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[Versprengte Notizen zum Krieg... ]

Started by Textaris(txt*bot), July 12, 2006, 01:04:52 PM

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Textaris(txt*bot)

Quote[...] Die große Illusion ist ein französischer Spielfilm von Jean Renoir aus dem Jahr 1937. Er gilt als eines der großen Meisterwerke der Filmgeschichte.

[...] Erster Weltkrieg: Die französischen Offiziere de Boeldieu (Pierre Fresnay) und Maréchal (Jean Gabin) werden von der deutschen Luftwaffe unter Major von Rauffenstein (Erich von Stroheim) abgeschossen und geraten in Kriegsgefangenschaft. Im ersten Gefangenenlager beteiligen sie sich am heimlichen Bau eines unterirdischen Tunnels. Dabei lernen sie Rosenthal (Marcel Dalio) kennen, der die Gruppe mit köstlichen Konserven versorgt, die seine wohlhabenden Verwandten ihm schicken. Sie üben eine Farce im Boulevardstil ein; als während der Aufführung die Nachricht eintrifft, Fort Douaumont sei zurückerobert, stimmt Maréchal die Marseillaise an und wird dafür in Einzelhaft gesteckt, wo er fast durchdreht. Boeldieu, Maréchal und Rosenthal werden verlegt, bevor sie den Tunnel nutzen können. Nach etlichen weiteren Lagern und Fluchtversuchen werden sie und weitere Gefangene in eine als ausbruchssicher geltende süddeutsche Festung verbracht. Rauffenstein, der inzwischen selbst abgeschossen und schwer verwundet wurde, hat nun das Amt des Kommandanten des Gefängnisses inne - eine demütigende Aufgabe für den alten Kämpfer. Zwischen Boeldieu und Rauffenstein entwickelt sich eine ritterliche Freundschaft. In ausgedehnten Gesprächen beklagt Rauffenstein das Ende der alten, von ihm als glanzvoll verklärten Zeiten, während Boeldieu sich auf die neue Zeit umzustellen versucht.

[...] Weder die deutsche noch die französische Zensur konnte mit Renoirs Meisterwerk etwas anfangen: In Frankreich wurde er wegen Deutsch-Freundlichkeit, in Deutschland wegen Deutsch-Feindlichkeit zensiert.


Aus: "Die große Illusion" (25. Juni 2008)
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Die_gro%C3%9Fe_Illusion


Textaris(txt*bot)

#246
QuoteDer Neutrale Standpunkt dient dazu, Themen sachlich darzustellen und den persönlichen Standpunkt des Autors zum Thema in den Hintergrund treten zu lassen. Er umfasst somit die drei Kriterien Ausgewogenheit der Standpunkte (vor allem bei kontroversen Themen), Objektivität der Darstellung und kritische Quellenauswertung zu Aussagen.

[...] Die Wahl der Worte ist wichtig. Bereits ein einzelnes Wort in einem Satz kann die Sachlichkeit zerstören ...


Aus: "Neutraler Standpunkt" (23. Juli 2008)
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:NPOV

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Akzente der Kriegsrethorik - hier "Untersuchung des Vorfalls"

Quote[...] Unter den Toten sollen sich 60 Kinder, sowie jeweils 15 erwachsene Frauen und Männer befunden haben. Die US-Armee sprach zunächst von einem rein militärischen Vorgehen gegen die Taliban, räumte später fünf tote Zivilisten ein.

Ein UN-Vertreter in Afghanistan, Kai Eide, berief sich bei seinen Angaben auf die Berichte von Augenzeugen. Dem zu Folge seien bis zu acht Häuser völlig zerstört worden. Unabhängige Beobachter konnten bislang nicht zur Ort des Geschehens durchdringen.

Die Kabuler Karsai-Behörden bezeichneten das Vorgehen als nicht akzeptabel. Sie fordern von den USA eine Neufassung der Verträge, auf deren Grundlage die ausländischen Truppen im Land operieren. Die USA kündigten eine eigene Untersuchung des Vorfalls an.


Aus: "Politik: Afghanistan: US-Luftwaffe tötet 60 Kinder - Massaker sollte offenbar verschwiegen werden" (Berliner Umschau, Veröffentlicht: 27. August 2008)
Quelle: http://www.berlinerumschau.com/index.php?set_language=de&cccpage=27082008ArtikelPolitik1

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Dort "feige Anschläge":

Quote[...] Der Terroristen in Afghanistan arbeiten mit «perfiden Methoden» , ist Verteidigungsminister Jung überzeugt. Die deutschen Soldaten würden der Gewalt aber trotz des jüngsten Anschlags nicht weichen.

[...] Verteidigungsminister Franz Josef Jung hat den jüngsten Selbstmordanschlag auf deutsche Soldaten in Afghanistan scharf verurteilt. «Dieser feige Anschlag zeigt erneut, mit welch perfiden Methoden die Terroristen in Afghanistan arbeiten», sagte Jung der «Bild am Sonntag». «Dieser Gewalt werden wir nicht weichen.»

...


Aus: "Jung verurteilt «feigen Anschlag» in Afghanistan" (06. Okt 2007 11:35, ergänzt 07. Okt 2007 12:27)
Quelle: http://www.netzeitung.de/deutschland/769330.html


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Quote[...] Jung sprach von einem feigen, hinterhältigen Anschlag.

[...] Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hat sich erschüttert über den Anschlag gezeigt: "Wir verurteilen den feigen Anschlag aufs Schärfste", sagte der SPD-Politiker am Mittwoch im brandenburgischen Wiesenburg.


Aus: "Afghanistan - Bundeswehrsoldat stirbt bei Anschlag"
Quelle: http://www.stern.de/politik/ausland/:Anschlag-Afghanistan-Bundeswehrsoldat/636266.html

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Quote[...] Nach BILD.de-Information soll der feige Anschlag zu den schweren Verletzungen geführt haben, weil die Tür des Bundeswehrfahrzeugs nicht ordnungsgemäß verriegelt war und einer der beiden Soldaten nicht angeschnallt war.

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Aus: "Der feige Taliban-Anschlag in Afghanistan  Deutsche Soldaten im Koma" Von Britta Frischemeyer (2008/03/28)
Quelle: http://www.bild.de/BILD/news/politik/2008/03/28/verletzte-soldaten-/sind-im-koma.html

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Quote[...] Die Gewissheit trifft uns ins Herz. Der Tod der deutschen Geisel in Afghanistan – es war ein feiger Mord.


Aus: "Obduktion enthüllt - Deutsche Afghanistan-Geisel feige ermordet" (2007/08/02/)
Quelle: http://www.bild.de/BTO/news/2007/08/02/geisel-obduktion/afganistan-mord.html

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Quote[...] Die Bundesregierung verurteilte den ,,feigen Anschlag"

[...] Der Hauptfeldwebel, der die Patrouille angeführt habe, sei sofort tot gewesen. Jung verurteilte den ,,feigen, hinterhältigen Anschlag" und sprach den Angehörigen sein Beileid aus.


Aus: "Attentat auf Bundeswehr - Berlin hält an Afghanistan-Einsatz fest" (27.08.08)
Quelle: http://www.focus.de/politik/ausland/attentat-auf-bundeswehr-berlin-haelt-an-afghanistan-einsatz-fest_aid_328003.html

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Quote[...] FDP-Chef Guido Westerwelle gab sich ebenso erschüttert - und unbeirrt. "Wir trauern mit den Angehörigen", sagte er SPIEGEL ONLINE. Der "barbarische, feige Mord" dürfe aber keine Auswirkungen auf den deutschen Kurs in Afghanistan haben. "Wer jetzt zurückweicht, verhilft diesen feigen Mördern zum Sieg der Unmenschlichkeit", sagte Westerwelle.
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Aus: "ANSCHLAG IN AFGHANISTAN - Bestürzung in allen Parteien" Von Florian Gathmann  (15.08.2007)
Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,500070,00.html

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Quote[...] Frank-Walter Steinmeier zeigte sich erschüttert. "Wir verurteilen den feigen Anschlag aufs Schärfste", sagte der SPD-Politiker im brandenburgischen Wiesenburg.


Aus: "Kundus - Jung verurteilt "feigen Anschlag"" (27.08.2008)
Quelle: http://www.fr-online.de/top_news/1584617_Jung-verurteilt-feigen-Anschlag.html

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Quote[...] Von einem "feigen, hinterhältigen" Anschlag sprach wenige Stunden später Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU), als er in Berlin die Nachricht über den 28. deutschen Soldaten bestätigte, der seit 2002 im Afghanistan-Einsatz das Leben verlor.

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Aus: " "Feiger, hinterhältiger Anschlag" " Von Ansgar Graw (28. August 2008, 02:32 Uhr )
Quelle: http://www.welt.de/welt_print/article2361812/Feiger-hinterhaeltiger-Anschlag.html

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Quote[...] Der Attentäter sprengte sich zum Dienstbeginn der Diplomaten am Montagmorgen (7.7.) vor der indischen Botschaft in der Kabuler Innenstadt in einem Wagen die Luft. Aus dem afghanischen Innenministerium hieß es, dabei seien mindestens 44 Menschen getötet und über 140 weitere verletzt worden. Das Gesundheitsministerium teilte mit, unter den zahlreichen getöteten Zivilisten seien Kinder und Frauen.

[...] Die Vereinten Nationen nannten den Anschlag "feige und abscheulich". Der UN-Sondergesandte für Afghanistan, Kai Eide, teilte mit: "In keiner Kultur, keinem Land und keiner Religion gibt es eine Entschuldigung oder eine Rechtfertigung für solche Taten."


Aus: "Entsetzen und Schuldzuweisungen nach Blutbad in Kabul " (Afghanistan | 07.07.2008)
Quelle: http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,3466776,00.html

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Quote[...] Die Vereinten Nationen haben den Tod von 90 Zivilisten bei einem US-Luftangriff in der westafghanischen Provinz Herat bestätigt.

[...] Erst Mitte Juli waren bei einem US-Luftangriff auf eine Hochzeitsgesellschaft in der ostafghanischen Provinz Nangarhar 47 Zivilisten getötet worden. Insgesamt wurden nach Angaben von Hilfsorganisationen bei Kämpfen und Anschlägen in diesem Jahr mehr als 3000 Menschen getötet, darunter etwa 1000 Zivilisten. (sba/dpa)


Aus: "Bestätigung der Uno: 90 zivile Opfer bei US-Luftangriff in Afghanistan" (ZEIT online, Tagesspiegel | 26.08.2008 14:10)
Quelle: http://www.zeit.de/news/artikel/2008/08/26/2601297.xml



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Quote[...] Frankreich verurteilt das feige Attentat auf die kanadische Wiederaufbautruppe in Kandahar, bei dem drei Personen ums Leben kamen.

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Aus: "Verurteilung des Attentats auf eine kanadische Wiederaufbautruppe" (18. Januar 2006)
Quelle: http://www.diplomatie.gouv.fr/de/landerinformationen_1/afghanistan_118/frankreich-und-afghanistan_829/verurteilung-attentats-auf-eine-kanadische-wiederaufbautruppe-18.1.2006_1317.html

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Quote[...] Das Außen- und das Verteidigungsministerium wurden angewiesen, auf ein Ende von ,,Luftangriffen auf zivile Ziele" hinzuwirken. Jüngster Anlass der ungewöhnlich schroff formulierten Erklärung war ein US-Luftangriff am Donnerstag vergangener Woche in der Provinz Herat, bei dem nach Angaben des afghanischen Innenministerium 76 Bewohner der Ortschaft Asisabad getötet wurden. Nach US-Militärangaben richtete sich der Angriff gegen ein Treffen von Taliban-Kämpfern. Nach US-Angaben wurden mindestens 30 Rebellen getötet.


Aus: "Afghanistan - Karsai lässt ausländische Truppenpräsenz überprüfen" (26.08.08)
Quelle: http://www.focus.de/politik/ausland/afghanistan-karsai-laesst-auslaendische-truppenpraesenz-ueberpruefen_aid_327612.html

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Quote[...] Kabul. Der Tod von bis zu 90 Zivilisten bei einem Luftangriff der US-geführten Koalition hat in Afghanistan wütende Proteste ausgelöst. Präsident Hamid Karsai verurteilte das Vorgehen der ausländischen Truppen.

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Aus: "Westafghanistan - Empörung über zivile Opfer" (24.08.2008)
Quelle: http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/1582502_Empoerung-ueber-zivile-Opfer.html


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Quote[...] Berlin/Masar-i-Scharif - Es war gegen 22 Uhr, als Rahman Gul am Donnerstagabend unsanft aus dem Schlaf gerissen wurde. "Ich hörte viele Schüsse, fast eine ganze Minute lang, ganz nah an meinem Haus", berichtete der Einwohner von Khanabad im Südosten des nordafghanischen Kunduz SPIEGEL ONLINE heute per Telefon. Von seinem Dach aus habe er wenig später sehr viele afghanische und deutsche Soldaten auf der Straße gesehen, die um einen Minibus herumgestanden hätten. "Auf der Straße lagen Tote und Verletzte", so der Augenzeuge.

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Aus: "Todesschüsse nach der Hochzeit - Von Matthias Gebauer und Shoib Najafizada" (29.08.2008)
Quelle: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,575260,00.html

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Quote[...] Die Financial Times Deutschland berichtet, ausschließlich deutsche Soldaten hätten am Donnerstagabend an der Straßensperre auf das betroffene Fahrzeug geschossen. Es gebe jedoch Regeln, nach denen lediglich die afghanischen Polizeikräfte Fahrzeuge kontrollieren und eventuell das Feuer eröffnen dürften, berichtet die Zeitung weiter.

Die Einsatzregeln der Bundeswehr verböten den Soldaten selbst in Notsituationen, nach dem Abbruch eines Angriffs auf Flüchtende zu schießen, schrieb das Blatt weiter. Außerdem sollen flüchtende Fahrzeuge mit Schüssen auf die Reifen oder in den Kofferraum gestoppt werden, weil sie keine unmittelbare Bedrohung mehr darstellen. Die Schüsse an der Straßensperre bei Kundus am Donnerstagabend seien jedoch durch die Fenster des Autos gegangen.

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Aus: "Tödlicher Zwischenfall in Afghanistan - Missachtung der Regeln?" (01.09.2008)
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/politik/493/308438/text/

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Quote[...] ,,Spiegel online" berichtete, das erste Auto habe kurz vor dem Kontrollpunkt umgedreht, das zweite sei dem ersten dann im letzten Moment gefolgt. Die Sicherheitskräfte hätten das Feuer eröffnet und ,,von hinten auf das wegfahrende zweite Fahrzeug geschossen". Die Bundeswehr äußerte sich zunächst nicht näher.

...

Quote
29.08.2008, 18:08 Uhr
    DAVE meint:
    tja, selbst schuld. traurig genug, dass die soldaten ständig mit hinterhältigen angriffen rechnen müssen und deshalb schon unter paranoia leiden. da passiert sowas halt.


Quote29.08.2008
18:11 Uhr
    Unverständnis meint:
    Das kommt davon, wenn Terroristen solch perfide Taktiken anwenden. Vielleicht sollten die "Zivilisten" mal ihren Nachbarn erklären, das sie kämpfen sollen wie Männer und sich nicht hinter Zivilisten verstecken.


Quote29.08.2008
18:12 Uhr
    Ali Baba meint:
    Leute, vergeßt net: dort am Hindikusch wird nichts geringeres als die Sicherheit Deutschlands verteidigt. Kolateralschäden sind leider nicht zu meiden.


Quote
29.08.2008
18:18 Uhr
    m16 meint:
    Angriffskrieg - Zivilisten töten - passt scho
    seid nett zu uns oder wir bringen die Demokratie auch in euer Land


Quote29.08.2008
18:20 Uhr
    frank g. meint:
    was soll die aufregeung? wer in einem kriegsgebiet den checkpoint ignoriert und weiterfährt ist ein selbstmörder. die frau hat den tod der kinder zu verantworten. die soldaten haben richtig gehandelt, zumal sie stunden zuvor schon angegriffen wurden.
    so, und nun berichtet weiter von bergsteigern, die sich selbst umbringen...


Quote29.08.2008
18:28 Uhr
    Sabine meint:
    Der Druck auf die Deutschen ISAF Soldetn ist gewaltig. Es muss immer mit Anschlägen gerechnet werden. Da kann vorsichtiges Handeln über das Ziel hinausschießen.
    Wenn in Afganisthan an einem Checkpoint zum Halten aufgefordert wird durch eindeutige Zeichen, dann muss jedem bewußt sein, dass SOFORT angehalten werden muss, um Schußwaffeneinsatz zu verhindert. Insbesondere nachdem vermehrt Anschläge auftreten.
    In Afganisthan besteht diese Regel (sofortiges Anhalten an Checkpoint) schon seit Jahrzehnten.

    Das ist menschlich verständlich!

    Mein Mitgefühl den Opfern und den verantwortlichen Soldaten.


Quote29.08.2008
18:36 Uhr
    chandler8 meint:
    Jedem in Afghanistan (egal ob Zivilist oder Militär etc.) dürfte nun wirklich klar sein, dass man an einem Checkpoint beschossen wird, wenn man sich nicht von diesem beeindrucken lässt und weiterfährt. Auf was sollen die Soldaten warten? Bis sie wissen ob das Fahrzeug neben ihnen explodieren wird?? Leider schicken diese angeblichen Zivilisten Frauen und Kinder um Ihre Ziele durchzusetzen.
    Feige, aber wahr! Echt traurig diese ewigen Debatten wenn sich Polizisten oder Soldaten verteidigen.


Quote29.08.2008
18:41 Uhr
    Christopher meint:

    [...] Die Zeit,als die deutschen Soldaten zu unorsichtig waren, ist vorbei. Und dass ist auch Gut so.
    Es ist schön und Gut diesen Land und diesen Leuten zu helfen, aber man sollte deshalb dennoch auf sein, und das Leben seiner Kameraden zuerst achten.


Quote
29.08.2008
18:47 Uhr
    Kerry meint:


    Wie wäre es, wenn afgahnische Widerstands- und Freiheitskämpfer Afghanistan am Rhein verteidigen, Straßensperren errichten und auf Frauen und Kinder schießen, mit dem Hinweis, sie hätten sich nicht korrekt verhalten? Die westliche Wertegesellschaft, das freiheitlich-demokratische System ist zu einem perversen, menschenverachtenden totalitären Angriffs-, Eroberungs- und Unterwerfungssystem verkommen. Dieses mörderische System ist am Ende. Viele wissen es nur noch nicht. Besonders die, die Angriffskrieg, Folter, Mord, Totschlag und Mord an Frauen und Kindern verteidigen. Sie sind um keinen Deut besser als die Nazis, die andere Länder besetzt hielten.


Quote29.08.2008
18:47 Uhr
    Struck meint:
    Auch Frauen und Kinder müssen sterben, wenn sie die Freiheit Deutschlands am Hindukusch bedrohen! Keine Gnade! Deutschland muss um jeden Preis verteidigt werden!


Quote29.08.2008
18:50 Uhr
    Franz Müller meint:
    Was unterscheidet unsere soldaten dann noch von den der Amis ?????


Quote29.08.2008
18:55 Uhr
    Magda aus Frechen meint:
    @ Franz Müller

    Was unterscheidet unsere Politiker von Bush, Cheney, Wolfowitz, Perle, Rumsfeld?


Quote
29.08.2008
19:00 Uhr
    Rita meint:

    @ Magda aus Frechen


    Was unterscheidet viele unserer deutschen Bürger von den US-Amerikanern, die Guantanamo und den Mord an Verwundeten und Gefangenen verteidigen?
    Die verlogene und völkerrechtswidrige Angriffskriege verteidigen?


Quote29.08.2008
19:03 Uhr
    G.F.H. meint:
    Was ist der Unterschied zwischen Fox News und dem deutschen Fernsehen, z.B. dem ZDF?


Quote29.08.2008
19:06 Uhr
    LOTHAR UNFRIED meint:
    Es koennte einem das grosse Kotzen kommen.Wer in einem mitten im Krieg befindlichen Land nicht an einem Kontrollpunkt anhaelt, muss doch total bescheuert sein.Und dieses Gejaule, dass es eine " Frau mit Kindern" war.Wir hatten doch schon weltweit Berichte ueber total verbloedete Muetter, die STOLZ darauf waren, dass ihre Kinder sich in die Luft sprengten als sogenannte Maertyrer.Haetten die Bundeswehrsoldaten nicht geschossen und es ware ein Selbstmordkommando gewesen, dann wuerden die gleichen geistig hochstehenden Heuchler hier im Forum sich totlachen ueber unsere "Operettensoldaten". Langsaml bin ich mir sicher, dass der Anteil der total geistig Unterbelichteten in der BRD einsame Rekordhoehen erreicht.


Quote29.08.2008
19:13 Uhr
    Bw-Soldat meint:
    Ich frage mich kritisch, warum die Meldung über dieses Unglück in quasi allen deutschen Nachrichten blitzschnell weit nach hinten wandert? Hier wird doch bewusst eine öffentliche Debatte vermieden!
    Die Jungs, die mit dem Wissen, unschuldige Kinder getötet zu haben, nun leben müssen, tun mir leid... Und die, die diesen Fehler für unsere Raison gegenüber den USA noch machen werden...
    Europa sollte seine Macht für eine gute Sache einsetzen, statt hinter der Außenpolitik eines degenerierten amerikanischen Präsidenten die Straße zu kehren...


Quote29.08.2008
19:18 Uhr
    systemkrieger meint:
    Deutschland wird in Deutschland verteidigt, hoechstens noch in Europa, aber NIEMALS am Hindukusch what the fuck ever das ueberhaupt ist.

...


Quote29.08.2008
19:35 Uhr
    ohman meint:
    Ich denke von den meisten Schreibern hier war bis jetzt keiner in einer lebensbedrohlichen Situation in der man nur wenige Sekunden hat eine Entscheidung zu treffen und das unter Umständen die nicht mal ein Soldat der noch nie in diesem Land war richtig beurteilen bzw. bewerten kann. Ich will jetzt garnicht darauf eingehen ob der Einsatz richtig oder falsch ist sondern nur mal zu bedenken geben das es im nachhinein immer sehr einfach ist Dinge zu beurteilen und zu sagen so oder so hätten Sie handeln sollen. Das ist wie nach einem Flugzeugabsturz wo die Piloten wenige Augenblicke hatten und das Team aus vielen Ermittlern Tage und Monate um alles auszuwerten. Ich denke bevor ein deutscher Soldat schießt muß schon ein driftiger Grund vorliegen, denn jeder deutsche Soldat weiß das er nach deutschem Recht bewertet und gegebenfalls bestraft wird. Der Staatsanwalt wird schon ermitteln und einiges vergessen die Leute hier auch immer gern noch sind Wir eine Wehrpflichtarmee und diese spiegelt zu einem großen Teil den Bevölkerungsschnitt wieder und besteht nicht aus Soldaten die nix mit dem Rest der Bevölkerung zu tun haben. Der geringste Teil der Truppe besteht aus Berufssoldaten.


Quote29.08.2008
20:48 Uhr
    Tim Bayer meint:
    Wir befreien die Afghanen?

    Offensichtlich von der Last des Lebens!



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Quote[...] Unsere Soldaten sind keine Mörder! Was geschehen ist, ist schrecklich, aber in einem Krieg leider immer möglich.

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Aus: "Unsere Soldaten sind keine Mörder" Georg Gafron (2008/08/30/)
Quelle: http://www.bild.de/BILD/news/standards/kommentar/2008/08/30/kommentar.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Das gestern aus Nürnberg bestätigte Sinken der Arbeitslosigkeit wird im Verteidigungsministerium nur bedingt für Freude gesorgt haben. Denn es gilt die Faustregel: in Zeiten einer starken Konjunktur schrumpft die Zahl geeigneter Bewerber für eine Laufbahn in den Mannschaften wie bei den Offizieren der Bundeswehr. Die zivile Wirtschaft zahlt meist besser und hält attraktivere Rahmenbedingungen bereits. Wenn zudem die Zahl junger Menschen in einer überalterten Gesellschaft schrumpft, wird die Not noch größer.

[...] Darum werden bei der Bundeswehr Jugendliche umworben mit dem Versprechen, dass sie eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker oder Elektroniker erhalten und danach als Zeitsoldat übernommen werden. Das Einstiegsgehalt liegt bei gut 1100 Euro netto. Viel im Vergleich zu Hartz IV - aber weniger als das, was manche Autowerkstatt zahlt.

[...] Noch ist die Personalsituation bei der Bundeswehr also entspannt. Dass insbesondere wegen der zunehmenden Gefährlichkeit des Afghanistan-Einsatz die Bewerberzahl für die Laufbahnen der Unteroffiziere und Mannschaften im Vergleich zum Vorjahr um über 50 Prozent gesunken sei, wie Ulrich Kirsch, Vizechef des Bundeswehrverbands, behauptet, wird im Verteidigungsministerium energisch bestritten. Die Zahl der Bewerber für die Offizierslaufbahn sei zwar im ersten Halbjahr 2008 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 16 Prozent und bei den Unteroffizieren und Mannschaften um elf Prozent gesunken. Das bewege sich aber im üblichen Schwankungsbereich. Bis Jahresende werde wieder annähernd das Vorjahresniveau erreicht. Auch Meldungen, gerade wegen Afghanistan verließen rund zehn Prozent aller Offiziersanwärter die Bundeswehr inzwischen bereits vor dem eigentlichen Beginn ihrer Karriere, werden zurück gewiesen. Denn eine Quote von zehn Prozent, die entweder von sich aus einen Rückzieher machen oder von der Bundeswehr nach der Ausbildung als ungeeignet abgelehnt werden, sei im Vergleich der vergangenen Jahre völlig durchschnittlich.

Doch die Einbrüche an der Bewerberfront werden kommen. Wie kann die Bundeswehr als Arbeitgeber an Attraktivität gewinnen, auch für junge Väter und Mütter? Er habe, sagte Generalinspekteur Schneiderhan unlängst seinen Kommandeuren, das richtige Konzept - aber leider nicht das Geld.




Aus: " Bundeswehr schreckt junge Männer ab" Von Ansgar Graw  (29. August 2008)
Quelle: http://www.welt.de/welt_print/article2367070/Bundeswehr-schreckt-junge-Maenner-ab.html

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Quote[...] Medienberichten zufolge laufen der Bundeswehr wegen des gefährlichen Einsatzes in Afghanistan immer mehr Bewerber und Führungskräfte davon. Das Verteidigungsministerium wollte einen Rückgang von bis zu 60 Prozent bei den Freiwilligen nicht bestätigen. Auch der Bundeswehr-Verband fürchtet, die Zahl der Bewerber werde weiter abnehmen. Die Geburtenrückgänge wirkten sich ebenso aus wie die verstärkte Nachfrage aus der freien Wirtschaft. Es sei dringend nötig, bessere Bedingungen zu schaffen. "Mitbewerber um qualifizierte junge Leute wie etwa die Polizei bieten weitaus attraktivere Einstiegsgehälter", erläutert Stolze. Daran ändere auch der Zuschlag von 92 Euro pro Tag für die viermonatigen Auslandseinsätze nichts. Der Wehrbeauftragte Robbe sagte, zwei Drittel der Soldaten gehörten zu den unteren Einkommensgruppen. Dies müsse sich ändern.

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Aus: "Freiwillige vor? Das war einmal!" Von Christina Jäger (29. August 2008)
Quelle: http://www.abendblatt.de/daten/2008/08/29/928694.html

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Quote[...] Die ,,Rheinische Post" berichtete zudem, rund zehn Prozent der Offiziersanwärter quittierten ihren Dienst, ehe ihre Karriere beginne; oftmals werde zur Begründung das Stichwort ,,Afghanistan" genannt.

[...] Die Grünen forderten einen ,,Kurswechsel", vor allem angesichts der zivilen Opfer von Luftangriffen. Es bestehe unter den Verbündeten ein ,,strategischer Dissens", den nicht die Militärs am Hindukusch lösen könnten, ,,sondern nur die Politik," sagten die Grünen-Politiker Kerstin Müller und Winfried Nachtwei.

Die ,,Special Forces" der amerikanisch geführten Antiterroroperation ,,Operation Enduring Freedom" agierten mit ihren ,,black operations" ganz außerhalb des Unterstützungs- und Stabilisierungsrahmens von Isaf: ,,Wo an erster Stelle steht, gegnerische Kräfte militärisch zu jagen und zu ,besiegen', sind vermehrte Einsätze zur Luftnahunterstützung und immer mehr Zivilopfer die logische Konsequenz."

QuoteRudolf Ortwein (rudi.rotwein), 29. August 2008

Die Rekruten begreifen,
daß sich Deutschland in einem Krieg befindet. Und in einem Krieg wird scharf geschossen und es gibt Tote und lebenslang Verstümmelte. Wofür ? Weil Deutschland am Hindukusch verteidigt wird, weil deutsche Politiker gegenüber unseren "Freunden" nicht "Nein" sagen können oder weil "Deutschland" wieder wer sein will in der Welt ? Dafür wollen immer weniger junge Menschen sterben, und zu Recht.


QuoteStefan Klein (St.Klein), 29. August 2008 10:11
Sterben - wofür?

Ich kann jeden verstehen, der sich dem Wehrdienst verweigert oder seinen Dienst quittiert. Man kämpft und stirbt nicht für irgendwelche Werte oder dergleichen. Man ist schlicht ein Spielball der Politik, in der bekanntlich Werte eine untergeordnete Rolle spielen. Aber das ist - denke ich - jedem SAZ oder Berufssoldaten klar. Die wenigsten werden derartig verblendete Idealisten sein. Für einige ist es schlicht eine der letzten Möglichkeiten einem Leben in Hartz 4 zu entgehen, auch das sollte man nicht vegessen und da locken die 92 € Risikozulage schon. Brauchen wir - wie unten angedeutet - eine Fremdenlegion? Nein, dass brauchen wir nicht. Nur ein bisschen mehr Propaganda, denn ohne die, wäre es 1914 auch zu keinem Ansturm von Freiwilligen gekommen. Wie wäre es also mit schönen Actionsvideos, mit viel Bumbum, heroischen Einzelkämpfern, Panzerverbänden, die durch die Prärie breschen u.v.m. anstatt diesen schnöden Videos von der Bundeswehr, in denen nicht einmal was explodiert... Man braucht sich doch nur mal die Videos von den US Streitkräften anzuschaun. Je mehr Menschenmaterial benötigt wird, desto mehr ähneln die Kurzfilme Hollywoodstreifen à la Rambo I bis IV. Und das tolle: Es funktioniert...


QuoteNicht Sowichtig (Dr.Dr), 29. August 2008

Der wahre Grund ...

... warum die BRD und all die Anderen in der Geröll- u. Heroinwüste sind, ist die Planung, dass nach einer Befriedung ein weiteres Transitland (neben Georgien) für Öl und Gas aus der Region zu haben. Der Endpunkthafen in Pakistan steht schon lange bereit, nur haben es die Fundmentalisten den Amis bisher schwerer gemacht als vielleicht geplant ;-). Warum soll sich ein Deutscher dafür seine Birne hinhalten? Um die Ehre eines Ehrenspaliers etwa? Darüberhinaus sollte es entweder eine Volksabstimmung (Stichwort: wie mündig ist der dt. Bürger?) oder jeder im Parlament zustimmende Abgeordnete muss seinen erstgeborenen Sohn für die Front opfern (und damit wäre der Krieg in Afghanistan schnell für uns beendet).





Aus: "Weniger Bewerber - ,,Dramatische Dimensionen" bei der Bundeswehr" Von Stephan Löwenstein, Berlin (29. August 2008)
Quelle: http://www.faz.net/s/Rub594835B672714A1DB1A121534F010EE1/Doc~E42D6235674364346AF1BE578E159AC7B~ATpl~Ecommon~Scontent.html

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http://www.rp-online.de/public/article/politik/deutschland/607862/Angst-vor-Afghanistan.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Walther Rudolf Moritz von Unruh (* 30. Dezember 1877 auf Gut Klein Tillendorf, Landkreis Fraustadt, Provinz Posen; † 16. September 1956 in Bad Berneck im Fichtelgebirge, Landkreis Bayreuth) war ein deutscher General der Infanterie.

[...] Am 22. November 1942, zufällig dem Tag der Einschließung der 6. Armee bei Stalingrad, wurde Unruh dann zum ,,Sonderbeauftragten für die Überprüfung des zweckmäßigen Kriegseinsatzes" nicht nur in der Wehrmacht, sondern ebenso in Partei und Staatsverwaltung ernannt. In der Folgezeit bemühte sich Unruh mit bescheidenem Erfolg, Personal für die Fronttruppen freizusetzen, wobei er sich endlose Auseinandersetzungen mit den jeweiligen Behörden um beinahe jeden einzelnen Mann lieferte. Dieser Aktivität verdankte er den Spitznamen ,,General Heldenklau".

...


Aus: "Walther von Unruh" (15. Juli 2008)
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Walther_von_Unruh

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Quote[...] "Bei Kriegsausbruch war er dreiundzwanzig gewesen, ein Alter, in dem kein Mann der Wehrmacht entkam, es sei denn, er hatte seine Unentbehrlichkeit an der Heimatfront geltend machen können, als Ingenieur und Feinmechaniker beispielsweise, der nicht nur Waagen, sondern auch Verschlussfedern oder Auszieher für Pistolen produzieren konnte" (S. 26).

Christine Lehmann: Allmachtsdackel. (Ariadne Krimi 1169) Hamburg: Argument 2007.

Wie gesagt: der Satz ist objektiv falsch. Juden und Sinti, Regimegegner, Asoziale; Berufsverbrecher, Homosexuelle galten als 'wehrunwürdig' und 'entkamen' der Wehrmacht um den Preis der Vernichtung. Das ist die Kehrseite der 'Unentbehrlichkeit an der Heimatfront', die auch vom 'Heldenklau' nicht erreicht werden konnte.

...


Aus: "Schlüsselsätze" Von JL | 26. August 2008 (Abgelegt unter Karteikarte, Kriminalliteratur)
Quelle: http://web23.cletus.kundenserver42.de/


Textaris(txt*bot)

#249
Quote[...] Groebel: Es gab nach dem letzten Golfkrieg einige interessante Studien in den USA. Sie besagten in etwa, dass die Leute keine Ahnung hatten, wo Bagdad liegt, aber genau wussten, wie eine Cruise Missile funktioniert. Die Bilder eines Krieges sind viel wichtiger geworden als Hintergrundinformationen ohne Bilder. Im Vordergrund steht nicht mehr, warum ein Ereignis stattgefunden, sondern welchen Effekt es ausgelöst hat. Man muss sich deshalb gar nicht mehr die Mühe machen, raffinierte Desinformations-Szenarien zu generieren.

SPIEGEL ONLINE: Wollen Sie damit sagen, dass Regierungen die Öffentlichkeit nicht nur desinformieren, sondern das auch ungestraft offen zugeben können?

Groebel: Ja, das ist ein Paradoxon der Medienlandschaft. Manche Regierungen zeigen mittlerweile eine aufreizende Lässigkeit im Umgang mit den Argumenten. Man ist sorglos geworden, weil eine kritische Öffentlichkeit gar nicht mehr unterstellt wird. Man hält nur noch den Schein aufrecht und sagt sich: Wen kümmert es, wenn sich eine Information als falsch herausstellt? Am nächsten Tag wird ohnehin eine neue Sau durchs Dorf getrieben.

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Aus: "INTERVIEW MIT MEDIENPSYCHOLOGE GROEBEL - "Die Entscheidung für einen Krieg ist bereits gefallen"" Das Gespräch führte Markus Becker (24.02.2003)
Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,236994,00.html

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Quote[...] Krisen gehören zum festen Repertoire der Medienproduktionen und zur Mediennahrung unseres Alltagslebens. Der Medienphilosoph Norbert Bolz betont daher zu Recht: »Mit dem Wort ›Krise‹ simplifiziert und politisiert man hohe Komplexität. Das heißt im Klartext: Die Krise ist nicht Ausnahmezustand, sondern Normalform unserer modernen Existenz.« Das widerspricht zwar der Definition des Begriffs, aber nicht der Logik der Medien. Krisen werden in den Medien v.a. durch drei Strategien in Szene gesetzt: durch (1) Sensationalisierung und (2) Skandalisierung der Wirklichkeit, die zumeist mit einer drastischen (3) Angstrhetorik thematisiert werden. Es sind gerade die Medien, die bestimmte Ängste schüren und versuchen, Kollektiv-Ängste zu generieren und zu synchronisieren, wie etwa die Angst vor Terrorismus oder vor Krankheiten. Die große Kulturleistung der Medien besteht unter anderem darin, Angstbereitschaft, Kontingenzbewusstsein und Irritabilität der Gesellschaft zu trainieren.
Medien versorgen uns aber nicht nur mit Informationen, die irritieren, erregen und v.a. ängstigen, sondern auch mit speziellen Ordnungs- und Sicherheitsschemata, die stabilisieren, orientieren und beruhigen: Der strukturelle Negativismus der Massenmedien wird durch Moralisierung kompensiert. Und Moralisierung heißt konkret: Das Medien, zum Beispiel das Fernsehen, nennen Namen und zeigen Bilder als Antwort auf die Frage, warum schief läuft, was schief läuft. Ebenso muss es Personen ins Bild setzen, die dies kritisieren oder sich gegen diese Missstände engagieren. Die eigentliche Botschaft der medialen Krisenrhetorik lautet letztlich: Die Rhetorik bleibt konstant, die Ereignisse können (und müssen) wechseln. (vgl. Kleiner 2006: 344-361).
Die mediale Auseinandersetzung mit Themen wie Kriege, humanitäre Katastrophen oder ökologische Krisen liefert, vor diesem Hintergrund, nur selten eine medienkompetente Informationsvermittlung und Analyse (welt)gesellschaftlicher Krisen.

      Themen:
* Krieg
* Terrorismus
* Bevölkerungsdiskurs
* Klimawandel
* Church of Fear

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Aus: "180.856 - Medien der Angst. Medienkompetenz als Mangelerscheinung" (Aktualisiert am : 04.09.2007)
Quelle: http://www.uni-klu.ac.at/uniklu/studien/lvkarte.jsp?sprache_nr=35&rlvkey=57068

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Quote[...] Das Leiden und Sterben von Menschen am Bildschirm in "Echtzeit" ohne emotionale Anspannung mitzuerleben, würde völlig neue Verarbeitungs- und Distanzierungsmechanismen voraussetzen. Dazu reichte der alltägliche "Informationszynismus", von dem Sloterdijk angesichts des ungewichteten Nebeneinanders von Glanz und Elend spricht, noch nicht aus:

"Ohne ein jahrelanges Abstumpfungs- und Elastizitätstraining kann kein menschliches Bewusstsein mit dem zurechtkommen, was ihm beim Durchblättern einer einzigen umfangreicheren Illustrierten zugemutet wird; ohne intensive Übung verträgt keiner, will er nicht geistige Desintegrationserscheinungen riskieren, dieses pausenlose Flimmern von Wichtigem und Unwichtigem, das Auf und Ab von Meldungen, die jetzt eine Höchstaufmerksamkeit verlangen und im nächsten Augenblick total desaktualisiert sind." 18 (Peter Sioterdijk, Kritik der zynischen Vernunft, Bd. 2, Frankfurt/M. 1983, S. 563)

[...] Die Kehrseite des TV-Voyeurismus "Wenn sogar demokratisch legitimierte Regierungen solche Methoden der Medienlenkung für unvermeidlich hatten, um einen Krieg führen zu können, dann können Fernsehjournalisten, die sich dennoch ihre Informationsfreiheit nehmen, offenbar Blutvergießen verhindern. Ein Lehrstück dafür war der Putsch der orthodoxen Funktionäre in der Sowjetunion im August. Er ist auch an der Befürchtung der alten Män-ner der Junta und der jungen Männer in den Panzern gescheitert, dass bei einem Sturmangriff auf das russische Parlament Live-Bilder dieses Gemetzels um die Weit gehen würden, was einen hoffnungslosen Legitimitätsverlust bedeutet hätte." 22 (Horst Pöttker, Die Kehrseite des TV-Voyeurismus, in: medium H. 3/1991, S. 5)

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Aus: "Was passiert im Zeitalter der Echtzeitberichterstattung mit Informationen und mit uns?" Wolf-Rüdiger Wagner (1994)
Quelle: http://www.nibis.de/nli1/chaplin/portal/Texte/Wagner%20-%20Was%20passiert%20im%20Zeitalter%20der%20Echtzeitberichterstat.pdf



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Quote[...] Ein Journalismus, der friedensstiftend statt konfliktanheizend wirkt - wie könnte der [ ] aussehen? Annabel McGoldrick vom britischen Conflict & Peace Forum versuchte sich an einer Definition. "Friedensjournalismus", so definiert sie, "ist die Berichterstattung aus einer Perspektive, die gewaltlose Lösungen als möglich ansieht". Ein Journalismus, der eine Sprache verwendet, "die Verständnis für die Leiden beider Konfliktparteien weckt, die Menschen beschreibt, wie sie sich selbst sehen". Der zugleich einen Beitrag zum Verständnis für die sozialen und politischen Ursachen von Gewalt und Konflikten leistet.

Der westliche Journalismus versagt aber häufig gerade dort, wo ihm aufgrund der spezifischen Nachrichtenlage eine besonders hohe Verantwortung zukommt. Denn: "In Gesellschaften, in denen kein offener Dialog möglich ist, definieren die Journalisten den Charakter sozialer Konflikte", sagte Hannes Siebert vom Peace Media Centre in Kapstadt. Viel zu oft begnügen sich Journalisten bei der Krisenberichterstattung aus Unkenntnis, Bequemlichkeit oder gar politischem Kalkül mit der Reproduktion von ethnischen oder religiösen Klischees: Da werden komplexe soziale Prozesse auf "Stammeskämpfe" in Ruanda oder "Religionskriege" in Nordirland reduziert. Da wird auch die häufig vorhandene "Mittäterschaft der reichen Nationen" bei vielen Konflikten in der "Dritten" Welt ignoriert oder schamhaft verschwiegen.

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Aus: "Medien im Konflikt" (2000, Quelle: http://www.igmedien.de)
Quelle: http://www.skvkoeln.de/_pd/dellbrueckerforum/archiv/2003/irak/weitereinfos/medien_im_konflikt.htm
// http://www.igmedien.de/publikationen/m/2000/07/10.html

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Quote[...] Mit dem Tod der Zivilisten "wird die politische Legitimation des Einsatzes geringer", sagt Oberstleutnant Jürgen Rose vom kritischen Soldatenverband Darmstädter Signal, der den Afghanistan-Einsatz ablehnt. Rose ist aber auch überzeugt, dass sich am Kurs der Bundesregierung nichts ändern wird: "Wer Soldaten in solche Szenarien schickt, hat solche Fälle einkalkuliert."

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Aus: "Drei tote Afghanen und die Folgen - Unsicherheit in jeder Hinsicht" (Sonntag, 31. August 2008)
Quelle: http://www.n-tv.de/1016840.html

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Quote[...] Medienzensur, Repressionen gegenüber kritischen JournalistInnen und der
Zusammenhang von Quoten, Auflagen und Kriegen sind keine neuen Phänomene.
Der Bereich der Medien - die auch als "vierte Gewalt" bezeichnet werden -
durchlebte jedoch in der letzten Dekade vielerorts rasante technische und
politische Entwicklungen, die die Berichterstattung um Krieg und Frieden
veränderten. Diese Veränderungen sind an den Ausprägungen der Kriege von
Vietnam - der erste in die Wohnzimmer getragene Krieg - über den Golfkrieg
1991 ("Krieg als Videospiel"), den Kosovo-Krieg 1999 bis zum "permanenten
Krieg gegen den Terror", der in der Folge des 11.9.2001 zum
Afghanistan-Krieg 2001 und dem noch andauernden Irak-Krieg geführt hat, zu
beobachten. Die "embedded journalists" im Irak stellen einen vorläufigen
Höhepunkt der medialen Präsentation von Kriegen durch die Kriegsstrategen
dar und sind eine veränderte Art von Zensur. Nicht selten wird von
einem nur auf wenig Widerstand stoßenden "hijacking" der großen Medienstationen
durch die US-Administration gesprochen. Das Bombardement eines Büros des
arabischen Senders Al Jazeera im Zuge des Irak-Krieges ist nur ein
Beispiel für den "Umgang" der politischen und militärischen Eliten mit den Medien.

Die Entwicklung vor dem Irak-Krieg 2003, nämlich die Übernahme der
Behauptung der Existenz von Massenvernichtungswaffen im Irak und der
irakischen Verbindungen zu Al Kaida durch vielbeachtete Medien, lassen
folgende Gedanken von Karl Kraus wieder aufflammen: "Wie wird die Welt
regiert und in den Krieg geführt? Diplomaten belügen Journalisten und
glauben es, wenn sie's lesen."

Patriotismus ist nicht selten ein Mittel zur Disziplinierung und Schaffung
parteiischer und eskalierend wirkender Berichterstattung, die zumeist nur
die Kategorien Gut' oder Böse' kennt. Ayman al-Sawahiri,
Stellvertreter von Osama Bin Laden, meinte: "Mehr als die Hälfte dieses Kampfes findet
auf dem Schlachtfeld der Medien statt, denn wir befinden uns in einer
Medienschlacht, einem Wettrennen um Herz und Denken der Muslime."
US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld sieht die Wahrheit auf "unserer
Seite" und meint, dass der Kampf auf dem Feld der weltweit öffentlichen
Meinung gewonnen oder verloren wird.

Angesichts der von Militärs im Krieg aufbereiteten Medienberichte für die
oft tausende Kilometer entfernten Redaktionen und Presseagenturen stehen
seriös und hintergründig recherchierende ReporterInnen vor schwierigen
Herausforderungen. Die Beschleunigung der Kommunikationsmöglichkeiten zum
Echtzeitkrieg im TV und im Internet lässt journalistisches Nachfragen kaum
mehr zu. Die Militärs und Public-Relations-Firmen sind zentrale
Akteure bei der Lenkung und Kontrolle von Nachrichten geworden. Ein Kriegsausbruch zum
Hauptabendprogramm ist eine dramatische Realität, die die Kassen für
Werbeeinnahmen klingen lässt.

Interessant erscheinen nicht nur die veränderten Rahmenbedingungen für
kritischen Journalismus, sondern auch die Perspektive auf jene Konflikte,
die abseits der Weltöffentlichkeit in der südlichen Hemisphäre des Globus
toben. Von dieser selektiven Wahrnehmung ist die Mehrzahl der aktuellen
Kriege betroffen.

Differenzierungen und neue Ansätze sind erforderlich.

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Aus: "Österreichisches Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (ÖSFK) veranstaltet vom Sonntag, 9. Juli bis Freitag, 14. Juli 2006 die 23. Internationale Sommerakademie auf Burg Schlaining (Burgenland) zum Thema Gute Medien - Böser Krieg? - Medien am schmalen Grat zwischen Cheerleadern des Militärs und Friedensjournalismus"
Quelle: http://lists.indymedia.org/pipermail/imc-germany/2006-May/0513-rb.html

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Quote[...] Osnabrück - Lautstarke Kritik vom Bundeswehrverband: Die Bundesregierung verschleiert nach Ansicht von Verbandschef Bernhard Gertz mit "gestelzten Wendungen" die Wahrheit über den Einsatz in Afghanistan. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Gertz: "Wir befinden uns in einem Krieg gegen einen zu allem entschlossenen, fanatischen Gegner."

Der bei Kunduz getötete 29-Jährige Soldat aus Zweibrücken sei nicht ums Leben gekommen, wie bei seiner Beisetzung erklärt worden sei. "Richtig ist: Dieser Hauptfeldwebel ist für die Bundesrepublik Deutschland gefallen", sagte Gertz. Die Bundesregierung sei gut beraten, dies in aller Klarheit zu sagen. Denn mit der Sprache fange es an: "Da wird schon verschleiert, da wird die Wahrheit verschwiegen", kritisierte Gertz. Man müsse sich dann nicht wundern, "dass unsere Gesellschaft nicht versteht, was wir in Afghanistan wollen".

Der Verbandschef sagte, deutsche Soldaten hätten sich in Afghanistan "bislang nicht die Hände schmutzig gemacht". Wer damit rechnen müsse, bei jeder Patrouille von Attentätern oder Sprengsätzen bedroht zu sein, agiere in Krisensituationen gelegentlich sehr schnell, bemerkte er zu dem Vorfall an einem Kontrollpunkt, wo deutsche Soldaten eine afghanische Frau und zwei Kinder getötet haben sollen. "Dass wir auch im Norden Afghanistans eine signifikante Häufung von Anschlägen auf unsere Soldaten haben, nagt am Nervenkostüm der Männer. Das wird niemanden wirklich überraschen", sagte Gertz.

Den Vorstoß der Grünen für einen "Strategiewechsel" am Hindukusch begrüßte der Verbandschef. Die Grünen hätten Recht, wenn sie von der Staatengemeinschaft die Konzentration auf den Wiederaufbau verlangten, sagte Gertz.

ffr/AP/ddp/AFP/dpa


Aus: "AFGHANISTAN-EINSATZ - Bundeswehrverband wirft Regierung Verschleierung vor" (03.09.2008)
Quelle: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,575944,00.html


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Quote[...] Peschawar - Aus Protest gegen einen US-Bodenangriff auf seinem Gebiet hat Pakistan eine der Hauptversorgungsrouten für die Nato-Truppen in Afghanistan geschlossen. Verteidigungsminister Chaudhry Ahmed Mukhtar sagte am Samstag im Fernsehen, die Regierung mache damit deutlich, wie ernst sie den Vorfall nehme. Die Grenztruppen seien angewiesen worden, die Öllieferungen an die Nato-Truppen am Grenzübergang Torkham nahe Peschawars aufzuhalten, sagte ein hochrangiger Behördenvertreter vor Ort. An dem zweiten wichtigen Grenzübergang für die Truppenversorgung, Chaman, konnten die Lieferungen dagegen ungehindert passieren. Von dort werden vor allem die internationalen Truppen im umkämpften Süden Afghanistans versorgt.

Bei dem Angriff waren 20 Menschen getötet worden, darunter auch Frauen und Kinder. Die pakistanische Regierung hatte empört darauf reagiert.

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Aus: "Islamabad blockiert Sprit für Afghanistan-Truppe - Protest gegen US-Angriff" (06. September 2008)
Quelle: http://derstandard.at/?url=/?id=1220457519124

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Quote[...] Washington - Oberst Eddie Stephens vom US-Heer rief alle Offiziere auf, ihre Anstrengungen zur Verhinderung von Selbstmorden zu verdoppeln. Bis Ende August gab es demnach mindestens 62 Selbstmorde unter den Aktiven und Reservisten, die einberufen wurden. Weitere 31 Todesfälle sind möglicherweise auch Selbstmorde, werden aber noch geprüft.

Sollten alle Fälle bestätigt werden, könnte der bisherige Rekordstand von 115 Selbstmorden unter US-Soldaten aus dem vergangenen Jahr noch überschritten werden. Brigadegeneral Rhonda L. Cornum erklärte, Beziehungsprobleme, rechtliche und finanzielle Schwierigkeiten, die häufigeren und längeren Einsätzen in den Kriegen in Afghanistan und im Irak seien weiter die häufigsten Ursachen für Selbstmorde.

Zur Verbesserung der Vorbeugung hat das US-Heer schon die Zahl der Psychologen und Pfarrer erhöht.

[...] Die Selbstmordrate in der Gesamtbevölkerung lag 2005 bei 8,9 von 100.000 Menschen, bei ehemaligen Armeeangehörigen aber bei 18,7 bis 20,8. Unter jungen Menschen zwischen 20 und 24 Jahren lag die Rate sogar bei 22,9 bis 31,9 - und damit viermal so hoch wie bei Altersgenossen, die nicht in der Armee dienten.

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Aus: "KRIEGSEINSÄTZE - Selbstmordrate von US-Soldaten nähert sich Rekordniveau" (05.09.2008)
Quelle: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,576425,00.html

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QuoteBerlin -  [...] "Schritt zur Abrüstung - wieder einer weniger", heißt es auf einem im Internet veröffentlichten Plakat der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK). Darauf sind drei Soldaten abgebildet, die den Sarg mit der Leiche eines Kameraden tragen. "Wir begrüßen diese konkrete Maßnahme, den Umfang der Bundeswehr nach und nach zu reduzieren", heißt es weiter.

[...] Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) kritisierte die Aktion als "Schlag ins Gesicht unserer Soldaten, die ihr Leben für die Freiheit Deutschlands einsetzen". Das Plakat sei "geschmacklos und verantwortungslos", sagte er der "Bild"-Zeitung.

Empört reagierte auch der Wehrbeauftragte Reinhold Robbe (SPD): "Das ist eine menschenverachtende Geschmacklosigkeit, die nicht mehr zu überbieten ist." Für CDU-Vize Roland Koch zeigt das Plakat "ein Ausmaß an Unmenschlichkeit, ja Menschenverachtung, wie ich es nicht für möglich gehalten hätte". Nach Ansicht des CSU-Wehrexperten Christian Schmidt ist das Plakat "geschmacklos und peinlich" und zeigt, "dass Ideologie offensichtlich in Verwirrung führen kann".

Nach Angaben der DFG-VK wurde das Plakat von einem "Büro für antimilitaristische Maßnahmen" (bamm) entworfen und ist bereits seit fünf Jahren abrufbar.



Aus: "Empörung über Plakat mit toten Bundeswehrsoldaten" (04.09.2008)
Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,576279,00.html

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Quote[...] René Schulz, einer der Sprecher des DFG-VK Berlin, verteidigt das Plakat. Der Eindruck, er freue sich darüber, wenn Soldaten sterben, sei falsch. Das Plakat sei vielmehr als "Satire" zu verstehen, um die Doppelmoral der Bundeswehr zu verdeutlichen, erst Soldaten in den Krieg zu schicken und sie dann als Helden zu verehren, sagte er zu sueddeutsche.de.

In einer von Schulz verantworteten Pressemitteilung im Namen des DFG-VK Berlin-Brandenburg geht er allerdings weiter: "Wer sich als Soldatin oder Soldat dazu bereitfindet, in den Krieg zu ziehen und Menschen umzubringen, soll sich nicht darüber beschweren, dass wir ihr/ihm keine Ehre erweisen." Ehrlos seien vielmehr Politiker, "die Krieg befehlen, aber auch Soldaten, die ihn ohne Not führen".

Viel mehr Sorgen macht Schulz sich offenbar, dass sein Verband mit dem Plakat jetzt ins Visier der rechtsextremen Szene geraten sei. In den einschlägigen Foren sind Kommentare wie diese zu lesen: "Für jeden, der einen solchen Linken aus dem Leben bombt, bin ich dankbar"; "Wenn mir das einer von denen in der U-Bahn sagt, dann wird man ihn aus der U-Bahn raustragen müssen"; "Dem Verfasser wünsche ich vom ganzen Herzen, zum Mordopfer zu werden und dass er keinen findet, der ihn schützen mag."

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Quote04.09.2008  14:41:02, Elynitthria:
Alsooo: das ist dann die klassische Titanic-Bosheit, Typus: "Herr Engholm, die Badewanne ist eingelassen".

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Quote

04.09.2008 14:37:06

Dieter_Wondrazil: Natürlich ist das geschmacklos!

gar keine Frage!

Vieleicht sogar so geschmacklos, wie die Äusserung Jungs zum Thema Abschuss von Zivilflugzeugen oder seine Erklärung des Verteidigungsfalls?

Oder so geschmacklos wie die Doppelmoral vieler unserer Volksvertreter, insbesondere der Schützer unserer Verfassung und deren Ausführungsorgane?

DW



Quote04.09.2008 14:52:26
Eiermeier: Also ich finde es eher geschmacklos wenn man
Soldaten in einen völkerrechtswidrigen Krieg schickt
Soldaten sind mißbrauchte Mörder


Quote04.09.2008  15:01:39

hannibal-karthago: ISAF - Ich Schiese Auf Frauen

Es ist erstaunlich,welche grossen Emotionen deutsche Soldaten bei Deutschen herbeiführen können, während man gleichtzeitig brutalstmöglich zu den Frauen und Kindern schweigt, die diese Soldaten tötet. ... Würde die gleichen Leute diese Kraft dafür verwenden, das Leben von wehrlsoen Afghanen zu erhlaten., wäre mehr gewonnen. So aber verlieren sie den Krieg und verheizen die Soldaten und heucheln Empörung über Satire. ... In China war es das gleiche: Wenn ein deutscher "Exiltibeter" der noch nie Tibet war rechtswidrig demonstriert, dann wird lauthals wochenlang nach Menschenrechten in China gerufen. Aber wenn nach sieben Jahren die brutalen Polizisten aus Genua, die die Demonstranten gemetztelt haben, für schuldig befunden werden der schweren Körperverletzung, aber wegen der Genralamnesie im "demokratischen" Italien wahrscheinlöich nicht bestraft werden, dann juckt das keinen. Wäre ja auch zu anstrengend. Empörung heucheln über Sachen, die ganz weit weg sind, ist ja auch viel einfacher.  ...

Quote

04.09.2008 14:52:54

Lars74: ???

Zitat: "... ein Schlag ins Gesicht unserer Soldaten, die ihr Leben für die Freiheit Deutschlands einsetzen"

Ne klar, für die Freiheit! ...


Quote04.09.2008 15:08:58
mona_7:

Die Empörung der amtlichen Neusprechanwender, die das Wort Krieg vermeiden, stattdessen von humanitären Einsätzen schwafeln und von Kollateralschäden reden, wenn Hochzeitsgesellschaften zerbombt werden, deren Freiheit angeblich am Hindukusch verteidigt wird, während sich in Wirklichkeit die amerikanische Administration Bush im Feldzug für das Business bereichert, wirkt wieder einmal besonders überzeugend...



Quote

04.09.2008 15:08:39

Python11: Herr Robbe...

beobachtet, menschenverachtende Geschmacklosigkeiten, die kaum zu überbieten seien. Herr Robbe, überbieten kann man das jedoch ohne Probleme. Andere Menschen zu töten, das ist wirklich menschenverachtend, ebenso die Befehle dazu zu erteilen... wer Leute in den Krieg schickt, braucht sich über Tote nicht zu wundern und auch nicht darüber dass ihm das Menschenverachtende seines Tuns in drastischer Form vor Augen geführt wird.

Gut finde ich das Plakat trotzdem nicht. Aber wieder einmal verwechseln unsere Parlamentarier und Regierenden Ursache und Wirkung. Darin haben sie Übung, man schaue nur wie sich die Regierung zum Kaukasus-Konflikt äußert.


Quote04.09.2008 15:08:24
filus: "Geschmacklos" mag das Plakat sein ,...

... r u c h l o s ist die Heuchelei und Verlogenheit , die den Kriegseinsatz als Kampf für unsere Freiheit und Sicherheit rechtfertigt !


Quote04.09.2008 15:22:40
pasquino: Bundeswehr bewahrt afghanische Kinder vor dem Hungertod

Zugegeben, das Plakat und die Texte sind auch bei satirischer Lesart nicht besonders originell.
Mein Vorschlag Foto:100 Kindersärge mit afghanischen Fahnen. Text: Bundeswehr bewahrt afghanische Kinder vor dem Hungertod.


Quote

04.09.2008 15:15:59

Tortilein: @ willy13:

Mag sein, daß es solche Plakate in keinem anderen Land der Welt gibt. Was mich aber mit Stolz auf Deutschland erfüllt ist, daß es hier Menschen gibt, die unverblümt sagen, was sie denken und kritisch gegenüber denen sind, von denen sie regiert werden. Dieser Mut kann anderswo tödlich sein.


Quote

04.09.2008 15:24:11

Heinrich2006: Geschmacklos?

Natürlich ist das Plakat geschmacklos, aber im Vergleich was uns die verantwortungslosen Politiker im Parlament und auf der Hardthöhe - Jung - zum Einsatz in Afghanistan bieten: harmlos!

Die befehlen unsere Bundeswehr-Jungs in die Hölle AFG und stellen sich weder vor noch hinter sie, wenn es ans Sterben geht.

Für "wen" und "was" soll das Leben dieser armen, verarschten Jungen und Mädels hingegeben werden??

Für die Feigheit unser Verantwortlichen!

...


[...]

Quote
04.09.2008 15:35:10, Sachsen-Paule:

@Heinrich2006:
Wie viele Bundeswehrsoldaten kennen Sie denn die in der Hölle AFG waren?! Also meine drei Freunde die "unten" waren konnten sich nicht besonderns beschweren und würden es immer wieder machen. Wie wär es wenn Sie erwachsenen Menschen die eigene Entscheidung überlassen, auch wenn diese mit Ihrer Meinung kollidiert... jeder Soldat der in eine Krisenregion geht tut dies freiwillig und ist sich dem risiko bewusst.

Die Soldaten die in Afghanistan arbeiten sind dort um die Zivilbevölkerung und den aufkeimenden afghanischen Staat vor dem Chaos zu schützen. Wir können uns natürlich auch zurückziehen, wegschauen und uns die Decke über den Kopf ziehen wenn das Schlachten da unten wieder losgeht!

Ich find es immer wieder erschreckend wie schnell die Gegner des deutschen Afghanistaneinsatzes die Gräuel der Taliban vergessen/verdrängen können nur um ihr anliegen zu untermauern...


Quote

04.09.2008 15:43:03

willy13: naja tortilein

"daß es hier Menschen gibt, die unverblümt sagen, was sie denken und kritisch ... sind"

......

Unverblümtheit dieser Art hätten Sie 1:1 auch in der DDR ungestört an den Tag legen können. Das rührt ja nicht an gängige Tabus. Hat also auch nichts mit Zivilcourage im Sinne des Wortes zu tun.

Ein Plakat solcher Machart in Schutz zu nehmen, ist für mich nicht entschuldbar. Vermutlich kann das nur derjenige tun, der nie gedient hat. Für den Soldaten so ne Art unpersönliche Roboter sind. In Afghanistan fallen Menschen, die Söhne, Täter, Brüder, Freunde sind. Sich darüber zu freuen und höhnische Plakate zu publizieren, zeigt die Heuchelei dieser "Friedensgesellschaft".

Dass unsere Soldaten nichts in Afghanistan verloren haben, sehe ich genauso. Ist aber kein Grund, sich auf diese Art zu äußern.


Quote

04.09.2008 15:40:59

scopex: Die Wirkung dieses Plakats

änderte sich mit den Umständen. Als es erdacht und gemacht wurde, war es Satire und Vorausschau. Nun, nach dem Tod eines Bundeswehrsoldaten, ist es Realität und es tut weh.

Das Jung und Robbe das zum Anlass nehmen sich über das Plakat zu erregen wundert nicht. Sie müsten sich ja sonst Asche auf`s Haupt streuen, weil sie es waren, die mit ihren Entscheidungen maßgeblich zum Tod des Soldaten beigetragen haben.


Quote

04.09.2008 15:46:21

Tortilein: @ Sachsen-Paule:

"Wie wär es wenn Sie erwachsenen Menschen die eigene Entscheidung überlassen, auch wenn diese mit Ihrer Meinung kollidiert... jeder Soldat der in eine Krisenregion geht tut dies freiwillig und ist sich dem risiko bewusst."

Lieber Sachsen-Paule, die Bundeswehr ist kein Spielzeug, das eigenen Regeln unterliegt und tun und lassen kann, was es will. Die Bundeswehr ist eine Parlamentsarmee, die nur eingesetzt werden darf, wenn das Parlament dem Einsatz zugestimmt hat. Das Parlament hat dem Afghanistan-Einsatz zwar zugestimmt, aber gegen den Willen einer beachtlichen Mehrheit der Bevölkerung. Das sagt uns, daß das Parlament das Volk in keinster Weise repräsentiert und daß das obige Plakat dies vermutlich mehr tut als unser demokratisch gewähltes Repräsentationsorgan.


Quote

04.09.2008 15:54:53

Tortilein: @ willy13:

Wenn die beiden deutschen Diktaturen des 20. Jahrhunderts ein Gutes hatten, dann, daß die Politik uns heute im Jahre 2008 nicht mehr Hönig um den Bart schmieren kann, da es das blinde Vertrauen in die Regierung hier nicht gibt.

Es gibt in Deutschland weder einen Zwang zum Wehrdienst noch einen Zwang zum Kriegseinsatz. Die Entscheidung, nach Afghnistan zu gehen, steht jedem offen.

Und Sie haben recht, ich habe nie "gedient". Ich zog den zivilen Dienst am Menschen vor.


Quote

04.09.2008 15:54:31

Sachsen-Paule:

Ach Tortilein, es kommt immer darauf an welche Frage man stellt:

Wenn ich frage ob Deutschland sich weltweit gegen Völkermord, Unterdrückung und Gewalt einsetzen soll, dann sagen 90% ja, die andern 10% sind rassisten, blöd oder sehr wahrscheinlich beides weil das eine das andere ja bekanntlich bedingt.

Frage ich nun aber ganz losgelöst vom Hintergrund ob deutsche Soldaten irgendwo am A.d.W. ihr Leben riskieren sollen, dann sagen 90% ganz sicher nein.

Es geht aber leider nicht das eine oder das andere, oder glauben Sie irgendein Warlord in Afghanistan kümmert sich um eine offizielle Protestnote des deutschen Parlaments? Komischerweise erhält der Einsatz der deutschen Polizei in Afghanistan ganz großen Zuspruch obwohl diese Jungs und Mädels im endeffekt viel mehr im Kontakt mit der Bevölkerung sind und dadurch bedingt viel gefährdeter ist. Polizei klingt halt nur mehr nach Hilfe als Bundeswehr...


Quote

04.09.2008 15:53:13

Eiermeier: @Sachsen-Paule: Afghanistan ist ein souveräner Staat ...

... und da hat man nicht einzumarschieren um seine Ansicht was gut oder schlecht ist zu verbreiten.


Quote

04.09.2008 15:57:29

lgrobe: Der Kontext ist das Problem

Das Pakat an sich ist sicher nicht das Problem. Schliesslich schicken nicht die Macher des Plakates Soldaten zum Sterben in den Krieg, und so gesehen ist die Botschaft eigentlich eindeutig und drückt die Ansicht aus, das Militaer verheize Menschen. Darüber kann man disktutieren, aber der Titel "Hohn-Plakat" waere meiner Meinung nicht angemessen.

Das Problem ist der zeitliche Kontext. Das Plakat auf den Tod eines Individuums anzuwenden (was vielleicht gar nicht so gedacht ist) ist schwer nachvollziehbar. Es verkehrt die Botschaft des Plakates - nicht mehr das System Militaer, das das Individuum verheizt, steht so im Mittelpunkt, sondern der Tod eines Individuums wird scheinbar begrüsst. Dieses ist eine Umkehrung der ursprünglichen Aussage - nicht mehr die Unterordnung von Menschen im Militaer, als abstrakte Verlustzahl kalkuliert, wird angeprangert - vielmehr erscheint die Aussage des Plakates, als zaehle für den Verfasser das Individuum nicht mehr.

Wer politisch arbeitet sollte wissen, dass die Wirkung von Veröffentlichungen nicht nur vom Inhalt, sondern vor allem auch vom Kontext abhaengt. Hier ist der Vorwurf zu machen, dass man dem Urheber des ursprünglichen Plakates wohl unrecht tut, indem man seine Aussage durch den zeitlichen Bezug verkehrt, und politische Instinktlosigkeit zeigt, die mit den Gefühlen der Angehörigen wenig feinfühlig umgeht. Die Motivation der Friedensbewegung muss aber der Respekt vor dem Menschen, dem Individuum sein, darauf beruht die Ablehnung militaerischer Gewalt, die den Menschen auf Ziel, Werkzeug oder kalkulierbare Verfügungsmasse reduziert. Im Tagesgeschaeft der Auseinandersetzung sollte dies nicht untergehen, ansonsten muss man sich fragen, inwieweit man sich dem kritisierten militaerischen System schon angepasst hat...


Quote

04.09.2008 15:57:16

Eichholz1: Wahnsinnige damals und heute?

Ein damals Wahnsinniger hat Soldaten bis nach Stalingrad geschickt.

Heutige Wahnsinnige schicken sie noch weiter.

Die Damaligen haben sich anschließend das Leben genommen!

Wann findet die Bundeswehr soviel Selbstachtung, dass sie sich gegenüber den aktuell Wahnsinnigen wehrt?


Quote

04.09.2008 15:56:57

Eiermeier: @Sachsen-Paule: Der Deutsche bekommt laut diesen

Medien grossen Zuspruch

[Kampf um die Pressefreiheit in Afghanistan
"Alle wollen nur gute Nachrichten über sich"

Immer wieder drohen Regierung, Geheimdienst und andere Mächtige in Afghanistan kritischen Journalisten, wie jüngst dem Moderator eines investigativen TV-Magazins in Kabul. Der Fall zeigt: Die Regierung Karsai scheint Pressefreiheit nur zuzulassen, wenn sie selbst nicht zu hart kritisiert wird. - Von Christoph Heinzle, ARD-Hörfunkstudio Neu Delhi]
www.tagesschau.de/ausland/afghanistan472.html

von den Afghanen bekommen sie dagegen immer mehr Bomben.


Quote

04.09.2008 15:55:02

JPduMosch:

"für die Freiheit Deutschlands"

deswegen esse ich auch nur holländische tomaten. für die freiheit hollands!

macht alle mit! lol.


Quote

04.09.2008 16:14:17

Axolotl79:

Um es vorweg zu nehmen. ich wmoechte mit keinem der Soldaten tauschen, fuer kein geld der WELT. Und dieses plakat ist defintiv unter der Guertellinie, ABER: Wer schickt unsere leute denn in den Krieg nach Afghanistan, das ist doch primaer und Herr-ich-schiesse-jedes-Flugzeug-ab-Jung.

Es sei "ein Schlag ins Gesicht unserer Soldaten, die ihr Leben für die Freiheit Deutschlands einsetzen"

Fuer die Freiheit Deutschlands??? Werden wir etwa bedroht??? Wenn diese Kasper in Berlin nicht endlich aufhoeren wuerden diesem Oelgeilen Ami hinterherzurennen und in jede Koerperoeffnung zu kriechen, wirds bald vonnoeten sein.

"menschenverachtende Geschmacklosigkeit, die nicht mehr zu überbieten ist".

Wer ist denn hier menschenverachtend? Wer deckt mit dem mandat den amerikanischen Angriffskrieg gegen Afghanistan und gegen den Irak?


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04.09.2008 16:07:06

Peter Goge: Naja

Viele Soldaten glauben wahrscheinlich wirklich, dass sie für unsere Freiheit kämpfen. Kosovo und Afghanistan haben mit unserer Freiheit aber nicht sehr viel zu tun.

Satire polarisiert immer, dafür ist sie da. Wenn jemand anfängt den Eltern, solche Plakate nach Hause zu schicken, dann mach ich mit beim Kopfschütteln. Man könnte jeden Kabarettitsten mit Leuten konfrontieren, vor denen Ihm seine Witze peinlich wären.


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04.09.2008 16:30:29

Fanter: Plakat

Das Plakat ist geschmacklos, einfältig und natürlich ehrverletzend.

Zu Afghanistan: Das Parlament hat den Einsatz beschlossen. Somit ist er legitim.

Mit Pseudo-Pazifimus werden die Probleme der Welt nicht gelöst werden.


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04.09.2008 16:48:40

pasquino:

josky01: ,,Würde man ein "satirisches" Plakat über die Pazifisten machen, die sich über den Tod eines Soldaten freuen - da wäre das Geschrei aber groß."

Warum? Auf beiden Seiten gibts Humorlose und satirische Nichtversteher und bei weitem nich alle, die gegen diesen Krieg sind, würden sich als Pazifisten bezèichnen.

Pazifist bittet auf Kien und händeringend vor einem Soldaten: ,,Erschieß mich"

Soldat: ,,Das könnte dir so passen"


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04.09.2008 16:51:05

Kilchberger: Satire

Die Satiriker sind doch in Wirklichkeit selbst die beste Satire. Nennen sich Pazifisten, haben aber vollstes Verständnis für die russische Besetzung von georgischem Kerngebiet. Zu den aktuellen "ethnischen Säuberungen" unter russischer Regie in Abchasien und Süd-Ossetien schweigen sie. Und zu Saddams Völkermorden, Nordkorea etc. hat man auch noch nichts von ihnen gehört. Erst wenn Amerika oder die NATO eingreifen, inszenieren sie "spontane Massenproteste". Echt komisch, diese Leute.


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04.09.2008 16:58:17

A.Hauss: Leute

die sich über ein drastisches Plakat echauffieren, zur Realität des Totmachens jedoch schweigen, sind unglaubwürdiges Ideologenpack.
AC130 Gunship -- Afghanistan
AC130 night attack on Taliban outposts.
video.google.com/videoplay?docid=4639921789181083769

Hinweis an den Mod: es sind weder Blut noch Gedärme o.ä. zu sehen. Es ist einfach nur die reine Kriegspornografie. Unsere Tornados tragen zur "Aufklärung" dieser "Ziele" bei.

Auch meine Trauer beim Tod von Mördern ist begrenzt. Die Berufs-Missversteher werden darau gewiss wieder Freude herauslesen oder gar "Aufruf zu " oder dgl.

Das größte Verbrechen ist der bruch des Vlkerrechts - vor 62 Jahren wurde dafür noch ein deutscher Außenminister hingerichtet. Das it etwas aus der Mode gekommen.


Quote

04.09.2008 17:36:43

Tadeusz Kantor:

noch so ein Gedanke zum Satz von Herrn Jung '... ihr Leben für die Freiheit Deutschlands einsetzen.'

'Online-Durchsuchung'

'Speicherung von biometrische Daten'

'Elektronischer Fingerabdruck'

'Einschränkung der Versammlungsfreiheit'

'Videoüberwachung'

usw.

Unsere eigenen Politiker bedrohen die 'Freiheit Deutschlands'


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04.09.2008 18:25:50

heiner24:

"Die Empörung schlägt hohe Wellen. "

Was ich wirklich empörend finde, ist , dassdie Empörung über den Tod von 60 Kindern und ihren Müttern noch nicht mal ansatzweise die gleiche Empörung ausgelöst hat wie dieses lausige Plakat!


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04.09.2008 18:58:31

hannibal-karthago: Lob für Denkler

Man muss den Herrn Denkler wirklich Loben, dass er mit diesem satrischen Kommentar das Plakat breiten Kreisen der Bevölkerung nahe gebracht hat.


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05.09.2008 09:21:20

nicknoris: Schein und Wirklichkeit im Krieg

Der Schein ist Ehre, Tapferkeit, Kameradschaft, Ritterlichkeit gegenüber dem Geschlagenen

Die Wirklichkeit ist Grausamkeit, Rohheit, Erbarmungslosigkeit besonders gegen die Schwachen, die Altern, die Frauen, die Kinder. Seit Weltkrieg 2 sind die Zivilopfer, die sog. Kolateralschäden weit in der Mehrzahl und die großen Verlierer.

Im Krieg geht es nicht mehr um böse und gut, sondern das Undenkbare, das Unfassbare zu tun.


Quote

05.09.2008 11:07:26

s.eichendorff: 5 Jahre altes Plakat

Warum kocht man dieses alte Plakat jetzt auf? Wem nützt es, wenn die Kriegsgegner als menschenverachtende Leute "ertappt" werden? Ich glaube, im Oktober soll über den weiteren Einsatz in Afghanistan entschieden werden.


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05.09.2008 17:24:26

gerhardt_124: Ich finde das Plakat so in Ordnung.

Um eine konstruktive, ja überhauot, Diskussion über diesen Einsatz anzufangen, bedarf es offensichtlich solcher Mittel. 80% der Bevölkerung sind gegen diesen Einsatz, zumal sich die Voraussetzung für diesen Einsatz auch grundlegend geändert haben.

Die USA sind nicht mehr das Land, welches rechtsstaatliche Prinzipien als grundsätzlich erkennt. Die Rechtsstaatlichkeit steht in den USA täglich zur freien Disposition.

Auch aus diesem Grunde sehe ich für mich, und viele andere, die Bündnistreue als nicht mehr bindend an.

Unsere Politiker verweigern uns, dem Volk, den Gehorsam um lustig ihrem Vasallentum zu frönen.

Wenn Herrn Jung und anderen nicht anderes einfällt als die Geschmacklosigkeit des Plakates zu reklamieren, sollte er sich aber fragen lassen, wie können wir aber denn anders an die Entscheidungsträger in Berlin herankommen?




Aus: "Hohn-Plakat zum Tod von Soldaten - "Auf dem richtigen Weg"" Von T. Denkler (04.09.2008)
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/politik/965/308907/text/

-.-

Quote[...]

Quote04.09.2008
21:03 Uhr
    glodhähnchen meint:
    Dieses Plakat atmet die Luft von Nazihumor.
    Friedensaktivist ist heute ein Schimpfwort, diese Leute verkörpern weder Werte noch Mut, noch einen Lösungsansatz. Sie sind mit ihrem Defätismus der Steigbügelhalter von Terrorismus und fundamentalistischen Ideologien.


Quote05.09.2008
07:50 Uhr
    THOR meint:
    Ich war 4 Jahre Zeitsoldat und bin Offizier d.R.
    Habe seinerzeit auf mein Land, mein Volk geschworen es (im Kriegsfall) tapfer zu verteidigen. Diesem Eid fühle ich mich nach wie vor verpflichtet, wenn gleich mir dabei unsere jetzigen Volksvertreter eher einen Würdereiz auslösen.

    Wenn es denn zu unabwendbaren Krieg o. ähnlichem kommen sollte, dann ist es sicher besser diesen Krieg in fremden, also angreifenden Lande zu führen als bei uns.

    Aber Afghanistan und viele andere Lände in denen ,,unsere Jungs" stationiert sind, bedrohen uns in keiner Weise – da können mir unsere Politiker vorlügen was sie wollen.

    ES geht dort ausschließlich um US-Interessen ! Und sonst gar nichts !

    PS. Mittlerweile haben ca. 86% unserer männlichen Bundestagsabgeordneten NICHT ,,gedient" UND fanden auch keine Gelegenheit zum Ersatzdienst!

    Und diese Bande schickt unsere Soldaten fein ins Ausland !!!

    Schimpf und Schande !!!!!


Quote04.09.2008
22:11 Uhr
    Karl G. meint:
    Die ganz offensichtlich linksradikalen und aus der Anarchoszene-die noch nie was zum Bruttosozialprodukt der BR beitrug, nur Sozialhilfe usw.kassierte - stammende Verhöhnung eines Toten reizt dann doch zu einigen Fragen:Die Kubaner in der Schweinebucht inkl.des "maximo leader" waren doch auch bewaffnet, Soldaten, "mordeten" also auch sie,wie es jeder Soldat im Falle eines Falles tun MUß, fallen die auch unter die Kategorie "Wieder einer weniger" als Gefallene ? Und die russischen Soldaten in Afghanistan ab 1981, 2008 in Georgien ? Und die kommunistischen Soldaten der Nord-Koreaner , der Chinesen, der Vietnamesen ? Und im geg.Fall Soldaten aus Venzuela, aus Nicaragua, aus Bolivien ? Wie hirnverbrannt müssen diese Typen wohl sein, wenn sie auch da noch die Unterschiede machen wie die "LInke" z.B. bei den "Freiheitskämpfern" von den terroristischen Banden d.FARC, PKK, ETA . Und die kubanischen Soldaten in Angola und Mozambique, wie stand´s um die ? Man sieht wie verlogen und unredlich das Ganze doch ist, selbst bei Toten machen diese Narren hochwahrscheinlich wieder Unterschiede zwischen guten und bösen Soldaten !
    Kapieren die eigentlich nicht, wie die den Ultrarechten wie einst die Kommunisten in der Weimarer Zeit vor 1933 in die Hände spielen, daß die Deutschen zwar aus Erfahrung z.Zt.noch hoh immun sind gegen die, aber die Linksradikalen ein brisantes Spiel wagen mit solchen Unverschämtheiten ?!Bin sehr gespannt auf Kommentare der "Linke", primär von Gysi u.Lafo !


Quote04.09.2008
20:19 Uhr
    Timmeh meint:
    Dieser Umgangston und gernell dieses Niveau mit anderen Menschen zu kommunizieren ist mir ehrlich gesagt zu "doof" liebe Vorrednerin.

    Auch bei Meinungsverschiedenheit kann man den Ton wohl wahren.

    Ja, ich war zum Hilfestellung des Aufbaus eines freien Staates dort (heißt soviel wie: Schulen, Krankenhäuser, generell soziale Einrichtungen etc. bauten und bauen wir auch immer noch dort auf). Für mich ist es Hilfe. Doch.

    Wieso in dieses Land.
    Weil dieses Land eine terroristische Bedrohung für die westliche Welt war.
    Es war eines der Länder, die als Rückzugsgebiet der extremistischen Moslime herhalten müssen.
    Herhalten müssen, da der Großteil der Bevölkerung dieses nat. nicht unterstützt, aber bei Protest ist schlicht "der Kopf ab".

    Diese Bedrohung und diesen Rückzugsraum galt es bzw gilt es zu nehmen und zu sichern und gleichermaßen den Leuten dort Freiheit zu bringen.

    Dafür hab ich mein Leben eingesetzt und ihc bin über nichts stolzer als über das was ich dort getan habe.
    Denn ich habe es nunmal hautnah miterlebt wie dankbar mir diese Menschen entgegenkamen.
    Dieses Lächeln der kleinen Kinder war es mir wert.
    Das können Sie vll. nicht verstehen, aber ich tue es und bin daher überzeugt davon das Richtige gemacht zu haben.

    Es ist und bleibt ein Kriegsschauplatz und dort sterben nunmal Menschen.
    Klar ist jeder Tote einer zu viel, aber eben unvermeidbar um das Ziel der Freiheit zu verwirklichen.

    MfG


Quote04.09.2008
20:45 Uhr
    eloxx meint:
    Eigentlich haben die Zeiten sich nicht geändert. Wenn man aus den Feldpostbriefen von 39-45 liest, mit welchem Nationalstolz und welcher Überzeugung deutsch Soldaten dahin gegangen sind, wo es die Führungsriege wollte. Und heute? Man brauch nur die richtige Propaganda. Die Überzeugung, dass Richtige zu tun. Heute sieht man die beteiligung am Krieg in Afghanistan als richtig an. Damals sah man die Führung eines Krieges um den Lebensraum im Osten als richtig an. Es war falsch! Damals wie auch heute. Es wird die Zukunft zeigen. Sicher werden sich die Verantwortlichen nicht in den Freitod stürzen. Soviel Demokratie haben wir schon.


Quote04.09.2008
19:41 Uhr
    BW-Stuffz meint:
    @ Tranta

    Soso, Soldaten sind Mörder - nun bezogen auf die
    BW würde ich sagen, es gibt sehr, seeeehr viel mir
    Mörder unter den Zivilisten , wie wir jeden Tag in
    den Medien sehen: Zivilistinnen, die ihre Kinder
    verhungern lassen, Zivilisten die Kinder töten,
    Zivilisten die tagtäglich Morde begehen.

    Nun, vielleicht sollten sie das mal mit berücksichtigen.
    Soviel Mörder unter den Zivilisten, das erreicht die BW
    in einer Ewigkeit nicht.

    Von daher sehe ich mich und meine Kameraden
    in einem sehr guten Licht.

    ZIVILSTEN SIND MÖRDER


Quote04.09.2008
19:20 Uhr
    Tranta meint:
    Ich finde es gut, Soldaten sind keine Friedensengel, sie sind zum töten anderer Menschen ausgebildet worden inkl. Kadavergehorsam.

    Wären es keine potentiellen Mörder und hätten bei der BW was Anständiges gelernt würden sie mit Maurerkellen rumrennen um Häuser zu bauen, mit Spaten bewaffnet sein um Be- und Entwässerungen anzulegen, mit dem Pflug Erde fruchtbar bzw. nutzbar machen.

    Aber nein, Soldaten gehen um zu töten oder zu besetzen, Häuser zu zerstören, Felder mit Waffen unbrauchbar zu machen, Infrastrukturen zu vernichten, Menschen zu töten, Regierungen zu stürzen usw.


    Deutschland wurde auch nie befreit sondern besiegt, jede andere Behauptung ist Ideologie pur. Dresden wurden auch nicht befreit sondern die Dresdner Zivilbevölkerung via angeordnetem Massenmord demoralisiert.

    Deutsche Soldaten sind und waren nie Befreier sondern Werkzeuge der jeweiligen Regierungen um gewisse Ziele mit Gewalt umzusetzen .. wenn dazu auch tote Zivilisten gehören ist das auch für unsere Regierung völlig in Ordnung. Genauso gehören auch tote Soldaten dazu egal welche Anteilnahme geheuchelt wird.

    Ein toter Soldat ist tatsächlich Abrüstung da ansonsten nirgends Abrüstung stattfindet, im Gegenteil immer mehr Waffen produziert werden und im Umlauf sind, immer mehr Menschen sterben .. vorallem Zivilisten die nicht bewaffnet sind und nicht hinter 5cm Stahl sitzen wie letztens gerade geschehen.

    Unsere Scheisshauspatrioten kann ich hier übrigens garnicht ab, die hatten wir schon mal.


Quote04.09.2008
19:31 Uhr
    AB meint:
    Mir stehen die Tränen im Gesicht. Ich bin selbst Soldat, war in Afghanistan und das wieder einer meiner Kameraden dort sein Leben lassen muss macht mich traurig. Aber das man sich noch sowas gefallen lassen muss versteh ich nicht. Steht hinter uns, verdammt nochmal. Wir schützen eure Rechte, die Ihr in vollem Maße geniessen dürft.


Quote04.09.2008
19:15 Uhr
    BW-Stuffz meint:
    Ich schlage vor, bei den nächsten Naturkatastrophen
    (Überschwemmungen, Schneekatastrophen etc.) bleiben
    wir Soldaten in den Kasernen. Sollen doch die Deiche
    brechen, wie seinerzeit an der Oder, wo wir dummen
    Soldaten für das undankbare Pack Tag und nacht Sand-
    säcke gestapelt haben. Tut mir richtig leid heute.
    Nächstes mal sollen die absaufen oder im Schnee
    ersticken. Wenns um eigene Eingemachte geht, sind
    wir Soldaten gut, anschliessend ist das linke Pack wieder
    zur Stelle, um seinen geistigen Müll zu verbeiten.
    Also: nächstes mal macht euren Dreck selbst.


Quote04.09.2008
19:16 Uhr
    Hindupfusch meint:
    ,,Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) sagte der "Bild"-Zeitung: " Es ist ein Schlag ins Gesicht unserer Soldaten, die ihr Leben für die Freiheit Deutschlands einsetzen."

    FALSCH Herr Jung, die Bundeswehr ist nur eine Hiwi-Truppe der Amis, für deren geopolitischen Ziele !!
    Freiheit für Deutschland in Afghanistan, so einen Blödsinn hat noch nicht mal der Erfinder der Propaganda, Dr. Joseph G... erzählt !!


Quote04.09.2008
18:55 Uhr
    Kolonisator meint:
    Ich zitiere von der HP dieser tollen Gruppe:
    "Der Vorwurf an uns, Menschenverachtung zu demonstrieren, geht ins Leere:
    Menschenverachtend ist die deutsche Militärdoktrin (niedergelegt im Weißbuch), die es zum Normalfall erklärt, dass die Bundeswehr überall in der Welt Krieg führt.
    Menschenverachtend sind diejenigen, die Soldaten in alle Welt schicken, um aus
    wirtschaftlichen Interessen den Zugang zu Ressourcen und Rohstoffwegen freizuschießen. Menschenverachtend sind nicht Plakate, sondern der Krieg!"

    Ich freue mich schon jetzt auf die ersten Gold- und Öllieferungen aus unseren neuen Überseekolonien.

    Wer hinter dem Bundeswehreinsatz diesen Zweck sieht hat jeden Hang zur Realität verloren.


Quote04.09.2008
18:14 Uhr
    willi meint:
    Greift die Regierung an, die diese Toten zuverantworten hat, aber lasst die Soldaten zufrieden, diese tun nur ihre Pflicht. Liebe Kriegsgegner ich respektiere eure Meinung. Deshalb schlage ich vor meldet euch freiwillig und helft den Menschen in Afghanistan, natürlich vor Ort, vielleicht schenken sie euch vor lauter Dankbarkeit kiloweise Opium.


Quote04.09.2008
18:23 Uhr
    Citoyen meint:
    Ja, Hauptsache, wir wir Deutschen waschen unsere Hände in Unschuld! Was den Menschen in Afghanistan unter den Taliban widerfahren ist, zählt wohl als folkloristisches Problemchen. Was sind schon dreitausend ermordete Angehörige des Volks der Hazara 1998? Die Hilfsorganisationen Rotes Kreuz und Welthungerhilfe standen hilflos daneben. Aber Menschenrechte scheinen für manche Wohlstandsdeutsche etwas zu sein, was nur ihnen zusteht!
    Sicher muss man in Afghanistan noch einiges anders machen und der Weg ist noch lang, aber immerhin passiert überhaupt etwas.


Quote04.09.2008
17:39 Uhr
    Ein Bürger meint:
    ich muss wirklich sagen das ich das Plakat asozial und Menschenverachtend finde.
    Nichts desto trotz finde ich das wir ins Afghanistan nix verloren haben .

Quote04.09.2008
17:26 Uhr
    Partyzan meint:
    Das Plaket finde ich schlimm. Da ist kein Respekt mehr vorm Menschen.
    Bin aber auch der Meinung das wir am Hindukush nix zu suchen haben. ebenso sollte man auch nicht ins Kosovo und erst recht nicht Lebensmittel in andre Länder schicken.
    Selektion halt


Quote04.09.2008
17:26 Uhr
    W.Mueller meint:
    meier meint:
    afghanistan ist nicht besetzt.
    die taliban sind keine freiheitskämpfer.
    --
    ...und die Erde ist eine Scheibe...
    ...und der Mann im Mond, Dein Nachbar...


Quote04.09.2008
17:31 Uhr
    42 meint:
    tja Friedensaktivisten haben meinem Kenntnisstand nach noch weniger Menschen auf dem Gewissen als Soldaten. Ich frag mich wieso dieses Plakat "pervers" sein soll?!. Krieg ist die perversion der Menschlichkeit. Wieo stört sich niemand daran?

    Nette Umfrage ~70% der Abstimmer sind also für einen Abzug? Danke, dann gibt man die Hoffnung doch nicht so schnell auf, dass Krieg als Mittel der Politik vielleicht doch irgendwann geächtet und beendet wird.


Quote04.09.2008
17:38 Uhr
    Matthias meint:
    Es geht euch allen noch viel zu gut! darum meinen hier auch einige wir bräuchten keine armee und auch sonst keine staatsgewalt. ihr wisst doch überhaupt nicht wie es in der welt aussieht! aber klar, ihr lebt ja auch in einer gesellschaft welche die realität regelmäßig ausblended.


Quote04.09.2008
16:58 Uhr
    Nadja Trautmann meint:
    Deutschland wird in Deutschland verteidigt.

    Für alle Anderen gilt, was das Plakat wiedergibt!


Quote04.09.2008
17:01 Uhr
    Gert Höhne meint:
    Eines bleibt festzuhalten, ich kann mich eher bamm.de anschließen, wie den Kriegstreibern in Deutschland.

    Der Krieg ist überflüssig.
    Das Plakat trifft da meine Meinung.


Quote04.09.2008
17:23 Uhr
    armes d meint:
    Na klar, das Plakat schwirrt seit 2003 umher und keiner will bislang was gewußt haben, die Politiker sind berufsbetroffen, ahnungslos und empört, aber nutzen das Ganze nur als Seitenhiebmöglichkeit für den polit. Gegner, aber keiner verklagt diesen linksextremen Sauhaufen. Nicht mal der Dienstherr Bundeswehr!

    Wirklich eine Schande, was sich die Linken hier alles erlauben dürfen und Deutschland tut nichts und sagt nichts!


Quote04.09.2008
16:41 Uhr
    ich meint:
    Gott sei dank!!! Nach 5 Jahren im Internet hat sich endlich jemand von der Presse erbarmt, dieses Thema zu veröffentlichen! 5 Jahre! Da gabs noch gar keinen deutsch-afghanischen Krieg! Da gabs noch keine Linkspartei!
    Jetzt können sich endlich wieder Politiker und ihre Stammtischkollegen über etwas aufregen und von ihrer eigenen Unzulänglichkeit ablenken.


Quote04.09.2008
16:23 Uhr
    Karl G. meint:
    So wie es ausschaut, waren da linksradikale, auch anarchistische Verhöhner am Werke, die zwar gerne die "Internationale" mit dem "Kampf für´s Menschenrecht"
    singen und sich als Friedensapostel geben, aber nur dann gegen Militarismus usw.sind, wenn´s um den Westen, um konservativ gestaltete Gemeinschaften geht, denen sie ja ihre Duldung verdanken, die sie dann weidlich ausnutzen, um selbst
    einen Toten in den Schmutz zu ziehen. Das sind aber jene Typen, die - hätten sie politische Macht - wie z.B.Stalin, Hitler oder Pinochet wütenund auf Deibel komm raus aufrüsten würden gegen ihre Gegner. Da hätten weder Hummanismus noch Frieden eine Chance. Wem verdanken diese Typen denn ihre"Freiheit", solch widerwärtige Gedanken leider zu publizieren ? Doch einer demokratisch-pluralistischen Geselllschaft, die u.a.Toleranz als Grundrecht verbürgt, auch für ihre Gegner und dessen Abschaum.
    Man darf gespannt sein auf die Reaktion z.B.der SED-PDS-Nachfolger der "Linke", der JUSOS unter Frau Drohsel, der Grünen unter der Doppelspitze Bütikofer/Roth. Vielleicht ist es aber auch müßig , auf d e r e n ablehnende Stellungnahme zu warten.Viele von diesen Gruppierungen wollen ja "eine ganz andere Republik".


Quote04.09.2008
16:18 Uhr
    Toni Kalus meint:
    Ich finde das Plakat weist in die richtige Richtung:

    Den weg zum Erwachsenwerden...



Kommentare zu: "Afghanistan - Kriegsgegner verhöhnen Bundeswehr-Tote im Netz" (4. September 2008)
Quelle: http://www.welt.de/politik/article2396205/Kriegsgegner-verhoehnen-Bundeswehr-Tote-im-Netz.html;jsessionid=FFAF1E5BAF79DC0E92145939CB48E7AE?page=0#article_readcomments

-.-

tbc.

Textaris(txt*bot)

Quote[...]

Quoteeasystreets


Zitat von Rechi
Quote
Kriege laufen ben nicht mehr wie vor Jahrzehnten, in dem ein Panzerbataillon an der Grenze steht oder so. Nehmen Sie mal die Realität zur Kenntnis

Doch, Kriege laufen immer noch so ab. Auch wenn ich Ihren Kommentar grundsätzlich mochte, stört mich, dass Sie der gesetzten Logik vom asymetrsichen Krieg folgen. Als solcher wird er bezeichnet, nachdem diese Begriffserfindung, einmal gesetzt, nicht mehr aufgehoben wurde. Der Begriff ist mundgerecht, aber er verschleiert. Die Bundeswehr führt keinen Krieg, auch keinen asymetrischen. So gesehen hätte die Wehrmacht in Rußland oder Frankreich auch einen asymetrischen Krieg geführt, den gegen Partisanen, Widerständler und Untergrundkämpfer. Die Art des bewaffneten Kampfes gab es schon vor 2001.

Als Krieg wird die Auseinandersetzung bezeichnet, weil Terroristenzellen weiche Ziele in anderen Ländern ausmachen. Will man die Terroristen dingfest machen, muß das dingfestmachende Land in ein anderes Land einmarschieren, wenn das betreffende Land keine eigene Staatsordnung besitzt, die es ermöglichte, sie selbst zu fassen. Und es keine militärische Macht besitzt, ein Einmarschieren zu verhindern, oder das Regime offiziell Unterschlupf gewährt. So gesehen ist auch die CIA eine terroristische Zelle, nur unter anderen Vorzeichen, und wenn sie sich anschickt, Staatschefs zu ermorden oder Regime zu kippen. Wir sprechen insgemsamt von Ländern, die zu den schwächsten der schwachen, den ärmsten der armen gehören. Krieg? Es ist genau gesagt ein Krieg gegen die Armut, der geführt wird, nicht einer gegen checkpointpassierende Hochzeitsgesellschaften.

Vor der Begriffskombination "asymetric" und "preemptive" ist im Übrigen der Einzelne in keinem Land mehr sicher. Die CIA kann auch Sie oder mich verschleppen, wenn sie meint, Indizien gegen Sie oder mich in der Hand zu haben. Ab nach Guantanamo, und niemand weiß, was aus ihm oder ihr geworden ist. So gesehen ist es ja auch schon passiert, das Wildern Einzelner außerhalb der Rechtsbarkeit der Parlamente. IP-Adressenverfolgung, Identitätsermittlung und die Handschelle schnappt zu am nächsten Flughafen. Theoretisch machbar. Ein Gefühl, als würde eine neue Diktatur am Horizont erwachsen. Kafkaesk. Angeklagter ohne Anklage.



QuoteDietrich Müller

Für wen sterben deutsche Soldaten?
Der Streit darüber, wie man das nennt, zwischen Minister und Offizieren, ist absurd. "Umgekommen im Kampf gegen die Taliban" oder "Gefallen für Deutschland"? Für mich ist kein deutscher Soldat gefallen. Man kann nur sagen "Gefallen für die EU / UNO"! In diesem Falle sind unsere Soldaten Abgesandte im Auftrag dieser Gremien, ich will nicht sagen "Söldner". Oder?


Quotesuum.cuique, 04.09.2008
   

Die deutsche Oeffentlichkeit ist mit der Realitaet in Afghanistan ueberfordert.

...


SPIEGEL ONLINE Forum > Diskussion  > Politik (2008)
Seite neu laden Ist die Bundeswehr mit dem Einsatz in Afghanistan überfordert?
Quelle: http://forum.spiegel.de/showthread.php?t=4988


Textaris(txt*bot)

Quote[...] ARROYO GRANDE, Calif. (MarketWatch) -- Yes, America's economy is a war economy. Not a "manufacturing" economy. Not an "agricultural" economy. Nor a "service" economy. Not even a "consumer" economy.

Seriously, I looked into your eyes, America, saw deep into your soul. So let's get honest and officially call it "America's Outrageous War Economy." Admit it: we secretly love our war economy. And that's the answer to Jim Grant's thought-provoking question last month in the Wall Street Journal -- "Why No Outrage?"

[...]



    *
      Why else are Americans so eager and willing to surrender 54% of their tax dollars to a war machine, which consumes 47% of the world's total military budgets?
    *
      Why are there more civilian mercenaries working for no-bid private war contractors than the total number of enlisted military in Iraq (180,000 to 160,000), at an added cost to taxpayers in excess of $200 billion and climbing daily?
    *
      Why do we shake our collective heads "yes" when our commander-in-chief proudly tells us he is a "war president;" and his party's presidential candidate chants "bomb, bomb, bomb Iran," as if "war" is a celebrity hit song?
    *
      Why do our spineless Democrats let an incompetent, blundering executive branch hide hundreds of billions of war costs in sneaky "supplemental appropriations" that are more crooked than Enron's off-balance-sheet deals?
    *
      Why have Washington's 537 elected leaders turned the governance of the American economy over to 42,000 greedy self-interest lobbyists?
    *
      And why earlier this year did our "support-our-troops" "war president" resist a new GI Bill because, as he said, his military might quit and go to college rather than re-enlist in his war; now we continue paying the Pentagon's warriors huge $100,000-plus bonuses to re-up so they can keep expanding "America's Outrageous War Economy?" Why? Because we secretly love war!

We've lost our moral compass: The contrast between today's leaders and the 56 signers of the Declaration of Independence in 1776 shocks our conscience. Today war greed trumps morals. During the Revolutionary War our leaders risked their lives and fortunes; many lost both.
Today it's the opposite: Too often our leaders' main goal is not public service but a ticket to building a personal fortune in the new "America's Outrageous War Economy," often by simply becoming a high-priced lobbyist.
Ultimately, the price of our greed may be the fulfillment of Kevin Phillips' warning in "Wealth and Democracy:" "Most great nations, at the peak of their economic power, become arrogant and wage great world wars at great cost, wasting vast resources, taking on huge debt, and ultimately burning themselves out."

[...]  But wait, you ask: Isn't our $1.4 trillion war budget essential for "national defense" and "homeland security?" Don't we have to protect ourselves?
Sorry folks, but our leaders have degraded those honored principles to advertising slogans. They're little more than flag-waving excuses used by neocon war hawks to disguise the buildup of private fortunes in "America's Outrageous War Economy."
America may be a ticking time bomb, but we are threatened more by enemies within than external terrorists, by ideological fanatics on the left and the right. Most of all, we are under attack by our elected leaders who are motivated more by pure greed than ideology. They terrorize us, brainwashing us into passively letting them steal our money to finance "America's Outrageous War Economy," the ultimate "black hole" of corruption and trickle-up economics.
You think I'm kidding? I'm maybe too harsh? Sorry but others are far more brutal. Listen to the ideologies and realities eating at America's soul.

How powerful is the Pentagon's war machine? Trillions in dollars. But worse yet: Their mindset is now locked deep in our DNA, in our collective conscience, in America's soul. Our love of war is enshrined in the writings of neocon war hawks like Norman Podoretz, who warns the Iraq War was the launching of "World War IV: The Long Struggle Against Islamofascism," a reminder that we could be occupying Iraq for a hundred years. His WW IV also reminded us of the coming apocalyptic end-of-days "war of civilizations" predicted by religious leaders in both Christian and Islamic worlds two years ago.

[...]

// [There are 1011 comments (!)]

QuoteObstinat
23 days ago / +12 Votes (15 Up / 3 Dn)

When I studied history in school it was basically a chronological list of different European wars. I thought I was studying "the wars of Europe" but I soon realized that that wouldn't have been possible; there have just been too many armed conflicts in Europe to cover in school. Therefore European history teachers have to select a sample of the yummiest conflicts!

I remember when we covered the 30 years' War (1618-1648) and I found out that Swedish troops had been as far south as Prague. I bet they had some real important "things to do and people to slaughter" down there.

I guess it took until WW1 and WW2 for Europeans to really understand what all these war ultimately would lead to if there were to continue; total destruction of the European continent. It wasn't until then that politicians really started working on the problem and the seed to the EU was sown. The EU has a lot of problems but at least it has kept France and Germany from waging wars with each other the way they have normally done every now and then in the past.

Maybe that's what's necessary to make the masses from all levels of society understand how negative a modern war can be; a fifty million death toll (WW2 military and civilian casualties), many of them on the European continent + an infrastructure in ruins.

The US hasn't had this horrible total war experience on its own soil in modern times. That's a blessing in a way, but also a problem I guess. Because until that has happened war will only be an abstraction to most Americans.


Quoteflatworld,  23 days ago

Who wouldn't love war as long as it was on someone elses soil. Would things change if the US was hit with 'shock and awe.'


Quotemaggiemae656 23 days ago

There are answers, but our greatest enemy may perhaps be fear. We're apparently afraid to buck the system for fear of retribution or punishment by our own authorities, we're afraid of the possibility we may need to sacrifice the "things" we have if we stand up against our machine.

The reality is that a war has waged and won against the citizens of our country, and the agressors were those we thought were on our side.

This is a good article, and I wonder how many people are really voluntarily going along with this war economy which has gone totally berserk? I would guess not that many.


QuoteNoTimeToLose 23 days ago

... Sometimes the questions are as important as the answers.



From: "'America's Outrageous War Economy!'" - Pentagon can't find $2.3 trillion, wasting trillions on 'national defense' By PAUL B. FARRELL  (Last update: 7:27 p.m. EDT Aug. 18, 2008)
Quelle: http://www.marketwatch.com/news/story/why-we-love-americas-outrageous/story.aspx?guid=0D31C880-32CD-4BA1-8133-329EA57CB069


Textaris(txt*bot)

#253
Quote[...] Die italienischen Ermittlungen führten letztlich auch in Deutschland dazu, dass Staatsanwalt Hans-Joachim Lutz Anfang dieses Jahres Anklage wegen 14-fachen Mordes erhob.

Quote15.09.2008 18:00:58
Lobby-Boy: Wann sind die anderen Prozesse ?

Es müssen doch auch die amerikanischen, russischen u.a. Kriegsverbrecher verurteilt werden ! Oder verurteilt die keiner ? Oder gibst die nicht ? Seltsam.... ! Verlogene Welt !


Quote

15.09.2008 18:03:23

RoterBaron11: Es ist doch einfach nur noch lächerlich

mit enormem Kostenaufwand einem 90-jährigen einen Prozess zu machen, den man schon 50 Jahre früher, und dann wirksam, hätte lebenslänglich verurteilen können.

So ist dieser Fall nur ein weiterer Beleg dafür, wie nach dem Krieg Verbrecher unterschlüpfen konnten und teilweise in bedeutenden Positionen, von Globke angefangen bis hinauf zu Filbinger und Kiesinger, in bedeutenden Positionen weiter "wirken" konnten.

Das hier ist doch nur eine rechtsstaatliche Farce. Als der Rechtsstaat gefordert war, hat er versagt, dank der Seilschaften in der Nachkriegsrepublik um Adenauer herum.


Quote

15.09.2008 18:27:33

kvwupp: Prozess

Nun, dass dieser Prozess nicht eher geführt wurde oder werden konnte, hatte seine Gründe, man kann das nachlesen:

1. Ingo Müller: Furchtbare Juristen, Die unbewältigte Vergangenheit unserer Justiz, München 1989

2. Jörg Friedrich: Die kalte Amnestie, NS-Täter in der Bundesrepublik, Frankfurt/Main,

1984

Im übrigen gilt: Es ist für die Hinterbliebenen wichtig, dass einen Täter auch nach 40 - 50 Jahren der Prozess gemacht wird.

Aber ganz abgesehen davon: Wir waren und sind es uns selber schuldig die NS-Vergangenheit juristisch, gesellschaftlich und moralisch aufzuarbeiten, so gut dass überhaupt möglich ist.

Der Verweis auf anderes Unrecht schmälert dieses Unrecht nicht. Ein Mord wird dadurch nicht besser, dass ein anderer Mensch ebenfalls gemordet hat. Meiner subjektiven Erfahrung nach sind diejenigen, die um Milde bei NS-Tätern bitten, oft diejenigen, die am lautesten nach drakonischen Strafen für andere Täter rufen.


Quote

16.09.2008 08:25:32

Stratto: Gerechtigkeit, Discounter-Moralisten und Bigotterie...

Die Vorverurteilungen einiger moralischer Überflieger sind ebenso anmaßend wie absurd. Nirgendwo läßt sich bekanntlich auch ohne irgendwelche Sachkenntnis billiger moralisieren als in diesem Kontext.

Zum Fall selber muß man wissen, daß die Italienische Verurteilung sich einzig auf die Truppenzugehörigkeit des Angeklagten bezieht. Iirgendwelche persönliche Tatensind ihm Italien nachgewiesen worden odermußten nachgewiesen werden.Es reichte, daß er der Einheit angehörte, von der die Verbrechen begangen worden sein sollen.

Das Andere betrifft das Verhältnis der italienischen Justiz zur Komplex Vergangenheitsaufarbeitung generell. Bis heute hat die italienische Justiz alle Verfahren zu Verbrechen der italienischen Armee in Europa wie in Afrika niedergeschlagen, verschleppt oder einfach nicht angenommen. Das betrifft insbesondere die Un-Taten der 2. ital. Armee auf dem Balkan, die dort schlimmer agierte als die SS, und die Vorkommnisse in den über 40 italienischen KZ's. Man geht insgesamt von bis zu 250.000 Opfern aus, die der italienischen Besatzung zum Opfer fielen.

Niemand und das ist eben keine Metapher wurde bis heute dafür verurteilt, alle Verantwortlichen wurden von der italienischen Justiz gedeckt, die Ansprüche der Opfer alle und sämtlich zurückgewiesen.

Genau das steht auch in direktem Zusammenhang mit der sehr späten Verhandlung des vorliegenden Falles im Greisenalter des Angeklagten, da die Vorkommnisse schon seit Jahren bekannt sind. Grund für diese Zurückhaltung war stets, daß Italien fürchtete, wenn deutsche Kriegverbrechen in Italien angeklagt würden, auch italienische Kriegsverbrechen auf die Agenda in anderen Staatenkämen. Das wollte man unter allen Umständen verhindern.

Da man aber nun davon ausgeht, daß eine unverrückbare und beruhigende Fixierung auf deutsche Verbrechen vorgenommen wird, so fühlen sich die politisch Verantwortlichen nun nach Jahrzehnten im Schutzraum des 'moralischen' Mainstreams sehr sicher, daß die italienischen aus dem Fokus bleiben und den Mythos von der italienischen Unschuld weiter kultivieren lassen. Hier wurde eben genau diese bisher untätige Justiz aktiv, ohne sich auch nur die Mühe des Nachweises einer persönlichen Schuld des Angeklagten zu machen.

Auf diese Weise wird durch solche Anklagen weniger ein System der vorgeblichen Gerechtigkeit als der politisch sanktionierten und medial implantierten Bigotterie installiert, nicht mehr und nicht weniger.


Quote

16.09.2008 08:35:01

Monikamm207: Keine Rücksichtnahme!

Bei dem bereits rechtskräftig verurteilten Mörder S. (2006 in La Spezia zu lebenslanger Haft), dessen vollen Namen sogar das Bayer. Fernsehen in seinen Nachrichten ausspricht, könnte auch die SZ dazu übergehen, den Namen auszuschreiben und sein Gesicht unverpixelt zu zeigen. Die Rücksichtnahme ist in diesem Fall absolut unangebracht.





Aus: "Kriegsverbrecher-Prozess - "Übernehmen Sie endlich Verantwortung"" (15.09.2008)
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/muenchen/312/310242/text/

-.-

Quote[...] Falzano gibt es nicht mehr. Nur zwei verrottete Ortsschilder an der schmalen Landstraße, die kurvenreich durch das Val di Chiena führt, erinnern noch an das toskanische Dörfchen, das am 27. Juni 1944 von deutschen Soldaten dem Erdboden gleichgemacht wurde. Immerhin hält der Bus noch hier, der vom nahen Cortona aus, der mittelalterlichen Stadtfestung, durch das Tal fährt.

Von der Bushaltestelle Falzano sind es nur ein paar Schritte bis zu einem kleinen Gedenkhain am Straßenrand. Zwischen zwei Lindenbäumen sind alte Feldsteine übereinander geschichtet. Die Steine stammen aus der Ruine der Casa Canicci, dem Haus, das deutsche Gebirgsjäger 1944 in die Luft sprengten, nachdem sie elf Dorfbewohner dort eingepfercht hatten. Die Namen der "vittime della barbarie tedesca", der Opfer der deutschen Barbarei, stehen auf einer Tafel, die in die Steine eingelassen ist. Gegenüber, zwischen Zypressen, erinnert ein schlichtes Steinkreuz an die Toten von Falzano.

Josef Scheungraber kennt den Gedenkhain von Falzano nicht. Der heute 90-jährige Mann aus Ottobrunn bei München ist nie mehr zurückgekehrt zu den Überresten des Dörfchens, an dessen Vernichtung er 1944 als Kompaniechef des Gebirgs-Pionier-Bataillons 818 beteiligt gewesen sein soll.

Mehr als sechs Jahrzehnte danach aber holt ihn die Geschichte nun wieder ein. Ab Montag muss sich Scheungraber vor dem Münchner Oberlandesgericht verantworten. Grausamer Mord aus niedrigen Beweggründen wird ihm zur Last gelegt. Es könnte der letzte Prozess sein, der in Deutschland gegen einen mutmaßlichen NS-Kriegsverbrecher geführt wird.

Dabei ist Scheungraber bereits verurteilt worden wegen des Massakers von Falzano. Im September 2006 verhängte ein Militärgericht im italienischen La Spezia eine lebenslängliche Haftstrafe gegen ihn. Das Verfahren fand in Abwesenheit des Angeklagten statt.

Doch das Militärurteil wird in Deutschland nicht anerkannt. Allerdings kann sich die Münchner Staatsanwaltschaft auf die Akten des italienischen Verfahrens stützen. Sie sind auch die Grundlage der Anklageschrift gegen Josef Scheungraber. Auf gerade mal sieben Seiten wird darin geschildert, was am 27. Juni 1944 in Falzano geschah. Und was der "barbarie tedesca" voranging.

Laut Anklage hatten Soldaten aus Scheungrabers Einheit am 26. Juni 1944 damit begonnen, eine von Partisanen gesprengte Brücke bei Falzano zu reparieren. Als sich drei von ihnen in das Café des Ortes begaben, gerieten sie in den Hinterhalt einer Partisanengruppe. Zwei Deutsche wurden dabei getötet, der dritte kam mit leichten Verletzungen davon.

Kompaniechef Scheungraber und sein Bataillonskommandeur Herbert Stommel hätten daraufhin laut Anklageschrift einen "Gegenschlag zur Vergeltung des Partisanenüberfalls" geplant. Angehörige der Einheit nahmen elf Männer fest, durchweg Bauern aus der Umgebung von Falzano. Die Gefangenen, zwischen 15 und 74 Jahre alt, mussten sich vor dem steinernen Bauernhaus Casa Canicci aufstellen.

In Todesangst, wie es in der Anklage heißt, hätten die Männer mit ansehen müssen, wie umliegende Gebäude von den Deutschen gesprengt wurden. Auch an den Hausecken und im Obergeschoss der Casa Canicci wurden Sprengsätze und Kanister mit Benzin angebracht. Dann trieb man die Gefangenen in das Haus und verriegelte die Tür mit Eisendraht. Wenig später sprengten Scheungrabers Soldaten das Gebäude in die Luft. Als nach der Explosion noch Schreie zu hören waren, schossen die Soldaten mit Maschinengewehren in die Trümmer. Bis Ruhe war.

Nur der 15-jährige Gino Massetti überlebte schwer verletzt das Massaker. Ein quer stürzender Balken und der Körper eines anderen Opfers, der auf ihm lag, retteten ihm das Leben.

Bevor 2006 erste Berichte über Scheungrabers angebliche Verwicklung in das Massaker von Falzano erschienen, hatte kaum jemand in Ottobrunn etwas über seine Vergangenheit bei den Gebirgsjägern gewusst. Josef Scheungraber gehört zu denen, die sie hier im Ort ehrenwerte Bürger nennen. Fast zwei Jahrzehnte saß er als parteiloser, aber CSU-naher Abgeordneter im Gemeinderat. Bekannt ist Scheungraber in Ottobrunn aber vor allem als erfolgreicher Geschäftsmann. Er hat eine Schreinerei aufgebaut und ein Möbelgeschäft, das jetzt sein Sohn führt. Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr ist der alte Mann auch, und ein großzügiger Gönner. Wenn etwa soziale Projekte für Bedürftige in Ottobrunn finanziell unterstützt werden müssen, ist Josef Scheungraber meist dabei.

Am 1. April 2005, anlässlich der 50-Jahr-Feier von Ottobrunn, erhielt er die Bürgermedaille des Ortes. Eine besondere Auszeichnung, die Zahl ihrer Träger kann man an einer Hand abzählen. "Hätten wir damals allerdings schon gewusst, was Herrn Scheungraber vorgeworfen wird, hätten wir sicher abgewartet", sagt Erika Aulenbach. Sie ist Gemeinderätin und Vorsitzende der Freien Wähler in Ottobrunn. "Nun hängt es vom Urteil ab, ob wir ihm die Medaille wieder aberkennen", fügt sie hinzu. Erika Aulenbach ist eine der wenigen, die sich überhaupt zum Fall Scheungraber äußern wollen. Die meisten Einwohner des Ortes winken ab, wenn man sie anspricht. "Das war Krieg damals", sagen einige. Und dass man doch endlich vergessen und die Alten in Ruhe sterben lassen soll.

Ähnlich argumentiert auch Josef Scheungraber. So heißt es jedenfalls, denn der 90-Jährige ist für ein Gespräch nicht erreichbar. Ans Telefon geht er nicht, in sein Haus lässt er keine Fremden hinein. Es ist, als wäre er untergetaucht. Auch im Ort zeigt sich Scheungraber kaum noch. Die wenigen Ottobrunner, die ihn getroffen haben, sagen, er sei wütend wegen der Anklage, enttäuscht, aber auch aggressiv. Keine Ahnung hätten die Ermittler, soll er geschimpft haben, und dass ja schließlich Krieg gewesen sei und die Partisanen auch einen schmutzigen Kampf gegen die Deutschen geführt hätten.

[...] Bei der Münchner Staatsanwaltschaft hat Josef Scheungraber ausgesagt, er könne sich an den "Vorfall" in Falzano nicht erinnern. Zwar habe man damals nach dem Partisanenüberfall Verdächtige festgenommen. Die Männer seien aber an die Feldgendarmerie übergeben worden, behauptet er. Sollten Soldaten seiner Einheit in Falzano operiert haben, dann war er aber selbstverständlich dabei. "Ich wäre bei meiner Kompanie gewesen und nicht im Kino", soll Scheungraber den Staatsanwälten gesagt haben.

Das klingt schneidig, ganz nach deutschem Offizier. Und so schätzten auch die Militärrichter in La Spezia Scheungraber ein. In ihrem Urteil schrieben sie, aus den von Ermittlern eingesehenen Wehrmachtsakten "ergeben sich klare Anzeichen dafür, dass der Angeklagte sich überzeugt und absolut der Kriegsführung der Nazis widmete". Als solche Anzeichen werteten sie etwa, dass Scheungraber nach einer schweren Verletzung 1943 im Kaukasus das Angebot ablehnte, sich an die Heimatfront nach Mittenwald versetzen zu lassen. Nach seiner Genesung stellte er stattdessen den Antrag, an die Front nach Italien versetzt zu werden.

Dort verschlug es Scheungraber mit seiner Einheit im Juni 1944 nach Falzano. Zu Gino Massetti und den anderen Männern, die von deutschen Soldaten in die Casa Canicci gesperrt wurden zum Sterben.

Ob Scheungraber wirklich dabei war an jenem 27. Juni 1944, wird das Gericht zu klären haben. Der einzige Überlebende von damals, Gino Massetti, der seinen Peinigern vor vierundsechzig Jahren ins Gesicht sah, wird dabei aber wohl nicht helfen. Sein Sohn glaubt jedenfalls, dass sein Vater nicht nach München kommen wird, als Zeuge. "Ihm ist etwas anderes wichtiger als die Bestrafung der Täter", sagt der Sohn. "Er will die furchtbaren Momente von damals endlich vergessen."




Aus: "Der Vorfall von Falzano" Von Andreas Förster (Textarchiv » 2008 » 12. September » Seite 3)
Quelle: http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2008/0912/seite3/0001/index.html



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Quote[...] An diesem Montag beginnt in München der Prozess gegen den 90-jährigen Josef S., der im Juni 1944 seiner Gebirgs-Pionier-Kompanie in Falzano den Massenmord an italienischen Zivilisten befohlen haben soll. Falzano gibt es nicht mehr, S.blieb Jahrzehnte unbehelligt.

[...] Er wird belegen, wie auch immer das Urteil am Ende lautet, dass diese Gesellschaft nicht nur vom Tyrannen und seinen Henkern beherrscht wurde, sondern von Millionen Menschen, die sich von ihnen in die Pflicht nehmen ließen. Es war ja "die Pflicht", auf die sich so viele Täter nach dem Krieg stets beriefen.

Vielleicht ist diese Erkenntnis, bei allen Mängeln, das größte Verdienst der deutschen Prozesse gegen NS-Täter: Es gibt keine Pflicht, das Böse zu tun.


Aus: "Kriegsverbrecher-Prozess - Der alte Mann und der Tod"
Eine Ära geht zu Ende: In München beginnt einer der letzten großen NS-Prozesse. Mehr als 10.000 Urteile sind gefallen, doch das Bild, zu dem sich die Verfahren fügen, wirkt kläglich.
Ein Kommentar von Joachim Käppner
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/muenchen/168/310099/text/

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Quote[...] Nach Angaben der Süddeutschen Zeitung ist einer der Anwälte Scheungrabers ein bekannter Nazi-Verteidiger. Klaus Goebel aus München habe bereits Holocaust-Leugner wie David Irving und SS-Mörder wie den Aufseher Anton Malloth aus dem KZ Theresienstadt vertreten und soll der »Stillen Hilfe« angehören, einem Nazi-Hilfsverein, dessen Aushängeschild die Tochter von SS-Führer Heinrich Himmler ist.

In Bedrängnis kommt mit Scheungraber auch der »Kameradenkreis der Gebirgstruppe«, der sich emsig um die Reinwaschung der Wehrmacht bemüht und dabei von CSU und Bundeswehr unterstützt wird. Scheungrabers Mitgliedschaft soll derzeit »ausgesetzt« sein.

...


Aus: "Gebirgsjäger vor Gericht - Mordprozeß gegen Bundeswehr- und CSU-Protegé in München" Von Frank Brendle (15.09.2008 / Inland / Seite 5)
Quelle: http://www.jungewelt.de/2008/09-15/050.php

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Quote[...] Wenn Gino M. auf seine Jugend angesprochen wird, sagt er: ,,Es war ein Wunder, dass ich überlebt habe."

[...] Eigentlich sollte Gino M. seit 64 Jahren tot sein. Gino M. lebt in Cortona, einem kleinen Ort eineinhalb Stunden südöstlich von Florenz, kurz vor dem Trasimenischen See. Das Städtchen hat eine malerische Altstadt und könnte noch viel mehr Touristen anziehen, gäbe es nicht in Italien viel zu viele Orte, die genauso schön sind.

In Italien wird der Name ,,Cortona" jedoch auch mit einem Massaker verbunden, das deutsche Gebirgsjäger am 27.Juni 1944 auf dem Gebiet der Gemeinde, im kleinen Weiler Falzano, verübten, nachdem Partisanen zwei deutsche Soldaten getötet hatten. Vier Menschen wurden damals erschossen, elf in ein Haus gesperrt und in die Luft gesprengt.

Auch Gino M. war in diesem Haus. Einer der mutmaßlichen Verantwortlichen für das Massaker, der 90-jährige Josef S. aus Ottobrunn bei München, steht ab kommendem Montag in München vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft dem ehemaligen Leutnant vor, den Vergeltungsschlag befohlen zu haben. Er streitet die Tat ab.

Der Tag, an dem Gino M. sterben sollte – laut Anklage auf Befehl von Josef S. –, war der 27. Juni 1944. Wahrscheinlich war es heiß wie an diesem Spätsommertag im Jahr 2008. Der Bauernbub beobachtete aus dem Wald heraus die deutschen Soldaten, die seit dem Vortag seine unmittelbare Heimat durchkämmten. ,,Dann entdeckten sie mich. Einige von ihnen verfolgten mich sofort, sie fingen an, auf mich zu schießen", sagt Gino M. ,,Ich warf mich auf den Boden und wollte mich verstecken, doch die Soldaten fanden mich und schleppten mich weg."

Zusammen mit elf anderen Männern führten sie ihn zu einem Bauernhof. Gino M. musste sich an der Außenmauer aufstellen und darauf warten, dass er erschossen wird.

Der Bauernhof steht noch heute an einem sonnigen Hang inmitten der Einsamkeit von Falzano, denn die meisten Höfe, die hier lagen, sind mittlerweile verlassen. Heute ist Sauro Cerotti der Chef des Bauernhofes, doch er pflügt, erntet oder melkt nicht mehr, er vermietet die schicken Ferienwohnungen, die er in das Haus eingebaut hat. Holländer und Engländer kämen viele, sagt er, Deutsche weniger.

[...] Es sind die Trümmer der ,,Casa Canicci", des ehemaligen Schulhauses von Falzano. ,,Als wir dachten, wir werden erschossen, hielt ein Motorrad mit Beiwagen am Bauernhof", erzählt Gino M. in seinem Wohnzimmer. ,,Wir hörten Befehle in einer fremden Sprache, und wir mussten den Hügel hinunterlaufen." Rundherum hörte man bereits Explosionen von Häusern, die in die Luft gesprengt wurden. Die Männer mussten in das Haus gehen. ,,Ich war der drittletzte, der hineinging." Er suchte sich eine Ecke des Raumes, oben bauten die Soldaten Sprengstoff auf und rannten hastig über die Treppe ins Freie. ,,Doch die erste Sprengladung klappte nicht", sagt Gino M., ,,sie fluchten und fingen von vorne an." Wieder hörte Gino M. die Soldaten eilig die Treppe hinunterlaufen, dann explodierte das Haus mit einem Knall. Danach war Ruhe. Und Rauch.

Die rohe Gewalt, die die Soldaten an diesem Tag in den Wäldern der Toskana anwendeten, hatten einige von ihnen womöglich bereits an der Ostfront gelernt: Denn seit Dezember 1942 galt etwa in Russland der ,,Bandenbekämpfungsbefehl", der die Tötung unbeteiligter Männer, Frauen und Kinder legitimierte, und zahlreiche Soldaten, darunter auch Josef S., wurden nach dem Einsatz in Russland nach Italien geschickt. Auch hier galt dann der Bandenbekämpfungsbefehl, ungefähr ab der Zeit des Massakers in der ,,Casa Canicci" – die Verrohung des Krieges im Osten setzte sich im Süden fort. Insgesamt wurden bis zu 10.000 italienische Zivilisten von 1943 bis 1945 Opfer der deutschen Besatzung.

Gino M. überlebte unter den Trümmern, weil sich ein Dachbalken quer über ihn gelegt hatte. Stunden später hörte eine Frau, die ihren Hund suchte, die Rufe des Jungen. Er wurde befreit. Als Monate später die Amerikaner in Cortona eintrafen, lag Gino M. noch im Krankenhaus.

[...] Die Rekonstruktion der Ereignisse von 1944 ist schon schwierig, die Frage, ob Josef S. unmittelbar an den Morden beteiligt war und ob er sie angeordnet hat, ist noch schwieriger zu beantworten. Ein italienisches Militärgericht hatte im September 2006 daran keinen Zweifel und verurteilte ihn – genau wie einen anderen deutschen Offizier – in Abwesenheit zu lebenslanger Haft. ,,Da die beiden getöteten deutschen Soldaten zur Einheit von S. gehörten, muss es in seine Verantwortlichkeit gefallen sein, die Aktion zu planen, die Vorgehensweise zu beschließen und die Soldaten zur Ausführung der Maßnahmen auszuwählen", heißt es in dem 105 Seiten starken Urteil. ,,Es gibt keinen Grund, daran zu zweifeln, dass S. an den Orten und in den Tagen der Ereignisse anwesend war."

Gegenüber deutschen Behörden, die Josef S. im Zuge des Prozesses an seinem Wohnort vernahmen, leugnete S. zunächst seine Anwesenheit in den fraglichen Tagen. Aus den Gerichtsakten geht außerdem hervor, dass S. geltend machte, ein gläubiger Katholik zu sein und auf dem Rückzug sogar in Assisi beten wollte. Das Gericht hielt dies für ,,taktische Ausflüchte". ,,Aus den Akten ergibt sich, dass sich S. der nazistischen Kriegsführung überzeugt und absolut hingab." Das Urteil zur ,,pena dell' ergastolo", ,,lebenslange Haft" steht auf Seite 104.

[...] Alles, was er an Papieren zu dem Massaker von Falzano aufbewahrt hat, sammelt Gino M. in einer braunen, etwas ausgeblichenen Mappe, ,,Documenti di Falzano" steht darauf, ein braunes Gummiband hält die Mappe an der Seite zusammen. Sauber abgeheftet erscheint die Vergangenheit darin. Obenauf liegt ein kleines Madonnenbildchen. Ginos Frau sagt, dass sie es war, die damals ihre schützende Hand über Gino gehalten habe.

[...]



Quote11.09.2008
12:12 Uhr
    Däne meint:
    Wer sich als Mörder in Naziuniform unterwegs war gehört bestraft, es ist leider 64 Jahre zu spät - so jemanden gehört eingesperrt für immer - Leider sind die meisten auf freien Fuss geblieben und die heutige möchtegerne Herrenmenschen sind traurig das die zu spät geboren wurde um selber mitzumachen - die gehören dafür auch hinter Gitter.


Quote11.09.2008
08:41 Uhr
    Peter Steinar meint:
    Wir wollen an dieser Stelle an die 10.000 unschuldigen Opfer der Wilhelm Gustloff erinnern!


Quote11.09.2008
13:08 Uhr
    Mir Langts meint:
    Wieviele der sogenannten Befreier wurden denn wegn Morden an deutschen Zivilisten und Krriegsgefangenen vor Gericht gestellt und verurteilt ? 0000000

    Nach dem Krieg (45 bis 49) verloren noch über 1 Mio deutsche Zivilisten und 2 Mio Kriegsgefangene ihr Leben durch Massaker, Erdchiessung und Verhungern in Gefangenenlagern und durch die Vertreibung. Wann wird da endlich mal nach den Schuldigen gesucht ???


Quote11.09.2008
10:48 Uhr
    Andreas Neunzerling meint:
    Es ist erschreckend, wie in den unmittelbar auf den Artikel folgenden Kommentaren in einem Atemzug die deutschen Verbrechen relativiert werden. Deutschland hat den den Krieg begonnen und es gab unzählige, die freiwillig zu den barbarischsten Verbrechen bereit waren. Eine ganz Generation wurde so zu Mördern und deren Helfershelfern. Wer den Tatsachen nicht ins Auge sehen kann und die Verbrechen relativiert, hat in meinen Augen im deutschen Volk von heute nichts verloren.

Quote12.09.2008
19:40 Uhr
    Kaeptn meint:
    ....
    Das einzige was wir aus der Geschichte zweier Weltkriege lernen können ist, dass, wenn die Bestie Krieg erst einmal losgelassen ist, sie eine eigene Dynamik entwickelt und in kürzester Zeit nicht mehr kontrollierbar ist. Je stärker der Widerstand, je stärker die Aggression. Das sollten sich die Kriegsfürsten unserer modernen Zeiten hinter die Ohren schreiben.



Quote13.09.2008
00:34 Uhr
    Flo_HH meint:
    Das erinnert mich (selbst Hamburger) an einen Fall, den wir hier mal hatten. Freidrich Engel. Friedrich Engel, Jahrgang 1913, promovierter Philologe, war 2002 vom Hamburger Landgericht zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden, wegen mehrfachen Mordes. Dann gab es aber vom Bundesgerichtshof ein Urteil, das das aufhob, die Hamburger Richter hätten das Mordmerkmal der besonderen Grausamkeit nicht ausreichend belegt. Der "Todes-Engel von Genua" ist inzwischen gestorben.



Aus: "Massaker - Ein Ex-Wehrmachtsleutnant steht vor Gericht" Von Martin Zöller (11. September 2008)
Quelle: http://www.welt.de/vermischtes/article2424695/Ein-Ex-Wehrmachtsleutnant-steht-vor-Gericht.html

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Quote[...] Kaum Aussichten auf einen Prozessbeginn machen sich die deutschen Justizbehörden im Fall des ehemaligen SS-Manns Heinrich B. vor dem Aachener Landgericht. Gegen den 86-Jährigen wurde Anklage wegen Mordes an drei Zivilisten 1944 in den Niederlanden erhoben, als Mitglied des SS-Kommandos "Silbertanne". Er stand lange auf der Liste der zehn meistgesuchten Nazi-Kriegsverbrecher des Simon-Wiesenthal-Zentrums. Es sei noch nicht einmal ein Gutachter bestellt, dessen Stellungnahme dann auch erst einmal abzuwarten sei, bestätigte der Richter am Landgericht in Aachen, Georg Winkel, der Deutschen Welle. Eine Eröffnung in den kommenden Monaten bleibe "höchst unwahrscheinlich".



Aus: "Anklage wegen Nazi-Massakers in der Toskana " S. Scheithauer (15.09.2008)
Quelle: http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,3643842,00.html

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Quote[...] [ngo/ddp] Ruhig und scheinbar ungerührt ließ der 90-jährige Josef S. das minutenlange Blitzlichtgewitter über sich ergehen, als am Montag (15. September) unter großem öffentlichem Interesse in München der Prozess gegen den ehemaligen Offizier der Deutschen Wehrmacht begann. Ihm wird vorgeworfen, im Juni 1944 einen Rachemord an 14 Italienern nach einem Partisanen-Überfall auf drei deutsche Soldaten mitorganisiert zu haben. Persönlich wollte der ehemalige Kompanieführer zum Prozessauftakt keine Stellung zu den Beschuldigungen nehmen. Dies überließ er seinen beiden Anwälten, Christian Stünkel und Rainer Thesen.

Stünkel verlas eine Erklärung seines Mandaten, in der dieser bestreitet, Kenntnisse von den Vorfällen im italienischen Falzano di Cortona gehabt zu haben. Thesen stellte den Antrag, ein historisch-militärisches Gutachten erstellen zu lassen, um zu beweisen, dass es sich bei der Partisanenverfolgung nach den Regeln der Wehrmacht um eine "von höherer Stelle geplante Aktion" gehandelt haben müsse. Die Kammer zog sich daraufhin zur Beratung zurück und will am 29. September weiterverhandeln.

[...] Der Anklage zufolge sollen deutsche Soldaten auf der Suche nach Partisanen zunächst vier Menschen erschossen haben. Außerdem sollen sie elf weitere Italiener in ein Bauernhaus getrieben, dieses verriegelt und mit Dynamit in die Luft gesprengt haben, wie die Staatsanwälte Hans-Joachim Lutz und Thomas Steinhaus-Koch darlegten. Anschließend sollen Soldaten mit zwei Maschinengewehren in die Ruine geschossen haben. Nur ein 15-jähriger Jugendlicher soll überlebt haben.

Verteidiger Stünkel beschwerte sich in seiner Erklärung, dass Josef S. überhaupt für prozesstauglich befunden wurde und er den "Strapazen" eines solchen Verfahrens ausgesetzt werde. Sein Mandant leide an einer Hörschwäche. Als der Vorsitzende Richter Manfred Götzl den Angeklagten zur Angabe seiner Personalien aufforderte, wiederholten seine Verteidiger die Fragen für ihn. Erst als dem 90-Jährigen ein Kopfhörer gereicht wurde, hörte er nach eigener Aussage "gut". Er verfolgte die Verhandlung fast durchgängig mit geschlossenen Augen und beantwortete die Fragen des Vorsitzenden, ob er sich den Ausführungen seines Verteidigers anschließe, immer nur mit einem kurzen "ja".

In seinem Vortrag beteuerte Stünkel, der Angeklagte sei zur Zeit der Vorfälle mit der Reparatur einer Brücke beschäftigt gewesen, um den Rückzug der deutschen Truppen nach Norditalien zu ermöglichen. Die Staatsanwaltschaft lege in ihrer Anklage weder die Aussagen von "Ohr- und Augenzeugen" noch "Urkunden über Befehle" vor, kritisierte der Anwalt.

Als Stünkel in seiner Erklärung bemerkte, dass eine solche Tat "mit Sicherheit" durch die Gerichtsbarkeit der Deutschen Wehrmacht verfolgt worden wäre und Josef S. sich dann auch an einer Aufklärung beteiligt hätte, reagierten viele der anwesenden Zuhörer mit höhnischem Gelächter.

...


Aus: "Rachemord der deutschen Armee - Ex-Wehrmachtsoffizier bestreitet Beteiligung an 14-fachem Rachemord im Jahr 1944" (15. September 2008)
Quelle: http://www.ngo-online.de/ganze_nachricht.php?Nr=18595

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Quote[...] Josef S. bestritt stets die Vorwürfe - nun ist der frühere Wehrmacht-Kompaniechef in München zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Er war 1944 für die Ermordung von zehn Italienern in der Toskana mitverantwortlich, so das Gericht.

[...] Josef S. soll demnach Ende Juni 1944 als Kompanieführer im Gebirgspionierbataillon 818 im italienischen Falzano di Cortona, zwischen Arezzo und Perugia gelegen, den Befehl zu zwei Vergeltungsanschlägen für einen Partisanenangriff gegeben haben. Als Leutnant soll er seine Männer beauftragt haben, "die Gegend

systematisch zu durchsuchen und mehrere angetroffene, vorwiegend männliche Personen festzunehmen", sagte Staatsanwalt Hans-Joachim Lutz. Wer sich der Festnahme entzog, sollte auf der Stelle erschossen, die Festgenommenen an einen zentralen Ort gebracht und dort getötet werden.

Wie Josef S. mussten sich mehrere NS-Kriegsverbrecher erst Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg vor Gericht verantworten. Einige tauchten unter falschem Namen unter oder führten in anderen Ländern ein bürgerliches Leben wie der mutmaßliche SS-Wachmann John Demjanjuk. Andere lebten jahrelang unbehelligt in Deutschland, zum Teil nachdem sie bereits in anderen Ländern in Abwesenheit verurteilt wurden.

jjc/AFP/dpa/ddp




Aus: "90-jähriger NS-Kriegsverbrecher muss lebenslang in Haft" (11.08.2009)
Quelle: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,641691,00.html


Textaris(txt*bot)

#254
Quote[...] [ngo/ddp] Die Rüstungsindustrie darf sich freuen. Die Bundeswehr soll 2009 rund 31,1 Milliarden Euro ausgeben können und damit 5,6 Prozent mehr als in diesem Jahr. Das sieht der Entwurf der Bundesregierung zum Wehretat für das nächste Jahr vor, der am Mittwoch (17. September) erstmals im Bundestag beraten wurde. Der Wehretat ist der drittgrößte Einzelplan im Bundeshaushalt und der zweitgrößte Etat eines Ministeriums. Erst im vergangenen Jahr war der Haushalt des Verteidigungsministeriums um gut eine Milliarde Euro angehoben worden. Ressortchef Franz Josef Jung (CDU) wies Kritik an der neuerlichen Steigerung um diesmal rund 1,6 Milliarden Euro zurück. Weitere Aufgaben für die Bundeswehr im Interesse der Sicherheit Deutschlands erforderten weitere finanzielle Mittel, sagte er. Die internationalen Verpflichtungen seien nicht geringer geworden, argumentierte der Minister mit Blick auf die laufenden Auslandseinsätze. Derzeit beteiligt sich Deutschland mit gut 6000 Soldaten an internationalen "Missionen" unter UN- oder NATO-Flagge.

[...] Union und SPD stellten sich [ ] einmütig hinter den Etatansatz. Nach den Worten des SPD-Abgeordneten Johannes Kahrs muss mehr in Personal und Ausrüstung sowie in die Modernisierung der Kasernen investiert werden. Für die Union betonte der CDU-Abgeordnete Bernhard Kaster, der Schutz der inneren und äußeren Sicherheit sei eine Grundvoraussetzung für eine demokratische und freiheitliche Gesellschaft.

Im Wehretat 2009 sind neben den internationalen Einsätzen der Bundeswehr auch die Modernisierung der Flugbereitschaft sowie die Wehrsolderhöhung und das Sanierungsprogramm für westdeutsche Kasernen berücksichtigt.


Aus: ""Einsatzfähigkeit der Bundeswehr" - Wehretat soll auf 31 Milliarden Euro steigen" (17. September 2008)
Quelle: http://www.ngo-online.de/ganze_nachricht.php?Nr=18618

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Quote[...] Mit 88:8 Stimmen wurde der Verteidigungsetat in Höhe von 612,5 Milliarden Dollar für das Haushaltsjahr 2009 gebilligt. Darin enthalten sind 70 Milliarden Dollar für die Einsätze im Irak und in Afghanistan. Mit dem Etat geht der Senat noch über die Anforderungen vom Präsident George W. Bush hinaus, der 611,1 Milliarden Dollar beantragt hatte.

Der Haushalt muss nun noch mit der Version des Repräsentantenhauses abgestimmt werden, die dort im Mai verabschiedet worden war. Auch sie sieht ein Volumen von 612,5 Milliarden Dollar vor. Unterschiede gibt es jedoch bei der geplanten Verteilung der Gelder.


Aus: "ABSTIMMUNG - US-Senat billigt Milliarden-Etat für Kriegseinsätze" (18.09.2008)
Quelle: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,578880,00.html

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Quote[...] Einigen Mitgliedern des Weltsicherheitsrats warf d'Escoto [Der frühere nicaraguanische Aussenminister Miguel d'Escoto] eine «Sucht nach Krieg» vor. Die Welt sei heute in einem «beklagenswerten, unentschuldbaren und schändlichen Zustand», sagte der 75-Jährige. Während «Billionen Dollar für Aggressionskriege ausgegeben» würden, lebe «mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Hunger und Armut».


Aus: "Der Neue übt beissende Kritik am Westen" (17.09.08)
Quelle: http://www.20min.ch/news/ausland/story/23468238


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Quote[...] Was die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik am Freitagabend als leichtes lokales Erdbeben in Wien-Liesing ohne messbaren Magnitudenwert eingeschätzt hat, war offenbar die Explosion einer Fliegerbombe in einer Gärtnerei.

[...] Die Explosion dürfte nach ersten Vermutungen von einem Säurezünder ausgelöst worden sein. "Dieser hat sich aktiviert", sagte Klug.

...


Aus: vienna.at >  Wien - 23. Bezirk: ""Erdbeben" entpuppte sich als Fliegerbombe" (20.09.2008)
Quelle: http://1230.vienna.at/news/om:vienna:bezirk:1230/artikel/erdbeben-entpuppte-sich-als-fliegerbombe/cn/apa-114450502


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Quote[...] Bei einem Bombenanschlag auf einen Konvoi der Bundeswehr im Norden Afghanistans sind die deutschen Soldaten mit dem Schrecken davongekommen. Ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr bestätigte am Dienstagmorgen in Potsdam entsprechende Berichte der afghanischen Behörden.

Demnach war ein Selbstmordattentäter in einem Auto gegen sieben Uhr Ortszeit auf die fünf Fahrzeuge der Patrouille zugefahren. Die Soldaten befanden sich auf dem Weg ins Zentrum der Stadt Kundus. Der Attentäter sprengte sein Fahrzeug ,,auf Höhe der Patrouille" in die Luft und soll dabei ums Leben gekommen sein. In dem Konvoi sei niemand verletzt worden, sagte der Sprecher.

[...] Trotz einer Aufstockung der internationalen Truppen ist die Gewalt in Afghanistan in diesem Jahr auf das höchste Niveau seit dem Sturz des Taliban-Regimes Ende 2001 gestiegen. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind in den ersten acht Monaten dieses Jahres in dem Land fast 1500 Zivilisten ums Leben gekommen, 39 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Für 800 Todesfälle unter Zivilisten wurden die Taliban und andere Extremisten verantwortlich gemacht, mehr als 570 wurden den UN zufolge von der afghanischen Armee und ihren ausländischen Verbündeten getötet.




Aus: "Afghanistan: Bundeswehr-Konvoi entgeht Anschlag" (23. September 2008)
Quelle: http://www.faz.net/s/Rub8ABC7442D5A84B929018132D629E21A7/Doc~EB51688550A8B42428962A8FAFB4A93D9~ATpl~Ecommon~Scontent.html


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Quote[...] Der Fraktionschef der Linken bezeichnete im hessischen Landtag die CDU für ihre Haltung zu Auslandseinsätzen der Bundeswehr als "schießwütig". Politiker, die solche Einsätze unterstützten, seien "Schreibtischtäter". [...] SPD-Abgeordnete Dagmar Metzger sagte, "man hält ja immer die Luft an, wenn van Ooyen in die Bütt tritt". Die Linke habe mit diesem Auftritt erneut ihre Regierungsunfähigkeit bewiesen.

[...] Politiker von CDU und FDP stuften die Entschuldigung des Linken-Fraktionschefs als wenig glaubwürdig ein. Er sei überzeugt, "dass das kein Ausrutscher war", sondern van Ooyens Überzeugung, sagte Landtagspräsident Norbert Kartmann (CDU). Der Linke-Politiker habe gesagt, "was er denkt". Van Ooyen habe mit seinen Äußerungen "eine Grenze überschritten". Van Ooyen wurde ein Ordnungsruf erteilt, die unterste Stufe aller Konsequenzen. "Das ist die Gelbe Karte für ihn", sagte Kartmann.

[...] CDU-Fraktionschef Christean Wagner sprach von "entlarvenden Beleidigungen, die System haben". Die Entschuldigung des Linke-Politikers sei "in höchstem Maße unglaubwürdig". Die Beleidigungen van Ooyens seien kein einmaliger Ausrutscher. Schon mehrfach habe er sich ähnlich geäußert. Dies zeige, wes Geistes Kind der Linksfraktionschef sei, sagte Wagner. "Van Ooyen entlarvt beständig seine verfassungsfeindliche, linksextremistische Gesinnung", sagte der CDU-Politiker. Van Ooyen stehe damit nicht nur "abseits der parlamentarischen Gepflogenheiten", sondern lasse "jeden respektvollen menschlichen Umgang" vermissen.

Der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Florian Rentsch, sagte, van Ooyens Äußerungen seien "in keiner Weise hinnehmbar". Die Linke habe sich in der Landtagssitzung "wieder einmal völlig ins Abseits gestellt", betonte Rentsch.

Linke-Sprecher Thomas Klein sagte, die Fraktion habe van Ooyen geraten, seine Aussagen zurückzunehmen, weil sie missverständlich gewesen seien. Ein Mitarbeiter der Linksfraktion sagte am Rande der Plenarsitzung, der Begriff "schießwütig" sei äußerst unglücklich gewählt gewesen. "So, wie Willi es formuliert hat, ist das nicht gut gewesen", sagte er.



Aus: "EKLAT IN HESSEN: Links-Fraktionschef nennt CDU "schießwütig"" (als/ddp/dpa, 24.09.2008)
Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,580285,00.html

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Quote[...] SZ: Warum müssen junge deutsche Soldaten ihr Leben lassen in einem Land, in dem der Aufbau so massiv sabotiert wird von al-Qaida, Taliban, Warlords und Drogenbaronen?

Franz Josef Jung: Der Einsatz in Afghanistan hat etwas zu tun mit der Sicherheit hier. Afghanistan war der Ausgangspunkt für die Anschläge vom 11.September 2001. Es ist in unserem Interesse, wenn wir die Risiken dort beseitigen, wo sie entstehen. Wenn Afghanistan wieder ein Ausbildungscamp für Terroristen wird, steigt die Gefahr für Deutschland.

SZ: Laut UN war die Sicherheitslage noch nie so schlecht wie jetzt. 570 zivile Opfer in diesem Jahr durch die afghanische Armee und ihre Verbündeten.


Jung: Natürlich müssen wir alle Anstrengungen unternehmen, um zivile Opfer zu vermeiden und das Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen. Man muss aber auch sehen, dass die Taliban es darauf anlegen, dass es zu zivilen Opfern kommt, um die Diskussion hierzulande zu beeinflussen.

SZ: Es gibt den Eindruck einer Eskalation nicht zuletzt deshalb, weil Zivilisten nun auch von deutschen Soldaten getötet worden sind.

Jung: Unser Problem ist, dass die Wahrnehmung in Deutschland bestimmt wird durch Anschläge und eine kritischer werdende Sicherheitslage. Aber es wird oft nicht gesehen, was durch unseren Einsatz an positiver Entwicklung vorangegangen ist. Wir haben erhebliche Fortschritte in der Bildungs- und der Gesundheitspolitik erzielt. Fünf Millionen Flüchtlinge sind nach Afghanistan zurückgekehrt. Wir kommen beim Aufbau der Infrastruktur voran. Es gibt Erfolge, aber nicht in dem Maß, wie wir uns das gewünscht haben. Das ist sofort zugegeben.

SZ: Sie haben angekündigt, die Afghanen auch bei der Drogenbekämpfung stärker unterstützen zu wollen. Wie soll das konkret aussehen?

Jung: Die Nato diskutiert zurzeit, inwiefern sich die Schutztruppe Isaf stärker engagiert, weil doch immer deutlicher wird, dass die Drogenszene terroristische Aktivitäten finanziert. Der Kampf gegen die Drogen sollte ein afghanisches Gesicht behalten, aber wir können die afghanischen Kräfte unterstützen.

SZ: Wenn demnächst die afghanische Armee Mohnfelder abbrennt, werden deutsche Soldaten das also absichern?

Jung: Wir denken nicht, dass das Abbrennen von Mohnfeldern uns weiterführt, sondern dass wir den Menschen eine Alternative anbieten müssen. Aber wenn es konkret gegen Drogenlabore oder Handelswege geht, dann müssen die afghanischen Kräfte die Unterstützung von Isaf haben.

SZ: Man hat mitunter das Gefühl, dass die einstmals hohe Motivation der deutschen Soldaten schwindet aus Sorge, dass so richtig nichts vorangeht.

Jung: Ich habe nicht den Eindruck, dass die Motivation abnimmt. Ich habe mit den Soldaten in Kundus gesprochen. Die sind rausgefahren und wussten, da sind drei Selbstmordattentäter unterwegs, da sind Sprengfallen versteckt. Ich bewundere die Art und Weise, in der sie ihren Auftrag erfüllen. Und wenn ich Soldaten frage, ob sie schon im Auslandseinsatz waren, dann ist die häufigste Antwort: Leider noch nicht, Herr Minister.

SZ: Es gibt immer wieder Klagen über Ausrüstungsmängel. Im Fall des Hauptfeldwebels, der in Kundus getötet wurde, heißt es, er sei in einem nicht ausreichend geschützten Militärfahrzeug Wolf unterwegs gewesen.

Jung: Diese Klagen haben mit der Realität nichts zu tun. Wir haben mittlerweile 700 geschützte Fahrzeuge in Afghanistan, mehr als alle anderen Nationen. Ich habe angeordnet, es wird nur noch in geschützten Fahrzeugen auf Patrouillen gefahren, und das geschieht auch. Aber welches Fahrzeug genommen wird, das muss schon der Patrouillenführer entscheiden. Die Fahrzeuge müssen da sein, und sie sind da.

SZ: Sie sagen, die Zunahme der Anschläge hat auch das taktische Ziel, die jetzt wieder anstehende Debatte über die Verlängerung der Bundeswehr-Mandate für Afghanistan zu beeinflussen. Könnte man dann die Mandate nicht länger laufen lassen? Im Endeffekt heißt das doch, dass Soldaten, die aufgrund solch taktisch motivierter Anschläge ums Leben kommen, Opfer der Gesetzeslage sind?

Jung: Als Verteidigungsminister sage ich, dort, wo wir wissen, dass ein Einsatz länger dauert, sollten wir auch über eine längere Perspektive sprechen. Aber hier habe ich das Parlament zu respektieren, und das will regelmäßig nur für ein Jahr verlängern. Hier ist das Parlament Herr des Verfahrens.

SZ: Also trägt das Parlament eine gewisse Verantwortung für die zunehmende Zahl von Anschlägen?

Jung: Das ist abwegig. Worum es mir geht: Wenn ein Soldat bei einem Anschlag ums Leben kommt, beginnt sofort eine Diskussion, raus aus Afghanistan. Und damit spielt man den Attentätern in die Hände.

SZ: Demnächst will die Nato - mit deutscher Beteiligung - Awacs-Aufklärungsflugzeuge nach Afghanistan schicken. Bedeutet das nicht eine weitere Eskalationsstufe? Schließlich koordinieren die Awacs-Besatzungen auch den Einsatz von Kampfflugzeugen.

Jung: Es geht beim Awacs-Einsatz um Flugsicherung und nicht um Feuerleitung. Da haben wir doch auch ein Eigeninteresse. Mehr als 40 Prozent des Nato-Lufttransports in Afghanistan übernimmt die Bundeswehr. Wir haben eine Zunahme im militärischen und im zivilen Flugverkehr. Der Luftraum muss sicherer werden. Diese Diskussion hat eine Schlagseite, die mit der Realität nicht übereinstimmt.

[...] SZ: Hängt der Job des Verteidigungsministers daran, dass bei den Auslandseinsätzen möglichst wenig Soldaten ums Leben kommen? Wenn etwa wie bei den Franzosen zehn Soldaten auf einmal getötet würden, müssten Sie dann Ihren Hut nehmen?

Jung: Die Frage würde sich so nicht stellen. Aber wenn man sich Vorwürfe machen müsste, dass man nicht das jeweils bestmöglich Erreichbare für den Schutz der Soldaten getan hätte, dann ergäbe sich sicher eine kritische Situation.

[...]

Quote

25.09.2008 08:31:19

pasquino: Jawoll, Jawoll, Jawoll

Jung:,,Es ist in unserem Interesse, wenn wir die Risiken dort beseitigen, wo sie entstehen."

,, Und wenn ich Soldaten frage, ob sie schon im Auslandseinsatz waren, dann ist die häufigste Antwort: Leider noch nicht, Herr Minister."

Jawoll, Herr Minister, Obergefreiter Dümpelmann meldet sich gehorsam zum Auslandseinsatz an der Wall-Street, um Risiko zu beseitigen.


Quote25.09.2008 08:25:29
peer.armutat: Man mache sich

einmal klar, dass der Afghanistaneinsatz mittlerweile länger dauert, als der ganze 2. Weltkrieg. Ich frag mich, was zum Geier haben wir am Hindukusch verloren?


Quote24.09.2008 18:59:16
hannibal-karthago: Afghanistan war der Ausgangspunkt für die Anschläge vom 11.September 2001

Das ist immer noch nicht bewiesen, wird aber immer wieder gerne behauptet. Bewiesen ist nur, das ein gewisser Herr Ata, saudischer Staatsbürger, in Hamburg Deutschland gelebt hat. Er soll beim WTC dabei gewesen sein. Sein Ausweis ist aus dem brennenden Turm auf die Strasse gefallen, einem FBI-Mitarbeiter direkt vor die Füsse, so dass man mit dem Genmaterial vom Ausweis sofort die Identität des Herrn Ata beweisen konnte.

Aber obwohl der Terror von hamburg aus seienn Weg nach New York gefunden hat, kommt niemand zu uns Deutschen und wirft uns wegen des Saudis Bomben auf den Kopf, schlachtet Hochzeitsgesellschaften ab, schiesst unbewaffneten Frauen und Kindern, die vor deutschen Besatzungssoldaten in der Dunkelheit fleihen, in den Rücken, so wie es unsere Budneswehrsoldaten mit Afghanen treiben.

Dieser Krieg ist nutzlos. Seit sieben Jahren töten wir sinnlos Afghnaen ohne zu gewinnen. Wir steigern durch unsere militärischen Verwüstungen in Afghanistan das Terrorrisiko in Deutschland, dass die Anghehörigen von den von uns getöteten Zivilisten an unseren Frauen un Kindern Rache nehmen, so wie wir deren Frauen und Kinder abschlachten.

Dieses unseres Töten muss ein Ende haben. Die Bundesweh muss raus aus Afghanistan, das das Land eine Chance auf Frieden bekommt so wie die Vietnamesen nach Abzug der Amerikaner. Wenn wir nicht freiwillig gehen, werden wir schmachvoll verhjagt werden. Ich würde es hier auch nicht dulden, dass eine fremde Macht hier bei uns wegen Ausländern, die mal bei uns waren, hier unsere Frauen und Kinder abschlachtet.

Jung macht Terorattentate bei uns wahrscheinlicher. Das muss ein Ende haben.


Quote24.09.2008  18:48:51

GromII:

"Der Einsatz in Afghanistan hat etwas zu tun mit der Sicherheit hier."

LOL, seit Jahrtausenden hat die Afghanen nichts anderes interessiert als Afghanistan, bis heute. Nebenbei, eine schamlose Lüge

"Afghanistan war der Ausgangspunkt für die Anschläge vom 11.September 2001."

Eine noch dreistere und schamlose Lüge, die bis heute zigfach wiederlegt wurde, denn die Angriffe wurden weder aus Afghanistan heraus befehligt noch stammt auch nur einer der vermeintlichen terrorpiloten aus afghanistan.

[...] "Wenn Afghanistan wieder ein Ausbildungscamp für Terroristen wird, steigt die Gefahr für Deutschland."

Ach so, komisch, Terrorcamps gab es dort seit vielen Jahren und keine Sau interessierte Deutschland, das könnte sich in Zukunft aber wirklich ändern, warum?, wegen der Vasallenscahft mit den USA und bald 4500 deutschen Besatzungssoldaten in Afghnaistan in einem völkerrechtlich sehr zweifelhaftem Krieg und UN-MAndat.

"Man muss aber auch sehen, dass die Taliban es darauf anlegen, dass es zu zivilen Opfern kommt"

Ach so?, sind das dann alles TAlibandrohnen und Bomber gewesen die ganze FAmilien und Hochzeitsgesellschaften auslöschten?, beschiessen die Taliban mit Raketen und schwerer Artillerie ganze Dörfer?.

"Aber es wird oft nicht gesehen, was durch unseren Einsatz an positiver Entwicklung vorangegangen ist."

+1.100% Opiumernte seit 2001, 100.000 tote und ca. 500.000 verwundete Afghanen und eine auf der Stelle tretende "Aufbauhilfe". NA wenn das keine Erfolge sind dafür das der ISAF und US Einsatz 1,5 Mrd. kostet, im Monat!.

"Der Kampf gegen die Drogen sollte ein afghanisches Gesicht behalten, aber wir können die afghanischen Kräfte unterstützen"

LOL, lügen und Märchen denn seit 7 JAhren hat man NICHTS gegen die drogenproduktion getan, einen Teufel werden sie tun, wie bisher, denn dann würde man sich mit den Warlords und Drogenbaronen samt deren tausende MAnn starken Privatarmeen auch noch anlegen was den Afghanistankrieg zum völligen Fiasko für USA und ISAF führen würde.

FAzit: Dieses interview ist peinlich, verlogen, wiederlegt, lächerlich, eine armselige Propagandaschow und Durchhaltepropaganda für die immer weniger werdenden Endsieggläubigen in Deutschland und Europa.

Herr Jung, sie sollten sich was schämen, pfui Teufel is mir schlecht!


Quote24.09.2008 18:35:32
laVictoria: Kriegsminister

Jung warnt davor, die Bundeswehr wegen der Anschläge auf deutsche Soldaten aus Afghanistan abzuziehen.

Ja haben wir denn neuerdings ein Mitspracherecht?

Na also, dann kann er sich die gesalbten Worte sparen.



Aus: "Bundeswehr in Afghanistan - "Attentätern nicht in die Hände spielen"" (24.09.2008)
Interview: Nico Fried, Peter Blechschmidt
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/politik/633/311554/text/

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Quote[...] [ngo/ddp] In der SPD-Bundestagsfraktion wächst offenbar der Widerstand gegen eine Aufstockung des Bundeswehr-Kontingents in Afghanistan um 1000 auf 4500 Soldaten. Der Bundestag stimmt im Oktober über die Verlängerung des Afghanistan-Mandats ab. "Es gibt eine deutliche Zahl von Skeptikern in der Fraktion. Bei den pazifistisch eingestellten Abgeordneten wird es schwer sein, sie von mehr Soldaten für Afghanistan zu überzeugen", sagte der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Gert Weisskirchen, der Tageszeitung "Die Welt". Laut dem SPD-Verteidigungsexperten Hans-Peter Bartels haben viele Abgeordnete seiner Fraktion auch genug vom US-geführten Anti-Terror-Kampf "Enduring Freedom" (OEF) in Afghanistan.

Im November wird im Bundestag über eine Verlängerung des Einsatzes des deutschen Kommandos Spezialkräfte (KSK) an der Operation mit bis zu 100 Soldaten abgestimmt.

"In der SPD-Fraktion gibt es die breite Erwartung, die 100 KSK-Spezialkräfte aus dem OEF-Mandat herauszunehmen", sagte Bartels der "Welt". Zuletzt seien die KSK-Kräfte von der amerikanischen OEF-Leitung angeblich gar nicht mehr angefordert worden. "Die Teilnahme an einer virtuellen Operation macht deshalb keinen Sinn", betonte Bartels.


Aus: ""Skeptiker": Widerstand in SPD-Fraktion gegen Truppenverstärkung für Afghanistan" (23.09.2008)
Quelle: http://www.ngo-online.de/ganze_nachricht.php?Nr=18646


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#257
Quote[...] Mullah Omar hat [der] USA für einen Afghanistan-Abzug "ehrenvolle Bedingungen" angeboten. SPD-Fraktionschef Struck forderte indes Kanzlerin Merkel auf, klar zu sagen, dass "unsere Soldaten in einem Kampfeinsatz sind".

"Überdenken Sie Ihre falsche Entscheidung für eine falsche Besetzung und bemühen Sie sich um einen sicheren Abzug ihrer Streitkräfte", hieß es in der Botschaft, die auf einer Internetseite der Extremisten veröffentlicht wurde und nach Taliban-Angaben von dem Anführer Mullah Omar stammt. "Wenn Sie das Land verlassen, können wir eine vernünftige Gelegenheit dafür arrangieren." Sollte die Besetzung aber fortgesetzt werden, "werden Sie wie die ehemalige Sowjetunion in allen Teilen der Welt geschlagen werden". Mullah Omar veröffentlicht selten Mitteilungen.

Die Sowjetunion ist 1979 in Afghanistan einmarschiert, um eine marxistische Regierung durchzusetzen. Sie zog nach einem langjährigen Guerilla-Krieg gegen die afghanischen Mudschahedin-Kämpfer zum Jahreswechsel 1988/89 wieder ab. Auch El-Kaida-Chef Osama bin Laden hat dem Westen wiederholt ein Ende von Anschlägen angeboten, wenn die Staaten ihren angeblichen "Krieg gegen die Muslime" stoppten. Die westlichen Regierungen haben dies immer zurückgewiesen.

Eine Woche vor der Sondersitzung des Bundestags zum deutschen Afghanistan-Mandat hat SPD-Fraktionschef Peter Struck Kanzlerin Angela Merkel (CDU) aufgefordert, auch die bitteren Wahrheiten des Bundeswehreinsatzes klar zu benennen. "Was ich von der Kanzlerin vermisse ist, dass sie deutlich sagt, worum es geht: Dass unsere Soldaten dort in einem Kampfeinsatz sind, dass sie dabei sterben können und auch töten, und dass es noch ein langandauerndes Vorhaben ist", sagte Struck am Montagabend in Berlin bei einer Buchvorstellung zu den Risiken des Einsatzes.

Es sei fraglich, ob der Bundestag "permanent gegen den erklärten Willen der Bevölkerung" die Beteiligung an der internationalen Afghanistan-Schutztruppe ISAF verlängern könne. "Ich erwarte, dass Frau Merkel sich ein bisschen mehr engagiert öffentlich." Struck sagte, er rechne bei der Entscheidung des Bundestags über das ISAF-Mandat Mitte Oktober mit Gegenstimmen aus allen Fraktionen, wenn zugleich eine Entsendung deutscher Soldaten an Bord von AWACS-Aufklärungsmaschinen beschlossen werden sollte. "Das bereitet mir Sorge. Das wird eine schwierige Debatte", sagte Struck.

Der langjährige deutsche Botschafter in Afghanistan, Hans-Ulrich Seidt, sagte, der internationale Einsatz werde noch 12 bis 15 Jahren dauern. Er wies der Entwicklung in Afghanistan eine wesentlich größere internationale Bedeutung zu als der Konfliktlösung im Irak.




Aus: "Taliban-Chef bietet NATO "ehrenvollen Rückzug" an" (30.09.2008)
Quelle: http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/8/0,3672,7383656,00.html

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Quote[...] Berlin (Reuters) - Ex-Verteidigungsminister Peter Struck verlangt von Bundeskanzlerin Angela Merkel klare Worte und mehr öffentliches Engagement für den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr.

"Was ich von der Kanzlerin vermisse, ist, dass sie wirklich klarmacht, worum es geht", sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende am Montagabend in Berlin. Dazu gehöre auch, das Engagement am Hindukusch als Kampfeinsatz zu benennen, was die Bundesregierung bisher stets vermieden hat. "Es geht darum, dass die Soldaten in einem Kampfeinsatz sind, dass sie dabei sterben können, dass sie in die Lage kommen können, andere Menschen töten zu müssen, dass es ein noch lange andauerndes Vorhaben ist", sagte Struck.

Er erwarte von der Kanzlerin, dass sie sich öffentlich mehr für den Einsatz engagiere, sagte der SPD-Politiker. Auch die Bundestagsabgeordneten müssten sich im Umgang mit den Wählern zu dem Engagement bekennen. "Da muss man stehen. Da soll sich keiner rausschleichen aus der Verantwortung", forderte Struck. Der Bundestag entscheidet Mitte Oktober über die Verlängerung des Einsatzes und eine Aufstockung des Mandats um 1000 auf bis zu 4500 Soldaten.

Das deutsche Engagement bei der Ausbildung der afghanischen Polizei kritisierte Struck als beschämend gering. Nach wie vor gebe es Länder wie Bayern, die noch keinen Polizisten an den Hindukusch entsandt hätten. Die Pläne des früheren Innenministers Otto Schily zum Aufbau einer Bundespolizei-Einheit mit 200 Beamten für Auslandseinsätze seien gescheitert, weil sich zu wenige Polizisten dafür gemeldet hätten. Der Staat könne aber keinen Polizisten gegen seinen Willen ins Ausland schicken. Nachdem der Polizeiaufbau unter deutscher Führung jahrelang nur schleppend vorangekommen war, hatte schließlich die EU diese Aufgabe übernommen.

Der frühere deutsche Botschafter in Afghanistan, Hans-Ulrich Seidt, geht davon aus, dass sich die internationale Gemeinschaft noch mindestens zwölf bis 15 Jahre in Afghanistan engagieren muss. Mit Blick auf den zunehmenden Rückfall des Landes in die Gewalt dränge jedoch die Zeit. Nach seiner Einschätzung habe der Westen noch ein Zeitfenster bis zum Frühjahr 2009, um eine gemeinsame Strategie für Afghanistan zu finden, sagte Seidt. Zugleich warnte er davor, Afghanistan über den Irak-Konflikt zu vernachlässigen. Die strategische Bedeutung des Landes am Hindukusch sei schon immer wesentlich größer gewesen als die des Irak. Die Entwicklungen in Afghanistan hätten stets unmittelbare Konsequenzen für die jeweilige Weltmacht gehabt, gleich, ob es sich dabei um Großbritannien oder die Sowjetunion gehandelt habe.

Die Regierung des afghanischen Präsidenten Hamid Karsai bezeichnete Struck als "absolute Enttäuschung". Er betreibe eine "fürchterlich schlechte Politik", und die Menschen glaubten ihm nicht mehr, sagte der SPD-Politiker. Dies bereite auch Probleme für das internationale Engagement am Hindukusch.


Aus: "Struck fordert von Merkel klare Worte zu Afghanistan-Einsatz" (30. September 2008)
Quelle: http://de.reuters.com/article/domesticNews/idDEBEE48T0AD20080930

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Quote[...] «Wir werden diesen Krieg nicht gewinnen», zitierte die Zeitung «The Sunday Times» Brigadegeneral Mark Carleton-Smith. Es gehe nun darum, den Aufstand auf ein «handhabbares Mass» zurückzudrängen, damit er keine strategische Bedrohung darstelle und von den afghanischen Streitkräften bewältigt werden könne.

Die Taliban müssten möglicherweise in eine langfristige Lösung einbezogen werden, wurde Carleton-Smith zitiert. «Wenn die Taliban bereit wären, auf der anderen Seite des Tisches zu sitzen und über eine politische Einigung zu sprechen, dann ist das genau die Art Fortschritt, die Aufstände wie diesen beendet.» Britische Regierungsvertreter haben in der Vergangenheit Interesse daran gezeigt, die Taliban dazu zu bewegen, die Waffen niederzulegen und sich an der Regierung zu beteiligen.

Regierung in Kabul ist auch skeptisch

Auch die afghanische Regierung räumte ein, dass militärisches Durchgreifen allein zu kurz greife. «Für eine umfassende Lösung müssen wir an verschiedenen Fronten arbeiten - politisch, wirtschaftlich und militärisch», erklärte Verteidigungsminister Abdul Rahim Wardak vor Journalisten. Dies sei auch die Haltung von Präsident Hamid Karsai. Die Lebensbedingungen müssten verbessert, Arbeitsplätze geschaffen und politisch ein Kompromiss gefunden werden.

(vin/ap)



Aus: "«Wir werden diesen Krieg nicht gewinnen»" (05.10.2008)
Nach Ansicht eines britischen Generals ist ein entscheidender militärischer Sieg über die Aufständischen in Afghanistan nicht mehr möglich.
Quelle: http://www.bazonline.ch/ausland/asien-und-ozeanien/Wir-werden-diesen-Krieg-nicht-gewinnen/story/30283137


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Quote[...] Peter Ramsauer, Chef der CSU-Landesgruppe im Bundestag, fordert eine Ausstiegsstrategie für den Bundeswehreinsatz in Afghanistan. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) solle ,,in absehbarer Zeit" klare Perspektiven für eine Beendigung der Militäraktion vorlegen, sagte Ramsauer der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Nur dann sei die einjährige Verlängerung des Afghanistan-Mandats vor der deutschen Öffentlichkeit zu rechtfertigen und finde ,,einigermaßen die Unterstützung" der Bundesbürger, erklärte der CSU-Politiker. Am Dienstag hält der Bundestag eine Sondersitzung zum deutschen Afghanistan-Mandat ab.

Neben der Verlängerung des Einsatzes soll entschieden werden, ob 1000 weitere Bundeswehr-Soldaten nach Afghanistan geschickt werden sollen. Wenn der Bundestag dafür stimmt, wären insgesamt 4500 deutsche Soldaten dort im Einsatz.

[...] Der frühere deutsche Botschafter in Afghanistan, Hans-Ulrich Seidt, hatte Anfang der Woche erklärt, er gehe davon aus, dass sich die internationale Gemeinschaft noch mindestens zwölf bis 15 Jahre in Afghanistan engagieren müsse. Mit Blick auf den zunehmenden Rückfall des Landes in die Gewalt dränge jedoch die Zeit. Nach seiner Einschätzung habe der Westen noch ein Zeitfenster bis zum Frühjahr 2009, um eine gemeinsame Strategie für Afghanistan zu finden.

Ramsauer betonte, Auslandseinsätze der Bundeswehr seien nie beliebt. ,,Es wird umso kürzer werden, je mehr wir uns klar machen, dass die Probleme in Afghanistan niemals allein militärisch zu lösen sind", sagte Ramsauer. Er forderte verstärkte Aufklärung der Bürger über die geleistete Hilfe beim Aufbau von Justiz, Polizei und Schulen und warnte davor, "sich in einen Kriegseinsatz hineinreden zu lassen".

Ramsauer kritisierte die Forderung des früheren Generalinspekteurs der Bundeswehr, Klaus Naumann, nach Militärschlägen gegen den afghanischen Drogenanbau. Kleine Bauern seien zum Drogenanbau regelrecht gezwungen, um ihren Familien eine karge Existenz zu sichern. ,,Das lässt sich nicht hinausbomben aus den afghanischen Provinzen", sagte Ramsauer. Den Bauern müssten alternative Produkte zum Anbau angeboten werden.

Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Reinhold Robbe (SPD), erwartet indes mehr als ,,nur freundliches Desinteresse" für die Bundeswehrsoldaten im Afghanistaneinsatz. Die Bundesbürger müssten die Truppe am Hindukusch stärker moralisch unterstützen, sagte er. In Bezug auf die Beratungen zur Verlängerung des Mandats zum Wiederaufbau Afghanistans (ISAF) und des Anti-Terror-Mandats OEF sagte Robbe: "Aus vielen Gesprächen mit Soldatinnen und Soldaten weiß ich, dass sie sich eine eindeutige und breite Mehrheit für die beiden Mandate wünschen."

...

Quote04.10.2008
12:16 Uhr
    CosmicCobold meint:
    Zwar ist es nur Wahltaktik der CSU um von dem Debakel abzulenken, aber Deutschland hat in Afghanistan nichts verloren. Wir verteidigen dort nicht die Interessen Deutschlands sondern der USA, die die NATO missbrauchen um ihre machtpolitischen Ziele durchzusetzen. Unsere Regierung handelt gegen den Willen der Mehrheit unseres Volkes. Das eigentliche Übel liegt in Pakistan, einem Land das nach außen mit der USA zusammenarbeitet nach innen jedoch Terrorismus fördert und die Lage in Afganistan destabilisert. Warum gibt es keine Sanktionen - oh habe ich ganz vergessen, die haben ja Atombomben. Pakistan wurde lange Zeit von den USA gefördert, genauso wie Iraq, Iran und neuerdings ist Indien wieder der präferierte Partner für Atomtechnik. Alle Probleme mit den aktuellen Krisenregionen haben sich die USA in 40 Jahren verfehlter Politik selbst eingebrockt. Wer immer noch glaubt es geht um Demokratie, der hat einfach nichts begriffen. Oder warum werden Länder wie Saudi Arabien nicht demokratisiert, aus denen die meisten 911 Terroristen kamen?





Aus: " Bundeswehr-Einsatz: CSU-Politiker für schnellen Abzug aus Afghanistan" (4. Oktober 2008)
Quelle: http://www.welt.de/politik/article2528753/CSU-Politiker-fuer-schnellen-Abzug-aus-Afghanistan.html

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Quote[...] Amerikanische Militärs zeigen sich mit der zu erwartenden Bundestagsentscheidung für die Erhöhung der Truppenzahl der Bundeswehr am Hindukusch auf 4500 Mann nicht zufrieden. Das sei in Anbetracht der immer gefährlicheren Lage in Afghanistan zu wenig, war aus Offizierskreisen am Wochenende in Washington zu vernehmen. Die Offiziere wiesen darauf hin, dass nach den US-Präsidentschaftswahlen am 4. November "wesentlich höhere Truppenanforderungen auf die NATO-Verbündeten, also auch auf Deutschland, zukommen werden". Die Bundeswehr werde in Zukunft mindestens 9000 Soldaten stellen müssen.

In einer Sondersitzung will der Bundestag am Dienstag bei der ersten Lesung über die achte Mandatsverlängerung für den Bundeswehreinsatz in Afghanistan debattieren. Zu dem bisherigen deutschen Kontingent in Höhe von 3500 Mann sollen 1000 für den ISAF-Beitrag hinzukommen. In einem gemeinsamen Schreiben werben Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) und Außenminister Frank-Walter Steinmeier eindringlich um Zustimmung des Parlaments.

[...] Unterdessen will Steinmeier (SPD) das Afghanistan-Mandat für das Bundeswehr-Elite-Kommando Spezialkräfte (KSK) streichen. Damit würde die deutsche Beteiligung an der US-geführten Operation "Enduring Freedom" (OEF) beendet. Die bis zu hundert Elitesoldaten, die seit 2001 dafür bereit gestellt wurden, seien in den vergangenen drei Jahren "kein einziges Mal" eingesetzt worden, sagte Steinmeier dem Nachrichtenmagazin "Spiegel". "Deshalb sollte bei der im November anstehenden Verlängerung des OEF-Mandats das KSK-Element herausgenommen werden."

Steinmeier begründete seinen Vorstoß mit der Ausweitung der Beteiligung an der Stabilisierungstruppe Isaf. Dieser sei für Berlin der "eindeutige Schwerpunkt". Am Dienstag dieser Woche debattiert der Bundestag in einer Sondersitzung über die Aufstockung dieses Kontingents um 1000 auf 4500 Mann. Es könne "kein ständiges Draufsatteln ohne kritische Bestandsaufnahme bestehender Verpflichtungen" geben, sagte Steinmeier. "In diesem Sinne" habe er bereits mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Verteidigungsminister Franz Josef Jung gesprochen. Bisher haben sich die Unionspolitiker jedoch in der Frage nicht festgelegt. (jg/dpa/ddp)


Aus: "Afghanistan: USA wollen mehr deutsche Soldaten" (ZEIT online, Tagesspiegel | 04.10.2008)
Quelle: http://www.zeit.de/news/artikel/2008/10/04/2628515.xml

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Quote[...] Vorweg bleibt festzustellen, dass ich bestimmt kein Freund der Taliban, irgendwelcher islamistischer Terrorverbände, Splittergruppierungen und terroristische Kampfverbände bin oder der Personenkreise, die ihnen Unterstützung und Unterschlupf gewähren. Aber ich bin ein Feind des sogenannten "Global War on Terror" (GWOT), der schmutzig und mit bewußter Inkaufnahme von begleitenden Massakrierungen (um mal die beschönigenden Begriffe der "weichen Ziele" und "Kollateralschäden" gerade zu rücken) mit Hilfe der Killer-Drohnen als Mord-Werkzeuge geführt wird.

Ich sage "bewußt", weil ich der Überzeugung bin, dass es (wie z. B. auch damals in Vietnam gegen den Vietkong) zur Taktik und Strategie der Streitkräfte der USA und der mit ihnen verbündeten Staaten gehört, auf die isolierte Ausschaltung von gegnerischen Kämpfern und Kampfverbänden in den Stammesgebieten, die tatsächlich als Mitglieder oder Kämpfer identifiziert wurden, zu verzichten – ob nun mit speziell für den Einsatz mit Drohnen konzipierter Raketen, die immer präziser und mit dosiertem Explosivradius zuschlagen können, mit eigenen kleinen Kampfverbänden, Spezialkräften wie den Special Forces oder mit Einsätzen von Kampfverbänden der pakistanischen Armee.

Stattdessen werden mit den Kämpfern, um die es eigentlich geht, alle Stammesgebiete, alle dortigen Dörfer, alle darin lebenden Männer, Frauen und Kinder analog zur "Sippenhaft" zu Mitterroristen deklariert, die zum Abschuss freigegeben sind, sobald sich dort – von den US-Streitkräften und Auslandsgeheimdiensten vermutet – Kämpfer aufhalten oder sobald von den gleichen Kräften unterstellt wird, sie gewähren Unterstützung und Unterschlupf. Aber es ist nicht nur das. Man tötet dort Kinder und Jugendliche, weil man so ihre "Radikalisierung" und mögliche Rekrutierung präventiv und tödlich verhindern will. Hat man schon die an Spielzeuge oder Nahrungspakete erinnernden Streu-Bomben vergessen, die vor allem von Kindern und Jugendlichen in Afgahnistan, im Irak und im Libanon aufgelesen werden (sollen)? Ich denke ja, denn das Vergessen ist so schnell wie die Nachrichtenflut. Man erhofft sich dort auch, durch die Bombardierung mit Raketen, die von den Drohnen in und auf die Häuser der Dörfler abgeschossen werden und dort Leichenteile in die Gegend verstreuen, Demoralisierungseffekte und den Entzug der Unterstützung sympathisierender und vielleicht auch islamistisch eingestellter Dorfbewohner.

Und dafür geht man im militärischen Denken ohne Skrupel gerne und buchstäblich über Leichen. Was diese Denkweisen wie auch die kühlen Expertisen der sogenannten "Terrorexperten" aber immer wieder ausblenden, sind die psychologischen Späteffekte und die "Nachradiskaliserung", die deratiges militärisches Vorgehen bewirkt, wenn sich in den Regionen und darüber hinaus herumspricht, wie "die Amerikaner" mit dem Sohn, der Ehefrau, dem Dorfvorsteher, der Tante oder dem Onkel verfahren sind. Mache ich mich in Gedanken zwei bis drei Jahrzehnte jünger und versuche mir vorzustellen, in einem dieser Dörfer aufgewachsen zu sein, wo eines Tages von einer Drohne abgefeuerte Raketen statt "chirurgisch" und "präzise" meine gesamte Familie auslöschen, dann würde ich wohl nicht auf den nächsten Merkzettel vom Himmel warten, sondern mich umschauen, wie ich improvisierte Bomben für die nächste Patrouille der Feinde zusammenbaue, wo ich die nächste AK-47 oder die nächste RPG in die Hände bekommen kann. So schrecklich, aber so banal ist das.

Vielleicht ist es den militärischen Verbänden vor Ort als ausführenden Befehlsempfängern auch einfach scheißegal, denn wenn die dann wirklich radikalisierten Kämpfer der nächsten Generation vor der Tür stehen, kann man ja wieder zur Bewältigung des "neuen Problems" und zur "Rückgewinnung" der Sympathien der einheimischen Bevölkerung zivile Aufbau- und Hilfprojekte hinterherschalten und durch Experten der psychologischen Kriegsführung um Verständnis und Mitwirkung heischende Aufklärungszettel tonnenweise vom Himmel herunteregnen lassen. Was wie in den ganzen Kriegsgebieten ins Leere lief und immer ins Leere laufen wird. Der Tod ist nicht so leicht mit ein paar Almosen und pschologischen Spielchen vergessen zu machen, wie man sich das wünscht.

Als "Gewinne" werden sich an der "Heimatfront" die Militärstrategen, militärischen Forschungseinrichtungen, Rüstungskonzerne und Hersteller von Killer-Drohnen und Drohnen-Rüstung die Erfahrungen mit Schwächen und Stärken, die Messungen der Kill-Effekte und die Vermerkung der Optimierungspotentiale gutschreiben, die man durch die Vernichtungseinsätze der ferngelenkten Roboter-Drohnen einheimsen kann. Der Irak, Afghanistan und die pakistanischen Stammesgebeite bieten geeignetes menschliches "Testmaterial" zum Killen und passende Testumgebungen im Überfluß. Was sangen noch die US-Panzerfahrer am liebsten bei ihrem Weg nach Bagdhad? "Burn, Motherfucker, burn". Zugleich bieten die alltäglich aufs Neue in den Medien und der Presse aufbereiteten Bedrohungskulissen und Terrorgefahren den praktischen Schleier, hinter dem es sich gut massakrieren lässt. Wie man diesen Schleier am effektivsten für die aktuellen Zwecke und Strategien nutzen kann, ist ein weiterer Zugewinn.

Sind eigentlich alle Leute wirklich so strunzdumm, die ich fast täglich als "Terrorexperten", Journalisten, Politiker über den Krieg gegen die Terroristen und Islamisten in den terroristischen Rückzugsgebieten der Stammesverbände schwätzen höre? Ich muss das annehmen, denn außer raren Ausnahmen und ein paar kritischen Meinungen, die man ins Feuilleton oder in die Kommentarspalten abschiebt, lese und höre ich von dem oben Gesagten im Fernsehen, im Radio und in den deutschen Zeitungen nichts, absolut nichts.

Als ein Beispiel greife ich dazu den heutigen Copy & Paste Artikel der Sueddeutschen Pakistan und Afghanistan - Mindestens 40 Tote bei Kämpfen heraus [ http://www.sueddeutsche.de/politik/853/312765/text/ ], der mal wieder so geschrieben ist, als hätte ein "eingebetteter Journalist" der amerkanischen Heeresführung und den CIA-Kräften in Afghanistan versprochen, auch alles genauso artig wiederzugeben, wie es an ihn herangetragen wurde. Zwei Zitate:


QuoteBei Kämpfen in Afghanistan sowie bei einem US-Luftangriff im benachbarten Pakistan sind mindestens 40 Menschen getötet worden.

Die meisten Opfer waren nach offiziellen Angaben vom Samstag entweder Taliban oder Angehörige des Terrornetzwerks al Quaida. Nach Darstellung der Militärs in Kabul und in Islamabad waren in Afghanistan 16 Taliban getötet worden, unter ihnen zwei Feldkommandeure. In Pakistan starben mindestens 24 Menschen (...)

Schon am Freitag waren von einer unbemannten US-Drohne Raketen auf das Dorf Mohammed Khel in der Provinz Nord-Waziristan in Pakistan abgeschossen worden. Die Raketen trafen ein Gebäude, in dem sich bewaffnete Islamisten und Angehörige des Terrornetzwerks al Quaida versammelt hatten. Dabei starben nach neuesten Angaben des pakistanischen Militärs mindestens 20 Menschen. Nach Darstellung örtlicher Sicherheitskräfte vom Vortag waren unter den Opfern auch zwei Frauen und ein Kind.


So bildet man die Meinung der deutschen Öffentlichkeit und berichtet über den "GWOT" in deutschen Medien und Zeitungen, als würde man permanent im Leitstand des US-Militärs hocken und zwar seit langem und leider fast durch die Bank.

Als ein Gegenbeispiel (leider in Englisch), der heutige Artikel 'Arabs' among 20 killed by US strike in Pakistan der Times of India [http://timesofindia.indiatimes.com/World/Pakistan/Arabs_among_20_killed_by_US_strike_in_Pakistan/rssarticleshow/3560049.cms],den ich hier einfach vollständig wiedergeben muss.

Quote4 Oct 2008 - MIRANSHAH (Pakistan): Pakistani villagers collected the corpses and body parts on Saturday of at least 20 people, including several suspected Arab militants as well as three children, killed by a U.S. missile strike overnight.

A pilotless drone aircraft launched the attack late on Friday, targetting a tribesman's house in Mohammad Khel, intelligence officials said. The village, 30 km (20 miles) west of Miranshah in North Waziristan, is a known sanctuary of al Qaeda and Taliban militants close to the Afghan border. Villagers combed the wreckage at daybreak, looking for survivors and bodies to be buried.

"We found body parts scattered all over the place in the ruins, someone's hand, someone's leg," Bakht Ali, one of the villagers, told Reuters. An intelligence official based in the region said a woman and three children were among those killed. "We now have a figure of 20 dead. That includes eight residents of the house, five other locals and seven foreigners," the official said, speaking on condition of anonymity because of the sensitivity of the subject.

The foreigners appeared to be Arabs, although their nationalities were unknown, he said. There were no indications that any of those killed were regarded by U.S. counterterrorism agencies as top tier al Qaeda targets, sources said. The News newspaper reported that the strike was carried out based on information that the foreigners had been invited to a feast by pro-Taliban tribesmen following the end of the Muslim fasting month of Ramadan.

An army spokesman said there had been an explosion in the area, but was unable to confirm the cause.

Faced with an intensifying Taliban insurgency in Afghanistan, U.S. forces in the past month have carried out eight missile strikes by pilotless drones and a commando raid on the Pakistani side of the border. Tribesmen in Mir Ali, a town 25 km east of Miranshah, fired at a U.S. drone on Saturday before it turned away.

A U.S. missile attack on Mir Ali killed five people, including foreign militants, on Wednesday. The airstrikes, and the first ever use of ground troops, have strained relations between the allies. The Pakistani government has protested that the attacks violated territorial sovereignty and undermined its own long term efforts to crush militancy in a country where anti-American sentiment runs high.

The Pakistan army is currently fighting fierce battles against militants in Bajaur, at the north east extreme of the tribal belt, and Swat, an alpine valley in a more settled region close to the tribal lands. More than 1,000 militants have been killed in the fighting in Bajaur and Swat since August. Yet, Pakistani assertions that it is doing its utmost to contain militants have done little to appease U.S. concerns.

Earlier on Friday, Pakistani intelligence officials reported another U.S. airstrike on the North Waziristan village of Datta Khel, but a military spokesman said it was on the Afghan side of the border and no intrusion took place into Pakistani territory. U.S. commanders have spoken of respect for Pakistan's sovereignty but have suggested they will not stop cross-border strikes on militants.

Ich habe es wirklich satt, in Deutschland fast nur diese gequirlte Kriegs- und GWOT-Hofberichterstattung aus Zeitungen und den aufgeblasenen Mündern der sogenannten "Terrorexperten" hervorbrechen zu sehen. Das hat mir nach dem 11. September 2001, während und nach der Inavsion des Iraks mehr als genug gereicht. Wird zwar wahrscheinlich keiner der Gedissten lesen und als bedenkenswert für würdig befinden, aber ist mir auch egal.



Aus: "Zum Global War on Terror und dem roboterisierten Tod in Stammesgebieten" (Samstag, 4. Oktober 2008)
Geschrieben von Kai Raven in CCTV / Video, Drohnen, Geheimdienst / Polizei, Gesellschaft, Medien / Kultur, Ökonomie, Owl, Politik, Rüstung, Terror, Überwachung um 22:48
Quelle: http://blog.kairaven.de/archives/1658-Zum-Global-War-on-Terror-und-dem-roboterisierten-Tod-in-Stammesgebieten.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Es scheint wie eine unendliche Geschichte: Wieder einmal hat die kurdische Guerillaorganisation PKK einen türkischen Militärposten im Grenzgebiet zum Nordirak angegriffen, wieder einmal hat die Luftwaffe daraufhin vermutete PKK-Stellungen im Nordirak bombardiert. Dieser Abnutzungskrieg kann noch jahrelang weitergehen. Trotz etlicher getöteter Kurden wird es der Armee kaum gelingen, die Guerilla militärisch zu besiegen. Dafür sind viel zu viele kurdische Jugendliche dazu bereit, die Lücken wieder aufzufüllen. Und auch die PKK wird durch Überfälle und Attentate ihrem Ziel eines eigenen Staates nicht näherkommen.

Doch die scheinbar endlose bewaffnete Auseinandersetzung hat tatsächlich viel weitreichendere Konsequenzen als nur den Verlust an Menschenleben. Der Dauerkonflikt zerstört die türkische Gesellschaft. Seit Mitte der 80er-Jahre ist die ,,Terrorbekämpfung" der Hauptgrund für Folter in den Gefängnissen, die Einschränkung demokratischer Rechte und die anhaltend starke Stellung des Militärs.

Seit einiger Zeit kommt aber ein weiterer Faktor hinzu. Wurde jahrelang akzeptiert, dass der Kampf gegen die PKK ein Kampf gegen Terroristen sei, mit dem der Kurde von nebenan nicht viel zu tun hat, so mehren sich allmählich die Indizien dafür, dass nach bald 25 Jahren ,,Antiterrorkampf" der Konflikt immer mehr zu einer ethnischen Auseinandersetzung wird. Der Hass auf beiden Seiten wächst, aus kleineren Zwischenfällen werden bereits tumultartige Auseinandersetzungen.
Diese Entwicklung kann nicht militärisch, sondern nur politisch gestoppt werden. Die Regierung von Premier Reccep Tayyip Erdogan hat eine breite Mehrheit im Parlament und genießt selbst bei vielen Kurden noch Respekt. Seit Jahren wird über weitreichende Reformen geredet, sogar der Generalstabschef beteuert mittlerweile öffentlich, man müsse der kurdischen Jugend mehr bieten, wenn man verhindern will, dass sie auf die Berge geht. Wenn dem Reden jetzt nicht Taten folgen, wird aus der unendlichen Geschichte eine echte Katastrophe für die Türkei.


Aus: "PKK-Angriff in der Türkei: Die bedrohte Gesellschaft" (05. Oktober 2008)
Quelle: http://derstandard.at/?url=/?id=1220460008541

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Quote[...] Die in der Türkei verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hat eigenen Angaben zufolge nach ihrem Angriff auf einen türkischen Militärposten die Leichen von zwei Soldaten mitgenommen. Bei dem Angriff auf den Posten im Gebiet von Shamzinyan im Südosten des Landes nahe der Grenze zum Irak seien am Freitag insgesamt 62 Soldaten getötet worden, hieß es in einer am Montag in der nordirakischen Stadt Suleimanijah verbreiteten Erklärung der PKK. Außerdem hätten etwa 200 kurdische Rebellen einen weiteren Armeeposten in Bizli angegriffen. Bei anschließenden Gefechten schossen die PKK-Kämpfer demnach einen türkischen Armeehubschrauber ab und erbeuteten zahlreiche Waffen. Diese hätten nicht mitgenommen werden können und seien deshalb zerstört worden.

Die türkische Armee hatte nach dem Angriff vom Freitag erklärt, mindestens 15 Soldaten seien getötet worden, zwei weitere würden vermisst. Außerdem seien 23 ,,PKK-Terroristen" getötet worden. Der PKK zufolge wurden neun ihrer Kämpfer getötet.


Aus: "PKK nimmt nach Angriff auf Militärposten zwei Soldatenleichen mit" (06.10.08)
Quelle: http://www.focus.de/politik/ausland/tuerkei-pkk-nimmt-nach-angriff-auf-militaerposten-zwei-soldatenleichen-mit_aid_338481.html


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Quote[...]Wegen Waffenhandels mit dem ölreichen Angola müssen sich mehrere französische Ex-Politiker und Geschäftsleute vor einen Pariser Gericht verantworten.

Zu den 42 Angeklagten zählen der ehemalige Innenminister Charles Pasqua, der Milliardär Pierre Falcone und Jean-Christophe Mitterrand, Sohn des ehemaligen Präsidenten François Mitterrand.

Der Prozess ist auf fünf Monate angesetzt und verspricht, kompliziert zu werden. Den Angeklagten wird die Beteiligung an einem illegalen Waffenhandel im Umfang von 790 Millionen Dollar mit Angola während des Bürgerkriegs in den 1990er Jahren vorgeworfen.

Die Schweiz hat Frankreich in dem Fall Rechtshilfe zugesagt. Millionen Dollar waren auf Schweizer Konten verschoben worden, darunter 3,1 Millionen im Auftrag von Falcone und Mitterand.

Die französische Regierung verwies kürzlich darauf, dass der Waffenhandel mit Angola kein Fall für französische Gerichte sei, weil die Waffen nicht über Frankreich transportiert worden seien.

Seit einer Angolareise des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy im vergangenen Jahr haben sich die Beziehungen zwischen beiden Ländern verbessert. Angola verfügt über bedeutende Ölvorkommen vor der Küste sowie Uran, das für den Betrieb von Atomkraftwerken benötigt wird.


Aus: "Waffenhandel: Prozess gegen 42 Ex-Politiker" (bru/sda) (06.10.2008)
Quelle: http://www.bazonline.ch/ausland/Waffenhandel-Prozess-gegen-42-ExPolitiker/story/13275951


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Quote[...] Die US-Streitkräfte haben den Tod von mindestens 33 afghanischen Zivilisten bei einem Luftangriff vor gut sechs Wochen eingeräumt. Die Armeeführung veröffentlichte in Washington die Ergebnisse einer Untersuchung, nach der bei dem Angriff auf den Ort Asisabad in der westafghanischen Provinz Herat am 22. August außerdem etwa 22 Rebellen ums Leben kamen.

Die Koalitionstruppen hätten aber nicht gegen Kriegsrecht verstoßen, sagte Brigadegeneral Michael Callan. Die afghanischen Behörden und die UNO hatten die Zahl der getöteten Zivilisten mit 90 angegeben, die US-Armee sprach zunächst von "fünf bis sieben" zivilen Opfern.

Die Ermittler konnten mit Hilfe von Videoaufnahmen von der Beerdigung am Tag nach dem Angriff unter den getöteten Zivilisten acht Männer, drei Frauen und zwölf Kinder identifizieren. Callan, der die Untersuchung geleitetet hatte, sagte, die US-geführten Koalitionstruppen hätten "auf der Grundlage glaubhafter Geheimdienstinformationen, in Selbstverteidigung und im Einklang mit dem Kriegsrecht" gehandelt. Die US-Armee hatte Anfang September eine erneute Untersuchung des Vorfalls angeordnet, nachdem die Videos als neues Beweismittel aufgetaucht waren.

Der Leiter des Zentralkommandos des US-Militärs, Generalleutnant Martin Dempsey, zeigte sich in einer Erklärung "zutiefst betrübt" über die zivilen Opfer. "Wir geben uns sehr viel Mühe, in allen unseren Einsätzen Verluste bei der Zivilbevölkerung zu vermeiden", sagte Dempsey. Allerdings würden die Aufständischen systematisch unschuldige Menschen als Schutzschilde missbrauchen.

Die Berichte über den Tod der Zivilisten hatten in Afghanistan für Empörung gesorgt. Präsident Hamid Karsai war nach Asisabad gefahren und hatte die Hinterbliebenen besucht. Im September nahm die afghanische Polizei drei Männer fest, die die internationalen Truppen mit Fehlinformationen irregeleitet und so den Luftangriff provoziert haben sollen.


Aus: "US-Untersuchung: 33 tote Zivilisten" (9. Oktober 2008)
Quelle: http://www.n-tv.de/USUntersuchung_33_tote_Zivilisten/091020085907/1035207.html

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Quote[...] Afghanischen Angaben sowie einem Uno-Report zufolge waren bei dem Vorfall 90 Zivilisten ums Leben gekommen, darunter 60 Kinder. Das amerikanische Militär hatte bisher von 7 Zivilisten sowie 30 bis 35 getöteten Rebellen gesprochen.


Aus: "Mehr tote Zivilisten bei Angriff in Afghanistan" NZZ Online (9. Oktober 2008)
Quelle: http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/literatur_und_kunst/mehr_tote_zivilisten_bei_angriff_in_afghanistan__1.1068966.html

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Quote[...] Die US-Streitkräfte haben den Tod von mindestens 33 afghanischen Zivilisten bei einem Luftangriff vor gut sechs Wochen eingeräumt. [...] Die afghanischen Behörden und die UNO hatten die Zahl der getöteten Zivilisten mit 90 angegeben, die US-Armee sprach zunächst von ,,fünf bis sieben" zivilen Opfern.

Quote09.10.2008
10:04 Uhr
    Gerd meint:
    Es ist ein dreckiger Krieg den die US geführte NATO da führt und es ist empörend und beschämend, dass sich die deutschen Politiker von CDU/SPD/FDP/Grüne, auch noch so begeistert daran beteiligen und das Gemetzel noch mindestens 14 Monate weiter führen wollen, wie es die Regierung gestern noch beschlossen hat.
    Für jeden in Afghanistan ermordeten Zivilisten sollten die verantwortlichen Politiker vor ein Kriegsverbrechertribunal gestellt werden. Die Deutschen, der Tradition wegen, in Nürnberg!


Quote09.10.2008
10:31 Uhr
    Gleiches Recht für alle meint:
    Wie wäre es mal, wenn US-Amerikaner vor Gericht gestellt würden? Die haben sich Immunität für ihre Soldaten gegenüber dem Gericht in Den Haag gegönnt.

    Was bei anderen Nationen als Kriegsverbrechen bezeichnet wird, gilt für die Amerikaner natürlich nicht. In Deutschland werden fast hundertjährige Opas wegen Kriegsverbrechen von anno Tobak verfolgt, während aktuelle Kriegsverbrechen anderer Nationen nicht belangt werden oder intern vermauschelt werden.

    Soll das Gerechtigkeit sein?


Quote09.10.2008
10:33 Uhr
    Phil meint:
    "Die Aufständischen hätten die Zivilisten als menschliche Schutzschilde missbraucht."

    Ja nee, ist klar. Hätten sie es nicht getan, gäbe es im gesamten Krieg keine zivilen Opfer. Es ist statistisch und logisch nicht möglich, daß in einem Krieg keine Fehler gemacht werden. Es wird in jedem Krieg zivile Opfer geben und es gab sie auch in jedem Krieg!
    Also wenn man sich schon dafür entscheidet in einen Krieg zu ziehen, obwohl man weis, daß Zivilisten sterben werden, sollte man zumindest Eier haben seine Fehler einzugestehen und nicht sich dumm herauszureden!


Quote09.10.2008
10:57 Uhr
    narf meint:
    Die Zahlen passen nicht zusammen.

    8+3+12=23 und nicht 33. Wieviele Opfer gab es denn nun wirklich und was ist das bitte für eine Methode, die Zahl der unschuldigen Opfer anhand der ausgehobenen Gräber zuermitteln?

    Luftangriff als Selbstverteidigung klingt auch reichlich seltsam.

    Ab welchen Verhältnis von getöteten Zivilisten zu Antagonisten spricht man bei den US Truppen denn noch von einem Erfolg?
    2:1, 3:1 oder noch mehr?


Quote09.10.2008
12:46 Uhr
    Nik meint:
    "Don Altobello meint:
    @ Nik
    Diesen von Ihnen so genannten "Tötungsmaschinen" gehen die Ereignisse in den Einsatzgebieten so nahe, dass viele von ihnen nach der Rückkehr von Depressionen geplagt werden und einige sich sogar das Leben nehmen. Ich wusste nicht, dass Maschinen depressiv sein und Skrupel haben können."

    Keiner zweifelt daran das viele von den Soldaten Schuldgefühle haben. Aber das ändert nichts. Diese mit neuerste Technologie und Waffen ausgerüstete Armeeangehörige töten unschuldige Menschen. Meistens nur mit einem Knopfdruck indem sie Bomben oder Raketen abfeuern.Ob sie dabei "nur" Befehle ausführen oder nicht ändert am nichts am Resultat!



Aus: " Luftangriff: USA geben Tod von 33 Zivilisten in Afghanistan zu" (9. Oktober 2008)
Quelle: http://www.welt.de/politik/article2550992/USA-geben-Tod-von-33-Zivilisten-in-Afghanistan-zu.html?page=3#article_readcomments


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Quote[...] Jürgen Rose (* 18. Juli 1958 in Worms) ist Diplom-Pädagoge, Oberstleutnant der Bundeswehr und Publizist. Er lebt in München und ist seit 1982 verheiratet. Öffentliche Aufmerksamkeit erregte Anfang 2007 sein Ersuchen, aus Gewissensgründen von seinen dienstlichen Aufgaben hinsichtlich des Einsatzes von Tornados in Afghanistan entbunden zu werden.

[...] Nach seiner militärischen Ausbildung, unter anderem in Fort Bliss in Texas/U.S.A., war Rose von 1988 bis 1991 Mitarbeiter an der Akademie der Bundeswehr für Information und Kommunikation in Waldbröl im Forschungsbereich Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Während dieser Zeit war er Ausbildungsleiter für die interaktive Simulation Politik und Internationale Sicherheit (POL&IS). Von 1991 bis 1995 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Internationale Politik, Sicherheitspolitik, Wehrrecht und Völkerrecht an der Universität der Bundeswehr München. Danach war er von 1995 bis 1998 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am George C. Marshall European Center for Security Studies in Garmisch-Partenkirchen und External Fellow am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg. Seit Januar 2003 ist er Angehöriger des Wehrbereichskommandos IV in München. Am 15. März 2007 verweigerte Rose aus Gewissensgründen seine Mitarbeit an allen Unterstützungsleistungen, die den beabsichtigten Einsatz von Tornado-Jets zur Kampfunterstützung in Afghanistan betreffen und bat um Versetzung. Rose ist seitdem für die Sauberkeit in den Liegenschaften der Bundeswehr verantwortlich.

Rose ist seit November 2006 Mitglied im Vorstand des Arbeitskreises Darmstädter Signal.

[...] Oberstleutnant Jürgen Rose erklärte am 15. März 2007 gegenüber seinem Vorgesetzten, dass der Tornado-Einsatz in Afghanistan nicht mit seinem Gewissen zu vereinbaren ist. Auszug des Briefes: ,,Im Hinblick auf die von der Bundesregierung getroffene Entscheidung, Waffensysteme TORNADO der Bundesluftwaffe zum Einsatz nach Afghanistan zu entsenden (Antrag der Bundesregierung vom 8. Februar 2007 – BT-Drs. 16/4298), den daraufhin am 9. März 2007 erfolgten Zustimmungsbeschluss des Deutschen Bundestages sowie die mittlerweile ergangene Befehlsgebung des Streitkräfteunterstützungskommandos zur Umsetzung dieser Entscheidung erkläre ich hiermit, dass ich es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren kann, den Einsatz von TORNADO-Waffensystemen in Afghanistan in irgendeiner Form zu unterstützen, da meiner Auffassung nach nicht auszuschließen ist, dass ich hierdurch kraft aktiven eigenen Handelns zu einem Bundeswehreinsatz beitrage, gegen den gravierende verfassungsrechtliche, völkerrechtliche, strafrechtliche sowie völkerstrafrechtliche Bedenken bestehen. Zugleich beantrage ich hiermit, auch von allen weiteren Aufträgen, die im Zusammenhang mit der ,,Operation Enduring Freedom" im allgemeinen und mit der Entsendung der Waffensysteme TORNADO nach Afghanistan im besonderen stehen, entbunden zu werden." [3]

Ein Offizier der Bundeswehr-Elitetruppe KSK bezeichnete den kritischen Offizier Rose wegen der Ablehnung unter anderem als ,,Feind im Inneren" und drohte ihm mit den Worten: ,,Sie werden beobachtet, nein nicht von impotenten instrumentalisierten Diensten, sondern von Offizieren einer neuen Generation, die handeln werden, wenn es die Zeit erforderlich macht." Für die Drohung vom Juli 2007 an die E-Mail-Adresse von Rose wurde gegen den Hauptmann des Kommandos Spezialkräfte in Calw (Baden-Württemberg) eine einfache Disziplinarmaßnahme erlassen, der Wehrbeauftragte Reinhold Robbe sah die Strafe jedoch als unangemessen gering an.[4]

[...]

   1. ↑ AFGHANISTAN Erster deutscher Soldat verweigert erfolgreich Tornado-Einsatz, Der Spiegel, 16. März 2007
   2. ↑ DER SPIEGEL 25/2008 vom 16.06.2008, Seite 22 BUNDESWEHR Disziplinarbuße für KSK-Kritiker
   3. ↑ zitiert aus Freitag 12, 23. März 2007
   4. ↑ SZ-Artikel "Mobbing in der Bundeswehr" 26. März 2008



Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCrgen_Rose_(Publizist) (7. Oktober 2008)

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Quote[...] tagesspiegel.de - Simone Bartsch: Bundeskabinett und Regierung sind sich einig: Der Isaf-Einsatz soll verlängert, das Kontingent aufgestockt werden. Eine (politisch) kluge Entscheidung?

Jürgen Rose: Das ist doch nur ein Taschenspielertrick im Hinblick auf die nächsten Bundestagswahl: Indem das Mandat jetzt um 14 Monate verlängert wird, soll das in der Öffentlichkeit umstrittene Thema Afghanistan-Einsatz aus dem Wahlkampf raus gehalten werden...

Simone Bartsch: ...was für die Politiker welchen Vorteil hätte?

Jürgen Rose: Die Mehrheit der Deutschen steht dem Einsatz in Afghanistan kritisch gegenüber. Und deshalb wird jetzt schnell entschieden: Zweidrittel des Parlaments votieren anders, als es Dreiviertel der Bevölkerung tun würde. Das bringt meiner Ansicht nach zum Ausdruck, was die politische Klasse von Demokratie in diesem Lande hält: Nämlich gar nichts.

Warum ist der Isaf-Einsatz der Bundeswehr ein so ungeliebtes Kind?

Jürgen Rose: Wir befinden uns im Jahr acht der Besetzung Afghanistans und wir sehen, dass sich die Lage nicht verbessert hat sondern sich vielmehr verschlechtert: Sprengstoffanschläge und Selbstmordattentate nehmen immer weiter zu, Korruption und Drogenanbau grassieren, die Spitzen der afghanischen Politik sind in all das verwickelt. Es ist bisher nicht gelungen, die Aufbau- und Entwicklungsarbeit zu leisten, wie es eigentlich mit Hilfe der ausländischen Truppen angedacht war.

Und daran ist das Militär Schuld?

Jürgen Rose: In der deutschen Politik tut man so, als sei alles in bester Ordnung und die Mission im Grunde sehr erfolgreich. Deshalb könne man weiter so verfahren wie bisher, den Einsatz verlängern, die Anzahl der Soldaten aufstocken... Es ist aber nichts in Ordnung. Der Name Isaf, International Security Assistance Force, sagt ja bereits, was der Einsatz eigentlich leisten soll: Unter dem Schutz des ausländischen Militärs soll Aufbauarbeit stattfinden – was aber nicht passiert. Im Grunde genommen ist es so, dass das ausländische Militär eher Teil des Problems ist als Teil der Lösung. Denn weite Teile der afghanischen Bevölkerung wollen das Militär lieber heute als morgen aus dem Land haben.

Aber das Militär ist doch auch an zivilen Aufbauprojekten beteiligt...

Jürgen Rose: Ja, es gibt eine sozusagen deutsche Erfindung, die CIMIC (Civil Military Cooperation). Das ist  eine Erfindung des Militärs, die es ermöglicht, Entwicklungsarbeit mit zu übernehmen. An sich  eine gute Idee. Dieser Einsatz führt aber dazu, dass die Afghanen die Aufbau- und Entwicklungsarbeit auch als etwas wahrnehmen, was ihnen von außen mit vorgehaltener Waffe aufgezwungen wird.

Warum funktioniert das militärische Engagement Ihrer Ansicht nach in Afghanistan nicht?

Jürgen Rose: Es gibt einfach zwei verschiedene Strategien, die sich nicht vertragen. Die Amerikaner zum einen sind nicht etwa in Afghanistan, um Aufbauarbeit zu betreiben. Sie sind dort aus geostrategischen und geoökonomischen Gründen: Es geht um die Einkreisung Irans, die Beeinflussung der zentralasiatischen Republiken, die Eindämmung Russland und Chinas, die Kontrolle Pakistans. die Amerikaner brauchen also den Krieg, um die Legitimation für die Stationierung ihrer Truppen zu haben. Amerika ist der Hauptakteur in Afghanistan, der alles andere als Frieden will. Amerika betreibt dort Krieg und Terrormanagement. Zum anderen gibt es den restlichen Westen in Afghanistan. In Berlin und anderswo haben wir Regierungen, die wirklich meinen, wir sind in am Hindukusch, um Aufbau und Entwicklung zu betreiben – und wir seien eben nicht nur eine  kleine Vasallentruppe an der Seite der US-Imperialisten - der Begriff stammt übrigens von Helmut Schmidt. Ich bin mir nicht sicher, ob diese Vorstellung des Aufbaueinsatzes eine Illusion ist oder eine bewusste Vorspiegelung falscher Tatsachen seitens der Regierungen. Fest steht zumindest:  Diese beiden Strategien sind prinzipiell miteinander unvereinbar.

Warum wird es auch für die an sich beliebten Deutschen immer gefährlicher?

Jürgen Rose: Weil die Bundeswehr mittlerweile als integraler Bestandteil einer als zunehmend illegitim betrachteten Besatzungsmacht wahrgenommen wird. Diese Wahrnehmung hat sich verstärkt seit dem deutschen Strategiewechsel im vergangenen Jahr: Die Bundeswehr stellte beispielsweise Tornados bereit, was den Deutschen schon den Spitznamen ,,die Wachhunde der Amerikaner", eingebracht hat. Dann kam die deutsche Fallschirmjäger-Kompanie in Kunduz oder jetzt im Juli die Quick Reaction Force - eine eindeutige Kampftruppe. Es gibt somit eine schleichende Ausweitung des Mandats, wir sinken immer weiter in den Sumpf des Krieges.

Die logische Konsequenz, um diesem Kriegssumpf zu entgehen, heißt folglich Abzug?

Jürgen Rose: Wir sind nun in einem Dilemma, in das wir uns selber hineingebracht haben: Man kann nicht mehr einfach so abziehen, schon gar nicht überstürzt. Es muss eine Deeskalationsstrategie gefunden werden um einen langsamen Abzug zu ermöglichen. Es gibt da verschiedene Vorschläge, zum Beispiel einen Phasenplan, der einen langsamen Rückzug der Truppen vorsieht und gleichzeitig demokratische Strukturen schafft. Beispielsweise wäre so etwas wie Kommunalwahlen denkbar, um auch die ,,kleinen" Menschen am Prozess zu beteiligen.

Aber mal im Ernst: In einem noch fast mittelalterlich anmutenden Land wie Afghanistan, in dem über 70 Prozent der Bevölkerung Analphabeten sind, kann man doch nicht einfach ,,Kommunalwahlen" durchführen.

Jürgen Rose: Man muss es zumindest probieren und kommunizieren. Außerdem müssen solche Schritte natürlich mit Zustimmung der örtlichen Autoritäten abgesprochen sein. Man kann dort natürlich keine Westminster-Demokratie einbringen. Es müssen die traditionellen  Entscheidungsstrukturen der Afghanen berücksichtigt werden. Aber mit Wahlen kann man das Volk beteiligen. Es hat bislang noch keine Wahl gegeben, die diese Bezeichnung verdient hätte. Bislang wurde ja nur dieses Pseudo-Parlament gewählt, auf oberster Ebene. Die ganzen Provinzgouverneure werden eingesetzt, das sind die Satrapen, die Karsai im Auftrag der Amerikaner platziert.

Wenn sie eine neue Strategie für Afghanistan bestimmen dürften: Wie würde sie aussehen?


Jürgen Rose: Erst einmal: Für jeden Euro, der für den Militäreinsatz aufgewendet wird, wird ein Euro für den zivilen Aufbau verwendet. Wir geben mittlerweile 550 Millionen Euro für den Einsatz aus – das hieße dann, wir geben genau so viel für den zivilen Aufbau aus. Und wenn das Geld nicht da ist, dann muss man auch den militärischen Aufbau reduzieren, bis die Balance da ist. Damit hätte man eine Art Regelmechanismus geschaffen. Außerdem müsste man die Entwicklungshilfe besser organisieren. Bislang fließt das Geld, wenn es denn mal fließt, zu über 90 Prozent an die westlichen Strukturen dort, bei den Afghanen kommt fast nichts an. Unsere Westler fahren in dicken klimatisierten Geländewagen rum, wohnen in tollen Wohnungen. So etwas geht natürlich nicht.

  Und militärisch?

Jürgen Rose: Probleme in Afghanistan haben vor allem die amerikanischen und die britischen Truppen. Eine Forderung könnte also lauten: Amerikaner und Briten raus aus Afghanistan. Dafür kommen  neutralere Truppen und islamische Truppen rein, die unter das Dach der Uno gestellt werden könnten - und zwar nur auf Einladung der Afghanen. Die Afghanen sind ja nicht alle per se gegen ausländische Truppen. Es gibt viele, die auch sagen, bei uns hat sich die Situation verbessert. Aber es kommt eben immer darauf an, wie sich diese Truppen verhalten. Man müsste also aus einer Kriegs- und Kampfmission, in der man versucht, Demokratie mit vorgehaltener Waffe zu erzwingen, eine friedliche Blauhelm-Mission machen.

  Hoffen Sie, dass das Parlament tatsächlich bald eine neue Strategie in Ihrem Sinne entwickeln wird?

Jürgen Rose: Auf Vernunft setzte ich da überhaupt nicht. Deutschland hat ein spezifisches Problem und das heißt Nato. Die Bundesregierung wird aufgrund der deutschen Geschichte nicht seine Truppen im Alleingang abziehen. Denn wenn die Bundesregierung da ausschert, hieße das: An euch Deutschen ist nicht nur das Projekt Afghanistan gescheitert sondern auch noch die Nato zerbrochen. Im Moment sehe ich eher das Gegenteil: Treue. Wir marschieren mit den Amerikanern in den Untergang! So sieht das momentan aus.


[...]

Aus: "Afghanistan-Einsatz: Deutsche sind "Wachhunde der Amerikaner"" (7.10.2008)
Interview von Simone Bartsch
Quelle: http://www.tagesspiegel.de/politik/international/afghanistan/;art15872,2630717


Textaris(txt*bot)

Quote[...] In leuchtendem Gold erscheint der Umriss Afghanistans auf der ersten Seite der von der Nato in Auftrag gegebenen Umfrage. Mehr als 5600 Interviews wurden für das Papier geführt, das in diesen Tagen auf den Schreibtischen der führenden Nato-Offiziere im Hauptquartier der Internationalen Schutztruppe Isaf in Kabul und Brüssel liegt.

Die Ergebnisse der internen Studie, die Ende August dem obersten Nato-Kommandeur in Afghanistan, US-General David McKiernan, vorgestellt wurde, stellt der Arbeit der internationalen Truppen ein frustrierendes Zeugnis aus. Deutlich wie selten attestierten die befragten Afghanen, dass die Schutztruppe Isaf es bisher nicht vermocht hat, ihnen das Gefühl von Sicherheit zu vermitteln.

Die 87-seitige Studie belegt erstmals den Abwärtstrend in Afghanistan und verfolgt ihn über drei Jahre. Die Mission am Hindukusch hat demnach ihr erklärtes Ziel nicht erreicht: Die Afghanen fühlen sich in ihrem eigenen Land nicht sicherer - im Gegenteil. Und das alles Truppenverstärkungen und Ausweitungen des Nato-Einsatzes zum Trotz. [(!)]

Die aufwendige Studie der Nato sollte eigentlich Wege aufzeigen, wie das Verteidigungsbündnis die eigene Medienarbeit verbessern kann. Doch die ersten 39 Seiten des Papiers beschäftigen sich ausschließlich mit dem Sicherheitsgefühl der Afghanen. Das Ergebnis: "Die Prozentzahl der Befragten, welche die Sicherheitslage als gut bezeichnen, nimmt ab, während eine schlechte Wahrnehmung sich immer weiter verbreitet".

Die Zahlen lassen wenig Raum für Interpretationen: So bezeichneten im August 2005 noch 92 Prozent der Bevölkerung die Sicherheitslage als "gut", nur 6 Prozent schätzten sie als "schlecht" ein. Drei Jahre später hat sich das Blatt gewendet. Nur noch 45 Prozent der Bevölkerung sahen die Lage im August 2008 als "gut", 42 Prozent sehen sie als "nicht gut oder schlecht", 12 Prozent gar eindeutig als "schlecht".

Die Ergebnisse kommen zu einer Zeit, da die Experten in Washington eine neue Afghanistan-Strategie vorbereiten. Eine Geheimdienstanalyse legt nahe, dass der Wiederaufbau in Afghanistan in Gefahr ist. Die Ursachen sind vielfältig: der zunehmende Einfluss der radikal-islamischen Taliban, die alltägliche Korruption und eine schwache Regierung. Afghanistan drohe gar erneut zu einem Zufluchtsort für Terroristen zu werden. Schon jetzt ist klar, dass die USA diesem Trend mit Zehntausenden zusätzlichen Soldaten begegnen wollen.

[...] Auch die Bundesregierung will mehr Soldaten an den Hindukusch schicken. Schon am kommenden Freitag soll der Bundestag das neue Mandat für die Bundeswehr, die im Norden Afghanistans operiert, beschließen. Wenn dies geschieht, würde die Bundeswehr zusätzlich zu den bisher 3500 Soldaten ab Herbst tausend weitere Einsatzkräfte entsenden. Hauptgrund für die Aufstockung ist die angespannte Sicherheitslage.

Die Arbeit der Bundeswehr kommt ebenfalls schlecht weg. Nüchtern stellen die Autoren fest, dass sich "Unsicherheit" zwischen 2006 und 2007 vom Süden des Landes in den Osten, Westen und "schließlich auch in den Norden" ausgebreitet habe. Fühlten sich in der Provinz Kunduz, in der ein Großteil der Bundeswehr stationiert ist, noch 10 von 10 Befragten sicher, waren es im August 2008 nur noch 7 von 10.

...

Quote

QuoteZitat von Ohli  Beitrag anzeigen
Ich könnte jetzt stundenlang die "zivile Strategie für Frieden, Sicherheit und Entwicklung in Afghanistan" abtippen, aber höchstwahrscheinlich würde mir dafür kein Platz im Forum eingeräumt werden.

Ich könnte auch darüber berichten, wie eindrucksvoll der "US-Afghanistan Veteran" James Gilligan einen versehentlichen Angriff auf ein an Kampfhandlungen unbeteiligtes Dorf schilderte, dass in Grund und Boden gebombt wurde und bei dem unter anderem auch Frauen und Kinder starben.

Ich könnte auch darüber schreiben, dass dort so gut wie keine Medienvertreter anwesend waren (warum wohl?).

Ausser 60% bis 70% der Bundesbürger und den Afghanen, die wahrscheinlich nicht mal wissen das diese Site existiert, ist offensichtlich niemand an einer friedlichen Lösung interessiert.

Minderheiten verschleudern und raffen Milliarden von Euro, Minderheiten führen Kriege. Der Tag wird kommen, an dem sie von der Mehrheit die Quittung bekommen.

Der Einsatz ist nicht nur sinnlos und gefährlich, er kostet auch den deutschen Steuerzahler mittlerweile mehr als 3 Milliarden Euro.


Sehr guter Beitrag, der genau das trifft wie es um dieses Thema in Deutschland und in den Medien bestellt ist.

(werner thurner, 14.10.2008)


http://forum.spiegel.de/showthread.php?p=2854428#post2854428


Aus: "AFGHANISTAN-STUDIE: Schlechte Noten für die Nato" Aus Khost berichtet Matthias Gebauer  (14.10.2008)
Quelle: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,583865,00.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Es war ein bezeichnender Augenblick. Auch: ein peinlicher Moment. Pressekonferenz während des jüngsten Afghanistanbesuchs des Bundesverteidigungsministers. Frage eines Journalisten: »Sind wir hier im Krieg?« Franz-Josef Jung, emphatisch: »Wir befinden uns nicht im Krieg!« Der neben ihm stehende Isaf-Kommandeur, der amerikanische Viersternegeneral David McKiernan, der viele Jahre in Deutschland gedient hat und mit einer Deutschen verheiratet ist, fixiert den Fragesteller. Ungerührt, militärisch knapp formuliert er seine gegenteilige Ansicht: »Of course, we are at war.«

Der Amerikaner hat recht: Wir befinden uns im Krieg am Hindukusch. Die 3500 deutschen Soldaten, die im Norden Afghanistans Dienst tun, sehen es genauso. Sie sind nicht nur bewaffnete Entwicklungshelfer, sie stehen im Kampf, werden beschossen, werden auch »angesprengt«, wie es im Bundeswehrjargon heißt, und haben bittere Verluste, 26 Tote und ein Lazarett voll Verwundeter. Wenn sie tagsüber Patrouillen fahren, um Präsenz zu zeigen oder auch Stärke zu demonstrieren, oder wenn sie im Nachteinsatz durchs Gelände robben, kommt keiner auf den Gedanken, es wäre nicht Ernst.

Wer da weiterhin behauptet, wir stünden in Afghanistan nicht im Krieg, macht sich der Wirklichkeitsverdrängung schuldig.



QuoteKommentar Nr. 1

Leonas3 »
19.10.2008

Unglaublich ...

"Anders als die Amerikaner im Süden, schießt die Bundeswehr nicht blindlings drauflos."

Ist die ZEIT jetzt mit der "Jungen Welt" fusioniert?


QuoteHansMeier555 »
19.10.2008

... öfter mal Zeitung lesen
Dies ist eine Antwort auf Kommentar Nr. 1

dann hätten Sie keine Zweifel, daß die Amis WIRKLICH blindlings drauflos schießen.
Das steht übrigens nicht nur in der "Jungen Welt" sondern geht sinngemäß aus der seriösen Berichterstattung fast aller Tageszeitungen hervor, und zwar auch der US-Presse.
Nur daß die meisten Kommentatoren keine solch drastischen Formulierungen wählen.


QuoteKommentar Nr. 3

Leonas3 »
19.10.2008

Geklärt.

Ich habe jetzt klären können, warum der Artikel so ist, wie er ist.
Kurze Recherche über den Autor klärt woher sein Feindbild kommt ...
Wikipedia:
"Theo Sommer (* 10. Juni 1930 in Konstanz) ist ein deutscher Journalist.
Sommer wurde als Sohn Berliner Eltern in Konstanz am Bodensee geboren. Nach seiner Zeit als Schüler der Adolf-Hitler-Schule auf der Ordensburg Sonthofen (August 1942 bis Mai 1945) legte Theo Sommer 1949 in Schwäbisch Gmünd die Abiturprüfung ab."

Vielleicht hat er den Amerikanern bis heute nicht verziehen ;)


QuoteHMRothe »
19.10.2008

Wer behauptet, Deutschland wolle diesen Krieg,

ignoriert den mehrheitlichen Willen der Bevoelkerung. Wer Soldaten in ein Land schickt zum Schutz von Aufbauprojekten und dann ploetzlich erklaert, man solle sich doch bitte nichts vormachen, natuerlich sei das ein Krieg, was denn sonst, der betruegt die Soldaten und das Parlament.

...



Quoteecnerwal »
19.10.2008

Propaganda...
Dies ist eine Antwort auf Kommentar Nr. 3


...propagierendes Aufklärungsgehabe ist, wenn man aus einer Informationsquelle die Informationen verwendet, die der eigenen Argumentation als nützlich erscheinen, den Rest allerdings stillschweigen fallend lässt.

So gibt es bei Ihrem Wikipedia.de - Auszug zum Autor direkt angegliderten Abschnitt:

"Anschließend studierte er Geschichte und politische Wissenschaften, an der Åsa Folkhögskola, Schweden, an der Universität Tübingen, am Manchester College in Indiana, USA, und an der University of Chicago. Sommer promovierte bei Hans Rothfels in Tübingen zum Dr. phil. mit einer Arbeit über Deutschland und Japan zwischen den Mächten, 1935–1940. Anschließend, im Sommer 1960, nahm er an Henry Kissingers Internationalem Seminar an der Harvard-Universität teil."

Tja, dass der Mann seine höchsten akademischen Würden und Erfahrungen in den Staaten sammeln konnte passt dann doch nicht so recht in diese seltsame Argumentation Ihrerseits.



Quotevolker steinkuhle »
20.10.2008

"Spannende Tage am Hindukusch"...

...oder ein sog. Erlebnisbericht wie er früher mal den Schulen üblich war..."Mein schönstes Erlebnis"...?

Es folgen die Schilderungen der tapferen Kameraden, die Beschreibung ihrer Kameradschaft...zusammengeschweisst durch das gemeinsame Erleben der täglichen Gefahren.

Das Anlegen der schusssicheren Weste, das Mitfahren im Panzer...den afghanischen Staub auf den Zähnen...der Autor zeigt Mut und damit auch Empathie für den schweren Job, den unsere Soldaten dort zu erledigen haben. Beinahe schwelgerisch muten die Beschreibungen der gehabten gefährlichen Erlebnisse an.

Keinesfalls will ich den Einsatz der Bundeswehr dort klein reden oder gar lächerlich machen. Der Job ist anstrengend und gefährlich.

Nur: Was wollen wir (die Bundesrepublik) dort ?

Für wen und was riskieren unsere Soldaten dort ihr Leben bzw. ihre Gesundheit?
Dazu konnte ich in dem Artikel nichts finden.

Die Bundeswehr, gedacht als Verteidigungsarmee für die Verteidigung Deutschlands im Falle eines Angriffs von aussen, hat dort nichts zu suchen.

Der Afghanistan-Konflikt ist letztlich nichts anderes als ein klassischer Kolonialkrieg zur Unterdrückung des legitimen Widerstandes der einheimischen Bevölkerung gegenüber einer Besatzungsmacht.

Nach allem was man weiss, sind die USA dort engagiert, um langfristig die Errichtung einer strategisch wichtigen Pipeline der betreffenden US-Unternehmen sicherzustellen.

Deutschland wird am Hindukusch verteidigt?

Dann wüsste unsereiner doch gerne mal, wo und wann welche Afghanen die deutschen Lande angegriffen haben.


Quote"Die Fallschirmjäger...

...drei Züge in Kundus – sind prächtige Burschen, ob Hauptfeldwebel, Hauptmann oder Gefreite. Die blutigen Vorfälle der jüngsten Zeit haben sie gebeutelt, aber auch zusammengeschweißt. Befehl? Auftrag? Das Ziel, Afghanistan zu stabilisieren? Gewiss. Aber was sie Tag für Tag aufrechterhält, ist nicht die große Strategie, das hehre politische Ziel. Es ist der Zusammenhalt der Kameraden.
"

Sorry, aber das letzte Mal, als ich so einen schwülstigen Schmus gelesen habe, da war ich in der Bibliothek und hatte einen Band gebundener Zeitungen von Mitte 1942 vor mir ("Festung Sewastopol gefallen!"). Kann es sein, daß Herr Sommer es nie verwunden hat, aufgrund seines Geburtsjahres nicht mehr fürs Vaterland in den Kampf ziehen zu dürfen? In diesem Falle empfehle ich "Landser"-Lektüre zur passiven Triebabfuhr.



...


Aus: "Afghanistan: Pflicht, Mut und sehr viel Frust" Von Theo Sommer
(DIE ZEIT, 16.10.2008 Nr. 43)
Quelle: http://www.zeit.de/2008/43/Bundeswehr-in-Afghanistan


-.-

Quote[...] Die Abgeordneten des deutschen Bundestages haben beschlossen, das Afghanistanmandat um 14 Monate bis zum Dezember 2009 zu verlängern. Sie wollen das Thema damit aus dem Bundestagswahlkampf des nächsten Jahres heraushalten. So verständlich diese Entscheidung sein mag, so falsch ist sie. Wenn nämlich die deutsche Afghanistanpolitik an etwas krankt, dann ist es genau das: Mangel an öffentlicher Diskussion.

Es ist nie ernsthaft versucht worden zu erklären, warum und wozu deutsche Bundeswehrsoldaten dort ihr Leben riskieren. Obwohl der Einsatz in Afghanistan die größte außenpolitischen Missionen in der Geschichte der Bundesrepublik ist, ist er die längste Zeit auf Beamtenebene behandelt worden. Die Bundeskanzlerin drückte sich geradezu vor dem Thema. Man musste sie regelrecht drängen, bevor sie den Truppen am Hindukusch endlich einmal einen Besuch abstattete.

Außenminister Steinmeier war zwar etwas rühriger, doch mehr als Floskeln von ,,Wiederaufbau" und ,,Stabilisierung" kamen ihm auch nicht über die Lippen. Angesichts der zunehmenden Gewalt und der sich insgesamt verschlechternden Lage in Afghanistan klingen diese Worte inzwischen wie verzweifelte Durchhalteparolen. In Regierung und Parlament herrscht absolute Ratlosigkeit – das ist der Eindruck den man gewinnt.

Ja nicht darüber reden! Und wenn, dann nicht mehr als gerade nötig! Das ist die Strategie der Regierung, die in Wahrheit keine ist. Denn Afghanistan wird die Deutschen wieder einholen, Wahlkampf hin oder her. Spätestens dann, wenn erneut deutsche Soldaten ihr Leben verlieren, wird die Debatte in aller Heftigkeit wieder aufflammen. Man kann sich gut vorstellen, wie sie verlaufen wird. Nämlich hysterisch.

[...] Welche Vorstellung haben die Abgeordneten denn von Wahlkämpfen, wenn sie glauben, dass man dort über heikle Themen besser nicht reden sollte? Was sagt das über das Demokratieverständnis des Bundestages aus? Dieselben Politiker klagen dann über Politikverdrossenheit der Bürger. Sie stimmen das falsche Lied von der entpolitisierten Gesellschaft an, während sie gleichzeitig eines der zentralen Themen für Deutschland aus der öffentlichen Diskussion nehmen. ...

QuoteHansMeier555 »
18.10.2008

DANKE, Herr Ladurner! Aber was ist mit den Medien?

... aber das alles gilt natürlich nicht nur für die Abgeordneten, sondern auch für die Journalisten.

Nach meinem Eindruck folgte die Berichterstattung zum Afghanistan-Einsatz all die Jahre genau der politischen Haltung, wie Sie sie hier so schön beschreiben: Bloß keine Grundsatzdebatte!

Besonders eindrucksvoll konnten wir das diesen August und September erleben: Die ganze Welt erbebte vor gerechtem Zorn, weil die Russen in Georgien ein paar Munitionslager zerstört haben ("beispiellose Verletzung der Souveränität!).

Daß im gleichen Augenblick NATO-Truppen in Afghanistan und Pakistan jede Woche Dutzende von Zivilisten ermordeten, wurde nur so ganz am Rande zur Kenntnis genommen...



QuoteDaniel080778 »
19.10.2008

Kommentar Nr. 6

erbärmlich

Es ist so traurig diese Kommentare zu lesen. Diese Ignoranz ist erschütternd. Es ist doch auch immer eure Sorte Mensch, die laut aufschreit, wenn ein paar Taliban Kämpfer ein Bauerndorf niederbrennen, weil die ihre kleinen Mädchen zur Schule schicken wollten. Aber statt mal richtige Konsequenzen aus eurer Empörung zu ziehen, schaut ihr immer nur weg. Und dann der Verweis auf Völkerrecht. Das ist so widerlich, dass es nur noch zensurwürdige Begriffe zum Beschreiben eures Verhaltens geben kann.

Wieso haben die Bauern nach EURER Definition des Völkerrechts, kein Recht darauf beschützt zu werden? Das ist für euch nur Hintergrundrauschen, wenn zig Afghanen draufgehen, oder? Aber gross Rumschreihen wegen dem Völkerrecht?

Eine offene Debatte tot dringend Not. Gerade wegen Leuten wie euch. Denn in dieser Debatte müssen vor allem die Konsequenzen eine Abzuges diskutiert werden. Und wenn euch der Tod von hunderten Bauern und das Leiden eines ganzen Volkes egal ist, wie es ja scheint, dann sollte auch die Empörung über islamistischen Terror gegen die Bevölkerung sofort aufhören.

Ihr angeblichen Völkerrechtler müsstet dann nämlich endlich mal Farbe bekennen.


Quotevalue4free »
20.10.2008

Ich versuche es mal mit zensurunwürdigen Begriffen
Dies ist eine Antwort auf Kommentar Nr. 6

Leuten wie Dir muss man es scheinbar öfter sagen: Es geht NICHT um Menschenrechte jegllicher Art. Wenn es dem Westen darum ginge, hätte er nicht über viele Jahre hinweg besagte Kämpfer, die Lehrer aufschlitzten, weil sie Mädchen unterrichteten, MIT VIEL GELD UND WAFFEN UNTERSTÜTZT. Nachzulesen u.a. bei Robert Fisk ("The Great War For Civilisation"). Wenn es den Deutschen darum ginge, würden sie nicht die Amis unwidersprochen jede Woche mindestens ein Dorf inklusive Frauen und Kinder kaputtbomben lassen. Was glaubst Du, werden die Angehörigen dieser Menschen von unserem "Krieg für die Menschenrechte" halten?

Wenn es dem Westen um Menschenrechte ginge, würde er nicht in Somalia äthiopische Mörderbanden mit viel Geld und Logistik unterstützen. Ja, in Somalia ist auch Terrorkrieg. Da sieht die Menschenrechtsbilanz für den Westen so schlecht aus, dass nicht eine Zeile darüber in den großen Zeitungen geschrieben wird. Vielleicht wird aber auch nur nicht darüber geschrieben, weil es in Afrika liegt.

Dein Kommentar zeugt entweder von großer Unwissenheit oder von bodemlosen Zynismus.



Aus: "Afghanistan-Einsatz - Jetzt redet endlich darüber!" von Ulrich Ladurner (ZEIT ONLINE  18.10.2008)
Quelle: http://www.zeit.de/online/2008/43/afghanistan-kommentar

-.-

Quote[...] Möchten Sie wissen, wie viele Taliban es gibt? Einer UN-Schätzung aus dem Jahre 2007 zufolge sind es rund 3000 aktiv kämpfende und weitere 7000 Gelegenheitskrieger. Nicht wirklich viele. Trotzdem herrscht die Meinung vor, dass die Taliban das mächtigste Militärbündnis der Welt, die Nato, besiegen, Kabul erobern und eine Bedrohung für die Welt werden könnten. 10.000 Kämpfer, die weder über Panzer noch Artillerie, noch Flugzeuge verfügen. Nun ja, sagen die Analysten, das sei nun einmal das Wesen der asymmetrischen Kriegsführung, dass ein weit unterlegener Feind einem unvergleichlich Überlegenen eine krachende Niederlage zufügen kann. Möglich ist das nur, wenn der Überlegene in der einheimischen Bevölkerung kein Vertrauen genießt und es ihm nicht gelingt, den eigenen Leuten die Mission zu vermitteln.

Beginnen wir mit den Zahlen. Seit 2001 haben die USA 127 Milliarden Dollar für den Krieg in Afghanistan ausgegeben. Zurzeit pumpt das Pentagon fast 100 Millionen Dollar täglich nach Afghanistan. Im Vergleich dazu haben alle Geberländer zusammen seit 2001 für Wiederaufbauhilfe nur sieben Millionen Dollar pro Tag. Noch schlechter sieht die Bilanz aus, wenn man sie mit Hilfsleistungen in einer Region der Welt vergleicht, in der der Westen ebenfalls militärisch interveniert hat: in Bosnien. Dort hat der Westen in den ersten beiden Jahren nach seinem Eingreifen 679 Dollar pro Kopf ausgegeben, in Afghanistan gab es im selben Zeitraum gerade mal 57 Dollar pro Kopf. Nun entspricht ein Dollar in Afghanistan nicht einem Dollar in Bosnien – doch werden die Einsätze in beiden Ländern ganz unterschiedlich begründet.

Die Intervention in Bosnien legitimierte die Nato mit dem Argument, man müsse dort Menschenrechtsverletzungen unterbinden. Srebrenica war das Stichwort. In Afghanistan aber ging es um etwas ganz anderes. Hier stand und steht angeblich die Existenz des Westens auf dem Spiel. »Deutschlands Freiheit wird auch am Hindukusch verteidigt!« – dieser Satz, den der damalige deutsche Verteidigungsminister Peter Struck den Soldaten mit auf den Weg gab, muss bis heute als legitimatorische Grundlage für den Afghanistaneinsatz herhalten. Was er sagen will, ist: Wenn der Westen in Afghanistan jetzt nicht mit Truppen präsent ist, wenn dieses Land auf Dauer nicht stabilisiert wird, macht sich dort wieder al-Qaida breit, und das wird zu verheerenden Anschlägen in westlichen Ländern führen. Einmal angenommen, dass dieser tödliche Automatismus sich wirklich entfalten könnte, warum sind die eingesetzten Mittel des Westens dann so gering? Wenn die Bedrohung so tödlich ist, warum hat die Bundesregierung das Thema über Jahre praktisch verschwiegen?

Es gibt darauf nur drei mögliche Antworten: Der Westen handelt fahrlässig; er kann es nicht besser; die Rede von einer existenziellen Bedrohung ist nicht so ernst gemeint. Wie auch immer die Antwort ausfallen wird, Afghanistan ist für das heimische Publikum auch nach sieben Jahren abstrakt geblieben. Selbst die Bundeswehrsoldaten vor Ort plagt das Gefühl, alleingelassen zu sein. Winfried Nachtwei von den Grünen hat kürzlich das Land bereist und berichtet von Klagen der Soldaten. Niemand könne ihnen überzeugend den Sinn des Einsatzes erklären. Jeder Verlust, den die Soldaten erleiden, potenziert sich dadurch und untergräbt die Moral. Wenn der Sinn einer Mission erst verloren ist, lässt er sich nicht einfach wieder herstellen.

[...] Was ist das überhaupt, ein Sieg in Afghanistan? Alles Fragen, ohne Antworten. Trotzdem stürzte man sich in den Kampf.

Nach dem Ende des Taliban-Regimes richtete die rot-grüne Bundesregierung die Petersberger Konferenz aus. Dort wurden alle jene Ziele formuliert, die man formulieren muss, wenn Demokratien in fremden Ländern intervenieren. Afghanistan sollte eine Verfassung bekommen, danach sollten freie Präsidentschafts- und Parlamentswahlen abgehalten werden. Die Menschenrechte sollten geschützt werden, wobei die Burka als Symbol für die Unterdrückung der Frau im Zentrum stand. Die Petersberger Konferenz war von der Einsicht geleitet, dass nur ein Afghanistan, das seine Bürger einigermaßen an der Macht beteiligte, ein stabiles Afghanistan sein könnte. Wer sich kurz nach dem Sturz der Taliban im Lande aufhielt, kann sich noch gut an die Hoffnung erinnern, die damals unter den Afghanen aufkeimte. Tatsächlich beteiligten sie sich am Aufbau des neuen Landes. Sie gaben sich eine Verfassung (2003), sie wählten unter schwierigsten Bedingungen einen Präsidenten (2004) und ein Parlament (2004). Es entstanden die Säulen eines demokratischen Gebäudes – und sie stehen bis heute. Doch wer zog in dieses Gebäude ein?

[...] Es wäre sehr falsch zu sagen, dass der Einsatz des Westens nichts gebracht hätte. Viel Gutes ist erreicht worden. Sechs Millionen Kinder, 50Prozent der Schulpflichtigen, gehen regelmäßig zur Schule, davon sind ein Drittel Mädchen. Das ist eine Verfünffachung im Vergleich zu 2001. Heute haben 85Prozent der Bevölkerung Zugang zu Basisgesundheitsdiensten. Die Kindersterblichkeit ging um 25Prozent zurück. Eine, wenn auch kleine, demokratisch orientierte afghanische Elite bildet sich heraus. Viele Erfolge also, aber insgesamt kein großer, nachhaltiger Erfolg – dafür sind die Voraussetzungen nicht mehr gegeben.

[...] Was also tun? Es ist Zeit, den Rückzug zu planen. Das bedeutet nicht: Schnell die Tür zu und weg. Es bedeutet nicht, dass man Afghanistan sich selbst überlassen sollte. Es bedeutet, dass man nicht noch mehr Soldaten nach Afghanistan schicken sollte, sondern ihren Abzug vorbereitet. Der militärische Einsatz muss ein stufenweises Ende finden. Bevor die Soldaten abziehen, sollte alle Kraft auf den Aufbau einer schlagkräftige afghanischen Armee und einer effizienten Polizei gerichtet werden. Die Mittel für humanitäre Hilfe sollten nicht gekürzt werden, und die Helfer sollten bleiben, sofern es die Sicherheit zulässt. Die Sicherheitslage wird sich aber nur verbessern, wenn man von einigen Illusionen Abschied nimmt. Gegen den Willen der Nachbarländer ist Afghanistan nicht zu befrieden. Sie müssen daher mit einbezogen werden. Die Präsenz der Nato schafft in der jetzigen Lage nicht Sicherheit, sondern mehr Unsicherheit. Es geht in Afghanistan für den Westen nicht um »alles oder nichts«. Die Nato kann aus Afghanistan abziehen, ohne daran zugrunde zu gehen. Und schließlich: Den Taliban geht es nicht darum, morgen einen zweiten 11. September zu veranstalten, es geht ihnen darum, die Ausländer aus Afghanistan zu verjagen. Taliban ist nicht gleich al-Qaida. Darum soll die afghanische Regierung mit den Taliban verhandeln – was im Übrigen gerade geschieht. Gebraucht wird eine afghanische Lösung für Afghanistan.

[...]

Quotecolca »
16.10.2008

ein paar Fragen

2001 fiel die Produktion von afghanischem Opium auf Null, nachdem die Taliban den Mohnanbau ein Jahr zuvor unter Strafe gestellt hatten. Das war ein harter Schlag für die internationale Drogenmafia, kam doch in den 90er Jahren ca.70% des weltweit produzierten Opiums aus Afghanistan - http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,188764,00.html
Ab 2002 wurde dann wieder fleißig produziert - die Opiumproduktion bildet das Rückgrat der afghanischen Wirtschaft.
Was macht man aus Opium? Richtig, Heroin.
In welchem Land bildet der Heroinhandel das Rückgrat der Wirtschaft, von wo aus werden die Märkte in Westeuropa und USA vorrangig versorgt?
Die richtige Antwort ist - Kosovo. Was haben Afghanistan und Kosovo gemeinsam? Beides sind NATO-Protektorate.

Natürlich besteht ABSOLUT KEIN Zusammenhang zwischen der Hunderte Milliarden schweren Drogenwirtschaft und den NATO-Einsätzen. Natürlich wird die internationale Drogenmafia ihre exorbitanten Gewinne nicht als Hebel zur politischen Willensbildung gebrauchen, so wie das andere erfolgreiche Wirtschaftsverbände machen.
Natürlich zieht die NATO nur für Frieden, Demokratie und Freiheit in den Krieg.

Ansonsten aber kein schlechter Artikel von Herrn Ladurner.


Quotecolca »
16.10.2008

was ist nachhaltig?
Dies ist eine Antwort auf Kommentar Nr. 3

Zitat:
"Aber wer ist schuld?
Es sind die Bürger des verweichlichten Westens, die nicht bereit sind ausreichend Geld und Truppen zu opfern, damit diese Länder nachhaltig befriedet werden können."

Verstehe, diese zivilen Weicheier stehen auf der Bremse und verhindern, dass am Hindukusch ordentlich Tabula rasa gemacht werden kann.
Geld wird eigentlich schon ganz ordentlich geopfert, wie ja auch im Artkikel von Herrn Ladurner nachzulesen ist. Der deutsche Steuerzahler ist bislang mit rund 3 Milliarden Euro Kriegskosten dabei. Für die nächsten 14 Monaten sind dann nochmal knapp 700 Mllionen fällig.
Natürlich sind solche Summen für unsere Investmentprofis in der Finanzwirtschaft nur Peanuts, die verbrennen ganz andere Beträge in kürzerer Zeit. Für alle anderen aber sind 3,7 Milliarden Euro kein Pappenstiel, dafür darf man schon ein paar Fortschritte erwarten.
Was das ausreichende Opfern von Truppen angeht, so müssten Sie mal eine Größenordnung angeben, was Ihnen da so vorschwebt.
Die letzten Besatzer Afghanistans hatten von 1979 bis 1989 dauerhaft knapp 100 000 Mann im Land stationiert. In den 10 Jahren hat die Sowjetarmee dort etwa 15 000 Soldaten verloren, ohne einer nachhaltigen Befriedung auch nur nahe gekommen zu sein. Ganz zu schweigen von den Opfern auf afghanischer Seite.
Also - wie viele Tote soll der verweichlichte Westen denn einkalkulieren und in Kauf nehmen?



Quotepalistine66 »
16.10.2008

Gut dass es Aljazeera gibt

um leider diese Art Journalismus bezüglich Afghanistan und anders wo aufzudecken. Es tut mir nicht nur Leid für das afghanische Volk und die durch die NATO mehr als 3000 Zivilisten (für Jeden Kopf nur $100 Entschädigung), sondern auch für die Völker der NATO.

Frage an den Schreiber: Enthält die neue britische Strategie die Anerkennung der Taliban als eine politische Partei?

Noch eine Frage!

Bis wohin stecken sich die Fäden des Drogen-Handels? Ist das nicht zufällig Karasei der achso so vom Außen demokratisch Gewählter? Wie USA Zeitungen berichten?



Quoteopina »
16.10.2008

Religiöses Irresein vs. Menschenwürde

Da wo die Religion über Ländergrenzen hinweg zur Beschwörung, Gängelung und Knechtung der Massen missbraucht wird, hilft kein Nato-Einsatz und keine demokratische Fassade.
Schade um jedes zusätzliche zivile Opfer, um jedes Soldatenleben. Die Machthaber, die religiösen Drahtzieher, wird es nie treffen, sie bleiben unversehrt auf der diplomatischen Bühne,
Ihresgleichen führt ein luxuriöses Leben im Stile westlicher Freiheit.

Sobald die beiden Lager der Afghanen die Geschicke ihres Landes wieder unter sich aushandeln, werden nur die Taliban wissen, was sie wollen und was sie müssen.

Dennoch - die Menschen in Afghanistan haben durch den militärisch gestützten zivilen Einsatz westlicher Hilfsorganisationen, auf deren Erfolge der Artikelschreiber verweist, erlebt wie Freiheit und Gerechtigkeit schmecken... Sie werden in Zukunft massiv selbst für ihre Rechte kämpfen müssen. Entscheidend aber ist die innere Befreiung ...


Quoteregionalwissenschaftler-china
16.10.2008

Ergänzung
Dies ist eine Antwort auf Kommentar Nr. 2

Vor etwa 2 Jahren gab es einige wenige Berichte über eine afghanische Provinz (Name fällt mir leider nicht mehr ein), welche unter Kontrolle der afghanischen Regierung stand unter wenige Probleme mit Taliban und Drogenanbau hatte. Dann Übernahmen die Briten die Kontrolle und der Drogenanbau explodierte, begleitet von einem massiven Wachstum des Talibanproblems. Wenn man sich dann anschaut wie wichtig die Drogengeldwäsche für britische Offshorezentren von den Kanalinsel bis zu den Bahamas sind, gleichzeitig bedenkt das Großbritannien schon immer Drogen als Waffe gegen andere Nationen einsetze (Stichworte: Opiumkrieg gegen China, heute leidet vor allem Russland unter dem afghanischen Heroin) wundert eines dies nicht. Aber jeder politisch-korrekte Journalist oder Politiker würde jetzt von wüsten Verschwörungstheorien sprechen und darauf hinweisen, dass Großbritannien zur westlichen Wertegemeinschaft gehört, und selbstverständlich niemals gegen diese Werte bzw. gegen das Völkerrecht verstoßen würde.



Quotemexi42 »
16.10.2008

Wieviele Tote, Kriegskrüppel und psychische Wracks ...
Dies ist eine Antwort auf Kommentar Nr. 5

... wollen wir in Kauf nehmen?
Die Sargproduktion steigt.
"Wir werden diesen Krieg nicht gewinnen", meint der britische Bri-
gadegeneral Carleton.

Merkel und Co. haben es leider versäumt, das Buch "Die Torheit der
Regierenden", von Barbara Tuchman zu lesen. Dort sind derartige
Fehlleistungen und deren Folgen beschrieben.


Quoteföhnix »
16.10.2008

"Terrorismus"
Dies ist eine Antwort auf Kommentar Nr. 13

Nu is ja "Terrorismus" nicht unbedingt dadurch definiert, dass hinter allen möglichen Abscheulichkeiten kein verfasstes Staatswesen steht. Diese vierschrötigen Dickhintern aus Gottes eigenem Lande nennen ihr eigenes Tun ja selber auch noch "shock an awe". Wie könnte man "Terror" schöner umschreiben. Und wenn man halt systematisch versucht, sich durch grenzenlose Brutalität Respekt zu verschaffen, dann heißt die Methode nun mal Terror-ismus.

...





Aus: "Afghanistan- Einsatz - Nato sollte Truppen abziehen" Von Ulrich Ladurner (DIE ZEIT, 09.10.2008 Nr. 42)
Quelle: http://www.zeit.de/2008/42/Afghanistan


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Der Westen hat seine Möglichkeiten sowohl im Militärischen als auch beim Aufbau einer halbwegs demokratischen, stabilen Ordnung überschätzt. Selbst die vielgelobte zivile Aufbauarbeit ist immer weniger möglich, weil sich Helfer in viele Teile des Landes nicht mehr hineinwagen. Zudem quälen Zweifel, ob der westliche Einsatz Teil der Lösung ist oder Teil des Problems.

Man werde in Afghanistan viel von den Russen lernen können, hatte die damalige Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice in einem Anflug unfreiwilliger Weitsicht gesagt, als der Westen sich anschickte, die Taliban zu stürzen. Sieben Jahre später scheint er nicht mehr weit von der Lektion entfernt, die die Sowjetunion bitter lernen musste. Schon haben Niederländer und Kanadier ihren Rückzug angekündigt, insgesamt aber fehlt es an einer Perspektive, wann und wie der Einsatz zu beenden wäre. Zugleich wird die Angst vor einem Gesichtsverlust der Nato zu einem immer gewichtigeren Argument für die Verlängerung des Einsatzes.

...


Aus: "Verlängerung der Ratlosigkeit" Von Christiane Hoffmann (19. Oktober 2008)
Quelle: http://www.faz.net/s/Rub7FC5BF30C45B402F96E964EF8CE790E1/Doc~EEAB13F6631E946E6BD5A1C66B20B53A0~ATpl~Ecommon~Scontent.html


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Quote[...] Verteidigungsminister Franz Josef Jung begründete denn auch die Verstärkung der Truppe in Afghanistan mit Hinweis auf die Verschärfung der Sicherheitslage, die immer ,,kritischer" werde.

...


Aus: "Deutscher Bundestag verlängert Afghanistanmandat um weitere 14 Monate" (17.10.2008)
Quelle: http://de.wikinews.org/wiki/Deutscher_Bundestag_verl%C3%A4ngert_Afghanistanmandat_um_weitere_14_Monate

-.-

Quote[...] Die Zahl der in Afghanistan seit Beginn des Einsatzes getöteten deutschen Isaf-Soldaten stieg mit den jüngsten Opfern auf 30. Gouverneur Omar sagte, zu dem Anschlag sei es im Distrikt Char Dara nahe Kundus-Stadt gekommen. Neben dem Konvoi der Bundeswehr habe sich ein Attentäter auf einem Fahrrad in die Luft gesprengt.

[...] Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid teilte am Montag auf der Homepage der Aufständischen wenige Stunden nach dem Anschlag mit, ein Selbstmordattentäter namens Islamuddin habe sich in die Luft gesprengt. Zu dem Anschlag sei es gekommen, als die "Invasionstruppen" Häuser im Dorf Hadschi Amanullah nahe Kundus durchsucht hätten. Nach Taliban-Angaben, die bei Opferzahlen unzuverlässig und völlig übertrieben sind, starben zwölf deutsche Soldaten.


Aus: "Afghanistan: Zwei deutsche Soldaten bei Anschlag getötet" (ZEIT online, Tagesspiegel, 20.10.2008)
Quelle: http://www.zeit.de/news/artikel/2008/10/20/2640736.xml

-.-

Quote[...] Kundus/Berlin - Der Tod kam in Gestalt eines harmlos erscheinenden Radfahrers um die Mittagszeit - die deutschen Soldaten hatten keine Chance. Wenige Tage nach der Mandatsverlängerung für die Bundeswehr sind bei einem Selbstmordanschlag der radikalislamischen Taliban-Miliz nahe der nordafghanischen Stadt Kundus zwei deutsche Soldaten getötet worden. Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag.

[...] Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) brach seinen Urlaub sofort ab und reiste nach Berlin zurück. Er sprach am Abend von einem "feigen, hinterhältigen" Anschlag, der von der "brutalen, menschenverachtenden" Einstellung der Taliban zeuge. Seine Anteilnahme und sein Mitgefühl gehörten den Hinterbliebenen.


Aus: "Afghanistan: Selbstmord-Anschlag - Bomber kam mit Fahrrad: Zwei deutsche Soldaten tot - Auch fünf Kinder sterben" (21. Oktober 2008)
Quelle: http://www.abendblatt.de/daten/2008/10/21/956220.html

-.-

Quote[...] Jung, der seinen Urlaub abgebrochen hatte, äußerte "große Betroffenheit" und sprach den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus. Er verurteilte den Anschlag als hinterhältig und feige.

...


Aus: " Anschlag auf Bundeswehr: Verteidigungsminister beschwört Durchhaltewillen" (20. Oktober 2008)
Quelle: http://www.welt.de/politik/article2602636/Verteidigungsminister-beschwoert-Durchhaltewillen.html

-.-

Quote[...] Franz Josef Jung, der seinen Urlaub unterbrochen hatte und nach Berlin zurückgekehrt war, äußerte große Betroffenheit über den "feigen und hinterhältigen" Selbstmordanschlag nahe Kundus.

[...] Auch der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Eckart von Klaeden, wertete den Anschlag als Beleg für die "Brutalität und Hinterhältigkeit" der Taliban. Weil diese nicht einmal auf einheimische Muslime Rücksicht nähmen, werde "die Anwesenheit der Bundeswehr in Afghanistan von den Afghanen selbst mit großer Mehrheit gewünscht", sagte von Klaeden dem Hamburger Abendblatt. Ein sofortiger Rückzug der Bundeswehr würde Afghanistan seiner Ansicht nach "in die Terrorherrschaft der Taliban zurückwerfen".

Der EU-Außenbeauftragte Javier Solana verurteilte den Terrorakt scharf. "Solche hinterhältigen Angriffe dienen nur dem Ziel, Stabilisierung und Wiederaufbau in Afghanistan zu untergraben", sagte Solana der Zeitung.

Mit Blick auf den Anschlag warnte der verteidigungspolitische Sprecher der Grünen, Winfried Nachtwei, vor einer Grundsatzdebatte über den Einsatz. "Es ist völlig falsch und unangebracht, bei jedem dieser schrecklichen Anschläge grundsätzlich wieder die Sinnfrage zu stellen", sagte er laut Frankfurter Rundschauund fügte hinzu: "Wir haben gerade intensiv darüber diskutiert, das Bundeswehrmandat zu verlängern."

Ähnlich äußerte sich der stellvertretende Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, Walter Kolbow. Der Bundestag habe vor zwei Wochen "einem weiteren Einsatz in Afghanistan zugestimmt. Es muss dabei bleiben, denn er dient auch der eigenen Sicherheit unserer Soldaten und der Zukunft des Landes", wird Kolbow zitiert.

Quote21.10.2008 09:08:42, Phaeno:

Heldenmut

So starke Worte von "feig" und "hinterhältig" würde ich mir mal wünschen, wenn die heldenhaften Verteidiger der westlichen Werte wieder mal eine Hochzeitsgesellschaft ausgelöscht oder flüchtende Frauen und Kinder erschossen haben.


Quote

21.10.2008 10:51:58

filus: Jaja , sie haben gerade im Bundestag breit darüber diskutiert , unsere ...

... Kriegsherren und Damen .

[...]

Doch , verehrte Volksvertreter , nehmt doch mal die rosa ISAF-Brille für einen Tag ab und vergleicht mal akribisch genau die ISAF-Ergebnisse von 7 Jahren mit der ISAF-Ideologie . Wenn euch dann nicht auffällt , dass euer tatsächliches Handeln nicht mit der hehren Theorie zusammenpasst , dann ist euch (und uns ...) nicht mehr zu helfen !







Aus: "Nach Anschlag der Taliban: Özdemir: Merkel ist "merkwürdig leise"" (21.10.2008 )
Gerade hat der Bundestag der Verlängerung des Bundeswehreinsatzes am Hindukusch zugestimmt - nach dem Tod zweier Soldaten steht nun eine neue Diskussion bevor.
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/politik/936/314832/text/

-.-

Quote[...] Den Angaben zu Folge erfolgte der Angriff durch Taliban-Kräfte, wobei in Stellungnahmen der Besatzungstruppen wie auch ausländischer Medien auch andere Widerstandsgruppen häufig unter der Bezeichnung Taliban subsumiert werden.

...


Aus: "Eilmeldung: Zwei deutsche Soldaten in Afghanistan gefallen" (20. Oktober 2008)
Quelle: http://www.berlinerumschau.com/index.php?set_language=de&cccpage=21102008ArtikelEilmeldung1



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#267
Quote[...] Kirsch hatte der "Passauer Neuen Presse" gesagt: "Die Bundesregierung trägt eine Mitverantwortung. Die heutige Situation hätte durch mehr ziviles Engagement verhindert werden können."

Die Äußerungen von Kirsch seien im Kabinett auf "gänzliches Unverständnis" gestoßen, sagte Steg.


Aus: "Bundeswehrverband gibt Berlin Mitschuld am Tod der Soldaten" (AFP, 22.10.2008)
Quelle: http://de.news.yahoo.com/2/20081022/tts-d-bundeswehr-afghanistan-anschlaege-c1b2fc3.html


-.-

Quote[...] Bilanz eines Tages Bundeswehreinsatz in Afghanistan. Getötet: fünf afghanische Kinder und zwei Bundeswehrsoldaten. Verletzt: ein afghanisches Kind und zwei Soldaten. Der ISAF-Sprecher Brigadegeneral Richard Blanchette kommentierte den Anschlag: ,,Taten wie diese, die nichts bieten außer Gewalt und Tod, werden uns von unserem Engagement zur Schaffung eines besseren Afghanistan nicht abbringen."

Wie sieht dieses ,,bessere Afghanistan" nach Vorstellungen der Alliierten aber aus?

Quote,,Es gibt keine Entschuldigung für das durch unsere westlichen Militärs erzeugte Leid unter den unbeteiligten und unschuldigen Menschen. ... Ich gerate zunehmend in Widerspruch zu dem, wie die eigenen westlichen Truppen in Afghanistan agieren. ...Westliche Jagdbomber und Kampfhubschrauber verbreiten Angst und Schrecken unter den Menschen. ... Ich stelle dabei zunehmend fest, dass die militärische Lage unzulässig geschönt dargestellt wird. Auch deutsche Generäle beschönigen oder verschweigen eigene Probleme. ... Das Militär droht sich zu verselbstständigen und von den politischen und völkerrechtlichen Vorgaben zu lösen." [1]

Diese dringende Warnung eines Bundeswehr-Offiziers ist kein Statement zu dem aktuellen Fall, bei dem gestern im Norden Afghanistans erneut Bundeswehrsoldaten und Zivilisten starben, sondern es sind Auszüge eines Briefes an Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier vom Mai 2007. Warnungen, die die Bundesregierung nicht nur ignorierte, sondern vor der Öffentlichkeit verschweigt.

Gerade vor fünf Tagen hatte das Parlament mit dem Verweis auf den 11. September 2001 und dessen Hintermänner am Hindukusch einer Verlängerung und Ausweitung der deutschen Kriegsbeteiligung zugestimmt. [2] Die Antwort aus Kundus kam prompt. Und von den ,,Ja-Sagern" aus den Reihen der Parteien kommen nun Betroffenheit und Beileidsbekundungen - prompt.

Verteidigungsminister Franz Josef Jung musste seinen Urlaub unterbrechen, um gestern schleunigst der Presse zu erklären, dass ,,es darum geht, den Terror in Afghanistan zurückzudrängen, bevor der Terror nach Deutschland kommt". [3]

Eine Ausdehnung der Talibanangriffe nach Deutschland wäre unter den gegebenen Umständen allerdings schlecht möglich, der Täter benutzte ein Fahrrad. Insgesamt weisen Anschläge, die den ,,militant-islamistischen" Taliban zugeschrieben werden, kaum darauf hin, dass damit Deutschland militärisch bedroht werden könnte.

Wie bei diesen Fällen üblich, zitieren die Nachrichtenagenturen ein Bekennerschreiben des derzeitigen Taliban-Sprechers Sabiullah Mudschahid (internationale Schreibweise: Zabiullah Mujaheed). Danach teilte er im Anschluss an den Anschlag am Montag auf der ,,Homepage der Aufständischen" 4 nach wenigen Stunden mit, ein Selbstmordattentäter namens Islamuddin habe sich in die Luft gesprengt. Die Domain der Webseite wird allerdings nie genannt, sodass eine Überprüfung nicht möglich ist. Die ursprüngliche offizielle Seite der Taliban ,,http://hus.p arkingspa.com" wurde bereits 2001 vom Netz genommen. Später ins Netz gestellte Seiten, meist unter Namen wie ,,Voice of Jihad" und ähnlich kämpferisch klingenden Namen wurden ebenfalls aus den USA gehostet, dann aber immer wieder vom Netz genommen. [5]

Trotzdem finden sich unter amerikanischen ,,Dot Com"-Adressen immer noch Anleitungen zum Bombenbau ,,The preparatory manual of explosives". Sie können genauso wie Aufrufe zum Dschihad weiterhin ohne Einschränkung von US-amerikanischen Anbietern publiziert werden. (http://theunjust media.com/) Diese Seite berichtet auch regelmäßig über Taliban-Angriffe und gilt als deren ,,Zentralorgan". Über welche weitere ,,Homepage" die Taliban die aktuellen Meldungen kommuniziert haben sollen, bleibt in den Medienmeldungen im Dunkeln.

Die ,,Deutsche Presseagentur" nennt als Quelle der ersten Informationen zu dem Anschlag die Website des ,,Islamischen Emirats Afghanistan", die aber gibt es so nicht im Netz. Gestern verkündeten die Taliban laut dpa dort, zwölf Soldaten der ,,Invasionsarmee" getötet zu haben. Und weiter hieß es, Deutsche Soldaten hätten nach dem Anschlag das Feuer eröffnet und dabei die Kinder getötet.

Der Gouverneur der Provinz Kundus, Engineer Mohammad Omar, will sogar wissen, ,,man habe vor dem Anschlag Erkenntnisse über fünf aus Pakistan eingesickerte Selbstmordattentäter gehabt". [6]

Der gestrige Hergang jedoch scheint unbestritten: Bundeswehreinheiten wollten in einem Dorf nahe Kundus vermeintliche Waffenlager ausheben. Insgesamt waren 160 deutsche Soldaten mit sieben Fahrzeugen, 30 afghanische Soldaten und 20 afghanische Polizisten an dem Großeinsatz beteiligt. [7]

Zu den Opfern des Anschlags gehören vor allem Kinder. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein solches Truppenaufgebot von arglosen Kindern umringt wird, ob mit oder ohne Geschenke wie Schokolade und Kaugummi. Unüblich ist vielmehr, dass ein Attentäter inmitten einer spielenden Kinderschar seine Bombe zündet.

Eine weitere Eskalation der Auseinandersetzung zwischen Taliban und ISAF scheint jedoch vorgezeichnet. Nur wenige Tage vor dem gestrigen Anschlag war es im Süden Afghanistans zu massiven Auseinandersetzungen zwischen Taliban und afghanischen Sicherheitskräften gekommen. Nach Aussagen ISAF attackierten die Taliban am 12. Oktober eine Polizeistation in Lashkargah, Hauptstadt der Provinz Helmand. 8 Die ISAF setzte daraufhin Flugzeuge ein, insgesamt sollen dabei mehr als 100 Taliban-Kämpfer getötet worden sein. Weitere 40 Aufständische sollen bei einer gemeinsamen mehrtägigen Militäroperation von afghanischen Truppen und ISAF-Soldaten in Helmand ums Leben gekommen sein.

Eine Ausweitung der militärischen Operationen durch NATO-Truppen, wie es vor allem auch der US-amerikanische Präsidentschaftskandidat Obama plant, trägt kaum zur Befriedung der Region bei. Der ,,Terror", gegen den die Alliierten vorgeben ankämpfen zu müssen, wird durch Angriffe auf die Zivilbevölkerung systematisch geschürt. Selbst von Seiten der Grünen, von denen immerhin 15 Abgeordnete für die Verlängerung des deutschen Einsatzes im Bundestag gestimmt hatten, kommen nach den neuerlichen Todesopfern bei der Bundeswehr nachdenkliche Äußerungen: ,,Es muss klar sein, dass wir in Afghanistan nicht auf ewig bleiben können", sagte deren designierter Vorsitzender Cem Özdemir. [9]

1 http://blog.hintergrund.de/2008/10/12/krieg-kann-so-schon-sein/ und http://www.wdr.de/
tv/monitor/beitrag.phtml?bid=885&sid=164
2 http://www.hintergrund.de/content/view/283/63/
3 http://www.focus.de/politik/ausland/afghanistan-deutsche-soldaten-bei-
selbstmordanschlag-nahe-kundus-getoetet_aid_342212.html
4 dpa-Meldung: 20.10.2008
5 http://mypetjawa.mu.nu/archives/190823.php
6 http://www.handelsblatt.com/politik/international/zwei-bundeswehrsoldaten-
in-afghanistan-getoetet;2068023;2
7 Wie 4
8 http://www.handelsblatt.com/politik/international/mehr-als-100-taliban-kaempfer-getoetet;2060968
9 Web.de zitiert afp - http://magazine.web.de/de/themen/nachrichten/ausland/6842222-Kritik-an-Afghanistan-Einsatz,f=tt2.html



Aus: "Erneuter Anschlag in Afghanistan - Täter und Opfer " (21. Oktober 2008)
Quelle: http://www.hintergrund.de/content/view/285/63/


-.-

Quote[...] Wir müssen endlich unsere Gleichgültigkeit, wenn nicht Gefühlskälte gegenüber den Soldatinnen und Soldaten überwinden, die im Auftrag unserer frei gewählten Volksvertretung in einer gefährlichen Region tapfer und gewissenhaft ihren Dienst tun. Überfällig sind sichtbare Zeichen aus allen Teilen der Gesellschaft, dass wir ihnen für ihre Leistung und ihren Mut dankbar sind. Ob wir den Auftrag, den sie erfüllen, für richtig, falsch oder veränderungsbedürftig halten – er ist aller Ehren wert und hat absolut nichts mit imperialistischem, militaristischem Abenteurertum zu tun.

Dem Schmerz und Leid, von dem zurückkehrende Soldatinnen und Soldaten berichten, dürfen sich gerade jene nicht verschließen, die den Kampfeinsatz am Hindukusch weiterhin für richtig und notwendig halten. Denn wer ihn ausdrücklich befürwortet, sollte sich stets bewusst bleiben, dass er für alles, was dort geschieht, Mitverantwortung trägt.

[...]

Quote22.10.2008
20:44 Uhr
    ottox meint:
    Was für ein bombastischer Unsinn. "Internationale Verpflichtungen", "mörderische Attacken", "erfolgreiche Aufbauarbeit" - ich kann diese verlogene Propaganda nicht mehr hören. Es gehört schon viel Unverfrorenheit dazu, von einem "Auftrag unserer frei gewählten Volksvertretung" zu reden. Dass praktisch alle Parteien für den Afghanistaneinsatz sind, bedeutet nicht, dass wir wie ein Mann hinter dieser Entscheidung stehen müssen, sondern verdeutlicht wieder einmal, dass unsere "Demokratie" keine mehr ist. Alle 4 Jahre ein Kreuz bei einem der gekauften Marionetten machen zu dürfen ist keine Demokratie.


Quote23.10.2008
02:59 Uhr
    Karl Rammsauer meint:
    Eigentlich macht die Ueberschrift keinen Sinn. Gerade dass wir angesichts von 2 weiteren toten Soldaten nun diskutieren zeigt doch dass "Deutschland Gefuhel fuer seine Soldaten zeigt".

    Dass man 1000 weitere Soldaten runter geschickt hat ist an sich ja keine Richtungsentscheidung zum grundsaetzlich schon vorher umstrittenen Einsatz.

    Die Bevoelkerung ist klar dagegen, nur die Volksvertreter (Vertreter scheint hier in dem Fall von Versicherungs-Vertreter [verkauft Versicherungen] abzustammen) stimmen trotzdem dafuer. Man ist zwar nur der Fraktionsfuehrung aeh dem eigenen Gewissen (und der Sorge um den eigenen Listenplatz) verpflichtet, aber trotzdem zeigt dieses Beispiel wieviel Demokratie in unserer Parteienlandschaft in der Praxis wirklich wert ist.


Quote23.10.2008
03:19 Uhr
    CK meint:
    Ich bin entsetzt! Es sind gerade zwei junge Menschen ums Leben gekommen und anstatt sein Mitgefühl auszudrücken werden wie gewohnt abgestandene, weltfremde Pazifisten - Parolen losposaunt. Das beantwortet zumindest die Frage nach der Moral dieser Kommentatoren.

    Mein Mitgefühl gilt den getöteten Soldaten und Ihren Angehörigen !!!


Quote23.10.2008
12:55 Uhr
    Soviel dazu wer bei uns das sagen hat meint:
    Die folgenden Punkte der EU-Verfassung freuen zwar vielleicht die Generäle, aber...?

    Verpflichtung zur Aufrüstung für alle EU- Mitglieder: ,,Die Mitgliedstaaten verpflichten sich, ihre militärischen Fähigkeiten schrittweise zu verbessern"
    (Artikel I-40)

    Ermöglichung des Einsatzes von EU-Streitkräften im Inneren, wenn ,,Interessen und Werte der Union gefährdet sind" (Art. I-40)

    Einrichtung eines ,,Europäischen Amtes für Rüstung, Forschung und militärische Fähigkeiten", um die Rüstungsindustrie zu stärken

    Ermächtigung zu weltweiten Militärinterventionen (,,Kampfeinsätze im Rahmen der Krisenbewältigung") ohne räumliche Einschränkung, ohne Bindung an ein UN-Mandat

    Militärische Beistandsverpflichtung im Kampf gegen den ,,Terrorismus", Freibrief zur Aufstandsbekämpfung in ,,Drittstaaten" unter dem Deckmantel der ,,Terrorbekämpfung"

    Einrichtung eines militärischen Kerneuropas: Länder mit ,,anspruchsvollen Kriterien in Bezug auf die militärischen Fähigkeiten" (Art. I-40)


Quote23.10.2008
12:52 Uhr
    Geiti Nixan meint:
    Die Mehrheit der Bevölkerung lehnt diesen Krieg ab.
    Dieser Krieg wird nur deshalb geführt, weil die Politiker mit den Großen spielen wollen.

    @Welt
    Sie schreiben:
    "...die im Auftrag unserer frei gewählten Volksvertretung ..." das ist wohl richtig
    aber nicht im Auftrag des Volkes wird dieser Krieg geführt.

    Wenn die Bevölkerung diesen Einsatz vehement ablehnt, wo soll da das (Mit)Gefühl herkommen?


Quote23.10.2008
11:22 Uhr
    Marcel Schaper meint:
    "Überfällig sind sichtbare Zeichen aus allen Teilen der Gesellschaft, dass wir ihnen für ihre Leistung und ihren Mut dankbar sind. Ob wir den Auftrag, den sie erfüllen, für richtig, falsch oder veränderungsbedürftig halten – er ist aller Ehren wert..."

    Genau, ich soll jemandem Dankbar sein, der direkt oder indirekt Zivilisten tötet, man ist das ehrhaft!
    Mir tun unsere Soldaten einfach nur leid, da sie unsere angebliche Freiheit in A. verteidigen müssen, obwohl die meisten von uns Deutschen das nicht wollen, abgesehen davon, daß das ganze Völkerrechtlich eh sehr bedenklich ist.

[...] Soweit kommt es noch, daß mir eine Zeitung oder ein Politiker sagt, was ich für ehrbar und gerechtfertigt halten soll. Gott sei Dank sind die Gedanken frei


Quote23.10.2008
11:16 Uhr
    cosy4U meint:
    Die Aufstockung um 1000 Soldaten, wie unlängst im Parlament abgesegnet, ist nur deswegen scheinbar unbemerkt geblieben, weil allgemeine Resignation bei diesem Thema herrscht. Der Bürger empfindet zu Recht, dass zwar eine riesige Mehrheit gegen die Einsätze ist, dass die Verantwortlichen aber trotzdem machen was sie wollen. Es ist schon zynisch bei dieser Meinungslage, wie lässig die Mandatsverlängerung im BT durchgewinkt wurde.


Quote23.10.2008
09:57 Uhr
    SU meint:
    Die Deutschen reagieren nur, wenn einer unserer Kameraden stirbt.

    Aber die Politik ist auch dran schuld. Die Deutschen selbst sollten sich mehr mit dem Thema beschäftigen, so wie die Angehörigen derer die im Ausland dienen.

    Es ist allgemein arm wie das Bild der Soldaten der BRD eigentlich bei 0 liegt.

    Schämt euch alle...

    Ein Soldat der stolz drauf ist Soldat zu sein.


Quote23.10.2008
11:12 Uhr
    GS meint:
    Unsere Politiker verlangen, daß deutsche Soldaten als Söldner der USA ihr Leben und ihre Gesundheit riskieren. Es geht hier nicht um deutsche Interessen. Daß Deutschland am Hindukusch verteidigt würde, ist nichts weiter als eine Propagandalüge. Es geht auch nicht um die Menschen in Afghanistan. Es geht alleine um die Weltmachtinteressen der USA. Es geht um die strategisch günstige Lage Afghanistans für eine Einkreisungspolitik gegenüber Rußland und China. Und es geht um die Bodenschätze in der Region, so wie im Irak auch.

    Unser Staat läßt es gleichzeitig zu, daß deutsche Soldaten in Deutschland als ,,potentielle Mörder" diffamiert werden dürfen!

    Die Väter und Großväter dieser Soldaten haben in zwei Weltkriegen Leben und Gesundheit für ihr Volk gegeben. Welchen Dank bekommen sie heute dafür? Mit Steuergeldern gefördert darf eine sogenannte ,,Ausstellung über die Verbrechen der Wehrmacht" durch das Land reisen und die Soldaten der Wehrmacht pauschal als Verbrecher diffamieren!

    Welche Gewißheit haben die Soldaten der Bundeswehr, die heute als Söldner für andere Mächte in alle Welt geschickt werden, daß Ihnen nicht in Kürze das gleiche Schicksal widerfährt?


Quote23.10.2008
07:25 Uhr
    Rob meint:
    Der Autor sollte sich am eigenen Kopf fassen, schließlich sorgt er mit seine staatsgläubige Berichterstattung für Desinformation der Leser. Die deutsche Presse ist schon lange keine freie Presse mehr.

    Als ehemaliger DDR Bürger hat man auch gelernt zwischen den Zeilen zu lesen und vor allem habe ich gelernt Widersprüche in den Stellungnahmen zu erkennen, welche meist auf absichtliche Manipulation hinweisen. Jornalisten ihr seid hauptsächlich für dieses Dilemma verantwortlich.

    (Das beste Beispiel ist die Finanzkrise: Heute schreibt ihr alles schön und einen Tag später genau das Gegenteil. Mehr Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Thema. Aber in der Schlagzeilen-Hascherei bleibt dafür keine Zeit.)

    Mein Mitgefühl den Hinterbliebenen.


Quote23.10.2008
06:59 Uhr
    Reservist meint:
    In der heutigen Bundesrepublik Deutschland, wo in unserer Zeit linke Meinungsmacher vorleben was man zu denken hat und jeden, der das von ihnen vermittelte Bild hinterfragt niederschreien ist es nicht politisch korrekt um tote Bundeswehrsoldaten zu trauern.
    Ich trauere still um meine toten Kameraden.


Quote23.10.2008
06:42 Uhr
    Zivi meint:
    Wir haben den Krieg nicht gewollt, was sollen wir also da???

    Und wer zum Militär geht, muss damit rechnen, dass er töten muss oder getötet wird und zwar völlig sinnlos.


Quote23.10.2008
06:37 Uhr
    Harry meint:
    Das man auf solch eine Unnatürliche Weise aus
    dem Leben gerissen wird, in solch einem jungen Alter
    ist sehr tragisch.
    Aber wie viele junge und alte Bauhandwerke sterben jährlich
    bei ihrem Einsatz auf nicht genug abgesicherten Baustellen:
    Stromschlag, abstürzte usw.
    Ich glaube die BG Bau hat hier viel mehr zu beklagen als
    die Bundeswehr.
    Welcher Job nun der sicherere ist, sei dahingestellt.
    Ich glaube ich habe in meinen 30 Jahren als Fliesenlegermeister,
    mehr Kollegen sterben gesehen, als ein vergleichbarer Offizier
    der Bundeswehr.
    Wobei dieser wahrscheinlich nach solch einer langen
    Zeit schon im Ruhestand sein wird.

    Hat jemand hier in diesem Forum, schon einmal
    einen Bericht in den Nachrichten
    gesehen, bei dem der Tod von Karl.L beklagt wurde,
    als dieser beim erwerbt des Bruttosozialproduktes
    auf tragische weise ums Leben kam ?


Quote23.10.2008
02:06 Uhr
    ehem. Wehrdienstleistender meint:
    Wer Wehrdienstleistende schikaniert, vor ihnen einen vom harten Krieg erzählt, der kann auch mal seinen Arsch hinhalten. Wenn er fällt - ok dafür hat er ja sein Geld bekommen.
    Ich hab während meiner Wehrdienstzeit Längerdienende kennengelernt, von denen die Mehrzahl mit Recht als "Zivilversager" bezeichnet wurden. Diesen Pennern muss klar werden, dass es die schlichte Ehre und Uniform nicht für Geländespiele sondern für echtes Risiko gibt. Deshalb ist jeder Längerdienende im Inland einer zuviel.


Quote23.10.2008
04:45 Uhr
    ak95630 meint:
    Der Tod der Soldaten läßt die Bürger keineswegs kalt, es wird nur von den Medien auf kleinster Flamme berichtet, um die Politik nicht noch weiter in Verlegenheit zu bringen.


Quote23.10.2008
00:46 Uhr
    Ward meint:

    Der Dienst und die Leistungen der Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr die in Afghanistan im Einsatz stehen, werden sowohl in den Medien als auch in der Bevölkerung generell mit hohem Lob bedacht und erfahren große Anerkennung. Hier irrt der Kommentar von Herzinger.
    Sehr distanziert und auch unabhängig von jeweiliger persönlicher und politscher Ausprägung wird dagegen die Frage nach dem Sinn und dem Erfolg dieses Einsatzes diskutiert. Es ist eine schlichte Tatsache, dass sich die Gesamtsituation für die afghanischen Bevölkerung nicht in dem Maße zum Positiven gewandelt hat, wie sie angestrebt ist. Es sind wohl, aber nur punktuell, große Erfolge in der zivilen Infrastruktur zu verzeichen.
    Die Gesamtbilanz allerdings stagniert und zeigt negative Vorzeichen. Die Ursachen sind mannigfaltig. Offene und unverhüllte Korruption der Amtsträger auf allen Ebenen, Duldung / Begünstigung von Drogenanbau und Drogenhandel und archaische Abhängigkeitstrukturen in Stämmen/Clans und die unkontollierte Macht der Warlords sind unverändert.
    Das hohe Ziel, in Afghanistan demokratische Strukturen nach westlicher Lesart dauerhat zu etablieren, ist wenig realistisch. Die nun im siebten Jahr tätigen zivilen und militärischen Organisationen zeichnen dazu ein düsteres Bild. Ein Paradigmenwechsel ist längst überfällig.

    Gerade der jüngste Anschlag zeigt mit erschreckender Deutlichkeit, daß eine Befriedung noch weiter entfernt ist als je zuvor.


Quote22.10.2008
23:53 Uhr
    Klaus meint:

    In Afghanistan ist das Englische Empire gescheitert und die damalige Supermacht UdSSR! Selbst die im Erdöleroberungskrieg im Irak kampferprobten US-Sturmtruppen sitzen dort in der Falle.

    Wieso sollen ausgerechnet diese Witztruppen der Bundeswehr hier siegen?


Quote22.10.2008
23:55 Uhr
    Realist meint:
    Ist doch klar, dass die deutschen Dummis keine Ahnung davon haben, dass ihre Sicherheit etwas mit dem Einsatz von Soldaten zu tun hat. Schließlich haben die Amis über 50 Jahre unsere Sicherheit garantiert, und wir haben immer nur Goulasch-Kanonen-einsatz der Bundeswehr gepflegt.
    Jetzt, wo es ernst wird, nix wie weg und die Decke über den Kopf ziehen.
    Der Deutsche Otto Normalverbraucher ist eben Ignorant und Privatier. Null Ahnung von Weltpolitik.


Quote23.10.2008
00:00 Uhr
    mainstream-hasser meint:
    Wir zeigen kein Gefühl für unsere Soldaten???

    Wenn dieser groteske Einsatz nicht bald beendet wird,

    ZEIGEN WIR KEIN GEFÜHL MEHR FÜR UNSERE POLITIKER !!!

    PS: Ich bin -ohne jeden Zweifel- ein Konservativer. Aber ich werde Lafontaine
    wählen, weil er als einziger offen gegen diesen Einsatz ist!


Quote22.10.2008
23:43 Uhr
    Harald meint:
    Bundeswehragressoren raus aus Talibalien! Gebt die 5 Millionen, die der Kriegseinsatz täglich kostet lieber Bedürftigen in Deutschland. Finanziert endlich die tollen Anzüge und die Kaviarhäppchen der (Kriegsgeilen)-Grünen durch einen Sonderfond!


Quote22.10.2008
23:49 Uhr
    Osama meint:

    Was würde passieren wenn die Bundeswehr ihren Kriegseinsatz beendet. Nach dem Abzug der NATO-Hilfstruppen würden die Taliban wieder an die Macht kommen. Die würden mit religiösen Eifer den Opiumanbau bekämpfen. Dadurch würde der Staßenverkaufspreis von Heroin auf deutschen Straßen wieder steigen. Das ist anscheinend durch die NATO-Führung nicht gewollt.


Quote22.10.2008
23:35 Uhr
    Bernd meint:

    In meinem persönlichen Umfeld sind so ca. 80-90% gegen diesen Kriegseinsatz der Bundeswehr. Ich denke, dass wenn man eine Umfrage unter der Bevölkerung machen ähnlich aussieht. Jetzt meine Frage:

    Ist das Demokratie, wenn man Politik gegen die absolute Mehrheit der eigenen Bevölkerung macht?


Quote22.10.2008
23:28 Uhr
    Peter Maier meint:
    Ich habe mir gerade vorgestellt wenn die Grünen schon im Jahre1968 über Kriegseinsätze der Bundeswehr abstimmen hätten dürfen.

[...] Die korrupten Grünen verkaufen ihre Großmutter für Kaviar-Häppchen und NATO-Sekt-Empfänge!


Quote22.10.2008
23:23 Uhr
    Paul meint:

    Halten wir mal fest: Die Besetzung eines fremden Landes ohne Kriegserklärung ist ein Kriegsverbrechen! Die Bundeswehr ist Aggressor und Besatzer! Die Afghanen haben ein in der UNO-Charta verbürgtes Recht auf Widerstand gegen die Beatzung zu kämpfen! Die Bundeswehr hat am Hindukusch absolut nichts verloren. Das Töten von Frauen und Kinder ist auch ein Kriegsverbrechen.

    Auch spielt es keine Rolle, ob man den Afghanen die Demokratie oder den IKEA-Katalog bringen will. Selbst wenn man vorgaukelt mit heroischen Absichten ein Land zu besetzen und zu erobern, dann kann ich nur abraten diese Form von Demokratie an den Hindukusch zu bringen. Bei uns in Deutschland sind 90% der Bevölkerung gegen den Bundeswehr-Kriegs-Einsatz in Afghanistan. Die NATO scheißt doch auf Demokratie in Deutschland und möchten so eine verlogene Demokratie in ein mittelalterliches Stammesgebiet bringen.

    Kein Wunder wollen die Afghanen die Besatzer rausbomben!


Quote22.10.2008
23:06 Uhr
    Westminster meint:
    Jeder sucht sich seine Berufung selbst aus und muss sich seiner Konsequenzen bewusst sein, wenn man sich für den Beruf Soldat entscheidet.
    Niemand wird zu einem solchen Risiko gezwungen.


Quote22.10.2008
22:55 Uhr
    Boubule Zuzick meint:
    Nein, nein nein und nochmals NEIN!!! Das ist eine Lüge dass die meisten die Aufstockung von 1000 Soldaten kalt gelassen hat!
    - Nicht zuletzt fordern permanent mindestens 65% der Bevölkerung den sofortigen Rückzug unserer Truppen aus Afghanistan!!
    So nicht Leute!! So nicht!!


Quote22.10.2008
22:52 Uhr
    egal meint:
    Wer glaubt aus Afgahanistan ein Land nach westlichem Muster machen zu können , de muß so viel gedult mitbrigen als würde er die Entstehungsgeschichte der Menschheit neu schreiben wollen.
    Die kulturelle Geschichte eines Landes kann nicht ausgelöscht und einfach umgeschrieben werden!

    Und helfen einpaar eilig gedruckte Handzettel über die kulturellen Hintergründe die den Soldaten mit der Knarre in die Hand gedrückt werden nicht.

    Dummer Sprüche hat das deutsche Volk von ihren Politikern zu genüge gehört !


Quote22.10.2008
22:50 Uhr
    storm meint:
    Dieser Artikel ist ja wohl eine Frechheit aber passend zur Springerschen Propagandapresse. Nur mal zur Info, das deutsche Volk ist bisher in allen Befragungen gegen diesen Einsatz. Wir haben da unten nix zu suchen. Die CIA kann ihre Drogen alleine bewachen. [...] Wir haben keine Kohle für Bildung, Kinder oder weltweit Hungernde. Aber für Kriege und die Hochfinanz, da ist genug da. Und komm mir nun ja keiner....JA KEINER...MIT ANGEBLICHER TERRORISMUSBEKÄMPFUNG!!!!
Es ist gut, dass sich auch immer mehr Wiederstand in der Bundeswehr bemerkbar macht. Die Schwätzer in Berlin sollen, wenn sie denn wollen, ihre Kinder hinschicken bzw selber gehen. .........und nein, ich bin weder links noch rechts!!! Ich bin halt nur richtig gut informiert, und gacker halt nicht ins selbe Horn wie Springer.


Quote22.10.2008
22:34 Uhr
    Soldaten haben unsere Solidarität verdient, ihr Einsatz nicht meint:
    1. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges, und den Verbrechen, die in deutschem Namen begangen wurden, gilt es als schick, dem Staat und seinen Vertretern gegenüber bestenfalls gleichgültig distanziert zu sein. Wir haben gelernt, dass es besser ist, wenn jeder sich seinen persönlichen Egoismen widmet oder bestenfalls seinem Verein, seiner Gewerkschaft. So ist der deutsche Verbändestaat gewachsen. Also warum Mitgefühl für Soldaten zeigen, wenn man nicht selbst zu dem Verein gehört? Als Nachgeborene des Dritten Reiches und als Nachfahren von 68 zucken wir mit den Achseln, wenn Soldaten pauschal als Mörder bezeichnet werden.

    2. Natürlich haben die Soldaten für Ihren Mut unsere Anerkennung verdient, unabhängig davon, wie wir über die politische Motiviertheit ihres Einsatzes denken. Dabei geht es sicher nicht um die Verteidigung Deutschlands am Hindukush. Noch nie wurde Deutschland von afganischen Staatsbürgern bedroht. Im Gegenteil, unsere Beteiligung an dem Krieg macht uns zur Bedrohung für diejenigen, die ein freies, nicht besetztes Afganistan wollen. Wir sollten diese Menschen nicht pauschal als Terroristen verunglimpfen. Taliban, die ihr Land verteidigen sind genausowenig Mörder, wie Bundeswehrsoldaten, die in ihr Land eindringen, um es zu stabilisieren.

    Der Grund für den Einsatz der BW ist, dass er diplomatische Verhandlungsmasse auf d. internationalen Bühne ist. DAs ist abstrakt aber durchaus im deutschen Interesse. Nur schade, wenn Soldaten für ein politisches Kalkül sterben.


Quote22.10.2008
22:30 Uhr
    Schweizerlein meint:
    Gäbe es eine Volksabstimmung, dann wäre der wahnwitzige Afghanistan-Einsatz blitzschnell beendet. Deshalb verhindert die herrschende Elite Volksabstimmungen.


Quote22.10.2008
22:25 Uhr
    Harry Calahan meint:
    Es ist eine Schande, wie Deutschland seine Soldaten behandelt. Nur in einem Land ohne Werte, in dem der Relativismus blüht, kann so etwas passieren. Unsere nationale Sicherheit ist von innen und aussen bedroht. Wer das anspricht und adressiert, wird in die Nähe der STASI gerückt und diffamiert. Die Rechnung kommt später.


Quote22.10.2008
22:28 Uhr
    Toni(Frieden ist ein hohes Hut,das man erhalten muß) meint:
    Krieg hat noch keinem genützt,sondern nur der Allgemeinhéit und der Gesundheit geschadet.Sieht man auch noch die Unkosten und die Armut und das leid der zerstörung-kann man als normaler Mensch nur sagen-Wahnsinn........


Quote22.10.2008
22:02 Uhr
    Ger Kuhnen meint:
    Warum soll ich Mitleid haben?

    Das zahlen wir doch alles. Auch die Witwen und Waisenrente.

    Auch die Frühverrentungen und Hospitalbehandlungen.

    Ich habe niemanden dort hin geschickt.


Quote22.10.2008
22:03 Uhr
    Ezer Goi meint:
    Das jahrzehntelange Geschrei im Sinne von "Schwerter zu Pflugscharen", "Soldaten sind Mörder", "Schafft die Bundeswehr wehr ab", "Raus aus der NATO" etc. hat sich offensichtlich in den dumpfen Hirnen einiger Deutscher für immer und unausrottbar eingenistet. Das Ergebnis kann dann heute bestaunt werden. Leider ist den wenigsten Mitmenschen klar, daß deutsche Soldaten von deutschen, von uns (!) gewählten Politikern in den Krieg geschickt werden (Politiker, die übrigens bei Zeiten gern den Wehrdienst verweigert haben, sich nun aber nun als GröFaZe darstellen). Wenn dann doch Paolo Pinkel über seine VIP-Erfahrungen in Afghanistan im "öffentlich-rechtlichen Fernsehen" schwadronieren darf, schließt sich der Kreis des Wahnsinns.


Quote22.10.2008
22:05 Uhr
    zec meint:
    Die Soldaten in Afghanistan sind einfach nur arme Schweine, die irgend ein Arsch dort hingeschickt hat. Ich bin mir sicher, dass jeder Soldat sofort den Heimweg antreten würde, wenn es ihm freigestellt wäre. Aber warum sollen wir Gefühl für die Soldaten zeigen? Die sind ja nicht im Krieg. Wenn sie natürlich im Krieg wären, hätten sie selbstverständlich meine volle Unterstützung. So sind die Soldaten in einem Land, die die Meisten noch nicht einmal auf der Karte finden und machen, ja was eigentlich? Ach, da fällt es mir wieder ein, die bringen ihnen die Segnungen der Demokratie. Aber dieses völlig verblödete Volk ist ja mehr als undankbar. Anstatt uns zu preisen, schicken die Bomben auf Fahrrädern. Ihr müsst wissen, da gibt es nicht so viele Autos. Abgesehen davon, braucht man die für die wichtigen Sachen im Leben, so was wie Autokorso. Erst wenn wir das Volk unterjocht und sie zu unseren Sklaven gemacht haben, können wir mit stolzgeschwellter Brust wieder heimkehren. Dann können wir endlich sagen: Mission Accomplished


Quote22.10.2008
21:45 Uhr
    Ugur Canbaz meint:
    Kriegspropaganda von selbstherrlichen Christenbesatzern wie zu schlimmsten Zeiten unserer deutschen Geschichte. Pfui. Es bleibt diesen Kriegstreibern nur zu wünschen, einmal selbst unter einer Besatzung leben zu müssen, die Schnitzelbuden genauso in Grund und Boden bombadiert wie Kindertagesstätten und Hochzeitsfeierlichkeiten.


Quote22.10.2008
21:39 Uhr
    Zivilist meint:
    Mein Mitgefühl gilt der jeweiligen Zivilbevölkerung


Quote22.10.2008
21:40 Uhr
    Meckerfuchs meint:
    Ja, ich bin einer von denen, die nach Rückzug schreien. Aber nicht erst seit dem neuerlichen Anschlag mit den schrecklichen Folgen für die beiden Soldaten und deren Angehörige, sondern von Anfang an. Ich bin kein Jurist, kann aber weder im Grundgesetz noch in den NATO-Vereinbarungen erkennen, dass dieser Einsatz auch nur annähernd legitimiert ist. Also gilt für mich: Schluß mit diesem Wahnsinn!
    Ausserdem halte ich es für arrogant zu glauben, dass diese Menschen sich die Demokratie wünschen, die wir versuchen, ihnen anzuerziehen.


Quote22.10.2008
21:29 Uhr
    Wolfram Held meint:
    Als ich 1943-45 Soldat in Hitlers Luftwaffe war, da hatte ich noch geglaubt zu wissen, wofür ich unter Umständen sterben müßte. Für mein "Vaterland", Heute weiß ich, daß "Vaterland" ein politischer Popanz ist, mit dem man Leute zu Unfug verleiten kann. - Heimat ist etwas ganz anderes - Unsere Soldaten heute sterben weder für ein Vaterland noch für eine bedrohte Heimat, sondern für die Wirtschaftsinteressen US-amerikanischer Finanzbosse, der gleichen Leute, die das heutige Finanzdebakel verusacht haben. Wissentlich, vorsätzlich. Mein Mitgefühl gilt den Familienangehörigen der Getöteten. Wer jedoch etwas gelassen in die Gegend schaut und sich mit der Mentalität anderer Menschen befaßt, der sieht, daß der "amrican way of life", auch genannt Demokratie, nicht jedermans Sache ist. Die Probleme am Hindukusch, die die westliche Welt über zwei Jahrhunderte geschaffen hat. - Ostindische Gesellschaft, Opiumkrieg etc. - werden weder durch westliche Gewalt noch durch "Demokartisierungsversuche" westlicher "Kulturen" beseitigt, sondern nur durch die Menschen dort, ganz allein. Über humanitäre kann man mti den Menschen dort sprechen und mit ihnen auch leisten. Aber wir sind nicht befugt, unsere zweifelhafte Lebensführung anderen als die allein seelig machende Lebensform überzustülpen. Deutsche Soldaten habe in Afghanistan nichts zu suchen. unter welchem Vorwand auch immer.


Quote22.10.2008
21:31 Uhr
    mjgh meint:
    Wer meint, dass deutsche Soldaten in Afghanistan kämpfen und sterben sollen, der möge seine Söhne und Töchten dorthin zum Sterben schicken. Meine sind mir für dieses völlig sinnfreie Unterfangen zu schade.


Quote22.10.2008
21:12 Uhr
    Gefühlloser meint:
    Jeder Soldat der in Afganistan stirbt ist ein Soldat zuviel. Holt die Jungs nach Hause. Mit "Weiter so " wie es im Artikel bejubelt wird, werden noch mehr sterben. In Afganistan gibt es NICHTS zu Verteidigen. Die Regierung ist Schuldig für den Tod der Soldaten. Und der Artikelschreiber trägt mitschuld. WIE LANGE SOLLEN NOCH DEUTSCHE SOLDATEN, für blühende Mohnfelder und für die Scharia (Islamisches Recht) sterben?? Wie lange und wie viele ihr Kampfbefürworter?


Quote22.10.2008
21:09 Uhr
    Kinderfasching meint:
    "Das ist nicht nur eine Frage von geopolitischer Zweckmäßigkeit. Sie rührt vielmehr tief am ideellen und ethischen Selbstverständnis unserer demokratischen Gesellschaft."

    Das stimmt so nicht. Es rühr vielmehr an dem Selbstverständnis der Deutschen, sich gegenüber allem und jedem als DER Oberlehrer auf zuspielen, im wohligen Wissen, dass die Kohle immer jemand anders aus dem Feuer holen wird - natürlich unter unseren selbstgefälligen Kritik. Die Deutschen sind halt Schwätzer.


Quote22.10.2008
20:56 Uhr
    Hfw Martin Zunge meint:
    Der Autor verschweigt, dass es eben die Medien sind, denen er selber angehört, die eine Debatte darüber unterlassen und somit den Fokus auf andere Dinge lenken. Auch tut die Bundesregierung alles, um den Einsatz in Afghanistan aus dem Wahlkampf im nächsten Jahr rauszuhalten, wohl wissend, dass sich die Mehrheit der Bevölkerung gegen diesen Krieg ausspricht.
    Auch das man sich nichtmal auf ein Abzugsdatum festlegt, wie es andere Staaten bereits zu Beginn des Einsatzes machten, zeigt wie sehr sich die deutsche Politik mit dem Thema wirklich befasst. Es gibt weder eine Exitstrategie, noch einen Ziel an dessen Ende irgendeine Form von Erfolg stehen würe, denn bisher hat niemand ein konkretes Ziel dieses Einsatzes formuliert. [...]



Aus: "Kommentar: Deutschland zeigt kein Gefühl für seine Soldaten"
Von Richard Herzinger 22. Oktober 2008, 20:14 Uhr
Quelle: http://www.welt.de/politik/article2612080/Deutschland-zeigt-kein-Gefuehl-fuer-seine-Soldaten.html?page=20#article_readcomments



Textaris(txt*bot)

Quote[...] Hamburg/Wien. Führende Vertreter der US-Neokonservativen haben Fehler im Zusammenhang mit dem Irak-Krieg eingeräumt. So sagte etwa der frühere Vize-Verteidigungsminister Paul Wolfowitz der Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit", die USA hätten "keine Ahnung von dem Binnenkrieg, den das Regime anzetteln würde", gehabt: "Wir kannten den Feind nicht".

Ein anderer führender Vertreter der Neokonservativen, Richard Perle, hätte "nie geglaubt, dass wir das so böse verpatzen würden." Als Berater von US-Präsident George W. Bush hatten Perle und Wolfowitz den Angriff auf den Irak 2003 maßgeblich unterstützt. Eine Verantwortung für den Krieg wies Wolfowitz aber von sich. Er sei "nicht der Drahtzieher" gewesen, die Entscheidungen hätte der damalige Verteidigungsminister Donald Rumsfeld getroffen. Ratschläge der Neokonservativen seien ungehört geblieben, so Wolfowitz.

Auch der hohe Pentagon-Beamte Douglas Feith sieht den Krieg nach über fünf Jahren Dauer kritisch. "Wir haben einen schrecklichen Preis bezahlt, aber nicht wegen des Krieges als solchen, sondern weil er so schlecht gelaufen ist. Und heute glaubt weder Nordkorea noch der Iran, dass unsere Diplomatie von glaubwürdigen Drohungen flankiert wird."

Vor kurzem hatte der frühere republikanische Außenminister Colin Powell überrascht, als er offen für den demokratischen Präsidentschaftskandidaten Barack Obama eintrat. Beobachter interpretieren dies als Revanche an Bush: Powell war im Februar 2003 unter Hinweis auf angebliche irakische Massenvernichtungswaffen vor dem UNO-Sicherheitsrat für den Krieg im Irak eingetreten. Heute nennt Powell diesen Moment einen "Schandfleck" in seinem politischen Leben.




Aus: ""Kannten den Feind nicht": Neocons räumen Fehler ein" (wienerzeitung.at, Mittwoch, 22. Oktober 2008)
Quelle: http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=3856&Alias=wzo&cob=378545


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Syrien (amtlich Arabische Republik Syrien,[...]) ist ein Staat in Vorderasien und Teil des Maschrek. Syrien grenzt im Süden an Israel und Jordanien, im Westen an den Libanon und das Mittelmeer, im Norden an die Türkei und im Osten an den Irak. Die politisch geteilte Insel Zypern mit der zur EU gehörenden Republik Zypern und der international nicht anerkannten Türkischen Republik Nordzypern befindet sich ebenfalls nicht weit von der syrischen Küste entfernt. Mit rund 185.000 Quadratkilometern ist Syrien ungefähr halb so groß wie Deutschland.

[...] In Folge des Sechstagekrieges im Jahr 1967 besetzte Israel die Golanhöhen, von wo immer wieder syrischer Beschuss erfolgt war. Seit damals herrscht zwischen den beiden Ländern lediglich ein Waffenstillstand, Syrien erkennt den israelischen Staat nicht an (zum Beispiel ist in seinen Atlanten nur von ,,Palästina" die Rede). Der Abschluss eines Friedensvertrages, der eine völkerrechtliche Anerkennung beinhalten könnte, ist für die syrische Seite eng an die Rückgabe der Golanhöhen geknüpft, die wiederum für Israel von immenser strategischer Wichtigkeit sind.

Andererseits beschuldigt Israel die syrische Regierung, Terroristen Unterschlupf zu gewähren. Im Oktober 2003 flog die israelische Luftwaffe einen Angriff gegen ein vermutetes Terroristenausbildungslager südlich von Damaskus, der von vielen Staaten verurteilt wurde.

[...] Die syrische Wirtschaft ist stark vom Export von Erdöl abhängig. Sie machen 70 % der Exporterlöse aus und aus ihnen speist sich die Hälfte des Budgets (Syrian Petroleum Company).

[...]


Aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Syrien (25. Oktober 2008)

-.-

Quote[...] Die US-Streitkräfte sollen mehrere Zivilisten in Syrien getötet haben. Dies wäre der erste Angriff von US-Soldaten aus dem Irak auf syrischem Boden. Damaskus bestellte die Botschafter ein. Syrien protestierte gegen den mutmaßlichen US-Luftangriff, bei dem nach syrischen Angaben acht Zivilisten starben. Vier US-Hubschrauber hätten ein Gehöft im syrischen Bu Kamal in der Nähe zur irakischen Grenze angegriffen, berichtete die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana. Alle Toten seien Syrer. Unter ihnen sei ein Mann und seine vier Kinder sowie ein Ehepaar. Das Staatsfernsehen meldete, US-Soldaten hätten ein Haus gestürmt. Der Vorfall ereignete sich in der Nähe des wichtigsten Grenzübergangs zwischen Syrien und dem Irak.

[...] Ein Sprecher des US-Militärs im West-Irak sagte, seine Einheiten hätten mit dem Vorfall nichts zu tun. Das US-Präsidialamt in Washington und der Geheimdienst CIA lehnten eine Stellungnahme ab. Vom US-Verteidigungsministerium war zunächst keine Reaktion zu erhalten. Der Bürgermeister der irakischen Grenzstadt Kaim und ein irakischer Sicherheitsexperte in Bagdad bestätigten dagegen den Angriff.

Die amerikanischen Soldaten sollen bei der Kommandoaktion überdies 14 Menschen verletzt haben. Das berichtete der private syrische TV-Sender El Dunia. Am Sonntag um 17.45 Uhr seien über dem Dorf El Sukkarija, rund acht Kilometer von der irakischen Grenze entfernt, vier US-Militärhubschrauber gesichtet worden, berichteten Augenzeugen. Zwei Hubschrauber seien gelandet. Acht Soldaten seien ausgestiegen und hätten die Männer erschossen, bei denen es sich angeblich um Bauarbeiter gehandelt haben soll, sagten Anwohner aus der Region Bu Kamal.

Die ,,Los Angeles Times" berichtete auf ihrer Internetseite, mehrere Vertreter des US-Militärs in Washington hätten nicht dementiert, dass die Aktion stattgefunden habe. Auch wenn sie den Angriff nicht hätten bestätigen wollen, hätten sie eine Sprache benutzt, die typischerweise nach Einsätzen geheimer Spezialkommandos verwendet werde.

Nach Sana-Angaben hat die US-Einheit ein im Bau befindliches ziviles Gebäude attackiert. Bei den Opfern handele es sich um Bauarbeiter und die Ehefrau eines Wächters. Nach dem Angriff seien die Hubschrauber von der Provinz Deir al Zor in Richtung Irak geflogen.

Sollten sich die Augenzeugenberichte über die Attacke bestätigen, so wäre dies der erste Angriff von US-Soldaten aus dem Irak auf syrischem Boden. Die US-Regierung wirft der syrischen Führung unter Präsident Baschar el Assad seit Jahren vor, sie erlaube Terroristen, über ihre Grenze in den Irak einzudringen. Nach Angaben der irakischen Regierung bemüht sich Syrien jedoch seit einigen Monaten, den Zustrom von Extremisten in das Nachbarland zu unterbinden.
flf/Reuters/dpa

Quote
John (27.10.2008 08:29)
Ein feiger, abscheulicher Terroranschlag
heißt es, wenn die Täter keine Uniform tragen. So aber ist es eine Operation für Demokratie, Frieden und Freiheit.

Quotemaruca (27.10.2008 10:20)
Syrien
Laut eigenen Angaben bemüht sich die syrische Regierung seit einigen Monaten darum, den Zustrom von Extremisten in das Nachbarland zu unterbinden. Und in den vielen Monaten davor? Die Terroristen hatten da völlig freie Hand? So etwas muss im Interesse der freien Welt gestoppft werden. Und für nichts anderes halten die USA den Kopf hin.


Quotesteuerzahler60 | (27.10.2008 10:08)
keine Überraschung
Es ist schon erschreckend, wie sich die USA unter dem Vorwand der Terrorismusbekämpfung entgegen jeglichen Völkerrechts verhalten. Aber noch viel erschreckender ist die Tatsache, dass es in der westlichen Welt Politiker gibt, die diesen Kurs uneingeschränkt befürworten, und Deutschland mittendrin. Sollte sich der Vorfall bestätigen, dann haben die Verantwortlichen trotzdem ein ruhiges Leben. Immerhin hat Bush ein Gesetz erlassen, welches Kriegsverbrechen von US-Soldaten ausdrücklich von Bestrafung ausnimmt. Und - das Gesetz ist immer noch in Kraft. Der internationale Protest wird an Bush und seiner Clique abperlen wie Wasser auf einem Lotosblatt.





Aus: "Damaskus - Syrische Regierung empört über US-Luftangriff" (27.10.08)
Quelle: http://www.focus.de/politik/ausland/damaskus-syrische-regierung-empoert-ueber-us-luftangriff_aid_343649.html

-.-

Quote[...] Ein Sprecher des US-Militärs im West-Irak sagte, seine Einheiten hätten mit dem Vorfall nichts zu tun. Das US-Präsidialamt in Washington und der Geheimdienst CIA lehnten eine Stellungnahme ab. Vom US-Verteidigungsministerium war zunächst keine Reaktion zu erhalten.


Quote

27.10.2008 08:36:53

Madoc: Das war James Bond

und sein Freund Felix von der CIA, wetten!? Das wissen wir doch aus dem Fernsehen. Manchmal schreibt auch eine Zeitung über ähnliche Geschichten. Wir wollen die Geschichten über Terror-Camps von finsteren Arabern auch hören, wir Zahlen schließlich für unsere Verblödung.


Quote

27.10.2008 08:46:33

xenia20:

Die Amerikaner haben die Denke von Herodes (ich mach jetzt Vergleiche wie dieser Sinn) verinnerlicht, Die denken, was wir jetzt umbringen und ermorden, kann uns in 20 Jahren nicht mehr gefährlich werden, Insofern, so die amerikanische Denke, sind irgendwie sowieso nur Terroristen gestorben, Im erweiterten Sinn,


Quote

27.10.2008 09:25:25

aoe:

"Der Übergang Kaim gilt als zentraler Knotenpunkt für Rebellen und den Transport von Waffen und Geld für den Aufstand radikaler Sunniten."

Wenn man das alles so superschlau weiss, wieso unterbindet man es dann nicht am Übergang auf irakischem Territorium durch Kontrollen, anstatt 8 unschuldige Menschen darunter vier Kinder mittels angewandter zivilisierter christlicher Nächstenliebe vom irdischen Mühsal zu "befreien".

Sind das vielleicht die ersten Versuche mittels Angriff auf Syrien Vorwände für einen Irankrieg zu basteln?


Quote

27.10.2008 09:46:25

vivianna:

"Die US-Regierung wirft der syrischen Führung unter Präsident Baschar el-Assad seit Jahren vor, sie erlaube Terroristen, über ihre Grenze in den Irak einzudringen."

Dann muss Irak besser seine Grenze Schützen, einfach so ist es. Dafür ist eine Grenze auch da. Aber wenn man selbst die einfach so ignoriert und Menschen mit Kinder so problemlos tötet, wieso verlangt man das Gegenteil von den anderen. Zweizungerpolitik.


Quote

27.10.2008 10:19:11

KvJ: US-Luftangriff

Die Bundesregierung wird sich hierzu sicher nicht äußern. Der Angriff ging ja von US-Streitkräften aus, nicht von Georgiern oder Russen. Da nimmt sie keine Stellung. Ich empfehle unseren Abgeordneten trotzdem , die Frage zu stellen, wie die Bundesregierung diesen Angriff bewertet. Sie werden dann vermutlich hören, dass der Bundesregierung darüber keine Informationen vorlägen und sie daher auch keine Stellungnahme abzugeben imstande sei.


Quote

27.10.2008 10:17:46

illitsch:

Wieder mal eine Aktion unserer amerikanischen Freunde. Die Russen dürfen das natürlich nicht , wie in Georgien. Da ist Frau Merkel und große Teile der zu Neokons mutierten SPD gleich auf der Palme. Aber die Amis dürfen das, sind schließlich die Guten, die moralischen Vorreiter der christlich westlichen Zivilisation. Wenn das die Guten sind, wie sehen dann nur die schlechten aus?


Quote

27.10.2008 10:31:31

Crass Spektakel: Interessant

Interessant ist daß Syrien natürlich nicht erwähnt daß die US-Regierung ziemlich präzise kundgetan hat wen sie da erledigt hat, nämlich den Chef der syrischen Al-Kaida Abu Ghadiya:

http://www.longwarjournal.org/archives/2008/10/syrian_strike_aimed.php

Auch sehr interessant ist die trockene Feststellung von Michael Yon zu dem Thema: "Wer keine Waffe trägt und nicht als Spotter arbeitet wird in so einem Einsatz auch nicht bekämpft, das wäre ineffizient."

""The Iraqi security forces and the Iraqi intelligence forces feel that al Qaeda operatives and others operate, live pretty openly on the Syrian side," Kelly said. "And periodically we know that they try to come across.""

Es ist kein Geheimnis daß der irakische Geheimdienst inzwischen aktiv in Syrien gegen Al-Kaida vorgeht - was dank kultureller und körperlicher Ähnlichkeit sehr einfach ist.

"At the height of the Iraqi insurgency, an estimated 100 to 150 foreign fighters poured into Iraq from Syria each month. "

Die Bekämpfung auf syrischem Boden ist von Vorteil weil die Einreisenden dann nicht mit Sprengstoffgürteln in Linienbussen anreisen und sich bei Entdeckungsgefahr samt Bus in die Luft jagen.

Die Nähe Syriens zu den nationalistischen Aufständischen ist einfach erklärbar, in Syrien herrscht die gleiche Baath-Partei wie bis 2003 im Irak. Das stillschweigende Akzeptieren von religiösen Eiferern kommt wohl daher daß die syrische Regierung unter Al-Assad bei weitem nicht so stark ist wie sie gerne tut und sich daher ein zweites Standbein sucht - auch Saddam war am Ende ein bemühter Scheinheiliger. Baath ist sich selbst immer ähnlicher.


Quote

27.10.2008 10:56:29

Crass Spektakel: @kaak

wie es überall auf der Welt Rüstungskonzerne

Ihre Kritik ist durchaus gerechtfertigt, allerdings müssen sie auch erwähnen daß 90% aller Waffen in der Region aus Rußland kommen, gerade Syrien und Iran sind als panarabische sozialistische Staaten geradezu mit russischen Panzern, Raketen und Flugzeugen überschüttet worden.

Nur der Iran hat weniger russische Waffen: Die sind nämlich zur Hälfte noch aus Schahzeiten und damit amerikanischer Herkunft.


Quote

27.10.2008 10:56:06

aoe: crass .... daneben

"Interessant ist daß Syrien natürlich nicht erwähnt daß die US-Regierung ziemlich präzise kundgetan hat wen sie da erledigt hat, nämlich den Chef der syrischen Al-Kaida Abu Ghadiya:"

Tja, Pech, erwischt hat man aber leider 8 Mitglieder einer einzigen Familie, darunter 4 Kinder. Wen man nicht erwischt hat, ist der Phantom Führer der sog. "mölicherweise auch Phantom-) Al-Kaida.

Die USA erwischen ihren eigenen Bekundungen nach ja immer nur "hochrangige Irgendwas-Mitglieder", die sich bei genauerer Betrachtung dann regelmässig als unschuldige Zivilisten entpuppen


Quote

27.10.2008 11:07:08

herrschmilz: @crass spektakel:Sie schreiben da ja sehr bemüht...

...über die Waffenherkunft:

"...Ihnen ist aber schon klar daß in der Region fast alle Waffen sowjetischer und russischer Herkunft sind?..."

Völlig uninteressant, aber schön dass Sie's geposted haben.

Es geht bei der Betrachtung von Völkerrechtsproblemen im Rahmen der Amerikanischen Angriffskriege und Grenzscharmützel nicht um die Herkunft der Waffen, sondern um deren Verwendung.

Die Einteilung in gute Amerikanische oder EU-Waffen und schlechte Russische oder solche aus dem Gaza, dem Iran oder woher auch immer ist Teil des Problems, mein Lieber.

Ein Mord wird auch durch legalitäres Gewäsch nicht zur Hinrichtung, und Kriegswaffen sind nicht besser, wenn sie von Menschen unserer Hautfarbe oder Glaubensrichtung eingesetzt werden.

Mann oh Mann, immer wieder dies Adam-und-Eva-Problem


Quote

27.10.2008 11:00:21

aoe: Crasss ... daneben, schon wieder!!

90% der Waffen in der Region??????? Haben sie diese Zahl grade selbst gestrickt?

Was ist mit Israel, Jordanien, Saudi-Arabien, Kuweit, Emirate etc.?


[...]


Aus: "Tote in Syrien: Damaskus protestiert gegen US-Luftangriff" (27.10.2008)
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/politik/658/315548/text/

-.-

Quote[...] Ein Sprecher des US-Militärs im West-Irak sagte, seine Einheiten hätten mit dem Vorfall nichts zu tun. Das US-Präsidialamt in Washington und der Geheimdienst CIA lehnten eine Stellungnahme ab. Vom US-Verteidigungsministerium war zunächst keine Reaktion zu erhalten. Dagegen berichtete die Los Angeles Times auf ihrer Internetseite, mehrere Vertreter des US-Militärs in Washington hätten nicht dementiert, dass die Aktion stattgefunden habe. Auch wenn sie den Angriff nicht hätten bestätigen wollen, hätten sie eine Sprache benutzt, die typischerweise nach Einsätzen geheimer Spezialkommandos verwendet werde.


Aus: "Irakkrieg: Neun Tote bei US-Militäreinsatz in Syrien" (ZEIT ONLINE, dpa, Reuters  27.10.2008)
Quelle: http://www.zeit.de/online/2008/44/us-militaer-syrien


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Ein Psychotrauma ist eine seelische Wunde, die auf einzelne oder mehrere Ereignisse zurückgeht, bei denen im Zustand von extremer Angst und Hilflosigkeit die Verarbeitungsmöglichkeiten des Individuums überfordert waren.

...


Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Psychotraumatologie (29. Oktober 2008)

-.-

Quote[...] 14 Millionen Menschen, die zwischen 1930 und 1945 geboren wurden, leben in Deutschland. Jeder Dritte von ihnen leidet noch immer unter den Belastungen, die er während des Krieges und in den ersten Jahren danach ertragen musste. Angst, Schlaflosigkeit, Panikattacken und Hoffnungslosigkeit sind die Spätfolgen. Nach Schätzungen kämpft jeder 20. der über 63-jährigen Deutschen mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Fällt die stützende Routine des Arbeitslebens weg, wird die freie Zeit mit Gedanken über das eigene Leben gefüllt. "Wie angebohrt" kommen dann die Erinnerungen zurück, sagt Heuft, der heute als Direktor der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie des Universitätsklinikums Münster die Behandlung traumatisierter Menschen erforscht.

[...] "Es ist in der Funktionsweise des Gehirns angelegt und eine Folge des Alterns, dass die Erinnerungen zurückkehren", sagt der Neurowissenschaftler Hans-Joachim Markowitsch von der Universität Bielefeld. Wichtige Aufgaben des Gehirns sind nicht nur, Informationen zu sammeln und zu speichern – sondern auch, sie zu filtern. Ständig bewertet das Gehirn die Sinneseindrücke, die auf den Menschen niederprasseln, ob sie notwendig und wichtig genug sind, um gespeichert zu werden. Alles Überflüssige oder Informationen, die das Überleben erschweren statt zu erleichtern, werden ins Unterbewusstsein abgeschoben und damit unterdrückt. "Es ist durchaus gesund, Dinge zu vergessen", sagt Markowitsch. Sonst werde das Gehirn überlastet – wie das des Russen Solomon Schereschewski Anfang des 20. Jahrhunderts. Schereschewski konnte nichts vergessen, sein Gehirn trennte Wichtiges nicht von Belanglosem. Schließlich zog er als Gedächtniskünstler über Jahrmärkte, bevor er dem Wahnsinn verfiel.

"In einem normal funktionierenden Gehirn werden die meisten Informationen allerdings nicht ganz gelöscht, sondern sind nur nicht mehr erreichbar," erklärt Markowitsch. "Vergessen bedeutet eigentlich Überlagerung oder Unterdrückung." Was bleibt, sind die Gefühle, die Menschen mit einem bestimmten Erlebnis verknüpfen. Das hektische Gedränge im Kaufhaus, der Geruch von Schweiß dicht zusammenstehender Menschen – diese Eindrücke genügen bei vielen ehemaligen Kriegskindern, um den Schutzwall des Vergessens zusammenbrechen zu lassen. Neuroforscher sprechen von "assoziativen Brücken", über die Erinnerungen den Weg zurück ins Bewusstsein nehmen. Bilder von Krieg und Zerstörung haben sich wie eine Spur durchs Gedächtnis gebahnt, auf der die bislang erfolgreich verdrängten Erinnerungen wieder hervorkriechen.

Im Alter, wenn täglich Tausende Nervenzellen im Gehirn sterben, beginnen auch die gesunden Hemmprozesse nicht mehr richtig zu funktionieren, erklärt Markowitsch. Das Gehirn verliert sozusagen seine neuronale Sicherung, es kann die bislang verdrängten Erlebnisse nicht länger unter Kontrolle halten. Und plötzlich sind sie wieder da, nachts im Traum oder beim Fernsehgucken, die Panikgefühle und das Herzrasen, wie früher, im Bunker. Dass die schrecklichen Erinnerungen irgendwann zurückkehren, hat jedoch auch sein Gutes. Zwangsläufig setzen sich ältere Menschen wie Gertrud Ennulat intensiv mit ihrer Vergangenheit auseinander – und nutzen das oft dazu, "sich mit Kindern, Verwandten und dem eigenen Leben auszusöhnen", sagt die Psychiaterin Helga Spranger, selbst Jahrgang 1934 und Gründerin des Vereins "kriegskind.de".

"Aus der Lebensspannen-Psychologie wissen wir, dass die letzte Entwicklungsaufgabe darin besteht, das gelebte und ungelebte Leben zu einem Ganzen zu integrieren, mit dem man leben und dann auch sterben kann", bestätigt die Psychologin Ursula Staudinger von der Jacobs-Universität in Bremen.

Die Kindheit ist dem Lernen gewidmet, die nächste Phase der Fortpflanzung. Nur für das Alter hat die Evolution keine Aufgabe vorgesehen – außer den Jüngeren Platz zu machen. Viele spüren dann das "Last-Chance-Syndrom": Die letzte Gelegenheit naht, sich etwas von der Seele zu reden oder zu schreiben. Die Historikerin Barbara Stambolis von der Universität Paderborn hat in ihren Interviews mit Zeitzeugen ein "wachsendes Erzählbedürfnis" festgestellt.

[...] In den ersten Nachkriegsjahren hatten die Menschen andere Sorgen, als sich um verletzte Seelen zu kümmern. Wer überlebt hatte, den konnte es schließlich nicht wirklich schlimm erwischt haben. Dabei fingen die Verletzungen in vielen Fällen bereits vor der Geburt an, wenn der Stress der Mutter über Hormone schon die Entwicklung des Ungeborenen behinderte. Epidemiologische Studien haben gezeigt, dass Kinder später ein erhöhtes Risiko für psychosomatische Störungen haben, wenn während der Schwangerschaft nahe Angehörige der werdenden Mutter sterben. Schließlich berichten Psychiater von erwachsenen Patienten, die regelmäßig zwischen zwei und drei Uhr nachts nicht schlafen können – um diese Zeit waren die Mütter während der Schwangerschaft immer in den Luftschutzkeller gegangen.

Nach der Geburt gingen die Belastungen weiter. Ein Kind, das noch nicht sprechen kann, hat keine Chance, die Eindrücke einer Bombenexplosion zu verarbeiten. Es spürt die Furcht der Mutter vor den feindlichen Soldaten, muss vielleicht mit ansehen, wie sie sich in stinkende Lumpen hüllt, um nicht vergewaltigt zu werden. Es war eine harte Generation, die in Luftschutzkellern und zwischen Ruinen heranwuchs. Wer im Bunker nicht weinte, wurde gelobt. Wer auf die Toilette musste, mit dem wurde geschimpft. Ein Viertel dieser Kinder wuchs ohne Vater auf, weil der gefallen oder in Kriegsgefangenschaft war.

[...]  Als die französische Armee im Krieg in ihr Heimatdorf einmarschierte, stand sie in ihrer Erinnerung mit Mutter und Schwester auf der Straße. Die drei beobachteten, wie die Soldaten Hühner schlachteten, noch Jahre später sieht Ennulat das Blut auf den weißen Federn.

Dann entschließt sie sich, ein Buch über ihre Kindheit zu schreiben – und es wird ihre persönliche Schreibtherapie. Als sie für die Recherche Nachbarn und Bekannte fragt, die den Einmarsch ebenfalls erlebt haben, erfährt sie, dass damals noch viel mehr geschehen ist – und erinnert sich plötzlich auch wieder: an die Soldaten, die in den Keller stürmten, in dem sich Frauen und Kinder versteckten. "Kleider werden zerrissen, Frauen an die Wand gedrängt, auf den Boden geworfen. Der Lauf ihrer Gewehre richtet sich auf die Menschen, ab und zu löst sich ein Schuss", schreibt Ennulat. Die weißen Hühner waren nur eine Ersatzerinnerung, von ihrer kindlichen Phantasie hervorgehoben, um das wirklich Böse zu überdecken.

Gertrud Ennulat hat gelernt, die eigene Vergangenheit zu akzeptieren: "Endlich durfte das Kind, das ich im Krieg gewesen bin, in meine Biografie integriert werden." Beim Schreiben des Buchs ist der 66-Jährigen, "als ob das Mädchen von damals mit am Schreibtisch sitzt."



Aus: "TRAUMATISCHE ERLEBNISSE - Die Kinder des Krieges erinnern sich" Von Hanno Charisius (01.11.2008)
Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,585965,00.html



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Quote[...] 100.000 Menschen verloren im Krieg der Tausend Tage ihr Leben. [...] Dieser Bürgerkrieg bildet einen Teil des historischen Hintergrundes, vor dem der Literaturnobelpreisträger Gabriel García Márquez sein Epos ,,Hundert Jahre Einsamkeit" entfaltet.

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Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Krieg_der_Tausend_Tage (5. Mai 2008)

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Quote[...] Plan Colombia ist ein Programm der kolumbianischen Regierung, das die Armee legitimiert, für polizeiliche Zwecke aktiv zu werden. Offiziell ausgerichtet ist der Plan auf den so genannten "Krieg gegen Drogen".

Der Plan wurde im September 1999 vom Präsidenten Kolumbiens, Andrés Pastrana, in englischer Sprache veröffentlicht, als "Plan für den Frieden, den Wohlstand und die Erneuerung des Staates".

[...] Neben der Militarisierung der Gesellschaft sind in Kolumbien unter anderem Umweltschäden und Gesundheitsschäden durch das Besprühen von vermeintlichen Koka-Pflanzungen mit Giften Folgen des Programms. Vorwiegend werden Kokaplantagen in Besitz der Guerillaorganisation FARC besprüht.[1] Die Korruption im kolumbianischen Heer verhindert, dass diese Aktionen effizient durchgeführt werden. Oft werden als ,,Gefälligkeiten" die falschen Gebiete besprüht. Dabei wurden in Kolumbien, neben dem von vielen Wissenschaftlern als biologische Waffe klassifizierten Pilz Fusarium Oxysparum, die Gifte Paraquat, Triclopyr, Imazapyr, Hexazinona, Tebuthiuron und Glyphosat, ein unter dem Markennamen Roundup bekanntes Totalherbizid von Monsanto, eingesetzt. Gemäß Adolfo Maldonado von der Umweltschutzorganisation Acción Ecológica in Quito gibt es Untersuchungen der Universität von Missouri, die belegen können, dass mit je zwei Hektar Drogenanpflanzungen, die vernichtet werden, auch ein Hektar Wald und andere Nutzpflanzen vernichtet werden.[2] Von den Umwelt- und Gesundheitsschäden sind vor allem die Unterschichten auf dem Land betroffen. Für andere Schichten der kolumbianischen Gesellschaft folgte aus dem plan colombia ein wirtschaftlicher Aufschwung, da versprochene finanzielle Unterstützungen gezahlt wurden, das außenpolitische Image sich verbesserte und die Zahl der ausländischen Direktinvestitionen stieg.

Im Jahr 2007 nahm der Koka-Anbau in Kolumbien gegenüber dem Vorjahr um 27 % zu. Die Produktionsmenge an Kokain blieb jedoch stabil. Sollten die Kolumbianer das Problem FARC weiter zurückdrängen können, rechnet man auch mit einer besseren Kontrolle des Koka-Anbaus in Kolumbien.[3]

[...]

Literatur:

    * R. Lessmann, Drogenökonomie und internationale Politik, Die Auswirkungen der Antidrogenpolitik der USA auf Bolivien und Kolumbien. Vervuert Verlag, Frankfurt 1996.

    * Werner Altmann, Kolumbien heute. Vervuert Verlag, Frankfurt 1997.

    * KLOCKE, D. J. (2003): Uribes ,,plan colombia" – Kolumbiens Rettung oder Kolumbiens Untergang? Düsseldorfer Institut für Außen- und Sicherheitspolitik. http://www2.dias-online.org/Dokumente/direktorien/pi_law/031129_03.pdf (download 10.04.06)

    * MEYER, H. (2004): Kolumbien nach 2 Jahre Präsidentschaft von Alvaro Uribe Vélez. Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. http://www.kas.de/publikationen/2004/5198_dokument.html (download 09.04.06)

    * SCHMALZ, S. (O.J.): Der kolumbianische Sonderweg. Zur Anatomie des Bürgerkriegs. In: AG Friedensforschung an der Uni Kassel, Veranstalter des Friedenspolitschen Ratschlags. http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Kolumbien/schmalz.html (download 12.04.06)

    * Raul Zelik: Der Plan Colombia. in: Prokla - Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaften

    * Raul Zelik/Dario N. Azzellini: Kolumbien-Große Geschäfte, staatlicher Terror und Aufstandsbewegung. ISBN 3-929-008-48-3

    * Dario Azzellini und Boris Kanzleitner (Hrsg.): Das Unternehmen Krieg. (2003) ISBN 3935936176

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Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Plan_Colombia (22. Juni 2008)


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Quote[...] In Kolumbien findet seit über vierzig Jahren ein bewaffneter Konflikt statt, dessen Beginn üblicherweise auf das Jahr 1964 datiert wird und der von der weltweiten Medienlandschaft wenig beachtet wird.

Beteiligte Parteien:
    * Die kolumbianische Polizei und das Militär,
    * die Autodefensas Unidas de Colombia (AUC), eine paramilitärische Gruppierung, und
    * die Guerillagruppen Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia – Ejército del Pueblo (FARC-EP) und Ejército de Liberación Nacional (ELN)

Die Drogenmafia ist keine eigenständige Partei in diesem Konflikt, ist aber mit einer oder mehreren dieser Parteien verbündet, bzw. hat sie ganz oder teilweise zersetzt, da die Aktivitäten der Guerilleros und der Paramilitärs seit Anfang der 1980er Jahre verstärkt durch den Anbau und den Verkauf von Drogen, insbesondere Kokain, finanziert werden.


Seit der Unabhängigkeit gab es mehrere Bürgerkriege, die, neben Konflikten um die Landfrage, aus den traditionellen Rivalitäten zwischen liberaler und konservativer Partei resultierten. Wichtige Daten im Konflikt sind:

    * 1899–1902 Krieg der Tausend Tage, gewaltsame Aneignung von Kleinbauernland durch Großgrundbesitzer im Zuge des Kaffeebooms mit geschätzten 100.000 Opfern in den Mittleren Anden
    * 1928 Arbeitskampf auf den Bananenplantagen der United Fruit Company, Massaker von Ciéngaga/Santa Marta
    * 1948–1952 Bürgerkrieg zwischen Konservativen und Liberalen, ausgelöst durch die Ermordung des liberalen Präsidentschaftskandidaten Jorge Eliécer Gaitán und seine angekündigte Agrarreform und den darauf folgenden blutigen Unruhen in der Hauptstadt (auch als Bogotazo bekannt). Die Gewalt setzte sich in den folgenden Jahren in ländlicheren Gebieten fort und ist heute als La Violencia bekannt.
    * 1960–1970 Smaragdkrieg (Guerra de las Esmeraldas) in der Region Boyacá, welcher zur Bildung des Cartel de Esmeralderos führte
    * seit 1983 Schmutziger Krieg, Drogenkrieg und Gründung von paramilitärischen Einheiten, welche die Beseitigung oppositioneller Gruppen verfolgen

[...] Die linksgerichteten Guerillagruppen kämpfen gegen das kolumbianische Militär. Die rechtsgerichteten Paramilitärs stehen im Konflikt mit den Guerillagruppen. Beide Parteien verüben jedoch auch Anschläge auf die Zivilbevölkerung.

Es wird davon ausgegangen, dass etwa 20.000 Menschen auf Seiten der Guerilleros und circa 3.000 bis 5.000 Menschen auf Seiten der Paramilitärs kämpfen. Die Guerillagruppen sind in Kolumbien stark vertreten und kontrollieren Teile des Landes. Nach eigenen Aussagen handelte es sich dabei Anfang des Jahrzehnts um die Hälfte des Territoriums, mittlerweile ist ihre territoriale Kontrolle aber deutlich gesunken. Insbesondere in den Grenzgebieten zu Ecuador, Venezuela und Panama sind die Guerilleros stark vertreten; in diesen Gegenden wird auch besonders viel Koka angebaut. Die kolumbianische Regierung behauptet, dass die Guerilla durch Venezuela und Ecuador geduldet, bzw. unterstützt wird, was die jeweiligen Regierungen jedoch zurückweisen.

Die Paramilitärs, die genau wie die Guerilleros ohne Rücksicht auf die Menschenrechte kämpfen, werden von Teilen des kolumbianischen Militärs geduldet, wenn nicht sogar unterstützt. Da die Betroffenen kein Interesse hatten, diese Verbindungen offenzulegen, gibt es hier viele Mutmaßungen.

Der Paramilitarismus hat das Parlament, die Polizei und die Streitkräfte unterwandert. Paramilitärs behaupten, sie hätten 35 % der Parlamentarier gekauft. Neun Parlamentarier müssen sich wegen ihrer Verbindungen zu Paramilitärs vor Gericht verantworten. Die Anschuldigungen lauten auf Konspiration, Erpressung, Entführung in besonders schweren Fällen und Geldwäsche. Weitere 32 Politiker sollen eine Übereinkunft mit Paramilitärs getroffen haben.[2]

Die USA unterstützen die kolumbianische Regierung mit Waffenlieferungen, Hubschraubern, Piloten und Ausbildern. Dies geschieht mit dem offiziellen Ziel, den Drogenanbau und die Drogenkriminalität zu bekämpfen. Insbesondere die Guerillagruppen, die sich selbst als linksgerichtet bezeichnen, werden von den USA als Narcoterroristas (,,Drogenterroristen") bezeichnet, um den kriminellen Charakter der Organisationen in den Vordergrund zu stellen. Eine zentrale Rolle im bewaffneten Konflikt in Kolumbien spielt der sog. Plan Colombia der kolumbianischen Regierung aus dem Jahre 1999, der es der Armee ermöglicht, im Inneren in polizeilichen Aufgabenbereichen aktiv zu werden. Die USA unterstützen den Plan Colombia mit mehreren Milliarden Dollar Militärhilfe finanziell, personell und mit Rüstungslieferungen. Ein Teil der personellen Unterstützung wird durch private Sicherheits- und Militärfirmen geleistet. [...]

Massaker:
    * Ciénaga Massaker: Massaker an Bananenarbeitern von 1928 («Matanza de las Bananeras») am 6. Dezember 1928 in Ciénaga bei Santa Marta. Ausgelöst durch einen Streik der Bananenarbeiter gegen die United Fruit Company ließ General Cortés Vargas nach der Sonntagsmesse auf die streikenden Bananenarbeiter mit Maschinengewehren feuern. Die Opferzahlen sind strittig: 47 bis 2.000 Opfer.
      Garcia Marquéz verarbeitete den Stoff literarisch in seinem Werk "Hundert Jahre Einsamkeit".
    * Urabá Massaker: 1988 wurden bei Streiks 20 Bananenarbeiter von Paramilitärs ermordet.
    * Segovia Massaker: 1988 tötete das Bataillon Bomboná der XIV. Brigade in einem Park von Segovia/Antioquia 43 Menschen mit Maschinenpistolen und Handgranaten.
    * Trujillo Chainsaw Massaker: In den Jahren 1988-91 wurden 107 bis 300 Personen in Trujillo/Valle del Cauca durch Mitglieder des Cali-Kartells und der AUC getötet und mit Motorsägen verstümmelt.[3]
    * Villatina Massaker: 1992 wurden in Medellin aus Rache an mehreren Polizistenmorden durch Jugendgangs 8 Kinder und 1 Erwachsener durch die Polizei hingerichtet.
    * Riofrio Massaker: 1993 wurden 13 Menschen durch Heer und Paramilitärs ermordet.
    * La Gabarra Massaker: 1996 töteten AUC und FARC 43 Personen.
    * El Aro Massaker: 1997 wurden bei Itanguo/Antioquia 15 FARC-Anhänger und ihre Familien von rechtsgerichteten Paramilitärs ermordet.
    * Mapiripán Massaker: 1997 infiltrierten die AUC im Departamento Meta in vom Heer eroberte Zonen und töteten die Dorfbewohner von Mapiripán mit Macheten und Motorsägen. Die Opferzahlen sind unbekannt, da die Leichen in einen Fluss geworfen wurden.
    * Villanueva Massaker 1998: 11 Tote durch AUC-Säuberungen.
    * Santo Domingo Massaker: 1998 tötete das Heer 17 Dorfbewohner.
    * Playón de Orozco Massaker: 1999 wurden 27 Menschen ermordet.
    * Macayepo Massaker: 2000 kostete eine AUC-Liquidierungswelle 100 Menschen das Leben.
    * El Salado Massaker: Im Jahr 2000 wurden 40 Kleinbauern von Paramilitärs ermordet.
    * Chengue Massaker: 2001 starben 27 Menschen bei einer Säuberungsaktion.
    * Alto Naya Massaker: 2001 wurden 120 Menschen aus der Landbevölkerung bei Alto Naya ermordet.
    * Bojayá Massaker: 2002 tötete die AUC in der Provinz Chocó 119 Menschen.
    * Bahia Portete Massaker: 2004 ermordete die AUC 12, vielleicht sogar 30 Bauern.
    * Villa Lucía/Apartado Massaker: 2002 hielt eine Todesschwadron im Departement Apartado einen Bus von Bananenarbeitern an und massakrierte 22 von ihnen. Ungeklärt ist, ob das Massaker von Chiquita Brands in Auftrag gegeben wurde.
    * Tibú Massaker: 2004 massakrierten die FARC bei Catatumbo in Guajira Wayuu-Indios in verschiedenen Dörfern.
    * Candelaria Massaker: 2004 wurden bei Candelaria im Valle del Cauca 11 Personen im Drogenkrieg von Paramilitärs ermordet.
    * Putumayo Massaker: 2004 starben viele Menschen in einer Reihe von Massakern in der stark umkämpften Putumayo Region.
    * San José de Apartadó Massaker 2005: Im Februar 2005 wurden 8 Menschen, darunter der Leiter der Friedensgemeinde San José de Apartadó, sowie 5 Kinder brutal ermordet und zerstückelt. Im November 2007 wurde ein ranghoher Offizier dafür verurteilt.

Im kolumbianischen Konflikt sind seit 1964 etwa 200.000 Menschen umgekommen. Außerdem werden insbesondere zur Finanzierung des Konfliktes, aber teilweise auch zur Destabilisierung des politischen Systems bis zu 3.000 Personen jährlich von den bewaffneten illegalen Gruppierungen entführt und teilweise auch getötet.

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Aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Bewaffneter_Konflikt_in_Kolumbien (3. November 2008)

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Quote[...] Friederike Müller: Am 1. Oktober bin ich nach Cali gefahren. Ich hatte vor, dort zwei Wochen zu bleiben, um zwei Organisationen unseres Netzwerks zu begleiten. In der Region herrscht ein erbitterter Arbeitskampf der Zuckerplantagenarbeiter, die vom Netz unterstützt werden. Am Tag meiner Ankunft gab es einen Demonstrationszug der Zuckerarbeiter und ihrer Unterstützer und Unterstützerinnen. Ich habe Fotos gemacht und den Demonstrationszug die ganze Zeit beobachtet. Nach den Kundgebungen im Zentrum Calis hatten wir uns schon von der Demonstration entfernt, als ich von drei Männern in Zivil, die sich als Beamte der kolumbianischen Geheimpolizei DAS zu erkennen gaben, aufgefordert wurde mitzukommen. Gegen 17 Uhr kamen wir in der Einrichtung des DAS an, wo man mir gegen 20.30 Uhr eröffnete, dass ich die Nacht über bleiben müsse, ohne die Möglichkeit, einen Anwalt zu kontaktieren. Erst um 10.30 Uhr am nächsten Morgen hat mir mein Anwalt dann gesagt, dass der DAS dabei sei, meine Ausweisung vorzubereiten. Ich war schockiert, habe auch angefangen zu weinen, weil mir das einfach als eine wahnsinnig heftige Maßnahme erschien. Dann ging alles ganz schnell: Ich wurde von Beamten im Flugzeug nach Bogotá gebracht, dort traf ich noch Kollegen und Kolleginnen vom Netzwerk, die schnell meine Sachen zusammengepackt hatten, und dann saß ich schon im Flugzeug nach Peru.

Sie sehen einen Zusammenhang zwischen Ihrer Ausweisung und dem Streik der Zuckerarbeiter?

Meine Ausweisung hat in jedem Fall mit dem Streik zu tun. Denn eine Woche später wurden zwei Franzosen ausgewiesen, die einen Dokumentarfilm über die Situation der Zuckerarbeiter drehen wollten. Für die kolumbianische Regierung scheint der Zucker-Konflikt unheimlich kritisch zu sein, sie wollen da offenbar auf keinen Fall internationale Beobachter haben, die Informationen ins Ausland verbreiten.

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Aus: "Unerwünschte, weil unbequeme Zeugen: Zuckerrohrarbeiter streiken für Grundrechte" Von Markus Plate (29. Oktober 2008 )
Quelle: http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Kolumbien/ausweisung.html

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Quote[...] Die FARC entstanden im Kontext der seit 1948 andauernden gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern der linken und der konservativen Partei Kolumbiens (La Violencia). Im Laufe dieser Auseinandersetzungen wurden 1949 die sogenannten unabhängigen Republiken (repúblicas independientes) von der Kommunistischen Partei Kolumbiens sowie linken und radikalen Bauern in Teilen des Landes gegründet. 1964 eroberte das kolumbianische Militär die República de Marquetalia. Die überlebenden Bewohner um Manuel Marulanda und Jacobo Arenas hielten am 20. Juli des selben Jahres in Marquetalia eine Konferenz ab, auf der sie die Guerillaorganisation Bloque Sur gründeten. 1966 ging der Bloque Sur in den FARC auf, die am 5. Mai offiziell als militärischer Arm der Kommunistischen Partei Kolumbiens gegründet wurden. Sie verstanden sich als bäuerliche Selbstverteidigungsgruppe gegen die von Großgrundbesitzern und Militär ausgehende Gewalt und hatten sich eine ,,revolutionäre Landreform" zum Ziel gesetzt. Bis heute bezeichnen die FARC sich selbst als marxistisch-leninistisch und bolivarisch.[7]

Seit 1996 betreiben die FARC den Untergrundradiosender Cadena Radial Bolivariana, Voz de la Resistencia auf UKW und auf Kurzwelle.[8]

[...]

1993 stellten die FARC im Rahmen der Plattform für eine Regierung des Wiederaufbaus und der nationalen Aussöhnung einen Zehnpunkte-Plan auf, der als Gesprächsgrundlage mit der Regierung dienen sollte und folgende Forderungen beinhaltete:

   1. die Lösung des Konflikts mit politischen Mitteln;
   2. die Armee darf keine innenpolitischen Funktionen wahrnehmen;
   3. Durchsetzung der Gewaltenteilung zwischen Justiz und Politik, Pressefreiheit und demokratische Mitbestimmungsmöglichkeiten auf allen Ebenen;
   4. Stärkung des internen Konsums, Schutz der einheimischen Industrien vor ausländischer Konkurrenz sowie staatliche Kontrolle über den Energiesektor;
   5. Verwendung von 50 % des Staatshaushaltes für Sozialausgaben und 10 % für die Förderung der Wissenschaften;
   6. Einführung eines progressiven Steuersystems;
   7. Entwicklungsprogramme für ländliche Regionen;
   8. Revision der Energiepolitik und Neuverhandlung der Verträge zur Ausbeutung der Bodenschätze mit den multinationalen Unternehmen;
   9. Aufbau souveräner, auf dem Recht auf Selbstbestimmung basierender Beziehungen zu allen Ländern der Welt;
  10. nicht-militärische Lösung des Drogenproblems.

[...]

Entwicklungen 2004 bis 2007:

    * Am 13. Juli 2004 verurteilte der Hohe Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte aus Anlass eines Massakers die anhaltende Gewalt der FARC und die Vertreibungen, die dadurch entstehen. Er wies darauf hin, dass die FARC damit Artikel 17 des Zweiten Zusatzprotokolls der Genfer Konventionen verletzen.

    * Im Februar 2005 begannen die FARC mit militärischen Offensiven im Südwesten Kolumbiens, bei denen es etwa 40 Tote und Verletzte auf Seiten des kolumbianischen Militärs gab. Viele Beobachter werteten dies als ein Indiz für die Wiedererstarkung der FARC und das Ende ihrer strategischen Rückzugsphase. Sie vermuteten, dass die FARC mit dieser offensiven Taktik die Wiederwahl des derzeitigen Präsidenten Uribe im Jahr 2006 verhindern wollten.

    * Am 20. Februar 2005 meldete die Zeitung El Tiempo, dass der Sprecher des Oberkommandos der FARC, Raúl Reyes, in einem Rundfunkinterview erklärt habe, die Zeit der Zurückhaltung und der militärischen Regeneration der FARC sei vorbei und man strebe nach wie vor die Machtübernahme im Land an, wie das auch die Angriffe auf militärische Ziele in jüngster Zeit gezeigt hätten. Anfang Oktober 2005 blockierten die FARC den Verkehr in der Provinz Arauca, dem Haupterdöllieferanten Kolumbiens. In der Provinz Putumayo nahe der Grenze zu Ecuador verursachten die FARC in der selben Woche einen Stromausfall durch einen Bombenanschlag auf einen Hochspannungsmast.

    * Am 5. April 2006 wurde der Deutsche Lothar Hintze nach fünf Jahren Geiselhaft in Kolumbien freigelassen.

    * Am 31. Juli 2006 wurden in Tibú 15 Soldaten in einen Hinterhalt gelockt, indem ein anonymer Anrufer auf eine Autobombe hinwies. Die Soldaten wurden durch Sprengsätze und einen darauf folgenden Schusswechsel getötet. Am selben Tag explodierte ein Mazda 626 in Bogotá und riss einen 50 Jahre alten Mann in den Tod. Weitere 21 Verletzte wurden bekannt, unter anderen Kinder aus einer nahe liegenden Kindertagesstätte. Das verfehlte Ziel war ein Truppentransport mit 45 Soldaten.[11] Seit dem 9. September 2006 läuft ein Verfahren gegen zwei Elite-Offiziere des kolumbianischen Militärs wegen deren Beteiligung an den Anschlägen in Bogotá. In einem Video erschienen diese mit Mitgliedern der FARC. [12]

    * 17 Polizisten und zwei Zivilisten wurden in mehreren Hinterhalten am 1. November 2006 von den 5., 18. und 58. Brigaden der FARC in Tierradentro, Córdoba getötet. Es wird geschätzt, dass sich an den Angriffen 450 Mitglieder der FARC beteiligten. Dies war die stärkste Niederlage der Regierung in der zweiten Amtszeit von Uribe, da diese Anschläge mitten im ehemaligen Gebiet der aufgelösten Paramilitärs (AUC) stattfanden. Die Guerilleros hatten die Polizeistation mit Gaszylindern und Sturmgewehren beschossen und die 50 Polizisten, die als Verstärkung kamen, in einen Hinterhalt gelockt. 17 Polizisten wurden dabei getötet. Dies war der zweite Vorfall in dieser Gegend. Im Jahr 2000 starben 36 Soldaten, als sie aus ihren Hubschraubern ausstiegen.[13]

    * Am 6. Dezember 2006 erklärten die FARC der ELN (Ejército de Liberación Nacional) den Krieg, nachdem die ELN mit der Regierung über einen Friedensschluss verhandelte und damit nach Aussagen der FARC gemeinsame revolutionäre Ziele verriet. Hinter dem Konflikt wird ebenfalls eine Auseinandersetzung um ölreiche Gebiete, sowie Gebiete zum Drogenanbau und Handel angenommen. Die FARC starteten eine systematische militärische Kampagne in der über 500 Guerilleros ums Leben kamen. Tausende Einwohner flohen vor dem Konflikt.[14]


Entwicklungen 2008:
    * Am 10. Januar 2008 wurden Clara Rojas, die im Februar 2002 gemeinsam mit Íngrid Betancourt entführt worden war, und die am 10. September 2001 entführte damalige Kongressabgeordnete Consuelo González nach Vermittlungen durch den venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez, von den FARC freigelassen.[15] Die FARC weigerten sich jedoch weiterhin, die zu diesem Zeitpunkt als schwerkrank geltende Íngrid Betancourt freizulassen. Sie wurde am 2. Juli 2008 bei einer Militäroperation befreit.

    * Am 4. Februar 2008 kam es in Kolumbien zu landesweiten Protesten gegen die FARC. In Bogotá beteiligten sich nach Polizeiangaben mehr als 1 Million Menschen an der Protestaktion. Auch in anderen Städten in Kolumbien und im Ausland fanden Demonstrationen und Kundgebungen statt. In Madrid beteiligten sich mehr als 10.000 Menschen an der Veranstaltung. Die kolumbianische Regierung hatte zur Teilnahme an der mit Unterstützung der Behörden organisierten Aktion aufgerufen. Im Ausland waren die Demonstrationen von den kolumbianischen Botschaften organisiert worden.[16]

    * Am 27. Februar 2008 ließen die FARC, nach Vermittlungen durch den venezolanischen Staatspräsidenten Hugo Chávez und die oppositionelle kolumbianische Senatorin Piedad Cordoba, vier frühere kolumbianische Abgeordnete (Gloria Polanco, Luis Eladio Pérez, Orlando Beltrán und Jorge Eduardo Géchem), die sie mehr als sechs Jahre als Geiseln festgehalten hatten, ohne Gegenleistung frei. Die FARC begründeten diesen Schritt mit dem schlechten Gesundheitszustand der Entführten und wollten die Freilassung als eine positive Geste gegenüber den Vermittlern verstanden wissen, nachdem diesen der kolumbianische Präsident das Mandat zur Vermittlung entzogen hatte.[17] In einer Presseerklärung riefen die Freigelassenen zu einem Austausch der restlichen Geiseln mit inhaftierten Mitgliedern der FARC und einer nicht militärischen Lösung des Konflikts auf. Die FARC erklärten, keine weiteren Gefangenen ohne Gegenleistungen freizulassen,[18] reagierten aber auch nicht auf das Ende März 2008 formulierte, durch die Regierungen Spaniens, Perus und Frankfreichs unterstützte Angebot der kolumbianischen Regierung, Íngrid Betancourt und andere Geiseln gegen inhaftierte FARC Mitglieder einzutauschen.[19]

    * Am 1. März 2008 wurden bei einem Einsatz kolumbianischer Truppen auf ecuadorianischem Hoheitsgebiet der Sprecher des Oberkommandos der FARC, Raúl Reyes, sowie 23 weitere Menschen getötet; dies führte zu einer diplomatischen Krise zwischen Kolumbien einerseits und Venezuela und Ecuador andererseits.
      Siehe dazu: Regionalisierung des Konflikts

    * Wenige Tage später wurde bekannt, dass ein zweites Führungsmitglied der FARC, José Juvenal Velandia, bekannt unter dem Namen Ivan Rios durch einen seiner Mitkämpfer umgebracht worden war, um das von den Behörden ausgesetzte Kopfgeld zu erhalten.

    * Am 26. März 2008 starb der Gründer und bis dato Chef der FARC, bekannt unter seinen Kampfnamen Manuel Marulanda oder Tirofijo, im Alter von 78 Jahren, nach Angaben der FARC an den Folgen eines Herzinfarktes. Sein Nachfolger wurde Alfonso Cano.[20]

    * Am 18. Mai 2008 stellte sich die hochrangige Guerillera Elda Neyis Mosquera, auch bekannt als Nelly Avila Moreno bzw. unter ihrem Kampfnamen Karina, den kolumbianischen Streitkräften. Sie führte die Frente 47 und wird unter anderem der Ermordung des Vaters von Präsident Álvaro Uribe beschuldigt.[21] Auch ihr Sicherheitschef soll sich laut Angaben von Verteidigungsminister Juan Manuel Santos gestellt haben. Präsident Álvaro Uribe habe für ihre Sicherheit garantiert. Die Aufgabe Karinas gilt als ein Indiz dafür, dass sich Teile der FARC-Führung nach dem Bombardement auf das FARC-Camp am 1. März, bei dem der Vize Raúl Reyes getötet wurde, und dem fast gleichzeitigen Verrat an Ivan Rios in Auflösung zu befinden scheinen.[22]

    * Am 2. Juli 2008 befreite kolumbianisches Militär Íngrid Betancourt, drei US-Bürger und elf kolumbianische Militärs aus den Händen der FARC.[23] Die Befreiungsaktion fand ca. 72 Kilometer von der Ortschaft San José del Guaviare im Südosten Kolumbiens statt. Zwei FARC-Rebellen wurden dabei festgenommen. Die im Jahre 2003 entführten US-Bürger arbeiteten zum Zeitpunkt ihrer Entführung für eine vom US Verteidigungsministerium beauftragte Firma und waren von den FARC der Spionage für die CIA beschuldigt worden.[24]

   * Dokumente, die sich auf Computern und Datenträgern befanden, die nach der Bombardierung des Lagers von Raul Reyes sichergestellt worden waren, von denen aber nicht ausgeschlossen werden kann, dass sie danach verändert wurden[25], dienten laut den kolumbianischen Behörden als Grundlage, ein Netz von Mittelsmännern und Geldgebern in Europa aufzudecken; so wurde am 26. Juli mit Hilfe der spanischen Polizei Maria Remedios Garcia Albert bei Madrid festgenommen, der vorgeworfen wird, die Unterstützung der FARC in Europa zu koordinieren. Aus den Dokumenten gehe weiterhin hervor, dass die FARC mit ihrem Netzwerk in Europa darauf zielten, von der Liste terroristischer Organisationen gestrichen zu werden[26], als kriegsführende Partei anerkannt zu werden, die Legitimität der kolumbianischen Regierung in Frage zu stellen, die Regierung Uribe zu zwingen, die Verhandlungsbedingungen der FARC zu akzeptieren und Organisationen ideologisch zu infiltrieren, um sie als Propagandaplattform nutzen zu können.[27]

    * Nachdem die kolumbianischen Streitkräfte ein FARC-Lager im kolumbianischen Department Guaviare bombardierten, fanden sie nach eigenen Angaben in dem fluchtartig verlassenen Lager des Kommandanten der Frente 43, Gener García Molina (alias Jhon 40), eine Million US-Dollar. Außerdem sollen drei Laptops und zwölf USB-Sticks sichergestellt worden sein.[28]




Aus: "FARC" (30. Oktober 2008)
Kategorien: Kolumbianische Organisation | Paramilitärische Organisation | Untergrundorganisation
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/FARC

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Quote[...] Im Skandal um illegale Hinrichtungen in Kolumbien hat Armeechef Mario Montoya seinen Rücktritt erklärt. Er werde künftig General im Ruhestand sein, teilte Montoya am Dienstag in Bogotá in einer Erklärung mit. In der vergangenen Woche hatte die kolumbianische Regierung 27 teils ranghohe Militärs wegen Mordverdachts entlassen, darunter drei Generäle. Den Entlassenen wird vorgeworfen, junge Menschen aus Armenvierteln entführt und getötet zu haben. Die Leichen der Verschleppten sollen sie anschließend als im Kampf getötete Rebellen der linksgerichteten FARC-Guerilla präsentiert haben, um so die Bilanz ihrer Einheiten im Kampf gegen die Rebellen aufzubessern.

Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International verübten die kolumbianischen Sicherheitskräfte im vergangenen Jahr 330 illegale Hinrichtungen. Montoya war seit Februar 2006 im Amt. Im Kampf gegen die FARC-Rebellen hatte er einige Erfolge erzielt und leitete im vergangenen Juli die Befreiung der franko-kolumbianischen FARC-Geisel Ingrid Betancourt.



Aus: "Kolumbien: Armeechef tritt wegen illegalen Hinrichtungen zurück" AFP (04.11.08)
Quelle: http://www.focus.de/politik/ausland/kolumbien-armeechef-tritt-wegen-illegalen-hinrichtungen-zurueck_aid_346144.html

Quote[...] Die Staatsanwaltschaft ermittelt nach eigenen Angaben gegen mehr als 90 Soldaten. Die Regierung hat erklärt, sie lehne die Vorgehensweise der Streitkräfte ab. Präsident Alvaro Uribe entließ in der vergangenen Woche 20 Offiziere, darunter drei Generäle, die solche Morde nicht verhindert oder nicht ermittelt haben sollen.

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Aus: "Chef der kolumbianischen Streitkräfte zurückgetreten" (04.11.2008)
Quelle: http://de.news.yahoo.com/1/20081104/tpl-chef-der-kolumbianischen-streitkrfte-cfb2994.html

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Quote[...] Montoya wurde vorgeworfen, solche Offiziere befördert zu haben, deren Einheiten die meisten linksgerichteten Rebellen töteten. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen führte diese Methode dazu, dass in den vergangenen Jahren zahlreiche Zivilpersonen umgebracht und als Rebellen ausgegeben wurden.

Mindestens 1122 Fälle

Bei dem schwerwiegendsten Fall von Menschenrechtsverbrechen durch die Streitkräfte seit Jahren sollen nach Erkenntnissen der Justiz 23 junge Männer Anfang des Jahres von illegalen Banden in der Hauptstadt Bogota entführt und kurz darauf als im Kampf mit dem Militär im Norden des Landes getötete Mitglieder illegaler bewaffneter Banden präsentiert worden sein.

Während der vergangenen fünf Jahre soll es insgesamt mindestens 1122 solcher Todesfälle gegeben haben. Die Opposition fordert den Rücktritt von Verteidigungsminister Juan Manuel Santos. Menschenrechtsorganisationen und Vertreter der Kirchen haben schon seit langem immer wieder darauf hingewiesen, dass das Militär bisweilen wahllos Zivilisten aus armen Bevölkerungsschichten aus ihren Häusern zerrte, erschoss und später als im Kampf getötete Gegner präsentierte.

Auch die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, hatte bei einem Besuch Besorgnis über die Morde geäußert. Die Behörden müssten dringend Maßnahmen zur Verhinderung solcher Verbrechen ergreifen und die Täter bestrafen, forderte sie. Kolumbien leidet seit mehr als vier Jahrzehnten unter einem bürgerkriegsähnlichen Konflikt, an dem Militär und die Polizei sowie illegale rechte Paramilitärs und linke Rebellen beteiligt sind.

Der heute 59-jährige General Montoya hatte im April 2006 das Kommando über die Streitkräfte übernommen. Seitdem erzielten die Truppen wichtige Siege gegen die linksgerichteten Rebellen der FARC. Montoya gilt auch als Architekt der gewaltlosen Befreiung von Ingrid Betancourt Anfang Juli.

Quoteder Rabe, 04.11.2008 21:30   
was steckt dahinter, wenn ein ganzes system des staatlichen terrorismus plötzlich einen ihrer täter opfert?
das deutet auf innere kämpfe in uribes gefolgschaft hin.




Aus: "Oberster Militärchef quittiert den Dienst"  (APA/dpa/AP/Reuters, 04. November 2008)
Quelle: http://derstandard.at/?url=/?id=1225359045095


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Der Kongokrieg war ein Krieg, der von 1996 bis 2008 auf dem Territorium der Demokratischen Republik Kongo ausgetragen wurde. Vom Kongokrieg sind die Kongo-Wirren mit dem anschließenden Sezessionskrieg und dem Bürgerkrieg nach der Unabhängigkeit des Landes zwischen 1960 und 1965 zu unterscheiden.

Der Kongokrieg wird oft in den ersten Kongokrieg von 1996 bis 1997 und den zweiten Kongokrieg seit 1998 eingeteilt, der manchmal auch Afrikanischer Weltkrieg[1] genannt wird, obwohl man beide Kriege auch als zwei Phasen eines einzigen Konflikts betrachten kann. Der Konflikt wurde zwar im Jahre 2003 für beendet erklärt, ethnische Konflikte ließen aber immer wieder neue Kämpfe aufflammen, an deren Begrenzung wenig internationales Interesse bestand.

Während der Friedensverhandlungen gab das International Rescue Committee bekannt, dass einer Untersuchung zufolge der Kongokrieg seit Ausbruch bereits 5,4 Mio. Todesopfer forderte – mehr als jeder andere Konflikt seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.[2]

[...] Nach Schätzungen der Vereinten Nationen wurden durch die Kämpfe im Herbst 2008 mehr als 200.000 Menschen in der Krisenregion vertrieben.[6]

...


Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Kongokrieg (2. November 2008)

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Quote[...] In den Flüchtlingslagern um Goma traten erste Fälle von Cholera auf. Wie die Hilforganisation Ärzte ohne Grenzen mitteilte, wurden in den vier Lagern in der vergangenen Woche 69 Fälle der ansteckenden Krankheit registriert. Auch UNICEF warnte vor Krankheiten wie Cholera, Masern und Malaria. Viele Kinder seien nach Regenfällen zudem erkältet. Ferner leiden den Angaben zufolge tausende Flüchtlingskinder Hunger und haben seit dem Beginn der Kämpfe vor einigen Wochen kaum Zugang zu sauberem Wasser oder medizinischer Hilfe.

Um die Not der Kinder zu lindern, kündigte das UN-Kinderhilfswerk weitere Hilfslieferungen für acht Millionen Dollar (6,3 Millionen Euro) an. In Goma seien bereits zusätzliche Wasserkanister, aufblasbare Wassertanks, Tabletten zur Wasseraufbereitung und Plastikplanen eingetroffen. Weitere Hilfsgüter sollen im Laufe der Woche in die Provinz Nord-Kivu geflogen werden.

Das ruandische Außenministerium erklärte, die Bemühungen der internationalen Gemeinschaft beruhten auf einem "Missverständnis". Der Konflikt sei eine innere Angelegenheit des Kongo, die Ruanda nicht betreffe.


Aus: "UNICEF beklagt Einsatz von Kindersoldaten im Osten des Kongo" (04.11.2008)
Quelle: http://de.news.yahoo.com/2/20081104/tpl-unicef-beklagt-einsatz-von-kindersol-4cea870_1.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] 05. November 2008 Bei einem amerikanischen Luftangriff während eines Gefechts mit Kämpfern der islamistischen Taliban in Afghanistan sind nach Angaben eines Augenzeugen 23 Kinder und zehn Frauen getötet worden. Insgesamt seien 37 Menschen ums Leben gekommen, als die Truppen eine Hochzeitsgesellschaft in der Provinz Kandahar angegriffen hätten, sagte Abdul Dschalil. Das amerikanische Militär erklärte, der Vorfall werde untersucht. Sollten ,,unschuldige Menschen getötet worden sein, dann entschuldigen wir uns".

[...] Der Augenzeuge Dschalil erklärte, er habe eine Hochzeitsfeier für seine Nichte veranstaltet, als Taliban-Kämpfer in der Nähe seines Hauses Deckung gesucht hätten. Als amerikanische Kampfflugzeuge später die Hochzeitsgesellschaft angegriffen hätten, seien 37 Menschen ums Leben gekommen.

Ein anderer Augenzeuge berichtete, Taliban-Kämpfer hätten einen Konvoi der amerikanischen Streitkräfte nahe der Ortschaft Rosi Khan beschossen. Später habe es dort am Montag einen Luftangriff auf die Hochzeitsgesellschaft gegeben. Ein weiterer Augenzeuge zählte nach eigenen Angaben rund 50 Leichen, darunter zwei seiner Söhne im Alter von vier und elf Jahren. Viele Opfer seien noch immer unter Trümmern verschüttet.

Vor drei Monaten erklärte die Regierung in Kabul, bei einem Einsatz amerikanischer Truppen im Westen des Landes seien rund 90 Zivilpersonen getötet worden. In amerikanischen Angaben war von 33 Todesopfern die Rede.

Bei Kämpfen in der südafghanischen Provinz Helmand ist nach Angaben des Verteidigungsministeriums in London am Dienstag wieder ein britischer Soldat getötet worden. Er sei an einem Einsatz gegen die Taliban in der Nähe der Stadt Musa Kala beteiligt gewesen. Damit sind seit Beginn des Einsatz in Afghanistan 2001 insgesamt 122 britische Soldaten dort getötet worden.

Quote05. November 2008, Andreas Kirsch (A.Kirsch)

Sollten

,,Sollten unschuldige Menschen getötet worden sein, dann entschuldigen wir uns" Sehr schön. Dieser Schwachsinnssatz ist mir dermaßen aufgestoßen, dass ich das nicht unkommentiert stehen lassen konnte.



Aus: "Afghanistan: Amerikanische Armee soll abermals Zivilisten getötet haben" (Text: FAZ.NET, 05. November 2008)
Quelle: http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~ED76C7628F25C49C889FFD3E8B21E3FCE~ATpl~Ecommon~Scontent.html

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Quote[...] Kabul (AFP) — Bei einem Luftangriff der US-geführten Truppen in Afghanistan sind nach Angaben von Präsident Hamid Karsai rund 40 Zivilisten getötet worden. Unter den Opfern des Angriffs am Montag in der südlichen Unruheprovinz Kandahar seien Frauen und Kinder gewesen, erklärte Karsai in Kabul. Der Präsident verurteilte den Angriff im Bezirk Scha Wali Kot, der nach Angaben von Augenzeugen eine Hochzeitsgesellschaft in einem Dorf traf. Die US-Truppen erklärten, es habe einen "Vorfall" gegeben, bei dem womöglich Menschen starben, und kündigten eine Untersuchung an.

Bewohner des 80 Kilometer nördlich von Kandahar gelegenen Dorfes Woscha Bachta sagten, bei dem Angriff seien 36 Menschen einer Hochzeitsgesellschaft getötet und zahlreiche weitere verletzt worden. Das Dorf sei stundenlang von den ausländischen Truppen beschossen worden. "Die Sicherung des Lebens und des Eigentums der Menschen in Afghanistan ist eine der wichtigsten Verantwortlichkeiten der afghanischen Regierung", erklärte Karsai. "Noch einmal erinnern wir die Koalitionstruppen daran, dass alles Mögliche getan werden muss, um zivile Opfer zu vermeiden."

...


Aus: "Offenbar 40 tote Zivilisten bei Luftangriff in Afghanistan" (05.11.2008)
Quelle: http://afp.google.com/article/ALeqM5ii2ClAvb5Ggn7yM1ENNq5kOHy-nw


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Quote[...] Heinrich Müller (,,Gestapo-Müller"; * 28. April 1900 in München, seit 1. Mai 1945 für tot erklärt)[1] war Chef des Amtes IV (Geheime Staatspolizei) im Reichssicherheitshauptamt (RSHA) während der Zeit des Nationalsozialismus.

[...] Als Leiter der Gestapo war Müller an nahezu allen Verbrechen führend beteiligt, die im Reichssicherheitshauptamt geplant, vorbereitet und organisiert wurden.

Ab Anfang September 1939 gab er Anweisungen zur ,,Sonderbehandlung" (Ermordung) politischer Gegner. So übermittelte er beispielsweise am 5. April 1945 dem Kommandanten des KZ Dachau den von Hitler erteilten Mordbefehl am Widerstandskämpfer Georg Elser.

Ihm unterstand auch das von Adolf Eichmann geleitete ,,Judenreferat" IV B 4. An der Planung und Ausführung des Völkermords an den Juden in der Sowjetunion war er bis ins Detail beteiligt.

...


Aus: "Heinrich Müller (Gestapo)" (3. Oktober 2008)
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_M%C3%BCller_(Gestapo)

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Quote[...] Als Endphaseverbrechen oder Verbrechen der Endphase werden nationalsozialistische Verbrechen bezeichnet, die in den letzten Wochen und Monaten des Zweiten Weltkrieges begangen wurden.

[...] ,,Wir werden nicht den gleichen Fehler machen, der 1918 begangen wurde; wir werden unsere innerdeutschen Feinde nicht am Leben lassen." (Gestapo-Chef Heinrich Müller)

[...]

Beispiele:

Aachen

25. März 1945: Franz Oppenhoff, nach der Einnahme Aachens durch die US-Armee von den Amerikanern als Oberbürgermeister eingesetzt, wird vor seinem Haus von einem nationalsozialistischen Kommando des Werwolf ermordet.

Aschendorfer Moor, Emslandlager

12. bis 19. April 1945: Im Aschendorfer Moor werden etwa 350 Häftlinge aus den Emslandlagern erschossen.

Berlin

    * Prinz-Albrecht-Straße und Invalidenstraße, 23. April 1945: 16 Häftlinge des Zellengefängnis Lehrter Straße, meist Angehörige des Kreises vom 20. Juli 1944, werden in der Invalidenstraße umgebracht, darunter Albrecht Haushofer.
    * 28. April 1945: 35 Häftlinge aus dem Gefängnis der Gestapo in der Prinz-Albrecht-Straße werden in einer Ruine an der Puttkamerstraße von der SS ermordet.

Bremen

Frühjahr 1945: 15 Deportierte aus dem Dorf Meensel-Kiezegem/Belgien kommen im KZ Neuengamme/Nebenlager Bremen-Blumenthal ums Leben. Am 1. August und 11. August 1944 wird das Dorf von SS und belgischen Faschisten überfallen, viele Dorfbewohner werden deportiert, darunter 22 nach Blumenthal zur Zwangsarbeit im Stahlwerk. 61 Einwohner werden ins KZ Neuengamme deportiert. Auf der AG Weser sterben 15 von ihnen. In Bremen gibt es schon im März 1944 Evakuierungslisten der SS, nach denen alle Zwangsarbeiter (nicht nur der KZ-Außenlager) in größere Sammelpunkte getrieben werden sollten, um von dort beim Anrücken der Alliierten in Marsch gesetzt zu werden. Kein Gefangener sollte lebend in die Hände der Alliierten fallen. Im ersten Quartal 1945 sind einem Arztbericht vom März 1945 zufolge in den sieben Bremer Neuengamme-Außenkommandos 515 KZ-Häftlinge ums Leben gekommen, verhungert, an Entkräftung verstorben, erfroren, erschlagen, 249 alleine im Kommando Schützenhof namentlich belegt, 55 im Kommando Blumenthal, 203 im Kommando Farge, 68 Tote im Lager Rießpott/Osterort. Bei einem Transport von 100 KZ-Häftlingen am 11. Januar 1945 aus diesem Außenlager kommen drei Häftlinge lebend in Neuengamme an. Der Todesmarsch von 2.500 bis 3.000 Häftlingen beginnt am 9. April 1945 in Farge und führt über Neuengamme an die Lübecker Bucht, wo die Überlebenden zusammen mit anderen Opfern der Evakuierungsmärsche auf die ,,Cap Arcona", ,,Thielbek" und ,,Athen" verladen werden. (Die Schiffe wurden durch britische Bomben versenkt, die Insassen kamen zumeist ums Leben). Ein Teil der Transportunfähigen wurde im Kriegsgefangenenlager Sandbostel mit Flecktyphus und Ruhr zurückgelassen. Alleine in Brillit (Kreis Rotenburg) wurden über 300 Tote begraben.

Brettheim und Reubach

Drei Bürger des Dorfes Brettheim bei Rot am See werden von SS und Wehrmacht unmittelbar vor Kriegsende erhängt. Sie hatten HJ-Mitgliedern, die weiterkämpfen wollten, die Waffen abgenommen.

,,Celler Hasenjagd"

8. April 1945: Während der Bombardierung des Celler Güterbahnhofs befand sich dort auch ein Häftlingstransport. Die flüchtenden Überlebenden wurden verfolgt und von SS-Leuten erschossen. Zusätzlich beteiligten sich Polizei sowie Zivilpersonen an diesem Massaker. Augenzeugen verglichen den Anblick der flüchtenden Häftlinge mit einer Hasenjagd.

Chemnitz

27. März 1945: Chemnitzer Gestapoleute erschießen im Wald bei Neukirchen sieben aus der Haft geflohene Antifaschisten.

Dortmund

    * 9. Februar 1945: Eine Verhaftungswelle beginnt; vom 7. März 1945 bis zum 12. April 1945 finden Exekutionen im Rombergpark und in der Bittermark statt.
    * 16. März 1945: Das Arbeitserziehungslager auf dem Gelände des Dortmund-Hörder Hüttenvereins wird aufgelöst. Die Gefangenen werden nach Bergen-Belsen gebracht, einige werden in der Bittermark erschossen.[3]
    * 12. April 1945: Letzte Exekution in Dortmund am Eisenbahngelände beim ev. Friedhof Hörde. Bis Kriegsende sterben tausende Kriegsgefangene im Stalag VI D, Westfalenhalle. Sie wurden schutzlos den Bombardements ausgesetzt. An diese Verbrechen erinnert das Mahnmal Bittermark.

Düsseldorf

16. April 1945: Versuch einiger Düsseldorfer Bürger, darunter der stellvertretende Polizeipräsident Franz Jürgens, die lokalen nationalsozialistischen Autoritäten festzusetzen, um Düsseldorf kampflos den amerikanischen Truppen zu übergeben. Fünf Bürger werden nach Urteil eines Standgerichts und auf Befehl des Gauleiters Friedrich Karl Florian erschossen. Das Urteil des Standgerichts wurde später vom Bundesgerichtshof bestätigt und erst 1999 in Folge des Gesetzes "zur Aufhebung nationalsozialistischer Unrechtsurteile" aufgehoben. Siehe auch Hauptartikel Aktion Rheinland.

Essen

    * 21. Februar 1945: Die Jüdinnen Klara Adolph und Julie Risse aus Essen werden verhaftet und später in Dortmund umgebracht.
    * Montagsloch, 12. März 1945: 35 russische Zwangsarbeiter und möglicherweise noch weitere Personen werden von der Essener Gestapo ermordet und vergraben.

Frankfurt am Main

    * 24. März 1945 Todesmarsch von etwa 400 KZ Häftlingen des KZ Frankfurt/Adlerwerke, ein Aussenlager des KZ Natzweiler, nach Buchenwald. Der Zug ging über Hanau, Gelnhausen, Schlüchtern, Neuhof, Eichenzell, Fulda nach Hünfeld. Mit dem Zug wurden sie von Hünfeld nach Buchenwald transportiert. Am 30. März 1945 trafen dort 280 Häftlinge ein. Nach einem weiteren Marsch nach Dachau kamen dort noch nicht einmal 40 Häftlinge aus den Adlerwerken lebend an und wurden später befreit.
    * 26. März 1945: 82 Frauen aus dem Gefängnis Frankfurt am Main werden nach Hirzenhain transportiert und dort von der SS erschossen.

Hagen

    * 12. April 1945: Die Gestapo erschießt in der Donnerkuhle bei Hagen zwölf Gefangene aus Hagener Gefängnissen, es waren acht deutsche und vier sowjetische Gefangene. Unter den deutschen Häftlingen befanden sich zwei ,,fahnenflüchtige" Wehrmachtsangehörige, ferner Bürger aus Altena, Düsseldorf, Wermelskirchen und Wuppertal.[4]

Hagen-Rummenohl

Sterbeckerhammer, 5. April 1945: 118 Zwangsarbeiter des Stalag VI A in Hemer aus Montenegro/Jugoslawien werden auf Befehl des Gauleiters Albert Hoffmann "abgeführt". Ziel (so die Akten im Lüdenscheider Stadtarchiv) "unbekannt". Später gehören 107 Jugoslawen, die erst kurz zuvor angekommen waren, zu den Mitte April 1945 von den US-Truppen befreiten rund 23.000 Kriegsgefangenen. Wenn es sich um die Häftlinge von Sterbeckerhammer handelte, so ist von mindestens elf auf Befehl Hoffmanns Ermordeten auszugehen. Die von einem Journalisten und damaligen VVN-Funktionär im Stadtarchiv recherchierten Quellen werden hinsichtlich ihrer Ansprache als Endphasenverbrechen von Fachhistorikern angezweifelt.

Hamburg

    * Bullenhuser Damm, Neuengamme: Am 20. April 1945 töten SS-Männer in der Schule Bullenhuser Damm 20 jüdische Kinder, die von NS-Ärzten zu grausamen Tuberkulose-Versuchen missbraucht worden waren.
    * 21. und 23. April 1945: 13 Frauen und 58 Männer werden aus dem Zuchthaus Fuhlsbüttel ins KZ Neuengamme gebracht und von der SS ermordet.
    * 21. bzw. 23. April 1945: Zwei Angehörige des Hamburger Zweigs der Widerstandsgruppe "Weiße Rose", Margarethe Mrosek und Dr. Curt Ledien, werden im KZ Neuengamme auf Befehl der Gestapo ermordet.

Hannover

6. April 1945: Angehörige der Gestapo-Dienststelle in Ahlem treiben vorwiegend sowjetische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter auf den Seelhorster Friedhof in Hannover und töten 154 Menschen. Am 2. Mai werden ,,belastete Nazis" von der US-Armee gezwungen, das Massengrab auszuheben: 526 Leichen werden entdeckt. 386 werden in einem Trauerzug zum Maschsee gefahren und am Nordufer bestattet.

Hemer

    * 10./11. April 1945: Acht Gefangene werden in Hemer von der Dortmunder Gestapo, die sich nach Hemer abgesetzt hatte, erschossen.

Herne

Ende März 1945: Verbringung von Gefangenen nach Dortmund. Dort vermutlich Exekution im Rombergpark

Herten

29. März 1945: Acht russische Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene werden im Hertener Wald von der SS erschossen und in Bombentrichter verscharrt. Gauleiter Albert Hoffmann soll dafür verantwortlich sein.

Hessentaler Todesmarsch

5. April 1945: Evakuierungsmarsch (Hessentaler Todesmarsch) von Häftlingen der Konzentrationslager Hessental und Kochendorf.

Hirzenhain

23. März 1945: 49 Frauen aus dem Arbeitserziehungslager Frankfurt-Heddernheim zur Außenstelle nach Hirzenhain transportiert. Während des Transports flohen 5 Frauen. Die verbliebenen 44 wurden mit 37 weiteren Frauen und 6 Häftlingen aus dem Lager am 26. März 1945 durch die SS erschossen.

Isenschnibbe bei Gardelegen
April 1945: Massaker in einer Scheune bei Isenschnibbe bei Gardelegen. 1017 KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter, darunter 63 jüdische Häftlinge, werden dabei ermordet. 24 Stunden vor der Befreiung durch die US Army wurden die Häftlinge am Ende eines Todesmarsches in eine steinere Scheune eingepfercht und diese anschließend in Brand gesteckt. Bei einem ersten Versuch konnten die Gefangen das Feuer austreten, doch beim zweiten Versuch wurde mit Maschinengewehren auf alles geschossen, was sich bewegte. Zusätzlich warf man Handgranaten in die Scheune.

Iserlohn

Mitte Februar 1945: Verhaftungen französischer Zwangsarbeiter in Iserlohn, Exekution im Rombergpark/Bittermark.

Kassel

Karfreitag 1945: Es werden 12 Gefangene des Zuchthauses Kassel-Wehlheiden (unter ihnen ein Wehrmachtsdeserteur) von der Gestapo liquidiert. Am Tag zuvor ermorden Gestapo und Polizei italienische Zwangsarbeiter, die am Bahnhof Wilhelmshöhe aus einem bombardierten Güterzug Lebensmittel erbeutet hatten.

Köln

    * 25. Oktober 1944: Elf ausländische Zwangsarbeiter werden in Köln-Ehrenfeld gehängt.
    * 10. November 1944: Öffentliche Hinrichtung von 13 Antifaschisten in Köln-Ehrenfeld, darunter der 16-jährige Bartholomäus Schink von den Edelweißpiraten.
    * 24. und 27. November 1944: Massenverhaftung der Kölner Gruppe des "Nationalkomitees Freies Deutschland". Die führenden Köpfe der Gruppe, Engelbert Brinker, Otto Richter und Wilhelm Tollmann, werden bei der Festnahme ermordet.
    * 10. Dezember 1944: Acht Widerstandskämpfer werden in Köln nach einem Feuergefecht mit der Gestapo in ihrem Unterschlupf in die Luft gesprengt.
    * 18. Januar 1945: Hinrichtung der deutsch-französischen Widerstandsgruppe um Martha Heublein aus Köln nach einem Volksgerichtsurteil in Siegburg.
    * 30. Januar 1945: An diesem Tag berichtet die Gestapo aus Köln, sie habe 500 Personen, darunter 220 Deutsche, verhaftet. Von Januar bis März 1945 wurden in Köln 1 800 in- und ausländische Widerstandskämpfer ermordet.

Koselitz

17. April 1945: Ungefähr 180 transportunfähige Zwangsarbeiter aus dem KZ Flossenbürg, welche im Aussenlager Gröditz eingesetzt waren, wurden in einem Steinbruch nahe der sächsischen Gemeinde Koselitz zusammengeschossen und verscharrt.

Leipzig

12. April 1945: 53 deutsche und ausländische Häftlinge aus zwei Leipziger Gefängnissen werden am Stadtrand ermordet. 13. April 1945: 32 deutsche, französische, österreichische und tschechoslowakische Polizeihäftlinge werden in einer Leipziger Wehrmachts-Kaserne ermordet.

Lippstadt

17. Dezember 1944: Verhaftungen in Lippstadt; drei Tage später Verbringung der Gefangenen nach Herne, von dort Ende März 1945 nach Dortmund zur Exekution im Rombergpark/Bittermark.

Lüdenscheid

    * 4. Februar 1945: Exekution von mindestens 14 sowjetischen Gestapo-Häftlingen im Arbeitserziehungslager Hunswinkel bei Lüdenscheid. Die Lüdenscheider Bürger Paul Anton Weber und Alex Usseler werden nach Dortmund gebracht und dort im März/April 1945 ermordet.
    * 9. April 1945: Exekution von drei deutschen Soldaten, denen Fahnenflucht vorgeworfen wurde (Alex Kamp, Fritz Gass, Heini Wiegmann) in Lüdenscheid. Ihre Leichen werden zur "Abschreckung" öffentlich zur Schau gestellt. Noch eine halbe Stunde vor Einmarsch der US-Truppen tötete ein Zahlmeister der Wehrmacht den als Gegner des NS-Regimes bekannten Friseur Hermann Massalsky, weil er Soldaten zur Desertion aufgefordert hatte.


Lüneburg

In den Tagen vom 7. bis 11. April 1945 kamen 256 KZ-Häftlinge in Lüneburg ums Leben. Sie kamen aus einem Lager in Wilhelmshaven und waren auf dem Weg nach Neuengamme. Die Häftlinge waren größtenteils antifaschistische Widerstandskämpfer der französischen Résistance.

Ein Teil der Häftlinge starb am 7. April 1945 bei einem Bombenangriff auf den Lüneburger Bahnhof zusammengepfercht in Viehwaggons oder wurden in den Tagen danach durch Marinesoldaten und einen SS-Mann erschossen. Allein am 11. April 1945 fielen 60 bis 80 Männer einer Hinrichtung zum Opfer. Geflohene Häftlinge wurden von Polizei und einigen Lüneburger Bürgern gejagt und wieder gefasst und so einige Tage vor Kriegsende noch ermordet. Die Toten wurden später in einem Waldstück bestattet, wo das Mahnmal im Tiergarten die Toten ehrt und die Geschichte dieses Verbrechens wachhält.

Lünen

November 1944: Verhaftungen in Lünen, Betroffene werden später in Dortmund getötet.

Meinerzhagen

29. März 1945 (Gründonnerstag): Verhaftungen in Meinerzhagen; die Opfer werden später in Dortmund ermordet: Vier unbekannte Russinnen und Ernst Hollweg, Jakob Junglas, Friedrich-Wilhelm Kessler sowie Fritz Müller, Arbeiter beim Wehrwirtschaftsführer Hans Joachim Fuchs (Fa. Otto Fuchs), der auch für ihre Verhaftung gesorgt hatte.

Meschede

22. März 1945 : 80 Ausländer, vor allem sowjetische Zwangsarbeiter, werden aus dem Lager Suttrop und aus der Sauerlandhalle in Warstein abgeholt und auf einer Wiese zwischen Eversberg und Meschede erschossen (siehe Warstein). In Fulmecke (nahe Waldstraße) werden die Ermordeten zwei Jahre später bestattet, nachdem sie auf der Kuhweide gefunden wurden.

Mörfelden

21. März 1945: Wenige Kilometer südlich von Mörfelden werden am Rhein die sechs Arbeiter Georg Eberhardt, Cerry Eller, Johann Eller, Nikolaus Lerch, Jakob Schuch (alle Nierstein) und Rudolf Gruber (Oppenheim) ermordet, weil sie beabsichtigt hätten, Unruhe zu stiften. Vor der Hinrichtung wurden die Opfer grausam misshandelt. Der Arzt Dr. Zimmermann schreibt nach der Obduktion von körperlichen Misshandlungen und "die linke Hand des Schuch bei Faustschluß festverkrampft". Als letztes Zeichen des Widerstandes hatte Jakob Schuch noch einmal die linke Faust erhoben.

,,Mühlviertler Hasenjagd"

1./2. Februar 1945: Ungefähr 500 Häftlinge unternehmen einen Fluchtversuch aus dem Todesblock 20 des KZs Mauthausen. Nur 150 von ihnen gelang vorerst die Flucht. Alle, die nicht in die Wälder entkommen konnten, und 75 im Block zurückgebliebene Kranke wurden in derselben Nacht noch exekutiert. Der Großteil der Flüchtigen wurde aufgegriffen und meistens an Ort und Stelle erschossen oder erschlagen. Nur 11 Flüchtende überlebten.[5]

München

29. April 1945: Im Perlacher Forst werden ca. 150 Gestapohäftlinge von ihren Bewachern ermordet.

Neuss

Anfang Mai 1945: Der Neusser Bürger Heinrich Glassmacher, Maat auf dem Minensucher "M 612", wird mit zehn weiteren jungen Matrosen in Soderborg/Dänemark auf Anweisung der Marineleitung erschossen. Unter Führung von Glassmacher hatten die Matrosen das Auslaufen des Schiffes verhindert, um den Kampf nicht weiter fortzusetzen.

Ohrdruf

30. Januar 1945: Eintausend Zwangsarbeiter werden nach Bergen-Belsen transportiert, unzählige sterben. Sie hatten als Sklavenarbeiter im Außenkommando Ohrdruf S III vom KZ Buchenwald seit November 1944 ein unterirdisches Hauptquartier für Adolf Hitler gebaut.

Penzberg
Ende April 1945: Angesichts der bevorstehenden Verwüstung der oberbayerischen Bergwerksstadt Penzberg haben Antifaschisten (im Zusammenhang mit der "Freiheitsaktion Bayern") gewaltsam die Verwaltung übernommen, um die Stadt kampflos zu übergeben. Wehrmacht, SS und "Werwölfe" gehen gegen die Antifaschisten vor und ermorden 16 Bürger. Das Verbrechen wurde als Penzberger Mordnacht bekannt.

Plettenberg

Anfang März 1945: Zwei Arbeiter aus Plettenberg werden verhaftet, nach Dortmund gebracht und dort exekutiert.

Poppenhausen

Im Außenlager des Arbeitserziehungslagers Römhild werden kurz vor Kriegsende 70 marschunfähige Häftlinge in eine Sandhöhle gesperrt und getötet, indem der Höhleneingang gesprengt wird.

Ratingen

6. April 1945: Mindestens zwölf Personen werden im Kalkumer Wald bei Ratingen von drei Düsseldorfer Gestapobeamten erschossen. Es waren sechs Deutsche, drei Sowjetbürger und drei Niederländer. Kriminalkommissar Harnischfeger war der Exekutionsleiter. Harnischfeger wurde zum Tode verurteilt, auf lebenslänglich begnadigt und bald entlassen; später wurde er leitender Kriminalkommissar in einer deutschen Großstadt. (siehe "Menschen wie wir" - Mahnmal für die im Kalkumer Wald ermordeten Zwangsarbeiter, hg. vom Stadtarchiv Ratingen 2000).

Rechnitz

24./25. März 1945: Beim Massaker von Rechnitz im österreichischen Burgenland werden ungefähr 180 ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter in der Nähe des sogenannten Kreuzstadls ermordet.

Sandbostel

In den letzten Kriegswochen bis April 1945: 3 000 Insassen des KZ Neuengamme werden in das Strafgefangenen- und KZ-Auffanglager Sandbostel, nördlich von Bremen, gebracht und kommen dort ums Leben.

Schwetig

31. Januar 1945: Die Häftlinge des Gestapo-Arbeitserziehungslagers ,,Oderblick" werden mit dem Ziel KZ Sachsenhausen deportiert und auf Transport, d. h. Todesmarsch geschickt. Ca. 70 kranke Häftlinge werden in die Krankenbaracke eingeschlossen und verbrannt. Danach werden auch alle anderen Baracken niedergebrannt.

Siegen-Wittgenstein

    * November 1944: eine unbestimmte Zahl von Zwangsarbeitskräften, von denen nur eine - Nadja Potemkina - dem Namen nach bekannt ist, wird in Siegen an der Mauer des Kaisergarten-Bunkers erschossen.
    * Am 3. April 1945 wird in Klafeld Ignatz Bruck wegen Hissens einer weißen Fahne von Volkssturmangehörigen festgenommen, mißhandelt und öffentlich erschossen, nachdem die Täter zunächst erfolglos versuchten, ihn zu erhängen.
    * Im April 1945 werden in Eiserfeld drei Zwangsarbeiter, die angeblich versuchten, zu den herannahenden US-Truppen überzulaufen, durch Genickschuß hingerichtet. Weitere Tötungen von Zwangsarbeitskräften in der Endphase sind überliefert aus Aue, dem Raum Berleburg, aus Erndtebrück, Feudingen, Netphen, Niederschelden, Siegen, Steinbach, Weidenau, Womelsdorf. Täter waren Angehörige der Gestapo, der SS und der Wehrmacht.[6]

Sonnenburg

31. Januar 1945: Es werden über 810 Häftlinge des Zuchthauses Sonnenburg ermordet.

Stein an der Donau, Krems an der Donau und Hadersdorf am Kamp [Bearbeiten]

6. April und 7. April 1945: Der Leiter der Strafanstalt Stein an der Donau verfügt die Freilassung der Gefangenen; SS und Volkssturm erschießen unter dem Vorwand, eine Revolte niederzuschlagen, über 380 Menschen. Am Tag darauf werden 60 Entlassene, die dem Massaker entkommen waren, an der Kampbrücke in Hadersdorf von der SS gestellt und anschließend ermordet.[7]

Stukenbrock

31. März 1945 (Ostermontag): Das Stalag 326 Stukenbrock wird von den Deutschen geräumt. Vorher werden Teile der Lagerbelegschaft nach Osten verlegt.

Treuenbrietzen (Massaker von Treuenbrietzen)

23. April 1945: 131 italienische Militärinternierte, die als Zwangsarbeiter in einer Munitionsanstalt in Treuenbrietzen arbeiten mussten, werden in einem nahegelegenen Waldstück von Wehrmachtsangehörigen getrieben, wo sie bis auf 4 Überlebende erschossen werden. Die Rote Armee hat am 21. April 1945 Treuenbrietzen befreit und liegt nur wenige 100 m entfernt vom Ort des Massakers.

Warstein, Langenbachtal, Eversberg

20.-22. März 1945: 57 ausländische Zwangsarbeiter aus dem Lager Suttroper Schule in Warstein werden auf Befehl des SS-Generals Hans Kammler am 20. März erschossen. Am nächsten Tag werden 71 Arbeiter aus dem Lager Sauerlandhalle geholt und erschossen. Am 22. März werden 80 Ausländer aus dem selben Lager abgeholt und bei Eversberg ermordet. Anschließend wird die Sauerlandhalle von der SS angezündet. Französischen Arbeitern gelingt es, tausende eingeschlossene Russen aus der Halle zu befreien. Kammler hatte nach einer Reise nach Berlin verkündet: "Das Fremdarbeiterproblem wird für die deutsche Bevölkerung existenzbedrohend. Wir müssen jetzt Vergeltung üben. Wir müssen die Zahl der Fremdarbeiter dezimieren."

Wedel

Frühjahr 1945: Zehn Männer aus dem niederländischen Putten kommen im Außenlager Wedel des KZ Neuengamme ums Leben. Am 2. Oktober 1944 hatten SS und Wehrmacht in Putten eine "Vergeltungsaktion" durchgeführt: 661 Männer wurden aus dem zuvor zerstörten Dorf bei Amersfoort entführt, nur 49 überlebten die Deportation, alle anderen wurden in Deutschland ermordet, darunter viele im KZ Neuengamme.

Weimar

5. April 1945: Gestapobeamte bringen 149 Insassen des Polizeigefängnisses in Weimar um.

Wenzelnbergschlucht bei Solingen

13. April 1945: 71 Gefangene werden in der Wenzelnbergschlucht bei Solingen von Gestapo umgebracht.

Wuppertal

Ende Februar/Anfang März 1945: Auf dem Burggrafenberg im Staatsforst Burgholz auf einer Lichtung nahe dem Schießstand der Wuppertaler Polizei werden unter Beihilfe der Wuppertaler Kriminalpolizei sechs Frauen und 24 Männer von der Gestapo erschossen. Es handelte sich um Zwangsarbeiter aus der UdSSR. Die Namen der Erschossenen blieben unbekannt, mit Ausnahme des Namens Helena Matrosova, einer ukrainischen Lehrerin.


[...]

Literatur

    * Gerhard Paul: ,,Diese Erschießungen haben mich innerlich gar nicht mehr berührt". Die Kriegsendphasenverbrechen der Gestapo 1944/45. In: Gerhard Paul, Klaus-Michael Mallmann (Hg.): Die Gestapo im Zweiten Weltkrieg. ,,Heimatfront" und besetztes Europa. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2000. ISBN 3-89678-188-X.
    * Sven Keller: Verbrechen in der Endphase des Zweiten Weltkrieges - Überlegungen zu Abgrenzung, Methodik und Quellenkritik. In: Cord Arendes, Edgar Wolfrum, Jörg Zedler (Hg.): Terror nach Innen. Verbrechen am Ende des Zweiten Weltkrieges. (Dachauer Symposien zur Zeitgeschichte, Bd. 6) Göttingen 2006.
    * Edgar Wolfrum: Widerstand in den letzten Kriegsmonaten und Endphasenverbrechen. In: Peter Steinbach, Johannes Tuchel (Hg.): Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur 1933-1945. Lukas, Berlin 2004, ISBN 3-936872-37-6.



Aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Endphaseverbrechen (14. Oktober 2008)

...



Textaris(txt*bot)

Quote[...] Distomo (griechisch Δίστομο (n. sg.)) ist ein griechische Ortschaft am Fuße des Parnassos-Gebirge. In der Nähe des Ortes befindet sich das Kloster Hosios Loukas aus byzantinischer Zeit.

Distomo war im Zweiten Weltkrieg Schauplatz einer der grausamsten Vergeltungsmaßnahmen der deutschen Wehrmacht.

Am 10. Juni 1944 erschossen Angehörige eines Regimentes der 4. SS-Polizei-Panzergrenadier-Division im Zuge einer an den Einwohnern der griechischen Ortschaft Distomo verübten ,,Vergeltungsaktion" 228 der - an Partisanenkämpfen unbeteiligten - ca. 1.800 Dorfbewohner. Unter den Opfern befanden sich vor allem alte Menschen, Frauen, 34 Kinder im Alter von einem bis zehn Jahren und vier Säuglinge im Alter von zwei bis sechs Monaten. Das Dorf wurde niedergebrannt. Derselbe SS-Verband hatte beim Blutbad von Klissoura am 5. April 1944 zusammen mit bulgarischer Miliz 215 Männer, Frauen und Kinder niedergeschossen, um Partisanenanschläge auf zwei deutsche Soldaten zu rächen[1].

Anlass zu dem Blutbad war die Erschießung von drei deutschen Soldaten durch Partisanen. Die deutsche Einheit war bei der Rückkehr von einer erfolglosen Jagd auf Widerständler in einem Nachbardorf in einen Hinterhalt geraten.

Im offiziellen Gefechtsbericht der 2. Kompanie des SS-Polizeigrenadier-Regiments der 4. SS-Polizei-Panzergrenadier-Division vom 10. Juni 1944 heißt es außerdem, dass aus dem Ort mit Granatwerfern, Maschinengewehren und Gewehren auf die deutschen Soldaten geschossen worden sei. ,,Ich habe daraufhin", fährt der Bericht des Kompaniechefs Fritz Lautenbach fort, die ,,Feuereröffnung und den Angriff mit allen zur Verfügung stehenden Waffen auf Distomon befohlen. Nachdem das Dorf gesäubert war, wurden insgesamt 250 bis 300 tote Bandenangehörige und Bandenverdächtige gezählt." Die historische Forschung kommt hingegen zu einem anderen Ergebnis, so hat auch das Bonner Landgericht in seinem Urteil vom 23. Juni 1997 festgestellt: ,,Im Laufe des Vormittags des 10. 6. 1944 erreichten die Truppen von Lewadia aus kommend Distomo, hielten sich dort mehrere Stunden auf und verhörten den Bürgermeister und den Popen bezüglich des Aufenthalts bzw. Durchzugs von Partisanen. Am Tag zuvor waren etwa dreißig Partisanen aus Desfina eingetroffen und nach Stiri weitergezogen. Auf Grund dessen zog eine motorisierte Kolonne in Richtung Stiri aus. Die Kolonne wurde kurz vor Stiri angegriffen und zog sich unter Verlusten zurück. Nach der Rückkunft in Distomo wurden zunächst zwölf Gefangene und anschließend die gesamte im Ort verbliebene Bevölkerung ohne Rücksicht auf Alter und Geschlecht umgebracht, die Häuser wurden systematisch durchsucht und anschließend niedergebrannt. Insgesamt wurden etwa 218 Menschen ermordet."

Bei der Aktion kam es nach Augenzeugenberichten zu sadistischen Exzessen: ,,Männer wie Kinder wurden wahllos erschossen, Frauen vergewaltigt und niedergemetzelt, vielen schnitten die Soldaten die Brüste ab. Schwangere Frauen wurden aufgeschlitzt, manche Opfer mit dem Bajonett gemeuchelt. Anderen wurden die Köpfe abgetrennt oder die Augen ausgestochen."[2]


Vor griechischen Gerichten:

Auf die Klage von Kindern der Opfer von Distomo wurde die Bundesrepublik Deutschland in einem erstinstanzlichen Versäumnisurteil des Landgerichts Livadia im Oktober 1997 zur Zahlung von 37,5 Millionen Euro verurteilt. Ein Revisionsantrag der Bundesrepublik Deutschland wurde im Januar 2000 vom Areopag, dem höchsten griechischen Gericht, zurückgewiesen. Die Zwangsvollstreckung, die in Vermögen der Bundesrepublik Deutschland betrieben wurde, welches in Griechenland gelegen war (u.a. Pfändung des Goethe-Instituts in Athen), konnte im letzten Moment durch gegen die Vollstreckung eingelegte Rechtsbehelfe abgewendet werden. Die griechische Regierung weigerte sich, die nach griechischem Recht notwendige Einwilligung in die Zwangsvollstreckung zu erteilen. Der dagegen von den Klägern beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) eingelegte Antrag wurde abgewiesen (Beschluss vom 12. Dezember 2002, 59021/00 - Kalogeropulou u.a. ./. Griechenland und Deutschland).


Vor deutschen Gerichten:

Gegen den Kompaniechef und dessen Vertreter wurde unmittelbar nach dem Massaker ein strafrechtliches Kriegsgerichtsverfahren wegen Missachtung der Weisung des Oberbefehlshabers Süd-Ost eingeleitet, nach der nur höhere Truppenführer im Einvernehmen mit den zuständigen Feldkommandanturen Vergeltungsmaßnahmen befehlen durften. Der Kompaniechef und sein Vertreter starben allerdings wenige Monate später an der Front; die Ermittlungen wurden daraufhin eingestellt.

Die von den Klägern in Deutschland betriebene zivilrechtliche Klage blieb vor dem LG Bonn, OLG Köln und schließlich vor dem (BGH Urteil vom 26. Juni 2003, AZ: III ZR 245/98) sowie vor dem Bundesverfassungsgericht (Nichtannahmebeschluss vom 15. Februar 2006, AZ: 2 BvR 1476/03) erfolglos.


Vor Zivilgerichten in Italien:

Das oberste italienische Zivilgericht, der römische Kassationsgerichtshof, entschied 2008, dass Überlebende des Massakers von Distomo in Italien Entschädigungsansprüche gegen Vermögenswerte des deutschen Staates in Italien durchsetzen können. Der Anwalt der Kläger erwirkte die Eintragung einer Hypothek auf das deutsche Kulturinstitut Villa Vigoni, der nun die Zwangsversteigerung droht.[3]

Einzelnachweise:
   1. ↑ Militärgeschichtliches Forschungsamt (Hrsg.): Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Bd.5/2: Organisation und Mobilisierung des deutschen Machtbereiches, Stuttgart 1999, ISBN 3-421-06499-7, S.162
   2. ↑ Der Spiegel 1998/Nr. 1, S. 43: "Blutbad im Bergstädtchen"
   3. ↑ Frankfurter Allgemeine Zeitung, 7. Juni 2008, S.5


Literatur:
    * Boysen, Kriegsverbrechen im Diskurs nationaler Gerichte, AVR (Archiv des Völkerrechts) 44 (2006), 363 ff.
    * Fleischer, Hagen: "Endlösung" der Kriegsverbrecherfrage - Die verhinderte Ahndung deutscher Kriegsverbrechen in Griechenland. in: Frei, Norbert (Hg.): Transnationale Vergangenheitspolitik - Der Umgang mit deutschen Kriegsverbrechen in Europa nach dem zweiten Weltkrieg. S. 474 - 535. Göttingen 2006 ISBN 3-89244-940-6
    * Verlegerkomitee (Hg.): Schwarzbuch der Besatzung (gr. / dt.) Athen o.J.




Aus: "Distomo" (7. September 2008)
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Distomo

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Quote[...] Nach dem Urteil des höchsten griechischen Gerichts zum SS-Massaker von Distomo und zur Entschädigungspflicht der Bundesrepublik stehen jetzt die ersten Pfändungen an.

"Liebe Kameraden! Jeder von Euch sollte in dieser Stunde an einen denken, mit dem er während des Krieges Schulter an Schulter marschiert ist, und der ihm ein Freund und Kamerad war."

Vergangene Woche im österreichischen Gröbming. Ehemalige Angehörige der 4. SS-Polizei-Division ehren ihre gefallenen Kameraden.

Seit 25 Jahren treffen sie sich regelmäßig an gleicher Stelle - mit wohlwollender
Unterstützung durch die Landsmannschaft und das örtliche Bürgermeisteramt.

Dabei hat gerade diese Division eine Blutspur hinterlassen, die bis heute international für Empörung sorgt. Kriegsverbrechen grausamster Art - von Russland bis nach Griechenland.

Distomo, 10. Juni 1944. Angehörige der 4. SS-Polizei-Division brennen das Dorf bis auf die Grundmauern nieder. Rache für einen Partisanenüberfall, 5 Kilometer außerhalb des Dorfes. Mehr als 200 Griechen werden erschossen, erschlagen, abgeschlachtet - unschuldige Opfer, die nichts mit dem Zwischenfall zu tun hatten.

Das Massaker der SS wird für die Überlebenden zum Trauma. Selbst das Heereskommando der Wehrmacht spricht spricht kurz darauf von einem Verstoß gegen das Kriegsrecht, wie dieses Dokument vom Juli ´44 belegt.

56 Jahre danach wollen die Kameraden von einst von alldem nichts mehr wissen.

SS-Mann
"Wenn wirklich ein Schuldgefühl vorhanden gewesen sein könnte, kurz nach der Sache. Oder wenn man noch daran irgendwie Erinnerungen hat, dann wird das nach so langer Zeit wird das abgebaut. Das verblaßt und verschwindet."

SS-Mann
"Im Grunde genommen sind diese angeblichen Massaker auch Notwehr, nicht."

Notwehr ? Hier in Distomo erinnert man sich bis heute ganz anders. 218 ausgelöschte Leben, selbst Babys wurde der Bauch aufgeschlitzt.

Pagoula Skouta
Überlebende des Massakers von Distomo
"Ich habe fast alle verloren. Meine Eltern, meine Brüder, meine Schwestern. Alle am selben Tag. So ein Verlust. Für´s ganze Leben. Auch meine Cousins und Cousinen. Ja."

Über 50 Jahre hoffte man in Distomo vergeblich auf eine Entschädigung für das grausame Massaker. Doch Deutschland stellte sich sturr. 1995 entschlossen sich deshalb 269 Betroffene zu einer Sammelklage.

Einer, der diese Klage maßgeblich auf den Weg brachte, ist Professor Sfountouris - aufgewachsen in einem Schweizer Waisenhaus. Auch er verlor bei dem Massaker seine Eltern. Lange hat er auf eine Geste der Versöhnung gehofft, heute ist er verbittert.

Agyris Sfontouris
Überlebender des Massakers von Distomo
"Die Art und Weise, wie Deutschland mit der Geschichte umgegangen ist, auch konkret in unserem Fall, ist entwürdigend. Alle Möglichkeiten, das Gespräch zu suchen, sind gescheitert. Es blieb uns wirklich nichts anderes übrig, als über den gerichtlichen Weg dieses Thema mit Deutschland zu diskutieren."

Anfang Mai entschied der Oberste Gerichtshof in Athen in letzter Instanz: Die Bundesrepublik muß den Überlebenden von Distomo Schadensersatz zahlen. Umgerechnet 56 Millionen Mark plus Zinsen.

Doch die Regierung in Berlin weigert sich noch immer, das Urteil zu erfüllen.

Heinz Düx
Sachverständiger für NS-Entschädigungsfragen
"Die Tendenz der Bundesrepublik ging immer dahin, Entschädigungsforderungen möglichst von sich wegzuschieben, zu verzögern, oder: Wenn sich eine Möglichkeit nach dem Gesetzestext ergab, nicht zahlen zu müssen. Und das zieht sich über die gesamten 55 Jahre, die seit der totalen Kapitulation bisher verstrichen sind."

Hier in Athen aber ist man nicht mehr bereit, die deutsche Haltung in diesem Punkt zu tolerieren. Rechtsanwalt Joannis Stamoulis, der für die Kläger von Distomo 56 Millionen Mark plus Zinsen erstritten hat, will nun zwangsvollstrecken. Deutsche Liegenschaften in Griechenland sollen schnellstmöglich unter den Hammer.

Joannis Stamoulis
Anwalt der Kläger von Distomo
"Ich habe zunächst vier Objekte im Auge, nämlich das Deutsche Ärchälogische Insitut, das Goethe-Institut und die deutschen Schulen in Athen und Thessaloniki. Und ich denke, dass die öffentliche Zwangsversteigerung dieser Immobilien zwischen 40 und 50 Millionen Mark erbringen wird."

Beim Goethe-Institut im Zentrum von Athen nimmt man die Ankündigungen des Anwalts ernst. Letzte Woche herrscht noch keine Panikstimmung, aber die Leitung des Hauses hat sich bereits über den Tag X Gedanken gemacht.

Abed Naumann
Goethe-Institut Athen
"Sollte es tatsächlich zu einer Zwangsversteigerung kommen, dann werden wir uns sofort mit unserer Zentrale oder mit der Botschaft in Verbindung setzen. Denn wir wollen ja unsere Kulturarbeit fortsetzen. Welche Lösung sich dann anbietet, das wird sich dann herausstellen. Aber ich glaube nicht und hoffe auch nicht, dass wir zu dieser Situation kommen, wo uns die Polizei dann raussetzt."




Aus: "Distomo" (Zuletzt aktualisiert: 14. Juni 2002, 18:12 Uhr)
Quelle: http://www.mdr.de/fakt/140912.html


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Quote[...] Das US-Verteidigungsministerium sorgt sich um die Unterhaltung der Soldaten. Nachdem es immer wieder Probleme mit Soldaten gegeben hatte, die auf Social-Networking-Websites Bilder oder Informationen veröffentlichten, wurde nun das Videoportal TroopTube.tv eröffnet, das vom Pentagon kontrolliert wird. Voriges Jahr hatte das Pentagon begonnen, den Zugriff auf Videoportale wie YouTube zu blockieren, allerdings nutzte das Militär die Videoportale, um selbst Videos zu verbreiten, beispielsweise von der Multinationalen Truppe im Irak.

TroopTube.tv, das von der Pentagon-Abteilung Military OneSource betrieben wird, soll es den fernab ihrer Heimat stationierten Soldaten ermöglichen, mit Freunden und der Familie auch über Videobotschaften zu kommunizieren, ohne dass die Sicherheit beeinträchtigt wird oder geheime Informationen durchsickern. Zwar können alle Internetnutzer darauf zugreifen und sich die Videos ansehen, aber diese werden erst einmal kontrolliert. Noch befinden sich in dem Portal wenige Videos. Ein Film zeigt General David Petraeus, der zu den Soldaten spricht, andere Videos berichten über Veranstaltungen oder übermitteln Grüße an Angehörige. (fr/Telepolis) 


Quote13. November 2008 12:48
YouKill.com wäre doch ein viel besserer Name
Skirsekarks (mehr als 1000 Beiträge seit 31.07.00)

Oder YouServe.com?

Quote13. November 2008 13:17
Re: YouKill.com wäre doch ein viel besserer Name (Editiert vom Verfasser am 13.11.08 um 13:26)
Onkel Bräsig (mehr als 1000 Beiträge seit 12.07.07)

YoullDie.gov

Oder noch besser: YoullDieFor.gov



Quote13. November 2008 12:08
N24 Dokus rund um die Uhr...na super...
Clit_Commander (mehr als 1000 Beiträge seit 26.12.04)

Ich betrachte N24 mit ihren billig eingekauften Hurra-Waffen-Dokus
als einen frühen Ableger dieser trooptube Sache...Wo anders kann man
sich mindestens 6 Stunden am Tag US Waffensysteme zeigen lassen??


Quote13. November 2008 13:27
Hiram Johnson: "the first casualty when war comes, is truth"
ylai (mehr als 1000 Beiträge seit 11.05.01)

... muss ich unweigerlich an den Spruch des ehemaligen
(republikanischen) Gouvaneur und Senator aus Kalifornien denken, wenn
ich diese Meldung lese.



Aus: "Pentagon startet Videoportal für Soldaten" (13.11.2008)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/Pentagon-startet-Videoportal-fuer-Soldaten--/meldung/118832


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Quote[...] Berlin (dpa) - Soldaten im Auslandseinsatz werden künftig besser bezahlt. Das entschied der Bundestag. Die Aufstockung ist Teil der Reform des Dienstrechts.

...


Aus: "Newsticker: Soldaten im Auslandseinsatz werden besser bezahlt" (12.11.2008 )
Quelle: http://newsticker.welt.de/index.php?channel=new&module=dpa&id=19530620


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#278
Quote[...] Petra Karin Kelly (* 23. November 1947 in Günzburg; † 1. Oktober 1992 in Bonn) war eine deutsche Politikerin, Friedensaktivistin und Gründungsmitglied der Partei Die Grünen.

Petra Karin Lehmann wurde als Tochter deutscher Eltern in Günzburg an der Donau geboren. Der Vater verließ die Familie, als sie sieben Jahre alt war. Die Mutter arbeitete ganztags, so dass die Tochter von der Großmutter aufgezogen wurde. Nach der Heirat der Mutter mit dem amerikanischen Offizier John E. Kelly änderte sich der Familienname in Kelly. Die Familie zog 1960 in die USA um. Von 1966 bis 1970 studierte sie Politische Wissenschaften und Weltpolitik in Washington D.C. und war dort auch hochschulpolitisch aktiv.

[...] Unter nicht völlig geklärten Umständen wurde Kelly von ihrem Lebensgefährten Gert Bastian im Schlaf mit dessen Pistole getötet. Dieser erschoss sich anschließend selbst. Der genaue Todeszeitpunkt Kellys konnte auf Grund des späten Auffindens der Leichen erst am 19. Oktober 1992 nicht mit Sicherheit festgestellt werden, als Todeszeitpunkt angenommen wird die Nacht zum 1. Oktober 1992.

[...] In Barcelona befindet sich im Park ,,Viver dels Tres Pins" auf dem Montjuic ein kleiner Garten, der 1993 Petra Kelly gewidmet wurde. In ihm befindet sich auch eine Skulptur der Künstlerin Olga Ricart. Die Skulptur ist recht klein und zeigt einen jungen Frauenkörper, der sich an eine ovale Form schmiegt. Die Haare verdecken das Gesicht. Die Skulptur trägt die folgende katalanische Inschrift:

    «No hi ha un Camí vers la Pau / La Pau és l'únic Camí / Petra Kelly / Dia de la Terra 1993»

    ,,Es gibt keinen Weg zum Frieden / Der Friede ist der einzige Weg / Petra Kelly / Gebaut 1993"

[...]


Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Petra_Kelly (24. Oktober 2008)

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Quote[...] Gert Bastian (* 26. März 1923 in München; † 1. Oktober 1992 in Bonn) war ein deutscher General und Politiker (Die Grünen).

[...] Bastian war während des Zweiten Weltkriegs Offizier und an der Ostfront im Einsatz. In der Nachkriegszeit folgte ein kurzes Intermezzo in der Privatwirtschaft. Danach war er von 1956 bis 1980 Soldat der Bundeswehr, zuletzt als Divisionskommandeur im Dienstgrad eines Generalmajors.

Bastian war Gegner der geplanten Stationierung von Mittelstreckenraketen mit nuklearem Sprengkopf in Europa (NATO-Doppelbeschluss) und schloss sich der Friedensbewegung an, die er an führender Stelle mitorganisierte. Dabei lernte er Petra Kelly kennen, die seine Lebensgefährtin wurde. Zunächst war Bastian auch Mitglied im Rotary-Club Würzburg, verließ diesen jedoch nach zunehmender Kritik an seinem Engagement für die Friedensbewegung. Anwürfe unterstellen Bastian immer wieder die Mitgliedschaft bei den Freimaurern, was jedoch von späteren Chronisten bestritten wird.

1980 initiierte er zusammen mit Josef Weber den ,,Krefelder Appell" gegen die Stationierung neuer Atomraketen in Europa. Seine Gegner warfen ihm vor, dass sein Auftreten gegen atomare Mittelstreckenraketen der NATO nicht glaubwürdig sei. Es stehe in eklatantem Widerspruch zu seinem Verhalten als Kommandeur der 12. Panzerdivision in Veitshöchheim, wo er sogar kurz vor seinem Ausscheiden aus der Bundeswehr noch Manöver leitete, bei denen der Einsatz von Atomwaffen geübt wurde. Andere Vorwürfe gingen dahin, das plötzliche Auftreten des ehrgeizigen Bastian als Atomwaffengegner sei auf mangelnde weitere Karriereperspektiven in der Bundeswehr und seine bevorstehende Pensionierung wegen Erreichen der Altersgrenze zurückzuführen.

1981 gründete er mit anderen ehemaligen Generalen die Gruppe ,,Generale für den Frieden", der später vorgeworfen wurde, sie sei vom Ministerium für Staatssicherheit der DDR mit angeregt und mitfinanziert worden. Der Verdacht, Bastian selbst habe ebenfalls für das MfS gearbeitet, wurde durch das Auffinden von Unterlagen, die einigen Interpretationsspielraum zulassen, immer wieder diskutiert.

Bastian war vom 29. März 1983 bis 18. Februar 1987 für eine Wahlperiode Mitglied des Deutschen Bundestages. Er wurde über die Landesliste Bayern der Grünen gewählt. Zwischen dem 10. Februar 1984 und dem 18. März 1986 war er fraktionsloser Abgeordneter – sein zeitweises Ausscheiden aus der Fraktion der Grünen beruhte darauf, dass er sich dem damals in dieser Partei geltendem Rotationsprinzip widersetzte und sein Abgeordnetenmandat nicht, wie von der Partei gefordert, nach der Hälfte der Legislaturperiode zur Verfügung stellte.

In den achtziger Jahren wurde er zusammen mit Petra Kelly sowie den ,,Generalen für den Frieden" von der DDR und deren Medien hofiert.

Gert Bastian wurde am 19. Oktober 1992 mit seiner Lebensgefährtin Petra Kelly in der gemeinsamen Wohnung in Bonn-Tannenbusch tot aufgefunden. Nach dem Polizeibericht hatte Bastian seine Lebensgefährtin im Schlaf mit einer Pistole vom Typ Derringer erschossen und sich anschließend selbst getötet.

[...]


Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Gert_Bastian (19. Oktober 2008)

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Quote[...] Mit dem Ende der Blockkonfrontation und dem Aufflammen neuer Kriege und Bürgerkriege, ethnischer Säuberungen und Massaker gegen die Zivilbevölkerung habe sich die Mehrheit der Partei zu einer Neubewertung des Militärs durchgerungen, heisst es in dem Beschluss.

«Unter bestimmten Rahmenbedingungen kann Militär einen notwendigen Beitrag zur Gewalteindämmung, Gewaltverhütung und Friedenskonsolidierung leisten», wird festgehalten. Derartige Einsätze könnten aber bestenfalls Friedensprozesse unterstützen. Zivile Konfliktbearbeitung bleibe Leitidee grüner Friedenspolitik. Die Nato müsse ihre Aufgaben neu ausrichten und dürfe sich nicht als Konkurrenzorganisation zu den Vereinten Nationen verstehen.

Die deutsche Bundeswehr soll nach Meinung der Grünen moderner und kleiner werden; angestrebt wird eine Freiwilligenarmee von etwa 200'000 Soldaten. Die Abrüstungspolitik solle wieder aufgenommen werden. Dazu gehöre auch ein Abzug der in Deutschland und Europa gelagerten US-Atomwaffen.

Afghanistan als Prüfstein

In der Diskussion äusserten sich nur wenige Redner kritisch zu dem Antrag, der auf die Arbeit einer friedenspolitischen Kommission zurückgeht. Roland Vogt, Mitbegründer der Grünen, monierte, die aus der Friedensbewegung hervorgegangene Partei bewege sich damit in die falsche Richtung. Werner Köhler aus Schleswig-Holstein kritisierte die unklare Linie der Bundestagsfraktion zum Bundeswehreinsatz in Afghanistan. Dort sei ein geordneter Rückzugsplan nötig, statt immer wieder das Bundeswehrmandat zu verlängern.

Die Parteichefin Claudia Roth hielt dem entgegen, die Grünen blieben die Partei der Gewaltfreiheit, könnten aber nicht die Augen davor verschliessen, dass es Gewalt auf der Welt gebe. Der verteidigungspolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Winfried Nachtwei, versicherte, es bleibe beim Primat der zivilen Politik zur Lösung von Konflikten.


Aus: "Deutsche Grüne revidieren ihre Militärpolitik - Bundeswehreinsätze zur Gewalteindämmung gutgeheissen" (16. November 2008)
Quelle: http://www.nzz.ch/nachrichten/wissenschaft/deutsche_gruene__1.1270926.html

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Quote[...] Auch die Grünen halten es im Zweifelsfall mit der Macht, der man zur Not auch die eigene Glaubwürdigkeit opfert. Müßig, ihnen das vorzuwerfen. Denn sie glauben, sich von all den anderen Machtpolitikern noch immer zu unterscheiden durch ihre moralische Überlegenheit, die sie in jeder Krise penetrant zur Schau stellen. Und in der Tat hat sich die Partei nie auf jene Legitimität beschränkt, die sich von Wählerstimmen herleitet. Ihren Auftrag bezog sie höheren Orts: von der Natur. Von den Frauen. Vom Friedensgebot. Von der Gattung - also von allen Instanzen, die einem Parteienstreit enthoben sind. Wer will sich schon an der Natur versündigen? Gegen die Frauen sein? Den Frieden stören? Oder gar außerhalb der Gattung stehen? Eben.

[...] es fällt selbst der großstädtischen Latte-Macchiato-Fraktion unter ihren Wählern langsam auf, dass den Grünen zu allen relevanten Fragen, die die Republik beschäftigen, nichts mehr einfällt außer frommen Sprüchen.

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Aus: "Abschied von den Grünen" Von Cora Stephan  (27.2.2005)
Quelle: http://www.dradio.de/dlr/sendungen/signale/351453/

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Quote[...]  Jon (16.11.2008 13:17)
Gewaltfrei durch Gewalt - Das klappt nicht. Alle Bösen totschlagen - diese Lösung wird ein Traum von Simpeln bleiben. Das sehen die Grünen schon im Grunde auch so, aber "im Notfall" dann eben doch Gewalt.

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Quelle: http://www.focus.de/politik/deutschland/gruene-bundesparteitag-gruene-bekennen-sich-zu-militaereinsatz_aid_348953.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Die Leute glauben, Journalist sei ein Traumberuf, aber das stimmt nicht - diese Arbeit kann einen das Leben kosten", sagt Bernhard Shaw. Der versierte Kriegsberichterstatter weiß, wovon er spricht. Für "ABC News" war er 1979 in Nicaragua, als die Sandinisten gegen das brutale Regime des Diktators Somoza kämpften. Da er das Land für ein paar Tage verlassen musste, sprang sein Kollege Bill Stewart für ihn ein und bezahlte seinen Einsatz mit dem Leben: An einem Kontrollposten wird er von der Armee angehalten, gezwungen sich auf den Boden zu legen und anschließend kaltblütig erschossen. Der feige Mord ist der Anfang vom Ende des Diktators, der zunächst den Sandinisten die Tat in die Schuhe schieben will. Die Bilder zeigen wie es wirklich war: Aufgenommen hatte sie der ABC-Kameramann Jack Clarke, der hilflos mit ansehen musste, wie sein Kollege brutal ermordet wurde.

Nicht immer haben Bilder und Reportagen von den Grausamkeiten des Krieges eine derartige Wirkung gehabt. Und nicht immer waren und sind es nur hehre Ziele, die Journalisten in Krisen-Regionen treibt, um "den Leuten erzählen, was in der Welt vor sich geht", wie Kate Adie von "BBC News" für sich in Anspruch nimmt. "Ich wollte das Geld und die persönliche Bestätigung", räumt Bernhard Shaw die Motive für seinen Einsatz in Nicaragua rückblickend ein, der nicht sein letzter gefährlicher sein sollte. 1992 war er im ersten Golfkrieg im Irak und berichtete exklusiv für CNN aus einem Hotel in Bagdad. Dennoch sind auch Shaws Erinnerungen an diese Nacht, als "chirurgische Eingriffe" auch die Lebensadern der irakischen Hauptstadt zerstörten, aus seiner Sicht traumatisch: "Bagdad war die Hölle", sagt er heute.

[...] Auch wenn die deutsche Erstausstrahlung recht spät erfolgt - [...] hat der Vierteiler nichts von seiner Aktualität eingebüßt. So dokumentieren die drastischen Berichte und Bilder des Afrika-Korrespondenten Sorious Samura vom Wüten von bewaffneten Banden, Söldnern und skrupellosen Regierungstruppen, bei dem die Erste Welt oft wegschaut, wie eine Zustandsbeschreibung des derzeitigen Krieges im Kongo.

Blair verweist darauf, dass sich die Bedingungen der Kriegsberichterstatter dramatisch verschlechtert haben. So starben allein im letzten Jahrzehnt fast 300 Journalisten in Kriegsgebieten, 200 wurden gezielt ermordet. "In vielen Teilen der Welt mag man uns nicht mehr, der Nimbus der Journalisten ist verpufft", sagt CNN-Reporter Chris Cramer. Schade nur, dass Phoenix die vier Teile erst spätabends ausstrahlt.

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Aus: "Ein tödlicher Job - Phoenix zeigt die preisgekrönte Reihe "Reporter im Krieg"" Rainer Braun (Archiv » 2008 » 18. November » Media)
Quelle: http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2008/1118/media/0030/index.html