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[Zum Rausch / Rauschmittel (Notizen) ... ]

Started by lemonhorse, August 20, 2008, 10:08:58 PM

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Quote[...] In den USA bezahlt das Beratungsunternehmen McKinsey 650 Millionen Dollar (619,3 Millionen Euro), um Klagen und Prozesse wegen seiner Rolle in der Opioidkrise beizulegen. Die Einigung dafür wurde vor einem Bundesgericht im US-Bundesstaat Virginia erzielt. Sie sieht vor, dass McKinsey den Millionenbetrag über einen Zeitraum von fünf Jahren bezahlt. Außerdem soll der Konzern künftig die internen Kontrollmechanismen verbessern, und er steht für fünf Jahre unter der Aufsicht des US-Justizministeriums.

Die Behörde hatte McKinsey vorgeworfen, mit dem Pharmakonzern Purdue Pharma zusammengearbeitet und "wissentlich und absichtlich" bei der "falschen Vermarktung verschreibungspflichtiger Medikamente" geholfen zu haben. Purdue Pharma wird für die andauernde Opioidkrise in den USA verantwortlich gemacht, bei der durch den Missbrauch von Schmerzmitteln Hunderttausende Menschen starben.

Dem Konzern und der Eigentümerfamilie Sackler wird vorgeworfen, jahrelang für das Schmerzmittel Oxycontin geworben und dabei bewusst falsche Informationen zu hohen Suchtrisiken des Mittels verbreitet zu haben. Der Pharmakonzern ist mit Tausenden Klagen konfrontiert und hatte deshalb 2019 Insolvenz angemeldet.

Gerichtsakten zufolge zahlte Purdue McKinsey über einen Zeitraum von 15 Jahren mehr als 93 Millionen Dollar, unter anderem für eine Steigerung des Umsatzes mit dem Schmerzmittel. McKinsey sei beauftragt worden, herauszufinden, welche Ärztinnen und Ärzte sich dazu bewegen lassen würden, zusätzliche Rezepte auszustellen. Deshalb seien Rezepte ausgestellt worden, die keine medizinisch anerkannte Indikation hatten, unsicher, unwirksam und medizinisch unnötig gewesen seien.

Zudem bekannte sich ein ehemaliger Seniorpartner von McKinsey den Unterlagen zufolge schuldig, die Justiz behindert zu haben. Er löschte Dokumente von seinem Laptop, nachdem er von Ermittlungen gegen Purdue Pharma erfahren hatte.

Das Beratungsunternehmen versuchte laut den Akten auch, Purdue bei der Ausarbeitung von Bundesgesetzen eine Mitsprache zu verschaffen. In den Unterlagen heißt es, dies habe dazu geführt, dass hoch dosiertes Oxycontin der gleichen Aufsicht wie Opioide in niedrigeren Dosen unterliege und die Schulung der verschreibenden Ärzte freiwillig statt verpflichtend gewesen sei.

Um Klagen und weitere rechtliche Schritte im Zusammenhang mit seiner Rolle in der Opioidkrise beizulegen, hatte McKinsey in den vergangenen Jahren bereits Vereinbarungen im Volumen von insgesamt fast einer Milliarde US-Dollar zugestimmt. Im Jahr 2019 gab McKinsey bekannt, dass man Kunden nicht mehr bei Geschäften im Zusammenhang mit Opioiden beraten würde. Nach Angaben des Unternehmens enthält keiner der gerichtlichen Vergleiche ein Eingeständnis von Haftung oder Fehlverhalten.


Aus: "McKinsey zahlt Millionensumme zur Beilegung von Ermittlungen" (13. Dezember 2024)
Quelle: https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2024-12/opioid-krise-mckinsey-prozess

QuoteMeister Roehrich

Klingt wie eine moderne Form des Ablasshandels.


Quote2b∫2b

450.000 Tote, 650 Millionen Dollar. 1444 Dollar pro Kopf.


QuoteHolzer123

...der günstigste Auftragskiller der neueren Geschichte wahrscheinlich ;-)


QuoteSchnipli

Schnäppchen...


QuoteHelmberger

Sie haben aber schon mitgekriegt dass McKinsey nicht die Medikamente verkauft hat?
Wenn dann hau Purdue am ehesten eine Mitschuld.


QuoteSeadevil_Amborgo

Antwort auf @Helmberger

Sie haben den Artikel schon gelesen, oder? McKinsey hat es Purdue geradezu ermöglicht, dieses Dreckszeug zu vermarkten.

By the way, auch Purdue steht am Pranger, als Produzent dieser tödlichen Droge und McKinsey ist durch diese mafiöse Beratung zu 100 % mitschuldig!


QuoteMatthias N

Wenn Rechtsprechung durch die Zahlung von Geldbeträgen vermieden wird, ist ein wesentlicher Zweck des Selbigen nicht erfüllt: Aufrechterhaltung des Vertrauens in den Rechtsstaat. Das erinnert eher an den Ablasshandel der katholischen Kirche.


QuoteEinTollerName

McKinsey gelten übrigens auch als Erfinder der ,,Deny Delay Defend"-Strategie der amerikanischen Krankenversicherungen. Je länger man die Zahlungen hinauszögert, desto größer ist schließlich die Chance, dass der Patient verstirbt. Entwickelt von McKinsey im Auftrag von Allstate, dem anderen großen Krankenversicherer der USA und dann wegen des großen Erfolges von allen anderen der Branche kopiert.

Das sind einfach nur Schweine!


QuoteFrameshift

Tja, so ist das: wenn die Drogendealer im maßgeschneiderten Dreireiher auftreten wird der rote Teppich ausgerollt. Wenn also ein ganzes Land auch mit deiner Hilfe in eine Drogenkrise geschleudert wird kostet es dich 650 Mio. um da nicht belangt zu werden.

...



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