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[Kriminalität... (Notizen)]

Started by Textaris(txt*bot), June 14, 2007, 02:45:21 PM

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Textaris(txt*bot)

Quote[...] Der Begriff der Kriminalität (von lat. crimen ,,Beschuldigung, Anklage, Schuld, Verbrechen") orientiert sich im Wesentlichen an der juristischen Definition der Straftat. Während sich die ,,Straftat" oder der materielle Verbrechensbegriff jedoch eher an dem individuellen Verhalten misst, werden mit ,,Kriminalität" die Straftaten als Gesamtphänomen (Makrophänomen) bezeichnet.

[...] Da es sich um ein schwerwiegendes gesellschaftliches Problem handelt, sucht die Kriminologie noch immer nach einer gemeinhin akzeptierten Erklärung der Ursachen von Kriminalität. Dass Kriminalität in allen Altersgruppen, allen Sozialsystemen und an allen Orten zu finden ist ("Ubiquitätsthese"), ist eine Annahme der herrschenden Meinung. Kriminalität ist hiernach auch unabhängig vom politischen System zu finden. Auch wenn in der Frühzeit der DDR die Kriminalität als bürgerliches Überbleibsel des vorsozialistischen Systems angesehen wurde, war auch in den späten 1980er Jahren Kriminalität in jedem sozialistischem Staat zu finden.

Sowohl individuelle als auch Faktoren der Umgebung (z.B. die Anlage-Umwelt-Auffassung) werden herangezogen. Wirklich durchsetzen konnte sich bisher keine der vielen Theorien; sämtliche Theorien sind letztendlich inadäquat.


Aus: "Kriminalität" (06/2007)
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Kriminalit%C3%A4t

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Quote[...] Die antisoziale oder auch dissoziale Persönlichkeitsstörung (APS) ist gekennzeichnet durch eine Missachtung sozialer Verpflichtungen und herzloses Unbeteiligtsein an Gefühlen anderer. Zwischen dem Verhalten und den herrschenden sozialen Normen besteht eine erhebliche Diskrepanz. Das Verhalten erscheint durch nachteilige Erlebnisse, einschließlich Bestrafung, nicht änderungsfähig. Es besteht eine geringe Frustrationstoleranz und eine niedrige Schwelle für aggressives, auch gewalttätiges Verhalten; weiterhin eine Neigung, andere zu beschuldigen, oder vordergründige Rationalisierungen für das Verhalten anzubieten, durch das die betreffende Person in einen Konflikt mit der Gesellschaft geraten ist. Laut DSM-IV sind 3% der Männer und 1% der Frauen betroffen. APS ersetzt die veralteten Bezeichnungen Psychopathie und Soziopathie.

[...] Das Phänomen der antisozialen Persönlichkeit hat auch Eingang in die Literatur gefunden. Siri Hustvedt, eine amerikanische Schriftstellerin, beschreibt in ihrem Buch "Was ich liebte" (Originaltitel "What I loved", 2003) mindestens zwei Charaktere mit Symptomen der antisozialen Persönlichkeitsstörung. Gegen Ende ihres Buches erwähnt sie die Hinwendung einer anderen Romanfigur zu diesem Phänomen mit folgenden Worten: Violets "Forschungen haben sie vom 18. Jahrhundert in die Gegenwart geführt, von dem französischen Irrenarzt Pinel zu einem lebenden Psychiater namens Kernberg. Terminologie und Ätiologie der Krankheit, die sie untersucht, mögen sich mit der Zeit verändert haben,aber Violet hat sie in allen Formen aufgespürt: folie lucide, Geisteskrankheit, Schwachsinn, Soziopathie, Psychopathie und antisoziale Persönlichkeit, kurz ASP. Heutzutage gehen die Psychiater bei der Diagnose der Störung nach Checklisten vor, die sie in Ausschüssen überprüfen und auf den neuesten Stand bringen, doch die am häufigsten vorkommenden Charakterzüge sind: Wandlungsfähigkeit und Charme, pathologisches Lügen, fehlende Einfühlung und Reue , dafür Impulsivität, Gerissenheit und Neigung zur Manipulation, frühe Verhaltensstörungen und die Unfähigkeit, aus Fehlern zu lernen oder auf Strafen zu reagieren." In ihrer Danksagung zitiert sie diverse Quellen an Sekundärliteratur, so den erwähnten Otto F. Kernberg und Donald W. Winnicott


Aus: "Antisoziale Persönlichkeitsstörung" (06/2007)
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Dissoziale_Pers%C3%B6nlichkeitsst%C3%B6rung


Textaris(txt*bot)

#1
Quote[...] "Ja, meine Herrschaften, habe ich da drüben manchen Präsidenten in mancher Republik kommen und gehen sehen, habe selber geholfen, den Exzellenzen Stühle zuzurücken oder sie ihnen unterm Sitze wegzuziehen, wie's sich gerade schickte. Venezuela machte mich zum Luogotenente, Paraguay zum Major; aber Seine Majestät Dom Pedro von Brasilien war am gnädigsten gegen mich, und so fand ich denn auch am meisten Gefallen an ihm. Wir beide haben jetzt manch liebes Jahr das vielfarbige Gesindel in Rio de Janeiro zur Ordnung und Tugend angehalten; er durch regelrecht richtige konstitutionelle Güte, ich durch flache Säbelhiebe und im Notfall durch einen kurzen Galopp, drei Schwadronen hintereinander, rund über das Pack weg. Meine Herren und Sie, liebes Fräulein, Sie werden sicherlich noch einmal erschrecken und mich von der Seite ansehen; aber es ist nicht anders, und bei der Wahrheit soll der Mensch bleiben: wenn ich das Köpfen aufgegeben habe, so habe ich mich desto energischer auf das Hängen gelegt und gefunden, daß es eine viel reinlichere Arbeit ist und seinen Zweck ebensogut erfüllt. Was aber das Gehängtwerden anbetrifft, so habe ich selber die Schlinge mehr als einmal um den Hals gefühlt, gottlob ihn aber stets noch glücklich herausgezogen."


Aus: "Geständnis 9: Oberst Agostin Agonista (1874)" Wilhelm Raabe: Zum wilden Mann (1874)
Quelle: http://web23.cletus.kundenserver42.de/2006/07/23/gestaendnis-9-oberst-agostin-agonista-1874/

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Wilhelm Raabe, (Pseudonym: Jakob Corvinus; * 8. September 1831 in Eschershausen; † 15. November 1910 in Braunschweig), war ein deutscher Erzähler und einer der wichtigsten Vertreter des poetischen Realismus
http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Raabe



Textaris(txt*bot)

Quote[...] Im Juni 1455 brachte er, vielleicht in Notwehr, einem ebenfalls messerbewaffneten (selbst kriminellen?) Priester im Streit eine tödliche Wunde bei. Er zog es vor, aus Paris zu verschwinden, nachdem er sich unter falschem Namen von einem Barbier die Wunde an den Lippen hatte verbinden lassen, die er selbst beim Kampf davongetragen hatte. Schon Anfang 1456 konnte er zurückkehren dank zweier Begnadigungsurkunden von König Charles VII, die den Tathergang eingehend schildern. Hierbei heißt er übrigens in der ersten ,,François des Loges, auch Villon genannt" und in der zweiten ,,Françoys de Monterbier". Letzteres gilt als Abschreibfehler für ,,Montcorbier", den Namen, unter dem in Pariser Studentenlisten von 1449 und 1452 ein ,,Franciscus de Moultcorbier" bzw. ,,de Montcorbier" figuriert, der vom Alter her mit ihm identisch sein könnte. Wer ihm die Begnadigungsurkunden verschafft hat, geht nicht aus ihnen hervor. Vielleicht die erste sein Ziehvater Guillaume, dessen Namen ,,Villon" François hier womöglich zum ersten Mal benutzt? Und die zweite ein gewisser Fournier, den er im Testament (V. 1030 ff.) als ,,seinen Anwalt" bezeichnet, der ihm mehrfach aus der Patsche geholfen habe?

Wahrscheinlich schrieb er in diesem Jahr 1456 sein erstes halbwegs sicher datierbares Werk, die Ballade des Contre-Vérités, die er im Refrain mit dem Akrostichon V-I-L-L-O-N signiert. Dieser parodistische Text, der eine lyrische Lobpreisung der Tugend von Alain Chartier in Ratschläge für Gauner verkehrt, richtete sich offensichtlich an ein Publikum gebildeter Krimineller, d.h. das unmittelbare Umfeld des Autors.

Dass er in dieser Phase seines Lebens oder auch später in Pariser Kneipen oder anderswo selbst gedichtete Lieder vorgetragen habe, ist weder durch entsprechende Aussagen Villons, noch durch entsprechende erhaltene Texte, noch durch sonstige Zeugnisse belegt. Die rd. 25 Balladen, die von ihm bekannt sind, eignen sich vom Inhalt her nicht für eine Vertonung und folgen hierin der Entwicklung dieser lyrischen Gattung, die sich gegen 1400 von der Musik gelöst hatte.

Immerhin könnten einige der später (1461/62) ins Testament eingestreuten Balladen schon in diesen Jahren um 1455 entstanden sein.


Aus: "François Villon (* 1431 in Paris; † nach 1463; sein eigentlicher Name war vermutlich François de Montcorbier oder François des Loges)" (06/2007)
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Fran%C3%A7ois_Villon

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Quote[...] Ende 1456, "um Weihnachten", knackt laut erhaltenen Dokumenten Villon mit vier Komplizen, darunter drei Klerikern, einen 500 Taler enthaltenden Tresor in der Sakristei der Kapelle des Collège de Navarre im Quartier latin und entfernt sich bald darauf erneut aus Paris. Wohl noch kurz vor seinem Weggang schreibt er für dasselbe Publikum wie das der Ballade, d.h. seine Umgebung studierter junger Krimineller, sein mit gut 320 Versen erstes längeres Werk: das Lais (= Legat) bzw. Petit Testament, eine witzige Kombination aus den Parodien einer höfischen Liebesklage, eines literarischen Testaments und eines Traumgedichts. Im Testament-Teil des Lais übermacht er boshaft-respektlose fiktive Hinterlassenschaften an allerlei real existierende, fast immer namentlich genannte Leute, vor allem Amtsträger aus Justiz, Polizei und Verwaltung sowie andere Pariser Honoratioren, die er auf diese Weise (indem er sie z.B. als verkappte Homosexuelle hinstellt) dem Gelächter der Kumpane präsentiert, offenbar damit diese ihn während seiner Abwesenheit aus Paris nicht vergessen.


Aus: "Villon, François: Leben und Werk " Von Gert Pinkernell (em. Professor an der Universität Wuppertal) (Februar 2003)
Quelle: http://www.pinkernell.de/villon/villond.htm


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Kern der Diskussion sind Informationen zu Aktivitäten organisierter Kriminalität, die das sächsische Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) bis zum Jahr 2005 zusammengetragen hat. In den mehr als 15.000 Seiten umfassenden, als geheim eingestuften Akten geht es Medienberichten zufolge um Korruption, Mordversuche und Kinderprostitution. Seit rund drei Wochen werden immer neue Details über angebliche Verbindungen von Kriminellen zu Polizei, Justiz und Politik bekannt. In der vergangenen Woche hatte das LfV erstmals Informationen zu Straftaten aus diesem Aktenbestand an den Dresdener Staatsanwalt und die Generalbundesanwältin weitergeleitet.

Mit der Übergabe von Geheimdienstakten an die Staatsanwaltschaft sieht Mackenroth die Aufklärung in dem Skandal auf dem richtigen Weg. Er warb für Geduld und "Vertrauen" in das rechtsstaatliche System des Freistaats. Buttolo, der unter anderem das Landesamt für Verfassungsschutz beaufsichtigt, betonte dagegen, dass die organisierte Kriminalität weiter ein Thema sei in Sachsen.

[...] "Die Regierung hat die Chance vertan, zu erklären, warum sie zum Beispiel die PKK nicht bereits vor Jahren informiert hat", sagte Hahn der FTD nach der Sitzung. Die Regierungsfraktionen von CDU und SPD lehnen einen Untersuchungsausschuss ab. Aber auch Frank Kupfer, der die CDU in der PKK vertritt, sieht in dieser Frage noch "politischen Klärungsbedarf"...


Aus: "Sachsens CDU prangert Verleumdungen in Korruptionsaffäre an" von Max Borowski (Dresden; 05.06.2007)
Quelle: http://www.ftd.de/politik/deutschland/:Sachsen%20Korruptionsskandal/208725.html