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[Archive im Netz ... ]

Started by lemonhorse, January 16, 2013, 12:04:38 PM

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The Internet Archive is a 501(c)(3) non-profit that was founded to build an Internet library. Its purposes include offering permanent access for researchers, historians, scholars, people with disabilities, and the general public to historical collections that exist in digital format. Founded in 1996 and located in San Francisco, the Archive has been receiving data donations from Alexa Internet and others. In late 1999, the organization started to grow to include more well-rounded collections. Now the Internet Archive includes texts, audio, moving images, and software as well as archived web pages in our collections, and provides specialized services for adaptive reading and information access for the blind and other persons with disabilities. ...
http://archive.org/ | https://blog.archive.org/

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The Wayback Machine
Browse through over billion web pages archived from 1996 to a few months ago. ...
http://archive.org/web/web.php


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Archivalia ist ein Weblog, das Einträge rund um das Archivwesen aufnehmen soll...
(ARCHIVALIA ist ein privates nichtgewerbliches Projekt von Dr. Klaus Graf)
http://archivalia.hypotheses.org/


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#1
Oliver Bünte (06.02.2018): Das italienische Ministerium für Kultur und Tourismus hat im Vorfeld des Sanremo-Musikfestivals die Webseite Canzone Italiana gestartet, auf der nach eigenen Angaben rund 200.000 italienische Musiktitel der Jahre 1900 bis 2000 zum freien Streaming gelistet sind. Die Titel werden vom staatlichen Instituto Centrale Per I Beni Sonori Ed Audiovisivi (ICBSA) zur Verfügung gestellt, das audiovisuelle Titel als kulturelles Erbe archiviert und verwaltet. Die Webseite ist in acht Sprachen, darunter Deutsch, verfügbar und entstand in Kooperation mit dem Streaming-Dienst Spotify. | https://www.heise.de/newsticker/meldung/Italien-streamt-200-000-italienische-Songs-gratis-3961146.html

Canzone Italiana
http://www.canzoneitaliana.it/

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ARD Mediathek (Archiv)
Tauchen Sie ein in die Atmosphäre der 1950er & 1960er-Jahre und begeben Sie sich auf Schatzsuche in unseren Archiven.
https://www.ardmediathek.de/retro


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Quote[...] Ob Thomas Gottschalk in "Wetten, dass..?", Professor Brinkmann (Klausjürgen Wussow) in der "Schwarzwaldklinik" oder der "Monaco Franze": Viele Sendungen sind ein Stück Fernsehgeschichte – in diesem Fall zweimal vom ZDF und einmal von der ARD (Bayerischer Rundfunk). Damit sie nicht verlorengehen, archivieren die Sender das filmische Gedächtnis. Im ZDF werden seit 1983 alte Bänder Stück für Stück umgewandelt. Inzwischen ist das Material, das seit dem Sendestart 1963 zusammengekommen ist, schon auf digitalen Videobändern – doch auch die müssen umgewandelt werden: Sie kommen in eine Datenbank, die viel mehr Inhalt schlucken kann als bisher. Bis 2021 müssen rund 600.000 Bänder überspielt werden.

Das Bewahren alter Sendungen ist das eine – das Nutzen alten Materials für das aktuelle Programm das andere. Wenn sich der Mauerfall in wenigen Wochen zum 29. Mal jährt, geht es zum Beispiel nicht ohne die Bilder aus Berlin vom 9. November 1989 für die Fernseh-Berichterstattung. Beim ZDF werden insgesamt fast 100.000 Files aus dem digitalen Archiv pro Jahr abgerufen – von Schnipseln bis zu ganzen Sendungen. "An ganz vielen Stellen brauchen wir einen Fundus zur Bebilderung von aktuellen Beiträgen im Programm", sagt Beate Scherer, Leiterin von Archiv und Dokumentation beim ZDF. "Das Hauptziel ist, dies so einfach wie möglich bereitzustellen."

Bei der Digitalisierung kommen die ältesten Kassetten zuerst dran. "Da wird es höchste Zeit, dass man sie sichert", betont Archivleiterin Scherer. Denn manche Abspielgeräte gibt es bald nicht mehr. Für seinen Hausstandard hat das ZDF die letzten Geräte gekauft. Während frühere MAZ-Bänder Schäden aufweisen und sich allmählich auflösen, setzt den digitalen Bändern der Staub zu. "Daher werden alle entsprechenden Bänder vor der Kopierung im Projekt Massenumcodierung in speziellen Reinigungsmaschinen vorbehandelt und gereinigt", sagt Kerstin Eberhard, die das ZDF-Projekt leitet.

Im Wechsel sind sechs Teilzeitkräfte aus dem Archiv und vier Kollegen aus der Produktion mit der Mammut-Aktion in Mainz beschäftigt. Archiviert werden eine Fassung der fertigen Sendung und eine vorherige Fassung ohne die Beschriftung von Namen. Je zwei Kollegen füttern täglich in zwei Schichten von 8.30 Uhr bis 1.15 Uhr nachts die Geräte, auf denen die alten Videobänder umgewandelt werden. Es gibt 22 Einspielstraßen für die Digitalisierung – für bis zu 300 Video-Bänder am Tag mit jeweils 45 Minuten Länge.

Die Digitalisierung ist für alle Sender eine Herausforderung. Die einzelnen Sender der ARD sind hierbei unterschiedlich weit. Der Bayerische Rundfunk (BR) wandelt alte Video-Kassetten seit 2016 digital um. "Wir haben die Hälfte der um die 200.000 Kassetten digitalisiert", sagt der Hauptabteilungsleiter Archive, Dokumentation und Recherche, Rainer Tief. "Etwa im Jahr 2021 werden wir unser gesamtes Video- und Audioarchiv digitalisiert haben." Die Audiodateien seien schon alle digital. Im vergangenen Jahr begann der BR dann damit, alte Filmrollen zu digitalisieren.

Dem Archiv-Leiter geht es nicht nur um das audiovisuelle Erbe und die technisch notwendige Archivierung. "Es handelt sich um unser Programmvermögen", sagt Tief. "Unser Ziel ist, möglichst viele Archivinhalte ins Programm zu bringen." Die Archive werden beim BR nach seinen Worten gut genutzt: Die Abfragen gehen in die Tausende pro Tag. Dabei werden so manche Programmschätze gefunden, die sonst keiner nachfragen würde. "Man freut sich jedes Mal wieder neu darüber, wenn man zum Beispiel alte Serien in guter digitaler Qualität vorliegen hat." Zum Beispiel "Monaco Franze" mit Helmut Fischer, der "Pumuckl" oder "Irgendwie und Sowieso" mit Ottfried Fischer.

Der private Sender RTL hat die Digitalisierung der Bänder schon hinter sich. Als die Mediengruppe RTL Deutschland 2010/2011 in das damals neue und voll-digitalisierte Sendezentrum nach Köln-Deutz zog, wurde sukzessive auch das Material aller Sender der Gruppe (RTL, VOX, n-tv und andere) digitalisiert. "In Summe reden wir dabei inzwischen über rund 260.000 Programmstunden für alle Free- und Pay-TV-Sender sowie Plattformen der Mediengruppe RTL", sagt Sprecher Konstantin von Stechow. (Oliver von Riegen, dpa) / (olb)


Aus: "Archiv der Fernsehgeschichte: Wie Sender alte Videos digitalisieren"  Oliver von Riegen, dpa (12.09.2018)
Quelle: https://www.heise.de/newsticker/meldung/Archiv-der-Fernsehgeschichte-Wie-Sender-alte-Videos-digitalisieren-4162080.html

Quoteshowdogg, 12.09.2018 09:38

Was wäre das herrlich dürfte jeder in den Archiven wühlen (am besten unter einheitlicher Oberfläche) und sich seine privaten Schätzchen, gerne auch gegen ein kleines Entgelt, herunterladen. (Sorry, aber man wird ja wohl noch träumen dürfen...)

sd


QuoteWumba, 12.09.2018 09:48

Re: Was wäre das herrlich...

Ich hatte mal eine Anfrage beim SWR wegen einem Filmbeitrag. Der ist von 2013 und dauert ca. 25 Minuten. Der SWR wollte mir das Ganze auf DVD zuschicken.
Der kleine Unkostenbeitrag, der wegen der "Digitalisierung" auftritt, wurde mit 80€ beziffert.


Quotejsm36, 12.09.2018 10:47

Re: Was wäre das herrlich...

Pff, warum sollten wie noch mal dafür bezahlen? Der ganze Kram wurde bereits von uns finanziert, auch ohne eine weitere Zahlung sollten wir ein Recht auf Zugriff haben.


Quotepatapuff, 12.09.2018 10:35

welche formate?

mich würde interessieren wie sie am anfang digitalisiert haben, ich habe bzw. hatte den eindruck, dass in der anfangszeit eine digitalisierung verwendet wurde die massenhaft artefakte produziert hat, zumindest teilweise bei alten fernsehfilmen merkt man das, sieht ein bischen aus wie eine mischung aus mpeg2 artefakten und moskito-noise. weiss da wer mehr?


QuoteCasandro, 12.09.2018 12:30

Das sind PAL Artefakte

Wenn man PAL naiv dekodiert, bekommst Du genau diese Artefakte. Aus irgendwelchen Gründen werden DVDs häufig mit den schlimmsten verfügbaren PAL-Dekodern gemastert.

Die öffentlich rechtlichen Sender haben diese Problem aber vorzeitig erkannt und auf D2 digitalisiert. D2 dekodiert das PAL-Signal nicht, sondern zeichnet es 1:1 auf. Die (begründete) Hoffnung war, dass PAL-Dekoder in Zukunft eher besser werden, und man somit die Umrechnung in Komponentensignale möglichst weit in die Zukunft verschiebt.

So ein D2-Band würde auf einem modernen Farbfernseher keine Artefakte zeigen und gute PAL-Dekoder (zum Beispiel der von der BBC) haben das Problem auch nicht mehr.


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Quote[...] Holger Meins war tot, die RAF mordete weiter, und Rudi Dutschke rief, während er mit erhobener Faust an Meins offenem Grab stand: "Holger, der Kampf geht weiter!" Ein Moment, der viel aussagt über die gesellschaftlichen Umbrüche in der von der terroristischen Rote Armee Fraktion erschütterten Bundesrepublik der Siebzigerjahre. Ein Moment für die Ewigkeit. Festgehalten hat ihn der Stern-Fotograf Jürgen Gebhardt.

45 Jahre später kommt dieses Stück Zeitgeschichte nun von Hamburg nach München. Denn der Stern, der einst neben dem Spiegel das wichtigste Nachrichtenmagazin Deutschlands war, hat sein analoges Fotoarchiv der Bayerischen Staatsbibliothek (BSB) geschenkt. 15 Millionen Negative, Dias und Papierabzüge aus der Zeit zwischen 1948 und 2001. Sie füllen 2200 Leitzordner auf 181 Regalmetern Länge. In der BSB werden die Bilder nach und nach digitalisiert und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

Bei der Übergabe freuten sich einige der früheren Stern-Fotografen, die angereist waren, dass dieses Stück Zeitgeschichte nun nicht "irgendwo in einem Lagerhaus im Hamburger Hafen verschwindet", wie der Fotograf Peter Thomann sagte. Und Bayerns Kunstminister Bernd Sibler betonte: Dass der Stern sein analoges Bildarchiv an die Bayerische Staatsbibliothek gegeben habe, sei "ein großes Zeichen des Vertrauens". Aber man wisse, dass die Sachen hier "gut kuratiert, gut bewahrt und gut zugänglich gemacht" würden. "Das ist ein Rockzipfel der Geschichte, den wir zu greifen bekommen", freute sich Sibler.

Alles fing an mit einer Tagung zu Bildarchiven. Dabei erfuhr Cornelia Jahn, die Leiterin der Abteilung für Karten und Bilder bei der BSB, dass der Stern sein analoges Fotoarchiv aufgeben wollte. Mit ihrer Begeisterung für diesen "ungehobenen Schatz bundesrepublikanischer Zeitgeschichte", steckte sie Klaus Ceynowa, Generaldirektor der Bayerischen Staatsbibliothek, an. So kam die Sache ins Rollen. Und bald schon rollte die Ladung auf acht Lkws quer durch die Republik.

Bis es so weit war, hatte die Bayerische Staatsbibliothek einige Konkurrenz abzuwehren, wie Cornelia Jahn verrät. Der Stern selbst hatte anfangs zudem Gespräche mit dem Hamburger Kultursenator geführt. "Wir wissen um den kulturellen Wert dieses Archivs", betont Frank Thomsen, Mitglied der Stern-Chefredaktion. Und natürlich sei es nahegelegen, das Bildarchiv der Hansestadt zu übergeben. Aber in Hamburg hätte keine Institution mit den Möglichkeiten der BSB in Sachen Digitalisierung mithalten können. So entschied der Stern sich für München - und hier geht nun ein ganz neuer Stern auf.

Mit der Übergabe steigt der Bildbestand der Staatsbibliothek, der bisher 2,3 Millionen Bilder umfasste, um das siebenfache. Aber es ist nicht nur die Quantität. Alle Beteiligten rühmen das Stern-Bildarchiv. Hier sei "die Geschichte der Bundesrepublik und der Lauf der Welt abgebildet". Bedenkt man, dass viele große Fotografen der Bundesrepublik für das Hamburger Magazin gearbeitet haben, scheint das nicht zu hoch gegriffen. "Das ist ein Kulturschatz, der bisher ungehoben ist", so Thomsen. Bilder seien einerseits "emotionale Erinnerung". Aber in der heutigen Zeit sei es auch um so wichtiger, "dass die abgebildete Wahrheit sichtbar bleibt".

Der Fotograf Peter Thomann erzählte anlässlich der Übergabe von den goldenen Zeiten des Fotojournalismus. "Wir gehörten zu den letzten festangestellten Fotografen, und wir hatten einen Traumjob", schwärmte er. 22 festangestellte Fotografen hatte der Stern damals - ein heute geradezu astronomisch wirkende Zahl. "Man konnte selbst Themen vorschlagen, Zeit und Geld spielten keine Rolle", so Thomann. Er selbst reiste beispielsweise für eine Reportage zum Jahrestag der Deutschen Einheit rund um die Welt den versteigerten Mauerstücken hinterher.

Auch andere Fotografen, die nach München gekommen waren, wussten Geschichten rund um die Geschichte der Bilder zu erzählen. Der frühere Kanzler Willy Brandt beispielsweise war immer für einen guten Witz zu haben. Dieser Vorliebe verdankte der Stern-Fotograf Jay Ullal eine ungewöhnliche Bildstrecke. Während einer Reise in die USA fragte ihn Brandt, ob er nicht einige indische Witze in petto hätte. Der in Indien geborene Ullal hatte. Mit den Worten "dann müssen Sie aber früh aufstehen", sagte Brandt zu, Ullal am nächsten Morgen zur Verfügung zu stehen. So konnte Ullal den Kanzler dabei fotografieren, wie der sich - ganz altmodisch - vor dem Spiegel nass rasierte und zurechtmachte. Und Jürgen Gebhardt erinnert sich, wie er 1988 mit der Kamera den Trauerzug von Franz Josef Strauß in München begleitete und - weil es immer später und immer dunkler wurde - bangte, ob er noch ein gutes Foto in den Kasten bekommen würde.

Viele gute Fotos sind im Laufe der Jahrzehnte für den Stern entstanden und sind nun nach München gekommen. Noch sind zwar nicht alle Rechte geklärt, aber mit mehr als der Hälfte der Fotografen sind Vereinbarungen getroffen. So kann die BSB das Archiv auch im Internet anzeigen, was ein riesen Gewinn ist, wenn man das vergleicht mit den Online-Sammlungen der Museen, wo anstelle der zeitgenössischen Kunst oft nur Platzhalter zu sehen sind.

Bei der Digitalisierung des Stern-Bildarchivs wird die BSB ihre bisherigen wissenschaftlichen Standards aufgeben und neue Wege gehen müssen. Aber das Archiv ist mit allen wichtigen Schlagworten versehen und gut katalogisiert. Diese Metadaten können übernommen werden. Trotzdem werden für diese Mammutaufgabe Jahre nötig sein. Und für die Bayerische Staatsbibliothek ist es in jedem Fall ein Paradigmenwechsel: vom Text zum Bild. Das passt zu der heutigen Zeit.


Aus: "15 Millionen Momente für die Ewigkeit" Evelyn Vogel (6. August 2019)
Quelle: https://www.sueddeutsche.de/bayern/stern-fotoarchiv-bayerische-staatsbibliothek-15-millionen-1.4554381

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"Internet Archive blendet künftig Faktenchecks und Hintergrundinformationen ein" Tilman Wittenhorst (01.11.2020)
Das Internet Archive arbeitet für die Kontextualisierung seiner archivierten Inhalte mit folgenden Organisationen zusammen: FactCheck.org, Check Your Fact, Lead Stories, Politifact, Washington Post Fact-Checker, AP News Fact Check, USA Today Fact Check, Graphika, Stanford Internet Observatory und Our.news. Über den Umfang der Verlinkungen oder die Anzahl der bereits gesichteten Dokumente macht der Blogbeitrag keine Angaben. ...
https://www.heise.de/news/Internet-Archive-blendet-kuenftig-Faktenchecks-und-Hintergrundinformationen-ein-4944700.html

Fact Checks and Context for Wayback Machine Pages
Posted on October 30, 2020 by Mark Graham   
https://blog.archive.org/2020/10/30/fact-checks-and-context-for-wayback-machine-pages/


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#5
ZBW Pressearchive
https://pm20.zbw.eu/

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Hans-Ulrich Wagner
@h_u_wagner
Mit Rundfunk-Dokumenten arbeiten? #mediengeschichte Eine neue Infoseite der ARD gibt erste Hinweise für den Archivzugang. ...
https://twitter.com/h_u_wagner/status/1579507744935399425 | https://twitter.com/h_u_wagner

"Arbeit am Medien-Gedächtnis der Gesellschaft – noch viel zu tun: Ein Nutzerblick auf die Bedeutung der Rundfunkarchive" Hans-Ulrich Wagner ( 2022)
Von einem ,,Gedächtnis des Rundfunks" war 2014 die Rede, als die Archive der öffentlichrechtlichen Sender eine Offensive starteten, um ,,ihre Bedeutung für die Forschung" hervorzuheben (Behmer/Bernard/Hasselbring 2014). Seither ist vieles passiert, das diese immense Bedeutung unterstreicht, und etliches, das die scheinbar getrennten Welten –hier Archive und dort Forschung – einander deutlich nähergebracht hat. Angesichts der Rolle, die massenmediale Kommunikation für alle Fragen unseres Zusammenlebens spielt, kann man weiter gehen und von einem ,,MedienGedächtnis der Gesellschaft" sprechen. ...
https://leibniz-hbi.de/uploads/media/default/cms/media/4yc3304_Wagner%202022%20-%20Arbeit%20am%20Medien-Ged%C3%A4chtnis%20der%20Gesellschaft.pdf

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"Deutsche Fernsehgeschichte" (DFG)
In der Archiven deutscher Fernsehanstalten schlummern große Mengen an produziertem Fernsehprogramm. Vieles davon lagert seit Jahrzehnten ungesehen in den Regalen. Einen Teil dieser Archivschätze wieder verfügbar zu machen - das ist die Aufgabe dieses neuen YouTube-Kanals "Deutsche Fernsehgeschichte". In Zusammenarbeit mit Fernsehsendern und TV-Produzenten werden wir versuchen, sukzessive alte Sendungen zu digitalisieren, dokumentieren und hier auf YouTube zu veröffentlichen. Denn nicht selten enthalten die oft mehrere Jahrzehnte alten Inhalte sogar Informationen, die noch heute nützlich sein können. Mindestens jedoch eröffnen sie einen Blick auf unsere jüngere Geschichte, auf die Art und Weise, wie früher berichtet wurde, wie sich unsere Gesellschaft seitdem entwickelt hat oder bringen uns mit Skurrilem und "aus der Zeit Gefallenem" zum Lachen.
https://www.youtube.com/c/DeutscheFernsehgeschichte/videos

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Deutschlandradio Retro öffnet den Blick in die Archive von RIAS und Deutschlandfunk. Ab 27. Oktober in der ARD Audiothek.
Ein geflüchteter Volkspolizist, der sich über eine knarzende Telefonleitung bei seinem Vorgesetzten vom Dienst abmeldet / der Regierende Bürgermeister Willy Brandt, mit dem wir in familiärer Atmosphäre im Wohnzimmer sitzen / ein durch das unhandliche Radioequipment keuchender Reporter, der mit uns ins Innere eines Trümmerbergs klettert – es sind Dokumente aus einer Zeit, die die jüngeren Generationen nur aus Geschichtsbüchern kennen. Und was in diesen oft zu kurz kommt, schafft die Unmittelbarkeit und Verspieltheit des damals noch jungen Radios zu vermitteln: Atmosphäre. ...
Seit 1946 gab es den RIAS (Rundfunk im amerikanischen Sektor), der sich durch sein innovatives Programm auch über die Grenzen Westberlins hinaus, im Osten des geteilten Deutschlands illegaler Weise muss man sagen, großer Beliebtheit erfreute. Und 1962 folgte der Deutschlandfunk, der als Langwellensender im Westen der Bundesrepublik von vorneherein angetreten war, eine noch weitere Brücke über die innerdeutsche Grenze zu schlagen. 1994 trafen die beiden Konkurrenten dann im Deutschlandradio aufeinander und ihre Archive wurden zusammengeführt. Jetzt bringen wir sie unter dem gemeinsamen Label ,,Deutschlandradio Retro" wieder ans Licht. ...
https://www.deutschlandradio.de/deutschlandradio-retro-100.html



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Brandenburgisches Landeshauptarchiv
Dokumente der Entrechtung: Landeshauptarchiv veröffentlicht Akten der NS-Finanzverwaltung zu mehr als 40.000 Einzelschicksalen - Potsdam, 13. Februar 2024 – Das Brandenburgische Landeshauptarchiv hat heute mehr als 40.000 Akten der nationalsozialistischen ,,Vermögensverwertungsstelle" für Berlin und Brandenburg veröffentlicht. Die Unterlagen enthalten Informationen zu Zehntausenden Menschen, die vom nationalsozialistischen Deutschland als jüdisch oder ,,reichsfeindlich" verfolgt und ausgeplündert wurden.
https://blha.brandenburg.de/index.php/2024/02/13/dokumente-der-entrechtung/

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#8
Willkommen im Digitalen Lesesaal des Bundesarchivs — Film —
https://digitaler-lesesaal.bundesarchiv.de/

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Sci-Hub ist eine sogenannte Schattenbibliothek, über die wissenschaftliche Aufsätze, die teilweise sonst nur hinter einer Bezahlschranke online verfügbar sind, auf Abruf bereitgestellt werden. ...
https://de.wikipedia.org/wiki/Sci-Hub

"Websperren: Große deutsche Provider blockieren Schattenbibliothek Sci-Hub�" Stefan Krempl (13.04.2024)
Telekom, Vodafone & Co. erschweren den Zugang zur Schattenbibliothek Sci-Hub - obwohl es dafür keine gerichtliche Anordnung gibt. ...
https://www.heise.de/news/Websperren-Grosse-deutsche-Provider-blockieren-Schattenbibliothek-Sci-Hub-9684299.html

https://www.heise.de/forum/heise-online/Kommentare/Websperren-Grosse-deutsche-Provider-blockieren-Schattenbibliothek-Sci-Hub/Die-Wissenschaftscommunity-koennte-das-Problem-ganz-leicht-loesen/posting-43885790/show/

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Quote[...] Tilman Baumgärtel ist Professor für Medienwissenschaft an der Hochschule Mainz und hat in diesem Jahr das Mainzer Webarchiv gegründet, eine Präsentationsplattform für Onlinekulturgut, die mit Material aus dem Internet Archive arbeitet.

Wer in den vergangenen Tagen wissen wollte, wie, sagen wir, die Website der Bundesregierung im Jahr 1999 aussah, hatte Pech. Denn der digitale Ort, an dem Internetinhalte der Vergangenheit systematisch abrufbar sind, war nicht erreichbar. Die Website des Internet Archives ist Opfer mehrerer Cyberangriffe geworden. Die Organisation betreibt eine digitale Bibliothek und die Wayback Machine, eine Funktion, mit der archivierte Websites zu verschiedenen Zeitpunkten angesehen werden können.

Die Seite war seit Freitag nicht erreichbar. Seit Montag wird sie Schritt für Schritt wieder zugänglich gemacht. Die einzigartige Sammlung von 866 Milliarden Websites blieb bei den Attacken unbeschädigt. Auch die 42,1 Millionen Druckerzeugnisse, 13 Millionen Videos, 1,2 Millionen Softwareprogramme, 14 Millionen Audiodateien und 5 Millionen Bilder (Stand: September 2024) sind zwar derzeit nur eingeschränkt abrufbar, aber weiterhin vorhanden.

Dennoch wirft der Vorfall ein grelles Licht auf die bedrückende Situation des Erhalts von Internetinhalten und anderem digitalem Kulturgut. Das Internet Archive ist der einzige ernst zu nehmende Versuch, eine Bibliothek solcher Inhalte anzulegen, das einzige Gedächtnis des Internets. Sollte es dauerhaft beschädigt oder anderweitig aus dem Verkehr gezogen werden, wäre die einzige brauchbare Ressource verloren, mit der man nicht nur die Entwicklung des Internets seit Mitte der Neunzigerjahre nachvollziehen kann, sondern auch Zugriff auf Inhalte hat, die aus dem Netz verschwunden sind.

Warum das Internet Archive angegriffen wurde und von wem, ist nicht vollständig bekannt. Offenbar bereits im September haben Unbekannte die Daten von 31 Millionen Nutzern gestohlen, darunter unter anderem E-Mail-Adressen, Passwörter, Benutzernamen und interne Systemdaten.

Obwohl sich bisher niemand zu diesem Datendiebstahl bekannt hat, hat die Hackergruppe SN Blackmeta die Verantwortung für eine gleichzeitige Distributed-Denial-of-Service-Attacke (DDoS) auf archive.org übernommen. Bei DDoS-Angriffen werden Websites durch gezielte Überlastung lahmgelegt.

SN Blackmeta begründet ihren Angriff auf archive.org politisch: In einem Posting auf X schreibt die Gruppe, man wolle "Stimmen derjenigen Gehör verschaffen, die oft zum Schweigen gebracht und übersehen werden. Unsere Mission wurzelt im Kampf für Gerechtigkeit, Gleichheit und Anerkennung für das palästinensische Volk ... Der Angriff auf eine bedeutende digitale Ressource wie das Internet Archive dient dazu, die Bedeutung seiner Geschichte und seiner Erfahrungen zu unterstreichen."
Inwiefern der Angriff auf das Internet Archive dem Ziel dient, die "Geschichte und die Erfahrung" der Palästinenser hervorzuheben, erklärt die Gruppe nicht. Tatsächlich sammelt das Internet Archive auch die digitale Geschichte der Palästinenser.

Das Onlinearchiv wurde 1996 von Brewster Kahle, einem US-amerikanischen Softwareunternehmen, ins Leben gerufen. Die in San Francisco ansässige und als gemeinnützig anerkannte Organisation macht regelmäßig Kopien von Websites und speichert sie für den Fall, dass sie geändert oder gelöscht werden. Wie eine Suchmaschine folgen dabei Spider genannte Programme den Links auf den Websites in ihrem Archiv und laden Teile der so gefundenen Internetinhalte auf den eigenen Server.
Diese Snapshots, die seit 1996 gesammelt werden, können in der Wayback Machine auf der Website der Organisation abgerufen werden. Wie mit einer Internet-Zeitmaschine kann man hier besichtigen, wie sich die Websites des Weißen Hauses oder von ZEIT ONLINE über die Jahre verändert haben. Man findet die Websites von lange offline gegangenen Internetmedien wie der deutschen Netzeitung (2000–2009) oder der US-amerikanischen Tech-Website Motherboard (2009–2019) ebenso wie private Blogs, die von ihren Gründern lange eingestellt oder gar gelöscht worden sind.

Bisher hat kein Nationalarchiv und keine internationale Kulturinstitution wie etwa die Unesco ein vergleichbares Archivangebot aufgebaut – oder es auch nur versucht.
Dabei gibt es in Bezug auf andere Medien große Sammelleidenschaft. Während es weltweit große und kleine Bibliotheken, Archive und Museen für analoge Bücher, Landkarten, Tonträger, Bilder oder die Briefe und Nachlässe von Künstlern, Autoren und Wissenschaftlern gibt, werden Inhalte aus dem Internet bisher kaum systematisch gesammelt und erhalten. Einige Bibliotheken sammeln zwar auch Webinhalte, aber nicht ansatzweise in vergleichbarer Vollständigkeit.
Archive von Städten und Gemeinden, Unternehmen, Kirchen und anderen Organisationen sammeln pflichtbewusst das gedruckte Material und die schriftlichen Akten, die ihre Auftraggeber produzieren, und verzeichnen sie in Katalogen und Indexen. Aber die Websites dieser Organisationen, die Facebook-Postings und die YouTube-Videos, die viele Städte oder Unternehmen auch produzieren, gehören selten zum Sammlungsauftrag. Selbst mit dem E-Mail-Verkehr tun sich traditionelle Archive oft schwer.

Tatsächlich sind digitale Inhalte oft kurzlebig und vor allem: Sie verändern sich ständig. Verbindliche Statistiken über die durchschnittliche Lebensdauer einer Website existieren nicht, und es gibt auch immer noch Websites aus der Frühzeit des Webs, die bis heute unverändert erhalten geblieben sind, wie zum Beispiel die Promo-Website für den Film Space Jam von 1996 oder das Netzkunstwerk My Boyfried Came Back from the War der Russin Olia Lialina aus demselben Jahr.
Nach einer Untersuchung der Online-Marketingfirma Orbit Media bleibt die durchschnittliche Website aber nur sechs Jahre und vier Monate im Netz. Laut einer Studie des Pew Research Centers, einem Thinktank aus den USA, existieren 38 Prozent der Websites aus dem Jahr 2013 nicht mehr. Acht Prozent der Websites, die im Jahr 2023 veröffentlicht wurden, waren im Oktober desselben Jahres bereits wieder gelöscht.

So verschwinden nicht nur ununterbrochen Archivalien, die für künftige Geschichtsschreibung von großer Bedeutung sind. Auch das Material, mit dem Faktenprüfer, Forscher und Journalisten aktuell arbeiten, ist bedroht, wenn zum Beispiel Unternehmen unliebsame Informationen von ihrer Website löschen, sobald über sie recherchiert wird.

Auch wenn das Material im Internet Archive den gegenwärtigen Hackerangriff unbeschadet überstanden hat, ist seine Zugänglichkeit gefährdet. Das liegt vor allem an Urheberrechtsstreitigkeiten. Im vergangenen Jahr verlor die Organisation ein Verfahren gegen eine Gruppe von US-amerikanischen Verlegern, die geklagt hatten, weil das Internet Archive digitale Versionen ihrer Bücher online an Leser ausgeliehen hatte wie eine öffentliche Bücherei. Eine halbe Million Werke, die man auf der Website openlibrary.org kostenfrei lesen konnte, mussten aus dem Netz genommen werden.
Eine noch größere Bedrohung für die Organisation ist eine Urheberrechtsklage von mehreren Musiklabels. Das Internet Archive hat digitalisierte Grammofonplatten veröffentlicht. Die Schadensersatzforderungen von bis zu 621 Millionen Dollar könnten das Ende des Internet Archives sein, wenn das Gericht gegen die Organisation entscheidet. Der Fall wird sich wohl über Jahre hinziehen und die Verantwortlichen des Internet Archives scheinen gewillt, den Streit trotzig durchzuziehen. Man kann nur hoffen, dass sie nicht für die vergleichsweise kleine Sammlung von alten Tonaufnahmen die Existenz des ganzen Projekts aufs Spiel setzen.


Aus: "Bücher werden überall gesammelt, Websites nur hier" Tilman Baumgärtel (17. Oktober 2024)
Quelle: https://www.zeit.de/digital/internet/2024-10/internet-archive-wayback-machine-websites

"What is the Average Website Lifespan? 10 Factors In Website Longevity" Mackenzie Pelletier (03.09.2024)
https://www.orbitmedia.com/blog/website-lifespan-and-you/

https://www.pewresearch.org/data-labs/2024/05/17/when-online-content-disappears/