"Außerirdisches Leben" Thomas Grüter (23. Nov 2022)
Meine neueste Science-Fiction-Kurzgeschichte, veröffentlicht im aktuellen Science-Fiction-Magazin Exodus 45, kreist um ein Thema, mit dem sich die Menschheit ganz sicher auseinandersetzen muss, wenn sie unser Sonnensystem erobert: außerirdisches Leben. ... ometen, oft auch als schmutzige Schneebälle bezeichnet, tauen auf, wenn sie einer Sonne zu nahe kommen. Dann sublimiert das Eis (es geht vom festen direkt in den gasförmigen Zustand über) und bildet um den Kometenkern einen Hof, die sogenannte Koma. Das Eis reißt auch Staubteilchen mit, sodass auf diesem Weg auch Bakterien den Kometen verlassen können. Je weiter der Komet in das Sonnensystem eindringt, desto stärker wird die Sublimation und desto dichter die Koma. Schließlich bläst der Sonnenwind die Koma nach außen und der bekannte Kometenschweif entsteht. Wenn ein Planet den Schweif durchquert, dringen die Einzeller in seine Atmosphäre ein und sinken auf den Boden. ... Dies ist die Idee der unter anderem vom britischen Astronomen Fred Hoyle und seinem damaligen Doktoranden Chandra Wickramasinghe vertretenen Panspermie-Hypothese. Hoyle starb im Jahr 2001 und Wickramasinghe ist inzwischen emeritierter Professor der Astrophysik. Die beiden haben die These aufgestellt, dass ständig außerirdische Organismen auf die Erde herunterregnen und hier Krankheitsepidemien auslösen. ...
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/ausserirdisches-leben/ Peter Müller, 23.11.2022, 17:24 Uhr
Interessant in diesem Zusammenhang ist ja das Fermi-Paradox. Obwohl die Wahrscheinlichkeit dafür spricht, das Leben im Universum weit verbreitet sein müsste und in andere Ecken des Universums mehr Zeit dafür gewesen wäre als auf der Erde, haben wir bisher noch kein anderes Lebenszeichen vernommen. Eigentlich müsste es bereits höher entwickelte Spezien geben, die z.B. Dyson Sphären gebaut und Sternensysteme kolonialisiert haben. Die Frage ist nur, warum sehen wir nichts davon? Wo sind sie?
Martin Holzherr, 23.11.2022, 18:18 Uhr
@Peter Müller: Hier auf der Erde hat es 4 Milliarden Jahre gedauert bis Menschen enstanden. Enstanden womöglich nur durch ein glückliches Zusammentreffen sehr vieler Faktoren. Nur schon, dass das Klima auf der Erde über diese lange Zeit behaglich blieb ist möglicherweise eine absolute Ausnahme. Gut möglich, dass auf allen anderen irgendwann belebten Planeten als der Erde irgendwann das vorzeitige Ende kam oder mindestens das Ende für höheres Leben.
Ist es nicht so, dass man seine Existenz immer als selbstverständlich betrachtet. Auch wenn sie es genauer betrachtet nicht ist.
Manfred Polak
24.11.2022, 00:01 Uhr
Eigentlich stammt die Panspermie-Hypothese nicht von Hoyle & Wickramasinghe, sondern sie wurde schon Anfang des 20. Jh. von Svante Arrhenius aufgestellt. Wobei der auch schon Vorläufer hatte. Und nach Arrhenius, aber vor Hoyle, vertraten beispielsweise auch Francis Crick und Leslie Orgel die Panspermie.
Mona
24.11.2022, 10:00 Uhr
“Das Sonnensystem erobern.”
Ich finde die Wortwahl ebenfalls etwas problematisch. Wollen wir wirklich fremde Welten „erobern“, ausbeuten und zerstören? Besser wäre es doch als Forschende unterwegs zu sein, um die Andersartigkeit fremder Welten erst mal kennenzulernen. Dabei könnte man auch abschätzen, ob sie für eine menschliche Besiedelung geeignet wären. Natürlich unter Berücksichtigung der „Rechte“ eventueller Bewohner. Zumal diese sich deutlich von humanoiden Lebensformen unterscheiden könnten und nicht, wie wir, als organische Kohlenstoffverbindungen existieren. „Bereits 1973 verwendete der Astrophysiker Carl Sagan den Begriff „Kohlenstoffchauvinismus“, um die Begrenztheit des menschlichen Denkens über extraterrestrisches Leben zu illustrieren. Man könne in keiner Weise ausschließen, dass sich Leben auf anderen Planeten in einer ganz anderen, anorganischen Form entwickelt habe.“
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