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Stadtgeschichte - New York

Started by Link, April 18, 2016, 10:59:49 AM

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Nachdem 1524 Giovanni da Verrazano und 1609 Henry Hudson die Gegend des heutigen New Yorks erforscht hatten, siedelten ab 1610 niederländische Kaufleute an der Südspitze der Insel Manna-Hatta und bald darauf an der Westspitze von Long Island, dem heutigen Brooklyn. Erst 1626 kaufte Peter Minuit den Einheimischen, wahrscheinlich Lenni-Lenape-Indianern, die Insel ,,Manna-hatta" für Waren im Wert von 60 Gulden ab. ...
https://de.wikipedia.org/wiki/New_York_City


Going With Eddie
Documenting Bad Subway Behavior & Other CRAZY Happenings In NYC!
https://goingwitheddie.com/

Moment: New York
http://www.moment-newyork.de/

oldnewyorklandia
https://oldnewyorklandia.tumblr.com/

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#1
oldnewyorklandia
http://oldnewyorklandia.tumblr.com


"Jagd auf Wasserspeier" Uwe Kalkowski    (19. Februar 2018)
Die Nachricht kam passend zur Lektüre: Während ich ,,Die Fassadendiebe" von John Freeman Gill las, berichtete der Kölner Stadtanzeiger darüber, dass in dem Viertel, in dem ich lebe, ein Häuserensemble aus den Zwanzigerjahren abgerissen werden soll. Es war eine Nachricht, die mich traurig und wütend zugleich gemacht hat. Traurig, weil wieder einmal ein Stück historischer Qualitätsarchitektur einem gesichts- und einfallslosen Neubau weichen muss. Und wütend, weil die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung nicht zu verstehen scheinen, dass eine gewachsene Architektur die Seele eines Viertels, einer Stadt darstellt. Mal davon abgesehen, dass mit dem zum Abriss freigegebenen Quartier auch Dutzende bezahlbarer Wohnungen verschwinden werden.
Von daher ist es kein Wunder, dass ich mich so gut in Nick Watts hineinversetzen konnte. Er ist New Yorker, liebt seine Stadt und muss in den Siebzigern mit ansehen, wie ein wunderschönes Art-Deco-Schmuckstück nach dem anderen den Kahlschlagplänen betonversessener Modernisten zum Opfer fällt. Wie kunstvolle Fassaden abgeschlagen und schmucklos neu verkleidet werden, zahllose Details aus New Yorks architektonischer Blütezeit verschwinden. Er versucht, zu retten, was er irgendwie retten kann und verliert dabei irgendwann den Bezug zur Realität vollständig aus den Augen – mit dramatischen Folgen. Sein Sohn Griffin Watts berichtet uns als Ich-Erzähler in ,,Die Fassadendiebe" über das Leben und Verschwinden seines Vaters.
Der Roman beginnt mit einer frühen Erinnerung des Erzählers an einen riesigen Schuttberg. ...
http://kaffeehaussitzer.de/john-freeman-gill-die-fassadendiebe/


Die Pennsylvania Station (umgangssprachlich kurz Penn Station) ist ein Durchgangsbahnhof im Westen des New Yorker Stadtbezirks Manhattan. Er wurde 1910 errichtet. Das historische Empfangsgebäude wurde 1963 abgerissen, das gegenwärtige 1968 fertiggestellt. ... Ab 1904 wurde der Bahnhof errichtet und 1910 zusammen mit der Tunnelanlage eingeweiht. Das Empfangsgebäude war vom bekannten Architektenbüro McKim, Mead, and White entworfen worden und galt als Meisterwerk des Beaux-Arts-Stils. Das Gebäude kombinierte rosa Granit und eine Fassade mit Säulenkolonnaden im griechisch-römischen Stil mit Bahnhofs-Hallendächern aus Stahl und Glas. Die Haupthalle mit 150 Fuß Höhe war eine der damals größten öffentlichen Hallen der Welt, den längst nicht so hohen Caracalla-Thermen in Rom nachempfunden. Mit knapp 46 Metern lag die Höhe zwischen der des Hauptschiffs des Kölner Doms (43,35 Meter) und der des Mailänder Doms (46,80 Meter).
Der gesamte Bahnhof nahm zwei Häuserblocks zwischen der 7. und 8. Avenue sowie der 31. und 33. Straße ein und umfasste 3,2 Hektar. Die Kosten für das Gesamtprojekt aus Bahnhof und Zufahrtstunneln beliefen sich auf 114 Millionen Dollar.
Aufgrund der steigenden Bodenpreise in Manhattan und der inzwischen desolaten finanziellen Situation der PRR begann 1963 der Abriss des Empfangsgebäudes, um eine Überbauung mit ertragreichen Immobilien zu ermöglichen. Das geschah trotz heftiger Kritik der New Yorker, die zur Gründung einer Bürgerbewegung zum Denkmalschutz führte. Die Kampagne war allerdings insofern erfolgreich, als das Denkmalschutzrecht geändert und dadurch in den 1970er Jahren der ebenfalls vorgesehene Abriss des Grand Central Terminals verhindert wurde.
https://de.wikipedia.org/wiki/New_York_Pennsylvania_Station

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#2
1911 - A Trip Through New York City (speed corrected w/ added sound)
Old film of New York City in the year 1911. Print has survived in mint condition. Slowed down footage to a natural rate and added in sound for ambiance. This film was taken by the Swedish company Svenska Biografteatern on a trip to America ...
https://www.youtube.com/watch?v=aohXOpKtns0

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"Kino-Doku ,,Die Welt vor deinen Füßen": Spaziergang mit einem Unbekannten" Isabella Caldart (13.3.2020)
Jahrelang lief Matt Green durch jede Straße von New York. Der Dokumentarfilm ,,Die Welt vor deinen Füßen" erzählt von diesem außergewöhnlichen Projekt. ... Jeremy Workmans stimmungsvolle Aufnahmen und viele Schnitte stilisieren eine gewisse urbane Romantik von New York, ohne dabei die üblichen, ausgedienten Bilder zu zeigen. Und Protagonist Matt Green ist nicht nur ein Sympathieträger, den man gerne auf seinen Spaziergängen begleitet, sondern auch ein ganz außergewöhnlicher Kenner von Architektur, Geschichte, Stadtplanung und Flora und Fauna seiner Wahlstadt.
,,Die Welt vor deinen Füßen" lehrt uns, näher hinzuschauen. ,,Das ganze Kabinett der Zufallsfunde und Entdeckungen werden erst am Ende zu dem Puzzle, in das sie als Teilstücke passen", sagt Green am Ende des Films. Der Teufel liegt im Detail, aber eben auch die Schönheit, die Geschichte und die Beschaffenheit einer Stadt, ihre Tiefe und Bedeutung.
https://taz.de/Kino-Doku-Die-Welt-vor-deinen-Fuessen/!5667521/

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"New York City: Die Stadt, die nicht mehr schlafen kann" Ein Essay von Lukas Hermsmeier, New York City (3. Mai 2020)
New York City war stets der Inbegriff der Metropole, aufregend und beängstigend. Nun ist sie das Zentrum der Pandemie. Was bleibt von der Idee der Stadt da noch übrig? ... In New York City sind nach Angaben der New York Times bislang knapp 18.000 Menschen an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung gestorben, rund 175.000 Infizierte zählt die Stadt bisher (Stand: 2. Mai). Das sind 10.000 mehr Infizierte als in ganz Deutschland. New York City ist mindestens einstweilen das Zentrum der Pandemie, die Stadt war schlecht vorbereitet auf einen Corona-Ausbruch, ist aufgrund ihrer hohen Verdichtung aber auch ein leichtes Angriffsziel für ein Virus. Während anderswo in den USA bereits Lockerungen von Lockdown-Maßnahmen beginnen, ist New York City noch weitgehend im Griff von Covid-19. ...
https://www.zeit.de/kultur/2020-05/new-york-city-coronavirus-pandemie-metropole/komplettansicht

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Quote[...] Das Graffito fand sich lange vor der Corona-Krise überall: An Straßenlaternen, Pflanzkübeln, Sicherheitsbarrieren und sogar an einen Bagger wurde es gesprüht. "THE RiCH KiLLD NYC" – die Reichen haben New York getötet.

Wer dahintersteckt, ist unklar. Aber das Gefühl teilten viele. Wohlhabende Zuzügler verdrängten in den vergangenen Jahrzehnten mit ihren Luxusapartements Menschen, die sich die teuren Mieten nicht mehr leisten konnten. Altbekannte Läden mussten den Ablegern internationaler Ketten weichen, verrauchte irische Pubs verschwanden zugunsten von In-Lokalen im Instagram-Look.

Am Südrand des Central Parks, den sein Schöpfer Frederick Law Olmsted einst als "demokratischen Ausdruck von höchster Bedeutung" entworfen hatte, erhebt sich nun eine Steilwand aus Wohntürmen. New Yorks Normalverdiener nennen sie "Billionaires Row", die Straße der Milliardäre. Der 90 Stockwerke hohe One57 ist so massiv, dass er im Winterhalbjahr die Mittagssonne blockiert und die Schaukeln des Spielplatzes dahinter in einen tiefen Schatten versenkt.

Die steigende Transparenz der Finanzbehörden in Steueroasen wie der Schweiz hatte New Yorks Immobilienmarkt noch attraktiver gemacht. "New Yorks schickste Wolkenkratzer sind die neuen Nummernkonten", ätzte einmal die New York Post. "If I can make it here, I can make it anywhere", hatte Frank Sinatra einst gesungen, doch zuletzt galt: Wer es in New York nach oben schaffen wollte, musste schon woanders erfolgreich gewesen sein. Der Boom der Ultra-Luxus-Immobilien hatte direkte Folgen für den Rest der Stadtbewohnerinnen und -bewohner.

Doch kaum hatte Covid-19 im März die Stadt erreicht, flohen die Wohlhabenden. 420.000 New Yorker, etwa fünf Prozent der Bevölkerung, packten zwischen Anfang März und Anfang Mai ihre Koffer – vor allem Menschen aus den Postleitzahlgebieten mit den höchsten mittleren Einkommen, wie die New York Times feststellte: Dort wurden Smartphones seltener genutzt und weniger Müll produziert.

Mehr als 40 Prozent der Bewohner verließen demnach die noble Upper East Side, wo Banker und Hedgefonds-Manager ihre Apartments haben. Auch das West Village, wo Entertainment-Größen zu Hause sind, leerte sich. Was sie einst anzog – die vielen Menschen aus aller Welt, die auf engstem Raum zusammenleben –, versetzt sie nun in Panik.

Sie fürchte sich davor, während einer Epidemie auf so einer dicht besiedelten Insel zu bleiben, gab eine Investmentberaterin zu, bevor sie sich auf unbestimmte Zeit verabschiedete. Die Mitarbeiterin eines Vermögensverwalters ging ins waldige Vermont, "der Kinder wegen". Er sehe keinen Grund zurückzukehren, ließ ein Börsenhändler wissen, der sich bis zur Corona-Krise ein Leben woanders gar nicht vorstellen konnte.

Viele der Geflohenen sehen das offenbar ähnlich. Während der Immobilienmarkt in New York City praktisch zum Erliegen gekommen ist, überbieten sich die Interessenten in den grünen Vorstädten und den Hamptons, der Goldküste am Atlantik, zwei Autostunden entfernt. Villen mit Swimmingpool sind besonders begehrt.

Für die Zurückgebliebenen wurden die Sirenen der Krankenwagen zum neuen Soundtrack der City. Die Bilder der Kühlwagen, in denen sich Leichen stapelten, waren weltweit zu sehen. 23.700 New Yorker sind inzwischen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Die Zahl der neuen Ansteckungen und der täglichen Toten mag abgenommen haben, die ökonomischen Folgen haben gerade erst begonnen. 900.000 Jobs sind allein seit Anfang März vernichtet worden. Einer von vier Einwohnern leidet Hunger.

Während die Not täglich schlimmer wird, fehlen der Stadt die Mittel, sie zu bekämpfen. Der Steuerausfall über die kommenden zwei Jahre werde sich auf mehr als neun Milliarden Dollar belaufen, prognostizierte Bürgermeister Bill de Blasio. Der U-Bahn, auf die vor allem Bewohner in den bezahlbareren Gegenden angewiesen sind, drohen ebenfalls die Mittel auszugehen, sollte eine Kapitalspritze von 7,8 Milliarden Dollar aus Bundesmitteln ausbleiben.

Jetzt wären die Reichen nötiger denn je, ihre Steuern, ihre Spenden. Bereits ihre bloße Anwesenheit würde helfen. Schon einmal, in den Siebzigerjahren, erlebte New York die Folgen eines ähnlichen Exodus. Die Stadt wurde auf Jahrzehnte von Armut und Kriminalität heimgesucht. Erst Ende der Achtzigerjahre begann die Erholung.

Nicht zuletzt durch Donald Trump, der mit dem Bau seines Trump Tower mit dem viel geschmähten rosa Marmor in der Empfangshalle wieder Glanz und Glitzer an die Fifth Avenue brachte. Doch der Präsident, in seiner Heimatstadt unbeliebt wie sonst kaum irgendwo, hat seinen offiziellen Wohnsitz bereits letztes Jahr nach Palm Beach verlegt, der Reicheninsel Floridas. "THE RiCH KiLLD NYC" war als Kritik gedacht. Nun droht es zur Prophezeiung zu werden.


Aus: "Die Reichen haben New York getötet" Eine Kolumne von Heike Buchter (1. Juni 2020)
Quelle: https://www.zeit.de/wirtschaft/2020-05/new-york-coronavirus-krise-wirtschaft-gentrifizierung-immobilien

QuoteLisa Maier #1

Seltsamer Kommentar. Will man Menschen wirklich zum Vorwurf machen, dass sie sich vor einer Pandemie in Sicherheit gebracht haben?


QuoteBinane #1.17

Es ging darum herauszustellen das "Stadt" und insbesondere die Identität einer Stadt vor allem ein soziales Konstrukt ist. Aber das werden Sie und viele Ihrer "Unterkommentatoren" nicht begreifen.


QuoteSpökenkieker #1.7

Es geht im Artikel um die Folgen extremer Gentrifizierung. Die Hyperreichen, die maßgeblich dazu beitragen, dass New York außer für gute Geschäfte ein zunehmend lebensfeindlicher Ort ist, ein städtebauliches Desaster, ein Ort dessen Mieten sich die Masse der Armen, die aber auf die Arbeit im Umfeld der Geschäfte der Reichen angewiesen sind, kaum leisten können. Die Folge: Die Reichen ziehen an ihre 2.-Wohnsitze weiter, die Armen bleiben hängen in einer lebens-, familienfeindlichen überbevölkerten steinernen Masse, sind maßgeblich von der Pandemie betroffen, gegen die der empathielose Trump-Staat der Reichen keine ausreichenden Maßnahmen getroffen hat, haben großteils ihre Arbeit verloren, können ihre Miete nicht mehr zahlen, geschweige denn "sich vor der Pandemie in Sicherheit bringen". Man muss halt den ganzen Kommentar lesen, ohne einen Aspekt aus dem Zusammenhang zu reißen.


QuoteSommerrolle #2

Wir befassen uns gerade - aus gegebenem Anlass - sehr intensiv mit den USA und vergessen dabei, dass fast alle dort existierenden Probleme auch bei uns angelegt sind.


Quoterudolf s #2.22

Jup, passt auch super auf Hamburg


QuoteKati Du #4.7

Schuld sind nicht Individuen, sondern eine Gesellschaft, die nicht erkennt, dass man manchmal besser lebt, wenn man auch leben lässt.
Unter Eisenhower hatten die USA einen heute unvorstellbaren Sozialstaat. Dessen Demontage hat unter Reagan eingesetzt und wurde seither von jedem Präsidenten voran getrieben. Besonders bemerkenswert: Bill Clinton. Dessen Programm war im Prinzip "Agenda 2010 am Potomac" (unter anderem Beschränkung der Wohlfahrtsbezüge auf 5 Jahre).

Genauso wie es keinen Sozialismus mit menschlichem Antlitz gibt, gibt es auch keinen menschlichen Kapitalismus.
Und es eine "marktkonforme Demokratie" gibt es auch nicht, es gibt nur einen demokratiekonformen Markt.
Aber da in der Politik das Image des Botschafters und nicht der Inhalt der Botschaft zählen, merken wir vermutlich erst, wenn es zu spät ist.


QuoteEasyReiter #4.12

Das ist mir zu dünn. Bevor sie fleißige Steuerzahler wurden, haben diese 5% sämtliche fundamentalen Regeln gemacht, die ausschließlich ihnen selbst dienlich waren und nebenbei die schönsten Schollen erworben. Sie waren lediglich durch den Umstand, dass sie anschließend Geld in die Stadtkasse gezahlt haben, plötzlich systemrelevant. Jetzt sind sie weg und haben offensichtlich keinerlei tragfähige Struktur hinterlassen, die auch ohne sie funktioniert. Den restlichen 95% traue ich schon zu, dass sie sich untereinander einig werden können und sich gegenseitig versorgen. Wenn es nur am Geld hängt, ist etwas fundamental kaputt. Eigentlich wünsche ich mir, dass diese Personen noch lange in den Hamptons, Vermont, Montana, Folorida oder sonstwo bleiben. Das würde sich nämlich auch ohne Investmentberater wieder eingrooven, es käme tatsächlich auf einen Versuch an. Aber diese "Helden/Heldinnen" können meiner langjährigen Erfahrung nach nicht lange die Füße stillhalten, spätestens vor Weihnachten wollen die wieder ihr busy Business machen und sich vom Rest der Bevölkerung feiern lassen. Sie haben ja auch nichts anderes gelernt... Und wie mein Vor-Kommentar bereits treffend feststellte: "Same Deal in Germany", wenn auch zum Glück nicht ganz so krass wie "drüben".


QuoteCarlitoJ

Literaturtipp - Jeremiah Moss: Vanishing New York

Eine großartige präzise und dabei sehr gut zu lesende Analyse des Wandels der Stadt.
Zum Artikel passender Untertitel: How a Great City lost Its Soul.


Quoteeurobaer #11

NYC in der corona-Zeit als Bilderbuchbeispiel wie grenzenloser Kapitalismus eine Gesellschaft spaltet. Aber gerade NYC kennt das ja seit über 100 Jahren.


QuoteHebenstritz #16

Wo liegt denn das Problem? Ok, die Reichen haben bestimmte Stadtteile zu teuren und auffälligen Gegenden gemacht. Wenn 5% der Bevölkerung erstmal weggezogen sind und das zu einem Thema gemacht wird, scheint das aber kein großer Anteil an der Gesamtbevölkerung zu sein.

Was erwartet man denn? Eine Stadt mit verrauchten Kneipen und Billigläden mit 99% Durchschnittsverdienern, während das übrige 1% Gutverdiener hier und da mal eine Luxuswohnung zwischendrin bewohnt, aber gerne dem Einkommen angemessene Steuern zahlen und fleißig spenden soll?

Das klingt eher stark nach Sozialneid und Frust über das eigene Leben, als dass die Reichenviertel die Stadt töten. Wie kann man denn die finanziellen Vorteile durch Wohlhabende für das städtische Sozialwesen wollen, aber gleichzeitig verlangen, dass die Reichen auf ihre speziellen Vorlieben wie In-Lokale verzichten?

Der Artikel zeigt wohl eher eine ziemlich peinliche Doppelmoral. Was würde denn positiv verbessert, wenn die schicken Luxus-Wohntürme zu Wohntürmen für zuziehende Geringverdiener würden? Die In-Lokale zu Pommesbuden?

Eine Stadt ohne Reiche, also ohne Subventionsmittel, geht finanziell zugrunde, ist die Aussage des Artikels. Aber Hauptsache, man kann wieder in der verrauchten Kneipe sitzen?


QuoteEinerderganzgroßenTourenklassiker #19

"Die Reichen haben New York getötet"

Nicht, dass ich besonders links wäre, es ist der hemmungslose Kapitalismus, der New York und andere Städte zerstört hat. Die Reichen sind ein Symptom. Es ist hemmunglose Gier, die die Gentrifizierung antreibt und ein System das es zulässt.

Unterstützt von den Notenbanken, die eine Geldschwemme erzeugen, von denen die profitieren, die sowieso schon viel haben. In kleinerem Maßstab sieht man auch hier, wie die Immobilienpreise und in Folge Mieten seit "what ever it takes" (2012) durch die Decke gegangen sind und die Gesellschaft gespalten wird in Leute die eine Immobilie haben und solche, die sich keine mehr leisten können und den hohen Mieten ausgeliefert sind.

Die USA sind da natürlich sehr viel weiter auf dem Weg. ...


Quotegerhen #20

NY hat schon immer von den reichen gelebt, ohne sie gäbe es kein NYC. Daher ist diese Aussage etwas sinnlos, dass der Reichtum NY getötet hätte.
Wer es vorzieht, nicht mit Reichen in der Nachbarschaft zu leben, der kann nach Detroit ziehen, da hat er diese Probleme ganz sicher nicht.
Ohen das Geld der reichen Bürger wäre NYC niemals das geworden, was es ist, das scheint die Autorin völlig zu übersehen.


Quotedeep_franz #21

Der Markt regelt alles zum Besten. War nicht so das Credo und die Lobpreisung? ...


QuoteRentierhund #24

...man muss es vielleicht nicht als "vorwurf" lesen, sondern als empirisch belastbare zustandsbeschreibung: die reichen und superreichen verlassen das sinkende schiff, derweil die armen verrecken.
das sind im übrigen keine neue erkenntnisse, sondern so etwas ist auch hinsichtlich der ökologischen krise zu beobachten. die reichen kaufen weltweit land, teilweise sogar ganze inseln, schaffen sich da ihre eigenen refugien - und wenn die klimakatastrophe über die menschheit hereinbricht und dieselbe hinwegrafft, dann werden sie dort noch einige generationen lang überleben. und was corona anbelangt, so ist die lage geradezu dystopisch. ein new yorker arzt merkte jüngst an: ,,Es sind nicht die Reichen – diese Krankheit tötet die Armen. Sie nennen es ,wahllos'. Das ist es aber nicht. Die Armen sterben, weil sie ihr Haus verlassen und zur Arbeit gehen müssen."
und all das sind keine vorwürfe, sondern schlicht wirklichkeits-beobachtungen und ihre wiedergabe. wenn man die aber nun als vorwurf begreift, dann sollte man einmal darüber nachdenken, was es mit diesen beobachtungen auf sich hat, wenn man sie bewerten würde...


QuoteSabine K. #27

Das ist ein Phänomen, das leider weltweit ststtfindet. Hier kann nur gute Städtebaupolitik sowas verhindern. Ich lebe in München. Auch hier wird ein Stadtteil nach dem anderen von Investoren übernommen, luxussaniert und hochpreisig vermietet. Es fing mit Schwabing an (ehemals Künstlerviertel), Haidhausen, Glockenbachviertel, jetzt sind Westend und Untersendling dran. Arbeiterviertel, Künstlerviertel. Die durch genau ihre Mitbewohner einen besonderen Charme bekommen haben und dadurch interessant wurden für Investoren.
Und die wenig - aber auch normal Verdienenden werden inmer weiter an den Rand gedrängt, die Viertel verlieren ihren Charme. ...


QuoteTertius #29

All jene hier im Forum, die die Reichen verteidigen, die Verständnis dafür äußern, dass sie sich vom Acker machen und während der Corona-Krise lieber gesund und ungefährdet am Pool in den Hamptons liegen, als sich der Gefahr New Yorks auszusetzen, haben natürlich recht.
Wer könnte schon erwarten, dass jemand mit viel Kohle aus Solidarität mit der armen Unterschicht in NY bleibt und sich freiwillig ansteckt.
Und dennoch haben die Verteidiger hier im Forum nichts verstanden.
Es geht nämlich garnicht darum, von den Reichen zu fordern, dass sie sich gefälligst genauso anzustecken hätten, wie die Armen.
Es geht (1.) um eine Analyse, was geschieht, wenn man es ohne Kontrolle und politische Regulierung zulässt, dass Finanz-Heuschrecken über eine Stadt herfallen, sich alles einverleiben und sie sich bei drohender oder eintretender Gefahr einfach wieder selbst überlassen.
Und es geht (2.) darum, dass diese Leute von ihren politischen Fürsprechern davon befreit sind, sich an den Kosten des Gemeinwesens angemessen zu beteiligen.
Wenn hier in unserem Land von der Finanzelite und ihren politischen Unterstützern gegen Mietendeckel polemisiert wird, geht das in exakt dieselbe Richtung. ...


QuoteSo denke ich dazu #29.2

Ja, den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf...

Jeder ist seines Glückes Schmied. Und sucht sich selbst den Ort seines Glückes.

Warum können Investoren/Finanz-Heuschrecken über eine Stadt herfallen, sich alles einverleiben und sie sich bei drohender oder eintretender Gefahr einfach wieder selbst überlassen?
Was passiert wenn dort wo "gentrifiziert" wird keiner hin will?
Das Problem ist Angebot und Nachfrage.

Sie präferieren sozialistische Strukturen.
Nur - dann gibt es keine Investoren und Reiche. Und keine neuen Häuser.
Nur graue zerfallene Bauten.
Hatten wir schon.
'49- '89.


QuoteBenjaminWoxbrandt #41

Erstaunlich, wie gering hier im Kommentarbereich die Kompetenz zum Erkennen von sozialpolitischen und ökonomischen Zusammenhängen ist. Dass die Eigner großer Kapitalmengen erst durch überflüssige Bullshit-Jobs wie Vermögensberater oder Investmentbanker zu diesem Kapital geworden sind, ist doch einfach zu sehen, dass sie mit diesem Kapital Menschen verdrängen, deren Arbeitsinhalt nicht Bullshit ist (Krankenschwestern, Handwerker, Lehrerinnen), ebenso, und dass das alles mit einer hochproblematischen instrumentellen Ökonomisierung unserer Gesellschaft zusammenhängt, ist auch ganz gut zu erkennen.
In welcher Welt leben Sie denn, dass Sie für Menschen sympathisieren, die auf abstruse Weise Geld vermehren und mit ihren Hochhäusern den anderen die Mittagssonne wegnehmen können?


QuoteU. Hermes #50

Wenn die Strukturen so kaputt sind, dass die Reichen auf ungesteuerte Weise die Armen ausbeuten, dann ist das so. NY war nie anders und genau das wurde international als besonders hipp gefeiert.

Ich war 2014 das letzte Mal da und habe diverse soziale Einrichtungen besucht, u.a. einen Shelter für Obdachlose in Harlem. Gewohnt habe ich in Chinatown.
Das war absehbar und die Reaktion der Reichen, denen alles egal ist, auch.


...

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Quote[...] Es sind die glücklichsten Hühner der Welt. Das zumindest behauptet Pietro Cicognani. Der Architekt mit einem selbst erklärten Faible fürs Barock hat sich darauf spezialisiert, die Wünsche sehr wohlhabender Auftraggeber zu erfüllen. Und weil seine Klientel die Hühnerhaltung als Hobby entdeckt hat, entwirft Cicognani nun Luxushühnerställe.

Sein bisheriges Meisterwerk steht in den Hamptons, New Yorks Goldküste, auf einem "himmlischen Stück Land", wie die High-Society-Postille Town & Country jüngst zu berichten wusste. Es gehört zum Anwesen von Katharine Rayner, Milliardenerbin des Kabelanbieters Cox, deren Tätigkeit in dem Bericht als "Wohltäterin" beschrieben wird. Ihre beachtlichen Ressourcen steckt sie nun zum Teil in den Erhalt rarer Hühnerrassen.

Bei seinem Entwurf für den Federviehpalast ließ sich Cicognani angeblich vom Chinesischen Pavillon von Sanssouci inspirieren, dem Potsdamer Lustschloss von Friedrich dem Großen. Fast wären die Vögel allerdings aus ihrem stilvollen Heim hinausgeflogen, weil Rayner den Bau so begeisternd fand, dass sie ihn als Homeoffice nutzen wollte. Doch dann überwog ihre Liebe zu den Tieren und die Wohltäterin verzichtete.

https://www.townandcountrymag.com/leisure/real-estate/a39483810/chicken-coop-architect-pietro-cicognani/

https://www.zeit.de/thema/friedrich-ii

Dagegen zeigten die New Yorker Polizisten keinerlei Nachsicht, als sie am vergangenen Mittwoch ein weiteres Zeltlager von Obdachlosen räumte. Acht Personen wurden dabei verhaftet, die meisten davon Aktivisten, die versucht hatten, die Räumung zu verhindern. An einem der Zelte hing ein Schild mit der Aufschrift: "Enthält ein menschliches Wesen, bitte nicht wegwerfen."

https://twitter.com/isabelle_leyva/status/1515329762604072968

https://www.nytimes.com/2022/05/04/nyregion/nyc-homeless-tompkins-square-park.html

Die Zahl dieser Zeltlager in der Stadt hat während der Pandemie zugenommen: in Brooklyns Prospect Park, unter Highway-Brücken, auf Bürgersteigen vor Kirchen. New Yorks neuer Bürgermeister Eric Adams hat angeordnet, die Camps notfalls mit Gewalt zu räumen. Adams, ein ehemaliger Polizist, sieht darin offenbar die Lösung für das wachsende Problem der Obdachlosigkeit. Wenn sein Kalkül dabei sein sollte, die Menschen, die auf der Straße leben, in die Obdachlosenheime zu zwingen, dann ist das bisher nicht gelungen. Seit März wurden 710 Zeltstädte geräumt, aber nur 39 der dort Lebenden waren bereit, in ein Obdachlosenheim zu gehen. 

https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-06/new-york-buergermeisterwahl-eric-adams-konservativ-polizei

https://www.nytimes.com/2022/05/02/nyregion/new-york-evictions-cases.html

https://www.nydailynews.com/news/politics/new-york-elections-government/ny-nyc-mayor-adams-homeless-encampment-39-placements-20220503-y7qgyro5avdenc7b2ku2no5hoa-story.html

Die Heime, die meist von gemeinnützigen Organisationen im Auftrag der Stadt betrieben werden, sind berüchtigt für Gewalt und Chaos, die dort herrschen. Für manche sind sie allerdings ein gutes Geschäft. Im vergangenen Jahr deckten Reporter der New York Times auf, wie Victor Rivera, der Chef einer gemeinnützigen Organisation, die eine ganze Reihe solcher Heime betrieb, über Jahre die Stadt betrogen hat.

Riveras Bronx Parent Housing Network erhielt seit 2017 über 274 Millionen Dollar aus den öffentlichen Kassen. Davon zweigte er mehr als eine Million ab, mit denen er Immobilien, darunter ein 780.000 Dollar Anwesen mit beheiztem Swimmingpool mit Wasserfall finanzierte. Nach Angaben von ehemaligen Heimbewohnerinnen nutzte er seine Position zudem, um die Frauen sexuell zu missbrauchen. Das berichteten Betroffene den Reporterinnen.

https://www.nytimes.com/2021/02/07/nyregion/victor-rivera-bronx-homeless.html

Traurigerweise ist Rivera kein Einzelfall. Die Betreiberin eines anderen Heims mit dem glanzvollen Namen Millenium Care gestand etwa im vergangenen November, mehr als zwei Millionen Dollar veruntreut zu haben. Sie nutzte das Geld, das die New Yorker Steuerzahler ihr anvertrauten, um in Luxuskaufhäusern wie Bergdorf Goodman und Bloomingdale's shoppen zu gehen und sich Schuhe bei Ferragamo und Manolo Blahnik zu besorgen.

https://www.nytimes.com/2021/11/23/nyregion/ethel-denise-perry-millennium-care-fraud.html

Warum gelang es diesen korrupten Figuren, sich über Jahrzehnte unbehelligt zu bereichern? Die bittere Antwort ist wohl, dass sie eine scheinbar einfache Lösung für ein Problem bieten, an dem sich nicht erst Adams als Bürgermeister abarbeitet. New York ist zu teuer für einen wachsenden Anteil seiner Bewohner. Und die Lage spitzt sich zu. Die Mieten sind im vergangenen Jahr im Schnitt um 33 Prozent gestiegen. 

https://www.nytimes.com/2022/03/07/nyregion/nyc-rent-surge.html

Der extreme Sprung spiegelt die erholte Nachfrage, nachdem die Pandemie in 2020 einen kurzfristigen Exodus ausgelöst hatte. Sicher nutzen vor allem große Immobilienkonzerne die wieder hohe Nachfrage, um mehr zu kassieren und Verluste wettzumachen. Doch es ist nicht zu leugnen, dass Wohnraum notorisch knapp ist in New York, auch weil Bauen in der Metropole extrem teuer ist. Tatsächlich gilt New York City diesbezüglich als eine der teuersten Städte der Welt. 

https://estimationqs.com/building-costs-per-square-foot-in-the-state-of-new-york-usa2/

Wahr ist auch, dass die Betriebskosten gestiegen sind, für Heizung, Strom und Handwerker. Nach den Sturmschäden durch den Hurrikan Ida, der vergangenen Sommer durch New York fegte, haben die Versicherungen ihre bereits hohen Prämien weiter angehoben. Und die Stadt hat die Grundsteuer deutlich erhöht. Das bringt vor allem kleinere Vermieter in Bedrängnis. Es ist zu befürchten, dass bald noch mehr New Yorker auf der Straße landen. Nach dem Ende des Moratoriums, das den Rauswurf von Mietern während der Pandemie verbot, melden die Gerichte nun eine neue Flut von Räumungsklagen.

https://www.thecity.nyc/2022/4/11/23021096/adams-landlords-hope-for-rent-hike-regulated-apts

Adams will als Antwort auf die Misere noch mehr Heime im Auftrag der Stadt bauen lassen. Dafür hat er angekündigt, 171 Millionen Dollar bereitzustellen. Gleichzeitig hat der Bürgermeister erfolgreich dafür gekämpft, den Etat für die Polizei wieder deutlich anzuheben. New York's Finest, wie sich die Cops gerne nennen lassen, erhalten 465 Millionen Dollar mehr. Insgesamt beläuft sich das Jahresbudget der New Yorker Ordnungshüter damit auf knapp zehn Milliarden Dollar.

Es ist müßig, darüber zu spekulieren, was sich mit einem solchen Betrag in Sachen Wohnungsnot tun ließe. Fest steht, weder mehr Mittel für Obdachlosenheime noch für die Polizei beseitigen die Ursachen, die so viele Menschen in der reichsten Metropole der USA unter Plastikplanen im Park enden lässt. Wären sie doch nur Hühner in den Hamptons.



Aus: "Friede den Hühnerpalästen, Krieg den Zeltstädten" Eine Kolumne von Heike Buchter (9. Mai 2022)
Quelle: https://www.zeit.de/wirtschaft/2022-05/usa-mieten-new-york-wohnungsnot-obdachlosigkeit/komplettansicht

QuoteEmil Galotti #19

Nicht so vertraut mit den Verhältnissen an der Ostküste, habe ich die Entwicklung der Obdachlosigkeit im Raum Los Angeles ein wenig betrachten müssen.

Waren vor 30 Jahren oder so vereinzelte Zelte oder Kartonbehausungen zu entdecken, hat sich diese Erscheinung zu einem unvorstellbaren Problem entwickelt. Ganze Straßenzüge sind von ,,Notunterkünften" überzogen auch in prominenter Lage, an den Vorzeigestränden findet dies statt, macht das Leben der Anwohner zu Hölle.

Die Stadt und der Bezirk LA geben Milliarden für Maßnahmen aus, das Leid der Leute zu verringern, als auch die Belastungen für die Bürger zu reduzieren, es werden Nachtverbote zum Betreten der Parkanlagen erlassen, ja selbst das sitzen(liegen) auf einer Parkbank ist nach Einbruch der Dunkelheit verboten, ebenso das Belagern von Einfahrten und Eingängen vor den Wohnhäusern.

Man hat Siedlungen gebaut, Hotels umgewidmet, Heerscharen von Sozialarbeitern, die auch aus Freiwilligen bestanden, aufgeboten, um der Lage Herr z werden, ein durchschlagender Erfolg stellt sich nicht ein, die Zahlen steigen, auf über 80 000 allein, von denen rund 1000 Menschen im Jahr aus den unterschiedlichsten Gründen versterben(Krankheiten, Sucht, Gewalt).

Viele der Menschen lehnen jegliche Hilfe ab, können ein Dach über dem Kopf nicht ertragen, haben durch Drogenkonsum ihren Verstand verloren.

Ein ergiebige Quelle für die in unseren Augen unfassbaren Verhältnisse in einem der reichsten Staaten der USA bietet die Los Angeles Times.


Quotespiegelwechsler #19.1

Was ist so besonders daran, wenn von 80.000 Menschen 1.000 im Jahr sterben?


QuoteEmil Galotti #19.2

Aus meiner Sicht ist diese Zahl schon außergewöhnlich und erschreckend zugleich, verstirbt doch niemand von denen nach einem erfolgreichen Leben im hohen Alter, sondern unter erbärmlichen Bedingungen auf der Straße.

Habe ich versucht auch so zu formulieren, scheint aber schief gegangen zu sein.


Quotecave felem #19.3

--- es werden Nachtverbote zum Betreten der Parkanlagen erlassen, ja selbst das sitzen(liegen) auf einer Parkbank ist nach Einbruch der Dunkelheit verboten, ebenso das Belagern von Einfahrten und Eingängen vor den Wohnhäusern ---

Durch Vertreibungen lösen sich die Leute ja nicht in Luft auf.

--- ein durchschlagender Erfolg stellt sich nicht ein ---

Offensichtlich sind die bisherigen Maßnahmen ungeeignet und/oder - gerade in Zeiten von Corona - auch unzureichend.

--- Viele der Menschen lehnen jegliche Hilfe ab ---

Wenn dem so ist, ist es ein Zeichen dafür, dass die Maßnahmen ungeeignet sind. Oft genug ist eine derartige Äußerung aber lediglich ein Versuch, den Obdachlosen selbst die Schuld an ihrer Lage zu geben.


QuoteEmil Galotti #19.4

Ich habe aufgrund der Reisebeschränkungen, die aktuelle Situation durch Corona nicht im Blick, die Lage dürfte sich aber verschlimmert haben, die Kriminalitätsraten schwerer Delikte sind in fast allen Großstädten der USA auf Rekordhöhen gestiegen.

Viele Maßnahmen, das Problem der Obdachlosigkeit zu reduzieren, sind scheinbar in der Tat ziemlich unwirksam, oder eben gescheitert.

Aber es sich jetzt einfach zu machen, der Gesellschaft die Schuld am Schicksal der Betroffenen zuzuschieben, trifft den Nagel nicht auf den Kopf.

Man will helfen, anstatt alle wegzusperren, aber ein Patentrezept wurde noch nicht gefunden, auch weil viele der ,,Heimatlosen" ihre Sozialisation verloren haben.


QuoteTJ #26

Schlimm. Turbokapitalismus im Endstadium.


QuoteEmanuel Lasker #26.1

Parteien wie FDP und AfD nennen das ,,Freiheit".


QuoteRyzard #26.2

Ich dachte, in New York regieren die Demokraten!


QuoteGuybrush78 #31

Es scheint leider auch im Menschen inhärent zu sein, dass es vor allem um das Streben nach dem persönlichen "Glück" (Wohlstand, Macht, Geld) geht, ohne das Einbeziehen vom Allgemeinwohl oder jeglichen moralischen Kompass. Die USA zeigt hier sehr gut die Extreme davon, wo man hier auch schon die Auswüchse davon sieht. Gerade am Immobilienmarkt zeigt sich das sehr gut...


QuoteArthur Philipp Dent #33

Erschütternd, wie man mit Obdachlosen Geld scheffelt, und die soziale Zitrone bis zum letzten Tropfen auspresst. Wer auf der Straße lebt wird schon grundsätzlich als kriminell angesehen, die Eigentümer, die die Menschen mit den Mietpreiserhöhungen aus Ihren Wohnungen drängen sind hochangesehen ...


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