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[Zur Zensur... (Informationskontrolle)]

Started by Textaris(txt*bot), June 08, 2005, 02:34:41 PM

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Textaris(txt*bot)

Quote[...] Am gestrigen Samstag berichtete der britische Telegraph, in Algerien seien Internet-Provider abgeschaltet und Facebook-Konten von Aktivisten gelöscht worden – ähnlich wie vor zwei Wochen in Ägypten.

...


Aus: "Algerien: Proteste mit oder ohne Internet" (13.02.2011)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Algerien-Proteste-mit-oder-ohne-Internet-1188594.html

Textaris(txt*bot)

Quote[...] Die New York Times berichtet [ ], dass die Regierung in Bahrain den Zugriff auf das Video-Portal Bambuser.com gesperrt habe. Dort hatten Anhänger der ägyptischen Protestbewegung Handy-Videos gesammelt. In Bahrain kommt es derzeit zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Militär und Demonstranten. (bbe)

Quote19. Februar 2011 18:06, bsdaemon

»Blutige Auseinandersetzungen«

So nennt man nun also das Niedermetzeln von Demonstranten.

Willkommen im Neusprech, Heise!



Aus: "Hinweise auf Internet-Sperren in Bahrain" (19.02.2011)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Hinweise-auf-Internet-Sperren-in-Bahrain-1193409.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Der CDU/CSU-Bundestagsfraktion fällt es nach wie vor schwer, sich auf eine Linie bei der Bekämpfung von Kinderpornographie im Internet zu einigen. So befürwortet Fraktionsvize Günter Krings (CDU) weiter die Blockade von Webseiten mit Aufnahmen sexuellen Kindesmissbrauchs, während nach dem CSU-Netzrat jüngst auch der CDU-Abgeordnete Peter Tauber eine Lanze fürs Löschen solcher Angebote brach. Im Nachklang einer Tagung des geschäftsführenden Vorstands der Unionsfraktion mit der konservativen französischen Regierungspartei UMP in Paris Anfang der Woche erklärte Krings, man sei sich mit den Kollegen einig, "dass dort, wo das Löschen von kinderpornographischen Seiten im Internet keinen Erfolg hat, hilfsweise auch das Sperren" entsprechender Inhalte möglich sein müsse.

Bestätigt fühlt sich der stellvertretende Fraktionsvorsitzende durch die Empfehlung des Innenausschusses des EU-Parlaments, wonach die Mitgliedsstaaten zunächst das Löschen von Missbrauchsbildern vorschreiben müssten. Den EU-Ländern soll es aber offen stehen, "im Einklang mit der nationalen Gesetzgebung die notwendigen Schritte zur Verhinderung des Zugangs" zu Kinderpornographie zu ergreifen, falls das inkriminierte Material nicht direkt an der Quelle zu entfernen sei. Darauf folgt für Krings, dass "auch bei uns nicht länger auf das Sperren verzichtet werden darf". Ein Jahr lang sei die Blockadeverpflichtung im entsprechenden Zugangserschwerungsgesetz nicht angewandt worden. Es habe sich aber gezeigt, "dass nicht alle Darstellungen von Kindesmissbrauch gelöscht werden konnten, sondern eine große Anzahl dieser Seiten verfügbar bleibt". Hier dürfe der Gesetzgeber "nicht länger zuwarten und die Augen verschließen".

Krings Parteikollege Tauber hatte sich dagegen vor wenigen Tagen verwundert gezeigt, wie oft die derzeitige Diskussion über Löschen beziehungsweise Sperren "von Unkenntnis geprägt ist". Nach Angaben der Internetbeschwerdestelle des Verbands der deutschen Internetwirtschaft eco seien 2010 gut 96 Prozent der weltweit gemeldeten kinderpornographischen Seiten binnen zwei Wochen entfernt worden. Bei inländischen Servern liege die Quote bereits nach einer Woche bei 99,4 Prozent.

Löschen "ist nachhaltig und endgültig", betonte das Mitglied der Enquete-Kommission "Internet und digitale Gesellschaft" des Bundestags, während Sperren leicht zu umgehen seien. Durch die Zusammenarbeit von Beschwerdestellen und Polizei könnten beweiserhebliche Daten gesichert und damit die Strafverfolgung gewährleistet werden, während die Ermittler ihre Aufgabe nach Sperrung der Inhalte oft als erledigt betrachteten. Diese Erfahrungen müssten nun gesetzlich "gefestigt" werden.
(Stefan Krempl) / (jk)

Quote18. Februar 2011 18:20, braeutigam

"Im Internet"

Tag,

ich lach' mich immer tot, wenn Politiker über "das Internet" reden.
Die fahren die Straße.
Die trinken die Wasserleitung.
Und die lesen das Internet.

cu
braeutigam


Quote18. Februar 2011 16:37
Das Einzige, womit CDU/CSU ständig ringen...
Mordy (349 Beiträge seit 11.09.07)

...ist die Realität. Aber holla!

...




Aus: "CDU/CSU-Fraktion ringt weiter um Position zu Websperren" (18.02.2011)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/CDU-CSU-Fraktion-ringt-weiter-um-Position-zu-Websperren-1193242.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Der Architekt der chinesischen Mauer im Internet, Dr. Fang Binxing, sieht Handlungsbedarf: China mache es seinen Internetnutzern zu leicht die staatlichen Zensurbestimmungen zu umgehen. Das teilte Fang der chinesischen Global Times in einem Interview mit.

Die chinesische "Great Firewall" (GFW) blockiert seit 2003 große Teile des WWW für mittlerweile 450 Millionen chinesische Internetnutzer, die größte Online-Nation der Welt. Fang ist Präsident der Beijing University of Posts and Telecommunications und seit 1998 Chefdesigner der automatischen Internetzensur. Seine Firewall filtert Schlüsselwörter und blockiert einige Seiten vollständig. Dabei unterscheidet sie nicht zwischen wohlwollender und kritischer Berichterstattung: Wenn die Seite ein fragliches Schlüsselwort enthält, wird sie blockiert.

Sein Tun wird von der chinesischen Öffentlichkeit nicht goutiert: Ein von ihm im Dezember veröffentlichtes Microblog auf der Webseite Sina.com hat er kurz nach der Eröffnung wieder geschlossen, nachdem Tausende Chinesen innerhalb von drei Stunden fast nur kritische Kommentare hinterlassen hatten. Sie bezeichneten Fang als Lakeien der Regierung (wörtlich: "running dog") und als Feind der Netizens. Fang seinerseits bezeichnete seine Arbeit als Verkehrskontrolle: "Ein Fahrer müsse den Verkehrsregeln gehorchen, und die Bürger sollten nach den Regeln spielen, die sie haben."

Fang rechtfertigt seine Arbeit weiterhin damit, dass die meisten Länder den Internetzugang beschränken würden. Es sei "ein übliches Phänomen überall in der Welt". Die Masse und Qualität der von der chinesischen Regierung blockierten Seiten geht allerdings weit über das Blockieren rechtsradikaler und kinderpornografischer Inhalte hinaus. Zudem herrscht in China keine Transparenz über die Zensur: Der chinesische Bürger erfährt nicht, welche Seiten ihm warum vorenthalten werden.

Die Global Times zitiert einen populären chinesischen Witz, nach dem der Facebook-Präsident Mark Zuckerberg während eines Chinabesuchs lokale Unternehmer angefleht haben soll, ihm zu zeigen, wie die Firewall zu umgehen sei: "Seit ich in China gelandet bin, kann ich mich nicht mehr in Facebook einloggen." Neben Facebook blockiert die Firewall die Portale YouTube, Twitter und Wikileaks.

Was für einen Einfluss diese Plattformen auf die politischen Unmwälzungen in einem Land spielen können, hat sich zuletzt in Ägypten und Tunesien gezeigt. US-Außenministerin Hillary Clinton hat in einer Grundsatzrede zur Internetfreiheit am 15.2. weitere Bemühungen der USA angekündigt, Online-Nutzern in aller Welt zu helfen, Sperren wie die chinesische Firewall zu umgehen.

Fang beschreibt die Bemühungen der chinesischen Internetnutzer, seine Firewall mit dem Einsatz von VPNs zu umgehen, als Kampf. Er selbst nutze zu Hause sechs VPNs. "Aber ich probiere sie nur aus, um zu testen, welche Seite gewinnt: die GFW oder das VPN." (akr)

Quote20. Februar 2011 14:03
Transparenz über die Zensur?
RasT (mehr als 1000 Beiträge seit 29.02.00)

Ist das bei uns anders? Hab ich da was verpasst? Hat mal jemand den
Link wo ich nachsehen kann was bei uns zensiert wird?

/Ras T

Quote20. Februar 2011 14:30
Re: Transparenz über die Zensur?
spyro2000 (761 Beiträge seit 14.09.07)

Google zensiert in Deutschland auch fleissig. Gib einfach mal
"Stormfront" ein. Dann findest du unten folgenden Hinweis:

"Aus Rechtsgründen hat Google 4 Ergebnis(se) von dieser Seite
entfernt. Weitere Informationen über diese Rechtsgründe finden Sie
unter ChillingEffects.org."

Dort kannst du dir dann ansehen welche Information zensiert wurde.

spyro

Quote20. Februar 2011 15:42
Re: Transparenz über die Zensur?
RasT (mehr als 1000 Beiträge seit 29.02.00)

winnuker schrieb am 20. Februar 2011 15:07

> RasT schrieb am 20. Februar 2011 14:56
>
> > Hab ich nicht bekommen. Ich bin mit dem ersten Treffer bei
> > www.stormfront.org gelandet.
>
> Nun probiere dies bitte noch einmal mit www.google.de (von einer
> deutschen IP aus).

Ach so, jetzt sehe ich es auch.

...




Quote20. Februar 2011 14:45
Deutschland ist lt. Google Zensur-Vizeweltmeister
spyro2000 (763 Beiträge seit 14.09.07)

http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,690278,00.html

(Kann man auch schön sehen wenn man die Ergebnisse von google.ch mit
google.de vergleicht).

Gefiltert werden übrigens auch manche Webseiten über "Killerspiele"
sowie alle Seiten die die BPJM als "schwer jugendgefährdend" ansieht
- selbstverständlich auch für volljährige User.

Eine einfache Suche nach "BJPM-Modul" fördert ebenfalls sehr
aufschlussreiches zutage.

spyro


Quote20. Februar 2011 17:23
Überall dieselben Phrasen
mibome (81 Beiträge seit 29.05.10)

Hier wie drüben: überall dieselben Plattitüden.

Ob es nun in China heisst: "Ein Fahrer müsse den Verkehrsregeln
gehorchen, und die Bürger sollten nach den Regeln spielen, die sie
haben."

Oder ob es wie bei uns heisst: "Das Internet darf kein rechtsfreier
Raum sein."

Hüben wie drüben scheint man sich nicht einmal mehr Mühe zu geben zu
wollen, die wahren Absichten zu kaschieren.


Quote21. Februar 2011 08:23
"keine Transparenz über die Zensur"
64kByte (mehr als 1000 Beiträge seit 05.01.06)

Als ob es sowas wie transparente Zensur gäbe. Das ist ein Widerspruch
in sich.

Selbstverständlich läuft Zensur IMMER im Geheimen ab und die Bürger
erfahren weder was unter welchem Vorwand gesperrt wurde, noch haben
sie eine Möglichkeit zu kontrollieren, ob "zu Recht" gesperrt wurde
oder nicht. Wer es trotzdem versucht herauszufinden, der macht sich
damit schon strafbar.

Das ist auch in unseren sauberen westlichen Demokratien, inklusive
Deutschland, nicht anders:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Hausdurchsuchung-bei-Inhaber-der-Domain-wikileaks-de-Update-209069.html


Es gibt auch keinen öffentlichen Gerichtsprozess und damit neben der
fehlenden Kontrolle auch keine Chance für den von der Sperrung
betroffenen, diese Maßnahme zu verhindern:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/US-Behoerden-kapern-versehentlich-84-000-Domains-1193406.html


Allein schon aus diesen Gründen hat Zensur in einem freiheitlichen
Rechtsstaat keinen Platz und ist in unserer Verfassung ohne Wenn und
Aber verboten.

...



Aus: "Chinas Internetzensur im Kampf mit den Nutzern" (20.02.2011)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Chinas-Internetzensur-im-Kampf-mit-den-Nutzern-1193429.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Seitens EU-Kommission und Ministerrat ist ein neuer Versuch angelaufen, private Filesharer mit kriminellen Geschäftemachern gleichzustellen. Überwachungs- und Sperrverpflichtungen für Internetprovider stehen damit wieder im Raum.

"Halten sie Urheberrechtsverstöße via Internet für ein Problem, das im Rahmen des existierenden Maßnahmenpakets in der Richtlinie 2004/48/EC nicht vollständig gelöst ist? Welche spezifischen Maßnahmen sind ihren Augen geeignet, die Verstöße zu bekämpfen? Besteht Bedarf für eine Regelung bezüglich der Verantwortlichkeit von Internetprovidern (...)?".

Das sind die ersten drei Punkte eines "Questionnaire" der EU-Kommission im Auftrage des Rats, das dazu dienen soll, die wegen massiver Diskrepanzen im Ministerrat eingefrorene Richtlinie IPRED2 (Intellectual Property Rights Enforcement Directive) wieder flottzukriegen. Das EU-Parlament hatte mit relativ knapper Mehrheit dafür grünes Licht gegeben.

"Ohne Internetsperren geht es im Kampf gegen Kinderpornografie nicht", sagen wiederum Vertreter der konservativen CSU/CDU in Deutschland, und sorgen damit womöglich für ein baldiges Ende der einjährigen Testphase, in der die Devise "Löschen statt sperren" ausprobiert wurde und wird.

Dieser Versuch sei ein "Flop" gewesen, so ein CDU-Fraktionsabgeordneter in einem Zeitungsinterview. Was ist mit "löschen" und "sperren" in diesem Kontext eigentlich genau gemeint, und wie sieht die (technische) Umsetzung in der Praxis aus? Wie sind diese politischen Maßnahmen zu bewerten?

Diese Richtlinie wiederum, die letztendlich Sperren des Internetzugangs wegen Urheberechtsverstößen beinhalten könnte, soll IPRED1 ergänzen, mit der seit 2004 die zivilrechtlichen Maßnahmen gegen "Produktfälschung und Piraterie" verschärft wurden. IPRED2 definiert den strafrechtlichen Rahmen etwa für den Vertrieb gefälschter Medikamente und Luxuswaren, also Delikte, die in den Bereich des organisierten Verbrechens fallen.

Etwas verkürzt gesagt, ist IPRED2 bei jedem Anlauf bis jetzt daran gescheitert, dass mehrere Mitgliedsstaaten darauf bestehen, auch mit dem vollen Katalog des Strafrechts gegen private Tauschbörsenbenützer vorzugehen.

In erster Linie ist es Frankreich, das seine Maßnahme der Internetsperren gegen Urheberrechtsverstöße unbedingt in europäischem Recht verankert sehen will. Es war denn auch eine Parteigängerin Nicolas Sarkozys im EU-Parlament namens Marielle Gallo, deren Bericht dafür sorgte, dass IPRED2 wieder auf Tagesordnung kommt.

Wie alle derartigen Initiativen der französischen Regierungspartei läuft alles letztlich auf ein "Three Strikes Out"-Regime hinaus: Bei wiederholten, mutmaßlichen Urheberrechtsverletzungen wird auf Zuruf der Medienindustrie der Internetzugang des Betreffenden gesperrt.

Zudem lassen die quer durch das Dokument gestreuten Verweise auf "Haftbarkeit" oder "legale Verpflichtungen" bis hin zu geforderten "präventiven Maßnahmen" durch ISPs die Möglichkeit von zusätzlichen "Sperren" auf Providerseite gegen Filesharing-Links dezidiert offen. Wie diese "Sperren" gegen "Kinderpornografie" in mehreren europäischen Staaten (nicht) funktionieren, ist rechterhand zu lesen.

Mit "Regelungen bezüglich der Verantwortlichkeit von Internetprovidern" ist in Frage drei des Katalogs nicht weniger gemeint, als dass die ISPs den Netzwerkverkehr ihrer Kunden vorbeugend überwachen.

In Punkt 1.5 wird es noch klarer: "Besteht ein Bedarf, das existierende gesetzliche Rahmenwerk in Bezug auf Haftung oder gesetzliche Verpflichtung für Online-Service-Provider - inklusive Suchmaschinen und Online-Plattformen - zu verbessern, wenn diese Services direkt für Verstöße benützt werden (nicht notwendigerweise in kommerziellem Ausmaß)?"

Nur dann nämlich, wenn bei Urheberrechtsverletzungen kommerzielle Interessen im Spiel sind, beginnt das Strafrecht zu greifen, das der Verfolgung dann die gesamte Palette der Maßnahmen einräumt.

Aus diesem Grund versucht man unter abenteuerlichen Verbiegungen der Logik die mehrheitlich sehr jungen Tauschbörsenbenutzer in die Nähe schwerer Kriminalität zu schieben. In schnöder Regelmäßigkeit werden Tauschbörsen abwechselnd der Distribution von "Kinderpornografie" bezichtigt, ohne dass dafür je ein konkreter Fall genannt worden wäre.

Es wird "argumentiert", dass auch bei Dateitauschern auf nichtkommerzieller Basis ein "geldwerter Vorteil" gegeben sei, weshalb strafrechtlich vorzugehen sei. Dann wiederum heißt es, Tauschbörsenbenutzer seien mit kriminellen Produktfälschern gleichzusetzen, da sie ein für die Weitergabe nicht autorisiertes Produkt in Umlauf gebracht hätten.

Damit wäre die ganze Palette strafrechtlicher Maßnahmen möglich, womit wir bei Punkt 3.3. des "Questionnaires" angelangt sind: "Besteht Bedarf, dass private Computer durchsucht oder beschlagnahmt werden können, um Beweise für eine Urheberrechtsverletzung via Internet zu sichern"?

In dieser Tonart geht es denn weiter. In 4.5. wird gefragt, ob Internetplattformen und Provider in einem größeren Ausmaß vorbeugend oder zur Abstellung von Urheberrechtsverletzungen involviert werden sollten. 5.3 behandelt ein mögliches Auskunftsrecht für die Medienkonzerne als "vorbeugende Maßnahme", 6.2. stellt überhaupt in Frage, ob "kommerzielles Ausmaß" als Voraussetzung noch zeitgemäß sei bzw. nicht überhaupt wegfallen könne.

Insgesamt spricht dieser (Suggestiv)-Fragenkatalog wieder sämtliche Maßnahmen an, auf die sich erstens der Ministerrat seit 2004 nicht einigen konnte und die - zweitens - eine deutliche Mehrheit im Parlament wiederholt abgelehnt hatte.

Am kommenden Mittwoch plant die EU-Kommission dieses "Questionnaire" der Arbeitsgruppe für "Geistiges Eigentum" im Ministerrat zu präsentieren. Deren nächstes Treffen am 21. Februar steht ganz im Zeichen dieses "Questionnaires", zu dem bis 31. März Stellungnahmen abgegeben werden können.

Quoteumwedem | vor 19 Stunden, 34 Minuten
"Enforcement" als Basis einer Gesellschaft ...

... fuehrt direkt zum Totalismus.

Beispiele gibt es genug dafuer, und wer auch nur einmal in der Akademie der Wissenschaften (oder anderen Foren, in denen nicht Unfreiheit als Leitwert schlechthin fungiert) umgesehen hat,
oder die Zeit vor 1945 in Mitteleuropa (oder seither in Birma, Nordkorea und co) erlebt hat, weiss was das bedeutet.


Quotediroul | vor 20 Stunden, 25 Minuten
..... lässt darauf schließen, dass mit der dazu nötigen Sperrinfrastruktur

andere Ziele verfolgt werden!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


Quotegenoveval | vor 20 Stunden, 45 Minuten
früher

war alles besser. nein, ich möchte das nicht denken müssen.
aber ich kann mich nicht erinnern, in den 1970iger und 80iger strafrechtlich verfolgt gewesen zu sein, nur weil ich die schallplatte meiner nachbarin, die ich mir aus geldmangel nicht leisten konnte, auf musikkassette überspielt hab. oder mir das hitpanorama von oe3 auf kassette aufgenommen habe.
oder versteh ich da grad was nicht?


Quotecyana | vor 19 Stunden, 41 Minuten

so frei wie in den 70er werden wir nie mehr wieder sein. Und ich bin mir nicht einmal sicher, ob es nun Segen oder Fluch ist, in einem restriktionsarmen Klima aufgewachsen zu sein. Wenn du das Gängelband gewohnt bist, fällt es dir irgendwann nicht mehr auf, angelegte Ketten spürst du nur, wenn du dich bewegen möchtest ...


Quotecyana | vor 21 Stunden, 14 Minuten
Gäbe es die Kinderpornographie nicht ...

... müsste man sie glatt erfinden. Haarsträubend, wie auf Zuruf der Content-Industrie Jugendliche kriminalisiert werden sollen (unter dem Vorwand, sie schützen zu wollen - das nenn ich Chuzpe)

Eigentlich müsste jedes Paket und jeder Brief ebenfalls geöffnet und inspiziert werden - kinderpornographische Darstellungen lassen sich auch über herkömmliche Kanäle verbreiten.

Wir Bürger sollten allerdings ebenfalls das Recht eingeräumt bekommen, unsere Politiker - egal auf welcher Ebene - auf kinderpornographische Verfehlungen zu kontrollieren, Frau Gallos private Post inklusive.





Aus: "Internetsperren gegen Filesharer" Erich Moechel (7. 3. 2011)
Netzpolitik, Datenschutz - und Spaß am Gerät
Quelle: http://fm4.orf.at/stories/1677883/


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Libyen ist, wie vor einigen Wochen Ägypten, seit Tagen vom Internet abgeschottet. ...

Libyen ist [ ] nur über eine einzige Unterseekabel-Station mit dem Internet verbunden. Sie wird von der Firma LTT (Libya Telecom & Technology) betrieben, welche 1997 von der Familie Gaddafi gegründet und 2004 von der staatlichen Post (GPTC) gekauft wurde. LTT-Chef ist der älteste Sohn des Diktators. All dies erleichtert die Steuerung des Datenverkehrs erheblich.

Am Wochenende des 19. Februar gab es die ersten "Störungen". In zwei auf einanderfolgenden Nächten verschwanden die BGP-Daten, um am nächsten Morgen wieder aufzuscheinen. Beobachter in aller Welt, die Hinweise über ein offline gegangenes Libyen überprüfen wollten, fanden funktionierende Verbindungen vor und verloren spätestens nach dem zweiten Anlauf das akute Interesse. In den Tagen danach gab es immer wieder kleinere Probleme, viele Systeme waren erreichbar, andere zeitweise nicht.

Am Mittwoch den 23. gab es noch einmal einen kurzen Teilausfall, dann kehrte geschäftige Ruhe ein. Der Datenverkehr wuchs wieder, auch aus jenen Gebieten, in denen Gaddafi keine Befehlsgewalt mehr ausüben konnte. Am 4. März, einem Freitag, meldeten (verhinderte) Internet-Nutzer erneut einen Ausfall Libyens. Doch die BGP-Daten waren nicht beeinträchtigt.

Trotzdem ist der Datenverkehr von und nach Libyen seit einer Woche nicht mehr möglich, mit wenigen Ausnahmen. An einem zentralen Punkt, wahrscheinlich nahe der Landestation des Unterseekabels, wird der Verkehr so stark gebremst oder ganz blockiert, dass nichts mehr funktioniert. Einige wenige Systeme sind allerdings ausgenommen. Hier wird offenbar von Hand selektiert.

Dies könnte auch erklären, warum in den öffentlichen Verkehrsstatistiken etwa von YouTube die Aufrufe aus Libyen zwar fast auf Null, aber eben nicht ganz auf Null eingebrochen sind. "Jemand in Libyen schaut noch YouTube, obwohl der Rest des Landes im Dunkeln liegt", formuliert es Renesys-Mitgründer und CTO James Cowie. In Zukunft würden Regierungen, die sich einem von Internet-Kommunikation unterstützen Aufstand gegenübersehen, vermutlich dieselben Entscheidungen wie Ägypten und Libyen treffen, meint er. Das Internet werde dann dem (als Feind wahrgenommenen) Volk entzogen. "Deshalb ist das Internet zu wichtig, um in den Händen einer Zentralmacht zu liegen", kommentiert Cowie abschließend. "Daher sollten Sie sich für mehr verschiedene Internet-Verbindungen einsetzen, wo immer Sie leben." (Daniel AJ Sokolov) / (jk)


Aus: "Internet-Abschaltung: Libyen hat von Ägypten gelernt" (11.03.2011)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Internet-Abschaltung-Libyen-hat-von-Aegypten-gelernt-1206016.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Als "Feinde des Internets " stellt ROG in diesem Jahr Birma, China, Kuba, Iran, Nordkorea, Saudi Arabien, Syrien, Turkmenistan, Usbekistan und Vietnam an den Pranger – sie kamen schon im vergangenen Jahr in den Genuss dieser zweifelhaften Ehre. "Diese Staaten zensieren das Internet durch massive Filterungen und Sperrungen von Websites, verfolgen kritische Internetnutzer systematisch und instrumentalisieren das Netz für propagandistische Zwecke", erklärte ROG zu den Kriterien.

... Nicht mehr auf der Liste stehen Tunesien und Ägypten. ROG zählt sie nach den Volksaufständen und dem Sturz des jeweiligen Regimes zwar nicht mehr zu den "Feinden des Internets", weist ihnen aber weiterhin den Status "unter Beobachtung" zu. Insgesamt weist ROG 16 Staaten diesen Status zu, da sie "beunruhigende Zensurmaßnahmen" ergriffen hätten, die leicht missbraucht werden könnten. Mit Frankreich steht in diesem Jahr erstmals ein EU-Mitglied "unter Beobachtung", neu hinzugekommen sind zudem Libyen und Venezuela. Frankreich gelangte wegen des Loppsi 2 genannten Gesetzes auf die Liste, das Websperren ohne Richtervorbehalt vorsieht. In Libyen kritisiert ROG die Internetzensur, die das Gaddafi-Regime nach den Protesten in anderen arabischen Ländern und dem Beginn des Aufstands in Libyen selbst forcierte. Und Venezuela habe Ende 2010 ein Internetgesetz verabschiedet, dass zu einer Verschärfung der Online-Zensur führen könne.

Reporter ohne Grenzen hatte den Welttag gegen Internet-Zensur vor zwei Jahren ins Leben gerufen, um "auf die Online-Repressionen in einer wachsenden Zahl von Ländern sowie auf eine zunehmende Vielfalt von Strategien und Techniken der Internetüberwachung aufmerksam zu machen". ROG hält aber auch positive Entwicklungen fest: Online-Plattformen, Mikro-Blogging-Dienste und Social Networks hätten sich sich als Instrumente des Protestes, politischer Kampagnen und der Verbreitung unabhängiger Informationen etabliert. Klassische Medien und Online-Medien stünden zudem zunehmend "in einem komplementären Verhältnis zueinander und unterstützen sich gegenseitig". Außerdem wachse die grenzüberschreitende Solidarität unter Internetaktivisten.

...


Aus: "Welttag gegen Internetzensur: 10 "Feinde des Internet" am Pranger" (11.03.2011)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Welttag-gegen-Internetzensur-10-Feinde-des-Internet-am-Pranger-1206788.html

-.-

http://www.reporter-ohne-grenzen.de/internet-freedom-day/welttag-gegen-internetzensur-2011.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Die umstrittenen Sperren für Kinderpornografie im Web sind endgültig vom Tisch. Die Spitzen der schwarz-gelben Koalition in Berlin beschlossen am Dienstag, das so genannte Zugangsererschwerungsgesetz der Vorgängerregierung zu kippen und kinderpornografische Inhalte im Internet künftig ausschließlich zu löschen. Zugleich verständigten sich die Partei- und Fraktionschefs auf die Einrichtung einer Visa-Warndatei, um Visa-Missbrauch stärker zu bekämpfen.

Das Gesetz Vorgängerregierung aus CDU/CSU und SPD sah vor, kinderpornografische Seiten im Netz zu sperren. Vor allem Internet-Nutzer liefen Sturm gegen das Vorhaben. Union und FDP vereinbarten bereits im Herbst 2009 in ihrem Koalitionsvertrag, die Sperren zunächst nicht anzuwenden und ein Jahr lang das Löschen zu testen, um dann über das weitere Vorgehen zu entscheiden. Nun soll das Gesetz endgültig aufgehoben werden.

Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) begrüßte das Ende für die Sperren, für das sie zuvor eingetreten war. Es gebe Erfolge beim Löschen – der nun eingeschlagene Weg der Koalition sei daher richtig. "Nach aktuellen Zahlen des Bundeskriminalamtes sind nach zwei Wochen 93 Prozent der kinderpornografischen Inhalte gelöscht, nach vier Wochen sind es sogar 99 Prozent", sagte sie.

Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) sagte, in die vereinbarte Visa-Warndatei sollen alle aufgenommen werde, die wegen visa-relevanter Straftaten wie Menschenhandel und Schleuserkriminalität verurteilt wurden. Es werde keinen Zugriff der Sicherheitsbehörden auf die Datei geben. Die Pläne zur Einrichtung einer Visa-Warndatei gehen noch auf den Untersuchungsausschuss des Bundestags zurück, der 2005 wegen Visa-Missbrauchs in der Ukraine ermittelte.

Friedrich sagte, Justiz- und Innenministerium sowie die Fraktionen von Union und FDP wollten in der kommenden Woche mit Gesprächen über die mögliche Verlängerung von Anti-Terrorgesetzen beginnen. Es geht um Gesetze, die im Zuge der Terroranschläge vom 11. September 2001 erlassen wurden und die eigentlich Anfang 2012 auslaufen. Bis Mai wolle man einen gemeinsamen Vorschlag vorlegen, sagte Friedrich. (dpa) / (anw)

Quote6. April 2011 00:35
Glückwunsch an alle, die dafür gekämpft haben
BasisDemokrat

Das ist doch ein schöner Erfolg!

Schönen Tag wünscht
BasisDemokrat


Quote6. April 2011 00:57
Ulkige Zeiten
blaa

... in denen die geplante Abschaffung erst wenige Jahre alter Gesetze
für Freude sorgt. ...

Ich bin auf Debatte und Abstimmmungsverhalten der SPD zu dieser
Initiative sehr gespannt. Egal wie sie stimmen: Für SPD und CDU eine
hochpeinliche Geschichte. Hoffentlich wird über die
Websperrenabschaffung nicht im Bündel mit anderen Dingen im
Bundestag abgestimmt.

Peinlich auch für all die willigen Büttel unter den Providern, die
Geheimverträge zur Durchsetzung dieser Zensurmaßnahmen unterschrieben
haben.

Fast vergessen:
Mein Beileid an die Content-Mafia - die neben Teilen der Politik
wesentliche Triebfeder hinter den Websperren.


Quote6. April 2011 04:03
Bei aller Freude, vergessen wir Cenzillia nicht
ongar

und auch die CDU/CSU-Gruppe im EU-Parlament arbeitet weiter
an einer "EU weiten Regelung".

gruss rudi


Quote6. April 2011 05:31
Danke, Frau Leutheusser-Schnarrenberger!
seniler alter Zirkusaffe

Ich behaupte mal einfach, dass schon lange "sperren statt löschen"
gelten würde, wenn diese Frau nicht da säße wo sie im Moment sitzt.
Kommt selten vor, dass ich für einen Politiker dankbar bin, noch dazu
jemanden aus der FDP, aber hier bleibt mir nur eins zu sagen: DANKE!

Quote6. April 2011 05:40
Makromizer

Wäre sie repräsentativ für die FDP, könnte man diese Partei sogar
wählen.





Aus: "Koalition kippt Websperren" (05.04.2011)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Koalition-kippt-Websperren-1222473.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Berlin/Hamburg - Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger erlebte am Dienstagabend ein Moment des Triumphes. Nach langem Streit, nach erbitterten Diskussionen mit Vertretern der Unionsparteien, insbesondere der CSU, ist es vollbracht: Das von Ursula von der Leyen initiierte sogenannte Zugangserschwerungsgesetz, mit dem Internet-Sperren gegen Kinderpornografie eingeführt werden sollten, wurde vom Koalitionsausschuss beerdigt. Die FDP, die das Gesetz nie wollte, hat sich durchgesetzt.

Nun wird gerätselt, welche Zugeständnisse die Union wohl für die Einigung herausgehandelt hat. Schon wird spekuliert, nun käme sicher die Vorratsdatenspeicherung zurück - der zweite große Streitpunkt zwischen den Innen-, Rechts- und Netzpolitikern von Union und FDP. Doch einen Deal à la "Vorratsdatenspeicherung statt Netzsperren" hat es offenbar nicht gegeben. Unions- und FDP-Politiker berichten übereinstimmend, am Ende hätten einfach die Fakten, die Vernunft gesiegt - der Streit über die Datenspeicherung gehe in eine neue Runde. Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) etwa attackierte die Haltung Leutheusser-Schnarrenbergers (FDP) zur Vorratsdatenspeicherung: "Die Justizministerin schützt durch ihre ideologische Blockadehaltung Pädophile und Terroristen und wird damit selber zu einem Sicherheitsrisiko in unserem Land", sagte Schünemann der "Welt".

Der rechtspolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag, Christian Ahrendt, sagte, die Position von Innenminister Friedrich (CSU), der die Wiedereinführung der Speicherung fordert, sei "derzeit nicht kompatibel mit der FDP-Position". Man arbeite an einer eigenen Lösung, die die Gesetzeslage, das Urteil des Bundesverfassungsgerichts und die Vorgaben der EU umfasse.

Im Zusammenhang mit Friedrichs Forderung verwies Ahrendt erneut auf das Anfang des Jahres vorgelegte Eckpunktepapier der FDP-Justizministerin. Darin wird das sogenannte "Quick-Freeze"-Verfahren favorisiert. Demnach kann ein Polizist einen Sicherungsantrag für Datenverbindungen stellen, sobald er einen Verdacht auf eine Straftat hat. Erst nach einem Richterbeschluss hätte er dann Zugriff auf die Daten. Mit dem "Quick-Freeze"-Modell stellt sich Leutheusser-Schnarrenberger gegen eine anlasslose Vorratsdatenspeicherung, wie sie Friedrich vorschwebt.

Auch in der Union gab es durchaus Politiker, die das Sperrgesetz von Anfang an für untauglich hielten. Peter Bisa etwa, der dem Expertenkreis Internet und digitale Gesellschaft im Wirtschaftsrat der CDU vorsitzt, sagte SPIEGEL ONLINE nun: "Ich halte diese Entscheidung für sehr begrüßenswert, weil sie sich der Realität anpasst". Andere in der Union reagieren wütend auf die Einigung der eigenen Bundestagsfraktion mit dem Koalitionspartner.

FDP-Generalsekretär Christian Lindner konterte daraufhin am Mittwoch, die Union sei aufgefordert, "in ihren eigenen Reihen für Ordnung zu sorgen." Schünemanns Äußerungen zeigten, dass die Liberalen dringend als Korrektiv gebraucht würden, weil die Sensibilität für Bürgerrechte in der Union nicht überall vorhanden sei. Mit der Sperrung wäre "eine Art Zensurbehörde" geschaffen worden. "Das konnte verhindert werden", so Lindner. Es sei besser, wenn das Bundeskriminalamt Seiten mit kinderpornographischen Inhalt komplett aus dem Netz nehme und sich diese dann nicht - wie im Falle einer Sperrung - an anderer Stelle im Internet versteckten.

Mancher in der Union will die klare Front "Law-and-Order vs. Liberalismus" offenbar nicht so einfach aufgeben, wie die Äußerungen des CDU-Politiker Schünemann zeigen. Der FDP-Netzpolitiker Jimmy Schulz kommentierte die Einigung gegenüber SPIEGEL ONLINE mit den Worten: "Bei der Union hat sich die Einsicht durchgesetzt, dass sich ein aus Wahlkampfgründen unnötig hochgejubeltes Thema nicht auf Dauer hält. Die Jüngeren in der Union haben sich nach langem Zögern getraut, auch in diesem Thema mal ihre Meinung kundzutun."

Internetsperren gelten Kritikern als untaugliches Mittel im Kampf gegen Kinderpornografie im Netz, weil sie sehr leicht zu umgehen sind, den Betreibern der illegalen Angebote als Warnung dienen können und zu ihrem Einsatz eine Infrastruktur aufgebaut werden muss. Die, so fürchten die Kritiker, könnte auch für andere Arten der Inhaltekontrolle eingesetzt werden. Zudem wird ein großer Teil der im Netz ausgetauschten Kinderpornografie ohnehin nicht über Websites verteilt, sondern in geschlossenen Nutzergruppen herumgereicht - die hätte das Gesetz zwangsläufig nicht erreicht.

Das sogenannte Zugangserschwerungsgesetz trat im Februar 2010 zwar in Kraft, die Koalition hatte sich jedoch darauf geeinigt, die Anwendung für ein Jahr auszusetzen und zu prüfen, inwieweit das Löschen solcher Angebote möglich sei. Per Erlass wurde die Anwendung der Teile des Gesetzes ausgesetzt, die das Vorhalten von Sperrlisten durch das Bundeskriminalamt (BKA) und die Sperrung von dort aufgeführten Seiten durch die Internet-Provider vorsehen. Die Koalition hatte sich selbst eine Frist von einem Jahr gesetzt, um zu beurteilen, ob die Maxime Löschen statt Sperren zu den gewünschten Erfolgen führen könnte. Im Laufe dieser Frist hatten Unionspolitiker diese Erfolge immer wieder bestritten - nun aber sieht die Datenlage offenkundig anders aus.

Statistiken des Bundeskriminalamts (BKA) und von Internet-Beschwerdestellen weisen hohe Erfolgsquoten bei Löschanträgen aus. "Nach aktuellen Zahlen des Bundeskriminalamtes sind nach zwei Wochen 93 Prozent der kinderpornografischen Inhalte gelöscht, nach vier Wochen sind es sogar 99 Prozent", sagte Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger am Dienstag.

Thomas Jarzombek, Internet-Politiker der CDU und Mitglied der Enquete-Kommission "Internet und digitale Gesellschaft", sagte im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE: "Da kann man nicht mehr ernsthaft davon sprechen, dass es ein Zielerreichungsproblem gibt." Hier habe sich einiges geändert, sagt Jarzombek mit einem Seitenhieb auf die Polizei des Bundes: "Vor einem Jahr, als das BKA noch Faxe geschickt hat, war das noch anders."

Gerade das BKA hatte immer wieder betont, Netzsperren seien im Kampf gegen Kinderpornografie ein unverzichtbares Mittel. Nun steht die Bundespolizei als eine Behörde da, die nach Gesetzen rief, anstatt die eigene Effizienz zu steigern.

Doch die verbliebenen Befürworter der Netzsperren aus dem Bereich der Politik und der Strafverfolgungsbehörden dürften nicht die einzigen sein, die mit der nun getroffenen Entscheidung unzufrieden sind. Für Vertreter der Unterhaltungsindustrie etwa bedeutet sie das vorläufige Ende eines langgehegten Traums: Sie hatten gehofft, dass eine einmal errichtete Sperr-Infrastruktur eines Tages auch auf Seiten angewendet werden könnte, die Zugang zu illegalen Musik- oder Filmdownloads bieten.

Die Grundsatzdiskussion darüber, wieviel Kontrolle staatliche Institutionen über den Netz-Verkehr ausüben sollen, ist mit dem Ende des Zugangserschwerungsgesetzes jedoch längst nicht am Ende. Die EU-Kommission möchte eine europaweite Richtlinie zu Internetsperren, die Lobbyverbände der Unterhaltungsindustrie wollen härtere Maßnahmen gegen Raubkopierer durchsetzen - etwa Zugangs-Verbote für Wiederholungstäter. Und die Vorratsdatenspeicherung ist längst nicht vom Tisch.

QuoteMEINUNG_X, 06.04.2011

Ekelhaft

"Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) etwa attackierte die Haltung Leutheusser-Schnarrenbergers (FDP) zur Vorratsdatenspeicherung: "Die Justizministerin schützt durch ihre ideologische Blockadehaltung Pädophile und Terroristen und wird damit selber zu einem Sicherheitsrisiko in unserem Land", sagte Schünemann der "Welt". "

Durch das Nichteinführen eines Zensursystems
unterstützt man also Verbrecher und Terroristen.

...


QuotePeter Werner, 06.04.2011

Danke, Schnarri.

Diese Politikerin hat im Besten Sinne ihren Amtseid erfüllt: Schaden vom Deutschen Volk genommen.


http://forum.spiegel.de/showthread.php?t=33003


Aus: "Streit über Web-Filter - Vernunft siegt über Internetsperren"
Von Konrad Lischka, Ole Reißmann und Christian Stöcker (06.04.2011)
Quelle: http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,755320,00.html

Textaris(txt*bot)

Quote[...] In der Türkei sind am Sonntag tausende Menschen gegen Web-Filter auf die Straße gegangen. Laut Medienberichten zeigten besonders in Istanbul Menschen ihren Protest in Parolen wie "Hände weg vom Internet". Dort haben 5000 Menschen demonstriert, in der türkischen Hauptstadt Ankara 500; insgesamt soll es Protestaktionen in rund 40 türkischen Städten gegeben haben.

Am 22. August soll in der Türkei eine Vorschrift der Regulierungsbehörde BTK in Kraft treten, nach der Internetnutzer einen vor vier wählbaren Filtern anwenden müssen (Familie, Kinder, Haushalt und Standard). Je nach Kategorie sollen bestimmte Webseiten unzugänglich gemacht werden; dabei sollen laut BTK vor allem Kinder vor Inhalt geschützt werden, der für sie schädlich sein könnte, wie zum Beispiel Pornografie und Gewalt.

Das Umgehen der Filter, die von der BTK bestimmt werden, soll unter Strafe stehen. Außerdem müssen sich alle Internetnutzer mit einem Kennwort anmelden. Kritiker sehen in den Filtern ein Instrument für Web-Zensur. Die Proteste am Sonntag richteten sich auch gegen Pläne der BTK, bestimmte Wörter in Domain-Namen zu verbieten. (anw)

Quote16. Mai 2011 00:04
"Verbieten verboten"
ehfn (448 Beiträge seit 14.02.11)

> "Ebenfalls auf der Liste der verbotenen Wörter stehen ,,yasak" (verboten)"

Quote... Die türkische Telekom-Aufsichtsbehörde (TIB) hat vergangene Woche den Internetprovidern eine Liste mit 138 Wörtern zugestellt, deren Gebrauch in einer so genannten Domain, also einer Internetadresse, künftig bei Strafandrohung untersagt wird.

Es geht bei dem Verbot offenbar um die Sittlichkeit, oder was die Aufsichtsbehörde dafür hält. So sind englische Begriffe wie ,,adult", ,,fetish", ,,hot", ,,teen" und ,,escort", aber auch die türkischen Worte ,,ciplak" (nackt) und ,,atesli" (heiß), die häufig von Porno-Portalen verwendet werden, fortan untersagt. Das Wort ,,gay" (schwul) wird gleich in der englischen und der türkischen Schreibweise (gey) verboten. Auf dem Index stehen auch englische Worte, die im Türkischen eine ganz andere Bedeutung haben. So wird ,,pic", eine im Internet geläufige Abkürzung für picture (Bild) verboten, weil es im Türkischen ,,Bastard" bedeutet. ....

http://www.derwesten.de/nachrichten/panorama/Tuerkei-verbietet-138-Woerter-id4601950.html



Aus: "Proteste gegen Web-Filter in der Türkei" (15.05.2011)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Proteste-gegen-Web-Filter-in-der-Tuerkei-1243200.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Facebook, Yahoo, MSN und Wikipedia werden in Pakistan wieder einmal gesperrt. Wie die Non-Profit-Organisation Association for Progressive Communication (APC) nun mitteilte, entschied der Lahore High Court Ende vergangener Woche, dass die Seiten der Portale und sozialen Netzwerke gegen das pakistanische Blasphemie-Verbot verstoßen. Beantragt hatte die Sperrung laut dem von APC veröffentlichten Gerichtsbescheid eine Gruppe islamischer Anwälte.

Die Anwälte hatten argumentiert, dass die fortdauernde Verunglimpfung des Propheten Mohammed im Internet auch internationalem Recht widerspreche. Es sei niemandem gestattet, die Persönlichkeiten einer Glaubensgemeinschaft zu diffamieren. Sie warnten davor, dass Verunglimpfungen gewalttätige Auseinandersetzungen zur Folge haben könnten. Sperren seien auch in anderen islamischen Ländern wie Saudi-Arabien und Iran üblich, aber auch in China.

Die Gerichtsentscheidung ergingt fast genau ein Jahr nach der Protestaktion "Zeichne-Mohammed-Tag" am 20. Mai 2010 unter anderem auf Facebook, die seinerzeit bereits zu einer zweiwöchigen Sperre mehrerer sozialer Netzwerke in Pakistan führte. Bilder, die im Rahmen dieser Aktion entstanden, sind zum Beispiel in der Online-Enzyklopädie Wikipedia zu finden.

Vor einem Jahr wurden laut APC 12.000 einzelne Webseiten gesperrt. Das sei eine eklatante Verletzung von Grund- und Menschenrechten, erklärte Joy Liddicot, ehemaliger Menschenrechtsbeauftragter in Neuseeland und Leiter der APC-Kampagne für Grundrechte im Internet. Die Plattformen seien ein wichtiges Medium für gesellschaftliche und politische Aktionen und den Informationsaustausch.

(Monika Ermert) / (anw)

Quote20. Mai 2011 12:11
He-he... Diffamierung...
khdummy1

Die haben wohl noch nicht Richard Dawkins gelesen...???
Viele _nennen_ es Diffamierung.

Aber _da_ wird Diffamierung groß geschrieben.
- Koran
- Bibel/das Alte Testament
- Tanach
- Shruti
- [beliebige religiöse Textsammlung]



Aus: "Pakistan sperrt erneut Facebook" (20.05.2011)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Pakistan-sperrt-erneut-Facebook-1246623.html


Textaris(txt*bot)

#151
Quote[...] Nur wenige Tage, nachdem der "Verein für Anti-Piraterie" (VAP) den österreichischen Provider UPC gerichtlich dazu verpflichten konnte, den Zugang zu der Website Kino.to zu sperren, ist die Seite für die Kunden des Providers offenbar wieder erreichbar: Über das Forum cinecommunity.to wird eine neue Adresse kommuniziert. Die Betreiber weisen ausdrücklich daraufhin, selbst keine Filme zum Download anzubieten, sondern lediglich Links bereitzustellen.

In einer Stellungnahme gegenüber Gulli.com schreibt Werner Müller, Geschäftsführer des VAP, dass das Vorgehen der Kino.to-Betreiber so zu erwarten gewesen sei. Er fährt fort: "Trotz allem – auch wenn kino.to aus dem digitalen Abbottabad weiter arbeitet, wird die Urheberseite langfristig gewinnen – einfach, weil sie im Recht ist." Im pakistanischen Abbottabad erschossen US-Truppen Osama bin Laden. (axv)

Quote22. Mai 2011 12:37
Der Vergleich ist einfach nur geschmacklos ...
Aracon (295 Beiträge seit 12.07.03)

... ihr widert mich an.


Quote22. Mai 2011 12:47
thekork

Für die Position der VAP ist 'digitales Stalingrad' viel treffender!
(kwt)


Quote22. Mai 2011 14:42
Der Mann hat Recht (Editiert vom Verfasser am 22.05.11 um 14:44)
cw173 (90 Beiträge seit 15.08.07)

Natürlich wird die Urheberrechtsseite gewinnen, ist doch klar! Das
zeigt doch ein Blick in die Geschichte:

1998 - Napster wird geboren, zum ersten Mal wird Filesharing populär,
die Labels kämpfen mit allen Mitteln, erst mit Filterlisten (madona
statt madonna suchen..*haha*..) , und dann wird die Seite irgendwann
ganz dicht gemacht. Man wähnt sich am Ziel.

2000 - Morpheus tritt als direkter Nachfolger auf den Plan, und
später Kazaa. Auch hier schaut man dem Treiben gezwungenermaßen ein
paar Jahre zu, bis man den Betreiber schließlich vor den Gerichten zu
fassen bekommt und die Seite dicht macht. Man wähnt sich am Ziel.

2001 - Kazaa wird veröffentlicht, was auf dem selben Prinzip basiert,
leicht genervt geht die Industrie ein weiteres Mal in den Kampf,
diesmal dauert es aber schon 2-3 Jahre, da die Eigentümerstruktur
sehr undurchsichtig ist. Die Software wird irgendwann so verkrüppelt
mit Filterlisten dass sie nicht mehr benutzbar ist. Man wähnt sich am
Ziel.

2002 - Emule erscheint, es gibt keinen Betreiber, nur viele, viele
Hauptserver, über die die User in Verbindung treten. Das Netzwerk ist
bis heute aktiv, man hat zwar versucht einige Hauptserver
auszuschalten, aufgrund der rechtlichen Problematik (der Server weiß
nicht was für Daten getauscht werden) ist die ganze Sache etwas
schwierig. Man kommt ins Grübeln, bekommt allerdings Schützenhilfe
von unerwarteter Seite: Einige "findige" Rechtsverdreher merken, dass
man anhand der IP Adresse den User mit Fantasiewerten abmahnen kann,
und als Anwalt hier immer im Recht ist und seine Kosten erstattet
bekommt. Das multipliziert mit der Anzahl der User mit jeweils
demselben Formschreiben: Voila, die sichere Einnahmequelle und dieser
User werden für ihr ganzes Leben verschreckt nie wieder eine Datei
herunterladen. Man wähnt sich am Ziel.

2004 - bis heute - Die sogenannten One-Click Hoster treten auf den
Plan. Erst vom Pionier rapidshare, dann von hunderten Nachahmern, hat
es man es hier mit einem rechtlich sehr sicheren Konstrukt zu tum,
bei dem der Hoster nicht weiß was die User hochladen, während man die
User nicht zu greifen bekommt da man die IP Adressen nicht mehr
sieht. Man flüchtet sich in allgemeine Gerichtsverfahren ("rapidshare
ist böse"), hat damit aber im Prinzip keinen Erfolg und feilt bis
heute an einer Strategie, dem ganzen Herr zu werden. Zum 1. Mal geben
selbst Vertreter der Branche zu: "das wird schwierig". Man wähnt sich
erstmals nicht sofort am Ziel.

2008 - Die Seite kino.to tritt auf, clever die Lücke im Gesetz
nützend, dass das bloße Abspielen der Filme (nicht das speichern) ja
straffrei ist. Natürlich sieht die Industrie das anders, man kämpft
seit 2008 dagegen, und 2011 kann man stolz verkündigen, mittlerweile
zu wissen dass der Server in Russland steht und das man "vermutet,
dass die Betreiber aus dem deutschen Raum stammen aufgrund der
domain". Man wähnt sich auf einem guten Weg.

17.05.2011 - Die Seite kino.to ist von Österreich aus für UPC Kunden
gesperrt. Man wähnt sich am Ziel.

21.05.2011 - Die Seite kino.to ist von anderen Domains aus wieder
erreichbar.

22.05.2011 - Man gibt zu, dass die Seite nach wie vor erreichbar ist,
aber man wird "langfristig gewinnen, weil man im Recht ist".


...



Aus: "Kino.to-Sperre: Website offenbar über andere Adresse wieder erreichbar" (22.05.2011)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Kino-to-Sperre-Website-offenbar-ueber-andere-Adresse-wieder-erreichbar-1247397.html

-.-

Quote[...]Am 8. Juni 2011 wurde die Website vom Netz genommen. Ermittler der Polizei in Deutschland, Spanien, Frankreich und den Niederlanden führten zahlreiche Razzien in Wohnungen, Geschäftsräumen und Rechenzentren durch. 13 Personen wurden verhaftet, nach einer weiteren Person wird gefahndet. Die Staatsanwaltschaft Dresden ermittelt wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung zur gewerblichen Begehung von Urheberrechtsverletzungen in über einer Million Fällen.[5][6][7][8]

...


Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Kino.to (13. Juni 2011)


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Geht es nach dem britischen Innenministerium, sollen Websperren auf der Insel künftig deutlich erweitert werden. Es sei zu überlegen, wie "gewalthaltige und rechtswidrige" Inhalte auf die freiwillig von Providern eingesetzten nationalen Filterlisten gesetzt werden könnten, schreibt das Ressort in einem Strategiepapier (PDF-Datei: http://www.homeoffice.gov.uk/publications/counter-terrorism/prevent/prevent-strategy/prevent-strategy-review?view=Binary) zur Terrorismusbekämpfung. Eingeschlossen werden sollte auch das Verzeichnis zu blockierender Webseiten, das die Internet Watch Foundation (IWF) erstellt. Die zivilgesellschaftliche Organisation arbeitet eng mit den großen britischen Zugangsanbietern beim Sperren kinderpornographischer Angebote zusammen.

Der Einsatz von Internetfiltern sei gerade im öffentlichen Bereich "essenziell", heißt es in dem Papier weiter. Nutzer in Schulen, Bibliotheken, an Ausbildungsstätten oder in Immigrationszentren sollten nicht auf rechtswidriges Material zugreifen können. Das Innenministerium will dafür eng mit anderen Ressorts, dem regionalen Breitbandkonsortium und der "Filterindustrie" zusammenarbeiten. Welche konkreten Inhalte unter den Begriff der Rechtswidrigkeit fallen sollen, erklärt das Innenministerium nicht. Zuvor war bekannt geworden, dass die britische Regierung und die Internetwirtschaft an einem neuen Verhaltenskodex arbeiten, demzufolge Webseiten gesperrt werden sollen, die Urheberrechtsverletzungen "erleichtern".

Der Vorstoß ist Wasser auf die Mühlen der Websperren-Gegner, die eine schleichende Ausdehnung der zur Belämpfung der Kinderpornographie gedachten Maßnahmen befürchten. Die britischen Provider sorgen sich nun vor allem um die Kosten für die Implementierung der neuen Filterlisten. Sie fordern zudem, dass ein Gericht über die zu blockierenden Seiten entscheidet. Hierzulande hat sich die Bundesregierung klar gegen Websperren ausgesprochen. Die Länder arbeiten aber an einem Staatsvertrag, mit dem Zugangsanbieter zur Blockade ausländischer illegaler Glücksspielseiten gezwungen werden sollen. (Stefan Krempl) / (vbr)

Quote10. Juni 2011 19:42
"Der Einsatz von Internetfiltern ist essenziell"
Neodyne

Wodurch unterscheidet sich GB dann noch von China, das vom Westen als
Feind des Internet angeprangert wird? Deren Führung ist auch dieser
Meinung. Die Geschwindigkeit, mit der der Westen in den
Totalitarismus abgleitet, ist atemberaubend.



Quote10. Juni 2011 19:45
Erinnert ein wenig an "Das Leben des Brian"
WinstonS., Winston.Smith@online.de

Aus Sicht der "unabhängigen" Organisation Nationwide Festival of
Light war der Film Blasphemie und gehörte in dessen Weltbild als
kriminelles Attentat auf den Glauben sicherlich verboten.

http://tinyurl.com/nxydrm

Ich mag ja gar nicht daran denken, ob Filme von Roman Polanski in den
USA gezeigt wurden. Filme eines flüchtigen Verbrechers! Warum gab es
keine Kinosperren?

Natürlich verbindet das Internet Computer von Verbrechern. Genauso
wie das Straßennetz Häuser von Kriminellen erreichbar macht. Das man
nun die Straßen zu diesen Häusern kappt habe ich noch nicht gehört.

Und wenn ein Verbrechen stattfindet, gibt es ein ganz einfaches
Verfahren:

-Anzeige
-Täter, Mittäter und Taten ermitteln
-Gerichtsverfahren
-und bei Schuld Strafe

Da die Politik aber immer betont, dass die Wirtschaft, der Bürger im
weltweiten Wettbewerb steht, muss ich aber sagen, dass auch die
Politik im weltweiten Wettbewerb steht. Dazu muss gehören ein
identisches Verständnis zu Straftaten zu finden. Es kann nicht sein,
dass in Land 1 das Handeln A verboten ist und in Land 2 dieses
erlaubt ist. In einer globalen Gesellschaftsordnung ein Unding. Da ja
aller Politiker häufig mit den selben Themen die Zensur begründen,
sollte ein gemeinsames Rechtsverständnis in diesen "wichtigen"
Bereichen gefunden werden. Aber vielleicht verfolgt man ja andere
Ziele. Natürlich mag ein Ermittlungsverfahren aufwendiger werden,
wenn der Webserver im Ausland betrieben wird, aber ersten warum
sollen meine Rechte eingeschränkt werden, nur weil die Politik
versagt und zweitens ist ein Ermittlungsverfahren nicht unmöglich,
sondern nur aufwendiger. Ein Sperren schützt ja leider nicht die
Opfer der Straftaten; es verdeckt nur die Abgründe die Menschen
schaffen können.


Quote11. Juni 2011 13:24
Re: Erinnert ein wenig an "Das Leben des Brian"
Hundnase

WinstonS. schrieb am 10. Juni 2011 19:45
> Ich mag ja gar nicht daran denken, ob Filme von Roman Polanski in den
> USA gezeigt wurden. Filme eines flüchtigen Verbrechers! Warum gab es
> keine Kinosperren?

Weil sie dann auch alle Wesley Snipes Filme aus dem Programm ziehen
müssten :-)


Quote11. Juni 2011 16:58
Erschreckend ist diese Selbstverständlichkeit
Queerdenker

In dem Land, welches so stolz auf seine bürgerlichen Rechte ist,
wütet dumpfe Diktatur. Ich habe mich manchmal gefragt, woher die
Gründungsväter des Liberalismus ihren sektiererischen Eifer nahmen,
wenn sie z.B. die Arbeitshäuser  oder das Design der Benthamschen
Prügelmaschine entwarfen. In diesem aktuellen Papier wird ganz
selbstverständlich davon gesprochen, dass das Internet allein deshalb
eine Gefahr darstellt, weil sich dort Nutzer untereinander
austauschen und dabei ihre einseitige Weltsicht verstärken. Es ist
die Rede davon den Nutzer zu erziehen, ihn vor ungesetzlichen
Inhalten zu bewahren und sicher zu stellen, dass er an keinem
öffentlichen Ort mit ungesetzlichen oder gefährlichen Informationen
in Kontakt kommt.

Das ist Adam Smith und John Bentham pur. Da maßt sich eine
Herrenrasse an genau zu wissen, was für ihre Untertanen gut ist und
setzt dieses kraft eigenen Amtes durch. Das hat nichts mit Demokratie
mehr zu schaffen. Die Wahlen lassen nur noch lediglich die Wahl
zwischen den Henkern zu. Erschreckend ist die Selbstsicherheit und
Selbstverständlichkeit der Verfasser für die unzweifelhaft feststeht,
dass eine Zensur ausgeübt werden muss. Es wird gar nicht nachgefragt,
ob dies rechtsstaatlichen oder demokratischen Grundsätzen zuwider
läuft. Diese Frage ist bereits entschieden. Es wird auch ganz
deutlich von Prävention gesprochen. Ja es ist die Rede davon, dass
der Bürger vor sich selbst geschützt werden muss. Da fehlt ja nur
noch der Begriff "Schutzhaft". Das dritte Reich lässt grüßen.

Das Vereinigte Königreich hat sich damit auf dieselbe Stufe der
Despoten vom Schlage Myanmar, China, Nordkorea, etc. begeben. Das
sollte uns sehr stark zu Denken geben. Denn man kann getrost davon
ausgehen, dass in UK ausprobiert wird, was später auf ganz Europa
übertragen werden soll. Noch ist es Zeit dem Wahnsinn ein Ende zu
bereiten.



Aus: "Britische Regierung drängt auf Ausweitung von Websperren" (10.06.2011)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Britische-Regierung-draengt-auf-Ausweitung-von-Websperren-1259238.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Ein Internet-Provider ist nach Ansicht des Landgerichts (LG) Köln nicht für Rechtsverletzungen Dritter verantwortlich zu machen. Das Gericht hat daher die Klage einer Plattenfirma gegen einen Provider abgewiesen (28 O 362/10). Die Namen der Parteien gehen aus der Mitteilung des LG nicht hervor; nach Darstellung des Magazins Musikwoche handelte es sich um EMI und Hansenet.

Der Telekommunikationsdienstleister ist nach Meinung der Plattenfirma verantwortlich für Downloads eines Kunden über die Filesharing-Plattform eDonkey. Das sah das LG Köln anders und wies die Klage als unbegründet ab. "Wollte man die Beklagte für sämtliches rechtswidriges Verhalten Dritter bzw. die von ihnen angebotenen oder abgerufenen Dienstleistungen verantwortlich machen, hätte dies eine Überdehnung der Grundsätze der Störerhaftung zur Folge, die nach den Grundsätzen der Rechtsprechung des BGH in Bezug auf Dritte gerade nicht gerechtfertigt ist", schrieb das Gericht.

EMI hatte vor Gericht verlangt, dass Hansenet als Vorsorgemaßnahme DNS- und IP-Sperren für Links auf Tauschbörsen einer bestimmten Internetseite einrichtet. Dadurch hätte die Beklagte Einsicht in die Datenkommunikation ihrer Kunden bekommen, führte das Gericht aus. Filter und Sperren aber könnten aber nicht ohne gesetzliche Grundlage eingerichtet werden. Hier stehe das in Artikel 10, Absätze 1 und 2 des Grundgesetzes garantierte Fernmeldegeheimnis entgegen.

Websperren seien außerdem kein geeignetes Mittel, um weiteren Rechtsverletzungen vorzubeugen, meint das Gericht. Da nicht sämtliche Seiten des Internetanbieters, der Links zu Musikstücken vorhält, gesperrt werden könnten, wodurch auch zulässige Angebote betroffen wären, führe "bereits die Änderung eines Zeichens der URL dazu, dass das gleiche rechtswidrige Angebot von Musiktiteln unter der gleichen Internetdomain, wenn auch mit einer anderen URL abrufbar bliebe". So habe auch der Kläger seinen Klageantrag mehrfach auf immer neue URL erweitern müssen. "Die Beklagte vor diesem Hintergrund dazu zu verpflichten, die technische Infrastruktur zu schaffen und entsprechendes Personal vorzuhalten, erscheint [...] unangemessen", schrieb das Gericht. (anw)

Quote12. September 2011 13:41
*Der gewünschte Filter ist in Ihrem Land leider nicht verfügbar*
Hundnase

*bitte ziehen Sie nach China, USA oder Nordkorea um*



Aus: "Hansenet muss keine Internet-Filter installieren" (12.09.2011)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Hansenet-muss-keine-Internet-Filter-installieren-1341099.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Nach einem jahrelangen Rechtsstreit hat gestern das Berufungsgericht in Antwerpen in einem Urteil der belgischen Anti-Piracy Federation (BAF) Recht gegeben. Die Internetserviceprovider Telenet und Belgacom müssen nun innerhalb der nächsten 14 Tage DNS-Sperren für insgesamt 11 URLs des Pirate Bay einsetzen. Das Berufungsgericht entschied jedoch gegen eine Verpflichtung für die Provider zu überwachen, ob ihre Kunden die Sperren eventuell umgehen.

Die belgische Net Users' Rights Protection Association (NURPA) bedauerte in einer gestrigen Pressemitteilung die Entscheidung sowie die daraus resultierende unverhältnismäßige Einschränkung der Meinungsfreiheit, da nun auch Inhalte mit freien Lizenzen auf der Seite des Pirate Bay in Belgien nicht mehr zugänglich sein werden. Die Organisation warnte weiterhin vor den möglichen Gefahren und Kollateralschäden für Grundrechte und Demokratie.

Währenddessen empfiehlt The Pirate Bay in ihrem Blog, einfach den DNS-Server zu wecheln.


Aus: "Internetsperren für The Pirate Bay in Belgien"
Von Kirsten | Veröffentlicht am: 04.10.2011 um 14:52h
Quelle: http://netzpolitik.org/2011/internetsperren-fur-the-pirate-bay-in-belgien/

https://thepiratebay.org/blog/195


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Statt den von Freiwilligen geschriebenen Artikeln bekommen Leser der italienischen Wikipedia nur noch eine Stellungnahme zu lesen, in der die Autoren davor warnen, ein neues Gesetz zu verabschieden, das derzeit im italienischen Parlament debattiert wird. "Es besteht die Gefahr, dass die italienischsprachige Wikipedia nicht mehr den nützlichen Service, den der Leser bisher erwarten konnte, erbringen kann", heißt es in dem Statement.

Insbesondere eine geplante Pflicht für Webseitenbetreiber, innerhalb von 48 Stunden missliebige Informationen ohne Richtervorbehalt entfernen zu müssen, stößt auf Empörung. Die Wikipedianer sehen ihr Freiwilligenprojekt gefährdet. Ob die Wikipedia wirklich von dem neuen Gesetz betroffen wäre, ist aber unklar, da die US-Stiftung als Betreiber nicht den italienischen Gesetzen unterliegt. Trotzdem befürchten Wikipedia-Administratoren Repressalien. So laufe derzeit eine Klage gegen Wikimedia Italien, obwohl die Länderorganisation formal keine Rolle beim Betrieb der Online-Enzyklopädie spielt. Auch gegen Wikimedia Deutschland wurde mehrfach geklagt.

Die Abstimmung zur Total-Blockade wurde in weniger als einem Tag durchgezogen, weniger als 50 Wikipedianer stimmten dem Antrag zu, bevor Administratoren die Online-Enzyklopädie schlossen. Die Wikimedia Foundation, die die Server der Wikipedia von den USA aus betreibt, wurde nicht in die Entscheidung eingebunden. Wie lange die Protestaktion dauern wird, ist noch unklar. Bei einer Facebook-Gruppe haben sich mittlerweile über 150.000 Unterstützer angemeldet.

Die US-Stiftung unterstützt den Protest der Italiener: "Dieses Gesetz würde die Arbeit von Projekten wie Wikipedia behindern", erklärt Wikimedia-Sprecher Jay Walsh auf Anfrage von heise online. Zudem sei die Möglichkeit, im Internet seine Meinung zu sagen und an einer demokratischen Debatte teilzunehmen, durch das geplante Gesetz gefährdet. Auf der Mailingliste der Wikimedia Foundation gab es jedoch auch kritische Stimmen, die die Aktion als übertrieben bezeichnen. Wikimedia-Geschäftsführerin Sue Gardner stellte sich jedoch relativ schnell hinter die Initiatoren des Protests und bezeichnete das Zustandekommen als "guten Community-Prozess".

Diese Bewertung ist für die Wikimedia Foundation selbst nicht unproblematisch – stehen ihr doch selbst derzeit mehrere solcher Community-Proteste ins Haus. So hat die deutsche Community in einem Meinungsbild der Einführung der von der Wikimedia Foundation beschlossenen Filter gegen kontroverse Bilder klar widersprochen. Auch in anderen europäischen Wikipedia-Communities regt sich Widerstand. Wie Wikimedia diesen Konflikt auflösen will, soll in den kommenden Tagen geklärt werden. (Torsten Kleinz) / (anw) 

Quote5. Oktober 2011 11:49
Re: Italien auf dem Weg nach Ungarn (Editiert vom Verfasser am 05.10.11 um 11:54)
Wolfgang Nohl, Wolfgang Nohl (mehr als 1000 Beiträge seit 12.05.03)

dingodog schrieb am 5. Oktober 2011 11:42

> Toll, jetzt fangen die Italiener auch damit an, wie in Ungarn Zensur
> auf das Internet auszudehnen (die Rundfunkmedien und teilweise die
> Presse sind ja schon länger unter Berlusconi-Kontrolle).
>
> Das Land ist reif zum Entern...

So so.
Und wo ist die Meinungsvielfalt in den deutschen Medien?
Linke Presse gibt es schon lange nicht mehr.
Eine der letzten Zeitungen wurde gerade "abgewickelt":
> http://de.wikipedia.org/wiki/Frankfurter_Rundschau#.C3.9Cbernahme_der_FR_durch_DuMont_und_Zusammanarbeit_mit_der_Berliner_Zeitung

Hast du z.B. schon mal eine Talkshow im deutschen TV gesehen,
bei der Die Linke gut wegkam und die CDU schlecht?

Aber natürlich, es gibt tatsächlich im ÖR
ein paar regierungskritische Alibi-Sendungen.

Die bekannteste dürfte derzeit "Nues aus der Anstalt" sein:
> http://anstalt.zdf.de/

Aber wie gesagt, das sind nur ein paar Alibiveranstaltungen,
wo ein par "Kasper" ihre Possen reißen.
In der täglichen Berichterstattung gibt es keine wirklich
regierungskritischen Sendungen.

mfg Wolfgnag Nohl



Aus: "Italienische Wikipedia streikt" (05.10.2011)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Italienische-Wikipedia-streikt-1354725.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Diese Woche soll in Pakistan eine Zensur gegen "obszöne" SMS eingeführt werden. Auf dem Index mit rund 1700 Wörtern und Wortgruppen in Englisch (PDF: http://content.bytesforall.pk/sites/default/files/content%20filtering%20ENGLISH_0.PDF) und Urdu stehen auch "Jesus" und "Fußpilz". Eine Anordnung (PDF: http://content.bytesforall.pk/sites/default/files/PTA%20Letter%20on%20Content%20filtering_0.pdf) dazu hat die Regulierungsbehörde des Landes (PTA) vor einer Woche erteilt. Bytes for All (B4A: http://content.bytesforall.pk/moral_policing) hat die Unterlagen veröffentlicht und bereitet eine Verfassungsbeschwerde vor.

Die Anordnung sollte binnen sieben Tagen umgesetzt werden, mithin am heutigen Montag. Doch die Netzbetreiber sind wenig erbaut und bezweifeln, dass die Verfügung juristisch wirksam ist. Zudem fürchten sie um die Stabilität ihrer Systeme. Sie verlangen weitere Diskussionen, bevor sie die Blockaden aktivieren. Die PTA reagierte darauf mit einer Art Verschiebung: Samstag und Sonntag seien in die siebentägige Frist nicht einzurechnen, die Zensur müsse also erst am Mittwoch starten. Genutzt werden sollen die ursprünglich zur Spam-Bekämpfung eingerichteten Filtersysteme.

Auf der englischen Liste finden sich vor allem Wörter mit Bezug zu Körperteilen, Krankheiten, Geschlechtsverkehr und anderen Körperfunktionen (Kondom, bisexuell, Syphilis, kein Sex, Vagina, Periode, Flatulenz), vulgäre Ausdrücke, Schimpfwörter (Idiot) und rassistische Beleidigungen. In manchen Fällen sind auch Varianten (ID10T) und Tippfehler erfasst, sodass man etwa nicht mehr über das Land oder den Fluss Niger schreiben kann. Augenscheinlich haben in Pakistan auch Kaufhäuser (K Mart), Geldverfügungen (Deposit), Suizid und Fußpilz (Athletes Foot, sic) obszöne Bedeutungen. Sogar "Jesus Christ" steht auf dem Index, wobei die PTA hier den Gegenspieler gleich behandelt (Teufel, Satan).

Pakistan versucht laufend, den Zugriff auf pornografische und "blasphemische" Webseiten zu blockieren. Davon waren auch schon Wikipedia, Facebook, YouTube und andere prominente Onlinedienste betroffen. Seit dem Sommer sind verschlüsselte Verbindungen verboten. (Daniel AJ Sokolov) / (anw)

Quote21. November 2011 15:55
Fußpilz
billsux

Da haben sie Recht die Pakistanis: Fußpilz braucht wirklich kein
Mensch! :)


Quote21. November 2011 16:01
"Seit dem Sommer sind verschlüsselte Verbindungen verboten."
Platoon-Leader

Der feuchte Traum aller westlichen Politiker. Bin mal gespannt, wann
entsprechende Forderungen hierzulande erhoben werden.



Quote21. November 2011 16:04
Jezus, that mohterf*cking T9 killz all the fun in Phootpils.
pianola

So what babi, are wo gunne have se6 ton8?
Just bolh my peecog till i chuuuuuuuuuuuum, yeah like that.


Quote21. November 2011 16:06
1700 Wörter - das ist bestimmt erst der Anfang. Am Ende steht die Whitelist.
Crystal

2030 - Pakistan führt eine Whitelist ein, mit Gedanken, die gedacht
werden dürfen.

--
Crystal


Quote21. November 2011 16:10
Wow, was die Zensoren für ein Vokabular drauf haben.
TFTD

Die gehören Glatt weg gesperrt. Wo lernt man solche Begriffe?


Quote21. November 2011 16:14
Vokabelliste im PDF-Format
chillkroete78

Als Vorlage für die Liste diente wohl das automatisch ergänzte
T9-Wörterbuch von Bushidos Handy...


Quote21. November 2011 16:41
Der Beitrag ist gesperrt
neueraccount (217 Beiträge seit 21.10.09)

Bisexuellkondomhodenpenisvaginasexidiotnegerdepositsuizidflatulenzteufeljesusfußpilz.

In your face, Pakistan.



Quote21. November 2011 16:56
You [16] do not speak about the [264] [566]. [410]
T-rohrrist

Danke für die PDF-Liste. Man muß jetzt nur noch die Zahlen nutzen um
die Wörter zu schreiben. Wenn sich das durchsetzt, werden bald auch
Zahlen verboten.

Edit:
Demnächst in pakistanischen Foren: "You [544], I do need this [264]
[627] for my [62].



Quote21. November 2011 17:29
GODDAMNMUTHAFUCKER
JimBoe (34 Beiträge seit 26.11.10)

Nr. 480. Ist ja auch falsch geschrieben. Also zurecht auf der Liste.
Weiß doch jeder, dass das GODDAMNMOTHERFUCKER heißt! Oder war´s
GODDAMNMOTHAFUCKA? Oder eher GODDAMNMUTHAFUCKR? Und was ist mit
G0DD4MNMU7H4FUCK3R?

Hach, jetzt bin ich verwirrt... Auf jeden Fall muß die Liste wohl
noch erweitert werden...21. November 2011 17:29
GODDAMNMUTHAFUCKER
JimBoe

Nr. 480. Ist ja auch falsch geschrieben. Also zurecht auf der Liste.
Weiß doch jeder, dass das GODDAMNMOTHERFUCKER heißt! Oder war´s
GODDAMNMOTHAFUCKA? Oder eher GODDAMNMUTHAFUCKR? Und was ist mit
G0DD4MNMU7H4FUCK3R?

Hach, jetzt bin ich verwirrt... Auf jeden Fall muß die Liste wohl
noch erweitert werden...


Quote21. November 2011 20:41
Unterhaltung bei der Pakistanischen Zensurbehörde:
T C

A: "Ich schlage vor, wir nehmen "Jesus" mit auf die Liste!"

B: "Ohje... wenn das nicht in irgendwelche religösen Diskussionen
ausartet... ganz ehrlich: Jesus können wir auf der Liste so gut
gebrauchen wie Fusspilz!"

A: "Fusspilz? *schulterzuck* Na wenn du meinst.... *Jesus und
Fusspilz notier*"


Quote21. November 2011 20:56
G e s p e r r t schreiben :-)
Andreas Delleske

Jesusmariaundjosef (zensiert)




Aus: "Von Jesus bis Fußpilz: Pakistan verordnet Zensur "obszöner" SMS" (21.11.2011)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Von-Jesus-bis-Fusspilz-Pakistan-verordnet-Zensur-obszoener-SMS-1382214.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] In der Türkei herrscht Meinungsfreiheit, zumindest dem Gesetz nach. Beim Staatsgründer Mustafa Kemal hört diese aber genauso auf wie bei den Themen Kondome oder Kurden. Schon seit Jahren werden tausende Internetseiten, darunter Angebote wie YouTube, ganz oder zeitweise gesperrt.

Nun wird daraus offensichtlich eine eindeutige Zensur: Die Regierung hat am vergangenen Dienstag eine neue Verbraucherschutz-Verordnung in Kraft gesetzt. Sie enthält eine Liste mit Wörtern, die künftig nicht mehr in Domainnamen vorkommen dürfen. Türkische Provider müssen die entsprechenden Seiten demnach sperren.

Auf der Liste mit insgesamt 138 "schädlichen" Wörtern stehen unter anderem englische Ausdrücke wie "gay", "free" oder "adult" und türkische Übersetzungen von "nackt", "heiß" oder "Schwiegermutter". Auch die Zahl "31" ist demnach verboten, weil sie im Türkischen ein Slangausdruck für Masturbation ist. Die englische Kurzbezeichnung "pic", die für Pictures, also Bilder steht, darf nicht mehr verwendet werden, weil das Wort auf türkisch Bastard heißt. Konsequenterweise ist das türkische Wort "yasak" nun auch verboten – es heißt verboten.

Seit die Sperrliste aktiv ist, sind unter anderem Seiten von Kondomherstellern oder von Unterwäschefirmen nicht mehr erreichbar, berichtete die türkische Zeitung Haberturk.

Als Begründung heißt es, das Internet solle damit sicherer und sauberer werden. Von vielen Türken aber wird es klar als Zensur empfunden. Seit Monaten gibt es im Land Proteste unter dem Motto "Fasst unser Internet nicht an".

Am Donnerstag hatte die türkische Telekommunikationsbehörde TIB diese Liste an die Provider des Landes mit der Aufforderung verschickt, alle Websites zu sperren, die solche Ausdrücke im Domainnamen tragen. Bei Zuwiderhandlung sind Sanktionen angedroht. Jedoch hat die TIB wohl nicht erklärt, welche Strafen denn im Zweifel verhängt werden.

Überhaupt scheint die Lage konfus zu sein. So gibt es, wie Daily News, die englische Ausgabe der türkischen Zeitung Hurriyet schreibt, verschiedene Seiten, die eher zufällig eines der verbotenen Wörter im Namen tragen. Beispielsweise könne in der Domain "donanimalemi.com", was übersetzt hardwareworld.com heißt, das englische Wort "animal" gelesen werden. Auch das steht auf der Verbotsliste.

Die Verwirrung aber geht weiter. Die Nachrichtenagentur AFP zum Beispiel meldet: "Das am Dienstag in Kraft getretene System 'Sicheres Internet' bietet Internet-Nutzern auf Wunsch einen Filter 'Familie' und einen namens 'Kinder'. Für Nutzer, die keinen Filter wollen, bleibt alles wie bisher." In anderen Berichten jedoch ist von Freiwilligkeit keine Rede, im Gegenteil.

Das türkische Gesetz Nummer 5651 erlaubt es Gerichten, die Sperrung einzelner Websites zu verhängen, ohne dass es einer Anhörung oder eines Verfahrens bedarf. Ursprünglich verabschiedet, um Kinderpornografie zu bekämpfen, wird es seit Jahren benutzt, um gegen Seiten von Homosexuellen oder von politischen Gegnern vorzugehen.

Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) kritisiert die Türkei dafür seit Jahren. Die Organisation Reporter Ohne Grenzen (ROG) führt die Türkei deswegen in ihrer Liste der "Internetfeinde" als ein Land, das es zu beobachten gilt. In ihrem Jahresbericht 2011 schreiben ROG, in den vergangenen Jahren sei die Zahl der blockierten Seiten in der Türkei immer weiter gestiegen und läge derzeit wohl bei mehr als 8.000 Domains.

Dieses Gesetz 5652 dient nun auch als Begründung der neuen Sperrliste. Allerdings schreibt Hürriyet, dass das Gesetz es Unternehmen nicht erlaube, von sich aus Seiten zu sperren. Artikel 5 schreibe lediglich vor, dass sie illegale Inhalte entfernen müssten, wenn sie auf diese hingewiesen werden. Von sich aus müssen Netzanbieter keine Inhalte durchforsten.

Die Behörde TIB scheint die Lage dabei noch undurchsichtiger zu machen. Habe sie doch, laut Hürriyet, nach ersten heftigen Protesten erklärt, die Liste nur aus Informationsgründen an die Provider verschickt zu haben.

Daily News berichtet, dass die Provider unsicher sind, was sie denn nun tun müssten oder auch nicht. Das Vorgehen der TIB stimme nicht mit den entsprechenden Gesetzen und Verordnungen überein, zitiert Hürriyet Daily News Devrim Demirel, den Gründer und Chef von BerilTech, dem führenden türkischen Domainverwalter. Man sei völlig verwirrt und wisse nicht, was Netzanbieter jetzt zu tun hätten.

Quotemahkay
    28.11.2011 um 0:43 Uhr

Wenn der Mensch sein Glauben verliert, dann glaubt er irgend wann nur noch an Geld und Sex.
Die Moral bleibt auf der Strecke. Die soziale Kompetenz ebenfalls.
Die Jugend muss daher geschützt werden, wie vor gefährlichen Inhalten aus dem Internet.

Ich finde die Zensur etwas überzogen, was die Türkei da ausführt.
Jedoch bin ich auch der Ansicht, das mann die Jugend vor unmoralischen Inhalten im Internet schützen sollte, bis sie Erwachsen werden.

Die Eltern sind mit der Technik überfordert, um hier ausreichend schützen zu können. Deshalb gut, dass der Staat eingreift.

Die Freiheit ist ein großes Gut. Trotzdem gibt es auch andere Werte, wie die Moral, die man schützen muss.


Quotetim-struppi
    28.11.2011 um 1:15 Uhr

... ,,Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave." – Aristoteles


Quotehdgfjsfgksu
    27.11.2011 um 18:32 Uhr

wenn das Internet mit dem Buchdruck vergleichbare Kulturrevolution ist was ist dann eigentlich deren Äquivalent zur Bücherverbrennung..?


Quotezusi
    28.11.2011 um 8:44 Uhr

55. "Als Begründung...

Entfernt. Bitte verzichten Sie auf diskriminierende Äußerungen. Die Redaktion/ag


...


Aus: "Türkei dehnt Zensur des Internets aus" Von Kai Biermann (27.11.2011)
Quelle: http://www.zeit.de/digital/internet/2011-11/tuerkei-internet-zensur


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Die chinesischen offiziellen Medien spielen die Unruhen in Wukan herunter. Die Zensurbehörde filtert Suchbegriffe wie Wukan aus dem Netz. Über Chinas größtes soziales Netzwerk "Weibo" kommunizieren User mittlerweile über eine "Geheimsprache". Sie benutzen Metaphern oder Abkürzungen, wenn sie über die Vorfälle in Wukan diskutieren.

...


Aus: "Massenproteste gegen Zwangsenteignung" (17.12.2011)
Quelle: http://www.dw-world.de/dw/article/0,,6681096,00.html

Textaris(txt*bot)

Quote[...] Der Bundesrat hat in seiner letzten Sitzung in diesem Jahr mehrere Gesetze abgesegnet, mit denen unter anderem Sperrbefugnisse im Web getilgt [wurde] .... . So wurde das Zugangserschwerungsgesetz von 2009 aufgehoben, was der Bundestag Anfang Dezember mit breiter Zustimmung beschlossen hatte. Damit sind die Vorgaben für Websperren im Kampf gegen sexuelle Missbrauchsbilder, die mit dem lange umkämpften Regelwerk verknüpft waren, endgültig Geschichte. Statt auf Blockaden setzt die Politik auf das verstärkte Löschen von Kinderpornographie direkt an der Quelle. Über die Erfolge soll die Bundesregierung dem Parlament von 2013 an Bericht erstatten.

...

(Stefan Krempl ) / (jh)


Aus: "Bundesrat besiegelt Aus für Websperren " (16.12.2011)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Bundesrat-besiegelt-Aus-fuer-Websperren-1397274.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Auch die EMMA hat einen Auftritt bei Facebook, und hat dort gerade erfahren müssen, wie man im Internet Zensur unterworfen werden kann: Da das als Profilbild verwendete Cover der aktuellen Ausgabe u.a. eine nackte Frau zeigt, verstieß es gegen die Facebook-Richtlinien. Dort heißt es:

    We have a strict "no nudity or pornography" policy. Any content that is inappropriately sexual will be removed. Before posting questionable content, be mindful of the consequences for you and your environment.

Folglich wurde das Bild entfernt. Das neue Profilbild ist eine vermilchglaste Variante des alten.

Offizieller Kommentar zu dem Vorgang:

    Wer sich gewundert hat, warum beim EMMA-Facebook-Account statt des aktuellen Covers nur noch ein Fragezeichen zu sehen war: Wir sind den Facebook-Richtlinien zum Opfer gefallen, die keinen Unterschied machen zwischen einem nackten Körper und Pornografie. Überhaupt sorgt das Titelbild der aktuellen EMMA für hitzige Debatten, siehe auch http://forum.emma.de/showthread.php?7228-1-12-Titelbild-der-neuen-EMMA

Bei allem bewundernswerten Engagement der Redakteure fiel die Zeitschrift in der Vergangenheit ja bekanntlich mehrmals mit seltsamen Meinungen bei netzpolitischen Themen auf – zuletzt mit der Berichterstattung zur Piratenpartei [http://cymaphore.net/journal/59-EMMA-berichtet-uber-das-Thema-Frauen-in-der-Piratenpartei]. Praxiserfahrung mit bevormundenden Mechanismen kann ja vielleicht in der Zukunft hilfreich bei der Beurteilung von Vorgängen auf diesem Gebiet sein.

QuoteJan Dark
Erstellt am 4. Januar 2012 um 22:14

Zynismus von Emma am Rande: Auf dem Titel von Emma steht "Die Frau ist nicht zu kaufen". Stimmt. Emma schleudert nackte Titten kostenlos über Facebook in die Welt. Man hätte vermuten können, dass das Kampfblatt unserer Bundesverdienstkreuzträgerin Schwarzer etwas sensibler mit der Vermarktung nackter, weiblicher Haut ist. Aber nun macht es Emma dem Playboy nach: Nackte Titten auf den Titel, damit sich das Käseblättchen verkauft. ...


QuoteCarsten
Erstellt am 5. Januar 2012 um 12:20

Ich frag mich was an "no nudity" schwer zu verstehen ist. Wenn jegliche Abbildungen von nackten Körpern strikt von Facebook gelöscht werden, zeigt die Beschwerde über fehlende Differenzierung zwischen Nacktheit und Pornografie nur, dass die Richtilinien weder gelesen, noch verstanden wurden.



Aus: "Facebook zensiert EMMA"
Von kilian | Veröffentlicht am: 04.01.2012 um 19:23h
Quelle: http://netzpolitik.org/2012/facebook-wirft-emma-pornografie-vor/

Textaris(txt*bot)

Quote[...] Der Initiator eines umstrittenen US-Gesetzvorschlags zum Schutz von Urheberrechten will vorerst auf die darin vorgesehenen DNS-Sperren verzichten. Der demokratische Senator Patrick Leahy reagiert damit auf die heftige Kritik der vergangenen Wochen. Der Gesetzesvorschlag für seinen "Protect IP Act" (PIPA) liegt derzeit im US-Senat. Beobachter rechnen damit, dass nun auch der im Repräsentantenhaus debattierte und nicht minder umstrittene "Stop Online Piracy Act" (SOPA) entschärft werden dürfte.

Zu den verschiedenen Maßnahmen, die PIPA gegen Urheberrechtsverletzungen im Netz in Stellung bringen will, zählen auch DNS-Sperren. Auf richterliche Anordnung sollen Netzbetreiber gezwungen werden können, den Zugang zu inkriminierten, im Ausland gehosteten Websites auf Ebene des Domain Names Systems (DNS) zu blockieren. "Ich habe ebenso wie die anderen Unterstützer die Bedenken von Ingenieuren, Menschenrechtsgruppen und anderen gegen die DNS-Regelung zur Kenntnis genommen", teilte Leahy am Donnerstag mit. Der Senator will sich nun dafür aussprechen, die DNS-Sperren erst einmal aus dem Vorschlag herauszunehmen.

"Ich werde daher vorschlagen, dass die positiven und negativen Auswirkungen dieser Regelung vor der Umsetzung untersucht werden", erklärte Leahy. "So können wir uns auf die anderen wichtigen Aspekte dieses Gesetzes konzentrieren". Vertreter der US-Unterhaltungsindustrie zeigten sich laut Medienberichten enttäuscht von der Entscheidung des Senators. "Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass die DNS-Filterung ein wichtiges Werkzeug ist, das in zahlreichen Ländern bereits erfolgreich eingesetzt wird", zitiert CNet News einen Sprecher des US-Verbands der Filmbranche (MPAA).

PIPA war Sommer 2011 einstimmig vom Rechtsausschuss des Senats verabschiedet worden. Leahys Parteikollege Ron Wyden will das Vorhaben im Senat allerdings blockieren. Der Senator aus dem US-Bundesstaat Oregon hatte zusammen mit dem republikanischen Abgeordneten des US-Repräsentantenhauses Darrell Issa im Dezember einen eigenen Gesetzesvorschlag in beide Kammern eingebracht. Der "Online Protection and Enforcement of Digital Trade Act" will den Schutz immaterieller Güter ohne Websperren, Domain-Beschlagnahme und zentrale Filterverfahren sichern.

Der vorläufige Rückzieher von Leahy nährt bei Kritikern die Hoffnung, dass auch der im Repräsentantenhaus diskutierte SOPA noch entschärft wird. Auch dieses Gesetz sieht DNS-Sperren auf Gerichtsbeschluss vor. Darüber hinaus sollen Suchmaschinen inkriminierte Websites aus ihren Indizes tilgen. Nach heftiger Kritik auch aus dem Lager der IT-Branche hatte der Gesetzesvorschlag zuletzt einige Unterstützer verloren. Unter anderem hatte sich der große US-Hoster Go Daddy distanziert, nachdem das Unternehmen den Vorschlag zunächst öffentlich befürwortet hatte. (vbr)




Aus: "US-Senator will DNS-Sperren aus geplantem Copyright-Gesetz tilgen" (13.01.2012)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/US-Senator-will-DNS-Sperren-aus-geplantem-Copyright-Gesetz-tilgen-1412840.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Seit dem gestrigen Donnerstag hat Twitter nach eigene Aussage die Möglichkeit, einzelne Beiträge in bestimmten Ländern zu blockieren. Wie der Online-Kurznachrichtendienst in der Nacht zum Freitag in einem Blogeintrag mitteilte, könnten Beiträge jetzt in einzelnen Ländern blockiert werden. Damit wolle man sich an nationale Gesetze halten, Inhalte aber trotzdem für so viele Nutzer wie möglich verfügbar halten können. Bislang war es lediglich möglich, Beiträge komplett zu entfernen.

Als Begründung für den Schritt nannte das Unternehmen die unterschiedlichen Grenzen der Meinungsfreiheit in verschiedenen Staaten der Welt. Manche seien so restriktiv, dass Twitter dort nicht existieren könne, andere Regeln seien gleich, würden aber aus historischen oder kulturellen Gründen bei bestimmten Themen Einschränkungen setzen. So seien in Deutschland und Frankreich beispielsweise "pro-Nazi"-Inhalte verboten.

Nach eigener Aussage wurde die neue Möglichkeit bis jetzt noch nicht genutzt. Sollte sie aber nötig werden, so wolle man versuchen, den Nutzer zu informieren und die Sperrung des Beitrags kennzeichnen. Informationen über Anfragen wolle man außerdem gesondert veröffentlichen, so dass sie leichter gefunden werden können.

Im Internet und vor allem auf dem Kurznachrichtendienst selbst regte sich gleich nach Bekanntwerden der Maßnahme erste Kritik. So war von Zensur die Rede und viele Nutzer zeigten sich enttäuscht von dem Unternehmen, das die entsprechende Meldung mit "Die Tweets müssen fließen" betitelt hatte. Der Blogger Jannis Kucharz etwa befürchtet, dass sich Twitter nun vorbeugend den Gesetzen in Ländern wie Syrien oder China anpassen will."Twitter wird nicht dazu beitragen, dass Menschen in China davon erfahren was in Tiananmen geschehen ist", schreibt Kucharz. "Eine Twitter Revolution wird es nicht mehr geben."

[Update: Auf Nachfrage von Heise Online stellte Rachel Bremer, die europäische Pressesprecherin von Twitter, klar, dass der Standort des Nutzers anhand der IP-Adresse festgestellt werde. Weiter sagte sie "da diese Technik aber nicht perfekt ist, geben wir dem Nutzer die Möglichkeit, sein Land selbst einzustellen, wenn Twitter sich geirrt hat". Werde in dem Auswahlfenster "Worldwide" ausgewählt, was eigentlich für Nutzer gedacht ist, deren Land nicht in der Liste steht, würden auch nur Inhalte blockiert, die weltweit gesperrt sind.] (mho)

Quote28. Januar 2012 01:24
Was meint denn der Guttenberg dazu....
rjba

...in seiner Eigenschaft als EU-Spezialexperte für die weltweite
Meinungsfreiheit im Internet?



Aus: "Twitter setzt auf Selbstzensur" (27.01.2012)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Twitter-setzt-auf-Selbstzensur-1423105.html

-.-

Quote[...] Ähnlich wie Twitter will die Blogplattform von Google künftig Inhalte, die in bestimmten Ländern juristisch beanstandet werden, dort auch blockieren können. Aus einem Supportdokument von Anfang Januar geht hervor, dass Blogger.com dazu die Besucher von bei Blogger.com gehosteten Blogs auf länderspezifische Top Level Domains umleiten will. Statt wie bisher [blogname].blogspot.com bekommt also ein deutscher Besucher die URL [blogname].blogspot.de zu Gesicht.

Als Antwort auf die bald nutzertypische Frage: "Warum wird mein Blog zu einer länderspezifischen URL umgeleitet?" erklärt Google Absichten und Vorgehensweise auf der Supportseite: "Indem wir uns Top Level Domains mit Ländercode zunutze machen, können wir je nach Land das Entfernen von Inhalt managen, was die Wirkung auf die kleinstmögliche Menge von Nutzern begrenzt." Nutzern aus Ländern, in denen der jewelige Blogeintrag gegen Gesetze verstößt und beanstandet wurde, würde der Blogeintrag künftig nicht mehr angezeigt, anderen schon.

Um Probleme bei dem Ranking der Blogs durch beispielsweise Google Search zu vermeiden, will Google das Attribut "rel=canonical" setzen, was Crawlern signalisiert, das hier die unterschiedlichen Domains auf den gleichen Inhalt verlinken. Nutzer, bei denen die Domain nicht richtig umgeleitet wird, können laut dem Supportdokument "ncr" an die URL anhängen. So werde der Blogeintrag mit der englischen Top-Level-Domain angezeigt. (rzl)

Quote1. Februar 2012 12:31
Vom Internet zu abgeschotteten Nationalen Netzen
Samuel Creshal

Und wieder einen Schritt weiter...


Quote1. Februar 2012 13:05
Re: Vom Internet zu abgeschotteten Nationalen Netzen
CaHeRe

Aber sich das Mäntelchen eines "Zensurwächters" umhängen bei SOPA und
PIPA.

Was für eine Heuchelei.


Quote1. Februar 2012 14:03
Re: Vom Internet zu abgeschotteten Nationalen Netzen
7bit

Tyler Durden schrieb am 1. Februar 2012 13:21
> Wenn Blogger.com nicht auf die Zensurmassnahmen in den einzelnen
> Ländern reagiert:
> Was passiert dann deiner Meinung nach?

Nichts passiert. Das betreffende Land wird sich selber und auf eigene
Kosten vom Rest der Welt abschotten müssen. Und die Einwohner des
Landes wissen genau wer das angeordnet hat, wer das durchführt und
wen sie entfernen müssen um diesen Zustand zu beenden.

Wenn jedoch Google (und andere Internetgrößen) und der Rest der Welt
in *vorauseilendem* Gehorsam die willfährigen Handlanger des
Unrechtsregimes spielen dann bedeutet das für die Einwohner dieses
Landes daß das Internet sich von ihnen abschottet und nicht
umgekehrt! Auf wen sollen sie dann primär ihre Wut konzentrieren?
Versetz dich mal in deren Lage!


Quote1. Februar 2012 14:32
Re: Vom Internet zu abgeschotteten Nationalen Netzen
Backdoor

CaHeRe schrieb am 1. Februar 2012 13:05

> Aber sich das Mäntelchen eines "Zensurwächters" umhängen bei SOPA und
> PIPA.

Wenn die unterschiedlichen (politischen, wirtschaftlichen,
religiösen...) Gründe dann in den "nationalen jusristischen
Beanstandungen" doch noch zu einer gemeinsamen Formulierung
zusammenfinden, hat man auch endlich einen Abstraktionslevel
erreicht, der Demokratien von Unrechtssystemen kaum noch
unterscheidbar macht.
Vielleicht ist auch alles nur eine Frage von Begriffsdefinitionen.

> Was für eine Heuchelei.
Besonders wenn man auf andere Länder zeigen kann, weil die eigenen
"juristischen Beanstandungen" um so vieles besser, plausibler,
sinnvoller oder was auch immer sind.

BD



Aus: "Blogger.com bereitet länderspezifische Sperren vor" (01.02.2012)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Blogger-com-bereitet-laenderspezifische-Sperren-vor-1426017.html


Textaris(txt*bot)

#163
Quote[...] In Indien hat das oberste Gericht in Delhi eine Klage gegen Microsoft wegen der Veröffentlichung von "anstößigen Inhalten" abgewiesen. Medienberichten zufolge war Microsoft mit seiner Argumentation erfolgreich, dass der Konzern in der Beschwerde gar nicht erwähnt werde. Außerdem würde der US-Softwarehersteller keine Plattform bereitstellen, auf der Nutzer Beiträge verfassen dürften. Dem folgte das Gericht, räumte dem Kläger jedoch das Recht ein, eine neue Beschwerde einzureichen, sollte er glaubhafte Beweise gegen Microsoft finden.

In dem Prozess gegen mehrere große Unternehmen und Betreiber sozialer Netzwerke geht es um unerwünschte Inhalte auf deren Internetplattformen. Die Beiträge würden religiöse Gefühle verletzen und müssten von den Unternehmen gelöscht werden, fordert der Kläger. Nachdem die Anklage gegen Yahoo bereits fallen gelassen worden war, bleiben neben einer Reihe von kleineren Seiten nun Facebook und Google als Hauptangeklagte übrig. Deren Anträge gegen eine Fortführung des Prozesses will das Gericht am 3. Mai hören, berichtet das Wall Street Journal. Das Verfahren selbst soll am 23. Mai fortgeführt werden. (mho)




Aus: "Zensurauflagen: Indisches Gericht weist Klage gegen Microsoft zurück" (19.03.2012)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Zensurauflagen-Indisches-Gericht-weist-Klage-gegen-Microsoft-zurueck-1474927.html


Textaris(txt*bot)

#164
Quote[...] Hamburg - Chinas Internet ist ohnehin stark zensiert - seit Freitag ist es noch ein wenig unfreier. Die Firma Sina, einer der größten Web-Konzerne des Landes, hat die Kommentarfunktionen für seine Nutzer gesperrt. Die Firma betreibt das Mikroblog Weibo, einen Dienst, der dem Kurznachrichtendienst Twitter ähnelt und nach eigener Darstellung rund 300 Millionen Nutzer hat.

Diese können zwar weiterhin Kurznachrichten absetzen und die Kurznachrichten anderer Nutzer weiterleiten (Twitter-Sprech: "Retweeten") - sie können aber keine gebündelten Diskussionen mehr führen. In einer Nachricht an die Nutzer schreibt Sina, die Sperre diene dazu, "illegale Kommentare" und wuchernde "Gerüchte" von den Seiten des Unternehmens zu tilgen. Die Säuberungsaktion soll bis zum 3. April dauern.

Die Aktion ist Teil einer größeren Zensur-Offensive. So wurden nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua 16 Web-Seiten gesperrt. Das Pekinger IT-Blog "Technode" berichtet gar von "mehr als tausend" Web-Seiten, die nicht mehr erreichbar seien. Die Regierung versuche, Gerüchte über einen Putschversuch aus dem Netz zu filtern. Es gab Gerüchte über Militärfahrzeuge in der Hauptstadt Peking; allerdings gibt es keine Anzeichen für ungewöhnliche Truppenbewegungen.

Insider im Land selbst sind ratlos. "Alle großen und wichtigen Web-Seiten sind weiterhin erreichbar", sagte ein Mitarbeiter einer Pekinger IT-Firma SPIEGEL ONLINE am Samstagmorgen am Telefon. "Die Attacke richtet sich offenbar gegen Blogger, die in ihren Artikeln die Regierung zu hart angegangen sind."

...


Aus: "China verschärft Internet-Zensur" Von Stefan Schultz (31.03.2012)
Quelle: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,824927,00.html

-.-


Quote[...] In der Volksrepublik China wurde am heutigen Karfreitag der Zugriff auf mindestens drei beliebte politische Webseiten gesperrt. Betroffen sind unter anderem "Utopia" und "Maoflag", die einen linken Kurs sowie die Einhaltung maoistischer Prinzipien propagieren.

Die herrschende Kommunistische Partei will mit der Zensur offenbar politische Diskussionen vor dem geplanten Führungswechsel im Herbst unterbinden. "China ist kein demokratisches Land, und die Übergabe an die nächsten Führer ist schwierig" sagte der Politikwissenschaftler Zhang Ming von der Peking-Universität.

In Diskussionsforen auf Utopia und Maoflag hatten Nutzer beispielsweise viel Sympathie für den abgelösten Parteichef der Stadt Chongqing, Bo Xilai, geäußert. Dessen Absetzung am 15. März hatte Gerüchte über interne Macht- und Fraktionskämpfe in der Kommunistischen Partei ausgelöst.

Auch die Seite Chinaelections.org, die demokratische Reformen vorantreiben will, wurde gesperrt. China hatte nach Gerüchten über einen Putsch zuvor bereits soziale Netzwerke zensiert. (dpa) / (ssu)


Aus: "China sperrt beliebte Internetseiten" (06.04.2012)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/China-sperrt-beliebte-Internetseiten-1517343.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Die Zensurtechnik, mit der in China das Internet kontrolliert wird, blockiert die Zugangspunkte zum anonymen TOR-Netzwerk immer besser – auch eigentlich geheime Knoten werden mittlerweile schnell erkannt. Die Informatiker Philipp Winter und Stefan Lindskog von der Universität Karlstad in Schweden haben nun den Blockade-Mechanismus der digitalen chinesischen Mauer genauer analysiert und schlagen Wege vor, wie er überwunden werden könnte. Das berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Weil die meisten Eingangsserver des TOR-Netzwerks unter öffentlich aufgelisteten IP-Adressen operieren, kann die Great Firewall diese blockieren. Einige Server werden jedoch mit wechselnden nicht-öffentlichen Adressen betrieben, um eine Internet-Zensur zu unterlaufen. Dummerweise hat China einen Weg gefunden, auch sie zu identifizieren und zu blockieren.

Wann immer zwei Rechner im TOR-System miteinander kommunizieren, verwenden sie ein eigenes Datenprotokoll. Es enthält Code-Sequenzen aus dem Verschlüsselungsverfahren, die in anderen Datenprotokollen nicht vorkommen. Die Great Firewall, fanden Winter und Lindskog heraus, analysiert sämtliche aus dem chinesischen Netz ausgehenden Datenpakete auf diese Code-Sequenz hin. Wird die Firewall-Software fündig, geht sie davon aus, dass es sich um eine TOR-Verbindung handeln könnte. Die chinesische Firewall stellt dann eine eigene Verbindung zu dem mutmaßlichen TOR-Server her. Kommt sie zustande, wird dessen IP-Adresse in die Blockade-Liste aufgenommen.

Mit diesem Wissen haben sich Winter und Lindskog Gedanken gemacht, wie man die Great Firewall austricksen könnte. Eine Möglichkeit wäre, die TOR-Datenpakete in kleinere Fragmente aufzubrechen, um die Datenanalyse der Firewall-Software zu verwirren.

Quote11. April 2012 11:59
Alter Hut: 28C3
Captain Crunch (650 Beiträge seit 27.06.05)

Wurde bereits auf dem 28C3 von Jacob Appelbaum und Roger Dingledine
ausführlich erläutert. Auch sonst sehr sehenswerter Vortrag.

> http://events.ccc.de/congress/2011/Fahrplan/events/4800.en.html
> http://www.youtube.com/watch?v=DX46Qv_b7F4


Quote11. April 2012 11:12
Dann fragt mal die Bundesnetzagentur oder [die] innenminister
Rubbel Die Katz

"Es gibt kein Recht auf absolute Anonymität" werden die sagen.

Ein Verbot von Tor und Freenet ist auch hier nicht ausgeschlossen.

Wegen der Piraten traut sich da gerade nur keiner  dran. ...



Aus: "China verstärkt TOR-Blockade" (11.04.2012)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/China-verstaerkt-TOR-Blockade-1517588.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] In Großbritannien ist die Umsetzung des umstrittenen Gesetzes zum Schutz von Urheberrechten im Netz erneut verschoben worden. Das britische Kulturministerium hat laut einem BBC-Bericht bestätigt, dass die darin enthaltenen Regelungen bis mindestens 2014 nicht umgesetzt werden. Der Verband der britischen Provider begrüßte die Verzögerung.

Das Gesetz war im April 2010 noch unter der scheidenden Labour-Regierung verabschiedet worden. Es sieht bei mutmaßlichen Urheberrechtsverletzungen durch Internetnutzer ein System der abgestuften Erwiderung vor, die bei Wiederholungstätern auch eine Beschränkung des Internetzugangs bedeuten kann.

Die Umsetzung ist bisher am starken Widerstand unter anderem aus der Internetwirtschaft gescheitert. Die britischen Provider Talk Talk und BT waren mit ihrer Klage gegen das Gesetz in allen Instanzen gescheitert. Der High Court hatte im März die Berufung gegen seine Abweisung vom April 2011 nicht zugelassen. (vbr)

Quote27. April 2012 13:55
Freiheit und Freihandel sind prima...
Bartträger (mehr als 1000 Beiträge seit 27.07.05)

... so lange sich nicht der Pöbel erdreistet, sie für sich in
Anspruch zu nehmen.

Oder hat schon jemand von einem Gesetz gehört, das verbieten soll,
Waren, die einstmals im Lande produziert wurden, nun im
Billiglohnland hergestellt werden, zu importieren, wenn das die nun
arbeitslosen Arbeiter nicht wollen?

Tja, so ein Gesetz gibt es nicht. Nicht in Deutschland und nicht in
England. Warum? Weil Freihandel und offene Grenzen Werte an sich
sind. Sagt man.



Aus: "Verzögerung bei Internetsperren in Großbritannien" (26.04.2012)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Verzoegerung-bei-Internetsperren-in-Grossbritannien-1561023.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Das höchste britische Gericht hat wie erwartet fünf britische Internet-Provider angewiesen, den Zugang zur Bittorrent-Website The Pirate Bay zu blockieren. Die Unternehmen Sky, Everything Everywhere, TalkTalk, O2 und Virgin Media müssen ihren Kunden den Zugang zu der Filesharing-Seite verwehren, entschied der Londoner High Court laut einem BBC-Bericht am Montag.

Damit gab das Gericht einer Klage des Verbands der britischen Musikindustrie (BPI) statt. "Der High Court hat bestätigt, dass The Pirate Bay Urheberrechtsverletzungen in massivem Ausmaß begeht", sagte BPI-Chef Geoff Taylor. Zuvor hatte der Verband die Provider vergeblich gebeten, den Zugang zur Pirate Bay freiwillig zu blockieren.

Das Gericht hatte die Entscheidung im Februar bereits angedeutet, als der vorsitzende Richter die Betreiber von The Pirate Bay für Urheberrechtsverletzungen haftbar erklärt hatte. Der High Court hatte zuvor bereits den Netzbetreiber BT sowie weitere Anbieter auf Klage einiger US-Filmstudios dazu verdonnert, den Zugang zur Usenet-Suchmaschine Newzbin zu blockieren. (vbr)




Aus: "Britische Provider müssen Pirate Bay blockieren" (30.04.2012)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Britische-Provider-muessen-Pirate-Bay-blockieren-1564289.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Die niederländischen Internet-Provider UPC, KPN, Tele2 und T-Mobile Netherlands müssen den Zugang zur Torrent-Suchmaschine The Pirate Bay blockieren. Das hat das Gericht Rechtbank 's-Gravenhage angeordnet (PDF-Datei: http://www.boek9.nl/files/2012/2012-05-10_Rb_s_Gravenhage_BREIN_tegen_providers.pdf.pdf), nachdem Anfang dieses Jahres bereits an die Provider Ziggo und Xs4all zum Sperren gezwungen wurden. Den Beschluss in Den Haag erwirkt hat die niederländische Anti-Piraterie-Organisation Brein.

Brein betont in einer Mitteilung, dass die vier Provider zusammen 90 Prozent des niederländischen Marktes abdecken. Sie müssen zwei IP-Adressen und 20 verschiedene Domains mit Namen "piratebay" und "thepiratebay" und Variationen wie "depiraatbaair" und "themusicbay" für ihre Kunden sperren. Das Gericht hat auch festgehalten, dass die Umgehung der Sperren über Proxy-Server und VPN unrechtmäßig ist. Sollten die Provider der Anordnung nicht Folge leisten, müssen sie für jeden Tag des Verstoßes 10.000 Euro zahlen, höchstens jedoch 250.000 Euro.

In den Rechtsstreit verwickelt ist auch die niederländische Piratenpartei. Diese darf nach eigenen Angaben laut einem Gerichtsbeschluss keine direkten Links zu Proxies anbieten, mit denen der Zugang zu The Pirate Bay ermöglicht wird. Der spezifische Proxy tpb.piratenpartij.nl müsse weiterhin zensiert werden, auch dürfe die Partei keine schriftlichen Anleitungen mehr verbreiten, wie die Sperren umgangen werden können. Die niederländischen Piraten wollen dem Gerichtsbeschluss unter Protest nachkommen und die weiteren rechtlichen Möglichkeiten prüfen. Sie sehen die Netzneutralität in Gefahr.

Brein geht schon seit einiger Zeit gegen Torrent-Sites vor. Ende 2008 sorgte die Organisation dafür, dass 75 dieser Sites vom Netz genommen wurden. 2009 erwirkte Brein eine gerichtliche Verfügung, nach der The Pirate Bay seinen Datenverkehr in den Niederlanden einstellen muss. Diese wurde im Jahr darauf bestätigt. Brein wirft The Pirate Bay vor, den Beschluss zu ignorieren. Ende Mai entschied der Londoner High Court, dass britische Provider den Zugang zu der Bittorrent-Website blockieren müssen. (anw)

Quote11. Mai 2012 10:49
Keine schriftliche Anleitung? Heftig!
the_hell (mehr als 1000 Beiträge seit 22.04.03)

Wenn ich den Artikel richtig verstehe gilt der Teil des Urteils nur
für die Piratenpartei, aber es dürfte mit dieser Grundlage kein
Problem sein das gleiche Urteil auch für jeden anderen in den
Niederlanden zu erwirken.

Und hier sollte man sich einmal vor Augen führen was das eigentlich
heißt: Keine schriftliche Anleitung wie die Sperrung einer Domäne zu umgehen
ist.

Das bedeutet, jegliches Papier in dem erklärt wird wie man einen
Proxy nutzt wäre damit illegal. Ebenso jede Erklärung in Sachen VPN.
Für diese Art von Sperre wäre es sogar illegal zu erklären wie IP
eigentlich funktioniert, denn das würde ja erklären, dass man auch
unter Verwendung der IP statt der gesperrten Domäne das Ziel
erreichen kann und wäre damit eine Anleitung zur Umgehung der
Sperren.


Quote11. Mai 2012 11:09
Ist ja fast wie in der guten, alten Nazi-Zeit! (Editiert vom Verfasser am 11.05.12 um 11:16)
THz (mehr als 1000 Beiträge seit 26.01.01)

Ist es wieder so weit, dass Meinung und Information zensiert werden,
haben wir wieder das Feindsender-Hörverbot, zusätzlich nicht nur ein
Buchverbot, sondern ein komplettes Informationsverbot liebe
Niederländer? (Wie nutze ich einen Proxy und wo finde ich
ausländische Proxys ist nun illegalisiert.)

Schämt Ihr Euch nicht für Eure Nation?

Vielleicht sollte es "Brein" zur Abwechslung mal mit Brain versuchen.

...



Aus: "Weitere niederländische Provider müssen Pirate Bay blockieren" (11.05.2012)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Weitere-niederlaendische-Provider-muessen-Pirate-Bay-blockieren-1573098.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Einer Studie der Cybernormer-Forschungsgruppe an der Lunds Universitet nach reagieren die Schweden auf eine stärkere Kontrolle des Internets damit, dass sie Kunde bei VPN-Anbietern werden. Insgesamt nutzen von den neuneinhalb Millionen Schweden mittlerweile um die 700.000 VPN-Angebote. 200.000 davon sind zwischen 15 und 25 Jahre alt. Verglichen mit 2009 stieg der Anteil dieser Altersgruppe, der sich dieses technischen Instruments zum Datenschutz und zur Umgehung von Sperren bedient, um 40 Prozent.

Der Soziologe Måns Svensson, unter dessen Leitung die Untersuchung durchgeführt wurde, sieht als Grund für diese Entwicklung Überwachungsgesetze, die von der EU und der schwedischen Regierung beschlossen oder angekündigt wurden. Eine besondere Rolle spiele dabei das Filesharing.

... Ein Nachteil bei allen VPN-Lösungen ist, dass der Anbieter die eigentliche IP-Nummer des Nutzers kennt. Das wurde im letzten Jahr einem Mitglied der Hackergruppe LulzSec zum Verhängnis. Die Firma UKVPN, die auch den Umsonst-Proxy Hide My Ass! betreibt, gab seine IP-Nummer auf einen Gerichtsbeschluss hin nämlich an die Strafverfolgungsbehörden weiter, was zur Verhaftung von "Recursion" durch das FBI führte.

...


Aus: "Schweden: VPNs immer beliebter" Peter Mühlbauer (11.05.2012)
Quelle: http://www.heise.de/tp/artikel/36/36911/1.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Am Sonntagmorgen war es pakistanischen Usern nicht mehr möglich, auf Twitter zuzugreifen. Die Regierung hatte den Internet-Kurznachrichtendienst wegen angeblich blasphemischer Inhalte gesperrt. Mittlerweile sei Twitter aufgrund einer Anordnung von Premierminister Yousaf Raza Gilani wieder für alle zugänglich, berichtete die pakistanische Zeitung Express Tribune.

Ein Sprecher der Telekommunikationsbehörde in Islamabad sagte, das Informationsministerium hätte die Anweisung für die Sperrung gegeben. Grund seien Aufrufe via Twitter, Karikaturen über den Propheten Mohammed zu erstellen.

Einem Vertreter des Informationsministeriums zufolge verlangte die Behörde von Twitter mehrfach, den Wettbewerb nicht zuzulassen. Das Unternehmen habe aber nicht reagiert. Für viele Muslime, die in Pakistan die große Mehrheit der Bevölkerung stellen, ist jegliche Darstellung des Propheten Mohammed Gotteslästerung.

Vor zwei Jahren hatte Pakistan aus ähnlichen Gründen den Zugang zum sozialen Netzwerk Facebook, zum Video-Portal YouTube und zu etwa 1.000 anderen Internetseiten für fast zwei Wochen blockiert.

...

QuoteRanjit
    20.05.2012 um 21:24 Uhr

... Welche westliche Firma liefert denn diesmal die Zensurinfrastruktur?



QuoteFriedensstifter66
    21.05.2012 um 5:45 Uhr

Warum?

Ich schätze die Presse- und Meinungsfreiheit in der Demokratie sehr.

Doch warum dieses Recht ausnutzen, um 1 Milliarde Muslime zu beleidigen?


Quotechrisss0r
    21.05.2012 um 7:10 Uhr

Vorgeschoben

Weil beleidigt sein keine rechtfertigung fuer die einschraenkung der meinungsfreiheit ist. Genausogut koennte man alle karrikaturen, witze etc ueber maenner bzw frauen verbieten, weil da jeweils 3 milliarden menschen " beleidigt " werden.





Aus: "Pakistan sperrt vorübergehend Twitter" (21.05.2012)
Quelle: http://www.zeit.de/digital/internet/2012-05/pakistan-twitter


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Der britische Internetprovider TalkTalk hat in der Nacht zum Montag den Zugang zur Bittorrent-Website The Pirate Bay blockiert. Das meldet The Register und beruft sich dabei auf Berichte von Kunden, die die Zugangssperre bemerkten und dokumentierten. Nach Virgin Media, Everything Everywhere, O2 (Telefonica) und Sky ist der Provider damit der fünfte und letzte, der die Anordnung des höchsten britischen Gerichts vom April 2012 umgesetzt hat. Der Netzbetreiber BT ist von der gerichtlichen Verfügung nicht betroffen und verhandelt derzeit noch über eine Einigung mit dem Verband der britischen Musikindustrie (BPI).

Angedeutet hatte sich die jetzt durchgeführte Blockade in einer Entscheidung des britischen High Court vom Februar 2012. Darin wurden die Betreiber von The Pirate Bay für Urheberrechtsverletzungen haftbar erklärt. Bis zur darauf folgenden Blockadeverfügung hatte die BPI vergeblich versucht, eine freiwillige Sperre der Seite durch die Provider zu erreichen. (mho)

Quote11. Juni 2012 16:22
DNS oder IP?
the_hell

Ist das nur ein DNS-Redirect oder ist das eine Sperre auf IP-Basis
oder wie ist das genau realisiert?

Und ist die Art der Umsetzung freie Wahl des Providers oder ist sie
durch das Urteil fest vorgegeben?

Bei einer technisch ausgerichteten Seite wie Heise würde ich mir mehr
Details in den Artikeln erhoffen.

Quote11. Juni 2012 17:13
Re: DNS oder IP?
Der wahre Gates (mehr als 1000 Beiträge seit 25.07.00)

the_hell schrieb am 11. Juni 2012 16:22

> Ist das nur ein DNS-Redirect oder ist das eine Sperre auf IP-Basis
> oder wie ist das genau realisiert?
>
> Und ist die Art der Umsetzung freie Wahl des Providers oder ist sie
> durch das Urteil fest vorgegeben?
>
> Bei einer technisch ausgerichteten Seite wie Heise würde ich mir mehr
> Details in den Artikeln erhoffen.

Eben probiert. Ist ein IP re-direct.

HTH
--
Gates


Quote11. Juni 2012 21:25
Re: Proxy??
--bruno-- (302 Beiträge seit 02.12.07)

Erst eine VPN Verbindung verschleiert alles vor dem eigenen Provider.
Bei einem Proxy-Server muss eine https Verbindung benutzt werden
sonst kann der Inhalt kontrolliert werden.

Der billigste VServer, mit dem selbst alles eingerichtet werden kann,
kostet 1,99 Euro im Monat. 2 TB Daten können transportiert werden,
das muss erst einmal erreicht werden.




Quote11. Juni 2012 15:21
Britische Bildungsinitative erfolgreich. User wissen was ein Proxy ist.
K-me-K-C

...ist doch schön das sich unsere vom Wasser umzingelten Freunde
soviel Mühe geben Ihren Bürgern etwas Internetbildung zukommen zu
lassen.

Quote11. Juni 2012 15:27
Re: Britische Bildungsinitative erfolgreich. User wissen was ein Proxy ist.
Nabeshin

Die Streitigkeiten zwischen Youtube und GEMA haben in Deutschland
ebenfalls eine nicht unerkleckliche Bildungswelle ausgelöst. Proxtube
gehört zur Internet-Ausstattung jedes Jugendlichen, der Begriff
"Proxy" löst nicht mehr ratloses Kopfkratzen aus.

...



Quote11. Juni 2012 15:19
Da arbeiten sich die Jungs ...
Nabeshin

... seit Jahren an einer einzigen Seite ab, während die Karawane
längst weitergezogen ist. Aber gut, Hauptsache man erfolgreich die
Luft angehalten und feste mit dem Fuß aufgestampft.


Quote11. Juni 2012 15:11
Die Überschrift ist lustig
uldb

Sie setzen die Blockade um. Als wäre das etwas, das man beschließt
und dann einfach macht. Herzerfrischend naiv.


Quote12. Juni 2012 07:30
ich werde....
datasettee (9 Beiträge seit 24.10.11)

....mich nie wieder über Staaten wie China, Iran o.ä. aufregen, die
das Internet Zensieren. Der Blick über den Ärmel Kanal ist
ausreichend.

Freundlichst: Datasettee



Aus: "Britische Provider setzen Blockade von The Pirate Bay um" (11.06.2012)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Britische-Provider-setzen-Blockade-von-The-Pirate-Bay-um-1615243.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Im Zeitraum von Juli bis Dezember 2011 hat Suchmaschinenriese Google weltweit 1028 staatliche Anfragen zum Löschen von Netzinhalten bekommen. Das geht aus dem aktuellen "Transparency Report" des Unternehmens hervor. Im ersten Halbjahr 2011 waren es noch 907. In einem Blogbeitrag vom Montag bezeichnete Google-Mitarbeiterin Dorothy Chou die Zahlen als "alarmierend". Insbesondere dass wiederholt aus westlichen Demokratien Anfragen gegen politische Äußerungen gekommen seien, wertete sie als bedenklich.

Insgesamt hat Google laut dem Transparenzbericht 467 Gerichtsanträge für Löschungen bekommen – 100 mehr als im vorigen Jahr. Davon seien knapp 7000 Inhalte betroffen gewesen, wobei Google in ungefähr 65 Prozent der Fälle der jeweiligen Anfrage gefolgt sei. Von Polizei und anderen Verwaltungsbehörden kamen 561 Anfragen für fast 5000 Inhalte – hier willigte die Suchmaschine in 47 Prozent der Gesuche ein.

Aus Deutschland erhielt Google in den sechs Monaten 103 Anträge von Gerichten und Behörden. Mehr als 1700 Inhalte seien bemängelt worden, darunter mehrere Webseiten, die nicht dem deutschen Jugendschutzgesetz entsprächen. Dabei ging es beispielsweise um Pornografie, extreme Gewalt oder den Verkauf von Nazi-Memorabilia. Einige der rund 70 beanstandeten YouTube-Videos sperrte Google für Nutzer in Deutschland. Rund drei Viertel der deutschen Aufforderungen (77 Prozent) folgte das Unternehmen.

Zu den abgelehnten Anträgen gehört zum Beispiel das Ansinnen Spaniens, 270 Suchergebnisse sowie einige Blogs zu löschen, die sich mit offiziellen Statistiken und verschiedenen Politikern befassten. Auch eine polnische Behörde, die auf einer Webseite kritisiert wurde und deshalb die Links zu dieser entfernt haben wollte, fand dem Bericht zufolge kein Gehör. Ebenso wenig wurde Kanadas Forderung umgesetzt, einen Youtube-Clip zu löschen, in dem ein kanadischer Staatsbürger auf seinen Pass uriniert und diesen dann in der Toilette herunterspült.

Google hatte seinen globalen Transparenzbericht erstmals 2010 veröffentlicht, die Zahlen zu den Löschanfragen durch Staaten werden alle sechs Monate publiziert. Zuletzt hatte der Konzern ein Alarmsystem vorgestellt, das Nutzer vor staatlichen Angriffen auf ihr Google-Konto warnen soll. (axk)

Quote18. Juni 2012 17:34
10% der Anfragen weltweit allein aus D-Land?
schmierfink

Na sowas...

Quote18. Juni 2012 17:49
Re: 10% der Anfragen weltweit allein aus D-Land?
KGB

Es ist sogar schlimmer.

Eine Anfrage bedeutet nicht nur eine Seite.

Insgesammt hat Deutschland gut 20% aller Sperrungen veranlasst :(
Die USA ca 70%.

Der Rest verteilt sich auf alle anderen Länder.



Quote18. Juni 2012 15:00
www.proxtube.com
pedrozwo

"Einige der rund 70 beanstandeten YouTube-Videos sperrte Google für
Nutzer in Deutschland. Rund drei Viertel der deutschen Aufforderungen
(77 Prozent) folgte das Unternehmen."

www.proxtube.com

Ich denke das hilft auch den Deutsch. Wir in Brasilien haben diese
Probleme Gottseidank nicht.

Gruss aus Blumenau
Peter



Aus: "Google beklagt Zunahme staatlicher Löschanfragen" (18.06.2012)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Google-beklagt-Zunahme-staatlicher-Loeschanfragen-1619874.html

http://googleblog.blogspot.de/2012/06/more-transparency-into-government.html

http://www.google.com/transparencyreport/removals/government/


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Press TV gilt als Auslandssprachrohr der iranischen Mullahs, das üble Propaganda verbreitet. Jetzt droht dem Fernsehsender in Deutschland der Entzug der Lizenz. ...

Quote#8 Heute 19:19 von
Peter Werner

    Ich habe ein ungutes Gefühl, wenn die Deutschland - aus welchem angegebenen Grund auch immer - Medien verboten werden.
    Warum nicht die erwachsenen Zuschauer selber entscheiden lassen, was sie sehen möchten? Wenn Press TV tatsächlich ein Propaganda-Sender sein sollte, werden dies die Zuschauer auch merken. So blöd sind diese nämliche nicht.

http://forum.spiegel.de/f22/irans-nachrichtensender-press-tv-dieses-programm-ist-ihrem-land-leider-verfuegbar-64197.html#post10422094


QuoteHeute 18:49 von
mal13
Unsere TV Sender der öffentlich rechtlichen sind doch auch nur Regierungs Sprachrohre, oder kam da jemals eine ordentliche Aufklärung zum ESM oder etwas die Richtung? Unsere Privatsender kann man eh vergessen, verdummung und lobbymeinungsmacher gratis.

http://forum.spiegel.de/f22/irans-nachrichtensender-press-tv-dieses-programm-ist-ihrem-land-leider-verfuegbar-64197.html#post10421980


QuoteHeute 18:47 von
mcaulfield
Nun..

Man mag von dem Sender halten was man will, aber was dort versucht wird, IST ein Akt der Zensur.

http://forum.spiegel.de/f22/irans-nachrichtensender-press-tv-dieses-programm-ist-ihrem-land-leider-verfuegbar-64197.html#post10421973


Quote#9 Heute 19:21 von
rolandjulius
Medienfreiheit auf deutsch

    Wie sollen sich jemals die Bundesbuerger ein Bild ueber einen Sender
    machen,wenn er verboten ist? Versuchen Sie das mal mit FOX NEWS oder Radio Vatikan dann werden Sie schnellsten belehert, dass Sie nicht zu den zivilisierten Laendern gehoeren. Ich empfinde diese Art der Maulkoerbe total
    ueberholt und ausserdem als einen Eingriff in meine persoehnliche Freiheit, um eben das zu tun was ich gerne moechte, und nicht was eine Behoerde will.

http://forum.spiegel.de/f22/irans-nachrichtensender-press-tv-dieses-programm-ist-ihrem-land-leider-verfuegbar-64197.html#post10422097


Quote#11 Heute 19:34 von
spatenheimer

    Zitat von Peter Werner
    Wenn Press TV tatsächlich ein Propaganda-Sender sein sollte, werden dies die Zuschauer auch merken. So blöd sind diese nämliche nicht.

    Es gibt doch auch haufenweise Leute die sich auf Youtube diesen Infokrieg- und Zeitgeist-Mist reinziehen und das für die alleinige Wahrheit halten.



Quote


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Letzter Beitrag
Irans Nachrichtensender Press TV: Dieses Programm ist in Ihrem Land leider verfügbar

    APPress TV gilt als Auslandssprachrohr der iranischen Mullahs, das üble Propaganda verbreitet. Jetzt droht dem Fernsehsender in Deutschland der Entzug der Lizenz. Noch ist nichts entschieden, doch Iran wettert bereits gegen den angeblichen "Akt der Zensur".

    http://www.spiegel.de/kultur/tv/0,1518,839550,00.html

Antworten / Zitieren

    #10 Heute 19:27 von
    deali_

        bevor über andere Länder hergezogen wird sollte man bei sich selbst schauen.
        Ich sag nur ein Beispiel: Nikolaus Brender

    Antworten / Zitieren Antworten / Zitieren
    #11 Heute 19:34 von
    spatenheimer

        Zitat von Peter Werner Beitrag anzeigen
        Wenn Press TV tatsächlich ein Propaganda-Sender sein sollte, werden dies die Zuschauer auch merken. So blöd sind diese nämliche nicht.
        Es gibt doch auch haufenweise Leute die sich auf Youtube diesen Infokrieg- und Zeitgeist-Mist reinziehen und das für die alleinige Wahrheit halten.

    Antworten / Zitieren Antworten / Zitieren
    #12 Heute 19:35 von
    Zenturio.Aerobus
    Sicher

        Zitat von Peter Werner Beitrag anzeigen
        Wenn Press TV tatsächlich ein Propaganda-Sender sein sollte, werden dies die Zuschauer auch merken. So blöd sind diese nämliche nicht.
        Da scheinen Sie aber ziemlich sicher zu sein :-)


    #13 Heute 19:38 von
    Hermes75

        Zitat von friedenspfeife
        Werden jetzt auch ARD und ZDF im Kabel oder via Satelit in anderen Staaten "verboten"????
        Sie wissen, dass im Iran der private Besitz von Sat-Antennen verboten ist? Der Iran verbietet seinen Bürgern damit faktisch den Empfang aller ausländischen Sender...
        DER SPIEGEL*23/2011 - Die Katzen des Regimes
       http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-78832463.html



Quote#21 Heute 20:08 von
karloo

    Zitat von Hermes75
    Sie wissen, dass im Iran der private Besitz von Sat-Antennen verboten ist? Der Iran verbietet seinen Bürgern damit faktisch den Empfang aller ausländischen Sender...
    DER SPIEGEL*23/2011 - Die Katzen des Regimes

    Was hat das mit uns zu tun. Rühmen wir uns nicht immer mit unserer Pluralität?

http://forum.spiegel.de/f22/irans-nachrichtensender-press-tv-dieses-programm-ist-ihrem-land-leider-verfuegbar-64197-3.html#post10422247


Quote#15 Heute 19:46 von
RA.D
Augenmaß bewahren

    Hab in PressTV hineingeschaut. Berichtet vor allem Negatives über USA (Verbraucherbefragung über Schweinefleich mit Antibiotikum und Opfer des israelischen Bombardements, Kommentare nicht viel niveauloser als so mancher hierzulande). Einseitige Berichterstattung aus Sicht der iranischen offiziellen Politik - mit Sicherheit nicht aller Iraner. Gut, dass die Medien in Deutschland ausnahmslos abgewogen, ohne unbewiesene Verdächtigungen und unter Betrachtung aller möglichen Blickwinkel und ohne Hetze berichten - wie z. B. betreffend die beiden letzten Bundespräsidenten.
    Ohne diese Hysterie würde kaum einer PressTV kennen, jetzt ist es erst richtig interessant. Glückwunsch!

http://forum.spiegel.de/f22/irans-nachrichtensender-press-tv-dieses-programm-ist-ihrem-land-leider-verfuegbar-64197-2.html#post10422189



Aus: "Irans Nachrichtensender Press TV: Dieses Programm ist in Ihrem Land leider verfügbar" (23.06.2012)
Quelle: http://www.spiegel.de/kultur/tv/0,1518,839550,00.html


Textaris(txt*bot)

#174
Quote[...] Die spanische Unterhaltungsindustrie nutzt ein neues Gesetz, um Internetseiten wegen vermeintlicher Urheberrechtsverletzungen zu verklagen und vom Netz nehmen zu lassen.

Spaniens umstrittenes "Anti-Piraterie-Gesetz", das "Ley Sinde", zeigt Wirkung: Mit Vagos.es wurde nun eine erste populäre Website wegen des Verdachts auf Urheberrechtsverletzungen gesperrt.

Das Gesetz, benannt nach der ehemaligen Kulturministerin Ángeles Gonzáles-Sinde, wurde nach langen Verhandlungen und ebenso langen Protesten am 1. März verabschiedet. Es erlaubt einer Kommission, die dem Kulturministerium untersteht, Websites binnen weniger Tage wegen vermeintlicher Verstöße gegen das Urheberrecht mit Sanktionen zu belegen. Diese reichen von der Aufforderung zur Löschung des jeweiligen Inhaltes über Bußgeldzahlungen bis hin zur Sperrung der Website.

Vagos.es ist die erste Seite, die es getroffen hat. Das Internetforum hatte zuletzt 5,7 Millionen registrierte Nutzer. Gegründet wurde es im Jahr 2005 von Iván García Estébanez. "Unsere Nutzer haben vorwiegend Informationen über Filme, Bücher, Videos oder auch Kochrezepte ausgetauscht. Sie haben aber auch Links geteilt, die zu Rapidshare oder Megaupload führten, wo man direkt Dateien herunterladen konnte", sagte Estébanez im Gespräch mit ZEIT ONLINE.

Der 27-Jährige hatte Vagos.es im Jahr 2008 an die spanische Firma Wamba Project verkauft, die das Forum bis zuletzt betreute. Nachdem die "Kommission des geistigen Eigentums" beschlossen hatte, dass Vagos.es als sogenannter "Intermediario" gesperrt werden muss – also als Plattform, auf der Links zu Websites verbreitet werden, auf denen illegale Downloads möglich sind –, wandte sie sich an Wamba Project. Die Firma entschied sich, keinen Einspruch einzulegen und Vagos.es umgehend vom Netz zu nehmen. Das hätte andernfalls der Provider, die Firma Mediafire, tun müssen.

Geklagt hatte der Verband Cedro, der die Rechte von Autoren und Verlegern vertritt, weil er der Meinung war, auf Vagos.es gebe es Links, die zum direkten Download urheberrechtlich geschützter Werke führten. Vagos-Gründer Estébanez hält die Vorwürfe für nicht gerechtfertigt. Auf Vagos.es habe es keine Möglichkeit zum direkten Download von geschützten Werken gegeben. "Es wurde lediglich auf andere Seiten verlinkt, wo Downloads möglich sind. Wenn das verboten sein soll, dann müsste man zum Beispiel auch Google sanktionieren."

Auch andere Seiten werden wohl bald gesperrt werden. Auf Anfrage erklärte eine Kommissionssprecherin, dass seit dem 1. März bereits 326 Anzeigen von Autoren und Verbänden eingegangen seien. Im Moment laufe gegen neun Internetseiten und ihre Provider ein Verfahren wegen Verstoßes gegen das Urheberrecht.

Wie die Zeitung El País berichtete, ist unter den betroffenen Websites auch Cinetube.es, wo Links zu Serien und Filmen angeboten werden. Unter den Anklägern seien nicht nur Cedro, sondern auch die Verbände Agedi und Egeda, die die Musik- und die Filmindustrie vertreten.

Der deutsche Strafverteidiger und Blogger Udo Vetter hält nichts vom "Ley Sinde": "Meiner Meinung nach hat es nur Symbolwirkung. In Deutschland wäre so etwas auch gar nicht möglich, da nach dem Telemediengesetz ein Provider nicht für die Inhalte von Websites Dritter verantwortlich ist." Skeptisch ist Vetter vor allem, weil das Gesetz die Verantwortung in die Hände einer Kommission statt eines Richters lege. "Es ist problematisch, wenn diese im Schnellverfahren ein Gutachten anfertigt, und sich nicht mehr ein Richter in der angemessenen Zeit mit der Sache auseinandersetzen kann."

Auch Markus Beckedahl, Vorsitzender des Vereins Digitale Gesellschaft, sieht das Gesetz kritisch: "Der Aufbau einer Zensurinfrastruktur zum Sperren von Seiten, die möglicherweise urheberrechtlich geschützte Werke enthalten, ist unverhältnismäßig und ein gefährlicher Eingriff in die Informationsfreiheit. Die Probleme liegen vor allem in einer mangelnden Kontrollmöglichkeit, wer was sperrt. Man kann davon ausgehen, dass auch zahlreiche Websites darunter leiden werden, die zu Unrecht verdächtigt werden, sich aber nicht ausreichend wehren können." Auch in Deutschland würden immer wieder Lobbyisten der Rechteinhaber vergleichbare Maßnahmen fordern.

Die Firma Wamba Project hat mittlerweile angekündigt, dem "kulturellen Erbe" von Vagos.es auf der Website Zasca.com ein zweites Leben schenken zu wollen.

Quote
   Klopperella
   06.07.2012 um 7:31 Uhr

... Dieses Gesetz wurde Spanien auf massiven Druck der US-Regierung im Auftrag der dortigen Copyright-Lobby aufgezwungen. In den USA gibt es den sogenannten "Special 301 Report". Eine Liste, auf die Staaten kommen, die sich nicht genug um die Rechte amerikanischer Urheberrechte und Patente kümmern. Das hat weitreichende wirtschaftliche Folgen für das jeweilige Land, von WTO-Klagen bis hin zu wirtschaftlichen Sanktionen.

Mit dieser Liste haben die Amerikaner immer wieder gedroht und die Spanier sogar zweimal kurzfristig auf die Liste gesetzt nachdem die Spanier sich dem Druck zwar beugten und mit einem Copyright-Gesetz ankamen, dieses den Amerikanern aber nicht drastisch genug war.

Dieses Gesetz ist also ein Produkt amerikanischen Zwangs auf einen europäischen Staat. Ein direkter Eingriff in die Gesetzgebungshoheit eines autonomen Staates. Wirklich harter Tobak.

...

http://en.wikipedia.org/wiki/Ley_Sinde

http://en.wikipedia.org/wiki/Special_301_Report#Retaliation_Under_Special_301

http://www.zeit.de/digital/internet/2012-07/spanien-websites-gesperrt/komplettansicht?commentstart=1#cid-2165799


Quote
   GordonBleu
   06.07.2012 um 9:18 Uhr

"Kommission des geistigen Eigentums" das klingt ja gruselig nach orwell. ...

http://www.zeit.de/digital/internet/2012-07/spanien-websites-gesperrt/komplettansicht?commentstart=9#cid-2165899


Quote
   internist
   06.07.2012 um 11:01 Uhr

Bei ,,YouTube" konnte ich jüngst ein privates Anleitungsvideo zur Reparatur eines Kameraobjektives wegen Gema-Sperrung nicht anschauen. Offenbar wurde das Video mit geschützter Musik untermalt, was der Gema wohl nicht passte. ...

http://www.zeit.de/digital/internet/2012-07/spanien-websites-gesperrt/komplettansicht?commentstart=17#cid-2166128


Quote
   Atilla
   06.07.2012 um 13:16 Uhr

Tolle Sache - Bei so einem Gesetz in Deutschland könnte man ja dann auf Bild.de und anderen ungeliebten Seiten in den Kommentaren tausende links zu illegalen Seiten posten und dann den Anwalt einschalten :D

Ich würde den Spaniern so eine Aktion als Protest vorschlagen. Am besten auf der Seite von Cedro, falls man da Kommentare posten kann ;-)


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Aus: "Spanien lässt erste Websites sperren" Von Giuseppe Paletta (06.07.2012)
Quelle: http://www.zeit.de/digital/internet/2012-07/spanien-websites-gesperrt/komplettansicht


https://www.unwatched.org/EDRigram_10.7_Erste_Sperrverfuegungen_nach_dem_spanischen_Sinde-Gesetz_stehen_an

http://futurezone.at/netzpolitik/9978-urheberrecht-spanische-webseiten-in-gefahr.php