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[Romantik / Kulturgeschichtliche Epoche (Notizen) ... ]

Started by Link, December 10, 2020, 11:34:14 AM

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Die Romantik ist eine kulturgeschichtliche Epoche, die vom Ende des 18. Jahrhunderts bis weit in das 19. Jahrhundert hinein dauerte und sich insbesondere auf den Gebieten der bildenden Kunst, der Literatur und der Musik äußerte, aber auch die Gebiete Geschichte, Theologie und Philosophie sowie Naturwissenschaften und Medizin umfasste. In der Literatur der Romantik (ca. 1795–1848) unterscheidet man Frühromantik (bis 1804), Hochromantik (bis 1815) und Spätromantik (bis 1835). In der Malerei dauert die Spätromantik bis Ende des 19. Jahrhunderts, in der Musik bis Anfang des 20. Jahrhunderts (Gustav Mahler, Richard Strauss).  ...
https://de.wikipedia.org/wiki/Romantik

Die deutsche Romantik, deren Ursprünge in Jena gesehen werden, prägte ab etwa 1800 Literatur, später auch die Malerei und die Musikästhetik in Deutschland. Friedrich von Schlegel, Ludwig Tieck und Novalis gehörten zu den prägenden Persönlichkeiten der Frühromantik. Teilweise wird die deutsche Romantik als Ursprung einer Bewegung angesehen, die sich in ganz Europa ausbreitete. ... Die Grundthemen der Romantik sind Gefühl, Leidenschaft, Individualität und individuelles Erleben sowie Seele, vor allem die gequälte Seele. Romantik entstand als Reaktion auf das Monopol der vernunftgerichteten Philosophie der Aufklärung, die in Deutschland vor allem durch Immanuel Kant geprägt war, und auf die Strenge des durch die Antike inspirierten Klassizismus. Im Vordergrund stehen Empfindungen wie Sehnsucht, Mysterium und Geheimnis. ...
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Romantik


"Denken als Gefühl - Die Philosophie der Romantik" Michael Reitz (Datum?)
Die Romantik war der letzte große Versuch, der Entzauberung der Welt durch Wissenschaftsgläubigkeit und Herrschaft der Vernunft etwas entgegenzusetzen: die Intelligenz des Herzens und der Gefühle. Die Romantik war eine Philosophie, die zur Lebenshaltung wurde. Geschaffen von Menschen, die den Machbarkeitswahn späterer Zeiten ahnten.
https://youtu.be/1U_cs1hnxqI




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#1
"Friedrich Wilhelm Schelling - Zwischen Idealismus und Romantik" Gabriele Bondy
Für König Maximilian von Bayern war er "der erste Denker Deutschlands". Sein erbitterter Gegner Arthur Schopenhauer wiederum bezeichnete Schellings Denken als "dreistes vornehmtuendes Schwadronieren".
https://youtu.be/wZDHY4e6dF0

"Wolfram Hogrebe: Sehnsucht und Erkenntnis: Die Achse der Romantik in Dichtung, Philosophie und Musik" (Internationales Zentrum für Philosophie NRW, 2015)
https://youtu.be/sCwanSrCAFQ | https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfram_Hogrebe

"Alain de Botton on Romanticism" (2016)
The ideology of Romanticism has been fatal to our chances of long-term  happiness in modern relationships. Here, School of Life founder Alain de Botton delivers a lecture at the Sydney Opera House charting a wiser course for love. With deepest thanks to the team at the Opera House.
https://youtu.be/sPOuIyEJnbE | https://de.wikipedia.org/wiki/Alain_de_Botton

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Quote[...] Etliche Wissenschaftler wurden von Zeitungen zu der Frage einvernommen, ob die Romantik erklärt, dass es so viele Impfskeptiker in Deutschland gibt. Was steckt hinter dieser Debatte?

Es wird wohl nicht mehr ganz zu klären sein, wer die Debatte darum, ob die Romantik schuld an der deutschen Impfskepsis ist, angestoßen hat. War es, wie der ,,Tagesspiegel" vermeldet, ein Artikel von Nils Minkmar in der ,,Süddeutschen Zeitung", der den rätselhaften Impf-Unwillen in deutschsprachigen Ländern auf ,,die zutiefst antimoderne Tiefenschicht der deutschen Seele" zurückführte? Oder war es, wie die ,,NZZ am Sonntag" vermutet, ein Tweet des ,,Spiegel"-Journalisten Mathieu von Rohr, der am 11. November 2021 verkündete: ,,Spätfolgen der Deutschen Romantik: Anthroposophie, Homöopathie, Impfgegnertum"? In jedem Fall ist seitdem die Debatte in der Welt, ob die kulturgeschichtliche Konstellation der Romantik für das Anwachsen eines Milieus irrationalistischer Protestierer verantwortlich gemacht werden kann.

In der ,,Zeit" wurde das in einem modischen Pro-Contra-Spiel auf die Person des Dichters Novalis zugespitzt, mit Zwischenüberschriften wie: ,,Aber ja, er ist schuld!" und ,,Um Himmels willen, nein!" Man kann davon ausgehen, dass hier bereits der leise Unernst mitinszeniert werden sollte, der durch diese Debatte weht. Andere Feuilletons allerdings waren der Frage, ob von der Sehnsucht nach der blauen Blume ein direkter Weg zum Querdenkertum führt, mit großer Ernsthaftigkeit nachgegangen. Der ,,Tagesspiegel" befragte den Politologen Herfried Münkler und den Historiker Volker Reinhardt. Die ,,taz" tat sich mit der Schweizer WOZ und dem österreichischen ,,Falter" zusammen, um durch Konsultation etlicher Fachleute für Geschichte der Esoterik zu klären, ,,ob die Impfskepsis eine Folge der deutschen Geistesgeschichte ist". Schließlich musste der Romantik-Experte Stefan Matuschek in der ,,Zeit" klarstellen, dass die Romantik zu einem ,,nationalpathologischen Popanz" aufgebaut werde.

Es lohnt sich an dieser Stelle vielleicht, einen Schritt zurückzutreten und sich die Frage zu stellen, welche Funktionen diese Form der Aktualisierung hat. Denn die Vorstellung, dass eine typisch deutsche Verbundenheit zur Romantik, zur Fetischisierung von Natur, zur irrationalen Schwärmerei existiert, hat auch etwas Eitles, weil es teilweise ziemlich erbärmliche Probleme mit dem edlen Grusel einer tiefgründigen kulturgeschichtlichen Tradition auflädt. So lässt sich die politische Analyse durch den raunenden Verweis auf einen tief verwurzelten und irgendwie auch ästhetischen Nationalcharakter ersetzen.

Vor allem aber folgt diese Art der Aktualisierung einer aufmerksamkeitsökonomischen Logik des Feuilletons und der Literaturwissenschaft, die ihre historischen Gegenstände immer wieder in zeitgenössische Debatten einzuschreiben versucht. Das wirkt im Kontext eines oft diagnostizierten Relevanzverlustes ziemlich panisch. Man möchte zeigen, dass man auch etwas beizutragen hat zu den großen Fragen der Gegenwart. Mit der Behauptung, die Romantik sei schuld an der hohen Quote deutscher Impfgegner, wird das leicht angestaubte kulturgeschichtliche Erbe mit dem Glamour einer bis in die Gegenwart relevanten Tradition aufgeladen. Der unmittelbare Erkenntnisgewinn für die Gegenwart selbst bleibt dagegen fragwürdig. Im Hin und Her der feuilletonistischen Debatte erhält sich indes der Verdacht, es müsse sich um etwas wirklich Wichtiges handeln – würde man sonst darüber streiten?

Dieses Insistieren auf der Gegenwärtigkeit kanonisierter Kulturbestände tut den Autoren oder Werken, die dafür herhalten müssen, die Relevanz des eigenen Metiers zu belegen, oft gar nicht gut. So erfolgt die ritualisierte Beteuerung der ,,erstaunlichen Modernität" kanonischer Werke erstaunlicherweise meist genau dann, wenn ein Autor gerade ein Jubiläum feiert. Und den Gegenstand, dessen deutende Kraft man unter Beweis stellen wollte, zieht man auf die Ebene einer Gegenwartsdiagnose in Gemeinplätzen herunter. 2018 etwa veröffentlichte der berühmte Shakespeare-Forscher Stephen Greenblatt ein kurzes Buch mit dem Titel ,,Tyrant – Shakespeare on Politics", einen Angriff auf Donald Trump, der ausgesprochen transparent mit den Tyrannenfiguren in den Dramen gleichgesetzt wurde. So heißt es über den Aufrührer Jack Cade: ,,He promises to make England great again." Das war, gerade für einen Leser, der für seine Subtilität bekannt ist, eine erstaunlich magere Ausbeute.

Das Beispiel zeigt, wie Aktualisierung schiefgehen kann, wenn man sie zu erzwingen versucht. Aktualität gewinnen Feuilleton und Geisteswissenschaften, wenn sie, statt ihre Gegenstände in gegenwärtige Debatten zu drängen, tatsächlich die Gegenwart beobachten. Hätte sich etwa unter den ,,Querdenkern" ein Novalis-Kult ausgebreitet, mit blauen Blumen am Parka, dann hätte die Berufung auf das Erbe der Romantik eine ganz andere Energie besessen. Das Fortleben von kulturgeschichtlichen Traditionen lässt sich vor allem in der Analyse konkreter Praktiken beobachten, nicht mit dem Verweis auf einen vagen Nationalcharakter.


Aus: "Mythos der Impfskepsis: Die Kritik der Romantik" Johannes Franzen (17.01.2022)
Quelle: https://www.faz.net/aktuell/wissen/geist-soziales/nationalcharakter-und-impfskepsis-17725584.html


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"Schwarze Romantik und Gothic Elements bei Rammstein und Julee Cruise - Literalität und Musikalität im Deutschunterricht" TORSTEN VOSS (Datum ?)
Romantische Motive und Topoi (Sehnsucht, Naturemphatik, Rausch, Transzendenz, Seelentiefe, Unbewusstes, Wahnsinn, Idealisierung der Liebe, Dämonie, Selbstreflexion etc.) zeichnen sich in ihrer intermedialen Rezeption und Verarbeitung vor allem über ihre Zeitlosigkeit aus. Ungeachtet der Leserealität mancher Schülerinnen und Schüler, sind diese dennoch mit der Aktualisierung romantischer
Lyrismen permanent konfrontiert, ohne es mitunter zu ahnen. ...
https://www.uibk.ac.at/iup/buch_pdfs/fachdidaktik_5/10.15203-3187-49-8-12.pdf

Die Schwarze Szene ist eine in den späten 1980er Jahren aus der Anhängerschaft des Dark Wave und Independent entstandene Szene. ...
https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarze_Szene