Diskursanalyse ist ein Oberbegriff für die sozial- und geisteswissenschaftliche Analyse von Diskursphänomenen. Je nachdem, was als Diskurs betrachtet wird, gibt es hierfür unterschiedliche Herangehensweisen. ... Die sozialwissenschaftliche Diskursforschung untersucht die Regeln und Regelmäßigkeiten des Diskurses, seine Möglichkeiten zur Wirklichkeitskonstruktion, seine gesellschaftliche Verankerung und seine historischen Veränderungen. ...
https://de.wikipedia.org/wiki/Diskursanalysehttps://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Diskursanalysehttps://de.wikipedia.org/wiki/Gespr%C3%A4chsanalyseDeutungsrahmen sind gesellschaftlich verbreitete und individuell angeeignete Wissensstrukturen, auf die Prozesse des Verstehens aufbauen. Deutungsrahmen sind vor allem auch für das Verständnis von sprachlicher Kommunikation bedeutsam, indem sie in der meist ungenauen Alltagskommunikation das Gesagte oder Geschriebene mit Kontextinformationen anreichern, die ihm erst seinen vollen Sinn verleihen. ...
https://de.wikipedia.org/wiki/DeutungsrahmenKonsenstheorie der Wahrheit
https://de.wikipedia.org/wiki/Konsenstheorie_der_WahrheitMentalitätsgeschichte ist der Versuch von Historikern, die Mentalitäten, d. h. die Einstellungen, Gedanken und Gefühle der Menschen einer Epoche darzustellen und zu erklären. ...
https://de.wikipedia.org/wiki/Mentalit%C3%A4tsgeschichte---
[...] „Parteien wie die AfD haben viel dazu beigetragen, dass rechtspopulistische Meinungen heute wieder salonfähig sind.“ Rund jede zehnte Anfrage habe man im Herbst als fremdenfeindlich, rassistisch oder diskriminierend aussortieren müssen, viele bewegen sich im Grenzbereich, die Differenzierung werde zunehmend schwieriger. Internet-Seiten, die auf eine solche Moderation verzichten, haben oft das Problem, dass die Pöbler all jene Nutzer vertreiben, die an einem tatsächlichen Austausch interessiert sind. Der Dialog kann nur aufrecht erhalten, wenn die Entgleisungen gelöscht werden.
In der realen Welt geht das mit dem Wegmoderieren leider nicht so leicht, erst recht nicht in den Bürgerdialogen der Stadt Ulm. „Für mich ist das eine Einschränkung“, sagt die Bürgermeisterin Iris Mann, „weil Beleidigungen selten zu konstruktiven Dialogen führen.“ Sie versuche dann die Diskussion mit Argumenten wieder auf eine sachliche Ebene zu führen, all jene zurückzuholen, die nicht bloß ihrer Wut freien Lauf lassen wollen. Es lohne sich immer, auf Menschen zuzugehen. Doch es bleibt ein Kampf gegen Windmühlen. Der harsche Ton ist kein Ulmer Problem. Er ist ein gesellschaftliches.
„Die veränderte Gesprächskultur ist Ausdruck der Dekadenz unserer Gesellschaft“, sagt Mann. Einer selbstzufriedenen Gesellschaft nämlich, die sich nicht mehr für das große Ganze, sondern vorrangig für den eigenen Vorgarten interessiert. „Zu größeren politischen Fragestellungen, zu sozialer Gerechtigkeit oder Zukunftsplänen, gibt es kaum noch Bewegungen. Erst wenn es konkret wird, wenn es um das ganz persönliche Erleben geht, werden die Menschen aktiv.“ Die Diskussion um saubere Energie interessiert viele halt erst, wenn ein Windrad in Sichtweite aufgestellt wird. Es sei diese Fokussierung auf das persönliche Glück, die viele Diskussionen ins Emotionale abgleiten lässt.
Der Politikwissenschaftler Nils Heisterhagen fasst das so zusammen: „Der politischen Debattenkultur in Deutschland geht es schlecht. Es fragt sich, ob es überhaupt noch eine Debatte mit Argumenten und Gründen gibt, oder ob sich alle gegenseitig nur ihr falsches Weltbild vorwerfen.“ Vielleicht ist es an der Zeit darüber zu reden, wie wir miteinander reden.
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Aus: "Warum wir dringend über unsere Debattenkultur reden müssen" THOMAS BLOCK (05.07.2016)
Quelle:
http://www.swp.de/ulm/nachrichten/politik/Warum-wir-dringend-ueber-unsere-Debattenkultur-reden-muessen;art1222886,3911302