• Welcome to LINK ACCUMULATOR. Please log in.

Stadtgeschichte - Hamburg

Started by Link, January 03, 2016, 01:05:47 PM

Link

Hamburg
https://de.wikipedia.org/wiki/Hamburg

Die Geschichte Hamburgs reicht bis zum Beginn des 9. Jahrhunderts zurück. Hamburg, als Stützpunkt zur Missionierung der Sachsen gegründet, wurde seit dem Mittelalter einer der bedeutendsten Handelsplätze Europas. Neben der günstigen Lage des Hamburger Hafens stärkte die jahrhundertelange politische Unabhängigkeit als Freie und Hansestadt die Entwicklung Hamburgs zur zweitgrößten Stadt Deutschlands nach Berlin.
https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Hamburgs

---

"Hafen, Flut und Feuerstürme - Hamburgs Geschichte" Teil 1: 1842-1914 Doku (2003)
Hamburgs Geschichte ist bislang in keiner großen Dokumentation dargestellt worden. Der Zweiteiler ,Hafen, Flut und Feuerstürme" erzählt von den Jahren 1842 - 1945, vom Großen Brand 1842 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945. Es sind die kleinen Geschichten, die sich in den großen Ereignissen verstecken und die ein neues Bild geben von dem, was in dieser Stadt geschah, was sie prägte und ihre Menschen bewegte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Hamburg eine ,Boomtown". Die Stadt hatte sich auf dem Weg dorthin schweren Herausforderungen stellen müssen, aber noch schwerere lagen vor ihr, von denen der zweite Teil der Dokumentation berichtet. Zwei Weltkriege, dazwischen eine kurze Zeit des Aufschwungs, der Demokratie, die aber sehr bald im Naziterror endete. Gauleiter und Reichsstatthalter Karl Kaufmann führte die Stadt in die Zerstörung, in den Feuersturm, in das verheerende Bombardement im Zweiten Weltkrieg. Und er führte durch Jahre der Verfolgung der Juden und Andersdenkender. ,Führerstadt" sollte Hamburg werden, nach Hitlers Willen. Monumentalarchitektur am Elbufer, erbaut mit Ziegeln, die Häftlinge im KZ Neuengamme brennen mussten. Erzählt werden neue spannende Geschichten dieser Jahre, mit teils nie gezeigtem Bildmaterial. Eine Dokumentation, die einen neuen Blick auf die bewegte Geschichte dieser zweitgrößten deutschen Stadt wirft. ...
https://www.youtube.com/watch?v=tthxqq1wJwg

---

"Alltag in Trümmern: Hamburg nach dem Feuersturm" (Doku, ZDF)
Kinder fahren Rollschuh zwischen Trümmern. Familien richten sich in den Kellern zerstörter Gebäude ein. Im Sommer 1948 ist Hamburg noch vom Feuersturm gezeichnet, doch es herrscht Aufbruchstimmung. Ein seltener Farbfilm dokumentiert eine beinah gelöste Atmosphäre. Die Aufnahmen des schwedischen Filmteams zeigen einen besonderen Sommer. Es ist eine Zeit des Neuanfangs, eine Zeit, in der eine Zukunft wieder möglich wird. Zeitzeugen berichten, wie sehr sie diese Zeit geprägt hat. ...
https://youtu.be/8DDADFA0kbU

---

Stunde Null in Hamburg - 3. Mai 1945
Hamburg nach der Kapitulation. Die Stadt ähnelt einer Ruine, vielerorts stehen nur Fassaden.
Luftaufnahmen von der Innenstadt und dem Hafen: u.a. Rathausmarkt, Hamburger Rathaus, Kirchen, Hauptbahnhof, Binnenalster, Mönkebergstrasse, Elbbrücken
Ausschnitte aus den Episoden 3 und 4 der Dokumentationsreihe "Spirit of Hamburg"

https://www.youtube.com/watch?v=yDsWGWPLmu4


"Vor 80 Jahren: Ein Feuersturm vernichtet Hamburg" (21.07.2023)
Im Juli 1943 starten die Alliierten massive Luftangriffe auf Hamburg. Sie beginnen in der Nacht zum 25. Juli und lösen ein Inferno aus. Im Feuersturm sterben Zehntausende Menschen, ganze Stadtteile werden völlig zerstört.
"Operation Gomorrha": Unter diesem Codenamen im Zweiten Weltkrieg starten Briten und US-Amerikaner in der Nacht vom 24. auf den 25. Juli 1943 eine Reihe von schweren Luftangriffen auf Hamburg. Zunächst trifft es die westlichen Stadtteile Altona, Eimsbüttel und Hoheluft, die durch Flächenbrände verwüstet werden. Am 27. Juli 1943 um 23.40 Uhr ertönt erneut Fliegeralarm. Die Einwohner der 1,5-Millionen-Stadt reagieren sofort und suchen die vermeintlich schützenden Keller und Bunker auf. Doch was die Menschen in der Nacht zum 28. Juli erleben, übertrifft alles bislang Vorstellbare. Das Inferno des Feuersturms zerstört weite Teile im Osten der Elbmetropole - die Spuren sind bis heute sichtbar. ...
https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/Vor-80-Jahren-Ein-Feuersturm-vernichtet-Hamburg,feuersturm100.html

---

Filmaufnahmen über und aus Hamburg 1948
https://youtu.be/tIZagJY4S2Y

---

Hamburg 1948 - Filmaufnahmen in Farbe
https://youtu.be/Qpu-zqDbnN0

---

Filmaufnahmen über und aus Hamburg 1951-1952
Sicherer S-und U-Bahn-Verkehr in den Nachkriegsjahren...
https://www.youtube.com/watch?v=6YLpayb3mOM

---

Filmaufnahmen über und aus Hamburg 1956 - 1957
Februar 1956 der kälteste Winter seit Menschengedenken
Hamburger Funkamateure kommunizieren
über Kurzwelle mit der Welt
Auftakt zur Bockbiersaison 1957
Der NDR startet sein Reginalprogramm

https://www.youtube.com/watch?v=EC784dcdkRY

---

Filmaufnahmen über und aus Hamburg 1962
1. Flutkatastrophe am 16. Februar 1962
Ausmass der Überflutungen und Hilfsmassnahmen
2. Firmenzusammenbruch der Schlieker-Werft
3. Spiegel-Affäre: Vorwurf des Landesverrats
Rücktritt von Verteidigungsminister Franz-Josef Strauss
https://www.youtube.com/watch?v=q3F49XEhFXU

---


"Flutkatastrophe Hamburg 1962"
Situation in Hamburg am 16. Februar 1962
Sturmwarnung erreicht die meisten Hamburger abends nicht mehr
Nachts tritt das Hochwasser über die Deiche und verursacht Deichbrüche
Weitläufige Überflutungen in elbnahen Stadtteilen
300 Flutopfer in Wilhelmsburg und Waltershof
Innensenator Helmut Schmidt organisiert Hilfsmassnahmen
Bundeswehr und allierte Streitkräfte retten mit Hubschraubern und Sturmbooten
Bilder vom Schauplatz der Katastrophe
Trauerfeier für die Opfer der Fluten
Errichtung von Hochwasserschutzanlagen
Katastrophenschutzmassnahmen für die Bevölkerung

https://www.youtube.com/watch?v=TliHYytyRlQ


"Dokumentation: ZDF-History: Sturmflut in Hamburg"
Hamburg im Februar 1962: Das Tief "Vincinette" verursacht in Norddeutschland die folgenreichste Sturmflut der Bundesrepublik.
In Hamburg brechen Deiche, allein dort sterben 315 Menschen, mehr als 70 000 werden obdachlos. Die Flut verursacht in der Hansestadt einen Schaden von rund 873 Millionen Mark.

https://www.youtube.com/watch?v=SefKi_PByz0


---

Die 70er Jahre im Hamburger Hafen
Porträt eines Universalhafens: Wunderbarer Imagefilm des Hamburger Hafens im typischen Stil der 1970er Jahre.
https://youtu.be/ULzF5_zKdvM



Link

"Mitte Altona: Altona wird richtig groß" Martin Petersen (18. April 2016)
In Hamburg entsteht gerade ein komplett neuer Stadtteil: Mitte Altona. Drumherum gibt es aber noch mehr Bauprojekte, mit denen Altona ein neues Zentrum bilden wird. ... Am Ende – dreißig Jahre in die Zukunft geschaut – wird in Altonas Norden ein großer neuer Stadtteil für 10.000 bis 12.000 Menschen entstanden sein. Der neue Bahnhof Diebsteich wird sich nicht mehr im Nirgendwo befinden, sondern inmitten mehrerer dicht bewohnter Straßenzüge. Wer auf den Stadtplan schaut, entdeckt nicht nur die beschriebenen Neubaugebiete Mitte Altona und das Holsten-Areal, sondern bemerkt auch, wie nah das neue Bahnhofsviertel am Zentrum von Eimsbüttel liegen wird, das schon heute eines der lebendigsten Gegenden der Stadt ist. Auch wenn die Kieler Straße noch wie eine Schneise dazwischen liegt: Mit dem Lückenschluss zwischen Eimsbüttel und Altona entsteht ein neues urbanes Zentrum. ...
http://www.zeit.de/hamburg/politik-wirtschaft/2016-04/altona-nord-stadtteil-hamburg-stadtentwicklungsprojekt/komplettansicht

Quoteambjoernsen
#1  —  vor 21 Stunden 1

Schön geschriebener Artikel! Wäre dieser nicht in der Zeit erschienen, könnte man als Auftraggeber das Hamburg-Marketing vermuten. Völlig kritiklos wird hier über den sog. Drittel-Mix für Neubauprojekte berichtet, auf den die tonangebenden Hamburger Sozialdemokraten besonders stolz sind. Was bedeutet diese Mischbebauung nach den Regeln der Mathematik? 1/3 Eigentumswohnungen, 1/3 freier Wohnungsbau und 1/3 Sozialwohnungen, die irgendwann aus der Preisbindung herausfallen. Macht nach Adam Riese: 2/3 der dort entstehenden Immobilien sind den Wohlhabenden und Betuchten vorbehalten. Und das in einer Stadt, in der sich selbst Normalverdiener kaum mehr die horrenden Mieten leisten können. Was gibt es da bitte zu jubeln?


QuoteCarl mit Zeh
#1.1  —  vor 4 Stunden

Wohnraum für über 10.000 Menschen, die irgendwo unterkommen müssen. 100% sozialer Wohnungsbau hatte man in der Vergangenheit häufiger in der Stadt. Die Ergebnisse möchte man nicht wiederholen. Und Nimby-Attitüden sorgen primär für steigende Mieten durch Knappheit. Alternativ wird die Altbauwohnung in Eimsbüttel oder Ottensen zur Eigentumswohnung umgewidmet.


Quotelandab
#3  —  vor 20 Stunden 4

Und häßlich wird die neue Bebauung, daß es einem die Sprache verschlägt. Dafür wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben und die Gewinner präsentieren die immergleichen Scheißbauklötze, einfach widerwärtig.

http://bechtloff-steffen.de/neue-mitte-altona-block-1/


QuoteEternit
#4  —  vor 17 Stunden 1

Stadtentwicklung ist ja wie die Fußballnationalmannschaft nichts für Nationaltrainer oder Experten sondern etwas für jedermann. Wir alle wissen nicht nur alles, wir wissen auch alles besser! Ich auch. Ich glaube z.B. zu wissen, dass Sozialwohnungen tatsächlich nach 30 Jahren aus der Mietpreisbindung rausfallen können. Müssen sie aber nicht. Ob die Mieten, der hier umstandslos als "widerwärtig" bezeichneten Saga-Wohnungen, in 31 Jahren tatsächlich nur für "Betuchte" bezahlbar sein werden, darf bezweifelt werden. Und wieviele Sozialwohnungen sollen es denn sein statt 33 Prozent? 50 Prozent? 100 Prozent? Kurz gesagt: Diese Stadterweiterung mitten in der Stadt ist eine Riesenchance. Schön, dass nicht alle Projekte immer zerredet werden.


...



Link

#2
"St. Pauli: Der alte Kiez"
Hamburg-St. Pauli wandelt sich rapide: Vom Spelunken-, Sex- und Alternativmilieu zum Partyviertel. Die Fotografin CP Krenkler hat etwas vom alten St. Pauli festgehalten. ...
http://www.zeit.de/hamburg/2016-07/st-pauli-hamburg-gentrifizierung-esso-haeuser

---

"Frühzeit des Knipsens - Hamburg schönfotografiert" Frank Keil (9. 9. 2015)
Das Museum für Hamburgische Geschichte widmet sich dem Wandel der Stadt im Auge ihrer Fotografen. Und in den Wünschen ihrer Auftraggeber.
Am Anfang steht ein Fotoschatz: Der Schatz des Fotografen Georg Koppmann, der seit Mitte der 1870er-Jahre die baulichen Veränderungen der Stadt Hamburg dokumentierte – im Auftrag der Baudeputation der Stadt. Koppmann, symbolträchtig im Jahr des großen Hamburger Brandes von 1842 geboren, als mehr als ein Viertel des Hamburger Stadtkerns zerstört wurde und neu aufgebaut werden musste, wurde zunächst Schlachter, war doch auch sein Vater Schlachter gewesen. Doch diese Tätigkeit wollte ihn offenbar nicht ausfüllen, und er eröffnete 1865 ein Fotoatelier: am Neuen Wall in der Hamburger Innenstadt gelegen. ...
https://www.taz.de/!5226540/


"Industrialisierung: Als das alte Hamburg verschwand" (1. September 2015)
Umbruch im 19. Jahrhundert: Aus der heutigen Innenstadt verschwanden die alten Wohnhäuser – Industrie und Büros folgten. Zwei Fotografen haben das dokumentiert.  ...  Noch vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges und dem Ende des Kaiserreichs hatte Hamburg bereits den größten Teil seiner alten Bausubstanz verloren. Der Brand von 1842, dann ab 1870 Industrialisierung, Eisenbahnen und Hafenerweiterung: Die Stadt wuchs und alles Alte verschwand damit. Die Fotografen Georg Koppmann und Wilhelm Weimar hielten im Auftrag der Stadt diesen Wandel im Bild fest. ...
http://www.zeit.de/hamburg/stadtleben/2015-08/hamburg-geschichtsmuseum-historisch-fs


Stadt Bild Wandel: Fotografie in Hamburg 1870-1914 / 2014
Taschenbuch von Stiftung Historische Museen Hamburg (Herausgeber)
ISBN-10: 3885060558, Verlag: Junius Hamburg; Auflage: 1 (9. Juni 2015)

---


LEICHEN IM KELLER - HAMBURGS KOLONIALES ERBE
In dieser Multimediareportage sprechen Wissenschaftler, Aktivisten, Politiker und Wirtschaftsvertreter über die koloniale Vergangenheit Hamburgs.
https://fink.hamburg/snowball/hamburg-als-drehscheibe-des-kolonialismus/


Link

#3
Bildband: Licht über Altona. Fotografien 1954., Dombrowski, Herbert.
Verlag: Hamburg, Dölling und Galitz, (1997)
ISBN 10: 393080249X ISBN 13: 9783930802494
Mit 80 ganzseitigen s/w Fotografien. Der Fotograf Herbert Dombrowski erhielt 1954 von der Wohnungsbaugesellschaft Neue Heimat den Auftrag, das Sanierungsgebiet im östlichen, durch den Krieg stark zerstörten Altona vor dem Abriß zu fotografieren - die dabei entstandenen Aufnahmen sind kostbare Zeugnisse des alten Altona. ...

-


Quote[...] Hamburgs SPD-Finanzsenator hat ein Jahr verstreichen lassen, bevor er die Warburg Bank zu Rückzahlungen wegen Cum-Ex-Betrügereien, also wegen des größten Steuerskandals der deutschen Nachkriegsgeschichte, aufforderte. Dem Vernehmen nach geht es um 190 Millionen Euro, eine Verjährung stand im Raum, der Bund musste Hamburg zwingen, das Geld noch rechtzeitig einzufordern. ...


Aus: "Sie riechen, die Reichen" Sebastian Puschner (Ausgabe 04/2018)
Quelle: https://www.freitag.de/autoren/sebastianpuschner/sie-riechen-die-reichen

Link

QuoteHamburg Literatur handelt nicht nur vom Kiez #16

... Hier zwei Buchempfehlungen:

Guenther Krass - Phönix aus dem Viertel Vol. 1 & Vol. 2
Guenther Krass - Huren pflastern seinen Weg.

Ein Hamburger Autor, der sehr authentisch, aber eben nicht über den Kiez schreibt!


QuoteGooglefix #2

Jo, wahrscheinlich muss man die Vergangenheit verramschen, wenn die Gegenwart schon nix mehr hergibt.

Wo ist auf der Reeperbahn noch Hamburg? Vor den noch eher bürgerlichen Etablissements lümmeln Omma und Oppa aus dem Rheinland in ihren Outdoorsesseln und saugen das Ambiente gierig auf - hach wie verrucht! In den Rummelbuden auf der anderen Straßenseite, die tatsächlich wie Sparkassenfilialen wirken, lässt sich das männliche Jungvolk aus dem schleswig-holsteinischen Umland gezielt vollaufen. Die Teilnehmer der diversen Junggesellenabschiede, männlich wie weiblich, kommen ebenfalls unüberhörbar aus der weiteren Hamburger Prairie. Team Uschi oder so. Laut, drall und pinkfarben.

Und dann, oho, der Höhepunkt: Diverse Kiezführungen, die lautstark mit Megaphon dem staunenden und zahlendem Fußvolk die ältesten Dönjes verklaren, wer wo gewohnt hat von ehemaligen Kiezgrößen und so. Alles wird zu Geld gemacht und verramscht, wenn es nur gruselig und historisch genug klingt.

Vom Dungeon in den Goldenen Handschuh und danach die Herbertstraße - alles wird verwurstet und vermarktet. Der Kiez ist schon längst tot - psst, nicht weitersagen! Jetzt folgt nur noch Leichenfledderei, damit der Rubel rollt. Sex and Crime verkauft sich immer noch gut, genau wie der angenehme Grusel, mal da gewesen zu sein.


Quote
St.-Pauli-Peter #2.1


Als gebürtiger St. Paulianer und immer noch Anwohner ( dank Genossenschaftswohnung, sonst wäre ich wohl auch längst verdrängt worden) kann und muss ich Ihren Kommentar wärmstens empfehlen. Auf den Punkt getroffen.


Quote
Googlefix #3

Moin Peter, ich bin zwar nur zugezogen, erlebe aber immer noch erstaunte Reaktionen, dass ich als Frau allein aufn Kiezbummel gehe. Da toben tatsächlich auch in Hamburger Köpfen noch die dollsten Hirngespinste.

Tatsächlich ist es inzwischen unglaublich öde dort, wenn man nicht gerade in irgendeiner Seitenstraße in irgendeinen Club will. So viel Polizei ist nirgends, und der Rest ist schlichtweg Ballermann. Ach ja - irgendwo dort kann man auch ganz lecker und preiswert vietnamesisch essen, und es gibt auch noch Bars, wo man kostenlos durchtanzen kann. Die großen Shows sind vorbei, verrucht ist da nix mehr.

Rotlicht, pa! Kultur ist angesagt bei Conny Littmann und seinen Etablissements. Die große Freiheit wird auch demnächst umgetauft in Olivia-Jones-Wai, wenn er/sie auch den letzten Laden aufgekauft hat. Immerhin gabs gerade 50 Jahre Grünspan, wie die MOPO berichtet hat. Dieser Dino hat zumindest überlebt.


Quote
Suebe333 #5

Sündig ist auf der ehemals geilen Meile längst nicht mehr viel. St. Paulis Herz ist längst zu seiner eigenen Karikatur verkommen. Die wenigen Läden, die noch den ursprünglichen Charm vermitteln, die kannst inzwischen an eineinhalb Händen abzählen. Und selbst da sitzen inzwischen Leute, die sich noch vor 25 Jahren nicht mal in die Nähe getraut hätten.
Die Reeperbahn ist längst der Ballermann des Nordens geworden. Wo es mich früher bei meinen Hamburg Besuchen immer auch auf die Reeperbahn trieb, da gehe ich längst nen großen Bogen drumherum.
Nein, früher war sicher nicht alles besser. Aber ich erinnere mich noch immer sehr gerne an die guten alten Zeiten, wo wir uns ganze Wochenenden in schummrigen Kneipen und Bars herumtrieben. Und wahnsinnig gute Gespräche mit Luden, Dirnen, einfachen Hafenarbeitern und Bänkern an einem Tisch hatten. Da hat man sich zwar auch oft genug gnadenlos mit Bier und Schnaps abgeschossen. Aber schön gemütlich und nicht als sportlichen Wettbewerb. Und wurden im Goldenen Handschuh, Clochard und Co mal die Bretter geklopft, dann hat man das unter sich wieder in Ordnung gebracht. Ohne dass die Polizei gleich mit einem SEK anrücken musste, weil immer einer seine Grenzen nicht kennt.
Zeiten ändern sich halt. Und da die alten Kiez Originale immer weniger werden, ist das irgendwie auch ne natürliche Entwicklung. Wer es mag, bitte. Meine Reeperbahn ist das aber nicht mehr.


Quotemio #12

Der Kiez ist für mich als Hamburger ein Ort des Schreckens. Kriminalität, Drogen, Alkohol, Messerstechereien, Menschenhandel, Banden, Abzocke, Prostitution, Schlägereien ... kurz: Leid und Elend wohin man blickt.

Die Romantisierung und Verehrung des Kiez und insbesondere der "Kiez-Größen" ist mir schleierhaft. "Hach wie verrucht!" (Zitat von Googlefix), trifft es auf den Punkt. Das Rotlicht, Prostitution und überall Blaulicht. Da führen viele Hamburger ihre nicht-Hamburger Freunde ganz hart gesotten, als wäre man jeden Tag dort und als gehöre man dazu, durch die Reeperbahn und bestellen cool ein Bremer Bier im Club. Der andere Teil des Partyvolks ist um halb eins besoffen und glaubt, es sei völlig legitim, auf der Reeperbahn mal so richtig die Sau raus lassen zu können. Ohne mich.



QuoteSam Sonite #6


Immerhin liefert der Kiez die Geschichten, die man sich in der Vorstadt so heimlich wünscht und so gerne konsumiert. Die Reeperbahn ist nun mal die bekannteste Straße der Republik und St. Pauli der gekannteste Stadtteil. Den Ruf hat man sich erarbeitet und den darf man auch auskosten. Wenn Bergedorf oder Nienstedten auch Geschichten und ins Feuilleton oder ins Kino will, dann muss man sich halt auch was einfallen lassen. Auf die Reeperbahn zu schimpfen ist da natürlich ein Weg, aber vielleicht nicht der nachhaltigste.

Lasst euch halt was einfallen in eurem bürgerlichen Mief!


Quote
Binsenweis #17


Strunk, Schamoni, Akin, Gwildis.
Alles bekannt.
Aber was bitte sind "Kulturschaffende"?


QuotePascal P #21

Ich möchte mich in die Ecke verkriechen
aber hilft nicht
Ich könnte den ganzen Tag nur noch schreien
aber nein
Da hilft nichts auf der Welt
wenn dir St. Pauli auf den Geist fällt.

- Die Sterne-


Kommentare zu: https://www.zeit.de/hamburg/2019-01/reeperbahn-strasse-hamburg-partymeile-rotlichtviertel-sinnbild

Link

#5
Neue Sachlichkeit : "Die Parallelen zwischen den Zwanzigern und heute faszinieren"  Interview: Anna Heidelberg-Stein, Hamburg  (7. Februar 2019)
Deutschland feiert 100 Jahre Bauhaus. Wieso die Epoche die Kunstwelt revolutionierte und wie sie Hamburg noch heute prägt, weiß die Kuratorin des Bucerius Kunst Forums.
Interview: Anna Heidelberg-Stein, Hamburg
https://www.zeit.de/hamburg/2019-02/neue-sachlichkeit-bauhaus-moderne-bucerius-kunst-forum-hamburg

-


"NS-Zeit: Alles verloren" Birgitta Huhnke (17. Juli 2019)
Vor 80 Jahren brachte sich der Hamburger Kaffeehändler Eduard Lassally in der Alster um. Er war Jude und hielt es nicht länger aus, dass die Nazis sein Leben zerstörten. ... Wer sich heute in die Archive Hamburgs begibt und versucht, zu rekonstruieren, wie es zu Lassallys Tod kam und was mit seinem Besitz geschah, der stößt auf Berichte von kühler Unmenschlichkeit, auf mysteriöse Machenschaften, in die auch die Stadt involviert ist, und auf habgierige Profiteure, die nach dem Krieg als anerkannte Bürger weiterlebten. Keiner der im Folgenden benannten Täter und Profiteure wurde nach 1945 für den Raub am Eigentum jüdischer Familien zur Verantwortung gezogen. ...
https://www.zeit.de/hamburg/2019-07/ns-zeit-nationalsozialismus-juden-verfolgung-eduard-lassally

-

"Hamburg: "Die Wirtschaftlichkeit scheint über allem zu stehen"" Interview: Kathrin Fromm (25. August 2019)
Mit einem besonderen Hamburg-Stadtplan will der Kartograf Stephan Hormes einen Bogen von der Vergangenheit bis in die Zukunft schlagen. Die historischen Wallanlagen, die es so nicht mehr gibt, sind darin genauso verzeichnet wie der Elbtower in der Hafencity, der noch gebaut werden muss. In seinem Kleinverlag hat der Lübecker schon einige solcher Storymaps, wie er die Stadtpläne nennt, herausgegeben etwa zu seiner Heimatstadt oder zu den Reisen von Goethe. Die Arbeit an der Hamburg-Karte hatte dennoch einige Besonderheiten für ihn. ....
https://www.zeit.de/hamburg/2019-08/hamburg-stadtplan-bauprojekte-abgerissene-gebaeude/komplettansicht

Quotepeterjunge #2

Hoffentlich gelangt die Karte nicht in die Hände hamburger Politiker oder gar an die Stadtentwicklung, dann wäre es sicher um viele der noch vorhandenen Altbauten bald geschehen.


Quoteplumtree #3

Wie schändlich Hamburg mit seinem architektonischen Erbe umgeht, kann man beim Michel sehr schön sehen. Der ist inzwischen ausse von vorne so von gruseligen Zweckbauten eingerahmt, dass man ihn nie freistehend sehen kann. ...


Link

"Reeperbahn: Der wahre Spirit von Freiheit" Till Raether (18. September 2019)
Seit 20 Jahren habe ich Stadtteilneid auf St. Pauli Nord. Dieser etwas vage begrenzte Ort liegt zwischen dem Karo- und dem Schanzenviertel im Norden, Altona-Altstadt im Westen, und von Süden drückt irgendwie das helle, laute, rotlichtleuchtende St. Pauli der Reeperbahn dagegen. Die Menschen, die in St. Pauli Nord wohnen und arbeiten und ihr Leben im Sommer auf die Straße tragen, damit ich es vom Fahrrad aus bewundere: Sie reden von sich selbst nicht so kompliziert, sie wohnen einfach "auf St. Pauli".  ... Die Menschen hier kämpfen beharrlich und schon lange gegen einfallslose Investoren und mitleidslose Hausverwaltungen. Der Quadratmeter Nettokaltmiete kostet inzwischen trotzdem an die 18 Euro, erzählen sich die Leute, andere sagen: Da hätten sie sogar noch Schlimmeres gehört. Also kommen die, die sich das leisten können, und das ändert natürlich auf die Dauer, wer hier wie lebt.
https://www.zeit.de/entdecken/reisen/merian/st-pauli-reeperbahn-rotlichtviertel-hamburg-stadtteil

QuoteDailyHabit #1

Die Menschen hier kämpfen beharrlich und schon lange gegen einfallslose Investoren und mitleidslose Hausverwaltungen. Der Quadratmeter Nettokaltmiete kostet inzwischen trotzdem an die 18 Euro, erzählen sich die Leute, andere sagen: Da hätten sie sogar noch Schlimmeres gehört. Also kommen die, die sich das leisten können, und das ändert natürlich auf die Dauer, wer hier wie lebt.

Der Stadtteil wurde doch bereits in den letzten 10 bis 15 Jahren komplett durch gentrifiziert mit einer weitgehenden Vertreibung der vorherigen Mieter. Die Lobeshymne auf dieses "Lebensgefühl" dieser ganzen schicken cafes und arthubs die es in diesem Ausmaße insbesondere seit 10 bis 15 Jahren gibt inklusive der dazugehörigen hippen Klientel, die jetzt selber dran sind sich die Miete nicht mehr leisten zu können, hat meiner Meinung nach erst die "Seele" des ehemaligen Arbeiterstadtteils zerstört.


Link

"Wir müssen die Mahnmale der Zerstörung wieder mit Leben füllen"
Die Stadt Hamburg will ihre 1938 zerstörte Synagoge im Grindelviertel wieder aufbauen. Ohne Sicherheitsmaßnahmen wird das nicht gehen, warnt die Jüdische Gemeinde. Interview: Annika Lasarzik
Im Hamburger Grindelviertel, nahe der Universität, stand einst die größte Synagoge Norddeutschlands – ein selbstbewusster Bau im neoromanischen Stil. Während der Reichsprogromnacht 1938 wurde das Gebäude schwer beschädigt und später auf Kosten der jüdischen Gemeinde abgerissen. Seit dem versuchten Anschlag auf eine Synagoge in Halle diskutiert Hamburg über einen Wiederaufbau, nun werden die Pläne immer konkreter. Es wäre ein millionenschweres Bauprojekt mit Signalwirkung. Denn heute gibt es nur wenige sichtbare Zeichen jüdischen Lebens in der Stadt.  Ein Shoa-Museum sollte jedoch keinesfalls entstehen, sagt Philipp Stricharz, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Hamburg, auch einen "Hochsicherheitstrakt" lehnt er ab – obschon die Gemeinde sich dringend mehr Schutz seitens der Stadt wünscht. 
https://www.zeit.de/hamburg/2019-11/judentum-antisemitismus-synagoge-hamburg-wiederaufbau-sicherheit/komplettansicht

Link

#8
Film und Fernsehmuseum Hamburg
Hamburg ist eine Stadt, die auf eine lange Filmvergangenheit zurückblicken kann. Seit den Anfängen der "Bewegten Bilder" ist sie immer wieder ein Bestandteil des nationalen und internationalen Films. Auf der einen Seite war und ist Hamburg eine beliebte Kulisse für verschiedenste Filme und Serien, auf der anderen Seite konnte man früher aber auch vereinzelt Film- und Synchronstudios finden. ...
http://www.filmmuseum-hamburg.de/

-

Verrückte Geschichte @drguidoknapp
1972: In Hamburg soll das letzte Ensemble althamburgerischer Bürgerhäuser einer Straßenerweiterung weichen. Um den Abriss zu verhindern, gründen Bürger*innen den Verein "Rettet die Deichstraße". Mit Erfolg. Heute ist die (sanierte) Häuserzeile eine Touristenattraktion.
https://twitter.com/drguidoknapp/status/1280034675092832256

Gerd @Gerd75006084
Replying to @drguidoknapp
Man kennt das Szenario auch aus anderen Städten. Kahlschlag wohin man sieht. ...

Die Deichstraße ist eine Straße in der Innenstadt von Hamburg und weist das letzte erhaltene Ensemble von althamburgischen Bürgerhäusern der Stadt auf. Daher besitzt sie einen historischen Wert und hat eine wichtige touristische Bedeutung. Mit der auf der anderen Seite des Nikolaifleets erhaltenen Speichergruppe des Cremon ist ein Relikt des alten Hamburgs erhalten geblieben. ...
https://de.wikipedia.org/wiki/Deichstra%C3%9Fe_(Hamburg)

Link

#9
,,St. Pauli war Hamburgs Chinatown"
Die Geschichte der Hong-Kong Bar
Von Nadine von Piechowski - 28. Januar 2019
Am Tresen der Hong-Kong Bar im Hamburger Berg kann man bei Bier und Mexikaner versacken. Was viele nicht wissen: Das Lokal gehörte einem Mann, der 1944 vom NS-Regime verschleppt wurde. Damals hieß der Kiez noch Chinesenviertel. Seine Tochter erzählt seine Geschichte. ...
https://fink.hamburg/2019/01/chinesenaktion-hamburg-marietta-solty/

Interview mit Marietta Solty, Gastwirtin der Hong-Kong Bar (Teaser) | FINK.HAMBURG (30.01.2019)
https://youtu.be/B8z0ARgCX28

-

"Ehemaliges ,,Chinesenviertel" in Hamburg - Rassismus und Erinnerungskultur in der Hansestadt" (June 27, 2021)
Bei der von der Gestapo sogenannten ,,Chinesenaktion", die der Höhepunkt der bereits länger andauernden rassistischen Diskriminierung gewesen war, verhafteten die Nazis rund 130 Chinesen auf St. Pauli. (...)
Mindestens 17 Chinesen starben an den Folgen des Gestapo-Terrors und der Zwangsarbeit. ...
https://www.forumarbeitswelten.de/blog/ehemaliges-chinesenviertel-in-hamburg/

Link

#10
"Wie hat er das gemacht?" Andreas Gebhardt (15. Januar 2022)   
Grandios: Enno Kaufholds St.-Pauli-Fotografien 1975-1985
Seine Bilder hat er unkommentiert gelassen. Zum Glück, denn sie erzählen bereits die Geschichten vom schönen und hässlichen Leben, von Sehnsucht, Verlangen und Gier, von Einsamkeit und Desillusionierung, Erschöpfung und Müdigkeit, von Trauer, Gleichgültigkeit, Wut und Verzweiflung – aber auch von der puren Lust am Leben.  ...
http://kasselerfotobuchblog.de/wie-hat-er-das-gemacht/

    Titel: St. Pauli. Fotografien 1975–1985
    Bildautor: Enno Kaufhold
    Textautor: Enno Kaufhold
    Gestalter: Benjamin Wolbergs
    Verlag: Junius Verlag
    Verlagsort: Hamburg
    Erscheinungsjahr: 2021
    Sprache: deutsch
    Format: 31 x 23 cm
    Seitenzahl: 320
    Bindung: Hardcover
    ISBN: 978-3-96060-541-6

---

In der Stiftung Historische Museen Hamburg sind seit 2008 die wichtigsten musealen Einrichtungen der Freien und Hansestadt Hamburg zusammengefasst, die sich mit der Geschichte der Stadt, der Region und des Nordens befassen. Mit Gründung der Stiftung ist eine der größten stadt- und regionalgeschichtlichen Museumskomplexe in Europa entstanden ...
https://shmh.de/

Link

Quote[...] HAMBURG taz | Es gibt derzeit rund 13.000 Wohnungsnotfälle in Hamburg. Das vermeldet das ,,Hamburger Bündnis für eine neue soziale Wohnungspolitik". Im Bündnis sind unter anderem die Diakonie und der Mieterverein ,,Mieter helfen Mietern" vereint, die einen Neustart bei der Bekämpfung der Wohnungsnot vom Hamburger Senat fordern.

,,Die Situation hat sich in den letzten Jahren verschlechtert", sagt Stephan Nagel von der Diakonie. Mit den aktuell 13.000 Fällen, die dringend auf eine passende Wohnung warten, sei ein Allzeithoch erreicht.

Als dringend auf eine Wohnung angewiesen gelten Personen, die entweder eine barrierefreie Wohnung brauchen oder von Gewalt betroffen sind. Auch aus dem Gefängnis oder aus der Eingliederungs-, Behinderten- oder Jugendhilfe entlassene Menschen zählen zu dieser Gruppe.

Weil Armut sich in diesen Fällen als zusätzliche Belastung auswirkt, haben sie Schwierigkeiten, auf dem freien Wohnungsmarkt bezahlbaren Wohnraum zu finden. Deshalb erhalten sie einen Dringlichkeitsschein, damit ihnen die Fachstellen der Bezirksämter eine Wohnung vermitteln.

Nur bekommen sie dann nicht sofort eine neue Wohnung. Vor sechs Jahren betrug die Zahl der Wohnungsnotfälle in Hamburg noch etwa 8.000. Aus Sicht des Bündnisses reagiert die Politik auf diese gestiegene Zahl an vordringlich wohnungssuchende Menschen allerdings nur zögerlich. ,,Wir teilen dem Senat seit Jahren mit, dass er entschiedener handeln muss", sagt Nagel. ,,Das Problem hat sich verstärkt und darauf muss der Senat reagieren."

Die gestiegene Zahl von Wohnungsnotfällen sieht das Bündnis in einer fehlerhaften Wohnungsbaupolitik des Senats begründet. Um die Situation zu ändern, fordert das Bündnis, den Anteil der Sozialwohnungen bei Neubauten auf mindestens 50 Prozent zu erhöhen. Die Vorgabe der Stadt ist bislang, dass der Anteil von Sozialwohnungen 33 Prozent betragen muss.

Dabei wurde nach dem jüngsten Bericht über die fertiggestellten Neubauten deutlich, dass der Anteil der Sozialwohnungen gesunken ist. Waren 2020 3.472 öffentlich geförderte Wohnungen mit sozialer Mietpreis- und Belegungsbindung fertiggestellt worden, waren es 2021 nur noch 1.875 – das ergibt ein Minus von 45 Prozent.

Zudem verlangt das Bündnis, dass mehr Wohnungen explizit für Wohnungsnotfälle vorgesehen werden. Das städtische Wohnungsunternehmen Saga solle dafür jede zweite Neuvermietung an vordringlich wohnungssuchende Haushalte vergeben.

Die Forderung stützt sich darauf, dass der Senat seine selbst gesteckten Ziele zuletzt nicht erreicht hatte: So wollte die Stadt im vergangenen Jahr 300 Wohnungen für diese Personengruppe fertiggestellt haben. Tatsächlich waren es aber nur 101 Sozialwohnungen mit entsprechender Bindung.

Die Sozialbehörde verweist darauf, dass es ein umfangreiches Hilfsangebot für Betroffene gebe. Das Hilfesystem der Stadt setze an unterschiedlichen Stellen an. ,,Die Fachstellen unterstützen Menschen dabei, Kündigungen abzuwehren und die bestehende Wohnung zu sichern", teilt die Sozialbehörde mit. Außerdem helfe sie bei anstehenden Wohnungsräumungen und in Fällen von Obdachlosigkeit bei der Suche nach einer neuen Bleibe. Zudem gehe nun das Housing-First-Projekt an den Start, bei dem 30 Wohnungen an obdachlose Menschen vermittelt werden.

Für das Bündnis greifen diese Ansätze allesamt zu kurz. Eine sinkende Zahl der Notfälle sei deshalb nicht in Sicht.


Aus: "Warten auf ein neues Zuhause in Hamburg: Höchststand bei Wohnungsnotfällen" Valeria Bajaña Bilbao (9. 6. 2022)
Quelle: https://taz.de/Warten-auf-ein-neues-Zuhause-in-Hamburg/!5856765/


Link

#12
Stummfilm: Hamburg und seine Müllabfuhr 1928
Ende der 1920er wurde in Hamburg die staubfreie Müllabfuhr eingeführt: Statt Pferdekarren gab es nun moderne Müllautos mit Eimerumleersystem. Neben Aufnahmen von der Müllabfuhr zeigt der Stummfilm aus dem Jahre 1928 das Hamburg der damaligen Zeit (z.B. Landungsbrücken, Altstadt, Winterhude). ...
https://youtu.be/yKiiD8akw2k

Hamburg in den 1950ern in Farbe (HD)
Alltags in der Hansestadt an der Elbe und in der Innenstadt.
Aufnahmen aus dem täglichen Leben zur zeit des Wiederaufbaus: Einkauf an den Marktständen, fahrende Strassenbahn, Rathausmarkt, Aufnahmen der Kirchtürme der Innenstadt, Kinder spielen im Sandkasten. Die Aufnahmen wurden nachträglich vertont.
Ausschnitt aus Spirit of Hamburg
Produktion: Kronos Media
https://youtu.be/5ZiF43G6YhM

Hamburg (1948)
https://youtu.be/Qpu-zqDbnN0

Link

Quote[....] Überpünktlich ist der Hamburger Verfassungsschutz diesmal zur Stelle: Schon einen Tag, bevor die Ak­ti­vis­t:in­nen von ,,Hamburg enteignet" mit ihrer Volksinitiative an den Start gehen, bemüßigt sich das Landesamt noch schnell mit einer Warnung: Da mischen gewaltorientierte Linksextreme mit, liebe Bürgerinnen und Bürger, lasst bloß die Finger davon!

Auf plumpe, aber perfide Weise versucht der Hamburger Verfassungsschutz letztlich nicht nur die Initiative, sondern die Idee von Vergesellschaftung zu diskreditieren – zum Wohle der Profiteure der seit Jahren herrschenden Mietpreiskrise. Die Behörde wird damit zum Klassenkämpfer von oben.

Schließlich mischt sie sich damit in den demokratischen Willensbildungsprozess ein: Was hilft gegen die seit Jahren steigenden Mietpreise in Hamburg? Was ist noch vom Bündnis mit der Immobilienwirtschaft zu halten, das der rot-grüne Senat so preist? Ob die Ziele der Volksinitiative politisch richtig sind und die vorgeschlagene Umsetzung eine kluge ist – darüber lässt sich trefflich streiten.

Klar ist doch aber, dass das Grundgesetz derlei Vergesellschaftungen vorsieht. Und um die legitime Forderung geht es schließlich – egal, wer sich dafür einsetzt. Was also hat sich der Verfassungsschutz hier einzumischen?

Die Antwort ist entsprechend offenkundig: Linke Politik, die ein Problem radikal, nicht nur oberflächlich angehen will und das Gemeinwohl statt des Profits Einzelner im Blick hat, bekämpft der Verfassungsschutz. Da kann er noch so häufig behaupten, dass es den teilnehmenden ,,linksextremistischen Gruppen" doch gar nicht um bezahlbaren Wohnraum gehe. Dass sie vielmehr ,,Kapital aus den Nöten der Menschen" schlagen wollten. Doch wer spricht hier vom Kapital? Diesmal der, der sich zum Büttel dessen macht.


Aus: "Warnung vor ,,Hamburg enteignet": Verfassungsschutz im Klassenkampf" Kommentar von André Zuschlag (15.9.2022)
Quelle: https://taz.de/Warnung-vor-Hamburg-enteignet/!5877684/

"Berlin als Vorbild: Hanseatische Enteignung" (15.9. 2022)
Die Volksinitiative ,,Hamburg enteignet" startet: Profitorientierte Wohnungskonzerne mit mehr als 500 Wohnungen sollen vergesellschaftet werden. ... Alle privaten, profitorientierten Wohnungskonzerne auf dem Hamburger Markt sollen enteignet werden, wenn sie mehr als 500 Wohnungen besitzen. In der Summe dürfte es damit um bis zu 100.000 Wohnungen gehen. Das entspricht rund zehn Prozent aller Wohnungen in der Stadt. ...
https://taz.de/Berlin-als-Vorbild/!5877683/

QuoteOskar Wilde

Erstmal vorweg: Es gab in Deutschland einen sehr grossen Bestand an Wohnungen in öffentlicher Hand. Sie gehörten der Bahn, Post, Bund, Bundeswehr, Ländern und Kommunen.
Dieser Wahungsbestand wurde jedoch durch die SPD- Schröder Regierung abgeschmolzen, verkauft und privatisiert.
Dadurch konnten diese Wohnungskonzerne erst entstehen, vorher gab es sie nicht in Deutschland. ...


...