[...] Eine Enthüllungsgeschichte der Wochenzeitung "Die Zeit" zeichnet ein negatives Bild, das der Vorstandsvorsitzende der Axel Springer SE, Mathias Döpfner, in den zurückliegenden Jahren von Angela Merkel und den Ostdeutschen gehabt haben soll. Der Bericht fußt nach "Zeit"-Angaben auf internen Dokumenten aus dem Springer-Haus, insbesondere Mails und Chat-Nachrichten aus dem engsten Führungskreis: "Sie zeichnen, ergänzt durch Gespräche mit Insidern und Beteiligten, das Bild eines Vorstandsvorsitzenden, der getrieben von seiner Ablehnung Angela Merkels schien", schreibt die Wochenzeitung.
Dem "Zeit"-Bericht zufolge hat Döpfner in den internen Dokumenten auch über "intolerante Muslime" und Ostdeutsche gelästert. So wird Döpfner unter anderem mit dem Satz zitiert: "Die Ossis sind entweder Kommunisten oder Faschisten. Dazwischen tun sie es nicht." Die Enthüllungsgeschichte der "Zeit" geht auch auf die unterschiedliche Haltung von Döpfner und Friede Springer, der Witwe des Verlagsgründers Axel Springer, gegenüber der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel ein. Während die Merkel-Freundin Springer die Ex-CDU-Chefin sehr schätzte, hielt Döpfner sie laut der Zeitung "offenbar für irre oder gefährlich".
So soll Döpfner nach den von der "Zeit" zitierten Dokumenten auch die Intervention Merkels ("Tabubruch") nach der Wahl des FDP-Politikers Thomas Kemmerich zum Ministerpräsidenten von Thüringen mit den Stimmen der AfD kritisiert haben. Die entsprechende "Bild"-Schlagzeile "Handschlag der Schande" habe Döpfner zwar als "taktisch" richtig, aber inhaltlich "komplett falsch" bezeichnet.
So soll er am 8. Februar 2020 über die Ablehnung der Unterstützung durch die AfD geschrieben haben: "Lieber PDS-Nachfolgeorganisation als Ministerpräsident als die Liberalen. Nur weil ein paar demokratisch gewählte AfD-Wichser ihn gewählt haben. Das Land hat jeden Kompass verloren. Und M. den Verstand. Sie ist ein Sargnagel der Demokratie. Bald hat die AfD die absolute Mehrheit." Mit "M." könnte laut "Zeit" Merkel gemeint gewesen sein.
Als Merkel und ihre Regierung im März 2020 den ersten Corona-Lockdown planten, soll Döpfner dem "Zeit"-Bericht zufolge "aufgeregte Nachrichten" verschickt haben: "Corona ist eine Grippe gefährlich für Alte und Kranke", schreibt er. Politik und Wirtschaftsführer würden "unsere offene Gesellschaft für immer zerstören". Weiter soll der Springer-Chef geschrieben haben: "Das Ganze ist so surreal. Kollektiver Verstandesverlust. Der Coup der Gefühligkeit. Das absolute Scheitern der Eliten. Es ist ein Endpunkt."
Am 25. März soll Döpfner laut "Zeit" geschrieben haben: "Das ist das Ende der Marktwirtschaft. Und der Anfang von 33." Ob er damit auf die Machtergreifung von Adolf Hitler 1933 anspielte, kann nur vermutet werden.
Derartige "Reminiszenzen" sollen dem "Zeit"-Artikel zufolge Döpfner nicht fremd gewesen sein. Zu seinen "Lieblingszielen" hätten dabei die Ostdeutschen gehört. So zitiert die "Zeit" Döpfner auch mit dem Satz: "Meine Mutter hat mich immer vor den Ossis gewarnt. Von Kaiser Wilhelm zu Hitler, zu Honecker, ohne Zwischendurch US-Reeducation genossen zu haben. Das führt in direkter Linie zur AfD."
Bereits in einer Nachricht vom 8. Oktober 2019 soll Döpfner dem "Zeit"-Bericht zufolge "zu 39 Jahren [sic, vermutlich ein Tippfehler, vermutlich waren 30 Jahre gemeint] einen Text zu schreiben, in dem ich die Wiederaufung [sic, vermutlich Tippfehler, vermutlich Widerrufung] der Wiedervereinigung fordere. Meine Mutter hat es schon immer gesagt. Die Ossis werden nie Demokraten. Vielleicht sollte man aus der ehemaligen DDR eine Agrar- und Produktionszone mit Einheitslohn machen."
Springer-Chef Döpfner wies inzwischen die Vorwürfe zurück. Der "Zeit"-Artikel basiere auf "aus dem Zusammenhang gerissenen Text- und Gesprächsschnipseln", erklärte Döpfner in einer internen Konzernmitteilung. Er habe "natürlich keinerlei Vorurteile gegen Menschen aus dem Osten Deutschlands".
Der Springer-Vorstandsvorsitzende ging auch auf den Vorwurf ein, er nehme Einfluss auf das Profil von "Bild". Das sei als CEO und Miteigentümer sein Job, sagte Döpfner. Aber über allem stehe die Freiheit der Redaktionen.
Die Zeit,epd (dni,ans)
Aus: "Springer-Chef Döpfner äußerte sich abfällig über Ostdeutsche und Merkel" (MDR AKTUELL, 14. April 2023)
Quelle:
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/springer-chef-ossis-merkel-zeit-bild-doepfner-zitate-100.html-
[...] Generell sind Verleger berechtigt, die politische Tendenz ihrer Medien zu bestimmen. Das Problem sieht Pörksen in der Direktheit, mit der Döpfner in das redaktionelle Geschehen eingegriffen haben soll. „Die Chefredakteurin der ‚Bild‘-Zeitung hat sich ja genau gegen diese Intervention und gegen diese Instrumentalisierungsversuche verwahrt. Denn es gibt für Journalistinnen und Journalisten nichts Schlimmeres als diese massive Beschädigung von Glaubwürdigkeit. So eine Aura des Verdachts, der Verdacht, sie könnten im Grunde genommen weisungsgebunden agieren.“
Laut dem Medienwissenschaftler gibt es bei Skandalen immer eine Aufschwungs- und eine Deutungsphase. Dabei gehe es um die Frage: Ist das, was als Skandal behauptet wird, tatsächlich einer?
Interessant sei in diesem Fall, dass es keinen langen Kampf um die Deutungshoheit gegeben habe. „All die Versuche der Abschwächung haben nicht funktioniert, sondern es war sehr schnell klar: Die Inhalte der Enthüllung sind zu stark“, sagt Pörksen. Erwartbar sei nun eine zweite Entscheidungsphase im Prozess der Skandalisierung, in der sich zeigen werde, ob sich die Skandalzone vom Fall Reichelt zum Fall Döpfner nun womöglich zum Fall Springer ausweiten werde. Das könnte auch davon abhängen, wie erfolgreich zwei in dieser Woche geplante Veröffentlichungen werden: Zum einen das neue Buch von Schriftsteller Benjamin von Stuckrad-Barre, der als Schlüsselroman rund um das Medienhaus Springer erwartet wird. Zum anderen der Spotify-Podcast „Boys Club – Macht & Missbrauch bei Axel Springer“, in dem es um das System hinter dem ehemaligen „Bild“-Chef Julian Reichelt gehen soll.
Aus: "Reicht die Entschuldigung des Springer-Chefs?" (Text: Pia Behme | Bernhard Pörksen im Gespräch mit Antje Allroggen | 17.04.2023)
Quelle:
https://www.deutschlandfunk.de/doepfner-entschuldigung-chat-nachrichten-springer-bild-100.html-
Der Chef des Springer-Konzerns hat nach viel Kritik an seinen umstrittenen Chatnachrichten um Entschuldigung gebeten. Es handele sich um private Äußerungen. ... Indirekt bestätigte der Springer-Chef in seinem Beitrag für Bild zwar nun, dass bestimmte Formulierungen wie die über Ostdeutsche von ihm stammten. Zugleich will er sie aber als persönliche Aussagen verstanden wissen. "Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht – mir gelingt es nicht immer, private Nachrichten im korrekten Ton zu schreiben", heißt es in seinem Text. ... Der 60-Jährige fährt fort: "Wenn ich wütend oder sehr froh bin, wird mein Handy zum Blitzableiter. Ich schicke dann manchmal Menschen, denen ich sehr vertraue, Worte, die 'ins Unreine' gesagt oder getippt sind. Weil ich davon ausgehe, dass der Empfänger weiß, wie es gemeint ist. Und weil ich mir nicht vorstellen kann oder will, dass jemand diese Worte an Dritte weitergibt." Dies sei nun aber geschehen. "Daraus kann man viele Lehren ziehen. Das habe ich getan. ...
https://www.zeit.de/kultur/2023-04/mathias-doepfner-springer-bild-entschuldigung (16. April 2023)
Direkte Demokratie 1
„…forderte eine FDP-freundliche Berichterstattung vor der Bundestagswahl.“
demotor
Das Ganze jetzt auf die Ebene persönlicher Verfehlungen und gar Meinungsfreiheit zu verlagern, ist ziemlicher Unsinn. Döpfner und sein Springer Konzern ist ein Hort konservativer, z.T. rechtsnationaler medialer Stimmungsmache. Das wissen seine Leser so gut wie die, die auf diesen populistischen Quark seit Jahrzehnten verzichten. BILD ist ein bedauerlicher und unschöner Teil unserer politischen und gesellschaftlichen Kultur mit grosser Reichweite, der nicht so bald verschwinden wird. Leider wird auch unseriöser Journalismus, der auf Verunsicherung und Desinformation ausgerichtet ist, vom Grundrecht der Pressefreiheit geschützt. Man sollte allerdings darauf achten, wo die Grenzen zur offenen antidemokratischen Polemik überschritten werden. Sonst drohen irgendwann auch bei uns Verhältnisse wie im bildungsfernen Amerika oder im Deutschland der 30er Jahre des vorigen JH.
My two cent
Das Einzige was Herr Döpfner bedauert ist, dass die Sache irgendwie an die Öffentlichkeit gekommen ist. Ansonsten wird sich wohl kaum etwas ändern. Seine Einstellung ist die, die sie ist. Wer glaubt das Herr Döpfner irgendeinen Wert auf einen journalistischen Wertekanon legt dem ist nicht zu helfen. Der Springer Verlag mit seinem Flagschiff Bild Zeitung ist ein Propaganda Mittel der politischen Einflussnahme. Man fragt sich immer was schlimmer ist, die Puppenspieler oder die Puppen. ...
BoNT
Im schnelllebigen Medienzirkus des 21. Jahrhunderts wird in vier Wochen niemand mehr davon reden. Isso, auch wenn‘s eigentlich frustrierend ist.
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[...] Ist die Aufregung um die geleakten Döpfner-Äußerungen ein Momentum? Eines, das über die angebliche oder tatsächliche Relevanz der Mail- und SMS-Verbalien weit hinausgeht? Die Fragmente ohne Kontext, Adressaten und Antworten werden für bare Münze genommen. Hier zeigt sich derMathias Döpfner, wie er wirklich leibt und lebt, denkt und handelt. Seine ausgreifende Publizistik gilt dann nur als matter Abglanz, als eine geschönte, geglättete Ausarbeitung seiner tatsächlichen Überzeugungen.
Schieben wir den skandalisierten und radikalisierten Springer-CEO mal beiseite, taucht eine Grundfrage auf: Besitzt das privat Geäußerte eine größere Relevanz als die öffentliche Äußerung? Spricht eine Person im Privaten ehrlicher, mehr Wahres, hat die Privatlogik eine unwiderlegbare Konsistenz?
Solche Fragen sind mehr als intellektuelles Glasperlenspiel. Sie berühren eine Grundkonstante menschlicher Kommunikation, die grundsätzliche Annahme, dass die Lüge die Ausnahme im Gesagten und Geschriebenen ist, dass das, was gerade der Journalismus wo, wann und von wem auch immer transportiert, so und nicht anders gemeint ist. Der Zeitungsartikel als Antithese zur These „Der lügt ja wie gedruckt“.
Je mehr aus privaten SMS-, Chat- und Mail-Mitteilungen geleakt, also veröffentlicht wird, desto mehr wird sich der Glaubwürdigkeitsgraben verbreitern. Der Zweifel wird wachsen, das Vertrauen muss erodieren, als wahr und echt und authentisch kann nur noch gelten, wenn öffentliches und privates Denken, Schreiben und Handeln zur Deckung kommen.
Die journalistische Sucht und die individuelle Sehnsucht nach dem Ausleuchten von Hinter-, Schlaf und Gedankenzimmern ist bei Gott nicht neu. Was schon in analogen Zeiten gang und gäbe war, hat in der digitalen Sphäre nur seine Erweiterung gefunden. Mit geleakten Äußerungen glauben wir in die Köpfe der Schreiberinnen und Schreiber schauen zu können. Nicht nur, dass wir das glauben, wir sind überzeugt davon. Das ist der Resonanzboden, auf dem der Döpfner-Skandal wachsen und gedeihen kann: Abgeleitet aus dem Grundsatz, dass einer wie Döpfner (und nicht nur er) zwei Döpfners ist: der öffentliche und der private.
Der Springer-CEO wird dieser Doppelhelix nur entkommen, wenn er den Doppel-Döpfner zusammenschrumpft. Wenn der Leak nichts anderes hergibt als die öffentliche Äußerung. Was für eine Herausforderung - für alle.
Aus: "Weit mehr als nur ein Skandal" Ein Kommentar von Joachim Huber (17.04.2023)
Quelle:
https://www.tagesspiegel.de/kultur/weit-mehr-als-nur-ein-skandal-der-aufstieg-des-leaks-zur-wahrheit-9668990.html-
[...] Keine Überraschung! So lautet die vermutlich häufigste Reaktion auf die Döpfner-Causa am Donnerstagmorgen bei Twitter, dem Lieblingsnetzwerk der Journalist*innen. Anlass war eine Recherche der Zeit, die nach eigenen Aussagen E-Mails und Chats einsehen konnte, die Springer-Chef Mathias Döpfner in den vergangenen Jahren an Personen aus dem engsten Führungskreis geschickt haben soll. Viele davon sind voller Rechtschreibfehler, englischer Wörter und lesen sich, als hätte sie jemand in besoffenem Zustand abgeschickt. „Die ossis sind entweder Kommunisten oder faschisten. Dazwischen tun sie es nicht. Eklig.“ Oder eine SMS an den damaligen Bild-Chefredakteur Julian Reichelt: „Please Stärke die FDP. Wenn die sehr stark sind können sie in Ampel so autoritär auftreten dass die platzt. Und dann Jamaika funktioniert.“
Aus der Zeit-Recherche ergibt sich das Bild eines mächtigen Mannes, der die Bundespolitik beeinflussen, Angela Merkel absägen und die Ostdeutschen fertigmachen will. Ein Mann, der den Klimawandel eigentlich ganz gut findet, in Trump einen geeigneten US-Präsidenten sieht und die Wahl Kemmerichs zum thüringischen Ministerpräsidenten mithilfe der Stimmen der AfD unproblematisch findet. Er selbst fasst sein Weltbild in einer Nachricht so zusammen: „free west, fuck the intolerant muslims und all das andere Gesochs.“
Wer in den letzten Jahren die Berichterstattung der Springer-Medien, allen voran die der Bild, verfolgt hat, wird von diesen Aussagen wahrlich nicht überrascht sein. Döpfners rechtes Weltbild war bekannt. Dass der Mann an der Spitze eines der größten Medienunternehmen weltweit gegen journalistische Grundsätze verstoßen möchte, um Politik zu beeinflussen, ist skandalös – aber leider nicht verwunderlich.
Jetzt mit dem Finger auf diesen einen fiesen Typen zu zeigen, der peinliche denglische Chats voller Fehler an seine Mitarbeiter*innen verschickt, ist wenig hilfreich. Denn, ob wir Journalist*innen das nun wollen oder nicht: Mathias Döpfner ist ein Kollege von uns. Und zwar nicht irgendeiner, sondern ein ziemlich mächtiger. Dass er an der Spitze eines Medienhauses sitzt und seine Macht willkürlich ausleben kann, ist gefährlich – aber er hat sich dort nicht alleine hingesetzt.
In erster Linie liegt die Verantwortung natürlich beim Verlag selbst. An Döpfners steiler Karriere vom Welt-Chefredakteur zum Quasiherrscher über den Springer Verlag ist vor allem Friede Springer, die Witwe von Axel Springer, schuld. Sie übertrug ihm 2019 nicht nur Aktien im Wert von rund 1 Milliarde Euro, sondern auch ihr Stimmrecht.
Seitdem kann Döpfner eigentlich machen, was er will. Zuletzt zeigte sich das in der Reichelt-Affäre. Als Reichelt 2021 Machtmissbrauch und verschiedene Affären mit Mitarbeiterinnen vorgeworfen wurde, stellte Döpfner sich schützend vor ihn. In dem folgenden Jahr erschienen neben Recherchen vom Spiegel auch welche von der Financial Times und der New York Times, die Döpfner eine Mitschuld daran geben, dass Reichelt so lange seine Macht missbrauchen konnte. In diesem Zusammenhang wird eine SMS zitiert, in der Döpfner Reichelt als letzten und einzigen Journalisten in Deutschland bezeichnet, der noch mutig gegen den „neuen DDR-Obrigkeitsstaat“ aufbegehre. Infolge der Recherchen wurde Reichelt gefeuert, Döpfner blieb an der Spitze.
Nicht nur innerhalb des Springer-Konzerns hat Döpfner nichts zu befürchten, auch ansonsten hat er ein gefestigtes Standing in der Branche. Dort wird lieber mit ihm abgekumpelt, als sich von ihm zu distanzieren – und das, obwohl seine Ansichten kein Geheimnis sind. 2016 wurde er Präsident des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) – also Cheflobbyist der Journalismusbranche. Auch hierzu hat er sich nicht selbst ernannt, er wurde gewählt.
Nach der Reichelt-Affäre gab es zwar einige, die Konsequenzen forderten: Madsack-Chef Thomas Düffert trat als Vize zurück, die Funke Mediengruppe trat zum Jahresende 2022 aus. Der BDZV nahm eine Entschuldigung von Döpfner damals an und ließ ihn im Amt. Peinlich für die Branche. Erst Ende Mai 2022 kündigte Döpfner dann selbst an, sein Amt abzugeben.
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Aus: "Enthüllung über Springer-Chef Döpfner: Das Monster, das wir schufen" Carolina Schwarz (13. 4. 2023)
Quelle:
https://taz.de/Enthuellung-ueber-Springer-Chef-Doepfner/!5924617/PLAGIATOS
Nach zweitem mal lesen finde ich bereits den Titel unpassend. Als ob keiner genauer hingeschaut hätte und keiner etwas gemerkt hätte. ...
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[...] Döpfner ist, dank des Wohlgefallens der Springer-Witwe, zum CEO eines global einflussreichen Medienkonzerns aufgestiegen. In manchem erinnert er an Trump: nicht so vulgär, aber ebenso beseelt von der Ideologie der rechten US-Libertären, für die das Ich alles, die Gesellschaft nichts und der Staat der Gegner ist. Mit Trump verbindet Döpfner auch, dass sein größtes Talent ist, sich selbst für absolut großartig zu halten.
Friede Springer hat ihrem Protegé 2019 Aktien im Wert von einer Milliarde Euro geschenkt – mit einem legalen Trick steuerfrei. Dass solche Gaben am Fiskus vorbei möglich bleiben, dafür sorgt der FDP-Finanzminister, dessen Partei von Bild auf Ansage des Verlegers publizistisch unterstützt werden sollte.
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Aus: "Geleakte Chatnachrichten bei Springer: Unser Trump" Aus einem Kommentar von Stefan Reinecke (14. 4. 2023)
Quelle:
https://taz.de/Geleakte-Chatnachrichten-bei-Springer/!5925363/Ricky-13, Samstag, 11:58
taz: "Mit Trump verbindet Döpfner auch, dass sein größtes Talent ist, sich selbst für absolut großartig zu halten."
Der Springer-Chef Döpfner ist ja auch ein großer Fan von Trump. "Mathias Döpfner hatte bei den US-Wahlen 2020 dazu aufgerufen, für den Sieg Donald Trumps zu beten. Im September 2022 berichtete die Süddeutsche Zeitung, der Ex-Präsident habe sich auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social bei Döpfner dafür bedankt. Die Washington Post deckte am 6. September 2022 eine entsprechende E-Mail Döpfners an seine engsten Führungskräfte wenige Wochen vor der US-Wahl 2020 auf. Der Verleger Döpfner hatte zuvor die Existenz dieser E-Mail geleugnet." [Quelle: Wikipedia - 'Süddeutsche Zeitung, The Washington Post']
CM
Herr Reinecke, Sie äußern sich in Ihren privaten Nachrichten sicher immer sehr ausgewogen, nie empört oder wütend, sondern immer voller abgeklärter Empathie mit jeder und jedem.
Dumm, dass die meisten Menschen Ihren Stand nicht erreichen werden.
Benedikt Bräutigam
Samstag, 06:22
@CM Erstens: ja, denn es macht einfach keinen Sinn, wenn man "im Privaten" ein jämmerlicher, hasserfüllter und überheblicher Mensch ist, während man offiziell auf "Kunst und Liebe" macht. Zweitens: "Privat?" Sind Mails zwischen Vorstandsvorsitzendem und Chefredakteur privat? Mails mit eindeutigem Bezug auf journalistische Inhalte und mit unverhohlener Einflussnahme? Ne, das ist nicht privat.
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