"Änderungsvereinbarung Stadt Kiel gibt Möbel Kraft mehr Zeit" (02.09.2016)
Die lange Geschichte des heftig umstrittenen Ansiedlungsprojektes von Möbel Kraft erhält ein weiteres Kapitel. Nach etlichen Verzögerungen gibt es jetzt einen Termin, bis wann das Möbelhaus spätestens seine Türen in Kiel öffnen muss: Es ist der 27. Dezember 2021. ... Seit dem Bürgerentscheid im März 2014, der knapp zugunsten von Möbel Kraft ausging, geriet das Projekt ins Stocken, zuletzt wegen juristischer Formalien und verschärfter Umweltauflagen. Der Rat genehmigte erst im Juli dieses Jahres den Satzungsbeschluss mit den Stimmen von SPD, CDU, Grünen, FDP und SSW – fast ein Jahr später als vorgesehen. Man habe die Unterlagen nach Rechtsänderungen nacharbeiten müssen, um auf Nummer sicher zu gehen, hieß die Begründung des Möbelhauses, warum es sich auf keinen Termin für den Baubeginn der dann achten Filiale festlegen lassen will. ...
http://www.kn-online.de/News/Nachrichten-aus-Kiel/Stadt-Kiel-gibt-Moebel-Kraft-mehr-Zeit"Die Ansiedlung von „Möbel Kraft“ auf einer Kieler Kleingartenanlage – wie man in einem stadtplanerischen Projekt möglichst viele Sauereien unterbringt" Andreas Galka (Januar 24, 2017 )
Vor kurzem war in den „Kieler Nachrichten“ zu lesen, daß auf dem Prüner Schlag im Westen Kiels demnächst erneut die Reste aufgegebener Kleingärten abgerissen werden sollen, oder „rückgebaut“, wie es vornehmer im Behördendeutsch heißt. Der Abriß ist Teil des Projektes, auf diesem traditionsreichen Kleingartengelände ein „Möbelmarktzentrum“ einzurichten, ein Projekt, das die Stadt seit nunmehr fünfeinhalb Jahren beschäftigt. Die bisherige Geschichte dieses Projektes ist vor allem eine Geschichte von Sauereien im Umgang mit der Öffentlichkeit gewesen, oder sagen wir vornehmer, Ungeschicklichkeiten, und es ist wohl gerade mit diesen – wohl kaum versehentlichen – Ungeschicklichkeiten zu erklären, daß das Projekt beim Bürgerentscheid vom März 2014 beinahe gescheitert wäre. Doch der Reihe nach. ...
https://parzelle556.wordpress.com/2017/01/24/die-ansiedlung-von-moebel-kraft-auf-einer-kieler-kleingartenanlage-wie-man-in-einem-stadtplanerischen-projekt-moeglichst-viele-sauereien-unterbringt/"Besetztes Möbel-Kraft-Gelände in Kiel : Wohnwagengruppe lässt Ultimatum zur Räumung am Prüner Schlag verstreichen" Andrea Lange (8. Mai 2017)
Der Grundstückseigentümer Möbel Kraft wollte die Bauwagenleute loswerden. Doch die lassen sich davon nicht beirren. Kiel | Ein Wohnwagengruppe besetzt seit Ende April den Prüner Schlag in Kiel. Sie wollen sich ein Stück Freiraum in der Landeshauptstadt erkämpfen. Doch für das Grundstück gibt es andere Pläne. Dort soll ein neues Einrichtungshaus von Möbel Kraft gebaut werden. Den Besetzern wurde daher ein Ultimatum vom Grundstückseigentümer gestellt. Bis Sonntag sollten sie das Areal verlassen haben. Daran hielten sie sich nicht. Auch am Montag harrten die Besetzer mit ihren Wohnwagen weiter aus. Das bestätigte Ralph Göttsche von Möbel Kraft gegenüber shz.de.
Bisher sei nichts passiert und alle Besetzer seien noch auf dem Gelände, sagte Göttsche. Die Gruppe hatte zuvor erklärt, man verlasse das Areal, wenn ihnen die Stadt eine adäquate Alternative anbiete. Das ist bisher nicht geschehen. ...
https://www.shz.de/regionales/schleswig-holstein/wohnwagengruppe-laesst-ultimatum-zur-raeumung-am-pruener-schlag-verstreichen-id16769816.html"Möbel-Kraft-Gelände Prüner Schlag wurde geräumt" Niklas Wieczorek (29.05.2017)
Am Montagvormittag war es soweit: Etliche Polizisten sind am Prüner Schlag am Möbel-Kraft-Gelände vorgefahren und begleiteten eine Gerichtsvollzieherin. Sie brachte den Brief: Die Besetzer müssen von der Ausgleichsfläche. Ein vierwöchiges Wagencamp fand ein friedliches Ende. ... Die Atmosphäre war ruhig: Polizisten und Besetzer standen sich zwar gegenüber, dabei blieb es aber auch. "Das lief alles ganz friedlich ab", sagte Oliver Pohl von der Polizei in Kiel. Ralph Göttsche von Möbel Kraft sagte dazu: "Die Besetzer sind immer gut informiert gewesen." Gespräche fanden schließlich darüber statt, wie die großen Wagen ohne Antrieb das Gelände verlassen sollten. Als ein Unimog eintraf, wurde aber auch diese letzte Herausforderung bewältigt. Fakten seien jetzt geschaffen, sagte Möbel-Kraft-Vertreter Göttsche zum Ende der Arbeiten gegen 13 Uhr. Die Besetzer hoffen durch den friedlichen Abzug weiterhin Gespräche mit der Stadt ermöglicht zu haben - schließlich sind sie noch immer auf der Suche nach einem Wagenplatz. ...
http://www.kn-online.de/News/Nachrichten-aus-Kiel/Moebel-Kraft-Gelaende-Die-Besetzung-in-Kiel-ist-vorbei"Besetztes Möbel-Kraft-Gelände : Prüner Schlag in Kiel wurde geräumt" (29. Mai 2017)
Am Montagvormittag kam die Gerichtsvollzieherin. Die Wohnwagengruppe „Schlagloch“ packte ihre Sachen. ... Die Räumungsaktion war ein „begleiteter freiwilliger Rückzug“, nachdem die Gerichtsvollzieherin um 10 Uhr den Vollstreckungsbescheid überreicht hatte. Zwar lag dieser schon Mitte vergangener Woche vor, aber Möbel Kraft hatte sich gemeinsam mit der Gerichtsvollzieherin, der Stadt Kiel und der Polizei darauf geeinigt, die Feiertage abzuwarten und erst am Montag das Areal räumen zu lassen.
Laut Göttsche haben die Bewohner ihre Sachen sofort gepackt und den Standort mit den Wagen verlassen. Gegen 13 Uhr waren die Räumungsarbeiten beendet. Nun stehen die ehemaligen Besetzer am Hasseldieksdammer Weg und beraten wohl, wie es weiter geht. Die Stadt zeigt sich nach wie vor verhandlungsbereit, was die Suche nach einer für alle Beteiligten opportunen Lösung betrifft. Möbel Kraft hat angekündigt, das Gelände ab sofort bewachen zu lassen.
https://www.shz.de/regionales/kiel/pruener-schlag-in-kiel-wurde-geraeumt-id16931726.html"Kiel: Räumung der Wagengruppe Schlagloch + Demo" (30.05.2017)
Am Montag den 30.5. wurde der Wagenplatz Schlagloch auf dem ehemaligen Kleingartengelände Prüner Schlag - heute Möbelkraft Baugelände – durch eine Gerichtsvollzieherin in Begleitung von etwa 50 PolizistInnen zwangsgeräumt. Die BesetzerInnen wollten mit der Besetzung u.a. auf eine „fehlgeschlagene Stadtpolitik, die sich nicht an den Bedürfnissen der Menschen, wie z.B. nach bezahlbarem Wohnraum, richtet“ aufmerksam machen. Hintergrund ist der Konflikt um den Bau eines Möbel Kraft Möbelhauses auf dem Kleingartengelände. ...
https://linksunten.indymedia.org/en/node/213908"Wagengruppe Schlagloch-Räumung – Sponti heute 17 Uhr" Wagengruppe SchlaglochVeröffentlicht (29. Mai 2017)
Wir wurden geräumt! Haufenweise Cops, Möbel Kraft Vertreter und eine Gerichtsvollzieherin sind heute Morgen angetanzt um unseren Wagenplatz zu räumen. Wir haben das Gelände friedlich geräumt und stehen nun mit unseren Wagen auf der anderen Straßenseite. Möbel Kraft, die Stadt und ihre Ordnungshüter*innen erhöhen den Druck auf uns. Zusätzlich zur Anzeige wegen Hausfriedensbruch gibt es nun ein zivilrechtliches Verfahren, mit dem die Räumung unseres Platzes erwirkt wurde. Die Kosten dieses Verfahrens werden wir tragen müssen, sagte uns ein Vertreter von Möbel Kraft mit dem Hinweis wie teuer so ein Verfahren werden könnte. Diese und weitere überflüssige Sticheleien von Seiten Möbel Krafts wurden durch ein privates Sicherheitsunternehmen ergänzt, das mit einem Fahrzeug seit Mittwoch unsere Einfahrt blockiert. Es ist offensichtlich, dass diese Methoden uns einschüchtern sollen, da wir uns geweigert haben uns selbst zu räumen und zurück in die Unsichtbarkeit zu verschwinden. ...
http://schlagloch.blogsport.eu/2017/05/29/wagengruppe-schlagloch-raeumung-sponti-heute-17-uhr/H.W. Lang sagt:
29. Mai 2017 um 23:19
Hier wurde eine Chance vertan, lösungsorientiert zu einer Beilegung des Konflikts zu kommen.
Statt dessen wurden Ultimaten gesetzt, Bedingungen gestellt – alles reine Machtspiele.
Möbel-Kraft hat es versäumt, durch ein moderates und flexibles Verhalten bei den Kielern Sympathiepunkte zu gewinnen. Dumm.
Ulf Kämpfer, eigentlich als Mediator geschult, hat sich durch die Bedingung, erst müsse das Gelände geräumt werden, eigener Handlungsoptionen beraubt. Dumm.
Kiel ist eine Stadt, die mit Universität und Fachhochschule junge Leute anzieht. Aber sie muss jungen Leuten darüber hinaus auch etwas bieten. Sie muss bunt sein, sie muss Flair haben. Sonst bleiben die jungen Leute weg und gehen nach Hamburg oder Berlin.
In Berlin gibt es in jeder Straße einen Hinterhof, in dem Startups oder alternative Projekte vor sich hin werkeln. Was ist mit Kiel? Ein Provinznest. Man setzt auf Delmenhorstisierung oder Raisdorfisierung: Baumarkt – Möbelmarkt – Supermarkt – Getränkemarkt…
Wie wäre es mit Amsterdamisierung und Kopenhagenisierung? Bauwagenkolonien, Hausboote, alternatives Leben, nicht nur „geduldet“ (also eigentlich nicht gewollt), sondern aktiv unterstützt?
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