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[Überwachung und Paranoia (Notizen) ... ]

Started by lemonhorse, August 20, 2008, 08:14:33 PM

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#80
"Corporate Blogger: Telekom verteidigt Auskunftsblockade im Untersuchungsausschuss – und verplappert sich"
von Andre Meister am 26. Januar 2015, 13:25 in Überwachung
Die Deutsche Telekom versucht, ihrem Image als Auskunftsverweigerer im Abhör-Skandal entgegenzuwirken. Die Blockadehaltung aller Telekom-Zeugen im Untersuchungsausschuss rechtfertigt ein Pressesprecher mit der Gesetzeslage. Dabei basiert die Zusammenarbeit der Telekom mit dem BND beim Massenabhörprogramm Eikonal auf einem freiwilligen Vertrag. ...
https://netzpolitik.org/2015/corporate-blogger-telekom-verteidigt-auskunftsblockade-im-untersuchungsausschuss-und-verplappert-sich/

QuoteNachdenklich 27. Jan 2015 @ 16:02

Ich staune. Was wurden die vielen kleinen Mittäter nach 1945 gefragt? Ich hab es gemacht, weil alle es gemacht haben. Es war ein Befehl von oben. Mein Chef will es so. ...

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Europarat warnt: "Massenüberwachung ist eine grundlegende Bedrohung der Menschenrechte"
von Florian Gilberg am 27. Januar 2015, 17:56 in Überwachung
Die Parlamentarische Versammlung des Europarates in Straßburg hat sich gestern in einem 35-seitigen Bericht sehr besorgt über die Überwachungspraktiken von NSA und GCHQ geäußert, die durch Edward Snowden an die Öffentlichkeit gelangt sind. ...
https://netzpolitik.org/2015/europarat-warnt-massenueberwachung-ist-eine-grundlegende-bedrohung-der-menschenrechte/

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"NSA-Skandal: Kanadischer Geheimdienst überwacht Downloadportale" (28.01.2015)
Im Schatten seiner Partner NSA und GCHQ ruht sich der kanadische CSE nicht aus: Wie neue Snowden-Dokumente nun nahelegen, überwacht der Geheimdienst ganz gezielt Millionen Downloadvorgänge auf kostenlosen Filehostern. ... Wenn ein Verdächtiger identifiziert wurde, könne er über seine IP-Adresse auch anderswo im Internet überwacht werden. Dabei komme die Datenbank "Mutant Broth" des britischen Geheimdiensts GCHQ zum Einsatz. Dank der könne analysiert werden, was von dem fraglichen Rechner aus von fünf Stunden vor dem Download bis fünf Stunden danach im Internet getan wurde. So lasse sich beispielsweise ein zugehöriges Facebook-Profil identifizieren oder eine Google-Suche herausfinden. ...
http://www.heise.de/newsticker/meldung/NSA-Skandal-Kanadischer-Geheimdienst-ueberwacht-Downloadportale-2530288.html

https://firstlook.org/theintercept/2015/01/28/canada-cse-levitation-mass-surveillance/

http://www.cbc.ca/news/cse-tracks-millions-of-downloads-daily-snowden-documents-1.2930120

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"MassenüberwachungBND speichert 220 Millionen Telefondaten – jeden Tag" Kai Biermann (30. Januar 2015)
Der Auslandsgeheimdienst sammelt in großem Stil Metadaten und liefert sie an die NSA. Das erfuhr ZEIT ONLINE. Die Amerikaner nutzen solche Daten zum Töten. ... Vielen Bürgern ist nicht bewusst, wie aussagekräftig Metadaten sind. Der BND tut einiges dafür, dass das so bleibt. Während der Anhörungen vor dem NSA-Untersuchungsausschuss sprechen die Geheimdienstler beispielsweise konsequent von "Routineverkehren", wenn sie Metadaten meinen. Das klingt nach schlechtem Sex und soll verschleiern, dass sich dahinter eine flächendeckende, anlasslose und massenhafte Überwachung verbirgt. ... Die Nebelmaschine des BND funktioniert offenbar auch gegenüber der Bundesregierung. Es war 2013, in der Zeit der großen Aufregung um die Enthüllungen Edward Snowdens. Im Juni und Juli des Jahres versicherten Regierungsmitglieder wie Kanzleramtsminister Ronald Pofalla immer wieder, NSA und BND hielten sich an deutsche Gesetze. ...
http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2015-01/bnd-nsa-metadaten-ueberwachung


"BND-Techniker zu Operation Eikonal: Internetüberwachung sprengt den Gesetzesrahmen" (30.01.2015)
Der technische Leiter der Operation Eikonal beim Bundesnachrichtendienst hat eingeräumt, dass sich die geheimdienstlichen Praktiken der Netzüberwachung nicht mehr im Einklang mit der Rechtlage befänden. ...
http://www.heise.de/newsticker/meldung/BND-Techniker-zu-Operation-Eikonal-Internetueberwachung-sprengt-den-Gesetzesrahmen-2533487.html


"NSA-Ausschuss: Zertifizierung der BND-Überwachung in der Kritik" (29.01.2015)
Die Opposition hält die Prüfung der Ausleitungstechnik des Bundesnachrichtendienstes durch das zuständige Bundesamt für unzureichend, da der operationale Einsatz gar nicht begleitet wird....
http://www.heise.de/newsticker/meldung/NSA-Ausschuss-Zertifizierung-der-BND-Ueberwachung-in-der-Kritik-2533199.html

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"Live-Blog aus dem Geheimdienst-Untersuchungsausschuss: "Ist die Telekom ein Werkzeug des BND?" "Bei Eikonal: ja.""
von Andre Meister am 29. Januar 2015
https://netzpolitik.org/2015/live-blog-aus-dem-geheimdienst-untersuchungsausschuss-bsi-bnd-und-zweimal-telekom/

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"Der stille Amerikaner" (08.02.2015)
...Übrigens: Der Realismus von Graham Greenes Roman wurde von der CIA ,,gewürdigt", die ihn bis zu seinem Tode beobachten ließ.
https://www.freitag.de/autoren/magda/graham-greene-der-stille-amerikaner

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"Equation Group: Sicherheitsforscher entdecken mutmaßliche NSA-Schadprogramme" (17.02.2015)
Vor einem Jahr haben SPIEGEL und SPIEGEL ONLINE über geheime NSA-Schadsoftware berichtet, die sich in der Firmware von Festplatten einnistet. Jetzt haben Experten solche Programme auf Hunderten Rechnern gefunden.  ... Auf über 500 Rechnern rund um den Globus haben die Sicherheitsexperten von Kaspersky Lab brandneue Schadsoftware entdeckt. Die Virenforscher sprechen von bislang ungeahnter Komplexität und Qualität, vom "Todesstern der Malware-Galaxie". Die Superspähprogramme stammen vermutlich von der NSA.  ... Die Schadprogramme sind ausgefeilt: Zwei von ihnen nisten sich in der Steuersoftware (Firmware) von Festplatten ein und können so auch Festplatten-Löschungen und -Neuinstallationen überstehen. "Das übertrifft selbst Regin an Raffinesse. Dass die Firmware einer Festplatte infiziert wird, haben wir nie zuvor gesehen", so die Kaspersky-Forscher. Regin ist eine Schadsoftware, die ebenfalls der NSA und ihren Verbündeten zugeordnet wird. ... Geeignet ist Iratemonk demnach für "eine Vielzahl von Festplatten von Western Digital, Seagate, Maxtor und Samsung". ... Beschrieben wird auch ein Software-Implantat, das speziell dazu gemacht ist, über infizierte USB-Sticks auch von solchen Rechnern Daten abzuzweigen, die gar nicht ans Internet angeschlossen sind (air gap). Auch solche Technik findet sich im ANT-Katalog. Die von Kaspersky beschriebene Software nutzte zwei Schwachstellen in Windows-Computersystemen aus, um auch Computer ohne Internetanschluss infizieren zu können. Diese zwei Lücken kannten die Experten schon: Sie hatten sie bereits im Stuxnet-Wurm entdeckt, mit dem die USA und Israel mutmaßlich iranische Uran-Anreicherungsanlagen sabotierten. ... Die NSA selbst reagierte mit einer Stellungnahme, nachzulesen etwa bei "Forbes". Der Geheimdienst sei "über den kürzlich veröffentlichten Bericht informiert", werde aber "keine der Behauptungen des Berichts öffentlich kommentieren oder Details daraus diskutieren". Danach folgt ein Absatz, in dem der Geheimdienst auf eine spionagefreundliche Anordnung des US-Präsidenten verweist, und darauf, dass die US-Geheimdienste die USA und ihre Bürger vor Terroranschlägen, Massenvernichtungswaffen, "ausländischer Aggression gegen uns selbst und unsere Verbündeten" und vor "internationalen kriminellen Organisationen" schützen müssten.  ...
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/equation-group-kaspersky-warnt-vor-manipulierter-festplatten-firmware-a-1018852.html

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"Generalbundesanwalt nimmt Einsatz von Überwachungssoftware FinFisher ins Visier" (17.02.2015)
Wurde Finfisher in Deutschland benutzt, um bahrainische Oppositionelle auszuspionieren? Eine Antwort der Bundesregierung deutet darauf hin, dass diese Frage noch nicht abschließend geklärt ist. ...
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Generalbundesanwalt-nimmt-Einsatz-von-Ueberwachungssoftware-FinFisher-ins-Visier-2551400.html


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"NSA-Skandal: Überwachte sollen Daten vom GCHQ löschen lassen" (17.02.2015)
Nach ihrem juristischen Teilerfolg gegen den Geheimdienst GCHQ will die britische Bürgerrechtsorganisation Privacy International nun Menschen in aller Welt ermöglichen, eine Löschung ihrer Daten zu verlangen. Dazu wurde eine Seite eingerichtet, auf der Interessierte ihre Kontaktdaten hinterlassen können. Die sollen dann an das für die Geheimdienstaufsicht zuständige Gericht Investigatory Powers Tribunal weitergeleitet werden, das danach dann in den GCHQ-Datenbanken suchen werde. Werde es fündig, müsse es dies den Betroffenen mitteilen und die könnten dann eine Löschung verlangen. ...
http://www.heise.de/newsticker/meldung/NSA-Skandal-Ueberwachte-sollen-Daten-vom-GCHQ-loeschen-lassen-2550998.html


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#81
"NSA und GCHQ: Geheimdienste hacken Sim-Karten-Hersteller" (19.02.2015)
NSA und GCHQ sollen im großen Stil Sim-Karten-Daten von einem europäischen Unternehmen gestohlen haben. Mit den Verschlüsselungscodes können sie die Kommunikation der Nutzer überwachen. ... Die Schlüssel zu den SIM-Karten ermöglichten es, unauffällig die Kommunikation von Nutzern zu überwachen. Dadurch könnten die Geheimdienste sowohl Handygespräche abhören, als auch Datenströme von Smartphones anzapfen. Belege, dass die Geheimdienste die Daten tatsächlich missbraucht haben, gibt es bislang nicht. "The Intercept" berief sich auf ein NSA-Dokument aus dem Jahr 2010, das der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden heruntergeladen und weitergegeben hatte. Der GCHQ und die NSA verschafften sich demnach die Verschlüsselungscodes, indem sie die private Kommunikation von Gemalto-Informatikern durchforsteten. Die NSA äußerte sich auf Nachfrage bislang nicht zu den Vorwürfen. ...
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/nsa-und-gchq-verschluesselungscodes-fuer-sim-karten-gestohlen-a-1019449.html

https://firstlook.org/theintercept/2015/02/19/great-sim-heist/

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"Regierung will Rechtsbrüche der Geheimdienste legalisieren" Kai Biermann (21. Februar 2015)
Deutsche Geheimdienste verstoßen bei ihrer Überwachung gegen Gesetze. Ein Entwurf des Innenministeriums will das nicht etwa härter bestrafen, sondern sogar erlauben. ...
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2015-02/verfassungsschutz-bnd-ueberwachung-gesetzentwurf

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"Computerspionage bei der "taz"" (21.02.2015)
In der Redaktion der linksalternativen "tageszeitung" (taz) in Berlin-Kreuzberg soll ausgerechnet ein Teamkollege Computereingaben mit Hilfe eines unauffälligen USB-Tastaturloggers heimlich abgefischt haben. ...
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Computerspionage-bei-der-taz-2557053.html

"Keylogger: taz stellt Strafanzeige gegen Mitarbeiter" (23.02.2015)
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Keylogger-taz-stellt-Strafanzeige-gegen-Mitarbeiter-2558039.html

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"Staatsschutz investiert Millionen in "Massendatenerfassung" im Netz" (26.02.2015)
2,75 Millionen Euro standen dem Bundesamt für Verfassungsschutz 2013 zur Verfügung, um "große Datenmengen" vor allem aus sozialen Netzwerken durchforsten zu können. Kritiker warnen vor einer neuen Überwachungsdimension. ... Den geheimen Budgetplan von 2013 mit inhaltlichen Details für die erweiterte Netzüberwachung hat Netzpolitik.org jetzt in Auszügen veröffentlicht. Demnach standen den Staatsschützern schon damals 2,75 Millionen Euro für die einschlägige "Massendatenerfassung" zur Verfügung. Es ist davon auszugehen, dass der entsprechende Etat mittlerweile weiter zugelegt hat. ...
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Staatsschutz-investiert-Millionen-in-Massendatenerfassung-im-Netz-2559751.html


"Geheimer Geldregen: Verfassungsschutz arbeitet an "Massendatenauswertung von Internetinhalten""
von Andre Meister am 25. Februar 2015
Der Verfassungsschutz arbeitet daran, massenhaft Internet-Inhalte zu erheben und auszuwerten, darunter Kontaktlisten und Beziehungsgeflechte bei Facebook. Dafür hat der Inlandsgeheimdienst einen Posten von 2,75 Millionen Euro in seinem geheimen Haushalt eingeplant, den wir veröffentlichen. Diese Daten sollen mit anderen verknüpft und gerastert werden, um "bislang unbekannte Zusammenhänge festzustellen". ...
https://netzpolitik.org/2015/geheimer-geldregen-verfassungsschutz-arbeitet-an-massendatenauswertung-von-internetinhalten/


"Britische OECD-Kontaktstelle: Gamma International hat gegen menschenrechtliche Verpflichtungen verstoßen" Andre Meister am 27. Februar 2015
Das deutsch-britische Firmen-Geflecht Gamma hat mit seiner Staatstrojaner-Suite FinFisher gegen menschenrechtliche Verpflichtungen verstoßen. Das hat die britische OECD-Kontaktstelle festgestellt und fordert die Firma auf, wirksame Standards zum Schutz der Menschenrechte zu implementieren. Das ist die erste Entscheidung der OECD dieser Art gegen Hersteller von Überwachungstechnologien. Das deutsch-britische Firmen-Geflecht Gamma verkauft seit Jahren die Staatstrojaner-Suite FinFisher an dutzende Staaten, von denen nicht wenige Menschenrechte permanent mit Füßen treten. Darunter befindet sich auch Bahrain, das damit Menschenrechtsanwälte, Politikern, Journalisten und Aktivisten im Exil infiziert und ausgespäht hat. Vor über zwei Jahren haben unsere Freunde von Privacy International deswegen Beschwerde gegen Trovicor und Gamma International bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) eingereicht. ...
https://netzpolitik.org/2015/britische-oecd-kontaktstelle-gamma-international-hat-gegen-menschenrechtliche-verpflichtungen-verstossen/


"Liest der BND meine E-Mails?" Anna Sauerbrey (01.03.2015)
Vor rund einem Jahr setzte der Deutsche Bundestag den NSA-Untersuchungsausschuss ein. Er soll prüfen, ob der BND massenhaft Internetdaten durchsucht. Die Ausschussarbeit und Recherchen des Tagesspiegels zeigen: Die Überwachung ist längst graue Behördennormalität. Alle wissen davon – auch das Kanzleramt. ... Anfrage bei der Bundesregierung. Eine Sprecherin weist darauf hin, ,,dass der BND den gesetzlichen Auftrag hat, zur Gewinnung von Erkenntnissen über das Ausland, die von außen- und sicherheitspolitischer Bedeutung für die Bundesrepublik Deutschland sind, die hierzu erforderlichen Informationen zu sammeln." Auskunft zur ,,operativen Arbeit" gebe der BND ,,ausschließlich der Bundesregierung und den zuständigen, geheim tagenden Gremien des Deutschen Bundestages." Das ist der Standardsatz. Der Sprecher des BND sagt, wenn man wolle, könne er den auch noch mal sagen. Er sagt das sehr freundlich. So ist das nun mal. ...
http://www.tagesspiegel.de/politik/nsa-untersuchungsausschuss-liest-der-bnd-meine-e-mails/11439540.html

Quotevon RubbelDubbel
    01.03.2015 23:51 Uhr

Klasse
Wirklich gut.
Wenn jemand das Gleiche vor 10 Jahren behauptet hat, war er ein Verschwörungstheoretiker.
Heute steht's in der Zeitung. ...

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"Handy des NSA-Ausschussvorsitzenden womöglich ausgespäht" (4. März 2015)
Funktionsstörungen am Krypto-Handy des NSA-Ausschusschefs Sensburg: Das Gerät wird derzeit vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik überprüft. Der Untersuchungsausschuss des Bundestages zur Überwachungspraxis von Nachrichtendiensten wurde einem Zeitungsbericht zufolge möglicherweise ausgespäht. Das Blackberry des Ausschussvorsitzenden Patrick Sensburg steht unter dem Verdacht, gehackt worden zu sein, wie die Zeitung Die Welt berichtet. Das Gerät ist ein Krypto-Handy zur verschlüsselten Kommunikation und werde derzeit beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in Bonn überprüft. ...
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2015-03/geheimdienste-nsa-ausschuss-sensberg-handy


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"NSA-Skandal: Wikimedia verklagt US-Geheimdienst" (10.03.2015)
Wikimedia-Gründer Jimmy Wales und die derzeitige Geschäftsführerin der US-Stiftung Lila Tretikov haben am Dienstag in einem Gastkommentar in der New York Times eine Klage gegen die NSA angekündigt. Unter der Überschrift "Hört auf, Wikipedia-Nutzern nachzuspionieren" erklären sie, dass die Geheimdienste mit ihren Spionageprogrammen die Rechte der Wikipedia-Nutzer routinemäßig verletzen. So befassten sich die Autoren der Online-Enzyklopädie mit so brisanten Themen wie der chinesischen Demokratiebewegung oder den Rechten von Homosexuellen in Uganda – und müssten deshalb Verfolgung in repressiven Regimen befürchten. "Diese Freiwilligen sollten ihre Arbeit tun können ohne dass die US-Regierung erfasst, was sie lesen und schreiben", fordern Wales und Tretikov.  ...
http://www.heise.de/newsticker/meldung/NSA-Skandal-Wikimedia-verklagt-US-Geheimdienst-2571893.html


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"ÜberwachungstechnikSAP arbeitet für die NSA" Christian Bergmann und Christian Fuchs (10. März 2015)
NSA und CIA spionieren auch mithilfe deutscher Technik. Der IT-Konzern SAP hat die US-Geheimdienste sogar gezielt durch Firmenzukäufe und Verträge als Kunden gewonnen. ... Alle Auswertungs- und Analyse-Werkzeuge der verschiedenen Unternehmen können mit der SAP-Technologie, wie dem SAP-Grundsystem Hana, verbunden werden. Dank der Verträge und der Firmenkäufe kann SAP den Geheimdiensten eine Komplettlösung anbieten: Das schnellste Datenbank-System, dass Massendaten in sekundenschnelle verarbeiten kann, und die beste Suchtechnik.
"In diesen Markt einzutreten ist eine Strategie, die SAP seit Jahren fährt, da sie nur Komponenten und Firmen kaufen, die nur in diesem Überwachungsmarkt eine sinnvolle Anwendung finden", sagt Linus Neumann, Sprecher des Chaos Computer Clubs.
Durch die Zukäufe und Verträge war SAP so aufgestellt, dass der Softwarekonzern 2012 eine Tochterfirma gründete, die sich hauptsächlich auf den US-Sicherheits- und Geheimdienst-Markt konzentriert: SAP National Security Services (NS2). Mit dieser Firma wickelt SAP die Aufträge von der US-Regierung ab. ... Auf der einen Seite mit der NSA zu kooperieren und auf der anderen Seite gleichzeitig auch den Schutz vor den Spähmethoden anzubieten, sei ein "funktionierendes Geschäftsmodell", sagt Linus Neumann vom CCC, dass man als "perfide" bezeichnen könnte. SAP habe einen "sehr zentralen Anteil am Angriff auf die Grundrechte der Bürger", sagt er.  ...

http://www.zeit.de/digital/internet/2015-03/nsa-sap-uberwachung-technik

Quote
    Pro-kontra

Das sind wohl die guten westliche Werte!


Quote
    pdp11


Vielleicht suchte SAP deswegen auch mal Autisten - unheimlich was sich da zusammengebraut hat in den letzten Jahrzehnten.



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Telepolis eBook: Gerhard Piper "Abhörstaat Deutschland"
Die SIGINT-Landschaft seit 1945 in Ost und West
Verlag Heinz Heise, ca. 650 Seiten, 8,99 Euro
ISBN 978-3-95788-028-4, März 2015
http://www.heise.de/tp/ebook/ebook_20.html


Link

#82
"Versorgungskrise in Venezuela: Shoppen nur mit Fingerabdruck" (2015)
Venezuelas Regierung will gegen Hamsterkäufe im Land vorgehen. Deshalb sollen Lebensmittelkäufe der Bürger künftig per Fingerabdruck kontrolliert werden. Die Regierung Venezuelas will wegen der großen Versorgungskrise des ölreichen Landes Lebensmittelkäufe der Bürger per Fingerabdruck kontrollieren. Um Hamsterkäufe zu verhindern, würden ab Wochenbeginn 20.000 Scanner in staatlichen und privaten Supermärkten installiert, kündigte der sozialistische Präsident Nicolás Maduro am Samstag (Ortszeit) an.  ...
https://www.taz.de/!156033/

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"Geheime Kommunikation: BSI programmierte und arbeitete aktiv am Staatstrojaner, streitet aber Zusammenarbeit ab"
von Andre Meister am 16. März 2015, 15:40 in Überwachung
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hat das BKA bei der Programmierung des Staatstrojaners unterstützt und Quellcode beigesteuert. Das geht aus geheimer interner Kommunikation zwischen Innenministerium und BSI hervor, die wir veröffentlichen. Gleichzeitig hat die ,,Sicherheits"-Behörde öffentlich jede Zusammenarbeit abgestritten und Informationen der Öffentlichkeit vorenthalten. Abgeordnete fordern jetzt Konsequenzen, vor allem eine Unabhängigkeit der BSI von Regierung und Innenministerium. ...
https://netzpolitik.org/2015/geheime-kommunikation-bsi-programmierte-und-arbeitete-aktiv-am-staatstrojaner-streitet-aber-zusammenarbeit-ab/

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"Abhörzentrum der norddeutschen Länder soll 2020 in Betrieb gehen" (30.03.2015)
Alle zusammen statt jeder für sich: Die fünf norddeutschen Länder wollen Abhörmaßnahmen in einer neuen Zentrale bündeln, die bis 2020 in Hannover errichtet sein soll.  ... Die Landeskriminalämter der fünf Länder kooperieren laut Senatsantwort bereits auf Grundlage eines Verwaltungsabkommens bei der Überwachung von Telefongesprächen, SMS und Mails.
Mitte Februar wurde bekannt, dass die Einrichtung eines ähnlichen Zentrums auch für die fünf Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Berlin und Thüringen geprüft werde. Offenbar liefen die Planungen aber vor allem auf Ebene der Innenministerien, ohne dass die jeweiligen Landtagsfraktionen sowie Landesdatenschutzbeauftragte informiert wurden, wie der MDR berichtete. Entsprechend hagelte es nach Bekanntwerden des Vorhabens Kritik. ...

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Abhoerzentrum-der-norddeutschen-Laender-soll-2020-in-Betrieb-gehen-2587793.html

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"31. März 1990 - Entlassung aller Stasi-Mitarbeiter: Aus für das "Schild und Schwert der Partei"" (31.03.2015)
Im Oktober 1989 arbeiten schließlich 91.000 Menschen hauptamtlich für das MfS. Nahezu alle Mitarbeiter sind auch SED-Mitglieder. Dazu kommt ein Netz von circa 110.000 inoffiziellen Mitarbeitern, sogenannte IM. Andere Quellen sprechen von 173.000 solchen Mitarbeitern. Sie alle haben ihre Nachbarn, Freunde und Verwandte überwacht. ...
http://www1.wdr.de/themen/archiv/stichtag/stichtag-196.html

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"Klage gegen Massenüberwachung durch US-Drogenpolizei" (08.04.2015)
Human Rights Watch hat mit Hilfe der Electronic Frontier Foundation den Rechtsweg gegen die US-Drogenpolizei DEA beschritten. Die soll jahrelang im großen Stil anlasslos Verbindungsdaten gesammelt und ausgewertet haben. ...
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Klage-gegen-Massenueberwachung-durch-US-Drogenpolizei-2597271.html


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"Aufbau des norddeutschen Abhörzentrums verschlingt Millionen" (13.04.2015)
Mit dem geplanten gemeinsamen "Rechen- und Dienstleistungszentrum Telekommunikationsüberwachung der Polizeien" (RDZ) wollen Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein den finanziellen Aufwand für die Strafverfolgung und Gefahrenabwehr mittelfristig "optimieren". Gleichzeitig soll die Abhörleistung verbessert werden. Zunächst müssen die fünf Küstenländer aber in der Aufbauphase recht tief in die Staatssäckel greifen.
Allein die Personal- und Reisekosten bis zur vorgesehenen Inbetriebnahme des Abhörzentrums 2020 beziffert das mittlerweile veröffentlichte einschlägige Verwaltungsabkommen auf etwa 2,75 Millionen Euro. ...

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Aufbau-des-norddeutschen-Abhoerzentrums-verschlingt-Millionen-2602052.html

QuoteLX6666, 13.04.2015 21:18
Länder müssen Millionen stemmen.

Puh, Glück gehabt. Ich dachte schon, das muss der zu überwachende Steuerzahler abdrücken.

http://www.heise.de/forum/heise-online/News-Kommentare/Aufbau-des-norddeutschen-Abhoerzentrums-verschlingt-Millionen/Laender-muessen-Millionen-stemmen/posting-2279419/show/

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"Wie der Verfassungsschutz künftig das Netz überwacht" Patrick Beuth (15. April 2015)
Vorbild NSA? Auch das Bundesamt für Verfassungsschutz will wissen, wer im Netz mit wem kommuniziert. Und es entwickelt Methoden für die verdeckte Überwachung. ... Hans-Christian Ströbele von den Grünen, der Krings im Bundestag zu der neuen Referatsgruppe befragt hatte, kritisiert die "anlasslose und massenhafte Datenauswertung", die das BfV "insgeheim" begonnen habe und die mit jener der NSA vergleichbar sei, scharf. Er bezweifelt, dass die vorgesehene parlamentarische Kontrolle noch greifen könne: "Derart weitreichende nachträgliche Auswertungen überwachter Telekommunikation, wie sie das BfV offenbar praktiziert, können schwerlich durch vorherige Genehmigungen der G10-Kommission gedeckt sein."...
http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2015-04/vertraulich-verfassungsschutz-efi-metadaten

"Geheime Referatsgruppe: Wir präsentieren die neue Verfassungsschutz-Einheit zum Ausbau der Internet-Überwachung (Updates)"
Andre Meister am 15. April 2015
Das Bundesamt für Verfassungsschutz errichtet für mehrere Millionen Euro eine neue Einheit zum Ausbau der Internet-Überwachung. Das geht aus dem geheimen Konzept zur ,,Erweiterten Fachunterstützung Internet" hervor, das wir veröffentlichen. Über 75 Spione sollen Chats und Facebook überwachen, Bewegungsprofile und Beziehungsnetzwerke erstellen sowie ,,verdeckte Informationen erheben". ... Bei der Analyse der überwachten Internet-Daten nutzt der Geheimdienst genau die Möglichkeiten, über die wir regelmäßig berichten. Zwei neue Referate ,,Zentrale Datenanalysestelle" rastern verschiedene zusammengeführte Daten und erstellen aus Metadaten Bewegungsprofile und Beziehungsnetzwerke ... Wir haben das Bundesamt für Verfassungsschutz zweimal mit einer Reihe konkreter Fragen zu diesem Artikel konfrontiert. Leider haben wir bis heute keine Antwort erhalten. Die versprochene Transparenzoffensive der Geheimdienste endet offenbar bei ungebetenen journalistischen Nachfragen, es reicht nicht mal mehr für eine der ablehnenden Standardantworten. ...
https://netzpolitik.org/2015/geheime-referatsgruppe-wir-praesentieren-die-neue-verfassungsschutz-einheit-zum-ausbau-der-internet-ueberwachung/

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Last Week Tonight with John Oliver: Government Surveillance (HBO)
Published on Apr 5, 2015
There are very few government checks on what America's sweeping surveillance programs are capable of doing. John Oliver sits down with Edward Snowden to discuss the NSA, the balance between privacy and security, and dick-pics.
https://www.youtube.com/watch?v=XEVlyP4_11M

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"Bundesverwaltungsgericht: DE-CIX will gegen BND-Bespitzelung klagen" (22.4.2015)
Der DE-CIX-Betreiber war bereits einmal von der Bundesregierung daran gehindert worden, über die BND-Abhörpraktiken mit der zuständigen G-10-Kommission zu sprechen. Jetzt ziehen die Betreiber vor das Bundesverwaltungsgericht.
Der DE-CIX-Betreiber will gegen das Abhören des Internetknotens durch den Auslandsgeheimdienst Bundesnachrichtendienst (BND) beim Bundesverwaltungsgericht klagen. Das berichtet die Recherchegemeinschaft NDR, WDR und Süddeutsche Zeitung. DE-CIX-Beirat Klaus Landefeld sagte laut dem Bericht: "Wir bezweifeln die Rechtmäßigkeit der Maßnahmen und halten sie für unzulässig." Im Falle einer Niederlage werde der DE-CIX-Betreiber vor das Verfassungsgericht ziehen. ... Einem Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel zufolge zapfte der BND neben 19 Netzwerken aus dem Ausland im Jahr 2011 auch die Verbindungen zu sechs deutschen Firmen an: Betroffen waren demnach die Internetprovider 1&1, Freenet, Strato, QSC, Lambdanet (jetzt euNetworks) und Plusserver. ...

http://www.golem.de/news/bundesverwaltungsgericht-de-cix-will-gegen-bnd-bespitzelung-klagen-1504-113673.html

"BND zapft deutsche Provider am DE-CIX an" (6.10.2013)
http://www.golem.de/news/internetueberwachung-bnd-zapft-deutsche-provider-am-de-cix-an-1310-101980.html


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#83
Schluss mit Massenüberwachung...
Die Enthüllungen von Edward Snowdens sollten zum Anlass genommen werden, den generellen Nutzen von Geheimdiensten zu thematisiert. Während des kalten Krieges sind die Geheimdienste finanziell stark unterstützt worden und zu mächtigen Organisationen geworden. Die Art ihrer Arbeit die geheim bleiben muss macht eine transparente demokratische Kontrolle unmöglich. Insofern müssen wir darauf vertrauen, dass sich die Geheimdienste an die Gesetze halten und für unsere Sicherheit sorgen. Der angebliche nicht überprüfbare Nutzen für unsere Sicherheit sollte uns aber nicht davon abhalten, die Geheimdienste kritisch zu hinterfragen. ...
http://stop-watching-hamburg.de/

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Quote[...] Die NSA soll in den vergangenen Jahren Listen mit bis zu 800.000 Selektoren an den BND übermittelt haben, die dieser dann in seine Überwachungssysteme einpflegte und immer, wenn diese einen Selektor im Datenstrom fanden, das Ergebnis an die NSA weiterleiteten. Bekannt war bereits, dass der BND dabei auch mitgeholfen hatte, die NSA bei Wirtschaftsspionage gegen unsere eigene Industrie wie den deutsch-französischen Konzern EADS zu unterstützen. Das fiel irgendwann bei einer Kontrolle auf.

Heute berichtete der "Spiegel" mit Verweis auf neue Erkenntnisse aus dem Geheimdienst-Untersuchungsausschuss: Alles ist noch viel schlimmer! Bis zu 40.000 Selektoren aus den insgesamt bis zu 800.000 Selektoren dienten dazu, gegen unsere eigenen nationalen oder westeuropäischen Interessen zu spionieren. Mit anderen Worten: Der BND unterstützte den US-Geheimdienst NSA dabei, unsere eigene Wirtschaft und unsere Bevölkerung zu überwachen.

Und besonders pikant: Auf der Liste sollen auch Politiker gestanden haben. Das musste das Bundeskanzleramt gestern in einer geheimen Runde den Vertretern der Bundestagsfraktionen im Untersuchungsauschuss mitteilen. 

Es wird interessant sein, was daraus folgt. Das Bundeskanzleramt sagt, es habe erst vor kurzem davon erfahren. Dabei ist das Kanzleramt der oberste Dienstherr für den BND. Entweder hat man den Geheimdienst nicht richtig unter Aufsicht und dabei unter Kontrolle. Oder aber man hat den kalkulierten Verfassungsbruch die ganze Zeit gedeckt. Beides wäre ein Skandal, der aufgedeckt gehört.

Es ist zudem nicht nur ein politischer Skandal, sondern die Verantwortlichen sind zugleich Gesetzesbrecher. Dass die Ermittlungsbehörden nicht ihrerseits aktiv werden und Verstöße gegen die Strafgesetze, die eine Beihilfe zu geheimdienstlicher Agententätigkeit auf deutschem Boden verbieten und bestrafen, ist der Skandal im Skandal.

Die bisherige Antwort unserer Bundesregierung auf die Snowden-Enthüllungen sind stattdessen mehr Befugnisse, mehr Geld und mehr Personal für den Bundesnachrichtendienst. Es zeigt sich, dass mehr Kontrolle, mehr Aufsicht und weniger Befugnisse unserer Demokratie viel besser tun würden. 


Aus: "BND vollkommen außer Kontrolle" Markus Beckedahl (23.04.2015)
Quelle: http://www.n24.de/n24/Kolumnen/Markus-Beckedahl/d/6524092/bnd-vollkommen-ausser-kontrolle.html

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"US-Gericht: Massenhafte NSA-Speicherung von Telefonie-Metadaten illegal"
von Tomas Rudl am 11. Mai 2015, 19:26 in Überwachung
Ein US-Berufungsgericht hat die massenhafte Sammlung von Telefonie-Metadaten durch die NSA für illegal erklärt. Das Programm würde die vom US-Kongress autorisierten Möglichkeiten bei weitem übersteigen, so die drei Bundesrichter in ihrer Begründung des Urteils. Gemeint ist damit die Sektion 215 des Patriot Act, die am 1. Juni 2015 ausläuft und vom US-Kongress neu bestätigt beziehungsweise überarbeitet werden muss. Der Abschnitt könne ,,das Gewicht nicht tragen, das ihm die Regierung zuschreibt, und er autorisiert nicht die Sammlung von Telefonie-Metadaten."
Obwohl das Programm keine Inhaltsdaten sammle, ließe das schiere Ausmaß der gespeicherten Metadaten weitreichende Rückschlüsse auf das Privatleben zu. Das könnte im Wissen um dieses Programm Selbstzensur (,,chilling effects") zur Folge haben und damit die freie Meinungsäußerung einschränken. ...

https://netzpolitik.org/2015/us-gericht-massenhafte-nsa-speicherung-von-telefonie-metadaten-illegal/

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"Informationsfreiheits-Ablehnung des Tages: Schutz vor Überwachung gefährdet innere und äußere Sicherheit"
von Andre Meister am 11. Mai 2015
Deutsche Behörden wollen auch PRISM-Zugriff, ein Untersuchungsausschuss soll die Massenüberwachung und Machenschaften der Geheimdienste aufklären – und die Bundesnetzagentur verweigert eben diese Aufklärung, weil dann bekannt werden könnte, wie man sich vor Überwachung schützt. ...
https://netzpolitik.org/2015/informationsfreiheits-ablehnung-des-tages-schutz-vor-ueberwachung-gefaehrdet-innere-und-aeussere-sicherheit/

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"Edward Snowden: ,,Die Welt braucht Deutschland jetzt"" Kathrin Maurer am 11. Mai 2015, 14:56 in Allgemein, Deutschland, Überwachung
Im aktuellen SPIEGEL (20/2015) vom 09.05.2015 findet sich ein neues Gespräch mit Edward Snowden. Im knapp zweiseitigen Interview erläutert er einiges zu den Problematiken der BND-Affäre aus Insider-Perspektive. Zu Beginn erklärt er den momentan kursierenden Selektoren-Begriff: Man kann sich diese Selektoren wie ein Fischernetz vorstellen, das Geheimdienstmitarbeiter in diesem Ozean an Kommunikation auslegen, der durch die Massenüberwachung entsteht. Es gibt enge Selektoren, die ein spezielles Smartphone einer einzelnen Person überwachen – oder weiter gefasste, die beispielsweise ein ganzes Unternehmen oder das E-Mail-System eines Ministeriums ins Visier nehmen. ...
https://netzpolitik.org/2015/edward-snowden-die-welt-braucht-deutschland-jetzt/

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"ÜberwachungNSA wertet Telefonate mit Spracherkennung aus" (6. Mai 2015)
Der US-Geheimdienst ist technisch in der Lage, Gesprochenes nach Keywords zu durchsuchen. Dies vereinfacht die Auswertung mitgeschnittener Telefonate deutlich. ... Mittels Spracherkennungssoftware ist es der NSA möglich, Gesprochenes auszuwerten. Dokumente des US-Whistleblowers Edward Snowden zeigen, dass der US-Dienst etwa mitgeschnittene Telefonate nach bestimmten Suchbegriffen durchsuchen kann, um Verdächtigen auf die Spur zu kommen, berichtet das US-Blog The Intercept. ...
http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2015-05/nsa-auswertung-telefonate-bnd

QuotePetraK.
    06. Mai 2015 12:13 Uhr

In einer Zeit nach Snowden ist es nun wirklich naiv so zu tun,

als ob Terroristen nichts von der Totalüberwachung wüssten und noch immer unbedarft entsprechende Keywords nutzen würden. Dafür spricht, dass die unkontrollierte und illegale Massen-Ausspähung bisher keinen einzigen Anschlag verhindern konnte.

Die Keywords werden wohl eher zur Wirtschaftsspionage zum Zuge kommen - oder um Druckmittel gegen Politiker zu finden. http://www.sueddeutsche.de/politik/thomas-drake-im-nsa-ausschuss-bundesnachrichtendienst-ein-wurmfortsatz-der-nsa-1.2030781 Dafür spricht auch, dass der BND die Listen mit den unzulässigen Suchmerkmalen nicht freigeben möchte.


Quote
    Beuteltaucher,     06. Mai 2015 12:38 Uhr

Jeder ist verdächtig also muß jeder abgehört werden. Wer das nicht freiwillig zuläßt, wird noch Verdächtiger. Er könnte ja etwas zu verbergen haben.
Und all das nennt man faschistisch.

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CCC 30C3: "Überwachen und Sprache: How to do things with words" (Published on Dec 28, 2013)
Der Vortrag stellt fortgeschrittene linguistische Methoden des politisch motivierten Internetmonitorings vor. Er gibt keine Anleitung, wie man sich der Überwachung wirkungsvoll entziehen kann, denn das ist ohnehin zwecklos.
Nach den Enthüllungen von Edward Snowden träumten nicht wenige Netzaktivisten davon, mit Hilfe eines "Keyword-DDoS" das Überwachungssystem der NSA unbrauchbar machen zu können. Durch das wahllose Einfügen von Wörtern in E-Mails, die beim Monitoring als Indikatoren für relevante Inhalte verwendet werden, sollte das Überwachungssystem des amerikanischen Auslandsgeheimdienstes überlastet werden. Solche Pläne zeigen, dass die Vorstellung verbreitet ist, die Suche nach für die Nachrichtendienste Interessantem funktioniere vorwiegend über eine Schlagwortsuche. Dabei gibt es längst sehr viel mächtigere Methoden aus dem informatischen Information Retrieval und Text Mining, um große Textmengen effizient nach Inhalten zu durchsuchen. Einige davon möchte ich in meinem Vortrag vorstellen. Zunächst werde ich einige grundlegende computerlinguistische Analysekategorien einführen (Kollokationen, n-Gramme, semanitsche Taxonomien etc.) und dann an ausgewählten Beispielen ihre Anwendung zur Identifizierung von Personen, Themen, Ideologien und Überzeugungsgraden illustrieren.
Redner: josch
EventID: 5377
Event: 30. Chaos Communication Congress [30c3] des Chaos Computer Club [CCC]
Ort: Congress Centrum Hamburg (CCH); Am Dammtor; Marseiller Straße; 20355 Hamburg; Deutschland
Sprache: deutsch
Beginn: Fr. 27.12.2013 12:45:00 +01:00
Lizenz: CC-by
https://www.youtube.com/watch?v=2Bkpitdl95I

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"Vor 60 Jahren: Im Berliner Spionagetunnel beginnt das Abhören" (11.05.2015)
Die "Operation Gold" – andere Decknamen sind Stopwatch, PBJOINTLY, REGAL und Prince – bescherte den westlichen Diensten eine Fülle militärischer und politischer Geheimnisse. Als die Auswertung 1958 endete, waren 368.000 russische und 17.000 deutsche Telefonate transkribiert worden, dazu kamen 174.000 Stunden Fernschreibverkehr. Wer sich heute für den Berliner Spionagetunnel interessiert, findet eine sieben Meter lange Röhre mit erklärendem Video im Berliner Alliiertenmuseum ...
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Vor-60-Jahren-Im-Berliner-Spionagetunnel-beginnt-das-Abhoeren-2640134.html

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"Geheimdienst-Affäre: BND liefert NSA angeblich 1,3 Milliarden Daten pro Monat" (12.05.2015)
Der BND sammelt für den US-Geheimdienst NSA auch sogenannte Metadaten über Telefonate oder SMS. Nach einem Medienbericht schickt der deutsche Geheimdienst diese im großen Umfang an den amerikanischen Partner weiter. ... Wie viele Daten liefert der Bundesnachrichtendienst (BND) der NSA? Diese Frage ist nach wie vor nicht beantwortet. Klar ist nur, dass der deutsche Geheimdienst millionenfach sogenannte Selektoren der NSA eingesetzt hat, Schlagworte, nach denen der BND suchen soll, um Daten zu beschaffen. ... Ein großer Teil dieses Datenschatzes werde an die NSA weitergereicht - "bis zu 1,3 Milliarden Datensätze pro Monat", schreibt "Zeit online". Der BND leite die Informationen über die Abhörstation Bad Aibling als Rohdaten an die NSA weiter. Das würden die Unterlagen belegen. Lediglich die Daten von Deutschen würden zuvor ausgefiltert. Damit habe der BND keinen Einfluss darauf, was die NSA anschließend mit diesen Daten mache und welche Ziele sie damit ausspähe, schreibt "Zeit online" weiter. ...
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bnd-soll-nsa-jeden-monat-1-3-milliarden-metadaten-liefern-a-1033361.html

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"Surveillance Art und die fehlende Ästhetik der digitalen Massenüberwachung | re:publica"
Kurzthese: Schon seit Jahren setzen sich einige duzend Künstler in ihren Werken mit sicherheits- und machtpolitisch motivierter Überwachung auseinander. Von Street Art bis Medienkunst gibt es zahlreiche Werke, die einen näheren Blick wert sind – insbesondere unter dem Aspekt der Ästhetik, der in anderen Bereichen oft etwas zu kurz kommt. ... Der Vortrag basiert auf Analysen, welche die Kunsthistorikerin Ines Dorian Gütt im Rahmen Ihrer Masterarbeit ,,Surveillance Art – Institutionelle Überwachung und deren Folgen in ausgewählten zeitgenössischen Kunstwerken" vornahm. ...
https://re-publica.de/session/surveillance-art-und-fehlende-aesthetik-digitalen-massenueberwachung

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"mySpy: Hacker legen Daten von Überwachten offen" (16.05.2015)
My Spy, ein Hersteller von Überwachungs-Apps, wurde offenbar gehackt. Jetzt stehen private Fotos und Chat-Logs von Personen online, auf deren Smartphones die Spionage-Software installiert war. Mehr als 400 000 Nutzer sollen betroffen sein. ... mSpy protokolliert besuchte Web-Adressen, SMS-Nachrichten, E-Mails und Kalendereinträge. Auch lassen sich Ziele per GPS orten. Die Premium-Version schlägt sogar automatisch Alarm, wenn das Gerät einen bestimmten Bewegungsradius verlässt. mSpy soll Kinder "behüten", Diebstähle verhindern und Angestellte "beaufsichtigen". Oft setzen aber auch eifersüchtige Partner auf derartige Software, um ihre besseren Hälften zu kontrollieren. Dazu passt, dass die Spionage-App verschiedene Chat-Kanäle mitschneidet. ...
http://www.heise.de/newsticker/meldung/mySpy-Hacker-legen-Daten-von-Ueberwachten-offen-2651489.html

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"Das Überwachungsnetz über den Dächern Wiens" Erich Möchel, Netzpolitik, Datenschutz - und Spaß am Gerät. (17. 5. 2015)
Die Dachaufbauten auf den Botschaften der USA und Großbritanniens sind Knoten eines Netzes zur Mobilfunküberwachung, das große Teile Wiens abdeckt. ... Sobald sich ein Handy, das auf dieser Selektorenliste steht, in einem so überwachten Funkzellenverbund anmeldet, wird Alarm geschlagen. Das geschieht ebenso automatisch wie die dann folgenden Überwachungsschritte, im Schlüsseldokument des SCS dazu wird diese Automatisierung auch als ein Kernfeature des Systems erwähnt. Dieser Status muss in Wien bereits seit spätestens 2007 bestehen. ...
http://fm4.orf.at/stories/1758861/


Link

#84

"BND-Affäre: So handelt nur, wer Unangenehmes zu verbergen hat" Constanze Kurz und Frank Rieger (11.05.2015)
Mit mehr als sechs Millionen Selektoren filtert allein der BND im NSA-Auftrag die von ihm abgefangenen Datenströme. ... Mit Blick auf die Geheimdienstskandale der letzten Jahrzehnte beiderseits des Atlantiks steht es den Deutschen nicht gut an, jetzt nur mit dem Finger auf die Amerikaner zu zeigen. Auch wenn durch die Gelder, die der US-Kongress dem Geheimdienstkomplex zubilligt, eine erheblich bessere Ausstattung und damit personelle und technische Möglichkeiten weit jenseits dessen, was europäische Geheimdienste leisten können, finanziert werden, sind doch die strukturellen Probleme bei der Kontrolle von deren Machenschaften hier wie dort gegeben. Auch die Abhängigkeiten zwischen der politischen Sphäre und den Geheimen ähneln einander auffallend stark. Vergleichbares ist über eine Reihe weiterer europäischer Geheimdienste festzustellen, weswegen eine nationalstaatlich orientierte Perspektive fehlgeht. ... Fast zwei Jahre nach Beginn der Snowden-Ära werden erneut naturalistische Totschlagargumente hervorgeholt, gewürzt mit Terrorpanik und der durch nichts begründeten Annahme, Geheimdienste wären das Allheilmittel gegen jene Terroristen, die sie in der Vergangenheit oft genug selbst gesteuert, herangezogen und ausgerüstet haben. Die Angst wird weiter instrumentalisiert. Unterschwellig, bisweilen auch offen wird derzeit in der deutschen Diskussion die Ansicht propagiert, wir alle müssten das undurchsichtige Geheimdienstgebaren des BND genauso dulden wie das seiner Kooperationspartner, weil es sonst eben zu Anschlägen in Deutschland kommen würde. Daher sei der ,,pragmatische" Weg, nicht zu genau hinzusehen, nicht zu tief zu stochern, nicht zu umfänglich aufzuklären und schon gar nicht die Amerikaner zu ,,verärgern", sonst würden die ihre Kooperation einstellen.
Sollten die amerikanischen Dienste tatsächlich damit gedroht haben, keine Informationen über Terroristen mehr an ihre deutschen Freunde zu übermitteln, wäre dies eine Drohung mit einem empfindlichen Übel. Das Strafrecht kennt für die Drohung mit einem empfindlichen Übel zur Erzwingung von Wohlverhalten einen klaren Begriff: Erpressung. Ein Land wie Deutschland, das sich nicht von Terroristen erpressen lässt, muss auch den zweiten Schritt gehen: sich nicht mit der Drohung eventuell möglicher Terroranschläge von seinen eigenen und den verbündeten Geheimdiensten zur Duldungsstarre nötigen lassen. ...

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/ueberwachung/bnd-affaere-wie-selektoren-datenstroeme-fuer-die-nsa-filtern-13583940.html

Peter Goetz  (Peter_Goetz) - 11.05.2015 13:22
Leider gehen die beiden Autoren in ihrem bemerkenswerten Artikel den letzten und notwendigen Schritt nicht und stellen die unvermeidliche Frage nach der Souveränität Deutschlands. Sollte nämlich zutage kommen, was inzwischen auch von Spitzenpolitikern (u.a. Schäuble: "D. war seit 1945 zu keinem Zeitpunkt souverän"; Bahr zur "Kanzlerakte" in der ZEIT Online unter dem Titel "Mein Deutschland") geäußert wird, dass die BRD nach wie vor unter Besatzungsrecht steht und die alliierten Geheimdienste schalten und walten dürfen, wie es ihnen beliebt, dann stünden die politischen Akteure plötzlich ohne Kleider da.

Eric Mueller  (XEricM) - 11.05.2015 15:34
Wieso steht dieser Artikel nicht unter "Politik"? - Endlich liest man in der FAZ mal einen Kommentar zu dem Thema, was nicht einer stäflichen Verniedlichung des Problems gleichkommt, dafür wird es in den Bereich "Feuilleton" verbannt? Dieser Artikel gehört nicht in den Bereich Kultur, da aktuell von unserer Regierung und unseren Verbündeten handfest die Grundlagen unserer Verteidigungsfähigkeit und unserer nationalen Interessenvertretung untergraben werden, während unsere Regierung versichert, man habe sich nichts zu schulden kommen lassen. Wenn das keine "Politik" ist ... Ich bin mir nicht sicher was schlimmer wäre, ein Regierung, die mich anlügt weil sie Dreck am Stecken hat oder eine, eine die wirklich so fundamental naiv ist wie das die aktuelle Nachrichtenlage zum Thema no-Spy-Abkommen nahelegt...

Andreas Raab  (winzling) - 12.05.2015 09:54
Ahnen wir auch nur was wirklich geschieht? ... mit den Daten, mit uns?- und in unseren ... Köpfen? Reicht unser Verstand, unsere Vorstellungskraft, unsere Phantasie oder auch nur unsere Vorstellung von Freiheit und Souveränität oder auch nur unsere Angst oder unser Zorn noch aus um noch erahnen zu können was tatsächlich geschieht? Oder ist es uns überhaupt noch möglich zu erkennen was mit diesen riesigen Datenmengen möglich ist und wie die digitale und analoge Wirklichkeit verschmilzt? Erpressung? Vorauseilender Gehorsam? Manipulation? Vielleicht ist es schon zu spät. Längst sind es Selektoren, Algorithmen, Computerprogramme, Supercomputer, Clouds, Netzwerke ... welche uns alle steuern – Wer hat die Kontrolle? – Wir oder die Maschinen? Können wir das überhaupt noch wissen? – ich bin mir da nicht sicher. ...

christoph pauli  2  (agentklaus67) - 11.05.2015 12:47
Der Artikel ist ein wertvoller Gegenpart zur Sichtweise der Kommentare des Herrn v. Altenbockum zu diesem Thema und beweist, dass kritischer, investigativer Journalismus doch noch möglich ist. Hoffentlich hat dieser Artikel nicht nur Feigenblatt Funktion.

siehe -->> "Die hilflosesten NSA/BND Apologeten im Überblick: Jasper von Altenbockum"
Von Bob Roberts / 2. Mai 2015 / Angela Merkel, BND, De Maiziere, FAZ, NSA
"Die Epidemie der Verschwörungstheorien hat die Sicherheitspolitik erreicht. Verachtung gegenüber Sicherheitsdiensten beruht nicht auf einer tieferen Erkenntnis von Freiheit, sondern auf der Unkenntnis über eine unübersichtliche Wirklichkeit. Große Teile der politischen Intelligenz in Deutschland haben offenbar Probleme mit allem, was der demokratische Staat im Verborgenen treibt, ob es nun Vertragsverhandlungen sind oder Sicherheits- und Nachrichtendienste. Zieht man einmal die Verächter jeglicher staatlicher Autorität ab, die auch alles andere ablehnen, was dieser Staat bietet (außer Sozialleistungen), gibt es immer noch ein beachtliches Spektrum unterschiedlicher Schattierung von Misstrauen, Unterstellungen, Verachtung und Hysterie. Das reicht vom ,,totalen Überwachungsstaat", in dem wir angeblich leben, über den BND, der zum ,,Landesverrat" angestiftet habe, bis hin zur salonfähigen Theorie, Polizei und Verfassungsschutz steckten mit den NSU-Mördern unter einer Decke. Das sind nicht die Produkte einer in kurzer Zeit herangewachsenen Branche, die mit Verschwörungstheorien Geld verdient, sondern es wird auch von Politikern wiedergegeben, die vorerst noch ernst zu nehmen sind." (FAZ am 2.5.2015)
Nein, das ist keine Satire. ...
https://machtelite.wordpress.com/2015/05/02/die-hilflosesten-nsabnd-apologeten-im-uberblick-jasper-von-altenbockum/

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"WE ARE ALWAYS LISTENING"
Eavesdropping on the population has revealed many saying "I'm not doing anything wrong so who cares if the NSA tracks what I say and do?"- Citizens don't seem to mind this monitoring, so we're hiding recorders in public places in hopes of gathering information to help win the war on terror. We've started with NYC as a pilot program, but hope to roll the initiative out all across The Homeland.
For greater transparency we're declassifying excerpts from the recordings and highlighting where some devices are located. If you have any questions, ask them somewhere in public and eventually we'll hear you, or email us for a quicker response. ...

http://www.wearealwayslistening.com/

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"Paolo Cirio plakatiert Portraits von Geheimdienst-Chefs in Berlin" (DerTagesspiegel, Published on May 22, 2015)
Der Künsterl und Internet-Aktivist Paolo Cirio hat sich Fotos von neun hochrangigen Mitarbeitern von NSA, CIA und FBI beschafft. Die hat er vergrößert und klebt sie nun an die Wände von öffentlichen Orten. Aktuell ist er in Berlin. ...
https://www.youtube.com/watch?v=wZ3ztjCmMCk


"Was von Snowden übrig blieb"
Fazit nach zwei Jahren Überwachungsskandal: Neuanfang oder verpasste Chance?
Sendungsdatum: 28.05.2015, 22:00 Uhr
Teilnehmer: Marcus Richter (Moderation), Andre Meister, Linus Neumann, Anne Roth
Vor zwei Jahren, im Mai 2013 flog Edward Joseph "Ed" Snowden von Hawaii nach Honkong um sich dort mit der Dokumentarfilmerin Laura Poitras und dem Journalisten Glenn Greenwald zu treffen. Eine schier endlose Reihe an Enthüllungen und Skandalen waren die Folge. Erst jetzt scheint die Aufarbeitung zu beginnen – erste Gerichtsurteile verurteilen die Späh-Angriffe als nicht verfassungskonform, in Deutschland wühlt der Geheimdienst-Untersuchungsausschuss eine Menge unangenehmen Staub auf, und große Unternehmen sorgen für besseren Schutz ihrer Kunden. Gleichzeitig versuchen Regierung und Parlament die Überwachung der Bevölkerung mit einer Wiedervorlage der Vorratsdatenspeicherung zu legalisieren. War's das, oder ist das erst der Anfang? ...
http://chaosradio.ccc.de/cr212.html

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"FBI betreibt eine Flotte von Überwachungsflugzeugen" Florian Rötzer (03.06.2015)
Schon länger bekannt ist, dass über manchen US-Städten Lauschflugzeuge kreisen. So wurde Anfang Mai von Bürgern Baltimores entdeckt, dass über die Stadt nach den Unruhen und während der anhaltenden Proteste tagelang mehrere nicht markierte Flugzeuge flogen. Die Routen konnten nachvollzogen werden.
Der Zweck blieb unbekannt, nach der Washington Post hatte wohl, wie ein Informant berichtete, die Polizei deswegen beim FBI angefragt. Vermutet wurde, dass die Polizei damit wahrscheinlich Gewalttäter über Video- und Infrarotaufnahmen ausfindig machen und über Handys verfolgen wollte. Die Bürgerrechtsorganisation ACLU hat sich eingeschaltet und einen Antrag nach dem Informationsfreiheitsgesetz eingereicht, um über die Hintergründe informiert zu werden. Die ACLU ging davon aus, dass die Flugzeuge mit Lauschtechniken ausgestattet waren, die weit über Kameras hinausgehen, wie sie auch in Polizeihubschraubern eingesetzt werden. Nachdem Ende des letzten Jahres bekannt wurde, dass das Justizministerium mit IMSI-Catchern ("Dirtboxes") in Flugzeugen flächendeckend den Mobilfunk abhört und Daten von Handys absaugt, wurde vermutet, dass dies auch das FBI in Baltimore gemacht haben könnte. Dabei kommen nicht nur die Handys und Mobilkommunikation von Verdächtigen ins Visier, sondern auch von allen anderen Bürgern, die sich zufällig im Abdeckungsbereich befinden. ...

http://www.heise.de/tp/artikel/45/45101/1.html

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"Erste Riesendrohne der NATO kommt an den Start" Matthias Monroy (31.05.2015)
Ein milliardenschweres Drohnenprogramm wird zwar hauptsächlich von Deutschland, Italien und den USA finanziert. Beteiligt sind aber vor allem osteuropäische Staaten. Im Fokus steht wohl Russland ...
http://www.heise.de/tp/artikel/45/45063/1.html

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" Kfz-Versicherung: Allianz will Autofahrer überwachen und belohnen" (4.6.2015)
Telematik-Tarife setzen sich langsam auch in Deutschland durch. Nach der HUK Coburg will nun auch die Allianz eine Autoversicherung anbieten, die Fahrer mit vorsichtigem Fahrstil belohnt. Dazu müssen sie sich überwachen lassen.  ...
http://www.golem.de/news/kfz-versicherung-allianz-will-autofahrer-ueberwachen-und-belohnen-1506-114460.html

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"Massenüberwachung: "Wir müssen Empörung organisieren"" Stefan Krempl (08.06.2015)
Zwei Jahre nach den Snowden-Enthüllungen monieren Abgeordnete, Datenschützer und Whistleblower, dass das Ausmaß des Skandals öffentlich noch kaum wahrgenommen werde. Die Demokratie sei konkret gefährdet. ... Vielmehr würden Whistleblower-Plattformen kriminalisiert und die freie Berichterstattung massiv gefährdet. ... "Demokratie erfordert die informierte Einwilligung der Regierten, unsere Regierungen aber wollen uns unwissend halten", schloss sich Norman Solomon von ExposeFacts.org der Meinung der Abgeordneten an. US-Präsident Barack Obama und seine Führungsriege hätten "einen Horror vor Demokratie", was Hinweisgeber und unabhängige Journalisten umso wichtiger mache. Die von Überwachern oft beschworene Sicherheit hänge von Rechtsstaatlichkeit und Meinungsfreiheit ab, befand auch die Ex-FBI-Agentin Coleen Rowley. Dutzende geheime Memos aus dem US-Justizministerium hätten nicht nur Folter für legal erklärt, sondern auch betont, dass die Pressefreiheit im Krieg gegen den Terror geopfert werden müsse. Wenn diese allgemein bekannt würden, "empörten sich die Leute".
Dass der Gesetzgeber hierzulande beim Beschränken des Fernmeldegeheimnisses den Bürgern die Klagerechte genommen habe und die Exekutive unter Hinweis auf völkerrechtliche Verträge Geheimhaltungspflichten vorgebe, machte der Historiker Joseph Foschepoth als "dekadente Entwicklung" aus, die nicht fortgeführt werden dürfe. Seit 1949 seien Geheimdienste hierzulande aus jeder Affäre gesetzlich und an Ressourcen gestärkt hervorgegangen. Diese "Negativkurve" müsse umgedreht werden.
Überbordende Überwachungsgesetze dies- und jenseits des Atlantiks, die von "Parallelregierungen" lanciert würden, geißelte der NSA-Whistleblower Thomas Drake als "Krebs am Körper der Demokratie". Es gebe zwar echte Bedrohungen etwa durch Terroristen, "aber wir müssen deswegen unsere Grundrechte nicht aufgeben". ...
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Massenueberwachung-Wir-muessen-Empoerung-organisieren-2681148.html

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"Die letzten freien Menschen" Hannes Klug (Ausgabe 2315 | 05.06.2015)
Überwachung Die Regisseurin Angela Richter will uns aus dem Dämmerschlaf reißen. Ihr Stück ,,Supernerds" ist ein multimedialer Kraftakt ... Jeder, der ein Smartphone besitzt, ist lückenlos überwachbar. Auch wenn das Gerät ausgeschaltet ist, lassen sich Mikrofon und Kamera mit einer einfachen Spyware, die etwa als verstecktes Anhängsel einer App aufgespielt wird, problemlos aus der Ferne aktivieren. Wir tragen die Wanzen, die in Spionagefilmen noch mühsam von Agenten in Telefone oder Kugelschreiber eingepflanzt wurden, willfährig mit uns herum, von der Arbeit in die Kneipe ins Schlafzimmer. Was wir sprechen, kann immer und überall mitgehört, was wir tun, beobachtet werden. Unsere Adressbücher, Anrufdaten und Textnachrichten sind längst ein offenes Buch. Na und? Im Grunde weiß inzwischen jeder, dass er sich als Bewohner digitaler Welten dem Überwachungsapparat ausliefert. Trotzdem hält sich die Empörung darüber in Grenzen. Die politischen Folgen sind, bisher zumindest, minimal.
Was also tun? Der kollektiven Apathie begegnet die Regisseurin Angela Richter am Kölner Schauspiel mit einem ,,transmedialen Überwachungsabend", der das Thema aus dem digitalen Nirvana ins Diesseits der alltäglichen Erfahrung holen und seine Zuschauer damit erklärtermaßen aufrütteln will. ...
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/die-letzten-freien-menschen

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"NSA-Skandal: Generalbundesanwalt stellt Ermittlungen wegen Merkel-Ausspähung ein" (12.06.2015)
Generalbundesanwalt Harald Range hat die Ermittlungen zur vermuteten Ausspähung des Handys der Bundeskanzlerin eingestellt. Das gab er am heutigen Freitag bekannt und erklärte, der Vorwurf lasse sich "mit den Mitteln des Strafprozessrechts nicht gerichtsfest beweisen". Ausgangspunkt und Grundlage der Untersuchungen sei ein Dokument gewesen, das nicht im Original, sondern lediglich als "Abschrift eines in Augenschein genommenen Dokuments der NSA" vorlag. Gemeint ist ein vom Spiegel veröffentlichter Auszug aus einem NSA-Dokument, der offenbar einen NSA-Selektor zur Bundeskanzlerin zeigt. ...
http://www.heise.de/newsticker/meldung/NSA-Skandal-Generalbundesanwalt-stellt-Ermittlungen-wegen-Merkel-Ausspaehung-ein-2689512.html

QuoteBoMbY, 12.06.2015 11:50

Lächerlich ... Wenn das mal keine vollständige, offizielle, Bankrotterklärung ist?

http://www.heise.de/forum/heise-online/News-Kommentare/NSA-Skandal-Generalbundesanwalt-stellt-Ermittlungen-wegen-Merkel-Ausspaehung-ein/Laecherlich/posting-20902993/show/

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"Überwachung: Kanadas Senat stimmt neuen Antiterror-Gesetzen zu" (10.06.2015)
Nach der breiten Zustimmung im Unterhaus hat sich nun auch das kanadische Oberhaus für das umstrittene Überwachungsgesetz C-51 ausgesprochen. Es erweitert unter anderem die Befugnisse des Geheimdiensts CSIS deutlich. ...
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Ueberwachung-Kanadas-Senat-stimmt-neuen-Antiterror-Gesetzen-zu-2686998.html

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"Überwachung durch BND: Telekom verlangt schärfere Bedingungen" (13.06.2015)
Angesichts mehrerer Klagen aus dem Ausland gegen die Deutsche Telekom wegen Verletzungen des Fernmeldegeheimnisses fordert der Telekommunikationsriese nun klare Regeln für die Auslandsüberwachung durch den Bundesnachrichtendienst (BND).
In einem Meinungsbeitrag in der hauseigenen Online-Rubrik "Management zur Sache" ruft Vorstandsmitglied Thomas Kremer, der für Datenschutz, Recht und Compliance zuständig ist, den Gesetzgeber dazu auf, die Bestimmungen für die Befugnisse des BND "nachzuschärfen"....
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Ueberwachung-durch-BND-Telekom-verlangt-schaerfere-Bedingungen-2690106.html



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#85
"Autobiografie von Angela Marquardt: Meine Familie, die Stasi" Simone Schmollack (28.2.2015)
Die Zeit bis heute hat Marquardt gebraucht, um ihr Leben zu sortieren, für sich selbst zu erklären. Jetzt erklärt sie es öffentlich. Am Donnerstag erscheint ihr Buch ,,Mutter, Vater, Stasi", 233 Seiten, Untertitel ,,Mein Leben im Netz des Überwachungsstaates". ... Monatelang hat Marquardt Akten durchforstet, hat mit Menschen von früher gesprochen, mit Leuten von der Stasiunterlagenbehörde, mit Freunden, mit Parteikollegen. Dann hat sie mit der Springer-Journalistin Miriam Hollstein dieses Buch geschrieben. Es beschreibt die tiefe Verstrickung ihrer Familie zur Stasi: IMs gingen bei den Marquardts ein und aus, die Stasi gehörte zum Alltag der Familie. Neben ihren Eltern war schon Marquardts Großvater, ein strammer Genosse, Stasizuträger. Deckname: IM ,,Jugendfreund". Das ist noch nicht alles, vielmehr geht es ans ,,Eingemachte". ...
http://www.taz.de/!5018616/

"DDR: Im Schatten des Missbrauchs" Ines Geipel (20. Juni 2015)
Als Jugendliche wurde Angela Marquardt von der Stasi angeworben. Das erschütternde Buch der Politikerin schildert die Abgründe des DDR-Alltags. ... "Vater, Mutter, Stasi" ist in seiner Wucht auch nicht einfach so wegzumoderieren. Es könnte ein neues Tor aufstoßen, was die verkorkste Stasi-Debatte im Land angeht. Das Buch ist ein einzigartiges Dokument über eine Utopie und deren Verheerungen. Und es ist ganz klassische Aufklärung – der Knock-out für jeden DDR-Nostalgiker und ein eminent politisches Buch einer linken Antifa-Frau. ...
http://www.zeit.de/2015/22/ddr-stasi-angela-marquardt

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"Tor-Aktivist Sebastian Hahn - Das NSA-Opfer aus Erlangen berichtet" Sebastian Hahn (08.07.2014)
Sebastian Hahn ist nach Angela Merkel das zweite bekannte Opfer der NSA in Deutschland. Für den Zündfunk hat der Student aus Erlangen seine Sicht der Dinge aufgeschrieben und erklärt, warum er weiter am Tor-Netzwerk festhält. ... Vor knapp 4 Wochen bekam ich eine E-Mail von der Journalistin Lena Kampf, die mich um ein Interview zu meinem Tor-Server bat. Weitere Details hatte ich nicht erhalten, habe dann allerdings zugesagt, nachdem ich erfahren habe, dass ein Freund von mir an der Recherche beteiligt war. Wir trafen uns in meinem Büro an der Uni, im Gepäck hatten die Journalisten einen Ausdruck mit Programmtext für ein Plugin des NSA-Spähprogramms XKeyscore. Mit dieser Software lässt sich abgehörter Datenverkehr gezielt durchsuchen, z.B. nach Schlüsselwörtern oder bestimmten IP-Adressen. Und genau die IP-Adresse meines Servers war im Tor-Plugin für XKeyscore vorhanden - man kann damit also gezielt nach Daten suchen, die von oder zu meinem Server geschickt werden. ... Ich setze mich seit vielen Jahren für Privatsphäre im Netz ein, seit 2008 arbeite ich an Tor mit. Es wird täglich von mehreren hunderttausend Menschen dazu genutzt, ihre Kommunikation im Internet abzusichern. Technisch betrachtet funktioniert das, indem die Daten im Tor-Netzwerk verschlüsselt werden und auf ihrem Weg zum Ziel umgeleitet werden. Ich kann mich so zum Beispiel auf fremden Websites bewegen, ohne dass der Betreiber dieser Website oder mein Provider etwas davon mitbekommt. Meine Motivation war von Beginn an, sichere Kommunikation für alle Menschen zu ermöglichen, unabhängig von ihrem sozialem Status oder dem politischem System, in dem sie leben. ...
http://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/zuendfunk/netz-kultur/netz/sebastian-hahn-nsa-ueberwachung-100.html

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"NSA-Skandal: Auch Frankreichs Präsidenten ausspioniert" (24.06.2015)
Wikileaks hat Dokumente der NSA veröffentlicht, die US-Spionage gegen die letzten drei französischen Präsidenten belegen sollen. Ein US-Vertreter versicherte, man spioniere François Hollande nicht aus. Für die Vergangenheit tat er das nicht. ... Veröffentlicht hat Wikileaks unter anderem eine Auflistung sogenannter Selektoren, also NSA-Suchbegriffe für die Überwachungssysteme. Dabei handelt es sich in diesem Fall um Telefonnummern, die nicht nur dem Handy des Präsidenten zugeordnet werden, sondern auch verschiedenen Beratern. Dabei handelt es sich jedoch lediglich um eine Auflistung, einen Blick auf zugrunde liegende Dokument gibt es – wie schon bei der Enthüllung der Spionage gegen Angela Merkel – nicht. ... Wie der Guardian ausführt, ließ der Nationale Sicherheitsrat der USA noch am Dienstag ausrichten, Frankreichs Präsident Hollande würde und werde nicht für die Überwachung ausgewählt. Zur Vergangenheit habe sich der Sprecher explizit nicht äußern wollen. ...
http://www.heise.de/newsticker/meldung/NSA-Skandal-Auch-Frankreichs-Praesidenten-ausspioniert-2724344.html

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""BND und NSA zapfen österreichische Sicherheitsbehörden an"" (28. Juni 2015)
STANDARD: Kann man in einer Demokratie Geheimdienste konrollieren? Schmidt-Eenboom: Man kann. ...  Richtig schwierig ist es mit einer funktionierenden parlamentarischen Kontrolle. Die ist in Deutschland schwierig, wegen der Durchlässigkeit der Parlamentarier gegenüber Medien. ...
http://derstandard.at/2000018115148/BND-und-NSA-zapfen-oesterreichische-Sicherheitsbehoerden-an | https://de.wikipedia.org/wiki/Erich_Schmidt-Eenboom


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"NSA-Spionage: Kanzlerin soll sich erklären, Generalbundesanwalt ermitteln" (02.07.2015)
Die neuen Wikileaks-Enthüllungen über das Ausspähen der Bundesregierung durch die USA beschreiben laut Abgeordneten einen klaren Straftatbestand. Es sei dringend nötig, dass sich das Kanzleramt zu Wort melde. Mitglieder des NSA-Untersuchungsausschusses des Bundestags haben größtenteils erstaunt und empört auf die von Wikileaks veröffentlichten neuen NSA-Dokumente reagiert, die weitgehende Spähaktionen gegen die Bundesregierung nahelegen. ...
http://www.heise.de/newsticker/meldung/NSA-Spionage-Kanzlerin-soll-sich-erklaeren-Generalbundesanwalt-ermitteln-2733751.html

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Hacking Team is a Milan-based IT company that sells offensive intrusion and surveillance capabilities to governments and law enforcement agencies. ... On July 5, 2015, the Twitter account of the company was compromised, and 400 GB of data, including alleged internal e-mails, invoices, and source code were leaked via BitTorrent[6]. An announcement of the hack, including a link to the bittorrent seed, was retweeted by WikiLeaks and by many others through social media ...
https://en.wikipedia.org/wiki/Hacking_Team | https://twitter.com/wikileaks/status/617865712611233792


"Hacking Team: Ein "Feind des Internets" wird bloßgestellt" Patrick Beuth (6. Juli 2015)
Hacking Team verkauft Überwachungstechnik. Auch repressive Regime gehören zu den Kunden. Das legen Dokumente nahe, die nach einem Hack der Firma veröffentlicht wurden. ... Hacking Team und vergleichbare Unternehmen wie Trovicor, Gamma und Vupen betonen immer wieder, dass ihre Produkte helfen, Kriminelle und Terroristen zu fassen. Wer aber als kriminell gilt, entscheiden die Käufer, und deren Definitionen beinhalten manchmal auch Journalisten, Oppositionelle und Regierungskritiker. ...
http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2015-07/hacking-team-gehackt

"Hacking Team: Dubiose Deals und teure Trojaner" (7. Juli 2015)
Mehr und mehr Details über das Geschäftsmodell und die Dienste von Hacking Team kommen ans Licht. ... Hacking Team entwickelt und verkauft IT-Überwachungstechnik, immer wieder warfen Bürgerrechtsorganisationen der Firma vor, mit repressiven Regierungen und Geheimdiensten zusammenzuarbeiten. Diese Vermutung bestätigen zahlreiche Dokumente, die jetzt nach und nach ans Tageslicht kommen. Der oder die Unbekannten konnten interne E-Mails, Kundenlisten und Rechnungen entwenden, in den sich Hinweise auf Kunden aus Ländern wie Ägypten, Äthiopien, Saudi-Arabien, Kasachstan und Sudan befinden – allesamt Länder, in denen Oppositionelle überwacht und verfolgt werden. ... Einige der Hacking-Team-Lösungen zielen zudem auf mobile Geräte. Ein Android-Modul für die RCS-Software etwa kostet einer Preisliste zufolge 40.000 Euro, für iOS sind es noch einmal 10.000 mehr. ...
http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2015-07/hacking-team-trojaner-kunden-hack


"Hacking Team: Administrator nutzte "kittens" als Passwort" Andreas Proschofsky (7. Juli 2015)
Wer es schafft, von Reporter ohne Grenzen als "Feind des Internets" klassifiziert zu werden, darf wohl kein sonderliches Mitleid erwarten, wenn man einmal selbst zum Opfer wird. Und genau so ist es dann auch gekommen: Nach der Veröffentlichung von 480 GB an internen Daten des italienischen Hacking Team dominiert unter Sicherheitsexperten eine Mischung aus Schadenfreude und professionellem Interesse. Beim Hacking Team selbst dürfte die Stimmung wohl etwas anders gelagert sein. Die Firma, die mit zum Teil rechtlich und moralisch mehr als fragwürdigen Deals mit Geheimdiensten und Polizeibehörden der Welt gutes Geld gemacht hat, steht vor den Trümmern des eigenen Schaffens. ...
"A Detailed Look at Hacking Team's Emails About Its Repressive Clients" By Cora Currier and Morgan Marquis-Boire (07.07.2015)
https://firstlook.org/theintercept/2015/07/07/leaked-documents-confirm-hacking-team-sells-spyware-repressive-countries/

"Hacking Team Asks Customers to Stop Using Its Software After Hack" Written by Lorenzo Franceschi-Bicchierai Staff Writer (July 6, 2015)
http://motherboard.vice.com/read/hacking-team-asks-customers-to-stop-using-its-software-after-hack

"Hacking Team bestreitet Export von Überwachungssoftware an autoritäre Staaten" (08.07.2015)
http://www.heise.de/security/meldung/Hacking-Team-bestreitet-Export-von-Ueberwachungssoftware-an-autoritaere-Staaten-2743760.html

"More on Hacking Team" (Posted on July 7, 2015 at 5:30 PM)
It's one thing to have dissatisfied customers. It's another to have dissatisfied customers with death squads. I don't think the company is going to survive this. ...
https://www.schneier.com/blog/archives/2015/07/more_on_hacking_1.html

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"Causa Vorbeck: Wusste das Bundeskanzleramt schon 2011, dass es von US-Geheimdiensten überwacht wird?" Andre Meister (03. Juli 2015)
Die CIA hat 2011 Kommunikation zwischen Kanzleramt und Spiegel überwacht und diese an Geheimdienstkoordinator Heiß gegeben. Diese Meldung der Bild am Sonntag bestätigt jetzt der Spiegel und erstattet Anzeige wegen des Verdachts der geheimdienstlichen Agententätigkeit. Die ,,Causa Vorbeck" führte gestern zum Eklat im Geheimdienst-Untersuchungsausschuss. ...
https://netzpolitik.org/2015/causa-vorbeck-wusste-das-bundeskanzleramt-schon-2011-dass-es-von-us-geheimdiensten-ueberwacht-wird/

"Überwachung: SPIEGEL im Visier von US-Geheimdiensten" (03.07.2015)
Ein geheimer Vermerk aus dem Kanzleramt legt nahe, dass der SPIEGEL im Jahr 2011 ins Visier von US-Geheimdiensten geriet. Die Bundesregierung tat nichts, um den Fall aufzuklären - und verschwieg dem Parlament die Hintergründe. ...
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/der-spiegel-ist-im-visier-von-us-geheimdiensten-a-1041985.html

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"Erneut steigende Zahl von Funkzellenabfragen" Constanze (08. Juli 2015)
Es gibt Neuigkeiten zur Nutzung von Daten aus der Funkzellenauswertung (FZA), also das Abfragen und Analysieren von Informationen über Mobiltelefone und ähnliche informationstechnische Geräte, die in einem bestimmten Zeitraum in einer Funkzelle angemeldet sind. Auch das Erstellen von Bewegungsprofilen wird dadurch ermöglicht. Die Mobilkommunikationsanbieter sehen sich nach richterlicher Verfügung zur Herausgabe der FZA-Daten verpflichtet. Wir tragen die Zahlen zur FZA seit Jahren zusammen, um die Größenordnung der Nutzung abschätzen zu können. ...
https://netzpolitik.org/2015/erneut-steigende-zahl-von-funkzellenabfragen/

Quotewoodchuck 8. Jul 2015 @ 23:58

,,Ob diese massenhafte Erfassung der Mobilfunkdaten auch zu Verurteilungen führt, und wenn ja, zu wie vielen, wollte Breyer ebenfalls wissen. Das wird statistisch allerdings nicht erfasst, da das zu einem ,,erheblichen Mehraufwand bei den Staatsanwaltschaften" führen würde."
Das ist bemerkenswert. Man stelle sich einen Pharmakonzern vor, der ein Medikament auf den Markt bringt, das erhebliche Nebenwirkungen hat – und der sich weigert, die medizinische Wirksamkeit des Präparats zu belegen, weil das doch gar zu aufwendig wäre.

https://netzpolitik.org/2015/erneut-steigende-zahl-von-funkzellenabfragen/#comment-1869367


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"WikiLeaks: Zerstörtes Vertrauen" Ein Kommentar von Jochen Arntz (09. Juli 2015)
Wieder nichts, was man nicht erwartet hätte? Wieder nur ein Achselzucken in Berlin, in der Bundesregierung? Nein, wenn es stimmt, was Wikileaks nahelegt, dann lässt sich das deutsch-amerikanische Verhältnis mit Wegschauen nicht mehr retten.
Helmut Kohl, Gerhard Schröder, Angela Merkel, alle Regierungschefs des vereinten Deutschlands, Mitarbeiter und Vertraute von ihnen, wurden von der NSA abgehört. Jahrzehntelang und exzessiv.
Mag sein, dass die US-Spione über die deutsche Politik dabei nicht mehr erfuhren, als wenn sie gute Zeitungen gelesen hätten. Doch darum geht es nicht. Es geht um einen Angriff auf die Gesellschaftsform, welche die Amerikaner 1945 nach Deutschland brachten: die Demokratie. Seltsam, wie willig die NSA in der Zerstörung der Grundvoraussetzung  der Demokratie tätig wurde und wird, in der Zerstörung von Vertrauen. Und wie klar sie alle zwischenstaatlichen Gepflogenheiten brach und bricht.
Ein gutes Beispiel dafür ist die Tatsache, dass die NSA auch den für die Koordination der Geheimdienste zuständigen Staatssekretär Klaus-Dieter Fritsche abhörte. Da hatte man dann gleich alles im Blick. Auch Kanzleramtsminister Peter Altmaier, der schon vergangene Woche wegen der NSA-Affäre den amerikanischen Botschafter ins Kanzleramt einbestellt hatte – er wurde abgehört.
Und wenn es auch jetzt in der Regierung wieder heißt, dass man sich in der Sache über gar nichts mehr wundere, dann wünschte man sich dort doch langsam mal ein paar Leute, die sich noch wundern können. Auch darüber, dass der Generalbundesanwalt die Ermittlungen gegen die NSA wegen Spionage gegen die Kanzlerin einstweilen eingestellt.

http://www.fr-online.de/aktuelle-kommentare/wikileaks-zerstoertes-vertrauen,30085308,31180984.html


Link

#86
"Klage gegen Regierung: Warum werde ich überwacht?" Michael Hanfeld (14.07.2015)
Die Dokumentarfilmerin Laura Poitras, Vertraute von Edward Snowden, wird seit Jahren von amerikanischen Sicherheitsdiensten verfolgt. Bei jeder Reise wird sie schikaniert. Jetzt will sie wissen, warum? - Die Dokumentarfilmerin Laura Poitras verklagt das amerikanische Justizministerium und die Transportsicherheitsbehörde, um Informationen darüber zu erhalten, warum sie seit sechs Jahren überwacht wird. Sie sei bei Reisen mehr als fünfzig Mal durchsucht, befragt und über Stunden Sicherheitsüberprüfungen unterzogen worden. Vertreten wird Laura Poitras bei ihrer Klage von der Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation. Diese verlangt von der amerikanischen Heimatschutzbehörde Homeland Security und von den Geheimdiensten Auskunft nach dem Freedom of Information Act. ...
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/die-dokumentarfilmerin-laura-poitras-verklagt-us-regierung-13701850.html

Poitras ist eine der Initiatoren der Freedom of the Press Foundation; sie ist neben Glenn Greenwald die erste Person, die Zugriff auf die von Whistleblower Edward Snowden zur Verfügung gestellten Dokumente der Globalen Überwachungs- und Spionageaffäre hatte. Seit Februar 2014 ist sie für das von Glenn Greenwald und Jeremy Scahill zusammen mit ihr gegründete Medium The Intercept tätig. Ihr Film Citizenfour, ein Dokumentarfilm über den US-amerikanischen Whistleblower Edward Snowden, für den sie das Drehbuch schrieb und Regie führte, gewann 2015 den Oscar in der Kategorie Bester Dokumentarfilm. ...
https://de.wikipedia.org/wiki/Laura_Poitras

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"Bundesheerkontakte zu Trojanerfirma" Erich Möchel  (13.07.2015)
Mehrere Dienststellen des österreichischen Bundesheers standen in Kontakt mit der italienischen Firma "Hacking Team", die sogenannte "Staatstrojaner" an Polizei und Geheimdienste vertreibt. Unbekannte hatten diesen einschlägig bekannten Produzenten von Schadsoftware gehackt, 400 GB Rohdaten landeten im Netz. In diesem enormen Datensatz, der langsam aufgearbeitet wird, kamen am Wochenende auch vier Mailadressen des Bundesheers zum Vorschein. Dabei handelt es sich um Sammeladressen von vier Heeresdienststellen, die Kontakte müssen bereits vor 2009 begonnen haben. Drei dieser vier Mailadressen lauten nämlich noch auf "bmlv.gv.at", erst 2009 wechselten die Ѕportagenden zum Verteidigungsministerium, seither wird "bmlvs.gv.at" benutzt. Die Art dieser Kontakte ist noch unbekannt, da erst ein kleiner Teil des Leaks lesbar vorliegt. Es ist daher möglich, dass der Datensatz noch weitere Informationen dazu enthält. Seit Samstag läuft eine Anfrage von ORF.at beim Bundesheer, eine Antwort steht noch aus. ... Allein in Mexiko, Italien, Saudi Arabien und Chile wurden von HT mit etwa zwei Dutzend Angestellten fast 20 Millionen Dollar umgesetzt. Ähnlich profitabel muss die deutsch-britische Gamma Group, deren Spionagesuite FinFisher in direkter Konkurrenz zu HT-Galileo steht, gewesen sein, bis sie im August 2014 gehackt wurde. Die Geschäftspraktiken beider Firmen sind ebenso zum Verwechseln ähnlich, auch von Gamma wurden repressive Regimes rund um die Welt mit Überwachungssoftware ausgestattet. Nachdem sie so in Rampenlicht gezerrt wurde, ist es um Gamma zwischendurch ziemlich still geworden, zumal Öffentlichkeit auf Firmen aus dieser Schattenbranche Ähnliches bewirkt wie Tageslicht bei Vampiren. ...
http://fm4.orf.at/stories/1760656/

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"US-Telekommunikationsriese AT&T half Geheimdienst NSA" (16.08.2015)
Der Telekommunikationskonzern AT&T soll dem US-Geheimdienst NSA "bereitwillig" Zugang zu Milliarden E-Mails ermöglicht haben, die durch seine Netzwerke zirkulierten. Das berichten die "New York Times" und die Rechercheorganisation "ProPublica" unter Berufung auf Dokumente, die der ehemalige NSA-Mitarbeiter Edward Snowden zur Verfügung gestellt hat. Demnach stufte der Geheimdienst die Zusammenarbeit mit AT&T bei der Überwachung des Internets als "besonders produktiv" ein. Das Unternehmen sei "höchst kooperativ" und "extrem hilfsbereit" gewesen, zitierte das Blatt online aus den Dokumenten, die aus den Jahren 2003 bis 2013 stammten.
Laut den Dokumenten gewährte AT&T dem Geheimdienst von 2011 an Zugang zu den Daten von täglich 1,1 Milliarden Handygesprächen. Im Rahmen des 1985 gestarteten Programms "Fairview" habe AT&T dem Geheimdienst auch erlaubt, über die von ihm betriebenen Leitungen die Internetkommunikation des UN-Hauptquartiers in New York zu überwachen, berichteten die Medien. ...

http://www.dw.com/de/us-telekommunikationsriese-att-half-geheimdienst-nsa/a-18651793

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"Schwere Mängel bei Behördenanfragen: Posteo fordert Stopp der Vorratsdatenspeicherung" von Tomas Rudl am 20. August 2015, 17:56 in Überwachung
Der heute vorgestellte Transparenzbericht des E-Mailproviders Posteo übt heftige Kritik an der Praxis von Behördenanfragen und fordert allein aus diesem Grund den Stopp der Wiedereinführung der Vorratsdatenspeicherung. Nahezu alle Behördenersuchen des vergangenen Jahres sollen den gesetzlichen Bestimmungen widersprochen haben, was den Anbieter von ,,chaotischen Zuständen", ,,insbesondere bei der Bestandsdatenauskunft nach §113 TKG" sprechen lässt. ... So verlangten Behörden zumeist per E-Mail nach Bestandsdaten, schickten die Anfragen laut Posteo jedoch ausnahmslos unverschlüsselt ab. Damit verstießen sie gegen Auflagen des Bundesdatenschutzgesetzes, das Ermittlungsbehörden dazu verpflichtet, personenbezogene Daten sicher zu behandeln. Stattdessen stellt es offenbar eine gängige Praxis dar, Namen, E-Mailadressen und andere Details, mit einem konkreten Tatvorwurf versehen, unverschlüsselt über das Internet zu schicken. Zudem sollen Beamte nicht-dienstliche E-Mail-Postfächer verwenden, um nach Auskünften zu verlangen, oder um die Herausgabe von Daten wie IP-Adressen bitten, was im Rahmen von Abfragen nach § 113 TKG nicht zulässig ist. Selbst die gesetzlich vorgeschriebene Angabe der Rechtsgrundlage für eine Abfrage kann nicht vorausgesetzt werden. ...
https://netzpolitik.org/2015/schwere-maengel-bei-behoerdenanfragen-posteo-fordert-stopp-der-vorratsdatenspeicherung/

https://posteo.de/site/transparenzbericht_2014

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"Bundesamt für Verfassungsschutz: Suche NSA-Spionagesoftware, biete deutsche Daten"
Kai Biermann und Yassin Musharbash (26. August 2015)
Interne Dokumente belegen: Der Verfassungsschutz bekam von der NSA die begehrte Spionagesoftware XKeyscore – und versprach als Gegenleistung dafür Daten aus Deutschland. ... Die Beamten des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) waren schwer beeindruckt. Das wollten sie auch können: Am 6. Oktober 2011 führten ihnen Mitarbeiter des US-Geheimdienstes NSA im bayerischen Bad Aibling vor, was die Spionagesoftware XKeyscore alles kann. Um die Demonstration möglichst anschaulich zu machen, fütterten die Amerikaner ihr Programm mit Daten, die das BfV selbst bei einer Abhöraktion gesammelt hatte. Ein interner Vermerk zeigt die Begeisterung der Verfassungsschützer: Die Analyse der Daten mithilfe der Software, heißt es da in sperrigem Behördendeutsch, habe "eine hohe Erkennung genutzter Applikationen, Internetanwendungen und Protokolle" ergeben. Und: XKeyscore habe in den Daten "bspw. Hotmail, Yahoo oder auch Facebook erkannt. Ebenfalls konnten Benutzernamen und Passwörter ermittelt werden." Lauter Volltreffer also. ... Bis eine Testversion von XKeyscore beim Verfassungsschutz in Berlin-Treptow in Betrieb genommen werden konnte, vergingen allerdings noch gut anderthalb Jahre. So lange dauerte es, bis die beiden Dienste ein Abkommen ausgehandelt hatten, das die Überlassung der Software im Detail regelt und die gegenseitigen Rechte und Pflichten festlegt. (Wir dokumentieren hier eine Abschrift des gesamten Abkommens im Wortlaut.)
Dieses "Terms of Reference" genannte Dokument vom April 2013, das ZEIT und ZEIT ONLINE einsehen konnten, ist mehr als aufschlussreich. Es zeigt zum ersten Mal, was der deutsche Inlandsnachrichtendienst den US-Kollegen als Gegenleistung für die begehrte Software versprach. In dem Papier heißt es: "The BfV will: To the maximum extent possible share all data relevant to NSA's mission." Auf Deutsch: Das BfV verpflichtete sich, die mithilfe von XKeyscore gewonnenen Informationen so weit wie irgend möglich mit der NSA zu teilen. Das war der Deal: Daten gegen Software.
Für den Verfassungsschutz war das ein schönes Geschäft. Die Überlassung der Software sei ein "Vertrauensbeweis", freute sich ein Beamter. Ein anderer nannte XKeyscore ein "cooles System". ... Auch den Bundesbeauftragten für den Datenschutz hat das BfV offenbar nicht informiert. "Von einem solchen Kompensationsgeschäft habe ich nichts gewusst", sagt Peter Schaar, der damalige Bundesdatenschutzbeauftragte, heute. "Auch von einem Test mit Echtdaten höre ich zum ersten Mal." Dass der Verfassungsschutz XKeyscore einsetze, sei ihm erst mitgeteilt worden, nachdem er im Jahr 2013 – im Zuge der entsprechenden Veröffentlichungen durch den Whistleblower Edward Snowden – von sich aus nachgefragt habe.
Schaar ist der Ansicht, dass der Verfassungsschutz ihn zwingend hätte informieren müssen. ...
http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2015-08/xkeyscore-nsa-verfassungsschutz


"NSA-Programm XKeyscore: Diese Spähsoftware findet jedes Passwort" Kai Biermann (27. August 2015)
Unter dem Decknamen "Poseidon" betreibt der Verfassungsschutz den Datenknacker XKeyscore der NSA. Das Ziel sind vor allem "technisch versierte Verdachtspersonen". ... Poseidon/XKeyscore ist [ ] nicht nur ein "Sortierwerkzeug", wie des das BfV nennt, es ist ein Werkzeug, um Menschen komplett zu durchleuchten. ...
http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2015-08/bfv-verfassungsschutz-was-kann-xkeyscore

QuoteReverend Wicks Cherrycoke, 27. August 2015
   

Historische Anmerkung

Danke!

Das erste mächtige Programm dieser Art hieß PROMIS. Eine atemberaubende Kriminalgeschichte:

"Wired":
http://archive.wired.com/wired/archive/1.01/inslaw.html

Das ZDF:
"Login PROMIS: Eine globale Verschwörung - Die Geschichte von eine Software mit der man Datensaetze mit Lesen kann und die von der NSA entwickelt worden ist. "Hacker im Geheimauftrag"" ... PRISM ist heute bekannt, begonnen hat die Überwachung allerdings schon viel früher. Ein investigativer Journalist könnte für Ermittlungen zu der Verschwörung mit seinem Leben bezahlt haben.
https://www.youtube.com/watch?v=67LxzYHpxvs


Quote
    trallala123, 27. August 2015

5. [empty]

Aha,

hieß es nicht noch vor einigen Monaten, daß weder Verfassungsschutz noch BDN Kenntnis von dieser Software hätten?

Wie kommt es eigentlich, daß inländische Geheimdienste nun auch wieder verdachtsunabhängig Bürger bespitzeln? Hatten wir das nicht mit der Wende überwunden?

Letztlich ist das ganze nutzlos, undemokratisch und unmoralisch, insbesondere in den Händes des Verfassungsschutz, der ja in letzter Zeit vor allem dadurch auffällt, die Verfassung eben nicht zu schützen, sondern aktiv zu bekämpfen.

Quote
    streinschlaf, 27. August 2015
   
Die global Stasi

Wenn nur der Mielke das hätte noch erleben können!


Quote
    lusiada, 27. August 2015

Wer trägt die politischen Konsequenzen?

Wie wäre es nun mit der Einleitung eines Verfahrens und der Klärung über den NSA Untersuchungsausschuss?
Darf der Verfassungsschutz die genannten Aktionen überhaupt juristisch betrachtet? Darüber hat kein Experte des Verfassungschutzes zu entscheiden sondern mMn ein Gericht.

Es geht hier nicht um Kavaliersdelikte! Es ist auch unerheblich was für eine Motivation dahinter stand. Es geht um Recht und Ordnung und die Einhaltung des Grundgesetzes. Bittere Ironie, dass der Laden Verfassungsschutz heißt.  ...


Quote
    perception, 27. August 2015

Quid pro Quo

....spätestens jetzt wundert es niemanden mehr warum die Bunderregierung "wenig" Interesse hatte den NSA Skandal aufzudecken.


...

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"Wer seine Privatsphäre schützt, ist für die NSA ein Extremist" Florian Rötzer (03.07.2014)
Recherchen von NDR und WDR haben ergeben, dass die NSA mit XKeyscore alle Internetnutzer ins Visier nimmt, die nach dem Anonymisierungsnetzwerk Tor, das großenteils von der US-Regierung finanziert wird, suchen oder dieses benutzen. ... Wie aus Teilen des Quellcodes des Überwachungsprogramms XKeyscore hervorgeht, sind für die NSA die Nutzer des Anonymisierungsnetzwerks Tor nicht nur verdächtig, sie gelten auch gleich als Extremisten. Schon wer nur nach Tor oder Tails, das Betriebssystem des Netzwerks, sucht, gerät in die Maschen des US-Geheimdienstes, wird markiert, landet in der Datenbank und wird verfolgt. Damit ist belegt, was schon letztes Jahr aufgrund von Geheimdokumenten, die Snowden geleakt hat, bekannt wurde. ...
http://www.heise.de/tp/artikel/42/42165/1.html

Link

#87
"US-Geheimdienst hatte direkten Zugriff auf deutsche Telekommunikation" (05.09.2015)
Die Central Intelligence Agency (CIA) hatte jahrelang den US-amerikanischen Telekommunikationsanbieter MCI an dessen deutschem Standort Hilden überwacht und darüber direkt Telefon- und Faxverkehr in Deutschland mitgeschnitten. Das berichtet das Nachrichtenmagazin der Spiegel in seiner aktuellen Ausgabe. Die Audiodaten der abgehörten Gespräche sollen direkt in die USA geroutet worden sein. Nach einem vertraulichen Bericht des Bundesnachrichtendienstes (BND) sollte das Routing gewährleisten, dass "die Audiofunktion ohne Aussetzer funktioniert".
Laut dem Bericht lief diese Operation unter dem Namen "Glotaic" zwischen 2004 und 2006. Bislang hatten Mitarbeiter im NSA-Unteruchungsausschuss des Bundestages angegeben, dass der BND alle Gespräche gefiltert und geprüft habe. Zudem widerspricht der Bericht Aussagen im Ausschuss, wonach der BND für die gemeinsame Operation von der CIA "keine Technik erhalten" habe. Ein schriftlicher Vermerk nennt jedoch von der CIA zur Verfügung gestellte Rechner.
Besonders pikant: Nach Ende dieser Zusammenarbeit warnte der BND intern angeblich vor einem "politischen Skandal", falls die Operation bekannt werden sollte. In einem Schreiben vom April 2008 werde in diesem Zusammenhang auch auf schwerwiegende Risiken für den Nachrichtendienst hingewiesen, wenn bekannt werde, dass die Überwachung nicht vom G-10-Gesetzes gedeckt sei, welches Beschränkungen des Fernmeldegeheimnisses regelt. ...
http://www.heise.de/newsticker/meldung/US-Geheimdienst-hatte-direkten-Zugriff-auf-deutsche-Telekommunikation-2806227.html

QuotemordsDing boa eh, 05.09.2015 20:30

Sie sorgten sich also nur um den "politischen Skandal", falls die Operation bekannt werden sollte. Und um "schwerwiegende Risiken für den Nachrichtendienst".

Sonst hatten unsere Herrschaften keine Sorgen? ...


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"Fall Netzpolitik.org - BKA durchleuchtete Journalisten" Von John Goetz und Peter Hornung, NDR  (06.09.2015)
Rentenversicherung, Meldebehörde, Bafin - bei all diesen Behörden hat das Bundeskriminalamt Informationen über die beiden Journalisten des Portals netzpolitik.org eingeholt. Überwacht wurden die beiden aber wohl nicht.
https://www.tagesschau.de/inland/netzpolitik-151.html

Quote
Am 06. September 2015 um 18:31 von relikt68
Der Überwachungstaat

Das verwundert nicht! Warum sollte sich das BKA anders verhalten als Verfassungsschutz, BND, NSA und GCHQ? Wer die Mächtigen in ihrer Machtausübung stört, ist ein Staatsfeind und hat sein Recht auf Privatsphäre und Datenschutz verwirkt.


Quote
Am 06. September 2015 um 18:45 von rossundreiter
Wie, "kein Hinweis auf Überwachung"?

Was ist das denn, wenn der Staat Kontoauszüge von Journalisten durchleuchtet?

Die entscheidende Frage ist doch: Dürfen die das (scheinbar ja ohne richterlichen Beschluss)? Die wird in dem Artikel leider nicht beantwortet.


Quote
Am 06. September 2015 um 19:17 von Fassungslos
Geheimnisverrat

Wenn man sich mit den Geheimnissen der Bundesrepublick befasst, glaubt man an alles Andere, nur nicht an eine funktionierende Demokratie.



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"GCHQ: Die weltgrößte Überwachungsmaschine" Von Patrick Beuth (25. September 2015)
Ob sexuelle Vorlieben, Suchbegriffe oder Kontakte: Der britische Geheimdienst kann fast alle Internetnutzer durchleuchten, wie bisher unbekannte Snowden-Dokumente zeigen. ... KARMA POLICE und MUTANT BROTH sind offenbar das, was nach TEMPORA kommt. ...  Demzufolge landen die Rohdaten aus den angezapften Kabeln in einer Datenbank namens Black Hole. Bereits zwischen August 2007 und März 2009 umfasste diese Datenbank mehr als elf Billionen "Events" (so bezeichnet die GCHQ einzelne Metadatenaufzeichnungen), und jeden Tag kamen zehn Milliarden hinzu. Im Jahr 2012 waren es bereits 50 Milliarden Events täglich; 100 Milliarden waren bereits als Zielmarke ausgegeben. Ein Großteil dieser Events besteht aus den Browserverläufen ganz normaler Internetnutzer. Der Rest besteht aus E-Mail- und Messenger-Verbindungsdaten, Suchbegriffen, Daten zur Social-Media-Nutzung und auch Daten über die Nutzung von Anonymisierungswerkzeugen wie Tor.  KARMA POLICE zeigt an, welche IP-Adressen auf eine bestimmte Website zugreifen. MUTANT BROTH durchsucht abgefangene Cookies zum Beispiel von Google, Yahoo, YouTube, Reddit, Amazon oder auch Pornoseiten, die diese IP-Adressen und weitere Nutzerinformationen enthalten, zum Beispiel Nutzernamen oder E-Mail-Adressen. So kann der Geheimdienst herausfinden, wer genau auf welche Internetseiten zugreift, es entstehen Nutzerprofile von jedem beliebigen Internetnutzer, der seine IP-Adresse nicht verschleiert. ... Die GCHQ speichert aber nicht nur Metadaten, sondern auch Kommunikationsinhalte. Die analysiert der Geheimdienst unter anderem mit dem Programm SAMUEL PEPYS, und zwar annähernd in Echtzeit.  ...
http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2015-09/gchq-karma-police-internet-ueberwachung


"Von Webradio zu Pornoseiten: "Weltgrößte Überwachungsmaschine" der Briten" (25.09.2015)
Neue Snowden-Dokumente zeigen angeblich, wie die GCHQ mithilfe von Programmen wie "Karma Police" auf Basis von Milliarden Metadaten und Cookies die Spuren und Gewohnheiten von Online-Nutzern verfolgt und daraus umfangreiche Profile erstellt. ...
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Von-Webradio-zu-Pornoseiten-Weltgroesste-Ueberwachungsmaschine-der-Briten-2826716.html

Quote25.09.2015 19:02

Totalüberwachung

Was anderes ist das nicht. Sämtliche Befürchtungen "paranoider Spinner" wären damit bestätigt. ...

http://www.heise.de/forum/heise-online/News-Kommentare/Von-Webradio-zu-Pornoseiten-Weltgroesste-Ueberwachungsmaschine-der-Briten/Totalueberwachung/posting-23749182/show/


"Profiled: From Radio to Porn, British Spies Track Web Users' Online Identities"
https://theintercept.com/2015/09/25/gchq-radio-porn-spies-track-web-users-online-identities/

Link

#88
"Mobilfunkdaten: "exzessive Speicherungen"" (03.10.2015)
Die deutschen Mobilfunkbetreiber haben Probleme, selbst gesteckte Ziele bei der Löschung von Verbindungsdaten einzuhalten. Große Teile der Anrufdaten liegen bis zu sechs Monate in den Abrechnungssystemen von Telekom, Vodafone und Telefónica. Ermittler können diese Daten zur Verbrechensbekämpfung wie bei einer Vorratsdatenspeicherung abfragen. Das berichten der Spiegel in seiner aktuellen Ausgabe 41 und Spiegel online.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Mobilfunkdaten-exzessive-Speicherungen-2837161.html

"Mobilfunk: Die Vorratsdatenspeicherung ist längst da" Daniel Moßbrucker" (02.10.2015)
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/vorratsdatenspeicherung-im-mobilfunk-ohnehin-schon-realitaet-a-1055488.html

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"Ex-Kanzleramtsmitarbeiter: BND-Routineaufklärung im rechtlichen Dunkelfeld" (02.10.2015)
Joachim Mewes, der als Referatsleiter im Bundeskanzleramt von 2002 bis 2008 mit für die Geheimdienstkontrolle zuständig war, hat vor einem "rechtlichen Nirwana" bei der Aufsicht über den Bundesnachrichtendienst (BND) gewarnt. Die sogenannte Routineaufklärung der Behörde spiele sich in einem "Dunkelfeld" ab, "das sich keiner so richtig angesehen hat", erklärte der 66-Jährige am Donnerstag zu später Stunde im NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestags. ...
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Ex-Kanzleramtsmitarbeiter-BND-Routineaufklaerung-im-rechtlichen-Dunkelfeld-2836929.html

"Ex-BND-Chef Hanning: "Wer offen kommuniziert, muss mit Überwachung rechnen"" (02.10.2015)
August Hanning, der von 1998 bis 2005 den Bundesnachrichtendienst (BND) leitete, erteilte den Mitgliedern des NSA-Untersuchungsausschusses des Bundestags am Freitag eine kleine Lektion in Sachen Völkerrecht: "Die NSA unterliegt doch nicht deutschen Gesetzen." Dies gelte vergleichbar für den deutschen Auslandsgeheimdienst, "wenn wir in Russland oder Usbekistan spionieren". Dies sei völkerrechtlich so geregelt und jedem müsse klar sein, dass "eine Fülle anderer Dienste in Deutschland aktiv ist". ...
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Ex-BND-Chef-Hanning-Wer-offen-kommuniziert-muss-mit-Ueberwachung-rechnen-2836745.html


"Protestaktion bei Darmstadt: Drohne wirft Flugblätter über NSA-Komplex ab" (05.10.2015)
Der "Dagger Complex" der USA in Darmstadt erhielt jüngst ungewöhnlichen Besuch: Aus der Luft ließen Aktivisten von einer Drohne aus Flugblätter abwerfen, um Agenten zum Ausstieg zu bewegen. ... Die Drohnenaktion im Südhessischen blieb auf US-Seite offenbar nicht unbemerkt. Angeblich soll es Rechnern im "Dagger Complex" kurz nach der ungewöhnlichen Flugshow nicht mehr möglich gewesen sein, auf die Peng-Internetseite Intelexit.org zuzugreifen. ...
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/drohnen-ueber-der-nsa-aktivisten-warfen-flugblaetter-ab-a-1056222.html


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*Der Nach­richten­dienst, für den ich arbeite
*hat seinen moralischen Kompass verloren.
*unterstützt eine autoritär-konservative Staats­auffassung anstatt die freiheitlich-demokratische Grund­ordnung zu schützen.
*missbraucht Konzepte der ,,nationalen Sicherheit" um Verfassungsbrüche zu legitimieren.

https://www.intelexit.org/

"Großbritannien: Abgeordnete dürfen überwacht werden" (14.10.2015)
Die private Kommunikation von britischen Abgeordneten ist, anders als seit Jahrzehnten angenommen, juristisch nicht vor Überwachung geschützt. Zu diesem überraschenden Schluss ist das für die Geheimdienstaufsicht zuständige Gericht IPT (Investigatory Powers Tribunal) gekommen, berichtet der Guardian. Eine diesbezügliche, vor Jahrzehnten formulierte Doktrin sei im englischen Recht nicht anwendbar, habe das Gericht geurteilt. In der Entscheidung ging es nicht darum, ob die Kommunikation der Parlamentarier tatsächlich überwacht wird, sondern nur, ob das juristisch verboten wäre. ... Ein IPT-Urteil zu der Wilson-Doktrin war von zwei Abgeordneten der Grünen verlangt worden. Die hatten sich demnach beklagt, dass der britische Geheimdienst GCHQ laut den Snowden-Enthüllungen bei seiner Massenüberwachung auch gegen die Wilson-Doktrin verstoße. Mit Caroline Lucas fordert nach dem Urteil eine der Beschwerdeführerinnen, dass künftige Überwachungsgesetze einen Schutz für Abgeordnete festschreiben müssten. Die andere, Jenny Jones, erklärte, dass sie bei ihrer Arbeit immer wieder auch mit Whistleblowern spreche, die geschützt werden müssten. in einer Demokratie gebe es "absolut keine Entschuldigung dafür", Menschen zu überwachen, die Parlamentarier kontaktieren. ...
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Grossbritannien-Abgeordnete-duerfen-ueberwacht-werden-2846249.html

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"Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit unter Beobachtung des Berliner Geheimdienstes"
Ein Gastbeitrag von Herta Sassenbach (21. Oktober 2015)
Netzpolitik.org zugespielte vertrauliche Dokumente belegen: das LKA Berlin versorgt den Verfassungsschutz in Form so genannter Verlaufsberichte und Gefährdungsbewertungen regelhaft mit personenbezogenen Daten von Menschen, die Demonstrationen oder Kundgebungen in Berlin anmelden oder daran teilnehmen. Davon sind häufig auch Versammlungen betroffen, die jenseits der ohnehin fragwürdigen gesetzlichen Aufgabengebiete des Geheimdienstes liegen. ...
https://netzpolitik.org/2015/versammlungs-und-vereinigungsfreiheit-unter-beobachtung-des-berliner-geheimdienstes/

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"BND-Operation Eikonal: "Freibrief" für die Telekom aus dem Kanzleramt" (23.10.2015)
Der österreichische Parlamentarier Peter Pilz hat Korrespondenz zwischen Bundeskanzleramt, BND und Deutscher Telekom veröffentlicht, die angeblich Details der umstrittenen Netzspionage enthüllen. "Der vom Bundesnachrichtendienst in Ihrem Unternehmen geplante Aufklärungsansatz steht aus hiesiger Sicht in Einklang mit geltendem Recht." Mit diesem lapidar wirkenden Satz hat der frühere Geheimdienstkoordinator im Bundeskanzleramt, Ernst Uhrlau, am 30. Dezember 2003 offenbar die umstrittene Operation Eikonaly ins Rollen gebracht. In deren Rahmen zapfte der deutsche Auslandsgeheimdienst einen Frankfurter Netzknoten der Deutschen Telekom an und übermittelte einen Teil der abgeleiteten Daten an die NSA. ...
http://www.heise.de/newsticker/meldung/BND-Operation-Eikonal-Freibrief-fuer-die-Telekom-aus-dem-Kanzleramt-2854406.html

Quotekernpanik, 24.10.2015 10:06

Deutsche Presse berichtet nicht darüber, ergo: Der Skandal fand nicht statt. Außer bei Heise online findet man derzeit in keinem deutschen Nachrichtenportal einen Hinweis auf den Skandal, den Peter Pilz da aufgedeckt hat. In Österreich hat der "Standard" (ohnehin eine äußerst lesenswerte Zeitung mit einem hervorragenden Webauftritt) ausführlich berichtet. In Deutschland hingegen: Funkstille. Egal ob Spiegel online, Tagesschau, "Zeit", "FAZ" oder "Welt": Keiner unserer selbsternannten "Qualitätsjournalisten" hält es für nötig, darüber zu berichten, dass das Abhören von Freunden nicht nur vom Weißen Haus in Washington, sondern auch vom eigenen Kanzleramt ausging. Aber klar: Zu diesem Thema zu schweigen, ist freilich auch eine Nachricht. Was nicht in den Nachrichten vorkommt, fand nicht statt. (Deshalb Danke an Heise, dass wenigstens Ihr darüber berichtet.)

http://www.heise.de/forum/heise-online/News-Kommentare/BND-Operation-Eikonal-Freibrief-fuer-die-Telekom-aus-dem-Kanzleramt/Deutsche-Presse-berichtet-nicht-darueber-ergo-Der-Skandal-fand-nicht-statt/posting-23846183/show/

QuoteYovo, 23.10.2015 17:45

Vorratsdatenspeicherung ist die logische Fortentwicklung - die Massenüberwachung 2.0. Ähnlich der Rundfunksteuer wird hier jeder erfasst und die Kosten tragen die Betroffenen. Und alles auf gesetzlicher Grundlage und natürlich nur zum Wohle der Allgemeinheit. ... Diese "gewählten Volksvertreter" sind doch dermaßen in das System der angelsächsischen Denkfabriken involviert, daß ihnen das Wohl des deutschen Volkes nicht mal mehr ansatzweise unterstellt werden kann.

http://www.heise.de/forum/heise-online/News-Kommentare/BND-Operation-Eikonal-Freibrief-fuer-die-Telekom-aus-dem-Kanzleramt/Vorratsdatenspeicherung/posting-23844792/show/

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"Operation Eikonal: ,,Aus hiesiger Sicht in Einklang mit geltendem Recht."" von Tomas Rudl am 26. Oktober 2015, 20:30 in Überwachung
Neue Dokumente sollen im Detail nachzeichnen, wie die Zusammenarbeit zwischen dem Bundesnachrichtendienst (BND) und der National Security Agency (NSA) im Rahmen der umstrittenen Operation ,,Eikonal" abgelaufen ist. Bei der Aktion klinkte sich der BND zwischen 2004 und 2008 in den Internetknoten DE-CIX ein und leitete die abgefangenen Daten an den US-Geheimdienst NSA weiter.
https://netzpolitik.org/2015/operation-eikonal-aus-hiesiger-sicht-in-einklang-mit-geltendem-recht/


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#89
"Überwachung : Europol will Facebooks Tracking-Daten nutzen"  Anna Sauerbrey  (9. November 2015)
Die Überwachungskompetenzen der EU-Polizeibehörde sollen deutlich erweitert werden, wie vertrauliche Dokumente zeigen. Europol würde so endgültig zur Datensuperbehörde. ... Aus Sicht der Behörde, berichtet Luxemburg, sei es "unerlässlich", dass Europol in Zukunft auch direkt in den "Dialog" mit Internetunternehmen treten dürfe. Dringend brauche man weitere Daten, um die vielen Aufgaben zu bewältigen, die die Mitgliedstaaten derzeit an Europol herantrügen. ...
http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2015-11/ueberwachung-europol-facebook-daten

QuoteYarx61
#2  —  vor 50 Minuten 4

Schlimm finde ich eigentlich nur, daß nach Snowden zwar allen Interessierten klar ist, daß massiv überwacht wird. Es aber die Verantwortlichen wenig interessiert, da etwas zu ändern. Ganz im Gegenteil. Das was bekannt wird, wird jetzt lediglich legitimiert.
Polizeiarbeit, auch im Vorfeld, ist sicher nötig. Nur sollte gerade Deutschland wissen, wie schnell ein unkontrollierter Überwachungsapparat einen Staat übernehmen kann, bzw. er in den falschen Händen gegen große Teile einer kritischen und freiheitlichen Bevölkerung eingesetzt werden kann. Die GESTAPO oder die STASI wären mit den Möglichkeiten von heute sehr zufrieden gewesen!


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"BND-Spionage: Die deutsche Heuchelei" Annett Meiritz (11.11.2015)
Der BND soll einen deutschen Diplomaten und das französische Außenministerium ausgespäht haben, darüber hinaus etliche internationale Regierungsbehörden und Organisationen. Die Glaubwürdigkeit des deutschen Auslandsgeheimdienstes steht infrage - und könnte zum Problem für die Verantwortlichen im Kanzleramt werden. ... "Wenn der BND den französischen Außenminister belauscht, widerspricht das deutschen Interessen. Und wenn ein deutscher Staatsbürger belauscht wurde, ist das schlichtweg rechtswidrig", sagt der SPD-Obmann im NSA-Untersuchungsausschuss, Christian Flisek, SPIEGEL ONLINE. "Die Geschichte ist für den BND verheerend", meint der Grünen-Obmann Konstantin von Notz. Die neuen Vorwürfe stehen in einer Reihe von Enthüllungen, die die Glaubwürdigkeit des BND erheblich infrage stellen ... Im Mai 2015 sagte Schindler vor dem NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestags aus. Damals ging es um problematische Selektoren der US-Amerikaner - also Millionen technischer Suchbegriffe, die die NSA in deutsche Überwachungssysteme eingespeist hatten. Zehntausende davon sollen gegen deutsche und europäische Interessen verstoßen haben. Eine "unzureichende Kontrolle" dieser Praxis räumte Schindler ein und versprach einen Kulturwandel beim BND.
Auch Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU) verteidigte im Zusammenhang mit der Selektoren-Affäre den Bundesnachrichtendienst im SPIEGEL-Interview: "Der BND hat immer versucht, sich an die deutschen Gesetze zu halten und dem Auftrag, den die Politik formuliert, gerecht zu werden."
Der heutige Innenminister Thomas de Maizière (CDU), der als Kanzleramtschef von 2005 bis 2009 für die Aufsicht des BND verantwortlich war, sieht die Pflicht, über Ungereimtheiten zu informieren, ausschließlich beim BND. Das machte er bei seiner Zeugenbefragung im NSA-Ausschuss klar. ... Der Grünen-Politiker Notz fordert sogar personelle Konsequenzen: "Der BND-Präsident, der Geheimdienstbeauftragte der Bundesregierung ( Klaus-Dieter Fritsche, Anm. d. Red.) und der Geheimdienstkoordinator (diesen Posten bekleidet im Kanzleramt Günter Heiß, Anm. d. Red.) waren in den vergangenen Jahren nicht Teil der Aufklärung, sondern der Vertuschung. Sie haben die zuständigen Gremien über die deutschen Selektoren erst informiert, als die Geschichte von Journalisten ausgegraben worden war. Sie werden um einen Rücktritt nicht herumkommen." ...

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bnd-soll-deutschen-diplomaten-und-frankreichs-aussenminister-ausgespaeht-haben-a-1062241.html

QuoteÜberflüssiger
observerbgg heute, 14:10 Uhr
Artikel. Wer immer noch glaubt, die Dienste müssen sich an die Gesetze halten, liegt falsch. Unter den Umständen ist eine angemessene Arbeit gar nicht möglich. Im Übrigen wäre das der einzige Dienst weltweit, wenn unser das täte. Mithin ist jede Reaktion überflüssig und schadet nur. Naja, irgend woher muss ja content kommen.

http://www.spiegel.de/forum/politik/bnd-spionage-die-deutsche-heuchelei-thread-380227-1.html#postbit_37122772

QuoteNaivität gepaart mit Arroganz
michibln heute, 14:20 Uhr
Haben die Deutschen wirklich geglaubt ihre Geheimdienst sei "sauber"? Wozu soll denn dieser Geheimdienst gut sein, der immer nur nach Vorschrift vorgeht?

http://www.spiegel.de/forum/politik/bnd-spionage-die-deutsche-heuchelei-thread-380227-1.html#postbit_37123416

QuoteEs ist amüsant die Kommentare hier zu lesen.....
Donald Knapp heute, 14:46 Uhr
...als die Arbeit des NSA veröffentlicht wurde war das Geschrei groß.... Was bilden sich diese arroganten Amis ein....Heute....Was wollt ihr denn das ist es was Geheimdienste nun mal machen. ...

http://www.spiegel.de/forum/politik/bnd-spionage-die-deutsche-heuchelei-thread-380227-3.html#postbit_37125418

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"Überwachung: Blackberry will Pakistan verlassen" (30.11.2015)
Der kanadische Smartphone-Hersteller Blackberry will wegen staatlicher Überwachungsbemühungen jegliche Aktivitäten in Pakistan einstellen. In einem Blogeintrag begründet das Unternehmen den Schritt, der sich bereits im Sommer angekündigt hatte.
Pakistans Regierung verlangt demnach Zugriff auf jeglichen Datenverkehr, der über den sogenannten BlackBerry Enterprise Server (BES) läuft, insbesondere auch auf E-Mails und Kurznachrichten. Darauf hat aber auch Blackberry keinen Zugriff und die Einrichtung einer Hintertür lehnt das Unternehmen nach eigener Aussage ab. Von dem Rückzug wären in Pakistan aber wohl weniger als 5000 Kunden betroffen.  ...

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Ueberwachung-Blackberry-will-Pakistan-verlassen-3027364.html

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"Bundesrat gibt grünes Licht für verlängerte Anti-Terror-Befugnisse" (28.11.2015)
Der Bundesrat hat am Freitag die vom Bundestag Anfang November beschlossene Initiative passieren lassen, der zufolge umstrittene Vorschriften aus dem Terrorismusbekämpfungsergänzungsgesetz erneut fortgeschrieben werden sollen. Deutsche Geheimdienste dürfen demnach diesmal gleich fünf weitere Jahre bis 2021 unter anderem bei Banken, Fluggesellschaften, Reisebüros, Post- oder Telekommunikationsdienstleistern Auskünfte über Terrorverdächtige einholen sowie den Mobilfunk mit Imsi-Catchern überwachen. ... Die Länderkammer verzichtete darauf, den Vermittlungsausschuss mit dem Bundestag anzurufen. Das Bundesamt für Verfassungsschutz, der Bundesnachrichtendienst (BND) und der Militärische Abschirmdienst (MAD) sollen demnach ferner auch weiter verdeckt Grundbücher und vergleichbare Akten einsehen können, um Eigentumsverhältnisse von Objekten aufzuklären. Neu dazu kommt eine Auskunftssperre gegenüber betroffenen Grundstückeigentümern. ...
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Bundesrat-gibt-gruenes-Licht-fuer-verlaengerte-Anti-Terror-Befugnisse-3025780.html


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#90
"Scope of Secretive FBI National Security Letters Revealed by First Lifted Gag Order"
Jenna McLaughlin, Nov. 30 2015, 10:34 p.m.
https://theintercept.com/2015/11/30/scope-of-secretive-fbi-national-security-letters-revealed-by-first-lifted-gag-order/


"National Security Letter: So hat das FBI Firmen über ihre Kunden ausgefragt" (01.12.2015)
Seit 14 Jahren versenden US-Ermittler sogenannte National Security Letter. Welche Kundendaten damit von Providern gefordert werden, ist meist geheim. Jetzt hat ein Betroffener einen Auszug eines FBI-Schreibens veröffentlicht.
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/national-security-letter-welche-infos-das-fbi-sammelt-a-1065489.html

"The importance of resisting Excessive Government Surveillance" Nicholas Merrill (2010-12-28)
Join me in exposing and challenging the constant violations of our right to privacy... My name is Nicholas Merrill and I was the plaintiff in a legal case in the US court system where I challenged the FBI's policy of using a feature of the so-called USA PATRIOT act - what are called "National Security Letters" - to bypass the American Constitution's system of checks and balances and in violation of the United Nations Universal Declaration of Human Rights - in order to obtain protected personal information and to unmask anonymous Internet users. I spent over 6 years not able to speak to anyone (other than my lawyers) about my case - forced to lie to those closest to me due to an FBI gag order that carried a possible 10 year prison sentence for violating it. However the lawsuit resulted in the establishment of two key legal precedents and made changes that affect every Internet worker and Telephone worker in America. I would like to speak to the 27C3 audience in order to tell about my experience and to challenge (and offer my support and assistance to) those individuals who are in a position to challenge government surveillance requests to follow their consciences and do so. ...
https://events.ccc.de/congress/2010/Fahrplan/events/4263.en.html


"Stille SMS : Behörden verstärken heimliche Handyüberwachung" Marvin Strathmann (20. Januar 2016)
Die Bundesbehörden überwachen vermehrt Handys, um Verdächtige zu orten. Das Bundeskriminalamt etwa hat zuletzt fünf mal mehr stille SMS verschickt als früher. ...  Die deutschen Bundesbehörden nutzen vermehrt Handydaten, um Verdächte zu lokalisieren. Das hat eine Antwort auf eine kleine Anfrage der Linkspartei ergeben. Vor allem das Bundeskriminalamt (BKA) verwendet öfter die sogenannte stille SMS, um verdächtige Menschen zu überwachen, als in den Halbjahren zuvor. So hat das BKA im zweiten Halbjahr 2015 insgesamt 116.948 stille SMS versandt. Nach 26.915 Kurznachrichten im zweiten Halbjahr 2014 und 22.357 Kurznachrichten im ersten Halbjahr 2015 hat sich die Anzahl der stillen SMS damit verfünffacht. ...
http://www.zeit.de/digital/mobil/2016-01/ueberwachung-bka-stille-sms-linke



"Verfassungsschutz: NSA-Spionage? Das können wir weder bestätigen noch dementieren" Kai Biermann (14. Mai 2016)
Es ist die zentrale Frage: Spionieren die USA hierzulande? Eine Abteilung des Verfassungsschutzes prüfte das zwei Jahre lang. Und will keine Beweise gefunden haben.
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-05/verfassungsschutz-snowden-merkelphone-nsa-nsaua/komplettansicht

QuotePeter Weins #16

Weil nicht sein kann, was nicht sein darf. ...

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-05/verfassungsschutz-snowden-merkelphone-nsa-nsaua?cid=6659039#cid-6659039

Quote
M.Aurelius #34 

Wer nichts finden will, wird auch nichts finden. Warum muss man auch suchen, wenn führende NSA Funktionäre dies in Interviews im amerikanischen Fernsehen unumwunden zugeben. Scheinheiligkeit scheint sich beliebig steigern lassen.

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-05/verfassungsschutz-snowden-merkelphone-nsa-nsaua?cid=6659275#cid-6659275



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#91
"Keylogger-Affäre in der taz"
Dateiname LOG.TXT, Anfang 2015 kam heraus, dass Computer in der taz mehr als ein Jahr lang ausgespäht wurden. Die Recherche zum Fall führt bis nach Asien. ... Es ist wohl reiner Zufall, dass der Keylogger am Ende entdeckt wird. Mindestens ein Jahr lang ist er zuvor im Einsatz. Er wandert von Computer zu Computer, im ersten, dritten und vierten Stock der Rudi-Dutschke-Str. 23 und schneidet dort die Tastaturanschläge mit, Passwörter, Mails, Kontodaten. Das geht so lange, bis am Nachmittag des 17. Februar 2015, ein Dienstag, die Computertastatur einer Praktikantin nicht mehr funktioniert. Sie ruft die Hotline der EDV-Abteilung an. Der Kollege, der sich daraufhin ihren Computer anschaut, entdeckt an der Rückseite des Gehäuses einen Adapter, der zwischen der USB-Buchse und dem Tastaturkabel steckt. Dieser schwarze Stick wird bald darauf große Unruhe in die Redaktion bringen, und weit darüber hinaus. ... Am Mittwoch, gegen 12 Uhr, wird ein langjähriger Redakteur dabei beobachtet, wie er den Keylogger abzieht. Er wird zur Rede gestellt, erst von Mitarbeitern der EDV, dann von seinem Ressortleiter und einem der taz-Geschäftsführer. Er erklärt zunächst, es handle sich um einen USB-Stick. Mehr will er nicht sagen. Schließlich wird ihm Hausverbot erteilt. Er verlässt die Redaktion fluchtartig durch das hintere Treppenhaus. All dies geschieht innerhalb von weniger als einer halben Stunde. Der Kollege wird nie wieder in der taz gesehen. ... Sebastian Heiser ist jemand, der immer wieder Verfehlungen thematisiert hat, auch in der eigenen Branche. War er womöglich einem taz-internen Skandal auf der Spur? Oder geht es um etwas ganz anderes?... Zu klären, was in der taz eigentlich ausgespäht wurde, gleicht einer Puzzlearbeit mit tausenden Teilen. Es gibt Datenspuren auf dem sichergestellten Stick selbst und Dateien im Computersystem der taz, die dem Stick zugeordnet werden können. Dazu kommen noch auffällige Logins, die nahelegen, dass entwendete Passwörter auch benutzt worden sein müssen, um sich Zugriff auf fremde Nutzerkonten zu verschaffen. ... Der Keylogger, Modell ,,KeyGrabber USB", hat einen Speicherplatz von 16 MB. Das klingt nach wenig, reicht aber laut Hersteller, um mehr als 16 Millionen Tastaturanschläge aufzuzeichnen. Als er entdeckt wird, erscheint er leer. Die EDV kann jedoch 14 gelöschte Dateien größtenteils wiederherstellen. Darunter sind zwölf Dateien mit dem Namen LOG.TXT, in denen insgesamt 398.205 Tastaturanschläge aufgezeichnet sind. ...
http://www.taz.de/Keylogger-Affaere-in-der-taz/!5307828/

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/taz-keylogger-affaere-23-ausgespaehte-wohl-persoenlich-motiviert-a-1095837.html


"taz-Report: Mindestens 23 Mitarbeiter von Ausspähung betroffen" (04.06.2016)
In einem ausführlichen Report zieht die Zeitung taz eine Bilanz des Ausspähskandal vom März vergangenen Jahres. Ein Redakteur hatte seine eigenen Kollegen mit einem Keylogger ausspioniert.
Gut ein Jahr nach der Ausspähaffäre bei der "tageszeitung" rekonstruiert das Blatt in einem umfangreichen Report den Ablauf und die möglichen Motive. Demnach hatte ein Redakteur über einen Zeitraum von mindestens einem Jahr mindestens 23 Kollegen ausgespäht, darunter 19 Frauen, vorwiegend Praktikantinnen. ...
http://www.heise.de/newsticker/meldung/taz-Report-Mindestens-23-Mitarbeiter-von-Ausspaehung-betroffen-3227134.html

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"Mecklenburg-Vorpommern plant Ausweitung von Handy-Überwachung – Funkzellenabfragen massiv gestiegen"
Simon Rebiger am 03. Juni 2016, 17:55 in Überwachung / 9 Kommentare
Die Polizei von Mecklenburg-Vorpommern möchte künftig den Mobilfunk entlang ganzer Straßenabschnitte überwachen, wenn es sich bei ihnen um die "vermutete Fahrstrecke" von Tatverdächtigen handelt. Seit 2010 hat sich die Zahl der dortigen Funkzellenabfragen um das 17-Fache erhöht. ...

https://netzpolitik.org/2016/mecklenburg-vorpommern-plant-ausweitung-von-handy-ueberwachung-funkzellenabfragen-massiv-gestiegen/


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#92
"Ex-Verfassungsschutzchef: Glasfaseroperation Eikonal "hat mit Spionage nichts zu tun"" Stefan Krempl (10.06.2016)
Im NSA-Untersuchungsausschuss musste sich am Donnerstag auch der frühere oberste Staatsschützer Heinz Fromm zu heiklen Themen wie Netzüberwachung in Frankfurt, Beihilfe zum US-Drohnenkrieg, Schwächen bei der Spionageabwehr und XKeyscore äußern. ... "Hohe Priorität" hatte es beim Verfassungsschutz laut dem früheren Behördenchef, die umstrittene Analysesoftware XKeyscore der NSA in einem abgeschirmten Bereich zum Laufen zu bringen. Die eigene, rund 45 Millionen Euro teure Überwachungsanlage Perseus sei zwar seit 2010 verfügbar, aber schon damals "den Anforderungen der Entwicklung der Kommunikation im Internet nicht mehr vollständig gewachsen" gewesen. So habe sie etwa Dienste für Sofortnachrichten wie WhatsApp nicht erkennen und die ausgeleiteten Datenmengen nicht vollständig "sortieren" können.
Das über den BND vermittelte Angebot der NSA, das mächtigere XKeyscore einzusetzen, war dem Zeugen zufolge daher "willkommen". Er habe dieses "nicht kritisch" gesehen, sich "bessere Ergebnisse" davon versprochen. "Technik gegen Information", habe der Deal gelautet. Es seien aber "einige Fragen zu klären" gewesen, darunter: "Wie sichern wir dieses Teil nach außen ab." Es sei schließlich zu befürchten gewesen, "dass die Amerikaner irgendwas eingebaut haben könnten".
Schon die Vorbereitungen für den Test hätten daher "gedauert", erinnerte sich Fromm: "Die IT-Sicherheit war sehr, sehr streng immer." Niemand sei die Idee gekommen, die Maschine einfach so "anzuschmeißen". 2012 habe er einen Haken unter eine Entscheidungsvorlage für den Probewirkbetrieb gemacht. Einen Zeitplan für das weitere Vorgehen habe es nicht gegeben. Bis heute hat die Behörde das Werkzeug nicht in den normalen Betrieb genommen. Dies könnte laut dem Zeugen auch daran liegen, dass das Amt inzwischen "vielleicht bessere eigene Produkte" besitze. (mho)
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Ex-Verfassungsschutzchef-Glasfaseroperation-Eikonal-hat-mit-Spionage-nichts-zu-tun-3234796.html

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"NSA-Skandal: FBI will heimlichen Zugriff auf Internet-Vorratsdaten" Martin Holland (heise online, 08.06.2016)
Seit Jahren kritisieren US-Bürgerrechtler die sogenannten National Security Letter, mit dem FBI-Agenten ohne Zustimmung eines Richters und im Geheimen Nutzerdaten von Unternehmen anfordern dürfen. Nun will das FBI deren Reichweite noch vergrößern. ... Gegen die Pläne des FBI hat sich nun eine breite Allianz von Bürgerrechtsorganisationen und Unternehmen gebildet. Eigentlich hatten demnach einige davon angekündigt, die Gesetzesänderung zu unterstützen, da sie unter anderem einen Richtervorbehalt für den Zugriff auf E-Mails vorsah. Sollte die Ausweitung der Befugnisse für National Security Letter jedoch erhalten bleiben, wollen sie ihre Unterstützung zurückziehen. In einem offenen Brief haben viele Gegner ihre Kritik an dem Vorschlag begründet, unterzeichnet haben unter anderem die ACLU, die EFF, Human Rights Watch, Google und Yahoo. ...
http://www.heise.de/newsticker/meldung/NSA-Skandal-FBI-will-heimlichen-Zugriff-auf-Internet-Vorratsdaten-3231010.html

Quote
    firehorse, 08.06.2016 17:53

Hätte das der Honecker noch erlebt ... 


Quote
    Garmirian, 09.06.2016 03:28

Keiner kann es besser als Pispers

Zitat: Die alten Spezis von KGB und Stasi liegen doch heulend in Ihren Betten.
Wenn wir diese Möglichkeiten damals gehabt haetten, dann gaebe es uns heute noch.



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#93
"Kühlschrank und Waschmaschine: NSA will Internet der Dinge anzapfen" (11. Juni 2016)
Die US-Behörde NSA will auch das Internet der Dinge (IoT) anzapfen. Bei einer Militär-Technologie-Konferenz räumte der führende NSA-Mitarbeiter Richard Ledgett ein, dass man an einer Möglichkeit arbeite, all jene Daten zu sammeln, die von vernetzten Haushaltsgeräten untereinander geteilt werden. Ledgett sagte kurz daraufhin, dass es allerdings einfachere Wege gibt, Terroristen zu verfolgen. Das Internet der Dinge soll für die NSA jedoch ein interessantes Thema sein. ...
http://derstandard.at/2000038725512/Kuehlschrank-und-Waschmaschine-NSA-will-Internet-der-Dinge-anzapfen?dst=

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"Überwachung: Folge dem Kabel" Interview: Patrick Beuth (15. Juni 2016)
Eine gelbe Tür hier, ein unscheinbares Haus dort: Der Journalist Henrik Moltke sucht Orte, an denen das Internet sichtbar wird – und die Überwachung der NSA greifbar. ... Am 17. und 18. Juni werden Journalisten, Aktivisten, Künstler und Forscher auf der Konferenz Deep Cables in Berlin erklären, wie die physische Infrastruktur des Internets aussieht, was die Glasfaserkabel in den Ozeanen über Geopolitik aussagen und wie sich die so abstrakt wirkende Netzüberwachung physisch manifestiert.
Einer von ihnen ist der dänische Investigativjournalist Henrik Moltke. Zusammen mit der Oscar-Gewinnerin Laura Poitras (Citizenfour) und anderen hat der 40-Jährige aufgedeckt, welcher Internetprovider der NSA besonders bereitwillig bei der Überwachung half – und wo. Derzeit arbeitet Moltke mit Poitras an einem neuen Film zum Thema Überwachung.
ZEIT ONLINE: Ihr Motto lautet Follow the cables – was bedeutet das?...
http://www.zeit.de/digital/internet/2016-06/ueberwachung-henrik-moltke-deep-cables-berlin

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"Eklat im Bundestag bei Anhörung zum neuen Anti-Terror-Paket" Stefan Krempl (20.06.2016)
Die vorgesehenen "Verbund-Dateien" stellten einen brisanten "Quantensprung nach vorne" beim Informationsaustausch der Sicherheitsbehörden dar, warnte der Hamburgische Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar. Alle angeschlossenen Ämter könnten darauf "massenhaft" und letztlich unkontrollierbar zugreifen. Der Entwurf werde "den verfassungsrechtlichen Anforderungen nicht gerecht. Zusagen von Behörden in Drittstaaten, dass dort ein vergleichbares Datenschutzniveau "schriftlich festgelegt sein" müsse, seien nicht ausreichend. Caspar erinnerte an die Absage des Europäischen Gerichtshofs an das Safe-Harbor-Abkommen und die enormen Schwierigkeiten mit dem geplanten Nachfolger "Privacy Shield".
...Der Bundesrat forderte am Freitag in einer im Eiltempo erarbeiteten Stellungnahme, dass nicht nur bei Prepaid-Karten, sondern bei allen Mobilfunk-Produkten eine Pflicht eingeführt werden sollte, die erhobenen Käuferdaten mit einem Ausweisdokument abzugleichen. Münch hielt davon nichts. Auch die Landesbehörden für Verfassungsschutz müssten "vollen lesenden Zugriff auf die in den nach dieser Vorschrift errichteten gemeinsamen Dateien enthaltenen Daten erhalten", meint der Bundesrat. Die Vorschläge für gemeinsamen Dateien mit ausländischen Geheimdiensten gehen den Ländern insgesamt aber zu weit. ...
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Eklat-im-Bundestag-bei-Anhoerung-zum-neuen-Anti-Terror-Paket-3242398.html

Quotepolaris202, 21.06.2016 15:38

Maaßen im Krieg

""Wir müssen uns auf die geänderten Sicherheitslagen einstellen", hieb Hans-Georg Maaßen, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutzes, in die gleiche Kerbe. Der IS sei ein "staatliches Gebilde, das uns den Krieg erklärt hat"."
Genau, wir sind im Krieg. Gegen Eurasien... ähm... Ozeanien... ähm Islamien oder wie die hießen. Der Feind ist überall. ...

http://www.heise.de/forum/heise-online/News-Kommentare/Eklat-im-Bundestag-bei-Anhoerung-zum-neuen-Anti-Terror-Paket/Maassen-im-Krieg/posting-28791570/show/

Quotekajott, 20.06.2016 19:42

Die "Eilbedürftigkeit" liegt darin begründet, das....

    Neben der Expertenauswahl kritisiert die Innenpolitikerin vor allem, dass Schwarz-Rot das Vorhaben noch in dieser Woche durch den Bundestag peitschen wolle, ohne "die Eilbedürftigkeit irgendwie sachgerecht zu begründen".

...jetzt noch die EM läuft und keine (geistig niedere) Seele sich darum auch nur einen Hauch kümmert.
Die "Gesellschaft" ist mit Fußi, Saufi und Gröhli beschäftigt - damit sind alle wichtigen Themen des Tages/des Monats abgedeckt.
Da stören solche banalen Einschränkungen der persönlichen Freiheiten nur!

http://www.heise.de/forum/heise-online/News-Kommentare/Eklat-im-Bundestag-bei-Anhoerung-zum-neuen-Anti-Terror-Paket/Die-Eilbeduerftigkeit-liegt-darin-begruendet-das/posting-28787936/show/

...

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"Verschlüsselung: Neue Behörde soll bei Entschlüsselung digitaler Kommunikation helfen" (ZEIT ONLINE, haw, 23. Juni 2016)
Die Bundesregierung will eine Stelle schaffen, die Polizei  bei der Dechiffierung von verschlüsselter Kommunikation helfen soll. Das berichten NDR, WDR und Süddeutsche Zeitung. Die Zentrale Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich (Zitis) soll dem Bundesamt für Verfassungsschutz, der Bundespolizei und dem Bundeskriminalamt dabei helfen, Informationen zu entschlüsseln, die über digitale Kommunikationsdienste versendet wurden. Außerdem soll Zitis es möglich machen, Nachrichten schon vor der Verschlüsselung abzufangen.
Immer mehr Dienste wie Whatsapp oder Threema bieten ihren Kunden an, Daten verschlüsselt zu verschicken. Polizei- und Sicherheitsbehörden haben somit keinen Einblick mehr in die Kommunikation. Dem möchte Innenminister Thomas de Maizière (CDU) mit der neuen Einrichtung entgegenwirken. Hintergrund ist die Angst vor dem so genannten "going dark". Damit ist gemeint, dass Sicherheitsbehörden durch die Verschlüsselung von Information bei Terrorverdächtigen oder Kriminellen nicht mehr mitlesen können.  Das Phänomen beschäftigt Sicherheitsbehörden in der gesamten Welt.
Bereits in 75 Prozent der Fälle, die die europäische Polizeibehörde Europol bearbeite, spiele verschlüsselte Kommunikation bereits eine Rolle, sagte Europol-Chef, Rob Wainwright laut Süddeutscher Zeitung.  ...
Nach Angaben von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung stellt die Bundesregierung für 2017 Geld im knappen zweistelligen Millionenbereich zur Verfügung. Später soll Zitis auch den Sicherheitsbehörden der Bundesländer zuarbeiten. Zunächst sollen dort 60 hochqualifizierte IT-Experten arbeiten. Bis 2022 sollen es 400 werden. Der Bundesnachrichtendienst wird nicht an der Arbeit von Zitis beteiligt sein. ...
http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2016-06/verschluesselung-kommunikation-entschluesselung-bundesregierung-zentrale-stelle-fuer-informationstechnik-im-sicherheitsbereich


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#94
"NSA-Skandal und kein Ende: Was bisher geschah" (Martin Holland, 24.07.2015)
Seit inzwischen zwei Jahren geben die Enthüllungen rund um die NSA und ihre Partner einen Einblick in den gigantischen Überwachungsapparat westlicher Geheimdienste. Wir haben die bedeutendsten Erkenntnisse und wichtigsten Reaktionen erneut zusammengefasst. ...
http://www.heise.de/ct/artikel/NSA-Skandal-und-kein-Ende-Was-bisher-geschah-2753186.html



"Gesetzentwurf zur Geheimdienst-Kontrolle: Große Koalition will Massenüberwachung legalisieren und legitimieren"
von Andre Meister am 22. Juni 2016, 9:13 in Überwachung
Die Massenüberwachung der Geheimdienste soll legalisiert und ausgeweitet, aber dafür ein bisschen besser kontrolliert werden. Das geht aus dem Gesetzentwurf zur Kontrollgremium-Reform hervor, den wir veröffentlichen. Damit will die Große Koalition das öffentliche Vertrauen in die Geheimdienste ,,stärken".
Als Konsequenz aus Snowden-Enthüllungen und NSA-Untersuchungsausschuss wollen Bundesregierung und Große Koalition die Überwachungsbefugnisse der Geheimdienste legalisieren und ausweiten, aber gleichzeitig ,,das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Tätigkeit der Dienste stärken". Seit einem Jahr wird an einer Geheimdienst-Reform gearbeitet, diese soll bereits zum Jahreswechsel in Kraft treten. Nach Informationen von netzpolitik.org will die Bundesregierung das Reform-Paket bereits nächsten Dienstag beschließen, die Koalitions-Fraktionen dann in der ersten Juli-Woche – als letzte Amtshandlung vor der Sommerpause. ...

https://netzpolitik.org/2016/gesetzentwurf-zur-geheimdienst-kontrolle-grosse-koalition-will-massenueberwachung-legalisieren-und-legitimieren/

Quotedot tilde dot 22. Jun 2016 @ 16:31

niemand hat die absicht, einen überwachungsstaat zu errichten.


QuoteDraenei123 22. Jun 2016 @ 17:34

Naja, macht Euch mal keine Illusionen, NP wird dauerüberwacht, die Leserschaft ebenso.


QuotePater Noster 23. Jun 2016 @ 14:01

,,Damit will die Große Koalition das öffentliche Vertrauen in die Geheimdienste ,,stärken".

Krieg ist Frieden, Arm ist Reich, 2016 ist 1984


QuoteBberlina 28. Jun 2016 @ 8:16

Eine demokratische Polizei (transparent, gesetzestreu, rechtsstaatlich, gleichbehandelnd) soll/muss auch viel dürfen. Nur eben keine Geheimpolizei oder gar Geheimdienste.


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"Ergebnis der Task Force: BND hörte "niedrige zweistellige Zahl" von Staats- und Regierungschefs ab" ()
Der Bundesnachrichtendienst hat vor allem diplomatische Vertretungen ausspioniert, aber auch ausländische Staats- und Regierungschefs. ... Über Jahre hinweg hat der Bundesnachrichtendienst Institutionen etlicher europäischer Länder und anderer Partner belauscht. Das erfuhren die Mitglieder des Parlamentarischen Kontrollgremiums vom Kanzleramt bereits im Oktober vergangenen Jahres, wie der SPIEGEL damals enthüllte. Nun liegt die Bewertung des Bundestagsgremiums zur Kontrolle der Geheimdienste (PKGr) vor. ... Das Ergebnis: Der BND hat vor allem diplomatische Vertretungen intensiv ins Visier genommen, aber auch vor Staats- und Regierungschefs nicht halt gemacht. Eine "niedrige zweistellige Zahl von Teilnehmern" sei abgehört worden, die Regierungen von EU- oder Nato-Ländern zuzuordnen seien, heißt es weiter.
Nach den Ermittlungen einer dreiköpfigen Task-Force aus den Abgeordneten Armin Schuster (CDU), Uli Grötsch (SPD) und Hans-Christian Ströbele (Grüne) hat der BND Staats- oder Regierungschefs und Minister abgehört sowie deren Umfeld ausspioniert - also den Amtssitz, die Mitarbeiterstäbe oder Büros. Militärische Einrichtungen von befreundeten EU- und Natoländern wurden ebenfalls abgehört.
Von rund 3300 umstrittenen BND-Zielen in der EU und in Nato-Staaten, die mit insgesamt 15.000 Suchmerkmalen ausspioniert wurden, betreffen demnach mindestens 2200 diplomatische Vertretungen der Partnerländer in aller Welt. Suchmerkmale können IP-Adressen von Computern, E-Mail-Adressen oder Telefonnummern sein, die genutzt werden, um weltweite Datenströme zu durchkämmen. ...
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bnd-bundesnachrichtendienst-hat-laut-task-force-auch-regierungschefs-abgehoert-a-1102500.html

Quote#1 11.07.2016, 18:58 von Rido
Abhören unter Freunden - das geht gar nicht.
Hmm, offenbar geht das doch sehr gut.


Quote#15 11.07.2016, 20:11 von epiktet2000
Niedrige zweistellige Zahl?
Na, das können 12 sein, 27 oder auch noch 35? Also, möglicherweise könnten alle EU-Staaten betroffen sein.


Quote#6 11.07.2016, 19:28 von epiktet2000

Und?
Wer war Auftraggeber dieser Abhöraktionen? Oder macht das der Geheimdienst in eigener Regie? Oder führen US - Geheimdienste den BND?


Quote#20 11.07.2016, 20:34 von KaroXXL

... soll diese "neue" Erkenntniss etwa etwas anderes relativieren (NSA,GCHQ, Totalüberwachung, Industriespionage etc.)?


http://www.spiegel.de/forum/politik/ergebnis-der-task-force-bnd-hoerte-niedrige-zweistellige-zahl-von-staats-und-regie-thread-486193-1.html


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#95
"Amnesty: Uferlose Überwachung schwächt Zivilgesellschaft in Belarus" Markus Reuter (11. Juli 2016)
Permanente Angst vor Überwachung und eine starke Selbstzensur prägen die Realität belarussischer Journalisten, Aktivisten und Menschenrechtler. Amnesty International zeichnet in einer neuen Studie das erschreckende Gesamtbild der Überwachung in Lukaschenkos Diktatur. ... Eine neue Studie von Amnesty International beschäftigt sich mit dem Stand der Telekommunikationsüberwachung in Belarus und den Folgen für politischen Widerspruch. Für die Studie hat Amnesty 50 Menschenrechtler, Journalisten, Rechtsanwälte und Mitglieder der belarussischen Opposition interviewt. ... Laut der Studie haben quasi alle Befragten Angst überwacht zu werden. Aufgrund der harten NGO-Gesetzgebung führt das dazu, dass die Befragten in ständiger Angst vor strafrechtlicher Verfolgung leben. Diese Angst wird noch geschürt von der Erinnerung an das Protestjahr 2010, als Aktivist/innen auf Grundlage von Mobilfunkdaten verhaftet und strafrechtlich verfolgt wurden. ...
https://netzpolitik.org/2016/amnesty-uferlose-ueberwachung-schwaecht-zivilgesellschaft-in-belarus/

"Schweiz: Referendum gegen verschärfte Überwachung wohl doch gescheitert" (08.07.2016)
Ein breit aufgestelltes Komitee hat in den letzten 100 Tagen weit über 50.000 Unterschriften gegen eine von den beiden Häusern des Schweizer Parlaments bereits beschlossene Verschärfung der Überwachung des Post- und Fernmeldeverkehrs gesammelt. In dem Referendumskomitee engagieren sich u.a. verschiedene politische (Jung-)Parteien wie Grüne, Jusos oder Piraten sowie Firmen und Organisationen wie Swico (Wirtschaftsverband der Schweizer ICT-Branche), Digitale Gesellschaft, Chaos Computer Club Schweiz und viele andere.
An und für sich reichen 50.000 gesammelte Unterschriften zur Lancierung eines Referendums (Volksabstimmung) in der Schweiz. Sie müssen von den zuständigen Gemeinden jedoch noch beglaubigt werden. Gestern lief die Einreichungsfrist bei der Bundeskanzlei in Bern aber ab und es konnten nur gut 45.000 beglaubigte Unterschriften vorgelegt werden. Die Gründe für das vermutlich endgültige Scheitern sind vielfältig, berichten Medien. ...
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Schweiz-Referendum-gegen-verschaerfte-Ueberwachung-wohl-doch-gescheitert-3262694.html

QuoteMcCAL, 08.07.2016 18:43

Der Zug ist abgefahren...

Ich habe unterschrieben und hätte es gut gefunden, wenn es zur Abstimmung gekommen wäre. Diese hätte man zwar mit grosser Wahrscheinlichkeit verloren, aber dass man nicht einmal 50k Unterschriften zusammenbekommen hat, zeigt leider, dass es die Masse einfach nicht interessiert, da das Ganze viel zu abstrakt ist. Und sobald es einem konkret betrifft, wird es zu spät sein.


http://www.heise.de/forum/heise-online/News-Kommentare/Schweiz-Referendum-gegen-verschaerfte-Ueberwachung-wohl-doch-gescheitert/Der-Zug-ist-abgefahren/posting-28875977/show/

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"US-Geheimdienstzugriffe auf Rohdaten ausgeweitet" Erich Möchel (02. 03.2016)
CIA, FBI und Co werden Zugriff auf die abgefangenen Rohdaten der NSA erhalten. Die neue "Privacy Shield"-Vereinbarung der EU mit den USA bietet dagegen keinen Schutz. ...
http://fm4.orf.at/stories/1767986/

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"Neue Datenbank beleuchtet die globale Überwachungsindustrie" Stefan Krempl (heise online, 02.08.2016)
Privacy International hat den "Surveillance Industry Index" überarbeitet und deutlich ausgebaut. Darin aufgelistet sind nun 42 deutsche Firmen, die Überwachungstechnik verkaufen. Nur die USA, Großbritannien und Frankreich sind in dem Markt aktiver. ... Privacy International hat zudem einen Bericht über die globale Überwachungsindustrie publiziert. 87 Prozent der Unternehmen aus der Datenbank sitzen demnach in den OECD-Mitgliedstaaten, 75 Prozent in Nato-Ländern. Einen genaueren Blick werfen die Studienverfasser auf die Aktivitäten dieser Firmen in Deutschland, Italien, Großbritannien, Israel und den USA. Ferner analysieren sie 152 gemeldete Importe von Überwachungstechnik in den Nahen Osten und Nordafrika.
Die ermöglichten Einblicke in eine sehr auf Geheimhaltung bedachte Industrie sind laut Edin Omanovic von Privacy International entscheidend, um die Beteiligten zur Rechenschaft ziehen und umfassenden, auch politischen Schutz entwickeln zu können. M. C. McGrath vom Transparency Toolkit bezeichnete die Datenbank als wertvolle Ressource für Journalisten, Aktivisten, Forscher oder Politiker. Jeder Nutzer könne anhand der vielfältigen Filtermethoden rasch selbst herausfinden, mit welchen Überwachungsmitteln er möglicherweise ausgespäht werde. Eine ähnliche Datenbank hat der Hacker Andy Müller-Maguhn unter Bugged Planet ins Leben gerufen. (anw)

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Neue-Datenbank-beleuchtet-die-globale-Ueberwachungsindustrie-3285088.html

http://buggedplanet.info/

https://sii.transparencytoolkit.org/

QuoteQupfer, 03.08.2016 08:13

Re: Bitte an die Beschäftigten dieser Firmen

cooregan schrieb am 02.08.2016 18:45:

    Falls hier jemand, der/die bei einem dieser Unternehmen beschäftigt ist, mitliest ... Bitte ziehen Sie in Erwägung, sich einen anderen Arbeitgeber zu suchen und das Unternehmen zu verlassen. ....

Die Welt ist nicht Schwarz und Weiß bzw. die (meisten) der aufgeführten Firmen sind nicht rein böse. ... Es sind durchaus einige Firmen dabei, wo man wirklich moralisch flexibel sein muss, um dort zu arbeiten. Aber so Pauschal wie du es darstellst, ist es dann doch nicht.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (03.08.2016 08:27).

http://www.heise.de/forum/heise-online/News-Kommentare/Neue-Datenbank-beleuchtet-die-globale-Ueberwachungsindustrie/Bitte-an-die-Beschaeftigten-dieser-Firmen/posting-28994788/show/

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#96
"hüringen: Polizei hörte jahrelang Diensttelefone ab" (3. August 2016)
Die Thüringer Polizei hat laut einem Bericht des MDR Thüringen über Jahre Zehntausende Diensttelefonate heimlich aufgezeichnet. Betroffen sind demnach Anschlüsse in der Landespolizeidirektion, im Landeskriminalamt, in den sieben Landespolizeiinspektionen und in allen Polizeiinspektionen.
Aufgezeichnet wurden dem Bericht zufolge auch sensible Gespräche wie etwa Anrufe von Staatsanwälten. Zudem bestehe der Verdacht, dass auch Telefonate mit Rechtsanwälten, Justizbeamten, Sozialarbeitern und Journalisten mitgeschnitten wurden, die dienstlich interne Polizeinummern angerufen hatten. ...

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-08/thueringen-polizei-abhoerung-telefonate

"Thüringen Polizei schneidet jahrelang Telefonate mit" (Mi 03.08.2016 07:50Uhr)
Thüringens Datenschutzbeauftragter Lutz Hasse äußerte sich zurückhaltend. MDR THÜRINGEN sagte er, sollten sich die Informationen bewahrheiten, habe es offenbar Datenschutz-Verstöße in Hülle und Fülle gegeben. ...
http://www.mdr.de/thueringen/polizei-abhoerskandal-100.html


"Ex-Präsident des Bundesverfassungsgerichts: ,,BND-Zugriff auf Internet-Knoten wie DE-CIX ist insgesamt rechtswidrig" (05. August 2016)
Die Massenüberwachung des BND an Internet-Knoten ist illegal. Zu diesem Fazit kommt Jura-Professor Hans-Jürgen Papier in einem Gutachten für den Frankfurter Knoten DE-CIX. Der Geheimdienst kann Gesetze weder rechtlich noch tatsächlich einhalten und ,,missachtet und überschreitet" Grundsätze der Verfassung. ... So genannte Internetexchangepoints wie der DE-CIX sind zentrale Austauschpunkte der IP-Carrier zwischen ihren Netzen. ...
https://netzpolitik.org//2016/ex-praesident-des-bundesverfassungsgerichts-bnd-zugriff-auf-internet-knoten-wie-de-cix-ist-insgesamt-rechtswidrig/

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"NSA-Skandal: PRISM gegen neuseeländische Demokratie-Aktivisten eingesetzt" Martin Holland (15.08.2016)
Neuseelands Geheimdienst GCSB darf keine neuseeländischen Staatsbürger überwachen. Wie nun bekannt wurde, hat er das im Fall eines Demokratie-Aktivisten umgangen, indem er die NSA um Hilfe bat. Konsequenzen hatte das keine. ... Nachdem Neuseelands Geheimdienst auf Fullman und seine Gruppe aufmerksam geworden war, gab es demnach auch eine Anfrage bei der NSA. Aus den Snowden-Dokumenten gehe hervor, was die daraufhin lieferte. Dank des Überwachungsprogramms PRISM hatte der US-Verbündete Zugriff auf das Gmail-Konto und den Facebook-Account von Fullman sowie Accounts der Aktivisten. Hunderte Nachrichten seien an die neuseeländischen Verbündeten weitergeleitet worden. Die waren demnach zumeist in der Kategorie "ausländische Regierung" aber auch "Anti-Terrormaßnahme" eingeordnet. ...
http://www.heise.de/newsticker/meldung/NSA-Skandal-PRISM-gegen-neuseelaendische-Demokratie-Aktivisten-eingesetzt-3294449.html

"The Raid - In Bungled Spying Operation, NSA Targeted Pro-Democracy Campaigner" Ryan Gallagher, Nicky Hager (Aug. 15 2016)
https://theintercept.com/2016/08/14/nsa-gcsb-prism-surveillance-fullman-fiji/

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"NSA-Skandal und BND-Überwachung: Internet-Knoten De-CIX klagt gegen die Bundesrepublik" (16.09.2016)
Die Betreiber des Internetknotens De-CIX haben Klage gegen den Spähzwang auf ihren Kabeln eingereicht. Spätestens mit der Vorlage des neuen BND-Gesetzes habe man nicht mehr anders gekonnt, als vor Gericht zu ziehen, heißt es aus Frankfurt. ...
http://www.heise.de/newsticker/meldung/NSA-Skandal-und-BND-Ueberwachung-Internet-Knoten-De-CIX-klagt-gegen-die-Bundesrepublik-3325186.html

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"Unterseekabel: Fotos zeigen, wo die NSA wohl andockt" (21. September 2016)
Künstler Trevor Paglen begab sich auf Recherche und Tauchgänge ... Die Idee zur Kabelfahndung erhielt er vom ehemaligen NSA-Direktor William Binney während der Dreharbeiten zur Snowden-Doku "Citizenfour". Der einstige Geheimdienstchef gehört heute zu den Kritikern seines ehemaligen Arbeitgebers. ...
http://derstandard.at/2000044699217/Unterseekabel-Fotos-zeigen-wo-die-NSA-wohl-andockt

https://www.wired.com/2016/09/trevor-paglen-internet-cables-nsa/

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Operation Ivy Bells was a joint United States Navy, CIA, and National Security Agency (NSA) mission whose objective was to place wire taps on Soviet underwater communication lines during the Cold War. ...
https://en.wikipedia.org/wiki/Operation_Ivy_Bells

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"Geheimdienste: Schweizer stimmen für mehr Überwachung" (25. September 2016)
Bei einem Referendum hat sich eine klare Mehrheit der Schweizer für die Ausweitung der Überwachungsbefugnisse des nationalen Geheimdienstes entschieden. Dass amtliche Endergebnis der Abstimmung sieht 65,5 Prozent der Teilnehmer dafür. Die Stimmbeteiligung betrug demnach rund 42 Prozent.
Abgestimmt wurde über ein vom Parlament bereits gebilligtes Gesetz, das es dem Nachrichtendienst des Bundes (NDB) zur Abwehr von Terroranschlägen in Einzelfällen und bei begründetem Verdacht erlaubt, Telefonate abzuhören, Wohnungen zu verwanzen und  Internetaktivitäten zu verfolgen. Das Gesetz wurde bereits vor einem Jahr verabschiedet, ist aber noch nicht in Kraft, da es durch das Referendum bestätigt werden muss. ...
http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-09/schweiz-ueberwachung-geheimdienste-abstimmung

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"Überwachungstechnik & Co.: Brüssel will Export-Regeln für "Dual-Use"-Güter verschärfen" (28.09.2016)
Der Export von Gütern, die sowohl militärisch als auch zivil genutzt werden können, soll nach dem Willen der EU-Kommission künftig strenger kontrolliert werden. Vor allem die Ausfuhr von Überwachungstechnik, mit denen auch Menschenrechtsverletzungen begangen werden könnten, solle mehr in den Blick genommen werden, teilte die Brüsseler Behörde am Mittwoch mit.
"Wir leben in turbulenten Zeiten", sagte die zuständige EU-Kommissarin Cecilia Malmström. Es müsse daher sichergestellt werden, dass Exportgüter nicht dazu missbraucht würden, die internationale Sicherheit zu gefährden oder Menschenrechte zu untergraben.
In der EU ist der Export sogenannter Dual-Use-Güter wie etwa Atomtechnik, Navigationssysteme und Überwachungselektronik bereits reglementiert. Nach dem Willen der EU-Kommission sollen nun unter anderem EU-weite Export-Autorisierungen eingeführt werden. Damit sollen unterschiedliche Standards in einzelnen EU-Staaten vermieden werden. Ob der Vorschlag umgesetzt wird, ist noch offen. Sowohl die EU-Staaten als auch das Europaparlament müssten zustimmen. ...
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Ueberwachungstechnik-Co-Bruessel-will-Export-Regeln-fuer-Dual-Use-Gueter-verschaerfen-3335714.html


"BND verheimlichte angeblich NSA-Hintertür in Überwachungskameras" Martin Holland (heise online, 27.09.2016)
Der BND hat dem Verfassungsschutz und anderen deutschen Behörden verschwiegen, dass er schon 2005 eine Hintertür in Videoüberwachungssystemen entdeckt hat, die vor allem in hochsensiblen Sicherheitsbereichen wie Serverräumen installiert werden. Das berichtet das MDR-Magazin Fakt in seiner Sendung vom heutigen Dienstag (21:45 Uhr) unter Berufung auf einen als geheim eingestuften BND-Bericht. Demnach hat der US-Hersteller NetBotz gezielt geheime Zugänge in seiner Überwachungskameras eingebaut. Der BND habe davon jahrelang gewusst, aber die Informationen für sich behalten – aus Angst vor politischen Konsequenzen.
Dem Bericht zufolge wurde der BND bereits im Jahr 2005 auf die Hintertür in den Kameras hingewiesen. Bei einer eigenen Überprüfung sei dann festgestellt worden, dass die Geräte tatsächlich versuchten, unberechtigt eine IP-Adresse zu kontaktieren, die einem US-amerikanischen Militärserver zuzuordnen war. Der deutsche Auslandsgeheimdienst habe diese dem für die Spionageabwehr zuständigen Bundesamt für Verfassungsschutz aber nicht mitgeteilt. Grund sei die Furcht vor möglichen politischen Implikationen gewesen, beispielsweise hätte die NSA ihre Kooperation beenden können. Der Verfassungsschutz habe erst 2015 von den Hintertüren erfahren, da hatte die Bundesanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen.
NetBotz stellt Zeit Online zufolge Überwachungsgeräte für Hochsicherheitsbereiche her. Die filmen ihre Umgebung nicht nur, sondern verfügen auch über hochempfindliche Mikrofone und sammeln Temperaturdaten. Diese Daten sind für US-Agenten äußerst wertvoll, etwa um herauszufinden, welche Mitarbeiter in den streng geschützten Bereichen arbeiten und sich als Ziele für weitere Maßnahmen lohnen. Dass die NSA so agiert, geht aus den Snowden-Dokumenten hervor. In Deutschland sind NetBotz-Geräte demnach unter anderem im Rechenzentrum des Frankfurter Flughafens installiert worden. Auch dessen Betreiber sei nicht informiert worden, selbst als BND-Chef August Hanning Ende 2005 ins Innenministerium wechselte, wo er als Staatssekretär für die Flugsicherheit zuständig war. ...
http://www.heise.de/newsticker/meldung/BND-verheimlichte-angeblich-NSA-Hintertuer-in-Ueberwachungskameras-3333992.html

Quotecalvin123, 27.09.2016 20:11

Wo kommt nur diese Politikverdrossenheit her...
Man weiß es nicht...


https://www.heise.de/forum/heise-online/News-Kommentare/BND-verheimlichte-angeblich-NSA-Hintertuer-in-Ueberwachungskameras/Wo-kommt-nur-diese-Politikverdrossenheit-her/posting-29270833/show/


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#97
"E-Mail-Überwachung: Ein halbes Dementi von Yahoo" Patrick Beuth (5. Oktober 2016)
Hunderte Millionen E-Mails soll Yahoo heimlich durchsucht haben, heißt es in einem Bericht. Yahoo nennt diesen "irreführend". Aber eben nicht "falsch". Entweder hat sich Yahoo endgültig den Platz in der Hölle für Internetfirmen verdient oder seine 500 Millionen Nutzer werden gerade von einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters in die Irre geführt. Ob Yahoo im Jahr 2015 im Auftrag von NSA oder FBI heimlich alle auf seinen Servern ankommenden E-Mails durchsucht hat, ist jedenfalls noch nicht eindeutig geklärt. Die Kernaussage des Berichts ist unmissverständlich: Vier anonymen Quellen zufolge hat Yahoo im vergangenen Jahr eine spezielle Software entwickelt und eingesetzt, mit der alle eingehenden Mails nach den Wünschen des Geheimdienstes oder der US-Bundespolizei durchsucht und im Falle eines Treffers gesondert gespeichert wurden. ... Die Reaktionen auf den Bericht fielen sehr verschieden aus: Yahoo erklärte zunächst nur, es sei ein gesetzestreues Unternehmen und halte sich an die Gesetze der Vereinigten Staaten. Mehr nicht. Mittlerweile verbreitet es folgendes Statement: "Der (Reuters-)Bericht ist irreführend. Wir legen jede Anfrage der Regierung nach Nutzerdaten eng aus, um möglichst wenig herausgeben zu müssen. Das im Artikel beschriebene System zum Scannen von E-Mails existiert in unseren Systemen nicht." Aber "irreführend" ist nicht das Gleiche wie "falsch", und "existiert" nicht das Gleiche wie "existierte". Das Dementi von Yahoo ist bisher also höchstens ein halbes.
Andere reagierten etwas eindeutiger. Google etwa teilte US-Medien mit: "Wir haben niemals eine solche Anfrage erhalten, aber wenn wir sie erhalten würden, wäre unsere Antwort simpel: Auf keinen Fall." Microsoft hat nach eigenen Angaben "niemals die E-Mails seiner Kunden heimlich gescannt, wie es nun über Yahoo berichtet wurde". Apple und Twitter gaben an, nie eine solche Anfrage erhalten zu haben und sich gegebenenfalls juristisch dagegen zu wehren. ...
http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2016-10/yahoo-emails-heimlich-durchsucht-nsa/komplettansicht

"Alle Mails gescannt: Yahoo arbeitete für Geheimdienste" Daniel AJ Sokolov (05.10.2016)
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Alle-Mails-gescannt-Yahoo-arbeitete-fuer-Geheimdienste-3340778.html

Quote[...] Das Yahoo-Gate wird immer größer: Erst der mehrere Monate nach Bekanntwerden veröffentlichte massive Datenklau, der viele Fragen offen lässt, dann der von der Regierung verordnete Email-Scan mit noch mehr Fragezeichen.

Das im Auftrag der Regierung durchgeführte Scanning kann nach Berichten von Reuters noch viel weitreichender gewesen sein, als bislang bekannt geworden ist. Datenschützer und der demokratische US-Senator Ron Wyden aus Oregon fordern daher die US-Regierung auf, die Direktive an Yahoo offenzulegen. Es sieht nach Erkenntnissen der Experten so aus, dass nicht nur die Emails gescannt worden sind, sondern das gesamte Yahoo-Netzwerk. Angeblich sollte nur der Pornografie-Filter geändert worden sein, aber der, so die Experten, durchsucht nur Videos und Bilder. Auch den Spam-Filter hätte man nicht verändern können, ohne dass es der nicht eingeweihten Sicherheitsabteilung aufgefallen wäre. Vielmehr habe man nach Aussagen früherer Yahoo-Mitarbeiter ein Kernel-Modul für Linux eingeschleust, das alles überwacht hat, was bei Yahoo über die Netze geht.

Die Behörden betonen, dass es sich dabei nur um bestimmte digitale Signaturen im Zusammenhang mit einer möglichen terroristischen Aktivität gehandelt habe, aber keinesfalls um eine allgemeine Massendurchsuchung von Emails und Telefon-Daten derart, wie sie die NSA gemäß der Veröffentlichung von Edward Snowden durchgeführt habe.

Die US-Datenschützer sehen dennoch in einer Durchsuchung des kompletten Netzwerks einen Verstoß gegen das "Fourth Amendment" zur US-Verfassung.

... Yahoo-Chefin Marissa Mayer gerät damit immer mehr unter Druck. Anders als etwa Tim Cook von Apple habe sie ohne Gegenwehr die Regierungsdirektive akzeptiert.

...

Quoteevilk666, 10.10.2016 12:58

in Deutschland undenkbar

Also nicht der Umstand, dass sich z.B. BND und Telekom zur Massenüberwachung verabreden.
Ich meine, dass Teile der Regierung daran etwas auszusetzen hätten.
Aktuell erleben wir, dass rechtswidrige Taten von BND & Co durch Gesetzesänderung legalisiert werden sollen (die alten Rechtsbrüche bleiben natürlich sanktionsfrei, wie immer). Und wenn die Bundesregierung schon den BND die Totalüberwachung durchziehen lässt, soll das in Zukunft auch niemand mehr rauskriegen können - so wie auch alle anderen Behördentaten, in die das dumme Fußvolk seine Nase nicht reinzustecken hat. Also wird per Archivgesetz das Informationsfreiheitsgesetz ausgehebelt - Behörden müssen nur noch das rausgeben, was sie möchten. Alles andere schicken sie schnell ins Archiv & dann ist da 60 Jahre land der Deckel drauf. BND & Co dürfen "selbst entscheiden", was das Volk sehen darf - zur Not bleibt es eben bis in alle Ewigkeit geheim.

Aber in den USA ist das kaum anders - zum Teil aber trotzdem noch besser als bei uns.
Es wird viel Empörung geben, dann wird der Straftäter Clapper den Strafvereitlern (Parlamentarier) wieder einmal eine Lüge (Straftat) auftischen und ungeschoren (Strafvereitelung) davonkommen. Die Geheimdienste überwachen ja nur wegen der Terroristen. Zwar sammeln die auch Kompromat, gucken euren Kindern im Schlafzimmer beim Ausziehen zu oder tauschen sich deren Nacktfotos aus - aber da muss man dem größeren Ganzen wegen halt mal drüber hinwegsehen. Wo käme man auch hin, wenn diese kleinen Hoppalas alle bestrafen würde..


Quotestephen-falken

238 Beiträge seit 01.09.2015
09.10.2016 13:21

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Nur Yahoo?

Die Enthüllungen sind ja schlimm, keine Frage. Doch überraschen kann das eigentlich Niemanden. Snowden hat vieles aufgezeigt. Und die NSA werden sich in den 3 Jahren nicht auf den Lorbeeren ausgeruht haben.

Verschlüsselung greift immer mehr um sich und das reine abgreifen von durchgeleitetem Traffic läuft immer mehr ins Leere. Ein Beispiel ist die gerade angezeigt Seite, Heise.de. Was liegt für die NSA jetzt näher als direkt bei den Anbietern "einzusteigen". Legal oder illegal, das ist nur eine Frage des Standortes. Ist der Anbieter in den USA beheimatet, gehts es ganz bequem und ohne aufsehen, per NSL. Andere Anbieter muss man mühsam einzeln hacken, das wird sicherlich oft genug getan. Ob heise dabei ist? Ob das den Aufwand lohnt? Benutzen die Equipment von Cisco? Egal.

US-Anbieter werden ganz sicher abgeschnorchelt werden. Alles im Sinne der nationalen Sicherheit. Doch nur Yahoo? Kein Hotmail, kein google, kein FB, kein Twitter? IMHO unglaubwürdig. Das findet IMHO bei allen US-Anbietern exakt genauso statt nur weiß davon eben noch niemand. Völlig absurd zu glauben das beträfe nur Yahoo.


Quotedylpes, 09.10.2016 13:27

Wieso sollte sie unter Druck sein? Von Regierungsseite alles Paletti, die Gehaltszahlungen sind auch auf dem Konto und was aus Yahoo wird "wayne interessierts".


...


Aus: "Yahoo-Gate: Offenbar wurden nicht nur Emails gescannt" Andreas Stiller (heise online, 09.10.2016)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Yahoo-Gate-Offenbar-wurden-nicht-nur-Emails-gescannt-3343461.html

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Quote[...] Die Grünen sind vom Ministerium für Staatssicherheit der DDR intensiv ausgeforscht worden. Das haben die Historiker Jens Gieseke und Andrea Bahr in einer von der Partei in Auftrag gegeben Studie ermittelt, wie die Mitteldeutsche Zeitung berichtet. "Die Zahl der schwerwiegenden Informantenfälle kann auf insgesamt rund 15 bis 20 beziffert werden", zitiert die Zeitung die beiden Autoren. "Darunter werden solche Quellen verstanden, die zumindest zeitweilig Nachrichten aus dem Inneren des Parteilebens lieferten, die über die öffentliche Berichterstattung hinausgingen und für die DDR-Interessen von besonderem Belang waren."
Insgesamt hätten nach Recherchen der Autoren rund 450 bis 500 Quellen Informationen beigesteuert. Die bekannteste sei der Berliner Bundestagsabgeordnete Dirk Schneider gewesen, der 1991 enttarnt wurde. Ab 1987 sei es der Stasi laut Studie dann gelungen, mindestens zwei Agenten als Fraktionsmitarbeiter zu platzieren.
Ziel der Bemühungen der Stasi war es laut Mitteldeutscher Zeitung, diejenigen Kräfte in der Bundestagsfraktion der Grünen zu stärken, "die auf eine Regierungsbeteiligung hinarbeiteten". Außerdem habe sie diejenigen Grünen unterstützen wollen, die "für eine volle völkerrechtliche Anerkennung der DDR plädierten". Allerdings sei es auch darum gegangen, jene Gruppen der Partei zu bekämpfen, die Kontakte zu Oppositionsgruppen in der DDR unterhielten.
Die Studie mit dem Titel Die Staatssicherheit und die Grünen – Zwischen SED-Westpolitik und Ost-West-Kontakten erscheint als 360 Seiten starkes Buch im Berliner Ch. Links Verlag und soll am Donnerstag in Berlin vorgestellt werden.
...


QuoteMike -Stgt- #4

Stasi und die Grünen
Und wer hörte unser Telefon vor Gründung der Grünen ab? Damals, als Atomkraftgegner noch Staatsfeinde waren?


Quoteshnickshnack #8

Wen wundert das ernsthaft? Hatte die Stasi nicht auch bei der SPD Leute untergebracht. Ist der Willy Brandt - Rücktritt schon vergessen?

Die Guillaume-Affäre ist der politisch bedeutsamste Spionagefall der deutsch-deutschen Geschichte. Am 24. April 1974 wurde mit Günter Guillaume einer der engsten Mitarbeiter des Bundeskanzlers Willy Brandt als DDR-Agent enttarnt. Brandt übernahm die politische Verantwortung und trat am 7. Mai 1974 von seinem Amt als Bundeskanzler zurück. ...
https://de.wikipedia.org/wiki/Guillaume-Aff%C3%A4re

QuoteKarl63 #8.2

Na ja zur Zeitgeschichte gehört bekanntermaßen auch, dass die CDU / CSU seinerzeit versucht hat, Brandt als Kanzler über ein Misstrauensvotum im Bundestag zu stürzen, mit dem Ziel ihn durch Rainer Barzel als Kanzler zu ersetzen. Heute gilt als gesichert, dass der "VEB Guck und Horch" hinter den Kulissen dafür gesorgt hat, dass für diese Pläne am Ende zwei Stimmen gefehlt haben und Barzel zeit seines Lebens niemals Kanzler wurde.
Die Enttarnung von Guillaume gilt heute mehr als "Eigentor" des Ostdeutschen Geheimdienstes, zumal man über andere Quellen verfügte, die sehr viel brisanteres Material lieferten.
Bezeichnend ist in dem Zusammenhang, dass Markus Wolf viel später seinen freiwilligen Rücktritt als Chef der "Auslandsaufklärung" damit begründete, man habe zwar über erstklassige Informationen aus der Bundesrepublik (und den anderen NATO-Staaten) verfügt, die Führung der DDR sei aber zunehmend unwillig gewesen, diese zur Kenntnis zu nehmen, respektive irgendwelche Konsequenzen für eigenes Handeln daraus zu ziehen.


Quoteshnickshnack #8.3

die Guillaume-Affäre war ja nur ein Beispiel. Selbstverständlich hatte es die Stasi auch bei den Grünen versucht, so wie bei allen anderen auch.


Quote
sinta #12

"in einer von der Partei in Auftrag gegeben Studie"

Gute Sache, wenn Parteien sich selbst hinterfragen. Macht halt nicht jede Partei.
Nur mal vorstellen, die afd gibt einen Auftrag über eine Studie, wieviele npd-ler/Nazis tummeln sich so in der afd seit ihrer Gründung ...


QuoteAnhaltER1960 #12.1

Als Anfang könnten die AfD -Buchhalter ja mal ihre anonymen Millionspender ermitteln.


QuoteAddy9876 #12.2

Oder wie viele Stasi-IM wurden nach der Wende mit offenen Armen in der CDU, FDP und SPD aufgenommen? Sie glauben doch wohl nicht, dass da eine Überprüfung der Mitglieder der Ost-Pendants der jeweiligen Parteien stattgefunden hat.




Aus: "DDR: Stasi forschte die Grünen intensiv aus" (12. Oktober 2016)
Quelle: http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-10/ddr-stasi-die-gruenen-spionage-studie

Link

Quote[...] Facebook, Instagram und Twitter haben ihre Zusammenarbeit mit einer Internet-Analysefirma Geofeedia gestoppt. Zuvor war bekannt geworden, dass das US-Unternehmen der Polizei bei der Ortung von Demonstranten geholfen hat.

Laut der Bürgerrechtsorganisation ACLU belegen Dokumente, dass Twitter, Facebook und Instagram Geofeedia Zugang zu Daten ihrer Nutzer gewährten. Geofeedia, das die Auswertung sozialer Online-Netzwerke als Dienstleistung anbietet, habe den Sicherheitsbehörden auf Grundlage dieser Daten Informationen zur Überwachung politischer Aktivisten und Demonstranten verkauft.

Laut ACLU sei es eine gesicherte Tatsache, dass die Einsatzkräfte im kalifornischen Oakland und in der Großstadt Baltimore im Bundesstaat Maryland Geofeedia-Analysen genutzt hätten, "um Protestbewegungen zu überwachen". In den veröffentlichten internen Dokumenten brüstete sich Geofeedia damit, "Ferguson/Mike Brown auf nationaler Ebene mit sehr großem Erfolg abgedeckt" zu haben.

In Ferguson im Bundesstaat Missouri war im August 2014 der unbewaffnete 18 Jahre alte Schwarze Michael Brown von einem weißen Polizisten erschossen worden. Der Fall hatte landesweite Proteste gegen Rassismus und exzessive Polizeigewalt ausgelöst.

Geofeedia wies in einer Mitteilung darauf hin, dass die Plattform der Öffentlichkeit nutze und dabei "Bürgerrechte und -freiheiten schützt". Die Analysen des Unternehmens hätten bereits bei der Bewältigung von Notsituationen geholfen, etwa nach dem Hurrikan Matthew in der vergangenen Woche.

Geofeedia habe "klare Grundsätze und Richtlinien, um die unangemessene Nutzung unserer Software zu verhindern". So dürften die Kunden "nicht versuchen, Einzelpersonen unangemessen auf Grundlage der Rasse, Ethnie, Religion, sexueller Orientierung oder politischen Überzeugungen und anderer Faktoren zu identifizieren", teilte das Unternehmen weiter mit. Ein Sprecher räumte ein, angesichts der ständigen Veränderungen der digitalen Technologie müsse Geofeedia weiterhin an Vorkehrungen zum Schutz der Bürgerrechte arbeiten und wolle dabei auch ACLU einbeziehen.

Geofeedia bietet Dienste für die öffentliche Sicherheit sowie für Unternehmen an. Das Angebot erlaubt es nach eignen Angaben, "in Echtzeit auf Inhalte der sozialen Netzwerke zu reagieren". Das Unternehmen hebt auf seiner Website außerdem hervor, dass es als einzige Internet-Analysefirma über eine Partnerschaft mit Instagram verfüge. Das Unternehmen erfasst zum Beispiel die Geodaten von Nutzern sozialer Netzwerke. Das ermöglicht es zum Beispiel, an einer bestimmten Adresse nach anwesenden Nutzern von Twitter, Facebook und Instagram zu suchen.

ACLU rief die sozialen Netzwerke auf, "mehr Maßnahmen" zu ergreifen für den Schutz von "Nutzern jeglicher Couleur, die sich in der politischen und sozialen Debatte engagieren".

QuoteSchlüsselbär #2

Wenn jemand den Verlauf des durch Snowden aufgedeckten NSA-Skandals verfolgt hat, kann er über diese Meldung nicht überrascht sein.
Trotzdem ist es sehr wichtig, dass solche Meldungen gebührend verbreitet werden.
Die NSA/BND/BfV Claqeure und Überwachungsvertreter, die direkt nach Snowden vorübergehend stumm waren, kommen überall wieder aus der Deckung und versuchen, Snowden als Verräter und russischen Agenten darzustellen und engagierten Bürgerrechtlern den Aluhut aufzusetzen.
Die Überwachung soll uns vor Terrorismus schützen ? ... Der Terrorismus wird von den Überwachern für ihre ganz eigene Agenda instrumentalisiert.
Wir müssen die Demokratie und unsere Freiheit vor den Überwachern schützen.

QuoteDer lästige Bürger #2.1

Überwachung dient immer dem Erhalt und Schutz bestimmter Privilegien und Zustände.
Verändert man nach und nach diese Privilegien und Zustände sowie deren zu Grunde liegende Gesetzgebung, kann man auch die Überwachung immer wieder anpassen und rechtfertigen.
So kann man ein gültiges und von der breiten Menge akzeptiertes gesellschaftliches Modell ohne jeden Wiederstand in ein neues umbauen. ...




Aus: "Geofeedia: Polizei erhielt aus sozialen Netzwerken Daten über Demonstranten" (12. Oktober 2016)
Quelle: http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2016-10/geofeedia-facebook-twitter-buergerrechte-nutzerdaten-datensicherheit

Link

#99
"Scoring: Dieses Start-up will Mieter ausspionieren" Hauke Gierow (19. Oktober 2016,)
Schufa, Gehaltsabsrechnung, Selbstauskunft – reicht alles nicht mehr. Ein Unternehmen aus Großbritannien plant, potenzielle Mieter in sozialen Medien zu durchleuchten. ... Tenant Assured heißt das Angebot des Unternehmens Score Assured. Künftige Mieter sollen, auf angeblich freiwilliger Basis, ihre verschiedenen Onlinedienste mit Tenant Assured verknüpfen, das Programm erstellt dann eine fortlaufende Analyse und überführt die Werte in einen individuellen Risikowert.
Damit sollen verschiedene Fragen beantwortet werden, unter anderem: Wie zahlungskräftig ist der potenzielle Mieter, wird er oder sie die Miete stets pünktlich zahlen? Wie entwickelt sich die Lebenssituation? Handelt es sich um einen Mietnomaden, der die Wohnung in einem chaotischen Zustand hinterlassen wird?
... Die Washington-Post-Journalistin Caitlin Dewey konnte Tenant Assured bereits testen – und schreibt, dass das Programm "Hochzeit" als Lebensereignis festgehalten habe, nachdem sie über die Hochzeit einer Freundin getwittert habe. Auch die bloße Erwähnung des Wortes "Schwangerschaft" wird als Lebensereignis festgehalten. Die Qualität der Algorithmen darf also bezweifelt werden, wenn völlig zufällige Ereignisse ohne relevanten Bezug zum individuellen Leben der Kunden in dieser Form dokumentiert werden.
Auch wir wollten uns gern selbst ein Bild von dem Programm machen, doch die Firma reagiert leider nicht auf unsere Anfragen. Auch ansonsten scheint das Unternehmen derzeit auf Tauchstation zu sein – auf der Website steht nur noch "Coming Soon", nachdem das Produkt zwischenzeitlich schon vermarktet wurde. ...
Auch in der Abteilung "finanzielle Sorgen" gibt es zahlreiche Einträge. Wenn eine Person abends schreibt, dass sie heute zu Hause bleibt und nicht ausgeht ("staying in"), dann wird das von Tenant Assured bereits als Anzeichen für finanzielle Probleme gewertet. Auch wenn man gerade mal kein Geld dabeihat und dazu bei Facebook postet, wird das erfasst.
Wer viel online einkauft, soll ebenfalls abgewertet werden. Das Unternehmen schreibt dazu, dass "Logins beim Onlineeinzelhandel und Socialmedialogins für Freizeitaktivitäten" den Scorewert negativ beeinflussen können.
Tenant Assured versucht sich anhand der Daten der Nutzer auch an einer Analyse der Persönlichkeit. Dabei werden Werte für Merkmale wie "Offenheit" und "Extrovertiertheit" erhoben, außerdem soll ein Wert darüber Auskunft geben, wie neurotisch ein Nutzer ist.  ...
Score Assured ist nicht das einzige Unternehmen, das Daten aus sozialen Netzwerken auswerten will. Die Schufa hatte vor einigen Jahren im Rahmen eines gemeinsam mit dem Potsdamer Hasso-Plattner-Institut durchgeführten experimentellen Programms angekündigt, künftig auch Daten aus sozialen Netzwerken zu nutzen, um den Kreditscore einzelner Menschen zu berechnen. Nach massiven Protesten wurde das Projekt aber eingestellt, bevor es durchgeführt wurde.  ...
Für Score Assured soll der Mietmarkt nur der erste Schritt sein – künftig will das Unternehmen entsprechende Auswertungen auch an Unternehmen verkaufen, damit diese Kandidaten im Bewerbungsprozess "genauer kennenlernen" können.  ...
http://www.zeit.de/digital/internet/2016-10/scoring-tenant-assured-mieter-soziale-netzwerke


"USA: Hälfte der Bürger für Gesichtserkennung erfasst" Daniel AJ Sokolov (20.10.2016)
Die Gesichter von mindestens 117 Millionen Erwachsenen sind in staatlichen Datenbanken der USA gespeichert. Das ist mehr als die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung. Die allermeisten biometrisch Erfassten sind unbescholten: In mindestens der Hälfte der US-Staaten werden Gesichtsdaten von Führerscheinen oder Reisepässen abgezogen. Dazu kommen Polizeibilder sowohl von Straftätern als auch von unschuldig Festgenommenen. ... Und dann wird gescannt: Von den über 17.000 Polizeibehörden auf Staaten- und Gemeinde-Ebene kann mindestens jede vierte Bilder mit Datenbanken abgleichen. Diese Daten hat das Center on Privacy & Technology der juridischen Fakultät der Georgetown University in Washington, D.C., erhoben.
Weil die Daten nicht frei verfügbar sind, mussten die Juristen für Ihre Untersuchung über Hundert Anfragen nach Informationsfreiheitsgesetzen stellen. ...
http://www.heise.de/newsticker/meldung/USA-Haelfte-der-Buerger-fuer-Gesichtserkennung-erfasst-3355185.html

"NSA-Skandal: AT&T verdient angeblich an Überwachung der eigenen Kunden" Martin Holland (heise online, 25.10.2016)
Der US-Telekommunikationsanbieter AT&T hat mit Hemisphere eine Software entwickelt, die unzählige Daten über die eigenen Kunden durchsuchbar macht, um die Ergebnisse gegen Bezahlung an Behörden weiterzugeben. Das berichtet das US-Portal The Daily Beast unter Berufung auf bislang unveröffentlichte interne Dokumente und beleuchtet damit ein Überwachungsinstrument, das New York Times vor drei Jahren erstmals öffentlich gemacht hat. Die neue Enthüllung dürfte nun weitere Fragen über die Rechtmäßigkeit der Kooperation, den Umgang des US-Konzerns mit dem Vertrauen seiner Kunden und das Vorgehen von US-Behörden aufwerfen.
Wie The Daily Beast deutlich macht, verfügt AT&T in den USA über eine einzigartige Menge an Daten über die Telekommunikation der Bürger. So betreibt der Konzern nicht nur einen Großteil der Infrastruktur für Festnetzanschlüsse, sondern auch große Teile der Mobilinfrastruktur. Anders als die Konkurrenten Verizon (12 Monate) und Sprint (18 Monate) speichere AT&T die an Mobilfunktürmen gesammelten Verkehrsdaten seit inzwischen acht Jahren. Eine Sammlung der an der eigenen Infrastruktur abgegriffenen Daten reicht sogar bis ins Jahr 1987 zurück. Mit Hemisphere könne diese gewaltige Datenmenge gezielt nach bestimmten Geräten oder Personen durchsucht werden. Diese Dienstleistung lässt sich das Unternehmen demnach von anfragenden US-Behörden entlohnen.
Sheriff- und Polizeibehörden bezahlen AT&T demnach zwischen 100.000 und einer Million US-Dollar pro Jahr, um von Hemisphere zu profitieren. ...
https://www.heise.de/newsticker/meldung/NSA-Skandal-AT-T-verdient-angeblich-an-Ueberwachung-der-eigenen-Kunden-3360597.html

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"Internetüberwachung: Amnesty klagt gegen BND-Datenstaubsauger" Stefan Krempl (heise online, 15.11.2016)
Amnesty International hat mit der Gesellschaft für Freiheitsrechte Verfassungsbeschwerde gegen das Gesetz zur Beschränkung des Fernmeldegeheimnisses und die "strategische" TK-Überwachung eingereicht. ... Die Klage richtet sich gegen zahlreiche Paragrafen des sogenannten G10-Gesetzes, das dem BND umfangreiche Eingriffe in das Fernmeldegeheimnis erlaubt, das in Artikel 10 Grundgesetz verankert ist. So darf der Auslandsgeheimdienst auf dieser Basis etwa einen Datenstaubsauger einsetzen, um den internationalen Telekommunikationsverkehr mithilfe bestimmter Suchbegriffe und sonstiger Selektoren zu durchforsten. ...
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Internetueberwachung-Amnesty-klagt-gegen-BND-Datenstaubsauger-3466588.html


"NSA-Selektorenliste bleibt geheim: Opposition enttäuscht über Karlsruher Urteil" (15.11.2016)
Die Bundestags-Opposition aus Grünen und Linken ist mit dem Versuch gescheitert, über Karlsruhe einen Einblick in die NSA-Selektorenlisten zu erzwingen. Das schwäche einmal mehr das Parlament gegenüber den Geheimdiensten, kritisieren sie. ...
Zufrieden ist dagegen die Regierungskoalition. "Es gibt Dinge, die geheim bleiben müssen. Sonst können die Geheimdienste nicht arbeiten", sagte etwa der Ausschussvorsitzende Patrick Sensburg (CDU) dem Kölner Stadt-Anzeiger. ...
https://www.heise.de/newsticker/meldung/NSA-Selektorenliste-bleibt-geheim-Opposition-enttaeuscht-ueber-Karlsruher-Urteil-3466521.html