[...] Bei der Hauptversammlung der Deutschen Bank gab es eine spannende Personalie: Ex-SPD-Chef Gabriel wurde in den Aufsichtsrat gewählt. ... Sigmar Gabriel ist ein vielbeschäftigter Mann. ...
Aus: "Vom Pop-Beauftragten zum Banker" (20.05.2020)
Quelle:
https://www.tagesschau.de/inland/gabriel-deutsche-bank-105.html-
[...] Der frühere SPD-Vorsitzende und Vizekanzler Sigmar Gabriel will nicht neuer Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) werden. Er habe "nach reiflicher Überlegung und aufgrund anderer Aufgaben" entschieden, dass er für diesen Posten nicht zur Verfügung stehe, teilte Gabriel mehreren Medien mit. ...
Aus: "Gabriel wird nicht Auto-Lobbyist" (05.11.2019)
Quelle:
https://www.tagesschau.de/inland/gabriel-849.html-
[...] Sigmar Gabriel hat die SPD scharf kritisiert, weil sie sich nicht für die Autokaufprämie ausgesprochen hat – für den früheren Partei-Vorsitzenden sind die sozialen Interessen der Bürger so nicht vertreten.
Der frühere SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hat die Parteiführung wegen ihres Neins zu einer Autokaufprämie im Konjunkturpaket scharf kritisiert. Zu 80 Prozent seien die Arbeitnehmer der Branche immer noch mit Verbrennungsmotoren beschäftigt. "Viele Gruppen in der Gesellschaft empfinden unsere Politik inzwischen als elitär, als abgehoben", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Gabriel warnte vor einem "Lausitz-Effekt" in der Autobranche: "Alle haben gejubelt, als dort ein Enddatum für die Braunkohle feststand – und dann gab es helles Entsetzen über regionale AfD-Werte von bis zu 40 Prozent." Bei Daimler seien schon seit geraumer Zeit die ersten rechtsradikalen Betriebsräte unterwegs.
"Es reicht nicht, sich selbst Antifaschismus auf die Transparente zu schreiben. Es muss auch politische Kräfte geben, die sich für die normalen wirtschaftlichen und sozialen Interessen der Menschen in die Bresche werfen."
Aus: ""Elitär" und "abgehoben" Ex-Parteichef Sigmar Gabriel schießt gegen SPD" dpa (09.06.2020)
https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_88023160/spd-ex-parteichef-sigmar-gabriel-schiesst-gegen-elitaere-parteifuehrung-.html-
[...] HAMBURG AFP | Der ehemalige SPD-Chef Sigmar Gabriel ist einem Medienbericht zufolge vom Fleischproduzenten Tönnies als Berater bezahlt worden. Der frühere Bundeswirtschaftsminister sei seit März 2020 bis mindestens Ende Mai 2020 für den Konzern tätig gewesen, berichtete das ARD-Magazin „Panorama“ am Donnerstag. Demnach erhielt Gabriel bislang offenbar ein Pauschalhonorar von 10.000 Euro im Monat sowie ein zusätzliches vierstelliges Honorar für jeden Reisetag. Die Tätigkeit sollte laut „Panorama“ auf zwei Jahre angelegt sein.
Auf „Panorama“-Anfrage teilte Gabriel dem Bericht zufolge mit, dass seine privatwirtschaftlichen Tätigkeiten keiner Veröffentlichungspflicht unterlägen. Er habe bei Auskünften an Medien immer auch Interessen Dritter zu wahren. Trotzdem bestätigte er, dass er ab 1. März 2020 für Tönnies tätig gewesen sei. Er habe das Unternehmen im Rahmen von drohenden Exportproblemen im Zusammenhang mit der Afrikanischen Schweinepest beraten.
Gabriel erklärte, er habe seine Arbeit mittlerweile beendet: „Diese Tätigkeit musste ich aufgrund einer schwierigen Erkrankung und einer dadurch für mich notwendig gewordenen komplizierten Operation zum 31. Mai 2020 beenden“. Für ihn sei zum damaligen Zeitpunkt nicht klar gewesen, ob und auch wann er seine beruflichen Tätigkeiten wieder aufnehmen könne.
Weder er noch seine Geschäftspartner sähen die frühere Beratungstätigkeit für die Firma Tönnies als problematisch an, erklärte der ehemalige Minister. Er habe die „Panorama“-Anfrage „aufgrund des besonderen öffentlichen Interesses im vorliegenden Fall“ beantwortet.
Nach „Panorama“-Recherchen hatte sich Firmenchef Clemens Tönnies persönlich um die Personalie Gabriel gekümmert. Wie aus Unterlagen hervorgeht, die dem Magazin vorliegen, sollte der ehemalige Minister „seine weiten Kontakte für die Tönnies Gruppe zur Verfügung stellen und aktiv Projekte begleiten“. Dabei sei es insbesondere um den chinesischen Markt gegangen.
Tönnies steht massiv unter Druck, nachdem es am Hauptstandort des Fleischkonzerns in Rheda-Wiedenbrück in Nordrhein-Westfalen einen massiven Corona-Ausbruch gegeben hatte. Der Betrieb wurde vorübergehend geschlossen und ein erneuter Lockdown für die Kreise Gütersloh und Warendorf angeordnet.
Anfang 2015 hatte Sigmar Gabriel – damals noch als Bundeswirtschaftsminister – das System der Ausbeutung in der deutschen Fleischindustrie als „Schande für Deutschland“ bezeichnet. Nach der Kritik verpflichteten sich die sechs großen Fleischkonzerne Deutschlands unter Federführung Gabriels, die Arbeitsbedingungen ihrer Beschäftigten in Deutschland zu verbessern.
Gabriel ist seit November 2019 nicht mehr Mitglied des Bundestags. Er war von 2013 bis 2017 Bundesminister für Wirtschaft und Energie und bis März 2018 Bundesaußenminister.
Aus: "Sigmar Gabriel beriet Tönnies" (2.7.2020)
Quelle:
https://taz.de/Umstrittener-Fleischkonzern/!5697885/[...] Dem Spiegel sagt er: "Wozu machen wir eine Cooling Down Phase, in der man als Ex-Politiker nichts machen darf, wenn man danach noch so behandelt wird, als sei man im Amt?" Für normale Menschen seien 10.000 Euro viel Geld. "Aber in der Branche ist das kein besonders hoher Betrag. Ich bin kein Politiker mehr."
... Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil bezeichnet den Vorgang in einer Mitteilung als „befremdlich und peinlich“. Tönnies sei wie kaum ein anderes Unternehmen für die unhaltbaren Verhältnisse in der Fleischindustrie bekannt. In Anbetracht der Bestrebungen des Arbeitsministers Hubertus Heil, das „System Tönnies“ zu beenden, sei es „umso unverständlicher, dass Sigmar Gabriel einen solchen Beratervertrag abgeschlossen hat“. Der politische Schaden für die SPD sei unbestreitbar.
Die Partei, die um Glaubwürdigkeit und Vertrauen kämpft, hat es gerade schwer: Erst der Auftritt von Altkanzler Gerhard Schröder am Mittwoch im Wirtschaftsausschuss als Gas-Lobbyist im Dienste Wladimir Putins.
... Gabriel hat nach dem Ende seiner Tätigkeit als Bundestagsabgeordneter eine Reihe von Tätigkeiten, er ist auch Autor der Holtzbrinck-Gruppe, zu der der Tagesspiegel gehört. Zuletzt ist er in den Aufsichtsrat der Deutschen Bank gewählt worden.
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Aus: "SPD entsetzt über Gabriels Tönnies-Job" Georg Ismar (02.07.2020)
Quelle:
https://www.tagesspiegel.de/politik/lobby-schweinerei-spd-entsetzt-ueber-gabriels-toennies-job/25970152.html...
Kevin Kühnert @KuehniKev
„Ich erhoffe mir sehr, dass Menschen, die ihre gesamte Karriere nur der SPD verdanken, unserer Partei jetzt auch was zurückgeben.“ (S.G., 13.07.19, BamS)
Hat ja eher so mittel geklappt.
https://twitter.com/KuehniKev/status/1278685682739929090?s=03Nelli Tügel @nellinelke
Es geht nicht um #Gabriel, sondern darum, dass diese Geschichte in vielerlei Hinsicht etwas über die Bundesrepublik erzählt.
1 Ex-SPD-Vorsitzender, früherer Wirtschafts- & Außenminister, der gerne auch mal von den "kleinen Leuten" faselt, berät 1 Kapitalisten in Exportfragen.
https://twitter.com/nellinelke/status/1278683572019347459Henrik @henhman
Sorry Sigmar. Irgendwann ist mal gut.
https://twitter.com/henhman/status/1278678858573721601Der Postillon (@Der_Postillon) twitterte um 0:19 nachm. on Do., Juli 02, 2020:
Ex-Mitarbeiter verteidigt Tönnies: "Also ich wurde nie ausgebeutet" #Gabriel
https://twitter.com/Der_Postillon/status/1278634487132426240?s=03Jonas Schaible @beimwort
Die SPD wurde während 12 der letzten 20 Jahre von Gerhard Schröder oder Sigmar Gabriel geführt.
https://twitter.com/beimwort/status/1278627691449769986