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[Androiden, Cyborgs, Cyberpunks & Zombies (Notizen) ... ]

Started by lemonhorse, August 20, 2008, 10:12:25 PM

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"[Dresdener Beiträge zur Geschichte der Technikwissenschaften Nr. 29 (2004)] Der literarische Maschinenmensch und seine technologische Antiquiertheit. Wechselbeziehungen zwischen Literatur-und Technikgeschichte" Rudolf Drux
Der Maschinenmensch ist, wie ein Filmkritiker einmal bemerkt hat, heutzutage im Spielfilm beinahe so häufig anzutreffen wie das Pferd im Western ...
https://tud.qucosa.de/api/qucosa%3A27859/attachment/ATT-0/

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"Ethology of zombies" Eugene Krivoruchko (2014)
The zombie myth has gained a substantial significance in the
pop-culture during the last three decades.
http://ekrivoruchko.com/kisd/INT/Ethology_of_Zombies.pdf

"Why People are Obsessed With Zombies" (Published on Mar 16, 2013)
"Zombie popularity is a surefire indicator of national mental health, says Clemson University professor Sarah Lauro.
Lauro, an English teacher who studied zombies while working on her doctorate, told the Associated Press that the rise of the "Zombie Walk," specifically, illustrates citizens' dissatisfaction with governments and life in general."*
Zombies are everywhere in pop culture these days- from TV shows like the Walking Dead to movies like Warm Bodies, even to "zombie walks," the genre has gotten hugely popular. Why is that? Some suggest it's because of the current state of the economy- have we really "given up hope?" Ana Kasparian and Desi Doyen discuss. ...

https://www.youtube.com/watch?v=dZuokFyOSOU

"Zombies in Art and Popculture" (Published on Oct 10, 2013)
The creepy, brain-hungry zombie has become a symbol across art, film and literature. How is the image of the zombie used? Where did it come from? Why does it resonate with audiences? Panel Members: Craig Rosen (Theater), Erik LaGattuta (Fine Arts), Jason King (Math and Geography), and Carel Millsap-Spears (Literature), Tish Hayes (Librarian), and Troy Swanson (Librarian). This event is part of our One Book, One College program on World War Z - https://wwz.apps.morainevalley.edu/Home.aspx
https://www.youtube.com/watch?v=MNjqrhjcodo

Zombies on the web
Compiled by David Chalmers
http://consc.net/zombies.html


"Der moderne Zombie"
Eine Hausarbeit im Rahmen des Seminars ,,KörperBilder: Körperlichkeit in Filmen" an der Kunsthochschule für Medien, Köln von Leif Rumbke
http://www.rumbke.de/data/text/der%20moderne%20zombie%20-%20leif%20rumbke%202002.pdf


"Versklavte Untote und gefangene Seelen" Blog, Kathrin Trattner (23. Mai 2018)
Der Zombie ist bekannt als Figur, die in ihrer Kulturgeschichte zahlreiche Transformationen durchlaufen hat. Wie alle Monster dient auch er als Projektionsfläche für menschliche Ängste. So verweist er etwa auf die Angst vor den wiederkehrenden Toten und dient nicht zuletzt als Negativfolie für uns selbst, denn, wie George Romero in seinem Klassiker Dawn of the Dead (1978) feststellen ließ: "They're us." Der Zombie ist also seit jeher eine vielschichtige und ambivalente Figur, die immer wieder mit neuen Zuschreibungen und Bedeutungen aufgeladen wird.
Dementsprechend hat das, was man sich heute für gewöhnlich unter einem Zombie vorstellt – ein verwesender, menschenfleischfressender Untoter, der vor allem in der Masse gefährlich wird – auf den ersten Blick kaum noch Gemeinsamkeiten mit dem Ursprung der Figur. Dieser ist (vermutlich) im haitianischen Glauben, meist Vodou genannt,¹ zu suchen und zeigt komplexe Verflechtungen unterschiedlicher kultureller und religiöser Systeme auf.
https://derstandard.at/2000080155862-5441/Versklavte-Untote-und-gefangene-Seelen


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Cyberpunk is about expressing (often dark) ideas about human nature, technology and their respective combination in the near future. Purpose: The purpose of this CP wiki is to collect and offer all information concerning cyberpunk.
http://www.cyberpunkreview.com/ | http://www.cyberpunkreview.com/wiki/


Cyberpunk is a subgenre of science fiction in a future setting that tends to focus on society as "high tech low life"...
https://en.wikipedia.org/wiki/Cyberpunk

A number of cyberpunk derivatives have become recognized as distinct subgenres in speculative fiction.
https://en.wikipedia.org/wiki/Cyberpunk_derivatives


cyborgblog
The seasonal movements, habitat utilization, breeding habits and population ecology of the common cyborg (rapidus permuto Humanus)
http://headlesschicken.ca/cyborgblog/

Cyborg Democracy
nexus for techno-progressives, transmitting a sexy, high-tech vision of a radically democratic future...
http://cyborgdemocracy.net/blogger.html

Neoliberalisierung - Cyborgisierung
von H. C. Egger, S. Posch, P. Prantel und C. Totsching (2004)
http://evakreisky.at/2004/se_koerper/Arbeitsbericht_Cyborg.pdf

"Cyberpunk and Neuromanticism"
By Istvan Csicsery-Ronay, published in 1996 in Mississippi Review.
http://project.cyberpunk.ru/idb/cyberpunk_and_neuromanticism.html


"Ein Cyberpunk Manifest"
Von Christian As. Kirtchev / "Wir sind die ELEKTRONISCHEN GEISTER"...
http://project.cyberpunk.ru/idb/manifesto_de.html


William Gibson Reads Neuromancer, His Cyberpunk-Defining Novel (1994)
in Audio Books, Books, Sci Fi | September 9th, 2014
http://www.openculture.com/2014/09/william-gibson-reads-neuromancer-his-cyberpunk-defining-novel-1994.html


The Cyberpunk Project (TCP)
files about cyberpunk subculture
http://project.cyberpunk.ru/


Elektronenhirn und verbotene Zone
Zur kybernetischen Oekonomie des Digitalen von Claus Pias
http://www.uni-essen.de/~bj0063/texte/elektronenhirn.pdf


Cybernetics & Entheogenics
"Cybernetics & Entheogenics: From Cyberspace to Neurospace" by Peter Lamborn Wilson (Text in engl. - vom 19.1.1996)
http://www.t0.or.at/hakimbey/neurospc.htm


Cyberpunk Community
Cyberpunk Stuff...
http://www.cyberpunk-community.de/


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#1
Android (von gr. ανδρος (Gen.) = Mann – griechisch: menschenförmig) ist die Bezeichnung für einen Roboter, der einem Menschen täuschend ähnlich sieht und sich menschenähnlich verhält. Ein Android ist somit ein spezieller humanoider Roboter. Der Begriff der Androiden wurde zunächst in der Futurologie und durch die Science-Fiction-Literatur geprägt. Ein humanoider Roboter in Form einer Frau (gr.: γυνη - gynä; Gen.: gynaikos) wird gelegentlich auch Gynoid genannt. ...
http://de.wikipedia.org/wiki/Android

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"Elektronische Hirne" - Zur literarischen Genese des Androiden
(Ringvorlesung Duisburg Sommersemester 1997)" Von Prof. Dr. Gunter E. Grimm
http://www.goethezeitportal.de/fileadmin/PDF/db/wiss/epoche/grimm_hirne.pdf

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"Zur Ethik autonomer Roboter" (6. November 2014)
Als angewandte Ethik beschäftigt sich die Roboterethik hauptsächlich mit der Frage, welche Rolle Roboter in sozialen Handlungszusammenhängen spielen. Auf der einen Seite geht es um Roboter als ,,moralische Maschinen", welche es so zu programmieren gilt, dass ihre Aktionen möglichst keine Schäden verursachen. Dabei steht vor allem die Entwicklungsphase von Robotern im Fokus. Hier gilt es, Wechselwirkungen zwischen Technik und Gesellschaft angemessen zu antizipieren. Man muss mögliche Folgen des Technikeinsatzes abschätzen und überprüfen, welche Werte in die Robotertechnik eingeschrieben werden. Wichtig ist vor allem, neben den rein technischen oder ökonomischen Wertesettings soziale Werte zu berücksichtigen. Es geht nicht allein um die Funktionalität, die Rentabilität oder die Brauchbarkeit von Robotern, sondern auch darum, ob durch sie Werte wie Freiheit, Privatheit oder das Gemeinwohl gefördert oder beeinträchtigt werden. ...
http://fataler-tiefsinn.blogspot.de/2014/11/zur-ethik-autonomer-roboter.html

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Androids & Artificial Intelligence: A Modern Myth
Published on Apr 13, 2014
A study of the modern myth that mankind is fast on its way to creating thinking, feeling, self-aware machines. Written, edited and narrated by Rob Ager.
http://www.youtube.com/watch?v=3hvEiNpZrGU

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#2
ypherpunks of the World, Several of you at the "physical Cypherpunks" gathering yesterday in Silicon Valley requested that more of the material passed out in meetings be available electronically to the entire readership of the Cypherpunks list, spooks, eavesdroppers, and all. Here's the "Crypto Anarchist Manifesto" I read at the September 1992 founding meeting. It dates back to mid-1988 ...

The Crypto Anarchist Manifesto
http://www.activism.net/cypherpunk/crypto-anarchy.html

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Cypherpunks (gebildet aus Cipher und Punk) bezeichnet eine Gruppe von technisch versierten Menschen, die sich für die weitere Verbreitung des Datenschutzes in der EDV einsetzen. ...
http://de.wikipedia.org/wiki/Cypherpunk

A Cypherpunk's Manifesto
by Eric Hughes (1993)
http://www.activism.net/cypherpunk/manifesto.html

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Neuromancer ist der erste Teil einer gleichnamigen Romantrilogie, die auch unter dem Namen Sprawl Series bekannt ist. Verfasst wurde er von dem Autor William Gibson und erschien 1984 in Amerika und 1987 in Deutschland. Der Roman gilt als die geistige Grundlage des Cyberpunk. ...
http://de.wikipedia.org/wiki/Neuromancer


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#3
"168 Zombies: Der Zombie und die Kulturindustrie" (14 Februar, 2016)
Werte Zuhörerinnen und Zuhörer, im März 2014 sendete unsere Hamburger Redaktion ein Kammerspiel in 4 Akten unter der Überschrift ,,Radio Z". Der in dieser Sendung verbreitete Schrecken über eine in Echtzeit stattfindende Zombie-Apokalypse schien vielen von Ihnen so real, dass wir noch während der Ausstrahlung eine ungewöhnlich hohe Anzahl an Anrufen und E-Mails und darüber hinaus im Nachgang den renommierten Orson Wells-Preis verliehen bekamen.
Wir wollen Ihnen heute den kulturindustriellen Komplex unserer immer wiederkehrenden Beschäftigung mit diesem Thema erläutern und verweisen dabei auf das zugrunde liegende Werk ,,Krisenideologie – Wahn und Wirklichkeit spätkapitalistischer Krisenverarbeitung" des Autors Thomasz Konicz, erschienen im Telepolis Verlag.
http://www.17grad.net/pages/168-zombies/


"Krisenideologie (Telepolis): Wahn und Wirklichkeit spätkapitalistischer Krisenverarbeitung" (eBook)
Europa befindet sich seit mehr als einem halben Jahrzehnt in einer schweren, systemischen Krise. Doch anstelle eines globalen Aufbruchs, einer Suche nach Alternativen, verhärteten sich nur die bestehenden Weltanschauungen und Ressentiments. Aufkommender Nationalismus und Chauvinismus, blanker Hass auf Minderheiten und stoisches Festhalten am Bestehenden prägen das gesellschaftliche Klima nicht nur im krisengeschüttelten Europa, in dem arme und reiche Länder auseinanderdriften und sich die Kluft zwischen Arm und Reich innerhalb der Staaten vertieft, während die Festung Europa ausgebaut wird.
Tomasz Konicz beleuchtet in diesem Buch die vielschichtigen Momente dieser um sich greifenden Krisenideologie, die eine fiebrige Sündenbocksuche mit der Naturalisierung der bestehenden Gesellschaftsordnung verknüpft. Die Bandbreite der einzelnen Beiträge reicht dabei von der Analyse des krisenbedingt zunehmenden "Extremismus der Mitte" über die Darstellung kulturindustrieller Phänomene, wie des Dschungelcamps und des Zombie-Booms, bis zur Auseinandersetzung mit dem Antiziganismus, dem Verschwörungsdenken oder den Separatismuswünschen reicher Regionen.
Der Überblick über die unterschiedlichen ideologischen und emotionalen Reaktionen auf das Krisengeschehen, auf die Angst vor dem Absturz, macht deutlich, dass diese es den Menschern ermöglichen, sich trotz Krise mit der bestehenden Gesellschaftsunordnung abzufinden.
Ergänzend finden sich in dem Buch zudem Ansätze einer Krisenanalyse, die sich nicht in der üblichen Sündenbocksuche verliert, sondern die Ursachen der gegenwärtigen Krise in den Widersprüchen der kapitalistischen Produktionsweise aufzuzeigen versucht.
Tomasz Konicz, geb. 1973 in Olsztyn/Polen, studierte Geschichte, Soziologie, Philosophie in Hannover sowie Wirtschaftsgeschichte in Poznan. Arbeitet als freier Journalist mit Schwerpunkt Krisenanalyse. Er lebt in Hannover.
https://shop.heise.de/katalog/krisenideologie-telepolis#description


"Zombies" (First published Mon Sep 8, 2003; substantive revision Thu Mar 17, 2011)
Zombies in philosophy are imaginary creatures used to illuminate problems about consciousness and its relation to the physical world. Unlike those in films or witchraft, they are exactly like us in all physical respects but without conscious experiences: by definition there is 'nothing it is like' to be a zombie. Yet zombies behave just like us, and some even spend a lot of time discussing consciousness. ...
http://plato.stanford.edu/entries/zombies/


Wolfgang Lenzen - Zombies, Zimbos und das »schwierige Problem« des Bewußtseins - In den vergangenen 25 Jahren hat die Analytische Philosophie des Geistes einen außerordentlichen Boom erlebt, und dabei ist speziell der Begriff des Bewußtseins ins Zentrum interdisziplinärer Untersuchungen gerückt. In einer 1995 von Metzinger/Chalmers veröffentlichten [Bibliographie] zum Thema 'Bewußtsein' finden sich neben einer Unzahl von Aufsätzen mehr als 150 einschlägige Monographien aus den Bereichen der Philosophie des Geistes, der Kognitionswissenschaft und der Neurowissensch aften. In nicht weniger als 68 dieser Bände taucht 'Bewußtsein' als wesentlicher Begriff im Titel auf. Ziel der meisten Autoren ist es entweder, die Natur des Bewußtseins zu erforschen, d. h. eine wissenschaftliche Theorie des Bewußtseins zu entwickeln, oder aber zu begründen, daß bzw. warum Bewußtsein ein unlösbares Problem, ein Mysterium und Rätsel darstellt. In neuester Zeit konzentrierte sich die philosophische Diskussion insbesondere auf das sog. »schwierige Problem« des Bewußtseins. Worum es sich dabei handeln soll, läßt sich am einfachsten erklären, wenn man zunächst auf Zombies eingeht.
http://www.philosophie.uni-osnabrueck.de/Publikationen%20Lenzen/Zombie.pdf


Ludwig Wittgenstein und die "Philosophischen Zombies"
Der erste Teil dieses 1999 entstandenen Textes soll die Philosophie des Bewusstseins darstellen, wie sie von Wittgenstein in seinen späteren Schriften entwickelt (oder angedeutet) wurde - kurz und auf das Wesentliche beschränkt und natürlich nur so, wie ich sie verstanden habe....
http://www.mwelzel.de/wittgenstein/


Jan Pfaff, 14.05.2014:
Herr Whitehead, was fasziniert Sie an Untoten?
Colson Whitehead: Ich bin als Kind mit Horrorfilmen aufgewachsen, das hat mich geprägt. Zombies, wie sie in den siebziger Jahren erstmals im Kino auftauchten, sind Figuren, die uns nahe sind. Es sind unsere Eltern, unsere Familie, unsere Freunde, die eines Tages aufwachen und nicht mehr menschlich sind. Sie zeigen plötzlich ihr wahres Gesicht und wollen uns fressen. Das ist natürlich eine paranoide Vorstellung – aber dahinter steckt die Ahnung, dass Zivilisation nur etwas sehr Dünnes und Zerbrechliches ist. Ein Monster ist einfach eine Person, die aufgehört hat, anderen etwas vorzumachen. ...
https://www.freitag.de/autoren/jan-pfaff/echter-horror

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#4
US-Geheimdienstbericht: Cyborgs bis 2030 Realität (12.12.2012)
Die Cyborgs kommen – und zwar schon bald. Diese Einschätzung teilen nicht mehr nur Science-Fiction-Autoren, sondern inzwischen auch Berater der US-Regierung aus Wissenschaft und Wirtschaft. So prophezeit der Nationale Geheimdienstrat der USA in seinem Bericht zu "Globalen Trends 2030", dass binnen der nächsten 20 Jahre "Gehirn-Maschinen-Schnittstellen" für "supermenschliche" Fähigkeiten sorgen dürften. Sie könnten nach Ansicht der Experten etwa die Kraft und die Schnelligkeit von Menschen erhöhen und bislang unbekannte Funktionen verfügbar machen. In dem Report heißt es weiter: "Personen können sich dafür entscheiden, ihre physikalischen Gegebenheiten so zu erweitern, wie sie es heute mit der Schönheitschirurgie tun." ...
http://www.heise.de/newsticker/meldung/US-Geheimdienstbericht-Cyborgs-bis-2030-Realitaet-1767485.html

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Cyborgs, wir alle
Arno Kleinebeckel 16.02.2013
"Puppen sind wir, von unbekannten Gewalten am Draht gezogen; nichts, nichts wir selbst!" (Georg Büchner: Dantons Tod, II,5.) Redet hier ein schizophrener Delinquent, oder haben wir es mit der gültigen Aussage eines hellsichtigen Zeitgenossen zu tun?
http://www.heise.de/tp/artikel/38/38397/1.html

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"Die ersten sechs Gebote der Virtuellen Realität haben wir bereits gebrochen" Daniel Oberhaus (14.03.2016)
Themen: Virtual Reality, VR-Brillen, Ethik, Experimente, virtuelle Realität, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Neuromarketing, Avatar, Maschinen
Längst gibt es auch die ersten Versuche, moralische Regeln für die Virtual-Reality aufzustellen: Michael Madary und Thomas Metzinger von der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität Mainz haben den Entwurf eines Ethikkodex' vorgelegt, der ein wichtiges Gegengewicht zum Hype um die vielen Vorteile der Virtuellen Realität darstellen soll.
In ihrem Paper, das vergangenen Monat in der Online-Zeitschrift Frontiers in Robotics and AI veröffentlicht wurde, untersuchen die beiden Philosophen relativ nüchtern die Risiken, die es birgt, wenn ein Mensch in der Virtuellen Realität in einen anderen Körper eintaucht.  ...

https://motherboard.vice.com/de/read/wir-sind-laengst-dabei-die-ersten-gebote-der-virtuellen-realitaet-zu-brechen-467?trk_source=homepage-lede

"Real Virtuality: A Code of Ethical Conduct. Recommendations for Good Scientific Practice and the Consumers of VR-Technology" (2016)
imageMichael Madary* and imageThomas K. Metzinger
Johannes Gutenberg – Universität Mainz, Mainz, Germany
http://journal.frontiersin.org/article/10.3389/frobt.2016.00003/full



DNL #2 CYBORG - Video ,,Introducing The Cyborg" - Interview with Franco ,,Bifo" Berardi
Veröffentlicht am 06.06.2015, Disruption Network Lab. An ongoing platform of events and research on art, hacktivism and
disruption in Berlin. Berlin, May 29-30: CYBORG: Hacktivists, Freaks and Hybrid Uprisings
Second Event of the Disruption Network Lab
In this video interview with the Disruption Network Lab, Franco Berardi "Bifo" presents the work of Antonio Caronia through their shared political engagement and personal friendship. By reflecting on this common path, Franco Berardi describes the Italian background of the last thirty years of political movements, from the 1977 radical revolution, to the Italian political cyberpunk movement, to the emergence of Virtual Reality and collective networks in the 1990s, until the protests by the Italian student movement of the past decade, and the recent uprisings against the global financial crisis. ...
https://www.youtube.com/watch?v=uXfmwqM6YT0 | http://www.disruptionlab.org/cyborg/

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Cypherpunks (gebildet aus Cipher, Cyber und Punk) bezeichnet eine Gruppe von technisch versierten Menschen, die sich für die weitere Verbreitung des Datenschutzes in der EDV einsetzen. Dieses Ziel soll durch Verschlüsselung von Daten und Kommunikationskanälen realisiert werden. Die Kommunikation innerhalb der Gruppe findet, wenn nicht öffentlich in Diskussionsforen des Usenet, meist in Mailinglisten statt. ...
https://de.wikipedia.org/wiki/Cypherpunk

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Cypherpunks - Freedom and the Future of the Internet
JULIAN ASSANGE With JACOB APPELBAUM, ANDY MÜLLER-MAGUHN and JÉRÉMIE ZIMMERMANN
http://www.orbooks.com/catalog/cypherpunks/


Assange: Kryptografie ist die ultimative Form des gewaltlosen Widerstandes (27.11.2012)
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Assange-Kryptografie-ist-die-ultimative-Form-des-gewaltlosen-Widerstandes-1757417.html

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Cypherpunk the Origin of Wikileaks
2010 December 30
http://the2012scenario.com/2010/12/cypherpunk-the-origin-of-wikileaks/

Cypherpunks - Freedom and the future of the Internet
A book by Julian Assange, Jacob Appelbaum, Andy Muller-Maguhn, Jeremie Zimmermann
The harassment of WikiLeaks and other Internet activists, together with attempts to introduce anti-file sharing legislation such as SOPA and ACTA, indicate that the politics of the Internet have reached a crossroads. In one direction lies a future that guarantees, in the watchwords of the cypherpunks, ΓÇ£privacy for the weak and transparency for the powerfulΓÇ¥; in the other lies an Internet that allows government and large corporations to discover ever more about internet users while hiding their own activities. Assange and his co-discussants unpick the complex issues surrounding this crucial choice with clarity and engaging enthusiasm. (Formats: epub, mobi, pdf)
https://thepiratebay.se/torrent/7881018


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#6
Träumen Androiden von elektrischen Schafen? (englischer Originaltitel: Do Androids Dream of Electric Sheep?) ist ein dystopischer Roman des US-amerikanischen Schriftstellers Philip K. Dick aus dem Jahr 1968. Der im Jahr 1982 erschienene Film Blade Runner von Ridley Scott basiert auf diesem Buch, unterscheidet sich jedoch erheblich von der Vorlage. Das Buch wird seit dem Erscheinen des Films auch unter dem Titel Blade Runner verkauft. ... Thema des Romans ist die verschwimmende Grenze zwischen Menschen und (in diesem Werk biologischen) Androiden und somit die Frage, was den Menschen zum Menschen macht. Nach Philip K. Dick ist nicht die Intelligenz das Unterscheidungsmerkmal zwischen Androiden und Menschen, sondern die Empathie, also die Fähigkeit, sich in andere Menschen einzufühlen. ... Der Roman spielt im Jahr 1992 (in späteren Ausgaben auf das Jahr 2021 umdatiert) in Nordamerika, hauptsächlich in San Francisco. Die Erde ist nach einem Atomkrieg kaum mehr bewohnbar. Ein Großteil der Überlebenden ist auf den Mars ausgewandert. Die auf der Erde Verbliebenen müssen stets fürchten, infolge der Strahlung unfruchtbar zu werden oder geistig zu degenerieren und zu ,,Spezialfällen" degradiert zu werden – zu Menschen zweiter Klasse, denen das Recht auszuwandern abgesprochen wird.
Die Emigranten bekommen für die Reise zum Mars einen Androiden als Schutz zur Seite gestellt. Die Androiden werden auf der Erde als Bedrohung angesehen und dürfen sie nach ihrer Abreise nicht mehr betreten. Wenn sie es doch tun, werden sie von ,,Prämienjägern" (engl. ,,bounty hunter", deut. Kopfgeldjäger) erledigt. Das englische Wort für die Tötung in der zukünftigen Welt, die gern mit Euphemismen arbeitet, ist ,,to retire", etwa: ,,in den Ruhestand versetzen".
Ein solcher Kopfgeldjäger ist Rick Deckard. Die Schwierigkeit seiner Aufgabe besteht darin, die Androiden zu identifizieren, da diese von den Menschen kaum mehr zu unterscheiden sind und in allen möglichen Identitäten auftreten – etwa als Opernsängerin oder als russischer Kollege Deckards. Zu diesem Zweck arbeitet er mit einem speziell entwickelten Empathie-Test, der die Reaktion der Verdächtigen in verschiedenen Situationen prüft. ...
https://de.wikipedia.org/wiki/Tr%C3%A4umen_Androiden_von_elektrischen_Schafen%3F

Blade Runner , deutscher Verleihtitel zeitweise auch Der Blade Runner, ist ein am 25. Juni 1982 erschienener US-amerikanischer Science-Fiction-Film des Regisseurs Ridley Scott. Literarische Vorlage ist der Roman Träumen Androiden von elektrischen Schafen? von Philip K. Dick. Dieser wurde später ebenfalls unter dem Titel ,,Blade Runner" vertrieben. Der Film, der Elemente des Film noir übernimmt und eine Dystopie entwirft, war bei Kritik und Publikum zunächst kein Erfolg, wurde mit der Zeit aber zum Kultfilm. In der Bundesrepublik Deutschland lief der Film ab dem 14. Oktober 1982 in den Kinos. ... Zentrales Thema der Werke Philip K. Dicks und auch dieses Films ist die Frage, was den Menschen zum Menschen macht, und die paranoide Furcht davor, dass es Wesen gibt, die wie Menschen aussehen, aber keine sind. Laut Buch und Film sind die Replikanten daran zu erkennen, dass sie nicht das menschliche Vermögen der Empathie besitzen. Sie werden mit einem Gerät getestet, das emotionale Reaktionen überprüft. Die Brauchbarkeit dieses Unterscheidungskriteriums wird im Laufe des Films aber in Frage gestellt. Es sind die Menschen, die isoliert und gefühllos wirken, während die Replikanten Emotionen – Furcht, Zuneigung, Hass, Trauer – zeigen. Obwohl sie als unbarmherzige Mörder eingeführt werden und auch tatsächlich töten, wirbt der Film für sie um Sympathie (vergleiche die Rezeption der Darstellung Roys durch Rutger Hauer im Abschnitt Kritiken). Das Motto der Tyrell Corporation lautet ,,more human than human" – ,,menschlicher als der Mensch" –, und so verhalten sich die Replikanten schließlich. Die Andeutung der Möglichkeit, dass Deckard selbst ein Replikant ist, verwischt die Grenze zwischen Menschen und Replikanten weiter. Dies wirft ethische Fragen auf ...
https://de.wikipedia.org/wiki/Blade_Runner

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"Ghost in the Shell: Die Renaissance des Cyberpunk" Volker Briegleb (30.03.2017)
... "Ghost in the Shell" ist purer Cyberpunk. Die Motive dieses Sub-Genres der Science Fiction sind schon in den Werken von Philip K. Dick oder John Brunner aus den 1960er Jahren angelegt und kulminierten in zwei Ur-Texten der 1980er: Ridley Scotts Dick-Verfilmung "Blade Runner" und William Gibsons Roman "Neuromancer". Beide haben Shirows "Ghost in the Shell" stark beeinflusst. Auch Sanders greift die von Scott und Gibson geprägten Themen und Bilder auf. Die Welt von "Ghost in the Shell" ist wie "Blade Runner" auf Speed. Das ist auf jeden Fall toll anzusehen. Eins muss sich Sanders vorwerfen lassen: Sein "Ghost in the Shell" kondensiert aus den in der Vorlage aufgeworfenen Fragen nach technologischem Fortschritt, künstlicher Intelligenz, Bewusstseinswerdung und Körperlichkeit die Suche seiner Protagonistin nach ihrer Herkunft. Damit schafft er zwar einen emotionalen Bezugspunkt, an dem das Publikum Zugang zu dem ansonsten eher sperrigen Major findet, verschenkt aber auch das Potenzial der Vorlage. So ist das, wenn sich die Hollywood-Maschine einen Klassiker einverleibt: Bloß keine Komplexität. Mehr Emotion! ...
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Ghost-in-the-Shell-Die-Renaissance-des-Cyberpunk-3668390.html

"Hülle, Hülle, Hülle" Hannah Pilarczyk (30.03.2017)
Die erzählerische Hasenfüßigkeit von "Ghost in the Shell" ist für einen Blockbuster insofern bemerkenswert, als es sich dabei um die Liveaction-Adaption eines Stoffes handelt, der selber leidenschaftlich radikal ist. Masamune Shirows Manga "Ghost in the Shell" von 1989 und seine folgenden Zeichentrickadaptionen, allen voran Mamoru Oshiis Spielfilmversion von 1995, gehören neben Ridley Scotts Film "Blade Runner" und William Gibsons Roman "Neuromancer" zu den Schlüsselwerken der neueren Science-Fiction.
Aus verschiedenen Perspektiven imaginierten die drei Kunstwerke eine Welt, in der sowohl menschliche Körper als auch Nationalstaaten zu hinfälligen Konzepten geworden waren. Ihre Grenzen waren vor langer Zeit durch globale Konglomerate und ihre Produkte, sprich Androiden und künstliche Intelligenzen (AI), zersetzt worden. Mit "Blade Runner" teilte "Ghost in the Shell" die melancholische Zärtlichkeit, mit der sich Menschen und Maschinen nach einander verzehrten, mit "Neuromancer" die Utopie, dass es im Cyberspace zur Verschmelzung von ihnen und damit zur Herausbildung einer neuen Art von Bewusstsein kommen könnte. Ihm ganz eigen war es, diese Ideen anhand eines weiblichen Cyborgs zu verhandeln, dessen Körper als sexualisierte Projektionsfläche diente, während sich sein Innenleben jeden Zugriffs entzog. ...
http://www.spiegel.de/kultur/kino/ghost-in-the-shell-mit-scarlett-johansson-huelle-huelle-huelle-a-1140570.html

"Hyper Hyper" Dirk Gieselmann (30. März 2017)
... Das immerhin erreichen Filme wie Ghost in the Shell: Dass man sich auf dem Nachhauseweg verfolgt fühlt von ihrer brachialen Ästhetik. So wie man wahrscheinlich, sollte man je auf ein Scooter-Konzert geraten, auch tagelang "Hyper Hyper" summen muss, ohne es zu wollen, beim Ausfüllen der Steuerklärung, Saugen, Wäschefalten. Filme wie dieser sind, wenn man so will, Augenwürmer – unfreiwillige Reproduktionen, die, das hat uns die Hirnforschung gelehrt, dann am wahrscheinlichsten auftreten, wenn das Arbeitsgedächtnis gerade nicht so viel zu tun hat. Oder wie ein junger Kinogänger, der nach dem sogenannten Fan-Screening von Ghost In The Shell am Potsdamer Platz von einem Lokalsender interviewt wurde, es ganz trefflich ausdrückte: "Effekte geil, Handlung scheiße."   ... Hätten die Produzenten vom Millionenbudget für die Spezialeffekte nicht zwei Prozent abknapsen können, um einen Drehbuchautor zu bezahlen, dem geistreichere Sentenzen einfallen als "Dein Ghost gehört dir" oder "Meine neuen Augen haben den Röntgenblick, höhöhö"? Das mag Wunschdenken sein, doch man darf nicht aufhören, sich von solchen Machwerken beleidigt zu fühlen, sonst wacht man eines Morgens auf und wünscht sich nichts sehnlicher als eine DVD von Til Schweiger.
Aufgrund des unsäglichen 3D-Effekts, der sich, wie immer, bereits nach etwa 40 Sekunden abgenutzt hat, steht auch die liebreizend ernst vor sich hinstierende Scarlett Johannson eigentlich die ganze Zeit mitten im Raum wie ein Pappaufsteller auf einer Gelsenkirchener Erotikmesse. Juliette Binoche als gewissensgeplagte Kybernetikerin schleudert einem laufend ihre Tränen entgegen, sie fallen von der Leinwand in den Zuschauersaal hinein, so dass man ihnen ausweichen möchte wie all den Explosionstrümmern, verunglückten Autos und durch die Luft schwimmenden digitalen Koikarpfen. Und man denkt beinah wehmütig daran, was Lars Eidinger einmal so ehrfürchtig über Dreharbeiten mit der Binoche erzählte: Um ihm das Spielen einer emotionalen Szene zu erleichtern, habe sie "sich nachts um drei hingesetzt und im Off geweint". Nun weint sie in 3D, und man hofft für sie, dass sie damit genug Geld verdient hat, um mal wieder in einem einigermaßen unkommerziellen Film mitzuwirken. ...
http://www.zeit.de/kultur/film/2017-03/ghost-in-the-shell-scarlett-johansson-film-kritik

Quoteklaki_02 #2

Wunderbarer Verriß - Kotzen auf hohem Niveau ... sooo schön kann "Meinungselite" sein - "liebreizend ernst vor sich hinstierende Scarlett Johannson" ...


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"Roboter: Dingsbums – Sex mit der Maschine" Thomas Beschorner (6. Juni 2017)
Es geht um Robotersex. Unlängst wurden auf einer Sexmesse in London neue Generationen von Sexrobotern vorgestellt. Die Gummipuppe – ein passives aufgeblasenes Stück Plastik – war gestern. Die modernen Sexroboter sind aktiv und responsiv. Sie reden und interagieren mit ihren Besitzern, sie fragen nach deren Wünschen und sagen, was ihnen selbst gefällt. Die meisten Leser werden wohl auch diese weiterentwickelten Modelle nicht besonders erotisierend finden. Aber die Entwicklung schreitet voran; Technik und Physis der künstlichen Sexpartner werden sich auch künftig noch verbessern.
Für die Hersteller steckt darin ein großes Geschäft. Es ist nicht ausgeschlossen, dass in wenigen Jahren Geräte zur Verfügung stehen werden, die ein physisches Erlebnis von Sex vermitteln, das dem Sex zwischen Menschen in nichts nachsteht. Man kann diese Entwicklung nüchtern als eine Auswirkung der weiter voranschreitende Technologisierung sehen, die immer auch Auswirkungen auf Teile der Sexindustrie gehabt hat, so wie umgekehrt diese technische Entwicklungen oft befördert hat. Was soll daran schlimm sein? Es gibt Vibratoren, Gummipuppen, Penispumpen, Apps, Internetportale und was noch alles. Es sind technische Hilfsmittel zur Befriedigung sexuellen Verlangens, so wie Sexroboter auch.
Der Unterschied zwischen Sexrobotern und klassischem Sexspielzeug ist jedoch nicht gradueller, sondern grundsätzlicher Natur. Künftige Generationen von Sexrobotern werden eine deutlich stärkere physische Ähnlichkeit zu menschlichen Sexpartnern aufweisen. Und durch ihre Fähigkeiten zu Simulation von Kommunikation ähnelt auch der Umgang mit ihnen immer mehr zwischenmenschlicher Interaktion. Ähnlich verhält es sich mit den Entwicklungen von Virtual-Reality-Sex. Es soll sich echt anfühlen, natürlich primär für den Mann: 85 Prozent der (weiblichen wie männlichen) Sexroboter werden von Männern bestellt.
Aktuell können Standardvarianten von Sexrobotern für etwa 10.000 US-Dollar erstanden werden. Individualisierte Modelle gibt es für den circa 10-fachen Preis. Diese können dann ganz den eigenen Wünschen nachempfunden sein und auch realen Vorbildern ähneln: dem Ex-Partner zum Beispiel, oder sogar der eigenen Mutter oder dem Vater. Was sind die Konsequenzen für unser Liebesleben? In der bislang kaum entwickelten akademischen Diskussion gibt es Befürworter wie Kritiker von Robotersex. Die Befürworter argumentieren beispielsweise, dass perfektionierter Robotersex Prostitution (und damit die Ausbeutung von Millionen von Frauen) überflüssig machen könnte. In Barcelona gibt es bereits den weltweit ersten Roboterpuff. Auch könnte womöglich pädosexuelles Verhalten und damit der Missbrauch von Kindern eingedämmt werden. Das erhoffen sich zumindest die Befürworter.
Kritiker hingegen sehen im Sex mit Robotern eine "Verrohung der Sitten", die negative Wirkungen auch auf die zwischenmenschliche Sexualität haben kann. Wer seinen Roboter vergewaltigt, könnte sich daran gewöhnen und irgendwann sexuelle Gewalt auch gegen Menschen ausüben, argumentieren sie. Pädosexuelles Verhalten würde hierdurch nicht reduziert, sondern inspiriert. Feministinnen und Feministen erheben den Vorwurf, Frauen könnten noch stärker als Sexobjekte gesehen werden.   
Empirische Studien zu den Auswirkungen von Robotersex auf die menschlichen Beziehungen gibt es noch nicht. ...
Die ethischen Fragen aber reichen noch weiter. Im vergangenen Jahr lief die Science-Fiction-Serie Westworld auf dem Sender HBO. Basierend auf dem gleichnamigen Roman und späteren Film von Michael Crichton aus dem Jahr 1973 handelt sie von einem Freizeitpark in einem Westen, in dem es sehr wild zugeht. Die Protagonisten sind Roboter, aber kaum vom Menschen unterscheidbar. Die Besucher des Parks sind Menschen, und sie können sich ganz nach Belieben mit den Robotern amüsieren. In Westworld sind Schießereien und Hinrichtungen, Sex, Vergewaltigungen und grausame Quälereien an der Tagesordnung. Genau das macht die Attraktivität des Freizeitparks unter den zahlenden Gästen aus.
Doch einige der Parkbesucher zeigen Empathie für die künstlichen Wesen – und einige Roboter entwickeln etwas, das einem Bewusstsein ähnelt. ...
http://www.zeit.de/wirtschaft/2017-06/sex-roboter-gummipuppe-messe/komplettansicht

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#8
"Zombies und der Tod von George A. Romero Friss oder stirb" Kai Müller (17.07.2017)
Heute sind die Untoten und deformierten Überlebenden einer namenlosen Katastrophe aus Blockbustern wie ,,28 Days Later", ,,Resident Evil" oder ,,World War Z" nicht mehr hinwegzudenken. Die ,,Walking Dead"-Serie zelebriert das Thema als Endlosschleife. Die allgemeine Diagnose: Die Welt ist am Arsch. Und mehrheitlich bevölkert von denen, die es auch sind.
Man kann das als Ausdruck allgemeiner Verrohung sehen. Andererseits bietet der Zombiefilm ja nicht bloß visuell drastische Momente an, bei denen Gedärme hervorquellen, Blut aus aufgebissenen Wunden sprudelt, Haut zerfließt wie Butter und überhaupt alles nur schauderhaft ist. ,,Zombies können nicht rennen", pflegte Romero auf die Frage zu erwidern, worin deren Bosheit besteht. Er liebte sie, weil sie indifferent gegenüber dem Bösen blieben: ,,Man könne nicht wütend auf sie sein", sagte er, ,,sie folgen keinem geheimen Plan, sie sind, was sie sind." Wollte man etwa, dass sie sich schneller bewegten, schmunzelte er, würden ihre Gelenke auskugeln. ,,Sie sind doch tot."
Kulturelle Vorläufer dieses Phänomens reichen weit in die Romantik zurück, die der Natur ein Eigenleben und ,sprechendes' Wesen attestierte, sie reichen bis in karibische Voodoo-Kulte, und auch Mary Shelleys Frankenstein-Figur trägt Züge eines Zombies. Wobei Jacques Tourneurs früher B-Movie ,,I walked with a Zombie" von 1943 bei aller Mystik, die solchen Kunstfiguren eigen ist, auf das Rationale beharrt. Noch sind Zombies nur Werkzeuge einer diabolischen Intelligenz, wie Frankensteins Monster. Dass Lebewesen ohne erkennbaren Grund aus Grüften steigen, sollte Romero veranlassen. ...
Nun ist der Filmemacher mit den riesigen Brillengläsern, dem weißen Bart und verschmitzten Lächeln, nach kurzer Krankheit gestorben. Romero wurde 77 Jahre alt. Ihm verdankt das Kino eine psychodynamische Umprogrammierung, die der Schriftsteller Daniel Kehlmann in einem Interview mit dem SZ-Magazin einmal damit erklärte, dass der Zombie-Film jedem von uns den Blick des Psychopathen gewähre: ,,Der Zombie als Figur ist eigentlich uninteressant, er hat keine Aura, aber genau darum geht es: Durch ihn können wir Mitmenschen als seelenlose Wesen sehen, die man ohne Mitleid wegballern kann. Für einen Psychopathen wären alle Menschen Zombies, genau das bestimmt den Blick des Psychopathen auf seine Mitmenschen."
Nach dieser Logik steht der Zombie- Film für die Sehnsucht des Spießers, sich aller anderen Spießer um sich herum zu entledigen. Man darf die Täterperspektive ausleben, ohne Bestrafung fürchten zu müssen: ein radikales, anarchistisches Befreiungsprogramm, geleitet vom totalen Wahn der Rechthaberei. Wie nah diese idiotische Selbstermächtigung der Wirklichkeit zuweilen kommt, demonstrieren die Amokläufe in den USA ebenso wie die NSU-Morde und die Verwüstungsorgien linker Autonomer. Wodurch immer sie sich legitimiert wähnen, Romero war ihnen einen Schritt voraus. ...
http://www.tagesspiegel.de/kultur/zombies-und-der-tod-von-george-a-romero-das-phaenomen-reicht-bis-weit-in-die-romantik-zurueck/20072060-2.html

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presetfreund, 12.08.2017 08:48
Die schlüssigste Interpretation der Figur des Zombie lieferte Romero bereits mit seinem zweiten (in der Wahrnehmung vieler: dem ersten) modernen Zombiefilm "Dawn of the Dead", in dem die Zombies in der Mall herumtorkeln: eine kaum verklausulierte Travestie des Menschen in der modernen Leistungsgesellschaft, der als Glücksversprechen nichts anderes erhält als sinnlosen Konsum und Überfluss.
Der Zombie denkt nicht in Zusammenhängen, konsumiert zweckfrei und verbreitet sich krebsartig. Gibt es eine bessere Metapher für unser Leben im Betäubungskonsum und einem Wirtschaftssystem des Wachstums um jeden Preis?
Das Konsumieren (Fressen) macht den Zombie nicht glücklich; er kennt vielmehr überhaupt keine Gefühlsregungen - abgesehen von genervtem Grunzen, wenn etwa eine Beute ihm entwischt. Dennoch will er stetig weiter konsumieren. ... Erkennt sich hier jemand wieder?
Die Konsumtätigkeit des Zombies ist komplett sinnlos. Sehr anschaulich wird dieser Umstand in einem weiteren Zombiefilm illustriert, in dem ein abgeschlagener, gleichwohl noch durchaus aktiver Kopf, jemandem einen Finger abbeißt. Der Finger wird geschluckt, erscheint aber im nächsten Moment, wenig angekaut, am unteren, offenen Ende der durchtrennten Speiseröhre. Bon appetit!
https://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/Zombies-in-der-Kultur/Die-schluessigste-Interpretation-der-Figur-des-Zombie/posting-30856925/show/

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Quote[...] Mit einer Resolution aus dem Februar 2017 zu klareren zivilrechtlichen Regeln in den Bereichen Robotik und Künstliche Intelligenz (KI) hat das EU-Parlament eine heftige Debatte ausgelöst. Stein des Anstoßes ist der Appell der Abgeordneten an die EU-Kommission, langfristig einen speziellen rechtlichen Status für Roboter als eine "elektronische Person" zu etablieren. Das soll nach Ansicht der Gesetzgeber klären helfen, wer im Schadensfall haftet. Experten halten aber nichts davon, da es auf einer "verzerrten Wahrnehmung" beruhe und "unangebracht" sei.

Rund 160 europäische Sachverständige aus Forschung, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik haben einen offenen Brief an EU-Kommissionspräsident Jean Claude Juncker und einen Großteil seines Kabinetts und an Generaldirektionen geschickt, in dem sie nachdrücklich davor warnen, "autonomen", "unvorhersehbaren" und "selbstlernenden" Maschinen rechtlich einen Persönlichkeitsstatus zu erteilen. Ein solches Vorhaben ist ihrer Ansicht nach getrieben von der falschen Behauptung, dass die Haftung für Schäden solcher Roboter unmöglich nachzuweisen sei.

Technisch gesehen überschätze eine solche Aussage die "aktuellen Fähigkeiten selbst der am weitesten fortgeschrittenen Roboter", schreiben die Experten, darunter aus Deutschland der Würzburger Philosophieprofessor Wolfgang Schröder, der Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme, Georg Martius, und Ulrich Borgolte von der Fernuniversität Hagen. Sie sei mehr von Science Fiction und "ein paar sensationellen Pressemitteilungen jüngeren Datums" geprägt als von der Realität.

Auch aus ethischer und rechtlicher Sicht weisen die Unterzeichner des Briefs das Anliegen des EU-Parlaments zurück. Ein Persönlichkeitsstatus für fortgeschrittene Maschinen könne nicht vom Modell der "natürlichen Person" abgeleitet werden, da ein Roboter dann Menschenrechte genösse, für sich also eine gewisse Würde oder Integrität sowie Bürgerrechte beanspruchen könnte. Dies stünde im Widerspruch zur Europäischen Grundrechtecharta und zur Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten. (Stefan Krempl) / (anw)

QuoteJim Bo, 12.04.2018 14:20

Dahinter steckt bestimmt die Automobilindistrie

Ein Auto mit "Autopilot" ist dann selbst für Unfälle verantwortlich und nicht mehr der Hersteller.
Und wenn es dann - leider, leider - zur Strafe verschrottet werden muss, verkaufen sie dir natürlich gern ein neues, mit "verbessertem" Autopilot und dementsprechend teurer.


...


Aus: "Streit über "Persönlichkeitsstatus" von Robotern kocht hoch" Stefan Krempl (12.04.2018)
Quelle: https://www.heise.de/newsticker/meldung/Streit-ueber-Persoenlichkeitsstatus-von-Robotern-kocht-hoch-4022256.html

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#10
Quote[...] Sind in Wirklichkeit wir die Zombies, die wir von Werbung und Influencern gesteuert mit unserem Konsum ein alles verschlingendes System am Laufen halten? Es ist eine des Öfteren ins Spiel gebrachte Lesart, die von der bekanntesten der Zombiegesten zumindest unterstützt wird. ...

Das an Sympathie grenzende Mitgefühl, das viele Filme ihren Zombiefiguren entgegenbringen, hat nicht nur damit zu tun, dass diese jahrzehntelang als torkelnde Jammergestalten inszeniert wurden, mit denen auch so mancher Spaß erlaubt ist, sondern auch damit, dass man sich [...] im Zombie als Kleinbürger sofort wiedererkennt.

Die unmittelbare Beziehung von Zombie und Kapital reicht im Kino indes weiter zurück, als es der moderne Untote bei Romero vermuten ließe. Als erster ,,echter" Zombiefilm gilt der zahlreiche Nachfolger inspirierende Klassiker White Zombie von Victor Halperin aus dem Jahr 1932, mithin der Pre-Code-Ära. Belo Lugosi spielt darin einen weißen Plantagenbesitzer auf Haiti, der Einheimische in Zombies verwandelt, um sie als Arbeitssklaven in seiner Zuckermühle arbeiten zu lassen.

... Der Zombiefilm der Gegenwart kennt dagegen als Ursache für Zombifizierung nur noch die sich unkontrolliert verbreitende Pandemie, deren Ursachen ganz im Geist der Zeit liegen: Virusinfektionen, Artensterben, Klimakatastrophe, Biopolitik.

...


Aus: "Die Zombies sind wir" Michael Pekler (30.10.2020)
Quelle; https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/die-zombies-sind-wir

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Zombie und Philosophie. Kulturgeschichte und Kulturtheorie eines Mythos der Gegenwart (Dr. Antonio Lucci)
Fellow-Vortrag vom 05.06.2018 von Dr. Antonio Lucci (Wien)
In den letzten zwanzig Jahren ist die Produktion der Filme über die Untoten (und vor allem über Zombies) rasant gestiegen. Der Zombie ist dabei eine wichtige und mächtige Metapher für ökonomische (Zombie Economics), naturwissenschaftliche, soziale und philosophische Standpunkte geworden. Zombies haben zudem auch eine vielschichtige Kulturgeschichte, die aus der Kritik der kolonialen Geschichte der haitianischen Sklaverei entstand. Diese Verknüpfung mit einer sozialen Kritik der Gesellschaft ist in vielen Erscheinungsformen des Zombie-Mythos präsent geblieben. Der Vortrag wird die Kulturgeschichte des Zombie-Mythos untersuchen und aus unterschiedlichen Perspektiven erläutern: von der haitianischen Ethnographie über die kinematographische Kulturkritik der Konsumgesellschaft bei George Andrew Romero bis hin zu den philosophischen und sozialen Aspekten dieser unheimlichen Figur unserer Vorstellungswelt.
Dr. Antonio Lucci ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt Universität zu Berlin und derzeit Gast des Direktors am IFK Wien. Im Sommersemester 2016 und im Wintersemester 2017/18 hat er die Professur für ,,Kulturtheorie und kulturwissenschaftliche Ästhetik" an der Humboldt Universität vertreten. Davor war er als Post-Doc Forscher am Excellence Cluster Topoi tätig. Seine aktuellen Forschungsschwerpunkte sind u.a. die Philosophie der Technik, die Verbindungen zwischen Oikonomia und Askese sowie die Geschichte der italienischen Philosophie und der Kulturwissenschaften. Zurzeit habilitiert er zum Thema ,,Askese als Subjektivierungsstrategie" am Institut für Kulturwissenschaft der HU Berlin.
https://vimeo.com/273728283

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"Brain-Interface: Wie Sprache direkt aus dem Gehirn ausgelesen wird"  Enno Park (21.05.2021)
Weltweit versuchen Forscher, gesprochene oder gedachte Wörter aus dem Hirn zu beziehen. Doch erst mit Implantaten gelangen sie zu brauchbaren Erkennungsraten.
https://www.heise.de/hintergrund/Gesprochenes-aus-dem-Gehirn-auslesen-6049158.html


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"Eine kurze Chronik der Zombie-Mythologie" Valerie Eiseler (04.10.2021)
Bleiche Gesichter, ausdruckslose Augen, grabschende Hände – Zombies sind aus der klassischen Monster-Mythologie kaum mehr wegzudenken. Doch anders als Vampire und Werwölfe, deren früheste Erwähnungen in Teilen Europas zu finden sind, stammt der Zombie aus einer völlig anderen Region der Welt: Haiti. Unter der brutalen Kolonialherrschaft Frankreichs wurden zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert Tausende Menschen aus Afrika nach Haiti entführt und auf Zuckerrohrplantagen versklavt. Die hier erstmals erscheinende Erzählung von sogenannten Zombies umfasste die Misere der oftmals bis zum Tode schuftenden Menschen. Für das Magazin ,,The Atlantic" beschreibt Autor Mike Mariani, dass haitianische Sklaven und Sklavinnen glaubten, der Tod würde sie aus der Folter befreien und zurück in die Heimat bringen. Allerdings nicht, wenn sie sich selbst das Leben nahmen. Dann wären sie für immer dazu verdammt, durch die Plantagen zu geistern – gefangen in einem Körper, der ihnen nicht mehr gehört. ... Zombies dienen, abseits von ihrer akuten fleischfressenden Bedrohung, stets als Zerrbild unserer eigenen Menschlichkeit und als Warnung vor deren Verlust. ...
https://www.fr.de/kultur/eine-kurze-chronik-der-zombie-mythologie-91031570.html

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Quote[...] Ich glaube heute nicht mehr an Gott. Schon seit einiger Zeit. Ich lebe wie der Rest der Moderne in einer Welt, die ,,entzaubert" ist. Bei der künstlichen Intelligenz und den Informationstechnologien stößt man heute aber auf viele Fragen, die einst von Theologen und Philosophen bearbeitet wurden: die Beziehung des Geistes zum Körper, die Existenz des freien Willens, die Möglichkeit der Unsterblichkeit. Das sind alte Probleme – sie sind nur in neuem Gewand und unter anderen Namen Teil der heutigen Technologiedebatten, genauso wie die toten Metaphern noch immer Teil unserer Syntax sind. All die ewigen Fragen sind heute zu technischen Problemen geworden.

... Wir wissen zwar, dass mentale Phänomene irgendwie mit dem Gehirn verbunden sind, aber es ist überhaupt nicht klar, wie sie das sind und warum. Neurowissenschaftler haben mithilfe von MRTs und anderen Geräten Fortschritte beim Verständnis der grundlegenden Funktionen des Bewusstseins gemacht. Zum Beispiel wissen wir heute mehr über die Bereiche, die das Sehen, die Aufmerksamkeit oder das Gedächtnis ausmachen. Aber wenn es um die Frage der phänomenologischen Erfahrung geht – der ganz subjektiven Welt der Farben und Empfindungen, der Gedanken und Ideen und Überzeugungen – lässt sich nicht erklären, wie sie aus diesen neurologischen Prozessen entsteht. So wie ein Biologe im Labor durch das Studium der objektiven Fakten nie die Gefühle einer Fledermaus erfassen könnte, kann auch eine vollständige Beschreibung des Schmerzsystems des menschlichen Gehirns nie die subjektive Erfahrung von Schmerzen erfassen.

Der Philosoph David Chalmers nannte dies 1995 ,,das schwierige Problem" des Bewusstseins. Im Gegensatz zu den vergleichsweise ,,einfachen" Problemen, wie bestimmte Areale des Gehirns funktionieren, fragt das schwierige Problem danach, warum Gehirnprozesse überhaupt mit Ich-Erfahrungen verbunden sind. Wenn keine andere Materie der Welt mit mentalen Qualitäten verbunden ist, warum sollte dann ausgerechnet die Gehirnmasse anders sein? Computer können ihre beeindruckendsten Funktionen ohne Innerlichkeit erfüllen: Sie können Drohnen fliegen, Krebs diagnostizieren und den Weltmeister im Go schlagen, ohne sich bewusst zu sein, was sie tun. ,,Warum soll aus der körperlichen Verarbeitung überhaupt ein reiches Innenleben entstehen?", fragte Chalmers. ,,Es scheint objektiv unvernünftig, dass es so sein sollte, und doch ist es so." Fünfundzwanzig Jahre später sind wir dem Grund dafür nicht wirklich näher gekommen.

... Viele Menschen glauben heute, dass Computertheorien des Geistes bewiesen haben, dass das Gehirn ein Computer ist. Und dass sie erklären können, wie ein Bewusstsein funktioniert. Aber wie der Informatiker Seymour Papert einmal bemerkte, zeigt die Analogie nur, dass die Probleme, die Philosophen und Theologen lange überfordert haben, ,,im neuen Kontext in gleichwertiger Form auftauchen". Die Metapher hat unsere existenziellen Probleme nicht gelöst; sie hat sie lediglich in ein neues Substrat übertragen.

...

Dieser Text ist ein überarbeiteter Auszug aus dem auf Englisch erschienenen Buch ,,God, Human, Animal, Machine" von Meghan O'Gieblyn, erschienen bei Doubleday im August 2021. Übersetzung: Jan Pfaff


Aus: "Cyberphilosophie mit Haustier:Wann ist ein Hund ein Hund?" Meghan O'Gieblyn (9.1.2022)
Quelle: https://taz.de/Cyberphilosophie-mit-Haustier/!5823944/

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Quote[...] Ein Virus, das Menschen in Zombies verwandelt, oder Außerirdische, die die Menschheit vernichten: Sie gehören zu den üblichen Science-Fiction-Schauermärchen. Anscheinend lieben wir Untergangsszenarien. Aber was ist, wenn die Katastrophe wirklich realistisch erscheint?

In Sachen Apokalypse, so scheint es, gibt es nichts Neues unter der Sonne. Was einst als populäres Sub-Genre des fantastischen Erzählens, als religiöse Unheilsprophetie begann und im Neuen Testament kanonisiert wurde, ist zweitausend Jahre später immer noch so angesagt wie eh und je – nur eben als ein anderes Sub-Genre des fantastischen Erzählens: als Science-Fiction.

Tatsächlich sind apokalyptische Science-Fiction-Stoffe zurzeit so populär, dass der Handlungskern ,,Globale Katastrophe" in Spielfilmen und Fernsehserien inzwischen ebenso routiniert aufbereitet wird wie, sagen wir, ,,Liebeskummer in Cornwall". Offenbar gehört die regelmäßige Dosis Weltuntergang gerade zu unserem kulturellen Grundbedürfnis.
Warum das so ist, wird gemeinhin so erklärt: Die Lust an der Apokalypse spiegelt, vor allem in den westlichen Gesellschaften, eine depressive, von allerlei Krisen wundgescheuerte Gemütslage wieder, die uns anfällig macht für Erzählungen vom Weltende und dem darauf folgenden zivilisatorischen Neustart. Die unterschwellige Sehnsucht nach dem Untergang – also lediglich ein Krisenphänomen? Wenden wir uns wieder fröhlicheren Themen zu, sobald die augenblickliche Phase der Zukunftsdepression vorbei ist?

Nun, ich meine, mit dieser Erklärung machen wir es uns zu einfach. Denn wenn man genauer hinsieht, ist es nicht die Apokalypse an sich, die derzeit so populär ist. Erfolgreich sind Untergangsgeschichten, die das Label ,,Science-Fiction" als ,,absurd-lächerlich" auslegen. Wenn etwa ein Virus die Mehrzahl der Erdbewohner in eine Horde Zombies verwandelt, lassen wir uns das gerne gefallen. Und wenn Außerirdische die Menschheit zu vernichten drohen, sorgt das auch für reichlich Nervenkitzel. Beides findet ein riesiges Publikum, weil es unrealistische Fantastereien sind. Unbehaglich wird uns aber, wenn uns die Apokalypse in der Science-Fiction psychologisch nahekommt.
Gutes Beispiel: die Klimakatastrophe. Abgesehen von Roland Emmerichs Spektakel ,,The Day After Tomorrow", das nun auch schon wieder vierzehn Jahre her ist, haben es kein Film und kein Roman geschafft, mit dieser Art von Zivilisationsende ein großes Publikum zu erreichen. Tatsächlich gilt das Thema ,,Klima" bei Filmproduzenten und Verlegern schon lange als Kassengift und wird konsequent gemieden. Zahlreiche Flops in den letzten Jahren haben sie darin bestätigt. Diese apokalyptische Vision gehört also offenbar nicht zu unserem kulturellen Grundbedürfnis.

Denn: Diese Apokalypse ist zwar fantastisch in dem Sinne, dass sie unsere Vorstellungskraft sprengt, aber sie ist keine Fantasterei. Sie ereignet sich auch nicht so, wie die Unterhaltungsindustrie sonst ihre Apokalypsen zu inszenieren pflegt, als singuläres Großereignis, sondern als Abfolge ganz kleiner Ereignisse. Und vor allem: An dieser Apokalypse sind wir alle mehr oder weniger direkt beteiligt – zum Beispiel jetzt in diesem Moment, wenn Sie in einem Auto sitzen, das mit Verbrennungsmotor fährt. Aber mit dieser Apokalypse, mit der wir etwas zu tun haben, wollen wir nichts zu tun haben.
Insofern gibt es in Sachen Apokalypse doch etwas Neues unter der Sonne: Wenn die zivilisatorische Katastrophe eng mit der Art und Weise verbunden ist, wie sich unsere Zivilisation ökonomisch und damit auch kulturell definiert, weisen wir das fantastische Erzählen in seine Schranken. Da darf es auf keinen Fall das Hier und Jetzt meinen. Aber von einer Horde Zombies lassen wir uns gerne niedermetzeln. Was haben die Zombies schon mit uns zu tun?



Aus: "Science-Fiction-Storys vom Weltuntergang - Warum uns Zombies lieber sind als der Klimawandel" Sascha Mamczak (06.07.2018)
Quelle: https://www.deutschlandfunkkultur.de/science-fiction-storys-vom-weltuntergang-warum-uns-zombies-100.html