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[Luchino Visconti... (Notizen)]

Started by Textaris(txt*bot), December 04, 2007, 04:14:44 PM

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Textaris(txt*bot)

Quote[...] Luchino Visconti (* 2. November 1906 als Conte Don Luchino Visconti di Modrone in Mailand; † 17. März 1976 in Rom) war ein italienischer Schriftsteller, Theater- und Filmregisseur.

Aus der aristokratischen Familie der Herzöge von Visconti in Mailand abstammend (einer der reichsten in Norditalien), ging er mit 30 Jahren nach Paris und begann seine Karriere 1936 als Assistent von Jean Renoir. Nach einer kurzen USA-Reise, bei der er auch Hollywood besichtigte, kam er zurück nach Italien, um 1939 erneut als Renoirs Assistent zu arbeiten, jetzt bei dem Film La Tosca, dessen Produktion kriegsbedingt unterbrochen und später vom deutschen Regisseur Karl Koch beendet wurde.

Zusammen mit Roberto Rossellini trat Visconti dem salotto von Vittorio Mussolini bei, dem Sohn von Benito Mussolini und seinerzeit nationalem Kulturzensor, wo er vermutlich auch Federico Fellini traf. Mit Gianni Puccini, Antonio Pietrangeli und Giuseppe De Santis schrieb er das Drehbuch seines ersten Films als Regisseur: Ossessione (Obsession) (1943), ein Werk, das eine neue Stilrichtung, den Neorealismus, begründete, der dem italienischen Nachkriegsfilm wesentliche Impulse gab.

Visconti war ebenso ein gefeierter Theaterregisseur. In den Jahren 1946–1960 brachte er viele Aufführungen der Rina Morelli-Paolo Stoppa-Kompagnie mit Vittorio Gassman auf die Bühne, und bis in die 1970er Jahre war er für das Sprechttheater tätig. Bedeutend war auch seine Tätigkeit als Opernregisseur, die ihn u. a. an die Mailänder Scala, die Wiener Staatsoper und die Londoner Covent Garden Opera führte, wo er vor allem Opern von Giuseppe Verdi - darunter 1953 eine berühmte Traviata an der Scala (Dirigent Carlo Maria Giulini) oder der vielgelobte Falstaff (Dirigent Leonard Bernstein) 1966 an der Wiener Staatsoper -, aber auch von Wolfgang Amadeus Mozart, Giacomo Puccini oder Richard Strauss in Szene setzte.

1948 schrieb er und inszenierte später auch La terra trema (deutsch:Die Erde bebt), nach dem Roman I Malavoglia von Giovanni Verga.

Visconti hatte während seiner Pariser Zeit kommunistische Sympathien entwickelt. Er wurde 1944 wegen Widerstandstätigkeiten gegen den Faschismus verhaftet. Nach dem Krieg trat er öffentlich für die KPI ein. Der Konflikt, der sich aus dieser Weltanschauung und seiner Herkunft aus einem der ältesten und reichsten Adelsgeschlechter Italiens ergibt, ist in seinen Werken spürbar. Er selbst, finanziell immer unabhängig, traditionell erzogen und umfassend gebildet, betrachtete sich einer vergangenen Welt, der des 19. Jahrhunderts, zugehörig. In dem Film 'Il Gattopardo' (Der Leopard) thematisiert er das Vergehen einer alten Gesellschaftsordnung und das Aufgehen 'moderner Zeiten'. Der Revolte von 1968 stand er ablehnend gegenüber.

Auch wenn er dies nie in besonderer Weise betonte, war Viscontis Homosexualität offensichtlich und er scheute sich nie, mit seinen Freunden und Begleitern gesehen zu werden, u. a. mit dem deutschen Schauspieler Udo Kier. Viscontis letzter, längerer Lebensgefährte war seit 1964 der österreichische Schauspieler Helmut Berger.

Sein Neffe Eriprando Visconti arbeitete ebenfalls als Filmregisseur (u.a. Una spirale di nebbia).

Filmografie (Auswahl):

    * 1943 - Besessenheit (Ossessione) nach James M. Cains Wenn der Postmann zweimal klingelt
    * 1945 - Tage des Ruhms (Giorni di Gloria)
    * 1948 - Die Erde bebt (La Terra trema)
    * 1951 - Appunti su un fatto di cronaca
    * 1951 - Bellissima
    * 1954 - Sehnsucht (Senso)
    * 1957 - Weiße Nächte (Le notti bianche)
    * 1960 - Rocco und seine Brüder (Rocco e i suoi fratelli)
    * 1961 - Boccaccio '70 (nach Boccaccios Decamerone)
    * 1963 - Der Leopard (Il Gattopardo) nach Giuseppe Tomasi di Lampedusas Roman
    * 1965 - Sandra - Die Triebhafte (Vaghe stelle dell'Orsa)
    * 1967 - Der Fremde (Lo Straniero) nach Albert Camus Der Fremde
    * 1969 - Die Verdammten (La caduta degli dei)
    * 1970 - Alla ricerca di Tadzio
    * 1971 - Tod in Venedig (Morte a Venezia) nach Thomas Manns Novelle Der Tod in Venedig
    * 1972 - Ludwig II. (Ludwig)
    * 1974 - Gewalt und Leidenschaft (Gruppo di famiglia in un interno) mit Helmut Berger
    * 1976 - Die Unschuld (L'Innocente)





Aus: "Luchino Visconti" (12/2007)
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Luchino_Visconti


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Der Industriekonzern ThyssenKrupp hat im abgelaufenen Geschäftsjahr dank der hohen Stahlnachfrage Rekordwerte bei Umsatz und Ergebnis erzielt und will seinen Aktionären eine höhere Dividende zahlen. Die Dividende solle um 30 Prozent auf 1,30 Euro je Aktie erhöht werden. Vor Steuern habe der Gewinn 2006/2007 ohne Berücksichtigung von Sondereffekten bei 3,799 Milliarden Euro gelegen nach 2,623 Milliarden Euro im Vorjahr, teilte der größte deutscher Stahlkocher am Dienstag in Düsseldorf mit.

Inklusive Sonderposten wie etwa einer Kartellstrafe im Aufzuggeschäft lag das Vorsteuerergebnis bei 3,33 Milliarden Euro. Der Umsatz verbesserte sich von 47,1 Milliarden auf 51,7 Milliarden Euro. Von dpa-AFX befragte Analysten hatten im Schnitt bei einem Umsatz von 51,8 Milliarden Euro mit einem bereinigten Vorsteuergewinn von 3,834 Milliarden Euro gerechnet.

ThyssenKrupp selbst hatte beim Umsatz einen Wert von mehr als 50 Milliarden Euro in Aussicht gestellt und einen bereinigten Gewinn vor Steuern von rund 3,6 Milliarden Euro. Der Auftragseingang sei um acht Prozent auf 54,6 Milliarden Euro geklettert. Beim Gewinn je Aktie verzeichnete das Unternehmen einen Anstieg um rund ein Drittel auf 4,30 Euro. Davon sollen 1,30 Euro je Aktie als Gewinnbeteiligung an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Die Ausschüttungsquote liegt damit bei rund 30 Prozent. Dieses Niveau peilt ThyssenKrupp künftig als Mindestwert an. (dpa-AFX)


Aus: "ThyssenKrupp schließt mit Rekordwerten" (NZ, 04.12.2007)
Quelle: http://www.netzeitung.de/wirtschaft/832490.html

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Quote[...] Seine historischen Wurzeln vereinen fast die gesamte Geschichte der rheinisch-westfälischen Schwerindustrie und damit der Industrialisierung Deutschlands. Der ThyssenKrupp-Konzern geht auf eine Vielzahl von unterschiedlichen Vorgängerunternehmen zurück, die sich vor allem im Zuge der Konsolidierung der Kohlen-, Eisen- und Stahlindustrie zusammengefunden haben. Die Unternehmerpersönlichkeiten der Vorgängerunternehmen prägten im 19. und frühen 20. Jahrhundert wesentlich die deutsche Industriepolitik und nahmen Einfluss auf die deutsche Innen- und Außenpolitik.

[...] Die insgesamt 187.586 Mitarbeiter verteilen sich auf 679 Einzelunternehmen weltweit (Stand: 30. September 2006). Die belegschaftsstärksten Standorte sind Duisburg, Dortmund, Bochum, Hamburg, Krefeld und das Siegerland (Werk Eichen und Ferndorf).


http://de.wikipedia.org/wiki/ThyssenKrupp (12/2007)

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QuoteFritz Thyssen (* 9. November 1873 in Mülheim an der Ruhr; † 8. Februar 1951 in Buenos Aires) war ein deutscher Unternehmer.

[...] Im Juli 1933 wurde Thyssen zum Mitglied des soeben von Hermann Göring ,,umgestalteten" Preußischen Staatsrates ,,auf Lebenszeit" ernannt, im November für die NSDAP Mitglied des Reichstages. Wenig später erkannten die NS-Gauleiter von Essen, Düsseldorf, Westfalen-Nord und Westfalen-Süd Thyssen dank seiner Mitgliedschaft im Staatsrat und Reichstag freiwillig als oberste staatliche Autorität in wirtschaftspolitischen Fragen an. [3] Thyssen wurde Mitglied der Akademie für Deutsches Recht, erhielt Sitz und Stimme im Generalrat der Wirtschaft und im Sachverständigenrat für Bevölkerungs- und Rassenpolitik beim Reichsinnenministerium. Auch in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, dem Vorläufer der Max-Planck-Gesellschaft, war Thyssen Senator. [4]



[...] Im Mai 1933 gründete Thyssen unterstützt von Hitler ein ,,Institut für Ständewesen" in Düsseldorf, in dem Thyssen seine Ständestaat-Ideologie wissenschaftlich vertiefen wollte. Obwohl dem Institut in ihrer Mehrheit NSDAP-Mitglieder angehörten, sahen manche in der Teilnahme an den Wochenendkursen und Vorlesungen eine Ausweichmöglichkeit vor der Vollmitgliedschaft in der Partei. Doch ab August 1933 gründete Dr. Robert Ley zwei konkurrierende Schulen für Wirtschaft und Arbeit für seine Deutsche Arbeitsfront, die sich mit ,,grundlegenden Ausführungen zum ständischen Aufbau" beschäftigten und Thyssens Institut bekämpften. Als die Anfeindungen zunahmen, schrieb Thyssen im Juni 1934 an Hitler, wobei er sich über die Verdächtigungen und Unterstellungen aus Parteikreisen, er sei ,,doktrinär, besserwisserisch, staatsfeindlich, politisch-katholisch und nicht nationalsozialistisch" beklagte. Statt einer Antwort wurde der Besuch der Kurse verboten, Mitarbeiter des Instituts in Gefängnisse und Konzentrationslager gebracht. Weitere Meinungsverschiedenheiten zwischen Thyssen und Hitler entstanden, als sich Thyssen für die Freilassung des ins Konzentrationslager verschleppten ehemaligen preußischen Wohlfahrtsministers Heinrich Hirtsiefer und den abgesetzten Düsseldorfer Oberbürgermeister Dr. Robert Lehr vergeblich bei Göring einsetzte. [5] Als Reaktion auf die Absetzung des Düsseldorfer Regierungspräsidenten Schmid, der wegen der jüdischen Herkunft seiner Ehefrau verjagt wurde, legte Thyssen in einem Schreiben an Göring seine Mitgliedschaft im Preußischen Staatsrat unter Protest nieder. [6]

Thyssen kritisierte die Judenpogrome und den sich abzeichnenden Krieg Deutschlands gegen die Westmächte; er befürwortete jedoch einen Krieg gegen die Sowjetunion. Am 31. August 1939 erhielt Thyssen die Aufforderung zur Teilnahme an einer Reichstagssitzung in Berlin. Thyssen telegraphierte am gleichen Tag vom Postamt Bad Gastein auf normalen Postweg an Göring: ,,Ich kann dieser Aufforderung wegen unbefriedigenden Gesundheitszustands nicht Folge leisten. Nach meiner Meinung sollte ein Art Waffenstillstand möglich sein, um Zeit zum Verhandeln zu gewinnen. Ich bin gegen den Krieg. Durch einen Krieg wird Deutschland auch in Abhängigkeit von Russland auf dem Gebiet der Rohstoffe gelangen und dadurch seine Stellung als Weltmacht verlieren." [6]

[...] Am 2. September 1939 emigrierte er mit Ehefrau, Tochter und Schwiegersohn zuerst in die Schweiz. Von dort richtete er am 1. Oktober 1939 einen Brief an Göring, in dem er seine Rückkehr nach Deutschland von der Zusage abhängig machte, ,,dass die deutsche Öffentlichkeit darüber aufgeklärt wird, dass ich als Reichstagsabgeordneter gegen den Krieg gestimmt habe. Sollten noch andere abgeordnete ebenso gestimmt haben, so soll ihr Votum auch bekannt gegeben werden." [6] Diese Provokation beantworteten die Nazis durch Enteignung seines Besitzes in Deutschland und Ausbürgerung. Thyssen wollte seiner Tochter und seinem Schwiegersohn nach Argentinien folgen, hatte sich bereits freies Geleit durch Italien zusichern lassen, als er nach einem Besuch seiner sterbenden Mutter in Brüssel und einem Zusammenbruch seiner Ehefrau zur Erholung nach Cannes in Südfrankreich reiste.

In Südfrankreich diktierte er 1940 dem Journalisten Emery Reeves das Buch ,,I Paid Hitler" (,,Ich habe Hitler finanziert"), eine Abrechnung mit Hitler und seiner eigenen Rolle bei Hitlers Aufstieg. Noch bevor er die Diktate alle Korrektur gelesen und freigegeben hatte, marschierten deutsche Truppen in Frankreich ein. Gegen die ausdrückliche Zusicherung Marschall Pétains, Thyssen nicht an Nazideutschland auszuliefern, wurde er Ende 1940 auf Druck der Gestapo verhaftet und nach Deutschland ausgeliefert. [7]

Dort wurde er in verschiedene Konzentrationslager gebracht (unter ,,Ehrenhaft" genannten Bedingungen; anfangs mit seiner Frau Amélie in einem Sanatorium in Neubabelsberg bei Potsdam, dann im November 1943 im KZ Sachsenhausen, am 11. Februar 1945 im KZ Buchenwald, am 3. April im Gefängnis Regensburg und schließlich im KZ Dachau). Emery Reeves veröffentlichte das Buch ,,I Paid Hitler" ohne Thyssens Freigabe 1941; Thyssen distanzierte sich nach dem Krieg davon und setzte durch, dass niemals eine deutsche Übersetzung erschien.

Nach Kriegsende wurde Thyssen von den Alliierten interniert und 1948 wieder freigelassen. Eine Spruchkammer im Entnazifizierungsverfahren stufte ihn 1948 als minderbelastet ein. [8]

Noch im Dezember 1948 zog er nach Buenos Aires (Argentinien) zu seiner Tochter Anita, die seit 1936 mit dem ungarischen Grafen Gabor Zichy (1910–1972) verheiratet war. Am 8. Februar 1951 starb er dort an einem Herzschlag. Fritz Thyssen war seit 1900 mit Amélie Thyssen (1877–1965) verheiratet.

[...] Hans O. Eglau: Fritz Thyssen. Hitlers Gönner und Geisel. Berlin, Siedler, 2003, 379 S., ISBN 3886807630


Aus: "Fritz Thyssen" (12/2007)
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Thyssen

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Quote[...] Alfried Felix Alwyn Krupp von Bohlen und Halbach (* 13. August 1907 in Essen; † 30. Juli 1967 in Essen) war Inhaber der Krupp-Werke unter anderem während des Dritten Reichs.

[...] Alfried von Bohlen und Halbach studierte von 1928 - 1934 Ingenieurwissenschaften in München, Berlin und Aachen. 1935 trat er in das Familienunternehmen, die Friedrich Krupp AG, ein. Er war zunächst in der Hauptverwaltung des Konzerns in Essen tätig. 1936 wurde er Prokurist. Im Oktober desselben Jahres wechselte er als Assistent in die Abteilung für Rüstungsproduktion und Artilleriekonstruktion. 1938 wurde er Leiter der Rohstoff- und der Rüstungsabteilung und Mitglied des Direktoriums (Vorstand).

Im März 1943 wurde Alfried von Bohlen und Halbach in Nachfolge seines Vaters Gustav Krupp von Bohlen und Halbach Vorsitzender des Direktoriums der Friedrich Krupp AG. Auf Initiative seiner Eltern (seine Mutter Bertha Krupp von Bohlen und Halbach war zu diesem Zeitpunkt Inhaberin nahezu aller Aktien der Krupp AG) erließ Hitler am 12. November 1943 eine Verordnung, die sogenannten Lex Krupp, wonach die Krupp AG in ein Einzelunternehmen umgewandelt wurde, dessen Alleininhaber ein Familienmitglied werden sollte, welches berechtigt sein sollte, den Namen Krupp seinem jeweiligen Familiennamen voranzustellen. Am 15. Dezember 1943 wurde Alfried Krupp von Bohlen und Halbach alleiniger Inhaber der Firma Krupp. Zu diesem Zeitpunkt war die Firma ein bedeutendes Industrieunternehmen und einer der wichtigen Rüstungslieferanten des Dritten Reichs. Während des 2. Weltkrieges beschäftigte Krupp wie auch alle anderen großen deutschen Unternehmen Zwangsarbeiter. Aufgrund der stetigen Fluktuation ist eine Gesamtzahl nicht zu ermitteln, der höchste Personalstand an Kriegsgefangenen und ausländischen Zivil- bzw. Zwangsarbeitern zu einem Stichtag lag am 1.1.1943 bei ca. 25 000. Diese Arbeiter wurden in verschiedenen Krupp-Betrieben eingesetzt. Die gelegentlich angeführte Zünderfabrik bei Auschwitz wurde zwar von Krupp-Personal eingerichtet, dann aber ab 1943 von der Firma Union Werl zur Produktion genutzt.

Krupp von Bohlen und Halbach war bereits seit 1931 förderndes Mitglied der SS. 1935 wurde er Mitglied des Nationalsozialistischen Fliegerkorps (NSFK), wo er zuletzt den Rang eines Standartenführers innehatte. Ab 1938 war er Mitglied in der NSDAP.

1937 wurde Krupp von Bohlen und Halbach - ebenso wie sein Vater - zum Wehrwirtschaftsführer ernannt. Zudem war er Stellvertreter seines Vaters in dessen Funktion als Kuratoriumsvorsitzender der Adolf-Hitler-Spende der deutschen Wirtschaft. Er war 1941 Mitbegründer und anschließend Präsidiumsmitglied der Reichsvereinigung Kohle und ab 1942 stellvertretender Vorsitzender der Reichsvereinigung Eisen. Außerdem war er Beiratsmitglied der Ausfuhrgemeinschaft für Kriegsgerät, Mitglied des Rüstungsrats beim Reichsminister für Rüstung und Kriegsproduktion sowie Mitglied des Verwaltungsrats der Berg- und Hüttenwerksgesellschaft Ost mbH (BHO). Nach Kriegsbeginn war er für die Demontage von Betrieben in den besetzten Gebieten und deren Wiederaufbau im Deutschen Reich verantwortlich.

Krupp von Bohlen und Halbach war ein begeisterter Segler. Bei den Segelwettbewerben der Olympischen Sommerspiele 1936 vor Kiel gewann er mit der Crew seiner 8-Meter-Rennyacht Germania III für Deutschland die Bronzemedaille.

Am 11. April 1945 wurde Krupp von Bohlen und Halbach von amerikanischen Truppen in der ,,Villa Hügel" unter Arrest gestellt und sein gesamtes Vermögen beschlagnahmt. Nachdem die Alliierten zunächst beabsichtigt hatten, seinen Vater im Rahmen des ersten Nürnberger Prozesses gegen die Hauptkriegsverbrecher anzuklagen, was jedoch wegen dessen Gesundheitszustand unterblieb, klagten die Amerikaner Krupp von Bohlen und Halbach zusammen mit 11 leitenden Mitarbeitern der Firma Krupp 1947 in einem gesonderten Verfahren (Fall X: Krupp-Prozess) an.

1948 wurde er wegen "Sklavenarbeit" (Einsatz von Zwangsarbeitern) und "Plünderung" von Wirtschaftsgütern im besetzten Ausland zu 12 Jahren Haft und Einziehung seines gesamten Vermögens verurteilt. In der Anklageschrift wurde ihm auch die Planung eines Angriffskrieges und die damit verbundene Verschwörung vorgeworfen. Von dieser Schuld wurde er jedoch freigesprochen, da in der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg sein Vater und nicht er die Geschicke der Firma leitete.

[...] Auf der Grundlage eines Gutachtens unabhängiger amerikanischer Sachverständiger wurde Krupp von Bohlen und Halbach durch Entscheidung des amerikanischen Hohen Kommissars für Deutschland John Jay McCloy am 31. Januar 1951 begnadigt und vorzeitig aus der Haft entlassen.

1953 kam es zum Abschluss des sogenannten ,,Mehlemer Vertrages" zwischen Krupp von Bohlen und Halbach und den Regierungen der USA, Großbritanniens und Frankreichs. Durch diesen Vertrag wurde ihm sein gesamtes Vermögen unter bestimmten Bedingungen zurückerstattet. Eine der wesentlichen Bedingungen war die Bestimmung, dass die Berg- und Hüttenbetriebe vom Krupp-Konzern abgetrennt und bis zum Jahr 1959 verkauft würden.

Im März 1953 übernahm Krupp von Bohlen und Halbach wieder die Leitung des Unternehmens. Ende des gleichen Jahres holte er Berthold Beitz als Generalbevollmächtigten in den Konzern. Er stellte das Unternehmen vollständig auf zivile Produktion, hauptsächlich auf Anlagenbau, um. Die Krupp AG erreichte auch schnell wieder ihre Stellung als führender Stahlproduzent. Tatsächlich wurden nämlich die Berg- und Hüttenbetriebe in der Folgezeit zwar - wie im ,,Mehlemer Vertrag" vorgesehen - abgetrennt, jedoch letztlich nicht verkauft. Vielmehr wurden sie 1960 zusammengefasst und mit dem Bochumer Verein für Gussstahlfabrikation AG fusioniert.

Kurz vor seinem Tod verfügte Krupp von Bohlen und Halbach die Gründung einer Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die ,,Ausdruck der dem Gemeinwohl verpflichteten Tradition des Hauses Krupp" sein sollte. Mit seinem Tod ging sein gesamtes Vermögen auf die Stiftung über. Dies wurde möglich durch den Verzicht seines Sohns Arndt von Bohlen und Halbach auf das Erbe. Die Stiftung nahm ihre Tätigkeit am 1. Januar 1968 auf und verwendet die ihr aus ihrer Unternehmensbeteiligung zufließenden Erträge ausschließlich und unmittelbar für gemeinnützige Zwecke. Die Stiftung ist heute größte Einzelaktionärin der ThyssenKrupp AG.


[...]     

* William Manchester: The Arms of Krupp. Michael Joseph Ltd., London 1968
* Lothar Gall: Krupp im 20. Jahrhundert. 2002, Siedler Verlag. ISBN 3886807428


Aus: "Alfried Krupp von Bohlen und Halbach" (12/2007)
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Alfried_Krupp_von_Bohlen_und_Halbach

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[...]

Quote[...] 1969 entstand der erste Film, auf Deutsch "Die Verdammten", der in einer modernen Version von "Macbeth" den Untergang einer Großindustriellenfamilie schildert, deren Mitglieder sich gegenseitig auslöschen und die mit den Nazis paktierte. Ähnlichkeiten mit der Essener Stahldynastie Krupp in der "Villa Hügel" waren beabsichtigt. [...] "Für den Regisseur war die Familie der Raum, Geschichte als Energiefeld erfahrbar zu machen.


Aus: "Götterdämmerung. Luchino Viscontis deutsche Trilogie" Von Ulrike Mattern (jump-cut.de, Datum ?)
Quelle: http://www.jump-cut.de/visconti.html

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Quote[...] Diese lose an der Krupp-Familiengeschichte orientierte Chronik vom Schicksal einer Stahldynastie in der Nazizeit zeigt Visconti am Olymp seines stilistischen Schaffens: Inzest, Schuld, Intrigen, Helmut Berger in drag, wuchtige, opernhafte Inszenierungsblöcke. An Aussage kommt nicht viel heraus, aber als Stück campy Pop-Art ist das hier ein Meisterwerk. Mit Dirk Bogarde, Ingrid Thulin, Helmut Griem.


Aus: " Götterdämmerung/Die Verdammten - Sehr schwülstiges, sehr empfehlenswertes Epos von Luchino Viconti" (Eine Kritik von Christoph Huber, Datum ?)
Quelle: http://www.allesfilm.com/show_article.php?id=20208

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Quote[...] 27. Februar 1933: Als die Nachricht vom Reichtagsbrand in die Geburtstagsfeier des Familienoberhaupts Joachim von Essenbeck platzt, werden die kontroversen Meinungen innerhalb der Industriellenfamilie sichtbar.

...


[...]  Kaum ein anderer Film Viscontis war so umstritten wie "Die Verdammten". Kritiker warfen dem Regisseur vor, ein ernstes Thema wie den deutschen Faschismus unpassenderweise ins Melodramatisch-Opernhafte zu übersetzten. Wolfram Schütte führte die weitgehende Ablehnung des Films auf seine Nähe zu Thomas Manns und Richard Wagners Werk zurück: "Es ist ihr Zug und Wille zum großen Format, zum Standardwerk, zum Monumentalen und grandios Massenhaften, der höchst unzeitgemäß, verschwenderisch-ästhetisierend erscheint." Viscontis erster Teil seiner "deutschen Trilogie" ist so betrachtet weniger ein unpolitischern Film als vielmehr der Versuch, die Ästhetisierung des Politischen zu thematisieren, wie sie sich durch die deutschen Kulturgeschichte zieht.


Aus: "Die Verdammten (La caduta degli dei; IT/D/CH, 1969)" (23. Mai 2003 Filmredaktion 3sat)
Quelle: http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/film/reihen/46937/index.html

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Quote[...] Luchino Viscontis düsteres Sittengemälde von Verrat und Dekadenz in der Abenddämmerung der nationalsozialistischen Herrschaft.Vom Reichstagsbrand bis zur ,,Nacht der langen Messer", in der Hitler seine Feinde in den eigenen Reihen liquidieren wollte, spannt sich das blutige Epos von Unmoral und Niedergang des Dritten Reiches in beklemmender Wirklichkeitsnähe.Dirk Bogarde ist ein moderner McBeth, der souverän und rücksichtslos die Herrschaft über das deutsche Stahl-Imperium gewinnt, während Hitlers Aufstieg an die Macht beginnt. Helmut Griem spielt einen SA-Führer, dessen dummes, machtergreiferisches Gehabe ein jähes Ende findet, als er in der ,,Nacht der langen Messer" von der SS hingeschlachet wird.Der Film wirft erbarmungslose Schlaglichter auf Psyche und Gemüt der Nationalsozialisten und einer Industriellen-Dynastie, die ihnen, freiwillig oder nicht, zum Wegbereiter wurde.


Aus: "Die Verdammten (La caduta degli dei; IT/D/CH, 1969)" (More - Film & Kino Magazin, Datum ?)
Quelle: http://www.more-magazin.de/showmovie.php?id=3156

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Quote[...] Luchino Visconti (* 2. November 1906 als Conte Don Luchino Visconti di Modrone in Mailand; † 17. März 1976 in Rom) war ein italienischer Schriftsteller, Theater- und Filmregisseur.

Aus der aristokratischen Familie der Herzöge von Visconti in Mailand abstammend (einer der reichsten in Norditalien), ging er mit 30 Jahren nach Paris und begann seine Karriere 1936 als Assistent von Jean Renoir. Nach einer kurzen USA-Reise, bei der er auch Hollywood besichtigte, kam er zurück nach Italien, um 1939 erneut als Renoirs Assistent zu arbeiten...


Aus: "Luchino Visconti" (12/2007)
http://de.wikipedia.org/wiki/Luchino_Visconti