschende Haltung, die besagte: ,,Das ist doch keine Musik." Markus Oehlen hatte das Becken seines Schlagzeugs auf einen kaputten Billardqueue aufgesetzt. Der Preis, den diese Vorreiter zu zahlen hatten, war der, dass sie keine Produzenten fanden, die in der Lage gewesen wären, diese musikalische Revolution einzufangen. ... So leicht konnte man nie wieder provozieren. Aber ich habe in den Recherchen auch gemerkt, dass sich jeder einzelne meiner Interviewpartner im Laufe der Jahre umorientieren musste. Jeder Einzelne hat irgendwann mit der Intensität dieses Lebens gebrochen, es war einfach zu selbstzerstörerisch. Aber eben weil es so selbstzerstörerisch war, zeigte es eben auch, dass es noch ein anderes Leben gab als jenes, das sich unsere Eltern für uns ausgedacht hatten. Ich meine: Ich stamme aus einfachen Verhältnissen und hätte zum Bundesgrenzschutz gehen sollen, wenn es nach meinen Eltern gegangen wäre. Ich hab's nicht gemacht, weil es offensichtlich Alternativen gab.

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Aus: ",,Punk war keine Ideologie"" MAX DAX (4.1.2002)
Quelle: https://taz.de/Punk-war-keine-Ideologie/!1132886/


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Quote[...] Derek Jarman's film of visionary alchemy and edgeland punks now tells of a time before the gentrification of the capital when occulture and subculture sat side-by-side ...

... Jarman was ... writing earlier in his 1976 diary that: "The instigators of punk are the same old petit bourgeois art students, who a few months ago were David Bowie and Bryan Ferry look-alikes – who've read a little art history and adopted some Dadaist typography and bad manners, and who are now in the business of reproducing a fake street credibility."

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From: "Anniversary - Grieve The Capital: Derek Jarman's Jubilee Turns 40" Adam Scovell (2018)
Source: https://thequietus.com/articles/23978-derek-jarman-jubilee-review-anniversary-bfi

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Quote[...] Crass war eine von 1977 bis 1984 aktive Anarcho-Punk-Band aus England. Crass verstand sein Engagement vor allem als direkt politisch - Musik und die Subkultur waren demnach nur Mittel zum Zweck. Außerdem äußerten sie Kritik an ihrer Meinung nach kommerziellen Bands wie den Sex Pistols, The Clash und Patti Smith.

... Crass verweigerten sich trotz diverser Angebote konsequent der Musikindustrie. Wurden die ersten Platten noch bei kleinen Labels veröffentlicht, hatte die Band nach den ersten Erfolgen genug Geld, um die LPs und Singles selbst zu produzieren. ... Das Verhältnis zu den Massenmedien war schwierig. Der Anarchismus, den die Band propagierte, zog viel Kritik auf sich. Nachdem Crass als Kulturphänomen zu groß geworden war, um es ignorieren zu können, fanden sich fast nur negative Berichte in den britischen Medien. Ebenso hatte die Band verschiedentlich Probleme sowohl mit der regulären Polizei als auch mit Scotland Yard. Im Rundfunk nahmen sie zwar an einer Peel Session teil, landeten aber wenig später auf einer schwarzen Liste des Senders und erschienen nicht mehr.

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Aus: "Crass" (1977 bis 1984)
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Crass (8. Oktober 2016)




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Quote"Durch die ungezählten Agenturen der Massenproduktion und ihrer Kultur werden die genormten Verhaltensweisen dem Einzelnen als die allein natürlichen, anständigen, vernünftigen aufgeprägt."

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Aus: "Dialektik der Aufklärung" (Horkheimer und Adorno)

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Quote[...] Was als Zusammenstellung von Werbevideos für neue Musikalben begann, wurde ein eigenständiges Stück Alltagskultur. Die Clips wurden gar nicht mehr als Werbung wahrgenommen.

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Aus: "Was wäre die Welt ohne Werbung?" Peter Glaser (18.05.2013)
Quelle: http://futurezone.at/meinung/15863-was-waere-die-welt-ohne-werbung.php

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Quote[...] Advertising and marketing have advanced the ideological interlocking of codes with the consciousness of the every day consumer through product names as "Du darfst" (You may) or "Nimm zwei" (Take two). Cheerful post-behaviorism as self-service for the automated consumer. "Everyone according to his needs" changed from the libertarian slogan to the religious meta-concept of the late capitalistic supermarket's world of goods and the salvation army of positive thinking. In the preconscious stimulus response of the socially stressed primates, a hit fits like fleeing instead of standing firm to an exploding fast-food restaurant.


Source: http://web.t0.or.at/t0/codewar/page006.htm (the LINK is not working anymore, Date?, Author ?)


Textaris(txt*bot)

#2
QuoteWeil die "Wahrheit" als Realitätsdruck nicht aushaltbar wäre, hilft die Kulturindustrie, das Fernsehen: Der Druck, unter dem die Menschen leben, ist derart angewachsen, daß sie ihn nicht ertrügen, wenn ihnen nicht die prekären Leistungen der Anpassung, die sie einmal vollbracht haben, immer aufs neue vorgemacht und in ihnen selber wiederholt würden.

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[Theodor W. Adorno: Prolog zum Fernsehen (1963)]

Textaris(txt*bot)

#3
Quote[...] Es ist nicht nur so, daß wir in einer Vorstellung gelebt haben, die Welt sei eine große Maschine, wir haben uns auch eine Kultur eingerichtet die diesem Bild zu entsprechen versucht. Die Maschine, die Mechanisierung des Lebendigen die damit verbundene Quantifizierung und Standardisierung ist eines der großen Symbole der industriellen Kultur. Die High-Tech-Kultur ist dabei bis in unser Bewußtsein vorzudringen und die Art und Weise wie wir träumen zu beeinflussen [...]
Die Ehrfurcht vor der Maschine, ihrer Eleganz und Perfektion hat längst unser Bewußtsein eingeholt und ist dabei uns immer tiefer in eine funktionale Existenz zu treiben.

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Aus: "Der Geist in der Maschine" von Peter Münch (21.2.95)
Quelle: http://www.wendelstein.com/privat/gegenwartsfragen/Der%20Geist%20in%20der%20Maschine%202.htm



Textaris(txt*bot)

#4
Quote[...] "Wir leben im Zeitalter der globalen Kulturindustrie." Längst habe sie sich den Sport, den Fußball zumal, unterworfen. Große Markennamen wie Coca-Cola oder die Sportschuhfirma Nike seien inzwischen ein Bestandteil der internationalen Popkultur. Überhaupt seien Werbesendungen von der neuesten Videokunst kaum zu unterscheiden und von den Videoclips auf den Musiksendern MTV oder Viva schon gar nicht. Die globalen Kulturindustrien durchdringen, so Lashs Fazit, inzwischen alle Lebensbereiche.
Was also zur Jahrhundertwende triumphiert, das ist die Kulturindustrie. Und nichts spricht dagegen, dass sie ihren Siegeszug im kommenden Jahrhundert fortsetzt.

[...]...ist die simple Tatsache, dass sich die Kulturindustrie zu einem bunten, hoch komplexen und ausdifferenzierten Feld entwickelt hat.
Schließlich: Was hat sie nicht alles für großartige Meisterwerke hervorgebracht! Der amerikanische Western, die Beatles, Andy Warhol, "Raumschiff Enterprise" und viele, viele Popbands, Kinofilme, Fernsehserien und anderes mehr - all das sind Erzeugnisse der Kulturindustrie! Wer würde ernsthaft behaupten, all das sei nur dazu da, damit, wie Adornos Weggefährte Herbert Marcuse es ausdrückte, "die Menschen sich glücklich fühlen können, auch wenn sie es gar nicht sind"? Das kann im Ernst doch wohl niemand.
Außerdem ist die Kulturindustrie, wenn sie es denn jemals war, heute längst nicht der einheitliche Block, als den Adorno sie sich vorstellte. Selbst wenn man an Manipulation in diesem Bereich glaubt, ist noch gar nicht sicher, wer hier wen manipuliert.

[...] Planbar jedenfalls sind Erfolge keineswegs. Das hat schon so manche große amerikanische Filmproduktionsfirma erfahren müssen, als vermeintlich sichere Blockbuster zu Flops gerieten. Im Bereich der Popmusik mögen heutige Teeniebands konstruierte Produkte sein. Aber sie richtig zu konstruieren, das ist eben die Kunst.

[...] So ist es wohl an der Zeit, zu einem abgeklärten Umgang mit der Kulturindustrie zu finden. Statt einer Kulturkritik, die aufs Ganze geht, ist eher eine Prüfung des jeweiligen Einzelfalls angesagt.

[...] Wer ist heute schon einverstanden mit dem großen Ganzen? Dennoch: Was gibt es eigentlich wirklich dagegen zu sagen, vergnügt zu sein?


Aus: "Wer manipuliert hier wen?" - Zur Jahrhundertwende triumphiert die Kulturindustrie - viele Intellektuelle können das nur schwer ertragen - VON DIRK KNIPPHALS
DEUTSCHES ALLGEMEINES SONNTAGSBLATT, 28. August 1998 Nr. 35/1998

Quelle: http://www.sonntagsblatt.de/artikel/1998/35/35-s8.htm


Textaris(txt*bot)

#5
Quote[...] Spätestens seitdem die populäre Kultur ihren Siegesmarsch [ ] angetreten hat, folgt die Kulturproduktion den Gesetzmäßigkeiten von Angebot und Nachfrage. Während es in der Romantik noch schick war, wenn ein Maler beim Malen verhungerte (außer natürlich für den Maler selbst), rührt nun keiner mehr den Pinsel an, ohne vorher den Erfolg seines Bildes per Sponsoring-Verträge sichergestellt zu haben. Die Kunst, die Adorno noch als Kunst bezeichnete, führt heute nurmehr ein Schattendasein abseits der medialen Verwertung. Der "Text, der keinen Leser braucht", ist out. ...



Aus: "Adorno im Zeitalter der populären Kultur" Alexander Remler (20. April 1999)
Quelle: https://www.telepolis.de/features/Adorno-im-Zeitalter-der-populaeren-Kultur-3440557.html

Textaris(txt*bot)

#6
Quote[...] Auf der anderen Seite benützt die Kulturindustrie ursprünglich subkulturelle Ideen von Subversion und Dissidenz als Marktstrategie. [...] Chritoph Gurk geht in seinem interessantem Beitrag der Frage nach, «wem die Popmusik gehört». [...] Er betont darin, dass Popmusik als Medium [ ] nur wirksam sein kann, solange sie sich am Markt bewährt, ebenso wird der ideologische Einfluss einer Platte vom Marktgeschehen dominiert. Die Plattenindustrie formt individuelle Bedürfnisse auf das Massenprodukt hin.
«Alternative» Musik zählt so zu den wenigen Wachstumsbereichen der Tonträgerindustrie. Heute ist es ohne weiteres möglich, mit einer Platte den Wunsch nach Differenz auf ein Massenprodukt zu lenken, ohne dass sich der Konsument gleichgeschaltet fühlen muss. So lassen sich auch Produkte vermarkten, die widerspenstiger nicht sein könnten. Dabei dienen die Anfangserfolge der Independents den Majors als Testlauf. Vom früheren Konkurrenzverhältnis ist da nicht mehr viel geblieben. Parallel dazu stellt Gurk eine horizontale und eine vertikale Integration fest. Bei der ersten werden konkurrierende Unternehmen aufgekauft (75 bis 90 Prozent der Absatzgebiete werden von vier bis sechs Firmen kontrolliert) und bei der zweiten werden Unternehmensbereiche einer anderen organisatorischen Ebene (Vertrieb, Studios, Presswerke, etc.) erworben. Das Resultat sind unüberschaubare Medienkonglomerate, «deren Aktivitäten alle Lebensbereiche durchdringen, regulieren und kommerziell verwerten können». [...] Ruth Mayer, welche das Phänomen HipHop genäuer unter die Lupe nimmt, kommt zum Schluss, dass sich subversive Images hervorragend verkaufen. Eindeutige Wertmasstäbe wie weiss/schwarz, reich/arm, zentral/marginal würden nicht mehr greifen. Die Rhetorik der Andersartigkeit sei verfügbar geworden. [...] der Rahmen diese Erelbnisses ist klar definiert: «Die heutige Kontrollgesellschaft bejaht den Spass, aber sie kontrolliert und verändert ihn von innen».



Von jok - Aus "Pop in der Kontrollgesellschaft" (gefunden am 13.06.2005)
Quelle: http://www.pda.ch/vorwaerts/1997/33kultur.html

Textaris(txt*bot)

#7
Quote[...] Musik, die an die affektive Haltlosigkeit der Massen appelliert, ist, wie die Diktatoren wissen, ein nahezu unwiderstehliches Mittel, die Kritikfähigkeit des gesellschaftlichen Bewußtseins zu zerstören.


Aus: "Nicht fraglos mehr das Gute? - Mentalitätsgeschichtliche Aspekte zum Terminus der Musikverabreichung"
von Norbert Bolin; Datum (?)
Quelle: http://www.uni-koeln.de/phil-fak/muwi/publ/fs_fricke/bolin.html

Textaris(txt*bot)

QuoteIn einer Zeit des Umbruchs der musikalischen Kommunikation durch die elektronischen Medien, durch neue digitale Werkzeuge der Produktion und Vermittlung erhält die Frage nach ästhetischen Kategorien von Musik eine neue Aktualität. Die traditionelle Methode einer historisch orientierten Ästhetik, einen Kanon gültiger Werke mit ihren Autoren und Prinzipien zu reflektieren, bleibt in dieser Situation zwar berechtigt, bedarf jedoch eines grundlegenden Perspektivenwechsels hin zur medialen Existenz von Musik. [...] [und] erzwingen eine neue Sicht auf Musik in den Medien [...]

Tatsächlich ist es höchste Zeit, Grenzpfähle und Wachttürme einzureißen zwischen einer Elite-Subventions-Repräsentations-Klassik-Avantgarde-Hochkultur und einer oft nur scheinbaren Subversionskultur [...].

Im medienmusikalischen Bereich haben sich längst andere Gemeinsamkeiten und Differenzen etabliert. Zu den Gemeinsamkeiten gehören etwa die medienästhetischen Strategien der Produktion und des Marketing. Die wahrnehmungsoptimierte Aufbereitung und Zielgruppenorientierung des Medienprodukts betrifft alle Stile, Genres und Gattungen, Musik unter den technischen und soziokulturellen Bedingungen des Mediums wechselt von der direkten Kommunikation in die neue Realität (massen) medialer Kommunikation. Zu den Differenzen und veränderten ästhetischen Funktionen [...] gehört im wesentlichen die Art, wie medienästhetische Strategien eingesetzt, inszeniert und rezipiert werden. [...]

Die vollständig nach Zielgruppen kalkulierte 'kalte', marktwirtschaftliche Produktstrategie, der sich künstlerische Intention, musikalische Struktur und Präsentation unterordnen müssen, ist die Vorgabe eines Werks, das im Studioslang als "Produktion" bezeichnet wird. Diesem oft zynischen Broterwerb steht die Wahrheit der Kunst einer Gemeinschaft von Wissenden und Eingeweihten gegenüber, die entweder noch oder nicht mehr an an den Ausbruch des Wahren, Schönen, Ursprünglichen, vom Marktkalkül Unabhängigen aus dem engen Ghetto der Szene in die Konsumwelt glauben. [...]

Das Primat von ökonomischer Effizienz der Kulturindustrie einerseits und der Anspruch von Künstler und Publikum auf ästhetische Wahrheit andererseits ist zwar kein sich ausschließender Gegensatz mehr, er hat sich jedoch nicht in postmoderner Beliebigkeit aufgelöst. Die Wahrheit des Konsums und die Wahrheit der Kunst sind nicht so einfach zur Übereinstimmung zu bringen.


Aus: "Medienwerk und Konsumobjekt - Thesen zu einer Ästhetik der medialen Existenz"
von Musik von Rolf Großmann; Datum: (?)
Quelle: http://audio.uni-lueneburg.de/texte/medwerk/medwerk.htm (Der Link ist nicht mehr gültig)


Textaris(txt*bot)

#9
Quote[...] Vor wenigen Tagen wurde ein [ ]Memo von MTV Europe öffentlich, in dem der Sender seine Mitarbeiter anweist, keine Videos mehr zu spielen, die gegen den guten Geschmack verstoßen oder die Gefühle der Öffentlichkeit verletzen könnten. Dazu gehören für MTV alle Titel, die sich mit "Krieg, Soldaten, Kriegsflugzeugen, Bomben, Raketen, Riots und Aufständen, Hinrichtungen" und ähnlichem auseinandersetzen. ...


Aus: "Der Kultur-Krieg" von Janko Röttgers (27.03.2003)
Quelle: http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/musik/14475/1.html

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Quote

MTV (Europe):
Recommendations for the scheduling and content of videos and programmes

Dear all

In the light of the outbreak of war in Iraq in the last 12 hours, our recommendations for the scheduling and content of videos and programmes are as follows:

1. Video recommendations

Obviously, there will be heightened public sensitivity to representations of war, soldiers, bombing, destruction of buildings and public unrest at home. The ITC Programme Code requires us not to broadcast material which offends against good taste or is offensive to public feeling. We therefore recommend that videos featuring the following are not shown at the moment:

war
soldiers
war planes
bombs
missiles
riots and social unrest
executions
other obviously sensitive material

[...] Furthermore, videos with words such as "bomb", "missile", "war" or other sensitive words in the artist or song title should not be shown at the moment.

[...] If you are unsure about the suitability of a video or programme, please call the Broadcast Standards Managers: Mark (x6195 (HC)) Dan (x7734 (HC)) or Aurea (x6197 (HC)).

Mark
Mark Sunderland
Broadcast Standards Manager
MTV Networks Europe


From: http://www.internalmemos.com/memos/memodetails.php?memo_id=1424


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Quote

From: Geissmar, Svenja
Sent: 25 March 2003
To: All At MTVNE
Subject: MTV Business Information/Confidentiality
Importance: High

Dear All At MTVNE,
As you may be aware an e-mail was issued last week by Mark Sunderland (Broadcast Standards, MTV UK) containing programme and video recommendations in the wake of the outbreak of war in Iraq. This e-mail was leaked via the internet by a member of our staff. From there, it was picked up by the press and has appeared, or been referred to, in several high profile publications. The e-mail advice contained information that was both confidential MTV business information and legally privileged. The leaking of such information represents a serious breach of MTV's business conduct and security procedures.
Many internal MTV documents contain confidential, sensitive business information and must not be passed on to anybody outside the company. [...]
If you pass confidential MTV business information to third parties outside the company this may constitute a serious breach of your contractual obligations to MTV and can result in disciplinary action being instituted against you.

If you have any questions about this issue please contact Svenja Geissmar.

Brent Hansen & Svenja Geissmar

Svenja Geissmar
Senior Vice President Corporate Business Affairs
& General Counsel


From: http://www.internalmemos.com/memos/memodetails.php?memo_id=1443


Textaris(txt*bot)

#10
Quote[...] Ob Musik politisch ist? Ein weites Feld - allein die Definition von Politik würde uns hier erheblich aufhalten und in andere Regionen führen, doch natürlich bedarf die Frage immer wieder einer ausführlichen Betrachtung. Selbstverständlich hat Musik eine enorme soziale Kraft. Sie wurde zwar immer schon gern unterschätzt oder ihr am liebsten von vornherein abgesprochen, doch ich bin überzeugt, daß man mit und durch Musik, ohne sich dabei plumper Propaganda zu bedienen, sehr wohl substantiell Stellung beziehen kann und muß. Selbst wenn man die Musik auf ihren Unterhaltungs- und Gebrauchswert hin reduziert haben und dadurch verstümmelt wahrnehmen möchte, so nimmt die musikalische Energie und ihre Stärke, die Dinge in gesellschaftlichen Proportionen wahrzunehmen, in unseren Zeiten eher zu.

[...] Das, was von vielen als bedrohlich, düster oder mysteriös empfunden wird, entsteht ja aus einem kollektiven klanglichen Bewußtsein heraus. Alle musikalischen Parameter stehen doch permanent in direktem Zusammenhang zu Wahrnehmung und Empfindung.

[...] Die emotionale Wirkung dieser Art von Tonerlebnis ist kalkulierbar und kann eben auch ein Klima der Abstumpfung und Gleichgültigkeit begünstigen. Dafür bedarf es weder Text noch Handlung.

Zudem, und das erscheint mir angesichts unserer Betrachtung am wichtigsten, haben sich die klanglichen Mittel und ihre Äußerungen mit der heutigen Zeit verselbständigt. Sie erscheinen uns nicht mehr als Ergebnis ursprünglicher Kompositionen, sondern sind nun eingetaucht in eine globale kulturelle Erfahrung. Sie sind Allgemeingut geworden, das jeder jederzeit verwenden kann. Ihre auf wenige Verweise reduzierte musikalische und inhaltliche Essenz wird kalkuliert und ohne kompositorischen Kontext benutzt und im kollektiven Empfinden als eine genormte Emotion verstanden. Dieses Einverleiben von musikalischen Objekten, ja von Stilistiken ganzer Epochen, ist ein Phänomen unserer Zeit. In den letzten 50 Jahren hat sich der Umgang damit noch verschärft. Seit Beginn der Aufnahme- und Vervielfältigungsmöglichkeiten von Musik Anfang letzten Jahrhunderts, also der zeitlich und örtlich ungebundenen Präsenz eines Werkes, hat sich das Verständnis von musikalischem Schaffen und der Umgang mit komponiertem Material grundlegend verändert. Nahezu alles ist in die klebrigen Hände der Unterhaltungs- und Reklameindustrie gefallen, die die kulturelle Hinterlassenschaft als einen kommerziellen Rohstoff verwaltet und in einem universellen Gedächtnis speichert. Form, Struktur, Klang und Orchestrierung sind gekoppelt an klischeehafte Bilder, vorgefertigte Emotionen und Produkte.

[...] Es ist oft zu beobachten, daß es den meisten auch heute noch darum geht, sich über ein romantisch verklärtes Künstlerbild des 19. Jahrhunderts zu definieren und die vermeintliche Anerkennung des zum Ende des 20. Jahrhunderts ausgestorbenen Bürgertums zu erhaschen. Mit einem solchen Selbstverständnis läßt sich aber heute nicht mehr musizieren. Es ist vielleicht nachvollziehbar, woher solches Buhlen, letztlich um wirtschaftliche und soziale Sicherheit, rührt, es ist aber umso absurder, wenn man beobachtet, daß das Publikum selbst das Interesse an solchen Konzeptionen verliert.
Die musikalischen Verhältnisse wandeln sich mit dem Verschwinden des konzertanten Bürgertums. An dessen Stelle tritt eine universale Masse, die klanglich mehr erlebt hat als alle Generationen vor ihr und das Ganze in einer einzigen Musik zusammenfaßt - in Popmusik.

[...] Es ist inzwischen unmöglich, sich der Umarmung der Popmusik zu entziehen. Man müßte jede Art von Öffentlichkeit meiden, um ihr nicht zu begegnen, um nicht von ihr erfaßt und berührt zu werden. In jedem Getränk tröpfelt ihre bescheidene Melodie, durch jeden Turnschuh trampelt ihr öder Rhythmus und es gibt wahrlich wenig Gegenden, in der die Popmusik nicht zu wirken vermag. Nun soll man nicht meinen, die Popmusik ist ein simples Konstrukt, welches in immer gleichem Gewand daher kommt. Nein, mit sicherem Gespür für zielgruppenorientierte Bedürfnislagen ertönt sie sozial geschickt in vielfältiger Stilistik und infiziert sowohl Berliner Symphonieorchester und sibirische Obertonsänger als auch Konzertbetrieb und Ausbildungsstätten. Doch ihr Wesen ist immer gleich: eilige Befriedigung standardisierter Gefühle, ständige Verfügbarkeit und Oberflächenfixierung auf einer ausschließlich kommerziellen, immer um Mehrfachauswertung bemühten Folie. Die Essenz der Popmusik ist nicht mehr die Musik, sondern ein Lebensgefühl mit Hintergrundbeschallung. Dabei hat Popmusik längst ihren historischen Wirkungskreis verlassen und ist im Stande, die Jahre zwischen Pubertät und Adoleszenz für alle auf ewig zu verlängern.

[...] Doch es gibt aus Sicht eines Komponisten keinen Grund zum Jammern. Im Gegenteil: Da ist sehr wohl ausreichend Raum, von der die Popwelt nichts wissen will und kann. Pop ist nicht an einem schöpferischen Prozeß interessiert. Pop hinterfragt keine künstlerischen Zusammenhänge. Pop kann nicht Musik sein, die aus ihrer Konzeption heraus Intoleranz und Unfreiheit vorzubeugen vermag. Pop ist reaktionär. In Pop soll man sich nicht musikalisch vertiefen, das dauert zu lang. Pop ist schnell und will viel verkaufen. Daraus ergibt sich für Komponisten und Interpreten mehr als nur eine ästhetische Konsequenz: Man muß den Zustand erkennen und sein musikalisches Schaffen jenseits dieser gewaltigen Reizüberflutung positionieren. So muß man sich vergegenwärtigen: Was ist nicht schon assimiliert? Wie kann ich Geist und Herz mit Musik bewegen, ohne mich des gefälligen und schlichten Popvokabulars zu bedienen, zumal es bei längerer Betrachtung offenkundig ist, daß Pop nicht bewegt, sondern lediglich stimuliert. Und ich möchte es an dieser Stelle nocheinmal wiederholen, ich differenziere hier bewußt nicht mehr zwischen Popmusik und der sogenannten klassischen Musik. Alle Beobachtungen beziehen sich auf die gesamte Musikwelt, wie wir sie heute erleben. Die Zeiten, in der das Hören und Spielen von europäischer Konzertmusik a priori einen anderen qualitativen Stellenwert hatte, sind vorüber.

[...] Das Gestalten von Musik mittels elektronischer Klangerzeugung sowie der Einsatz von elektroakustischer Aufführungspraxis ist prädestiniert für einen neuen Weg weitab einer traditionellen Konzertwelt. Gut, was heißt neu? Seit nahezu 100 Jahren bestehen verschiedene Möglichkeiten, Musik auf elektronischem Wege zu formen und aufzuführen. Und auch hier ist es die Unterhaltungsindustrie gewesen, welche die ungeheuren Fortschritte in der elektronischen Musik vorangetrieben hat. Dennoch haben sich in der Entwicklung gleich zu Beginn zwei verschiedene Absichten herauskristallisiert: Während man auf der einen Seite die technologischen Errungenschaften hauptsächlich zur Imitation von traditionellen Instrumenten einsetzte, und sich im weiteren Verlauf darum bemühte, ganze Instrumentengruppen durch elektronische Simulationen zu ersetzen, hat man sich in einer neuen Konzertmusik viel mehr auf die Formung von neuen und unbekannten Klängen konzentriert. Klänge, die sich auf keine bekannte Tonquelle beziehen und außerhalb jeder traditionellen Hörerfahrung liegen. Mit der Zeit wurden Formen und Strukturen realisierbar, und es tat sich ein vollkommen neuer tönender Kosmos auf. Elektronische Musik und ihre Kombination mit Instrument und Stimme birgt ein ungeheures Potential, welches entdeckt werden will und muß.

[...] Wie schon erwähnt war es die Popmusik, die die technologische Entwicklung der Elektronischen Musik vorangetrieben hat, und natürlich lauern auch hier die Gefahren der Assimilation durch das globale Gedächtnis. Der Traum von einer phantasieerfüllten und allseits kreativen Welt durch die Demokratisierung der Produktionsmittel ist leider ausgeträumt. War noch vor nicht allzu langer Zeit ein hoher finanzieller und zeitlicher Aufwand nötig, um Elektronische Musik zu gestalten, so hat die audiotechnische Entwicklung heute, nicht zuletzt auch durch den Einzug von rechnergestützten Systemen, einen Stand erreicht, der es quasi jedem erlaubt, bei geringem Budget klangerzeugendes Equipment bester Qualität einzusetzen. Und in der Tat, die Zahl der privaten Studios ist exorbitant gestiegen, und in fast jedem Kinderzimmer steht ein Rechner und ein Sampler, der es erlaubt, in Standardqualität zu produzieren. Und dies geschieht auch und zwar in einem Maße, daß niemand mehr die Flut an Veröffentlichungen überblicken, geschweige denn hören kann.

[...] Natürlich ist die Frage nach der Bedienbarkeit und der Schnittstelle zwischen Maschine und Benutzer eine der wichtigsten unserer Tage. Wie komme ich an die Unterfläche heran? Welche Motive habe ich? Welche Konzepte sind erforderlich und welche Methode ist die für mich geeignete? Heute, da fast alles technisch möglich ist und die klangliche Welten einem jeden offen stehen, fehlt es den meisten an Mut und Fleiß. Stattdessen macht sich eine neue Form des Schaffens breit, die genau der Aura unserer Zeit entspricht: Nicht neu erfinden, sondern neu zusammenstellen, so heißt die Devise im digitalen Dorf. Zugriff auf alles haben und auswählen für das eigene Bedürfnis und nicht für eine musikalische Erfahrung an sich.

Dieses Kopieren-und-Einsetzen-Bewußtsein, basierend auf einer seltsamen Kopplung von diffusen Verständnis für Allgemeingut und dramatischer Ideenlosigkeit, hat sich unabhängig von musikalischer Herkunft und Ausbildung als fester Bestandteil einer zeitgenössischen globalen Musikkultur etabliert. Dabei reichen die Erklärungs- und Rechtfertigungsmodelle von einem verwirrten ,,es sei schon alles vorhanden" bis hin zu einem obszönen ,,alles bezieht sich sowieso auf ein schon Gehörtes". Und so kommt es, daß die elektronische Popmusik auf der ganzen Welt gleich tönt. Man kategorisiert schon heute die stilistischen Phasen nicht nach künstlerischen Kriterien sondern nach Hersteller und Baureihe.
Doch das Problem der Oberflächenverkindlichung und Strukturverflachung betrifft sicher nicht nur die elektronische Popmusik. Wir dürfen nicht vergessen, wir befinden uns im Jahre 48 nach ,,Studie 1", und seitdem ist einiges geschehen.

[...] Der bloße Einsatz von Technik wird oft mißverstanden als ein Teil des ästhetischen Ausdrucks, und viele meinen immer noch, daß die Anwendung von elektronischer Ausrüstung an sich schon das Werk zu einer Elektronischen Musik macht.

[...] Die Welt der heutigen Interpreten- und Komponistengeneration ist geprägt von Existenzängsten, Konkurrenzgerangel und allgemeinem Leistungsdruck. Wirtschaftliche Interessen überdecken jede künstlerische Auseinandersetzung. Jeder bröselt so vor sich hin, und wenn am Ende des Tages jeder sein Notenpult aufgeräumt hat, dann ist man schon zufrieden. Ich frage mich, ob man unter solchen Umständen die Musik zu seinem Beruf machen sollte, ob nicht viele wieder mehr Freude an der Musik hätten, wenn sie weniger auf Ruhm und Geld schielten. Wer reich und berühmt werden will, der muß Popmusik machen oder zum Fernsehen gehen.


Bruchstücke aus: "Elektronische Musik und soziale Resonanz" Vortrag in Dresden (10/2001)
von Mark Polscher  http://www.polscher.de
Quelle: http://www.polscher.de/download/text/dzzmemsr.pdf

Textaris(txt*bot)

#11
Quote[...] Urlaubsreisen, Elektronikartikel, Geschenke für Hörer-Wettbewerbe sowie Teile der Betriebskosten - so hat der Sony-Konzern New Yorker Radio-DJs für das Spielen seiner CDs "belohnt". Als erster Musikkonzern gestand das Unternehmen die Bestechung ein und räumte ein "falsches und unzulässiges" Verhalten ein. Mit der Zahlung von zehn Millionen Dollar wolle Sony nun den Streit beilegen, teilte der New Yorker Generalstaatsanwalt Eliot Spitzer mit.

Er hatte vor einigen Monaten eine Untersuchung in die Wege geleitet, die sich gegen die langjährige angebliche "Pay for Play"-Praxis ("zahlen für spielen") richtet, bei der unabhängige Mittelsmänner von Plattenfirmen bezahlt werden, damit sie dafür sorgen, dass Radiostationen bestimmte Lieder spielen. "Unsere Ermittlung zeigt, dass entgegen der Hörer-Erwartungen Lieder nicht wegen ihrer künstlerischen Qualität und Popularität zur Sendung ausgewählt werden, sondern Sendezeit oft von ungenannten Zahlungen an Rundfunksendern und ihren Mitarbeitern abhängt", sagte Spitzer.

Seine Ermittlungen basieren auf einem Bundesgesetz von 1960, nach dem Geldzahlungen und andere Anreize zum Senden von Musiktiteln unter Strafe gestellt wurde. Es war eine Reaktion auf einen Bestechungsskandal, in den einige damals sehr populäre Disc Jockeys verwickelt waren. Die Affäre wurde damals unter dem Namen "Payola" bekannt - eine Zusammensetzung aus "Pay" (zahlen) und dem damals weit verbreiteten Plattenspieler der Marke Victrola.


Aus: 'Sony gibt "Pay for Play" zu' (Stand: 26.07.2005 12:19 Uhr)
Quelle: http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4563496,00.html

lemonhorse

#12
QuoteMick Jagger wurde am 12. Dezember 2003 von Prince Charles zum Ritter geschlagen und damit Sir Mick Jagger.

Seitdem werden die Songs der Stones gerne für die Zwecke des Establishments verwendet. So wurde die Vorstellung von Windows 95 vor exakt 10 Jahren mit "Start me up" von den Stones begleitet – möglicherweise als dezenter Hinweis darauf, dass der Bootvorgang von Windows etwa genauso lange wie der Musiktitel benötigt. Bill Gates zahlte dafür auch entsprechend Tantiemen an die Plattenfirma der Rolling Stones.

Die Kanzlerkandidatin Angela Merkel und ihre Partei, die CDU, möchte sich auch gerne mit einem Stones-Song schmücken: Der Welthit "Angie" von 1973 läuft zum Ende der aktuellen Wahlkampfveranstaltungen, damit ihn die Besucher auf dem Heimweg vor sich hin summen und so am 18. September singend wählen gehen. Die anfallenden GEMA-Gebühren zahlt die Partei, eine GEMA-Sprecherin bestätigte der DPA, die CDU habe mit der Organisation einen Pauschalvertrag für die Nutzung der Musik und deren Abgeltung geschlossen. Dieser schließe auch Musikaufführungen bei Wahlkampfveranstaltungen ein.

Dass die Rolling Stones keinen Einspruch erhoben haben, sondern vermutlich vor Lachen auf dem Boden liegen, was für eine komische Partei wohl ausgerechnet dieses Lied im Wahlkampf spielen will, erklärt sich allerdings, wenn man sich den Song einmal genauer anhört. Ähnlich wie Ronald Reagan, der einst Bruce Springsteens bitterböses Vietnam-Veteranenlied "Born in the USA" nur aufgrund des Titels als vorbildlich-positiv-patriotisch lobte, will die CDU nun Angela Merkel mit einem zugegeben wunderschönen Musikstück assoziieren, das von leeren Taschen, Ziellosigkeit und in (Marihuana-) Rauch aufgegangenen verlorenen Träumen handelt.
Aus: "All die Träume, die wir einst hatten, sind in Rauch aufgegangen!" von Wolf-Dieter Roth (24.08.2005)
Quelle: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20792/1.html


QuoteSchröder könnte "Age of Aquarius" als Intro wählen.
ein Kommentar von 'leider bereits' (24. August 2005 6:49)
Quelle: http://www.heise.de/tp/foren/go.shtml?read=1&msg_id=8681092&forum_id=83671

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Quote[...] Los Angeles/Washington – Die Familie des 2017 gestorbenen Sängers Tom Petty will US-Präsident Donald Trump untersagen, Lieder Pettys im Wahlkampf einzusetzen. Trump habe bei seiner Wahlkampfkundgebung in Tulsa (Oklahoma) am Samstagabend (Ortszeit) den Tom-Petty-Hit "I Won't Back Down" ohne Genehmigung verwendet, hieß es in einer Erklärung auf der Facebook-Seite der Band Tom Petty and the Heartbreakers.

Petty hätte es niemals zugelassen, einen seiner Songs für eine "Kampagne des Hasses" zu benutzen. Er wollte Menschen zusammenbringen. Petty (1950-2017) und seine Familie würden "fest gegen Rassismus und Diskriminierung jedweder Art" stehen. Sie hätten Trumps Wahlkampfteam eine Unterlassungserklärung geschickt, hieß es weiter. Der Brief wurde von Pettys Töchtern, Ex-Frau Jane und Witwe Dana unterschrieben.

Immer wieder beschweren sich Musiker, dass Politiker ihre Songs ohne Genehmigung für Wahlkampfauftritte nutzen. So hatten etwa die Rolling Stones, Elton John, Ozzy Osbourne und Adele den US-Präsidenten dafür kritisiert. (APA, 22.6.2020)


Aus: "Trump verwendete unerlaubt Tom-Petty-Song bei Wahlkampf" (22. Juni 2020)
Quelle: https://www.derstandard.at/story/2000118227028/trump-verwendete-unerlaubt-tom-petty-song-bei-wahlkampf

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Morpheus Sandman

Er sollte lieber Free Fallin' verwenden, das käme der Realität näher.


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Dilbert

Interessant, dass immer wieder law and order Politiker Probleme mit dem Rechtsstaat haben.


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Rainer Freiherr von Risach

Nein, denn L&O ist ja immer nur für die anderen, nie für sich selbst.


...

lemonhorse

#13
Quote[...] «Wir sind überrascht, dass uns niemand um Erlaubnis gefragt hat», äußerte sich das britische Management der Rolling Stones im «Observer». «Wenn das jemand getan hätte, hätten wir nein gesagt.»

Und nicht nur das: Zudem scheint man bei der CDU vergessen zu haben, sich den Text des Stückes aus dem Jahr 1973 genauer anzusehen: «Angie, Angie, ist es nicht Zeit, dass wir goodbye sagen?», heißt es da. «Alle Träume, die wir so fest gehalten haben, scheinen sich alle in Rauch aufgelöst zu haben», und «Ohne Liebe in unseren Seelen und ohne Geld in unseren Mänteln – du kannst nicht sagen, dass wir zufrieden sind.»

[...] Die CDU scheint die eher pessimistische Zukunftsperspektive aus «Angie» allerdings nicht anzufechten: «Wir haben bei der GEMA angefragt, und was wir tun, ist korrekt», zitiert die britische Zeitung einen Parteisprecher. Das Problem ist allerdings, dass die GEMA in diesem Fall gar nicht zuständig ist. Werde ein Song - wie in diesem Fall «Angie» - an so exponierter Stelle verwendet, sei dies nicht über den Vertrag abgedeckt, den die Partei mit der GEMA für die Musikverwendung bei Wahlkampfauftritten habe, erläuterte GEMA-Sprecherin Elfriede Rossori der Nachrichtenagentur Associated Press.

[...] Schon des öfteren hatten sich Parteien Popsongs zur Unterstützung ihrer Wahlkampagnen ausgeliehen – und ebenfalls des öfteren waren sie damit auf wenig Gegenliebe bei den Urhebern gestoßen: «Ich will, dass die Leute wissen, dass ich keine Wahl hatte», kommentierte Norman Cook alias Fatboy Slim die Tatsache, dass sein Song «Right Here, Right Now» von der britischen Labour Pary im Jahr 2000 als Wahlwerbung benutzt wurde. Auch bei U2 bediente sich Labour, ohne zu fragen. «Wie können sie es wagen, unsere Musik dazu zu benutzen, um ihren Scheiß zu promoten?», war die Reaktion von Massive Attack darauf, dass ihr «Man Next Door» von den britischen Konservativen benutzt worden war. (nz)

Aus: "Rolling Stones ärgern sich über die CDU" (22. Aug 11:31, ergänzt 16:04)
Quelle: http://www.netzeitung.de/entertainment/music/354171.html

Quote[...] Weder die Band noch deren Musikverlag und Rechtebetreuer wollen zur Zeit rechtliche Schritte dagegen unternehmen, dass der Stones-Song «Angie» auf Wahlkampfveranstaltungen für die Unions-Kanzlerkandidatin Angela Merkel abgespielt wird. «Wir halten den Ball flach und bitten die CDU lediglich darum, den Titel nicht zu Wahlkampfzwecken einzusetzen», sagte der Geschäftsführer der TJ Musikservice GmbH, Jens Ehlers, der «Leipziger Volkszeitung».

«So lange wir keine rechtlichen Schritte unternehmen, ist es der CDU unbenommen, den Titel einzusetzen, auch wenn wir klar mitgeteilt haben, dass weder die Autoren noch der Originalverlag der Rolling Stones dieses möchten», führte Ehlers weiter aus, der in Deutschland den Musikvertrieb Essex vertritt, den nationalen Vermarkter der Rolling Stones.

[...] Eine Gema-Sprecherin sagte der dpa, die CDU habe einen Pauschalvertrag für die Nutzung der Musik und deren Abgeltung geschlossen. Dieser schließe auch Musikaufführungen bei Wahlkampfveranstaltungen ein.

Das habe allerdings nichts damit zu tun, ob ein Urheber damit einverstanden ist, dass seine Musik auf bestimmten Veranstaltungen überhaupt gespielt wird, so die Sprecherin weiter. Dies müsse zwischen dem Rechteinhaber - in diesem Falle die Rolling Stones - und dem Veranstalter geklärt werden. Die Gema habe damit nichts zu tun.

[...] Der Welthit der Rolling Stones aus dem Jahr 1973 wird auf den Veranstaltungen mit Merkel regelmäßig nach Ende der eigentlichen Kundgebung und nach der Nationalhymne gespielt. Die CDU wolle vorerst daran festhalten, so der Bericht.

Aus: "CDU darf «Angie» nun doch spielen" (23. Aug 16:37)
Quelle: http://www.netzeitung.de/entertainment/music/354439.html

lemonhorse

#14
QuoteAngela Merkel, CDU-Kanzlerkandidatin und die Rolling Stones haben eine tiefe Beziehungskrise. (Dieter Wonka /Leipziger Volkszeitung / Dienstag, 23. August 2005)

Aus: "Rolling Stones geben "Angie" nicht her"
Quelle: http://www.lvz-online.de/special/12669.html

QuoteKanzlerkandidatin Angela Merkel tourt derzeit mit dem Rolling-Stones-Hit "Angie" durch Deutschland. (Kulturinformationszentrum des Deutschen Kulturrates und der ConBrio Verlagsgesellschaft)
Aus: "Stones nicht erfreut: CDU mit "Angie" auf Stimmenfang in Deutschland"

Quelle: http://www.nmz.de/kiz/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=10460

Quote
"Angie, oh Angie, where will it lead us from here?", heißt es in dem Stones-Klassiker "Angie".
Dazu Beifall der Mitglieder der Jungen Union, auf deren orangefarbenen T-Shirts der Schriftzug "Angie" prangt.[...] Auch wenn er Angie höflich Komplimente macht und säuselt, keine Frau käme an sie heran, es nützt nichts mehr.
Immerhin soll nachher niemand sagen dürfen, er und Angie hätten etwas unversucht gelassen.
Dummerweise scheren sie sich auch nicht um die Form. Mick Jagger greint zum Steinerweichen und erregt nach 32 Jahren "Angie" höchstens Mitleid. Allerdings bleibt diese Ironie wie auch beim Abspielen der Rolling Stones zu fröhlich hochgehaltenen "Angie"-Tafeln so diffus wie mancher Wahlprogrammpunkt.

Aus: "Wortschatz : Wörter des Tages : Belegstellen für »Angie« am 24.08.2005"
Quelle: http://wortschatz.uni-leipzig.de/wort-des-tages/2005/08/24/Angie.html


Quote[...] Im Stress der Wahlvorbereitungen versäumten die Unionsstrategen jedoch offenbar, genauer hinzuhören. Oder sie störten sich einfach nicht daran, dass der Stones-Klassiker "Angie" ein trauriges Abschiedslied ist. Der Song gilt jetzt als inoffizielle Wahlkampfhymne von CDU und CSU.

Aus: "Angie - wo wird das hinführen?" (Date: ?)
Quelle: http://www2.onnachrichten.t-online.de/dyn/c/52/33/31/5233316.html

lemonhorse

#15
Quote[...] Der CDU/CSU würde ich ja sogar zutrauen, dass sie Frank Zappas Bobby Brown spielt, wenn sie einen Kandidaten mit Namen Robert hat.

Hey there, people, I'm Bobby Brown
They say I'm the cutest boy in town
My car is fast, my teeth is shiney
I tell all the girls they can kiss my heinie
Here I am at a famous school
I'm dressin' sharp 'n' I'm
actin' cool
I got a cheerleader here wants to help with my paper
Let her do all the work 'n' maybe later I'll rape her

Oh God I am the American dream
I do not think I'm too extreme
An' I'm a handsome sonofabitch
I'm gonna get a good job 'n' be real rich

Women's Liberation
Came creepin' across the nation
I tell you people I was not ready
When I fucked this dyke by the name of Freddie
She made a little speech then,
Aw, she tried to make me say "when"
She had my balls in a vice, but she left the dick
I guess it's still hooked on, but now it shoots too quick

Oh God I am the American dream
But now I smell like Vaseline
An' I'm a miserable sonofabitch
Am I a boy or a lady...I don't know which

So I went out 'n' bought me a leisure suit
I jingle my change, but I'm still kinda cute
Got a job doin' radio promo
An' none of the jocks can even tell I'm a homo
Eventually me 'n' a friend
Sorta drifted along into S&M
I can take about an hour on the tower of power
'Long as I gets a little golden shower

Oh God I am the American dream
With a spindle up my butt till it makes me scream
An' I'll do anything to get ahead
I lay awake nights sayin', "Thank you, Fred!"
Oh God, oh God, I'm so fantastic!
Thanks to Freddie, I'm a sexual spastic
And my name is
Watch me now, I'm goin down,
And my name is
Watch me now, I'm goin down, etc.

Aus einem Kommentar von Adil Oyan (22.08.05 @ 11:30)
Quelle: http://dieterjanecek.wahl.de/main/index.php/dieterjanecek/2005/08/22/rolling_stones


lemonhorse

Quote
Aus: "Angie - wo wird das hinführen?" (Date: ?)
Quelle: http://www2.onnachrichten.t-online.de/dyn/c/52/33/31/5233316.html

Ja  - wo hat es hingefuehrt??? Dr. Angela Merkel ist nun unsere Kanzlerin.
Ich haette nie fuer moeglich gehalten, das mit Hilfe eines Liedes der Rolling Stones die erste Kanzlerin der BRD gewaehlt werden wuerde/koennte !...
Und was nun?
Abwarten und (guten) Rotwein trinken. So kann man sich wenigstens noch fuer einen Sozialisten halten und trotzdem Schroeder mitsamt seinen korrupten Milliarden an die Industrie in die (rote) Hoelle wuenschen.

Die Schwarze Angie und Schroeders Stellvertreter, Muenthefering werden uns noch weiter in die Schuldenfalle zerren und zum Schluss haben wir als einzige Rettung die Inflation: Also legt eure Kohle in Gold an, der Euro wird ne Wackelwaehrung...
Und wer keine Kohle hat, der verbrennt alle Wahlplakate uebern Winter: Denn leere Versprechen heizen gut., wenn auch nicht lange.
Im Uebrigen hat die Internationale Vereinigung der Todessehnsuechtigen schon den naechstgroesseren Meteor  bei Petrus bestellt.
Der wird alle Irrungen und Zweifel hier auf Erden fuer die naechsten Tausend Jahre in die Steinzeit zureuckschicken. Gott sei Dank trifft es alle, auch die Reichen...
Nehmen Sie mich nicht ernst, ich kann nichts fuer  meine abstrusen Einfaelle. Dank Dada und Marcel Janko bin ich nur eine virtuelle Erscheinung einer virtuellen, vorruebergehenden Eingebung.

Friede allen Toenen dieser Welt !




Textaris(txt*bot)

#17
Quote

Die Warner Music Group will es künftig unterlassen, Radiosender dafür zu bestechen, dass Titel des Plattenlabels bevorzugt gespielt werden, um damit Chart-Platzierungen zu manipulieren. Der New Yorker Staatsanwalt Eliot Spitzer hatte wegen der als "Payola" bezeichneten Praxis ermittelt und nun mit dem Unternehmen eine Einigung erzielt, heißt es in einer Mitteilung. Warner ist nach Sony BMG die zweite Plattenfirma, der Spitzer eine Zusage abgewinnen konnte. Sony BMG hatte im Juli eine Zusage gegeben.

Spitzer hat ermittelt, dass Payola auf verschiedene Arten stattgefunden hat: Die Radiostationen bekamen Flugkosten erstattet und Tickets für Sportveranstaltungen und Konzerte ausgehändigt. Auch habe Warner Betriebskosten der Sender übernommen, Giveaways wie Eintrittskarten, Geschenkgutscheine und iPods für die Hörer gestellt oder illegale Zahlungen über Mittelsmänner geleistet.


Aus: "Warner Music will Radiosender nicht mehr bestechen" (23.11.2005)
http://www.heise.de/newsticker/meldung/66536

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Quote

Der kleine Tim (6) will seinen Bruder Tom (4) nicht mehr hauen.

Das war das Ergebnis eines Gesprächs mit Richterin Mutti (34). Zur
Wiedergutmachung wird Tim seinem Bruder eine Woche lang seinen
Gameboy leihen.

P.S.: Früher oder später wird Tom natürlich wieder gehauen.


Foren User / Autor: der_spiegel (23.11.05 12:01)
http://www.heise.de/newsticker/foren/go.shtml?read=1&msg_id=9307816&forum_id=88401

Textaris(txt*bot)

#18
QuoteDie Bezeichnung Payola setzt sich zusammen aus den Worten pay (engl.: bezahlen) und Victrola und steht für den Vorgang des "pay for play" (engl.: "bezahlen für das Spielen"). Dieser Vorgang beschreibt die Bestechung von Disc-Jockeys und Programm-Redakteuren von Rundfunk- und Fernsehsender durch eine Plattenfirma, die so das häufige Spielen eines bestimmten Liedes durchzusetzt. Auf diese Weise läßt sich die Popularität eines Liedes ankurbeln und damit die Tonträgerverkäufe steigern. In Ländern in denen die Charts nicht allein durch die Verkaufszahlen erhoben werden, sondern der Einsatz eines Liedes bei Rundfunk- oder Frensehsendern in die Charts mit einfließt, ensteht zudem ein Ping-Pong Effekt.

Für erstes Aufsehen sorgt Payola in den 1950er Jahren. Die Praktiken der Payola sind aber bis in die heutige Zeit in der Musikindustrie üblich. Die Plattenfirma Sony BMG, zum Beispiel, zahlt im Juli 2005 im Rahmen eines Vergleichs zehn Millionen US-Dollar um einen Prozeß wegen Payola abzuwenden.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Payola (24.11.2005)

lemonhorse

#19
Quote[...]  Labels gehen gegen Webcam-Karaoke vor. Mit einer Abmahnwelle gegen Online-Karaokesänger zeigt die Musikindustrie wieder einmal ihr fehlendes Verständis der Web-Kultur. Denn die Plattenlabels wollen nun an den jugendlichen Selbstdarstellern auf Video-Plattformen wie YouTube mitverdienen.
   
      
Nach dem Kampf gegen Tauschbörsen und Songtext-Websites will die Musikbranche nun offenbar auch dem Webcam-Karaoke-Trend ein Ende bereiten.

Auf verschiedenen US-Websites wird von Fällen berichtet, bei denen YouTube-Nutzer aufgefordert wurden, ihre Videos von der Website zu entfernen.


Aus: "Labels gehen gegen Webcam-Karaoke vor" (22.06.2006)
Quelle: http://futurezone.orf.at/it/stories/117506/

Textaris(txt*bot)

Quote[...] Der Musikkonzern Universal will gegen die Videoplattform YouTube wegen Urheberrechtsverletzungen vorgehen. Wegen der verbreitung von Musikvideos hat das Unternehmen auch die Social-Networking-Site MySpace im Visier.

Doug Morris, der Chef des weltgrößten Musikunternehmens Universal Music, ließ am Dienstag bei einer Investorenkonferenz mit den Worten aufhorchen, dass das Soziale Netzwerk MySpace und die Videosharing-Site YouTube für zahllose Urheberrechtsverletzungen verantwortlich seien und dem Musikkonzern mehrere Millionen US-Dollar schulden würden.

[...] Der Verband der US-Tonträgerindustrie, RIAA, hatte bereits im vergangenen Juni damit begonnen, einzelne Nutzer der Plattformen, die nicht lizenziertes, urheberrechtlich geschütztes Material zugänglich gemacht hatten, abzumahnen.

Die Verbreitung von Musikvideos in Online-Communitys stellt für die Labels zwar eine willkommene Werbung dar, sie wollen jedoch auch an der Verwertung des Videomaterials mitverdienen.

[...] YouTube verhandelt bereits seit längerem mit Vertretern der Plattenfirmen und wollte die Aussagen des Label-Chefs nicht kommentieren. Auch von MySpace liegt bisher keine Stellungnahme vor.

Quote[...]   LOL Ein Musiksender von Der Musikindustrie:
sigi99, vor 8 Stunden, 15 Minuten
Ich stell mir den mal so vor: Zuerst zahlt man sowieso für jedes Lied extra, dann wird noch dazu kommen, dass man so ne Art EULA bestätigen muss, wo drinsteht, das ausser Dir kein anderer zusieht/hört, und man einer Wöchentlichen Hausdurchsuchung zustimmt. Zu sehen würde man den Songs sowieso erst bekommen, nachdem man von der MI durch das FBI durchleuchtet wurde.
Was würde man noch brauchen? Natürlich einen Spezialfernseher ab 2500 Euro,dessen Display nicht grösser als Handydisplays sein dürften, Monochrom ergo Zweifarbig (Heller Hintergrund und dunkler Pixel wahlweise in Grün oder Sepia) versteht sich ja wohl von selbst, oder glaubst du die würden das unverschlüsselt schicken?
Und natürlich bräuchte man noch für jeden Entertainer einen eigenen Decoder... Aufzeichnen kommt sowieso nicht in Frage, dafür wurde schon in den Nutzungsbedingung mit Strafen ab 5 Jahren Haft pro Lied gesorgt.

Quotesolala,
wwwin, vor 18 Stunden, 23 Minuten
kann es sein dass sie nicht die geringste ahnung haben, was es kostet, ein album zu produzieren. es steckt etwas mehr dahinter als einen rohling zu brennen.


QuoteEhrlich gesagt verstehe ich diese Art von Wahnsinn nicht?
mindmachine, vor 22 Stunden, 47 Minuten
Was erwarten sich diese sogenannten Manager usw... Das die Leute CDs kaufen, wenn sie eine Seite verklagen, die Videos anbietet??? Eines ist klar, es geht nur ums Geld, da die Branche hofft, dass die Leute für die Videos zahlen... Naja. Viele Jugendliche denken beim Geldausgeben überhaupt nicht nach und wurden durch Werbung und die heutige Gesellschaft zu perfekten Konsumenten erzogen... Nicht denken! Kaufen!!!! Ich gebe keinen Cent für den Müll aus.

Quotestatt dass diese großkotzigen konzerne, einmal die
kontexs, vor 23 Stunden, 1 Minute
vorteile zu schätzen wissen geht es nur ums geld.. selber schuld.

freie musik für freidenker

Quoteverklagts mich doch
cantodea, vor 1 Tag, 29 Minuten
ich schneid grad ein video zusammen (Mike Paradinas vs. Venetian Snares), welches ich selbst aufgenommen habe. live. bin ich jetzt ein verbrech0r?

Quotepöser hax0r du...
herrsenfdazugeber, vor 21 Stunden, 17 Minuten



Aus: "Universal macht gegen YouTube mobil" (14.09.2006)
Quelle: http://futurezone.orf.at/it/stories/136409/

Textaris(txt*bot)

#21
Quote[...] Ein schwedisches Gericht hat erstmals eine einzelne Person wegen unerlaubten Uploads von urheberrechtlich geschützter Musik ins Internet verurteilt, berichtet die schwedische Sektion der International Federation of the Phonographic Industry (IFPI). Laut Mitteilung (PDF-Datei) habe die IPFI der schwedischen Polizei insgesamt 30 Personen gemeldet, die große Mengen Musik für Filesharing bereit gestellt haben sollen. Eine dieser Personen sei vom Bezirksgericht Borås zu einer Geldstrafe von 80 Tagessätzen zu 250 schwedischen Kronen (insgesamt 2170 Euro) verurteilt worden.

Laut schwedischen Medienberichten wurde der Beschuldigte dafür bestraft, vier Musikstücke von Roxette, Eurythmics, Mauro Scocco und Jakob Hellman zum Tausch bereit gestellt haben. Die IFPI habe in ihrer Anzeige ursprünglich 13.000 Songs aufgeführt. (anw/c't)


Aus: "Schwedisches Gericht brummt Filesharer Geldstrafe auf" (23.10.2006)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/79876

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Quote[...] In dem konkreten Verfahren geht es um eine im Februar dieses Jahres eingereichte Klage von Universal Music gegen eine Frau aus dem New Yorker Stadtteil Brooklyn. Die Plattenfirma wirft ihr vor, Copyright-geschützte Musikstücke im Internet getauscht zu haben, und wollte das Verfahren gegen eine Zahlung von 4500 US-Dollar beilegen. Die Verteidigung focht die Höhe des geforderten Schadensersatzes an und forderte von Universal Belege zur Zusammensetzung des Großhandelspreises für ein Musikstück. Das Argument der Kläger, die Beklagte habe nicht über den entstandenen Schaden zu befinden, wies der New Yorker Richter David Trager ab.

Der Fall erregte früher bereits Aufsehen, weil die Beklagte nach eigenen Angaben noch nie einen Computer besessen hat. In der Wohnung der Frau soll sich aber ein Internetzugang und ein ungeschütztes WLAN befunden haben, hieß es zur Erklärung in Medienberichten.


Aus: "US-Plattenlabel muss Schadensersatzforderung erläutern" (12.11.2006)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/80906


-.-

Quote[...] Jetzt will auch ein unabhängiger Richter wissen, was es mit den seltsamen Raubkopier-Berechnungen der Rechteverwerter auf sich hat.

Kriminologen haben die Raubkopier-Statistiken schon sehr deutlich zurückgewiesen. Ein unabhängiger amerikanischer Richter wies jetzt die "Recording Industry of America" (RIAA) an, die wundersamen Rechenkünste für die Wertberechnung eines einzelnen Musiktitels vorzuführen. Diese Inkasso-Organisation nämlich möchte von "Piraten" 750 US-Dollar für jede Aufnahme, während sie einem Händler dafür nur 70 Cent abnimmt.
Mit nicht weniger seltsamen juristischen Drehs versuchten die RIAA-Anwälte das abzuwenden, nachdem eine des Piratenunwesens beschuldigte Ms. Lindor den entsprechenden Antrag gestellt hatte. Nicht ohne Grund, denn wenn die RIAA nur noch den tatsächlichen Marktwert fordern könnte, wäre es den Aufwand kaum wert. Und natürlich macht eine Pressemeldung mehr Eindruck, wenn von Piraterie im Wert von über 7000 Dollar die Rede ist, obwohl es eigentlich nur um 7 Dollar ging.
Richter Trager befand, die RIAA-Anwälte könnten ihre Position durch keinen einzigen Präzedenzfall beweisen. Ms. Lindor hingegen konnte klar beweisen, dass der RIAA nur 70 Cent je Single und nicht 750 Dollar entgangen waren.
Wenn die Piratenjäger jetzt das Rechenexempel mit den 750 Dollar nicht erklären können, wird der Mann in der schwarzen Robe den geforderten Schadenersatz vermutlich als nicht verfassungsgemäß erklären. (Nick Farrell/bk)


Aus: "Gericht fragt RIAA: Warum kostet eine Single 750 Dollar?" von Bernd Kling (10.11.2006)
Quelle: http://de.theinquirer.net/2006/11/10/gericht_fragt_riaa_warum_koste.html


Textaris(txt*bot)

#23
Quote[...] Als Jugendlicher habe ich in den 70er Jahren jeden Montag und
Donnerstag meine Lieblingshits auf dem Tonband aufgenommen...
war alles kein Problem,
niemanden hat es gestört.
Seit dem hat sich Technik rasant entwickelt, nur der Vorgang der
Musiknutzung  verläuft in reziproker Relation.

Man sollte ja meinen das die Fortschritte in der Technik EIGENTLICH
dazu führen sollten, das JEDER MENSCH Musik in bester digitaler
Qualität wann immer er will mit sich führen kann. Sollte man
meinen...

[...] Damals wurde nicht reingequatscht, es gab keine ständig wie irre
lachenden Moderatoren die rund um die Uhr Slimline Witzchen erzählen
und dabei denken sie wären komisch, es gab keine KLANGREDUKTION und
keine Kompressoren die jede Dynamik verhunzen.

Es ist schon traurig;alle Fortschritte führen uns weiter weg von dem
um was es eigentlich geht, dem Spass an der Musik.
DRM, klangreduzierter Einheitsbrei von gecasteten Schwachköpfen die
allesamt denken sie wären Stars, eine Amoklaufende Medienindustrie
die ihre Kunden bekämpft oder ihnen gleich noch Rootkits unterjubelt,
konkurrierende Formate allerorts, Videoformate die abgesicherter sind
als Fort Knox und Überwachung des Kunden in bester Stasimanier.


Aus: "Zurück in die Steinzeit" Von RayFX (8. September 2006)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/foren/go.shtml?read=1&msg_id=11195584&forum_id=105124


Textaris(txt*bot)

#24
Quote[...] Eine Richterin am Kopenhagener Stadtgericht hatte eine einstweilige Verfügung gegen den Provider Tele2 erlassen, nach der dieser seinen Kunden den Zugang zum umstrittenen russischen Online-Musikladen AllofMP3.com in Zukunft verwehren muss. Nicht nur Internet-Aktivisten und Branchenvertreter zeigten sich konsterniert, selbst die dänische Vertretung des internationalen Verbandes der Plattenindustrie (IFPI) war überrascht von der Leichtigkeit, mit der sie die gewünschte Verfügung erhalten hatte. Die Industrievertreter hatten offenbar mit einem schwierigen Verfahren gerechnet, doch entschied das Gericht ganz im Sinne der Musikbranche. Hinter vorgehaltener Hand munkeln mit dem Verfahren vertraute Insider, die Kammer sei womöglich mit den technischen Details des Falles nicht richtig vertraut gewesen.

Das Gericht stützt seine Entscheidung auf einen Artikel des dänischen Urheberrechts, der eine nicht genehmigte temporäre oder permanente Reproduktion urheberrechtlich geschützten Materials verbietet. Das Gericht geht davon aus, dass AllofMP3-Betreiber Mediaservices nicht die nötigen Rechte für die Verbreitung geschützter Musik in Dänemark hat. In seiner Urteilsbegründung führt die Kammer darauf aufbauend aus, dass die Musikstücke während der Durchleitung der Datenpakete durch das Netzwerk des Providers für kurze Zeit als elektronische Signale in den Routern vorgehalten würden und damit als Kopie oder Teilkopie im Sinne des Urheberrechts zu gelten hätten. Den Einwand des Providers, die weniger als eine Millisekunde dauernde Speicherung der Daten in Netzwerk-Routern komme keiner Reproduktion im Sinne des Gesetzes gleich, ließ das Gericht nicht gelten. Tele2 wurde angewiesen, nicht weiter an der Verbreitung von Musikstücken der Website AllofMP3.com mitzuwirken und Kopien davon anzufertigen. Darüber hinaus soll der Provider seinen Kunden den Zugang zu der Domain und ihren Subdomains verwehren.

Tele2 hat inzwischen die geforderten Maßnahmen ergriffen, wird sich aber gegen das Urteil wehren. Die Berufung sei in Vorbereitung, teilte die Rechtsabteilung des Providers mit. Andere dänische Provider wie der Carrier TDC, CyberCity oder Telia Stofa werden den Ausgang des Verfahrens gespannt beobachten. Die IFPI sieht die Zugangsanbieter in der "moralischen Verantwortung", der Verfügung ebenfalls nachzukommen. Bisher haben sich die dänischen ISPs allerdings nicht bewegt und können dabei auf die Rückendeckung ihres Verbandes zählen. Für die Branche steht nach diesem "falschen Urteil", wie es ein Insider nennt, zu viel auf dem Spiel. Sollte der Sieg der Musikindustrie Bestand haben, käme das einem Dammbruch gleich, fürchten Branchenvertreter. Die IFPI hätte mit dem Urteil ein Rechtsmittel an der Hand, bei den dänischen Zugangsanbietern die Sperrung zahlreicher unliebsamer Web-Seiten anzumahnen. Die Russen zeigen sich solidarisch: "Wir bedauern, dass Tele2 jetzt in einer extrem belastenden Situation ist", erklärte ein Sprecher für Mediaservices. Das Vorgehen der Musikindustrie sei Teil einer breit angelegten Kampagne gegen Mediaservices. Er bezeichnete die Bemühungen, AllofMP3.com zu schaden, als fehlgerichtet: "So wie wir das sehen, hat die IFPI ein Problem mit dem russischen Urheberrecht und sie sollte ihre Bedenken bei der russischen Regierung vorbringen."

Dass AllofMP3.com durchaus ein kontroverses Thema ist, weiß auch der dänische Verband der Telekommunikationsanbieter. Trotzdem will die Organisation die weiteren Bemühungen von Tele2 gegen das Urteil unterstützen. "Das Gericht löst keine Probleme, sondern verursacht eine Reihe von Nebeneffekten und begibt sich auf die rutschige Straße in Richtung Zensur", erklärte Ib Tolstrup, der Direktor des Verbandes Telekommunikationsindustrien. Netzbetreiber sollten nicht für Inhalte verantwortlich und damit zum nationalen Gatekeeper gemacht werden.

Das sieht auch der Sprecher der dänischen "Piratgruppen", Sebastian Gjerding, so: "Es ist fundamental wichtig, dass die ISPs nur den Zugang liefern, nicht auch Inhalte überwachen". Sollten solche Urteile Schule machen, würde der Internet-Zugang durch nationale Sonderwege reglementiert. China fällt dem Aktivisten dazu als Beispiel ein. "Das Urteil bedroht die freie Kommunikation. Es schafft ein nach dem chinesischen Modell kontrolliertes Internet, in dem Behörden überwachen, zu welchen Informationen die Bürger Zugang haben und unerwünschte Inhalte sperren". Allerdings weiß Gjerding auch, dass die von Tele2 ergriffenen und von der IFPI in der Klage vorgeschlagenen Maßnahmen vergleichsweise leicht zu umgehen sind. "Es ist nur eine einfache DNS-Blockade. Kein Problem, das zu umgehen". Wer damit doch Schwierigkeiten habe, finde auf der Seite von Piratgruppen entsprechende Hinweise.

Das Urteil ist der vorläufige Höhepunkt des weltweiten Feldzugs der Musikindustrie gegen illegal kopierte Musik im Allgemeinen und gegen den russischen Anbieter im Besonderen. Die Interessenvertreter schaffen es so, das Thema weiter zu forcieren. Der Musikladen spielt nun sogar in den Gesprächen über den Beitritt Russlands zur World Trade Organisation (WTO) eine Rolle. Doch AllofMP3 behauptet standfest, ein nach nationalem Recht legal operierendes Unternehmen zu sein und Urheberrechtsabgaben über die russische Verwertungsgesellschaft ROMS abzuführen. Die IFPI hält stets dagegen, davon keinen Cent zu sehen und beharrt auf der Illegalität des ganzen Unterfangens. In London haben britische Industrievertreter erreicht, dass sie vor einem englischen Gericht gegen das Unternehmen prozessieren dürfen, eine entsprechende Klage steht bisher noch aus. Tiefer dürfte dagegen die von IFPIs Lobbyarbeit nicht unbeeinflusste Entscheidung der Kreditkartenunternehmen Visa und Mastercard getroffen haben, nicht länger Zahlungen für AllofMP3 abzuwickeln.

Auch hierzulande hatte die Musikindustrie im vergangenen Jahr eine einstweilige Verfügung gegen AllofMP3 erwirkt, mit allerdings wenig direkten Folgen für den russischen Anbieter. Stattdessen gilt die Verfügung als Hebel gegen "Unterstützer" hierzulande, die den Aktivitäten von AllofMP3.com mit Links, Anleitungen oder Empfehlungen Vorschub leisten. Aber auch die deutsche Musikindustrie beobachtet das Geschehen in Dänemark mit Interesse. Konkrete Pläne in dieser Richtung habe der deutsche Arm der IFPI hierzulande allerdings nicht, wie ein Sprecher mitteilte. Möglicherweise ist das auch nicht so einfach, wie die Erfahrung der GEMA aus dem Jahr 2005 zeigt. Die deutsche Rechteverwertungsgesellschaft hatte im Sommer vergangenen Jahres 42 deutsche Provider anwaltlich aufgefordert, den Zugang zu Filesharing-Portalen zu sperren. Die Zugangsanbieter zogen es vor, sich nicht zu rühren und es auf eine gerichtliche Auseinandersetzung ankommen zu lassen. Doch die angedrohten Klagen blieben aus. Offiziell heißt es bei der GEMA, man sei mit den Providern noch im Dialog. Von diesen können sich einige allerdings nur vage an Gespräche erinnern.


Aus: "Dänische Provider wehren sich gegen AllofMP3-Sperre" (10.11.2006)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/80860

-.-

Quote[...] Australien plant das weltweit schärfste Gesetz gegen Urherberrechtsverstöße. Darin wird z.B. das öffentliche Aufführen (=Singen in einem Park) geschützter Lieder (z.B. Happy Birthday, geschützt bis 2030) mit einer saftigen Geldstrafe belegt. Wehe dem, der so ein privates Ständchen aufnimmt und auch noch ins Netz stellt (kann alles in allem ca. 8000 Dollar kosten).

Das mag jetzt abstrus und an den Haaren herbeigezogen klingen, so nach dem Motto: Wäre zwar theoretisch möglich, aber wer macht das schon?

Wer so argumentiert, kennt die auf solche Delikte spezialisierten Anwälte nicht. Bereits die in Deutschland bestehenden Gesetze (mit ihrem weiten Auslegungsspielraum) werden immer wieder gerne für teure Abmahnungswellen genutzt. Gerade erst wieder ging es um die Fotos bestimmter Produkte bei Ebay. Wer da auf die Fotos der Hersteller zurückgriff war schnell um 800 Euro ärmer.

Und was lernt man daraus? Die Leute, die gewerbsmäßig mit gebrannten DVDs/CDs handeln, sind bereits mit den heutigen Gesetzen zu belangen. Verschärfungen im Sinne der Industrie mit weitreichenden Auskunftsansprüchen gegen Privatleute nützen nur den Versendern von Abmahnungen und schaden dem freien Datenaustausch im Netz. Es soll schließlich auch noch Leute geben, die wirklich nur eigenes Material zum Download anbieten und in Musik aus dem Netz nur reinhören, um sich die Scheiben anschliepend zu kaufen.

PS: Die Neuregelung des Urheberrechts in Deutschland steht im Frühjahr an. Und die Lobbyisten sind schon sehr hofnungsvoll, dass der darbenden Industrie mit scharfen Regelungen geholfen werden kann.


Aus: "Australien will öffentliches Singen von "Happy Birthday" unter Strafe stellen" von Padrone (19.11.06)
Quele: http://www.rp-online.de/hps/client/opinio/public/pjsub/production_long.hbs?hxmain_object_id=PJSUB::ARTICLE::119401&hxmain_category=::pjsub::opinio::/musik_multimedia/internet/sonstiges


-.-


Quote[...] Abmahnungen haben wieder Konjunktur. Betroffen sind nicht nur musiksüchtige Schüler, sondern auch IT-Verantwortliche und Geschäftsführer, ohne deren Wissen Musik- und Videodateien über das Firmennetz hoch- oder heruntergeladen werden.

In den Schreiben machen die Anwälte im Namen der Film- und Musikindustrie zivilrechtliche Ansprüche wie hohe Schadensersatzforderungen geltend und drohen mit strafrechtlichen Konsequenzen. Zudem verlangen die Abmahner Auskunft über weitere Filesharing-Aktivitäten und fordern eine »strafbewehrte Unterlassungserklärung«. Das bedeutet, dass sich der Unterzeichner verpflichtet, das abgemahnte Verhalten abzustellen und bei Verstoß eine Vertragsstrafe zu zahlen. Auf Basis eines hohen Streitwerts sollen die Abgemahnten auch die angefallenen Anwaltskosten bezahlen, oft mehrere hundert Euro. In der Regel liefert das Abmahnschreiben noch ein Angebot mit, die Angelegenheit durch Zahlung einer »fairen Pauschale« von einigen tausend Euro zu bereinigen.

[...] Egal wer an der Tauschbörse teilnimmt, ermittelt wird über die IP-Adresse nur der Anschlussinhaber. Tatsächliche Nutzer sind hingegen oft auch Kollegen im Betrieb, Kinder in der Familie oder sonstige Mitnutzer eines nicht zugriffsgeschützten WLAN. Der Anschlussinhaber haftet als Störer, wenn er zumutbare Kontrollpflichten verletzt. Das Landgericht Hamburg hat in zwei Entscheidungen vom 26. Juli und vom 25. Januar 2006 die Haftung des Inhabers eines ungeschützten WLAN angenommen sowie die Haftung von Eltern, die ihren Kindern unkontrollierten Zugang zum Web gewährten.



Aus: "Report: Filesharing-Börsen und ihre Gefahren: Tausche Download gegen Abmahnung" (Artikel aus PC Professionell Ausgabe 12/2006 / Autor: Heiko Mergard)
Quelle: http://www.testticker.de/praxis/netzwerke/article20061026030.aspx

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Quote[...] Die Entscheidung eines New Yorker Bezirksgerichts könnte die gesamte Strategie der US-Musikindustrie bei der Bekämpfung der Online-Piraterie ins Wanken bringen. Der Richter hat entschieden, dass die in einem individuellen Rechtsstreit zugrunde gelegte Struktur des "statutarischen Schadens" auf ihre Verfassungsmäßigkeit überprüft werden muss.

Bei diesen "statutory damages" geht es um eine Besonderheit des US-Rechtssystems, auf dem die massenhafte Verfolgung individueller "Piraten" durch die Musikindustrie beruht. Der Zusammenhang ist dabei folgender: Der Musikindustrie ist es vergleichsweise einfach und mit geringem Aufwand möglich, die Identität eines P2P-Nutzers aufzudecken.

Wurde seine IP bei der Teilnahme an einem P2P-Tausch beobachtet, so wird der für diese IP zuständige Provider mit Hilfe einer bei Gericht beantragten "Subpoena" dazu gezwungen, die Daten seines Kunden an den potentiellen Kläger zu übergeben.

Im nächsten Schritt folgt dann keineswegs die Klage gegen diesen Piraten. Vielmehr setzt sich in aller Regel eine Schlichtungsstelle der Industrie mit ihm in Verbindung und bietet einen teuren Vergleich an: Gegen Zahlung mehrerer tausend Dollar verzichtet die Musikindustrie auf ein Verfahren.

Auf dieses Angebot ging bisher die überwiegende Mehrheit der bereits vielen tausend ertappten Anwender ein. Selbst wenn die Beweislage oft wackelig ist, zahlen viele Betroffene lieber die teure Vergleichssumme, als dass sie ein Verfahren riskieren, bei dem es pro getauschtem Werk um bis zu 150.000 Dollar an "statutory Damages" geht.

Dieser per Statut ermittelte Schaden ist ein fiktiver Wert, wird vom Gericht bestimmt, da es bei Urheberrechtsverstößen kaum feststellbar ist, wie hoch der tatsächliche Schaden ist. Die Kläger verlangen allerdings meist eine "moderate" Schadensbemessung, die wie im vorliegenden Fall bei 750 Dollar pro Werk liegen kann.

Wobei man nicht vergessen darf, dass es bei den bisherigen Fällen von Piraterie oft um mehrere hundert oder gar tausend getauschte Werke ging. In der Gesamtheit bleibt der Streitwert also weiter sehr hoch. Die Zahl der tatsächlich anberaumten Gerichtsverfahren ist aus diesen Gründen bisher sehr gering.

Doch die jetzt angekündigte Prüfung der Rechtsgrundlage könnte das ändern. Denn dem Richter erscheinen die 750 Dollar selbst im Vergleich zu den theoretisch möglichen 150.000 Dollar noch viel zu hoch. Der "messbare" Schaden in Form eines Gewinnausfalls pro Werk beträgt gerade 0,70 Dollar. Die Forderung der Kläger ist damit tausendmal höher - und möglicherweise rechtswidrig.

Um nun eine bessere Schätzung des tatsächlichen Schadens zu erhalten, werden die Kläger aufgefordert, mit Hilfe von Zeugen und Bilanzen eine realitätsnahe Einschätzung möglich zu machen.

Für die Musikindustrie dürfte das eine höchst unangenehme Forderung sein, denn nun wird aktenkundig, wieviel Geld die Musikindustrie im Online-Handel verdient - und wieviel davon an die Künstler geht, für deren Schutz der Verband der Musikindustrie (RIAA) angeblich in erster Linie kämpft.


Aus: "Karten auf den Tisch!" (intern.de; 14. November 2006)
Quelle: http://www.intern.de/neue_meldungen/karten_auf_den_tisch_801.html

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Quote[...] In einem der zahlreichen Zivilverfahren gegen die Nutzer von Filesharing-Netzwerken, die vom amerikanischen Verband der Musikindustrie (RIAA) angestrengt wurden, droht den zusammengeschlossenen Musikfirmen derzeit eine Niederlage. Der Richter forderte die RIAA auf, ihre Forderungen zu begründen.

Konkret soll der Musikverband darlegen, wie man auf die Summe von 750 US-Dollar kommt, die man als Schadenersatz für jeden einzelnen heruntergeladenen Musiktitel erwirken durchsetzen will. Die Angeklagte hatte mit der Hilfe ihrer Anwälte glaubhaft machen können, dass der Musikindustrie pro illegal heruntergeladenem Song ein wesentlich geringerer Schaden entsteht.

Die Verteidigung hatte nachgewiesen, dass die Forderung von 750 US-Dollar pro Musikstück nicht nachvollziehbar sei, wenn die Industrie die Titel zum Preis von 70 US-Cent an die Betreiber von legalen Download-Betreibern abgibt. Sollte die RIAA nicht begründen können, wie man auf die horrende Schadenssumme pro Titel kommt, dürfte das Gericht entscheiden, dass die höhe der Forderungen verfassungswidrig ist.


Aus: "Forderungen der RIAA in P2P-Verfahren auf der Kippe" (10. November 2006)
Quelle: http://www.winfuture.de/news,28431.html

Textaris(txt*bot)

Quote
Die Bundesregierung und Vertreter der Musikwirtschaft sind sich darin einig, dass die Rahmenbedingungen für die deutsche Popmusik hier und im Ausland verbessert werden müssen. Dabei geht es darum, kulturelle, gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte in einem ganzheitlichen Förderansatz zu bündeln.

In einer gemeinsamen Initiative des Bundes und der Musikbranche sollen deshalb an der Schnittstelle zwischen Kreativität und Wirtschaft modellhafte Projekte entwickelt und realisiert werden.

Angesichts von Digitalisierung und Globalisierung spiele die Musikwirtschaft in Zukunft eine noch wichtigere Rolle, erklärte Staatsminister Neumann am 9. November. ,,Der Blick ins Ausland zeigt aber auch, dass Deutschland hier in einem harten Wettbewerb steht."

Die ,,Initiative: Musik" soll vor allem auf drei Säulen ruhen: der Nachwuchsförderung, der Exportförderung und dem Bereich ,,Migration und Integration". Hier könne die Musik als universelle Sprache einen wichtigen Beitrag zur Integration von Jugendlichen mit  Migrationshintergrund leisten, erklärte Staatsminister Neumann.

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags hat für das Projekt Mittel in Höhe von einer Million Euro im Bundeshaushalt 2007 bereitgestellt.


Aus: "Mehr Geld für die Musikförderung" (Mi, 15.11.2006)
Quelle: http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2006/11/2006-11-15-mehr-geld-fuer-die-musikfoerderung.html


Textaris(txt*bot)

#26
Quote[...] Ein Netlabel ist eine Webseite, von der sich Musikliebhaber vorher unveröffentlichte Musik legal herunterladen können. Meist handelt es sich dabei um anspruchsvolle elektronische Pop-Musik. Mittlerweile gibt es schon über 600 Netlabels, die mal im Wochen-, mal im Monatstakt Compilations oder einzelne Songs herausbringen. Sie sind ein Forum für Elektro-Musiker, die ihre Werke frei von den Zwängen der Musikindustrie und ohne GEMA-Gebühren im Netz verbreiten wollen.

,,Netlabels bieten die Möglichkeit, schnell, unkompliziert und mit einem minimalem Budget modernste Musik an den Mann zu bringen", erklärt Donovan Ludwig, Mitbegründer des Berliner Netlabels Pentagonik. Neben London und Berlin sei die Netlabel-Szene auch in Köln oder Barcelona aktiv: Ein urbaner Trend im digitalen Zeitalter, der virtuell und geographisch immer größere Kreise ziehe.

[...] Im Moment setzten die Netlabel-Betreiber noch auf gemeinschaftliche Ideale. Trotz der großen Auswahl an Netlabels in Europa gebe es keine Konkurrenz zwischen den virtuellen Musikverlegern, behauptet Donovan Ludwig. ,,Das Konzept der Netlabels steht auf einer Non-Profit-Basis", so seine Begründung.

[...] Doch aller Aufschwungseuphorie zum trotz: Netlabels können die großen Plattenfirmen wie Warner oder EMI nicht ernsthaft gefährden. Zwar gab es Fälle, in denen ein Netlabel den Bekanntheitsgrad von Künstlern steigerte – bis dann eine Plattenfirma kam, die den Musiker unter Vertrag nahm. Markus Koller, Betreiber des Podcasts starfrosch.ch und Veranstalter des ersten Netaudio-Festivals in Bern, gibt sich jedenfalls realistisch: "Die Netlabelszene wird wohl immer eine Nischenkultur bleiben: Da ist kein Geld zu holen".



Aus: " Netlabels: Frei von den Zwängen der Musikindustrie" Von Lam Vo  - London (30.10.2006)
Quelle: http://www.cafebabel.com/de/article.asp?T=A&Id=2111




Textaris(txt*bot)

#27
Quote[...] YouTube versprach den Musik-Managern nicht nur eine Beteiligung an den Einnahmen durch Werbung, die neben den bisher illegalen Kopien der Musikvideos eingeblendet wird. Die YouTube-Gründer Chad Hurley und Steve Chen willigten auch ein, künftige Uploads von Videos auf mögliche Urheberrechtsverletzungen zu überprüfen.

Doch die Bereitschaft der Musikkonzerne, mit dem bisherigen "Urheberrechtsverletzer" YouTube (Zitat des Universal-Chefs) zu kooperieren, hat ihren Preis: Die Konzerne verlangten Anteile an YouTube, die zunächst so gut wie nichts, nach der Übernahme durch Google aber beachtliche 50 Millionen Dollar wert waren. Zuzüglich wohlgemerkt der Beteiligung an künftigen Werbeeinnahmen.

Dass Google von diesen Gesprächen wusste, kann die New York Times zwar nicht bestätigen. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass die Unterhändler nicht von der Beteiligung am Eigenkapital YouTubes erfahren haben. Es ist sogar wahrscheinlich, dass Google diese Verhandlungen billigend in Kauf nahm, denn ein solcher Deal minimiert das rechtliche Risiko beträchtlich.

Allerdings wird Google nun damit rechnen müssen, dass auch andere Rechteinhaber vorstellig werden, um ähnlich günstige Deals zu vereinbaren. Denn bisher werden viele Künstler, Musikverlage, Filmstudios oder auch Fernsehstationen auf rechtliche Schritte beziehungsweise auf eine genaue Beobachtung der YouTube-Inhalte verzichtet haben, weil bei YouTube kein Blumentopf zu gewinnen war.

Nach der Übernahme durch Google und der großzügigen Beteiligung der 3 Musikkonzerne stellt sich das aber ganz anders dar.


Aus: "Musikindustrie bei YouTube beteiligt"  (19. Oktober 2006)
Quelle: http://www.intern.de/neue_meldungen/musikindustrie_bei_youtube_beteiligt_664.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Nun ist es wieder soweit. Jahre nachdem abertausende User pauschal als Raubkopierer abgeurteilt wurden und von zahlreiche Branchenverbänden angesichts sinkender Tonträger-Verkäufe mit Klagen eingedeckt wurden, fährt die Musikindustrie wieder scharfe Geschütze gegen ihre ureigene Zielgruppe auf: in einem Interview mit dem Branchenmagazin Billboard verlautbarte Doug Morris ungeniert, dass iPods lediglich ,,Speicher für gestohlene Musik wären". Und weil es so schön passt: Gerade ist auch die Meldung reingeflattert, dass Universal das Portal Myspace verklagt hat.


Aus: "Universal kann iPodder nicht leiden - Der Tonspion Wochenrückblick" (20.11.06)
Quelle: http://www.tonspion.de/info.php?id=1363&stil=news&TS=5a943fbae9e6e0fa9c93780103fa0c22


Textaris(txt*bot)

[...] zu einem zwei- bis dreistündigen kostenlosen Event mit Sektempfang, leckeren kleinen Häppchen Musik und einem Fotoshooting...

[...]  wo man beliebig einen Button anklickt und der ein Häppchen Musik abspielt das System den Rollenspiels...

[...] Kleine Häppchen Musik oder ein ganzes Menü –. kein Problem, hier findet jeder etwas...

[...] Im iTunes Music Stroe gibts derezit kleine Häppchen Musik für lau. Allerdings frag ich mich...

[...] Der kommerzialisierte Jazz: Eine Häppchen-Musik, platziert auf den Silbertabletts des Narzismus einer ersterbenden, kalten New Economy...

[...] Hier gibt es mal wieder ein nettes Häppchen Musik vom allseits sehr geschäzten...

[...] Ein feines Häppchen Musik flatterte mir noch kurz vor Redaktionsschluss in meinen Briefkasten, das ich Euch nicht vorenthalten möchte...

[...] Da clickt ja wer ganz absichtlich auf MEIN Magelo - Profil , und mit einem Häppchen Musik gebe ich MEINEM Char halt auch einen Hauch Individualität...

[...] Am Abend genießen wir bei Rotwein und kleinen Häppchen Musik von...

[...] Ein ganz konventionelles Häppchen Musik hatte die Ohren geöffnet. Ich begreif es nicht...

[...] Das übermuntere Ansagergesäusel samt Häppchenmusik nervte schlichtweg...




Textaris(txt*bot)

Quote[...] Die Verwertungsgesellschaft Gema hat eine einstweilige Verfügung gegen den Download-Dienst Rapidshare erwirkt. Grund: Über die Server des Unternehmens wurden rechtswidrig Musikdateien verteilt.

Bei Wiederholung droht Rapidshare nun ein Ordnungsgeld von 250.000 Euro. Rapidshare erlaubt jedem Nutzer das Hochladen von Dateien, diese werden dann automatisch zum Download bereitgestellt. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben der größte Internetdienst seiner Art – seit seiner Gründung im Juli 2001 seien insgesamt 30 Millionen Dateien hochgeladen worden.

Mit der einstweiligen Verfügung hat die Gema auch einen Etappensieg in einem viel größeren Streit errungen - es geht um den schwelenden Streit mit der weltgrößten Videotauschbörse Youtube. Hierbei möchte die Gema sowohl bei der frischgebackenen Google-Tochter wie auch bei anderen Hosting-Diensten und sozialen Netzwerken durchsetzen, dass diese die Verantwortung für die bei ihnen gespeicherten Inhalte übernehmen und entsprechend hart kontrollieren.

Bei Rapidshare ist man bislang der Meinung, dass ein Hoster nicht alle Dateien prüfen kann, die hochgeladen werden. Aus diesem Grund lehnt das Unternehmen die Verantwortung für Urheberrechtsverletzungen durch seine Nutzer ab. Auch ansonsten sieht der Plattformbetreiber dem weiteren Fortgang des Rechtsstreits gelassen entgegen.

"Der Beschluss des Landgerichts Köln zeigt in bemerkenswerter Weise, wie leicht es gelingt, deutsche Gerichte durch einseitige Sachverhaltsdarstellungen zu beeinflussen", sagte Geschäftsführer Bobby Chang. "Wir löschen alle Raubkopien, die uns bekannt werden, wir setzen darüber hinaus Software-Filter und ein ganzes Team von Abuse-Mitarbeitern ein. Damit leisten wir zur Bekämpfung von Raubkopien bereits mehr als die sonstigen Webhosting-Provider." Chang kündigte an, dass Rapidshare Rechtsmittel gegen den Beschluss einlegen wird.


Aus: "Einstweilige Verfügung: Gema setzt sich gegen Rapidshare durch" (19.01.2007)
Quelle: http://www.silicon.de/enid/b2b/24831


Textaris(txt*bot)

#31
Quote
[...] WELT.de: Nicht jeder findet Sprüche wie: ,,Deine Art zu singen klingt wie ein Darmverschluss", lustig.

Dieter Bohlen: Aber alle gucken es. Hören Sie, vor einem halben Jahr habe ich in Hamburg eine Pressekonferenz gegeben und gesagt, wenn wir mit der vierten Staffel von DSDS wieder "talk of the town" werden, wird es die erfolgreichste von allen sein. Keiner hat mir das geglaubt. Und jetzt? Hab' ich recht gehabt. Bis zu neun Millionen Zuschauer gucken zu, und der Marktanteil bei der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen lag sogar schon bei über 38 Prozent. Das schafft sonst keiner in Deutschland.

[...] Das Musikbusiness ist hammerhart. Sensible Menschen, die keine Kritik vertragen, haben da nichts verloren. Als ich früher bei Bertelsmann meine Nummern vorspielen wollte, da haben die gar nicht erst mit mir geredet. Ich hab' erst mal drei Jahre winseln müssen, dass ich mit jemandem sprechen durfte. Dann haben die auch nicht gleich "toll" gesagt, sondern: "Verschonen Sie uns mit ihrem Gesang." Das hat natürlich schon sehr wehgetan.

WELT.de Der Schlagersänger Tony Marshall hat in der vergangenen Woche in einem Interview gesagt, Sie könnten schlechter singen als die meisten Kandidaten.

Dieter Bohlen: (lacht) Ich sag' gegen ältere Herren nichts.

WELT.de Würden Sie sich selbst zum Recall einladen?

Dieter Bohlen: Ja, natürlich.

WELT.de Hm.

Dieter Bohlen: Also bitte. Sie können sich doch nicht vor jemanden setzen, der 60 oder 70 Millionen Modern-Talking-Platten auf der Welt verkauft hat, und sagen, ich könne nicht singen. Da kann man doch nicht sagen: "Ey, Alter, die 70 Millionen sind alle Flachköpfe und haben keine Ahnung."

WELT.de Sind Sie kritikfähig?

Dieter Bohlen:(lacht) Ja, aber wie.

WELT.de Aber Sie regen sich doch gerade auf?

Dieter Bohlen: (verschränkt die Arme) Nein, so bin ich immer.

WELT.de Die Kommission für Jugendmedienschutz hat ein Prüfverfahren eingeleitet. Begründung: "Antisoziales Verhalten wird hier von einer Identifikationsfigur wie Bohlen als cool und Erfolg versprechend dargestellt."

Dieter Bohlen: Ich will gar kein Vorbild sein. Ich komm' doch selber nicht mit mir klar. Manchmal weiß ich selber nicht so genau, warum ich gewisse Sachen mache. Ich bin ein Mensch, der seinen Gefühlen freien Lauf lässt. Man hat es nicht geschafft, mir mein Rückgrat zu verbiegen. Ich mach' das, was ich will. Manchmal ist das richtig, und manchmal geht es in die Hose.

WELT.de Sie werden von vielen Jugendlichen trotzdem als Vorbild gesehen.

Dieter Bohlen: Darum geht es doch gar nicht. In Deutschland ist es einfach schick, was gegen den Bohlen zu haben. Zack, schon ist man in der Zeitung. Sichere Bank. Die Politiker können über Klimaschutz reden - interessiert keinen Menschen, aber sobald da irgendein Bischof sagt: "Ich hab' auch was gegen Bohlen", ist er auf der Titelseite.

WELT.de Auf Teufel komm raus in die Medien zu wollen, wirft man Ihnen auch häufig vor. Im Dezember wurden Sie in Ihrem Haus überfallen, 90 Sekunden nach der Polizei waren die Paparazzi-Teams da.

Dieter Bohlen: Ja, das stimmt, hat ziemlich lange gedauert. Und die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" hat behauptet, ich hätte die gerufen. Das ist absoluter Schwachsinn. Es gibt keine Person in Deutschland, die so belagert wird wie ich. Ich werde fast 24 Stunden am Tag von denen verfolgt. Das ist total schrecklich, aber es ist eben so.

WELT.de Sie haben keine zwei Stunden nach dem Überfall einem "Bild"-Redakteur ein Interview gegeben. Das hätten Sie doch nicht machen müssen.

Dieter Bohlen: Nein, das hätte ich nicht. Da bin ich auch ganz ehrlich, das ist Geben und Nehmen in dieser Branche. Ich arbeite mit der "Bild" sehr kollegial zusammen. Da ist es schwer, Nein zu sagen.

WELT.de Sie hätten ermordet werden können - ein Nein hätte jeder verstanden.

Dieter Bohlen: In dem Moment war ich gar nicht in der Lage, so was zu entscheiden. Aber eigentlich muss ich ehrlich sagen, war ich sogar ganz froh, mit jemandem zu reden. Jetzt denken Sie bestimmt, warum redet der mit einem "Bild"-Reporter? Aber Martin Heidemanns war da, den kenn' ich seit 20 Jahren, wir sind sogar befreundet. Es hat mich abgelenkt, mit ihm zu reden. Reden hilft mir in solchen Momenten. Die Prominenz ist eben der Preis, den ich für meinen Erfolg zahle. Sonst wäre ich auch wohl kaum überfallen worden.

WELT.de Geld haben Sie genug, warum ziehen Sie sich also nicht zurück?

Dieter Bohlen: Wenn es danach geht, hätte ich schon 1985 aufhören können. Aber ich bin ein Macher.

WELT.de Gibt es Seiten an Ihnen, die die Öffentlichkeit nicht kennt?

Dieter Bohlen: Ich verstelle mich nicht, aber es gibt natürlich schon andere Seiten. Ich bin ein sehr politischer Mensch, war früher in der Deutschen Kommunistischen Partei, war jahrelang in der SPD. Es gab mal eine Abstimmung bei RTL, da sollten die Leute zwischen Schröder oder Bohlen wählen. Ich hab' 80 Prozent gekriegt.

WELT.de Wäre das noch was: Bundeskanzler Bohlen?

Dieter Bohlen: Nein. Zu schlecht bezahlt.


Aus: "DSDS: Bohlen-Interview: Wer zu den Superstars geht, hat selbst Schuld" Von Tina Kaiser (Artikel erschienen am 31.01.2007)
Quelle: http://www.welt.de/data/2007/01/31/1195430.html

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Quote[...] Der US-Medienriese Viacom, zu dem unter anderem die Sender MTV, Nickelodeon und Comedy Central gehören, will, dass die populäre Website YouTube mehr als 100.000 Videoclips entfernt. Es handelt sich dabei um Mitschnitte von Sendungen der Viacom-Sender. Zuvor waren monatelange Gespräche zwischen dem von Google gekauften YouTube und Viacom über eine Vergütung ergebnislos geblieben. Nach Viacom-Angaben wurden die Clips insgesamt 1,2 Milliarden Mal angesehen. "Wir konnten es nicht so weitergehen lassen", sagte ein Sprecher dem Wall Street Journal am Freitag.

Aus: "YouTube soll mehr als 100.000 Videos entfernen" (02.02.2007)
http://www.heise.de/newsticker/meldung/84736

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Quote[...] Die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA) hat eigenen Angaben zufolge eine einstweilige Verfügung gegen die Betreiber des Radio-Recorder-Dienstes MP3flat.com erwirkt. Das Landgericht Köln habe den Betreibern die Vervielfältigung geschützter Musikwerke im Rahmen des Dienstes ohne Zustimmung der GEMA untersagt, teilte die Rechteverwertungsgesellschaft am heutigen Freitag mit. Über den Webdienst können Musikfreunde Radioprogramme mitschneiden lassen und die Mitschnitte dann innerhalb einer bestimmten Frist auch auf den eigenen Rechner herunterladen.

Die GEMA sieht in dem Angebot eine Verletzung der Urheberrechte der von ihr vertretenen Komponisten, Textdichter und Musikverleger. Ohne Lizenz der GEMA würden über MP3flat.com monatlich bis zu 30.000 Musiktitel illegal zur Verfügung gestellt. Als Folge flatterte den Betreibern im Dezember vergangenen Jahres eine Abmahnung ins Haus – und die GEMA berichtete bereits von der Einstellung des Dienstes. Allerdings etwas voreilig, denn MP3flat.com bietet seine Dienstleistungen nach einigen Umgestaltungen auch heute noch an.

Nach Ansicht der Betreiber ist das Angebot von MP3flat.com vom Recht auf Privatkopie gemäß § 53 Urheberrechtsgesetz (UrhG) gedeckt. Auch wenn man dem Nutzer Technik und Festplattenplatz zur Verfügung stelle, handele sich doch um ganz private Radiomitschnitte, die jeweils einem einzelnen Nutzer zugeordnet werden. Einzelne Aufnahmen könnten nur individuell mittels Usernamen und Passwort abgerufen werden. Zudem seien alle Aufnahmen und der Download der mitgeschnittenen Radioprogramme kostenlos.

"Die von den Betreibern vorgebrachten Argumente vermochten das Gericht nicht zu überzeugen", schreibt die GEMA in einer Pressemitteilung. Der Dienst sei auch nach erfolgter Neugestaltung nicht von der Privatkopieregelung des § 53 UrhG gedeckt. Ob und wie es mit MP3flat.com weiter geht, ist derzeit nicht bekannt. Für Stellungnahmen – etwa zum genauen Wortlaut der einstweiligen Verfügung – waren weder MP3flat.com, die GEMA noch das Landgericht Köln am Freitagnachmittag erreichbar.

Quote
2. Februar 2007 19:29
Für pauschale Abgaben erwarte ich aber auch eine Gegenleistung.
Klaus818

Ich zahle inzwischen für jeden Scheiß Pauschalabgaben. Wenn ich für
einen alten Computer einer TreiberCD brenne, dann verdient die Mafia
dran. Wenn ich mir Linux installiere, dann verdient die Mafia dran.
Ich muß es ja auf CD oder DVD brennen.

Aber wenn ich das in Anspruch nehmen will, für was ich bezahlt habe,
dann bin ich ein Raubdownloader.

Und diese kriminellen Vereinigungen haben ja ihre Vertreter in der
aktuellen Ministerriege platziert.

Quote
2. Februar 2007 19:56
GEMA und GEZ - Die Volksverdummungsmaschinerie auf vollen Touren
Dirk Hillbrecht

wir halten fest: Die GEZ verlangt Gebühren für Computer und Internet
und gleichzeitig geht die GEMA gegen diejenigen Dienste vor, die die
Möglichkeiten der Mediennutzung per Computer und Internet
ausschöpfen. Und was macht die Politik? Sie stimmt kritik- und
vorbehaltlos in das Wehklagen des großindustriell-mafiösen
Verwerterkartells ein und fabuliert was vom "Schutz geistigen
Eigentums". Das von den "Volksvertretern" vertretene Volk ist mal
wieder ein bemerkenswert kleiner Teil der Gesamtmenge...

Man kann nicht so viel fressen wie man kotzen möchte!

Ciao, Dirk


Quote
2. Februar 2007 21:51
Ich fordere GEMA/GEZ für Hörgeräte !!!
Macbom

Warum muss man denn noch nicht für HÖRGERÄTE GEZ oder Gema zahlen ?


Aus: "GEMA lässt bei MP3flat.com nicht locker" (02.02.2007)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/84735


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Bei MTV und Viva hat Theweleit ein «einig Volk von angehenden Zuhältern des Anti-Lust-Lebens, Ruinateuren des Öffentlichen» ausfindig gemacht. Und kann der andauernden Produktion von Stars und Sternchen nicht viel abgewinnen: «Beinarbeit also, das eigene Körpergewicht in den Frontbereich der Scheinwerfer hieven und wieder verschwinden in der nächsten Sprühwolke, die eine neue Schnuppe ausspuckt, mit offenen Keramikzähnchen, um den nächsten Schwall wurstegaler Töne durchzulassen. Was für eine behämmerte Veranstaltung.»...

Aus: "Donald Ducks hoch komplexe Verfahren" Von Jan Süselbeck (02.03.2006)
Quelle: http://www.netzeitung.de/voiceofgermany/385031.html