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[Julian Assange / Wikileaks (Notizen, Memos, ...) ...]

Started by lemonhorse, December 02, 2010, 02:43:54 PM

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"Julian Assange: Ecuador will WikiLeaks-Gründer das Asyl entziehen" (22. Juli 2018)
Seit mehr als sechs Jahren lebt Julian Assange in der ecuadorianischen Botschaft in London. Einem Medienbericht zufolge plant Präsident Moreno, ihm das Asyl zu entziehen. ... Greenwald bezog sich in seinem Bericht https://theintercept.com/2018/07/21/ecuador-will-imminently-withdraw-asylum-for-julian-assange-and-hand-him-over-to-the-uk-what-comes-next/ auf Kreise aus dem Umfeld des ecuadorianischen Außenministeriums und des Präsidialamtes. Der Intercept-Journalist war seinerzeit maßgeblich an der Aufarbeitung der Unterlagen des Informanten Edward Snowden beteiligt. ...
https://www.zeit.de/politik/ausland/2018-07/ecuador-botschaft-london-julian-assange-wikileaks

Quotearea #2

"So verlor er den Zugang zum Internet, nachdem er die spanische Regierung im Streit mit der Provinz Katalonien kritisiert und damit gegen die Forderung seiner Gastgeber verstoßen hatte, sich mit politischen Botschaften zurückzuhalten."

würde man so etwas auch über jemanden schreiben, der z. B. von China politisch verfolgt wird? Ich glaube kaum.
Seit wann ist man ein "Gast", wenn Asyl gewährt wurde? Mit welchen Recht fordert man "politische Zurückhaltung"?


Quote
Eddie_Sakamura #2.9

Sie können daran erkennen, dass es auch in Demokratien Staatsfeinde gibt.

Nämlich dann wenn die Staatsfeinde die Regeln transparent machen, mit dem in der Demokratie Menschen eliminiert werden (Kriegspropaganda- und Führung), modern versklavt werden ( Aufdeckung der Kapitalismusmechanismen, der nur wenigen Superreichen des Systems), Scheinbeteiligung am politschen System simuliert wird (fingierte Demokratien) und nicht zuletzt die radikale, perfide Überwachung und Aufrechterhaltung des Wahl- und Arbeitsviehs. (NSA, Unterdrückung der Whistleblower usw.)

Assange hat dazu immens zur Aufdeckung beigetragen, er hat den Ameisen die Augen geöffnet.


Quoteepicur #2.10

Assange hat nie irgendetwas kritisches über das korrupte Russland oder die korrupten Oligarchen um Putin in die Öffentlichkeit gebracht. Er hat den Rassisten Trump unterstützt. Das sollte einem auch zu denken geben.


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Eddie_Sakamura #2.13

Weil in unsrer westlichen Welt schon genug mit Berichten über das "korrupte" Russland und über die Oligarchen zu bombardiert werden, aber unser System hat uns vor Assange nie über die westlichen Oligarchen aufgeklärt, kaum einer wusste Jahrzehnte etwas über unsere Herrscherfamilien, den Quands und Klattens, den Albrechst, den Thieles usw. usw., bis heute sind die Vermögenszahlen der Superreichen kaum untersucht. Nur die Wenigsten wussten über das mediale System der BRD Bescheid, in wie viel wenigen Händen die größten Nachrichtenagenturen sind, so wenige, dass die Personen sich an einen gewöhnlichen Tisch setzen könnten, um Meinungen zu generieren usw. usw. Dazu ist nicht nur Assage verantwortlich, aber er hat seinen Teil dazu beigetragen, dass viel mehr Menschen die Augen öffneten, um gründlicher auf das System zu schauen.

... Wikileaks war/ist eine Gefahr für westliche Demokratien, und gehört daher aus dem Verkehr gezogen, daran zweifelt doch mittlerweile niemand mehr. Wichtig ist, dass bei Ihnen hängenbleibt, dass auch der Kapitalismus unserer nicht nur positive Seiten hat, sondern auch mächtig hässliche Fratzen. Natürlich geht es immer schlimmer, was Systeme angeht (Russland, Türkei, Saudi Arabien, Iran, USA usw. usw.) aber dass bedeutet nicht, dass es nicht besser geht.


Quote
Miniwahr #4.2

"Wo ist jetzt der Aufschrei der liberalen, demokratischen an Werten orientierten Presse?"

Die hat schon die letzten Jahre versucht Assange fertig zu machen. Der Mann ist nicht auf Linie, kritisierte öffentlich den wunderbaren Obama und hatte eine Kampange gegen Hillary. Das einzige was sie lesen werden ist, warum es vollkommen natürlich ist, dass es geheime Anklageschriften in den USA gibt, die dem "Angeklagten" nicht zugänglich gemacht werden und das man Assange jetzt aber mal richtig zur Strecke bringen muss.

Man ist zwar ganz doll investigativ aber das hat doch wohl alles Grenzen, wenn es um die Grundfesten des Imperiums geht...


QuoteHelmberger #4.12

Er hat aber auch ohne Sinn und Verstand vertrauliche Dokumente ins Internet gestellt und damit Radikalisierung getrieben und Leben gefährdet. Jahrzehntelang hatten wir ein funktionierendes System wo man vertrauliche Daten ausgewählten zugespielt hat weil diese geschult sind damit verantwortlich umzugehen. Er hat sich dagegen entschieden und warum? Wegen seinem Ego. Für sein Ego bezahlt er den Preis, nicht für seine Taten.


Quote
Luhk Skeiwocker #4.14

Würden Sie genau dasselbe schreiben, wenn ein Russe oder Chinese die Machenschaften, Morde, Spionage, Folter etc. ihrer jeweiligen Regierungen und Geheimdienste offen gelegt hätten?

Niemals, wir hätten diesen Menschen längst Asyl gewährt, sie mit Geld, Dank und Preisen für ihren Mut und ihren Dienst an der Menschheit überschüttet und sie als wunderbare, ehrbare Menschen und beste Vorbilder hochgehalten.



QuoteGrauer Scheidenstreifling #7

Assange und Snowden haben ihr komfortables Leben dafür hergegeben und gegen Exil, ein Leben in Unsicherheit oder auch eine Art Knast de Luxe in der ecuadorianischen Botschaft eingetauscht, damit wir alle darüber informiert werden, dass wir alle von einem Land, das wir für einen Rechtsstaat gehalten haben, vollständig überwacht werden. Das hat Vieles im Denken und in der Einstellung der Menschen verändert. Die große Krake will uns mit der Verhaftung Assanges jetzt noch mal zeigen, dass sie langfristig am längeren Hebel sitzt. Das muss man zur Kenntnis nehmen und entsprechend den Widerstand erhöhen.

...


QuoteFa Ma #9

Traurig, dass das noch immer ein Thema ist. Im 2017 hat ja ein UN Panel die UK und Schweden aufgefordert Assange freizulassen und eine Wiedergutmachung zu zahlen. Beide Länder haben das bis jetzt ignoriert. UN panel calls on UK and Sweden to end Julian Assange's 'deprivation of liberty'

https://www.theguardian.com/media/2016/feb/05/julian-assange-un-panel-uk-sweden-deprivation-of-liberty


QuoteMekong17 #11

Wie mit Assange umgegangen wird, zeigt deutlich, dass die Pressefreiheit in der modernen Welt nur eine Illusion ist. Die Kaninchen dürfen nur das schreiben, was die Politik erlaubt. Wenn Du wirklich etwas aufdeckst, was für die Politik ungemütlich ist, dann wird man brutal verfolgt. Ich sehe hier keine Unterschiede zwischen der Türkei, Russland, dem Westen oder China. ...



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#101
Quote[...] Ecuadors Präsident Lenín Moreno war am Freitag zu einer Konferenz in London eingetroffen. Er soll sich jedoch auch mit Vertretern der britischen Regierung getroffen haben, um eine Vereinbarung zur Beendigung von Assanges Asyl abzuschließen, so der Enthüllungsjournalist Glenn Greenwald auf der Website "The Intercept". Auch die Chefredakteurin des russischen Auslandssenders "Russia Today", Margarita Simonjan, schrieb bei Twitter, Assange könne ihren Quellen zufolge in den kommenden Wochen oder sogar Tagen an Großbritannien übergeben werden.

Die Ermittlungen wegen Vergewaltigungsvorwürfen gegen Assange wurden zwar im Mai vergangenen Jahres eingestellt. Assange könnte dennoch in Haft genommen werden, weil er laut einer Erklärung der britischen Behörden durch die Flucht in die ecuadorianische Botschaft gegen britische Gesetze verstoßen hätte.


Aus: "Ecuador will Julian Assange aus der Londoner Botschaft werfen" Lutz Labs (22.07.2018)
Quelle: https://www.heise.de/newsticker/meldung/Ecuador-will-Julian-Assange-aus-der-Botschaft-werfen-4117773.html

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Slavoj Žižek - Online Vigil in support of Julian Assange #Unity4J (July 2018)
https://www.youtube.com/watch?v=KKqZNDD5xFE

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Quote[...] Linke Abgeordnete aus dem Bundestag und dem Europaparlament haben sich für eine rasche Lösung des Asyl-Dramas um den Gründer der Enthüllungsplattform WikiLeaks, Julian Assange, ausgesprochen.

Aus Anlass des jüngsten Besuchs des ecuadorianischen Präsidenten Lenín Moreno in Großbritannien und Äußerungen aus Quito zu dem Fall "drängen wir alle Seiten, vor allem aber die britische Regierung, eine rasche Lösung zu ermöglichen", heißt es in dem Dokument, das online verbreitet wurde. Zugleich kritisierten die Unterzeichner die "De-facto-Gefangenschaft in den engen Räumen der ecuadorianischen Botschaft in London" als eine "empörende Verletzung der Menschenrechte mitten in Europa".

Die Abgeordneten der Linkspartei erachten ein Gutachten des Interamerikanischen Gerichtshofes für Menschenrechte für wichtig, das den ecuadorianischen Staat verpflichtet, sich für das Wohlbefinden von Personen einzusetzen, die in diplomatischen Vertretungen Schutz gesucht haben. Man hoffe, "dass die ecuadorianische Regierung auf Basis der richterlichen Einschätzung ihrer humanitären und rechtlichen Verpflichtung weiterhin nachkommt, Julian Assange als politisch Verfolgtem uneingeschränkt Schutz zu gewähren, und ihn weder an Großbritannien, die USA oder alliierte Regierungen ausliefert", schreiben die Unterzeichner.

Die Kappung der Internet- und sonstigen Medienverbindungen von Julian Assange in den Räumen der Botschaft von Ecuador in London sehen sie als Verschärfung der ohnehin harten Bedingungen. "Wir halten die Beteuerungen von US-Justizminister Jeff Sessions für alarmierend, der die Festnahme Julian Assanges zu seinen 'Prioritäten' erklärt hat", fügen sie an.

Die Gefahr einer Auslieferung an eine unberechenbare Regierung in den USA sei größer denn je. "Dies wiegt umso schwerer, als die Arbeitsgruppe zum Thema willkürliche Inhaftierungen der Vereinten Nationen die verschiedenen Formen der Freiheitsberaubung, denen Julian Assange ausgesetzt wurde, als eine Form der willkürlichen Inhaftierung verurteilt hat, ohne dass Großbritannien oder andere Regierungen von EU-Mitgliedsstaaten daraus politische Konsequenzen gezogen hätten", bekräftigen die Abgeordneten.

"Premierministerin Theresa May und Präsident Lenín Moreno, wir appellieren an Sie: Sorgen Sie für die Freilassung und einen effektiven Schutz von Julian Assange", heißt es in dem Text, der von Sevim Dagdelen, Diether Dehm, Anke Domscheit-Berg, Sylvia Gabelmann, Heike Hänsel, Ulla Jelpke, Achim Kessler, Martina Michels, Amira Mohamed Ali, Zaklin Nastic, Sören Pellmann, Eva-Maria Schreiber, Petra Sitte, Evrim Sommer und Sahra Wagenknecht unterzeichnet wurde.

Julian Assange hatte Mitte 2012 um Asyl in der Botschaft von Ecuador in London ersucht. Nach dem Regierungswechsel in dem südamerikanischen Land versucht die Regierung von Präsident Moreno, den Aktivisten loszuwerden und drohte indirekt mit seinem Rausschmiss aus der Botschaft. In diesem Fall würde eine Auslieferung an die USA drohen.

Quotesebtanic, 07.08.2018 02:20

Leider "nur" Linke - Und was ist mit unseren sogenannten "christlichen" und "sozialdemokratischen" Abgeordneten?
Nach den Grünen frage ich schon gar nicht mehr...


Quotezwi, 07.08.2018 08:01

Nach westlicher Auffassung gibt es politisch Inhaftierte nur in Russland. Oder noch deutlicher: Jeder Inhaftierte in Russland ist in Wahrheit ein politisch inhaftierter Dissident, während jeder US-Bürger, der westliche Missstände aufdeckt ein russischer Spion und Verräter ist und an die USA ausgeliefrt werden muss.


Quoteexkoelner, 07.08.2018 01:43


Der Treppenwitz der Asyldebatte der letzten 10 Jahre - Da gibts das ach so heilige Asylrecht der BRD, für Dissidenten, für politisch Verfolgte - und wem gewährt die BRD keins? Julian Assange und Edward Snowden ...


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Aus: "Abgeordnete aus Berlin und Brüssel fordern Lösung für Julian Assange" Christian Kliver (07. August 2018)
Quelle: https://www.heise.de/tp/features/Abgeordnete-aus-Berlin-und-Bruessel-fordern-Loesung-fuer-Julian-Assange-4130416.html


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#103
"Wikileaks-Gründer : Assange zu Aussage in Russland-Affäre bereit"  (08.08.2018)
Der Geheimdienstausschuss im amerikanischen Senat will Julian Assange zu seiner Rolle bei der Präsidentschaftswahl 2016 befragen. Der Wikileaks-Gründer könnte über brisante Informationen verfügen. ... Wikileaks zufolge erhielt der 47-Jährige dazu eine schriftliche Aufforderung des Geheimdienstausschusses im Senat. Den Brief stellte Wikileaks ins Netz. Weder die amerikanische Botschaft in London noch die Sprecherin des stellvertretenden Ausschussvorsitzenden Mark Warner wollten sich auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur zunächst zu dem Schreiben äußern.
Assange wird darin aufgefordert, sich einer Befragung zu stellen. Ort und Zeitpunkt des Treffens sollen demnach ,,beiderseitig akzeptabel" sein. Wikileaks teilte mit, das Angebot werde geprüft, die Bedingungen müssten aber einem ,,hohen ethischen Standard" entsprechen. Der Geheimdienstausschuss im Senat untersucht die mutmaßliche russische Einflussnahme auf die Präsidentschaftswahl 2016 und prüft dabei auch eine Verstrickung des Lagers von Präsident Donald Trump. ...
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/wikileaks-gruender-julian-assange-zu-aussage-vor-senatsausschuss-bereit-15728987.html

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Quote[...] Der US-amerikanischen Whistleblowerin Chelsea Manning ist die Einreise nach Australien verweigert worden. Dort wollte sie Vorträge halten.  ... Der neue Premierminister Australiens, Scott Morrison, sagte, die Entscheidung, ob Manning einreisen darf, liege beim Innenminister – dessen Behörde wollte individuelle Fälle jedoch nicht kommentieren. Wer das Land als Ausländer betrete, muss der Behörde zufolge aber gewisse Anforderungen erfüllen: Man dürfe etwa nicht im Vorstrafenregister erwähnt sein oder eine Gefahr für die Gemeinschaft darstellen.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International warf Australiens Regierung vor, dass sie Manning zum Schweigen bringen wolle. Sollte die Regierung in Canberra nicht nachgeben, werde damit die Botschaft ausgesendet, dass die Regierung die Redefreiheit nicht wertschätzt. Der Anwalt Greg Barns, der bereits Wikileaks-Gründer Julien Assange verteidigte, sagte, in der Vergangenheit hätten bereits Menschen mit krimineller Vorgeschichte in das Land einreisen dürfen. Außerdem gehe niemand ernsthaft davon aus, dass Manning ein Risiko für die australische Gemeinschaft sei.


Aus: "Chelsea Manning: Whistleblowerin darf nicht nach Australien einreisen" (30. August 2018)
Quelle: https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2018-08/chelsea-mannings-whistleblowerin-australien-einreise

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Quote[...]  Die Wahrscheinlichkeit, als ehemaliger Präsident El Salvadors wegen Korruption angeklagt zu werden, beträgt für jene, die das Amt seit der Jahrtausendwende ausgeübt haben, hundert Prozent. Rechtskräftig verurteilt ist freilich noch keiner.

Zuerst geriet Francisco Flores, Staatschef von 1999 bis 2004, ins Visier der Justiz. Er wurde beschuldigt, 15 Millionen Dollar an Spendengeldern aus Taiwan, die für die Opfer von Erdbeben bestimmt waren, für sich selber und seine rechtskonservative Arena-Partei abgezweigt zu haben. Flores bestritt dies nicht, doch im Januar dieses Jahres starb er an einer Gehirnblutung, bevor der Prozess stattfinden konnte. Gegen die Komplizen in der Partei wurde keine Anklage erhoben.

Mauricio Funes, der 2009 bis 2014 für den FMLN, die Partei der einstigen Linksguerilla, Präsident war, hat sich vor Gericht für Einkünfte von 700 000 Dollar ungeklärter Herkunft zu verantworten. Damit soll er unter anderem ein Haus in einem Nobelviertel von San Salvador sowie Landkäufe finanziert haben. Funes setzte sich im August mit seiner Familie nach Nicaragua ab und erhielt dort von Präsident Daniel Ortega politisches Asyl. Er bezeichnet sich als Opfer einer politischen Vendetta der Rechten, weil er seinerzeit die Ermittlungen gegen Flores in Gang gebracht habe.

Zum spektakulärsten Fall ist inzwischen jener des Präsidenten von 2004 bis 2009 geworden. Antonio Saca war als Unabhängiger für die Arena-Partei gewählt worden, überwarf sich aber nach der Präsidentschaft mit der Partei. Er landete Ende Oktober in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft wirft Saca vor, in einer «immensen Operation» während seiner Amtszeit 246 Millionen Dollar aus der Staatskasse veruntreut zu haben. Mithilfe seines Privatsekretärs und fünf weiterer Komplizen, die ebenfalls in Haft sind, sei das Geld auf Privatkonten gelangt; 116 Millionen Dollar davon seien in bar abgehoben worden. Gemunkelt wurde über Sacas Korruption schon früh – unter anderem in einem von Wikileaks veröffentlichten Telegramm der amerikanischen Botschaft im Jahr 2009. ...


Aus: "Kolumne: Ein Korruptionsskandal nach dem andern" Peter Gaupp, San José (24.11.2016)
Quelle: https://www.nzz.ch/international/aufgefallen/unschoene-tradition-in-el-salvador-ein-korruptionsskandal-nach-dem-andern-ld.130315

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Quote[...] Saca ist Mediengeschäftsmann und war Vorsitzender des salvadorianischen Unternehmerverbands. Als Präsident setzte er auf "Marktreformen" und eine Politik von "Recht und Ordnung". Seine Kritiker werfen ihm die frühere Nähe seiner Partei zu rechtsextremen Todesschwadronen vor. (APA, 30.10.2016)


Aus: "Ehemaliger Präsident El Salvadors festgenommen" (30. Oktober 2016)
Quelle: https://derstandard.at/2000046718676/Ehemaliger-Praesident-El-Salvadors-festgenommen

https://www.tagesspiegel.de/politik/elas-antonio-saca-el-salvadors-ex-staatschef-wegen-korruption-zu-zehn-jahren-haft-verurteilt/23061566.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Antonio_Saca


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Quote[...] Der Whistleblowerplattform WikiLeaks zufolge hat ihr Gründer Julian Assange, der sich seit mehr als sechs Jahren in der Londoner Botschaft von Ecuador einer Auslieferung entzieht, trotz anderslautender Versprechen Stand Montagabend immer noch keinen Zugang zum Internet, zu Mobiltelefonen und zu Besuchern, die nicht seine Anwälte sind. Sein bislang letzter Tweet ist weiterhin einer aus dem März.

Vorher hatten der britische Guardian, RT und mehrere andere Medien gemeldet, dass der Australier bereits wieder Kommunikationszugang habe, weil sich der ecuadorianische Präsident Lenin Moreno, der UN-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi und der UN-Redefreiheitssonderberichterstatter David Kaye bei einem Treffen am Freitag darauf geeinigt hätten. Die ecuadorianischen Behörden haben so eine Einigung bislang nicht bestätigt.

Dem isländischen Wikileaks-Sprecher Kristinn Hrafnsson nach will Ecuador Assange in seiner Redefreiheit einschränken. Eine kursierende Liste mit angeblichen Forderungen an ihn, deren Echtheit offen ist, enthält unter anderem eine Registrierungspflicht für Besucher und elektronische Geräte sowie die Verpflichtung, sich nicht in Angelegenheiten einzumischen, die den Beziehungen zwischen Ecuador und anderen Staaten beschädigen könnten.

... Der Australier Assange war mit seiner 2006 ins Leben gerufenen Whistleblowerplattform weltweit bekannt geworden, als er 2010 Aufnahmen und andere Informationen zur amerikanischen Kriegsführung im Irak veröffentlichte, die ihm vom später dafür inhaftierten Militärangehörigen Bradley Manning zugespielt wurden. Kurz darauf erließen schwedische Behörden einen Europäischen Haftbefehl mit dem eher bemüht klingenden Vorwurf einer Vergewaltigung, die geschehen sein soll, weil ein Kondom verrutschte oder entfernt wurde. 2012 suchte Assange deswegen Zuflucht in der Londoner Botschaft des südamerikanischen Landes Ecuador.

Im letzten Jahr ließ Schweden die Vorwürfe fallen, brachte den Australier damit aber nicht dazu, sein enges Exil zu verlassen. Er hält die schwedischen Vorwürfe nämlich nur für einen Vorwand mit dem eigentlichen Ziel einer Auslieferung an die USA, wo ihm neben Anklagen wegen Spionage und Hochverrat auch langwierige und ausführliche Befragungen durch die dortigen Geheimdienste drohen, die sich auch für andere Geheimnisse interessieren dürften, über die WikiLeaks verfügt. Hrafnsson fordert deshalb eine Garantie der UN, dass Assange nicht festgenommen und an die USA ausgeliefert wird, wenn er die ecuadorianische Botschaft in London verlässt.

Im letzten Jahr hatte US-Justizminister Jeff Sessions die Frage, ob die Festnahme des WikiLeaks-Gründers zu seinen "Prioritäten" gehöre, explizit bejaht (vgl. US-Justizminister wertet Festnahme von Julian Assange als "Priorität"). Zur Begründung meinte er, seine Sicherheitsexperten seien "von der Zahl der undichten Stellen schockiert", weshalb man den Kampf gegen solche "Leaks" verstärke und versuche "ein paar Leute ins Gefängnis zu stecken, wann immer ein Fall vor Gericht gebracht werden kann".

Etwa gleichzeitig berichteten die Washington Post und CNN unter Berufung auf - wenn man so will - "Whistleblower" aus Regierungsbeamtenkreisen, dass US-Justizministerium habe einen Plan ausgearbeitet, wie Assange offiziell angeklagt werden könnte. Dieser Plan könnte den Medienberichten nach darauf aufbauen, WikiLeaks nicht als eine medienähnliche Publikationsplattform, sondern als eine Art nichtstaatlichen, aber feindlichen Geheimdienst zu werten. So könne man begründen, warum man nicht gegen Medien wie die New York Times vorgeht, die ebenfalls an denen Enthüllungen beteiligt waren, die man WikiLeaks und Assange vorwirft. Theoretisch könnte eine Anklageschrift schon existieren, wenn sie als "versiegelt" eingestuft und geheim gehalten wird (vgl. Wikileaks: USA bereiten angeblich Anklage gegen Julian Assange vor: https://www.heise.de/newsticker/meldung/Wikileaks-USA-bereiten-angeblich-Anklage-gegen-Julian-Assange-vor-3689840.html). (Peter Mühlbauer)


Aus: "Assange wartet weiter auf Internetzugang" Peter Mühlbauer  (16. Oktober 2018)
Quelle: https://www.heise.de/tp/features/Assange-wartet-weiter-auf-Internetzugang-4191418.html

QuoteZampeline, 16.10.2018 02:28

Selbst Juristen der UNO unterstützen Assange

Die wahren Schuldigen sind all die Politiker die gelogen haben und somit von Wikileaks bloßgestellt wurden.
Die corporate media schützen die Schuldigen indem sie Assange kritisieren und lächerlich machen.
Die Anschuldigungen gegen Assange waren nicht gerechtfertigt; inzwischen wurde das Verfahren in Schweden eingestellt. Doch die Tories wollen ihn noch immer festnehmen, um ihn an die USA auszuliefern - das ist doch offensichtlich.


QuoteHat se nicht alle, 16.10.2018 07:09

Dank Assange und Snowden haben wir eine Ahnung was so abgeht und hätten zumindest die Möglichkeit uns dagegen aufzulehnen, wenn...
...ja wenn wir uns nicht weiter vom TV und Smartphone hypnotisieren ließen.


Quotekinetisches Einhorn, 16.10.2018 07:28

moralisch ist er eine Grauzone aber ohne ihn wären wir ahnungslos - Jedenfalls die, für die Privatssphäre noch eine Rolle spielt. Seit Wikileaks und Snowden wünscht sich wohl so mancher die 80er zurück. :-D


Quoterobbypeer, 16.10.2018 08:27

So geht die EU mit echten politischen Flüchtlingen um: Keine Hilfe, kein Asyl
Wer für Wahrheit und Enthüllung eintritt, lebt gefährlich, denn das sind die größten Feinde der korrupt-mafiösen Regierungen.

Politisches Asyl? Ein Witz.

Es geht neoliberalen Regierenden nur um den eigenen Machterhalt und den größtmöglichen Profit ihrer superreichen Herrchen.
Wenn Asyl zu Angsterzeugung, Preissteigerungen, Lohndrücken missbraucht werden kann, dann werden Gesetze, die Sicherheit der Bevölkerung und gesunder Menschenverstand missachtet, um es durchzudrücken.
Wenn es um echte politisch Verfolgte geht, die wirklich etwas im Interesse der Bevölkerungen verbessern wollen und könnten, interessiert Asyl plötzlich gar nicht mehr. Der eigentliche Sinn von Asyl ist nicht (Islam-) Faschisten Unterschlupf zu gewähren, sondern Demokratie weltweit zu fördern.


QuoteFrauMitEiern, 16.10.2018 08:48

   Re: So geht die EU mit echten politischen Flüchtlingen um: Keine Hilfe, kein Asy

robbypeer schrieb am 16.10.2018 08:27:

   Erkläre das lieber den dumpfbackigen Linken, da Asyl und alle reinlassen sich gegenseitig ausschließt.


Quoterobbypeer

16.10.2018 09:36

Re: So geht die EU mit echten politischen Flüchtlingen um: Keine Hilfe, kein Asy

Jaja, "die Linken" sind laut Hirngewaschenen immer an allem schuld, obwohl die Rechten regieren.

Linke würden Assange Asyl gewähren. Die regierenden rechten Neoliberalen nicht. Aber das festigt eben auch die korrupten Kriminellen an der Macht der Opposition immer die Schuld an allem zu geben. Totale Hirnwäsche ohne es zu merken.


QuoteTyromon, 16.10.2018 13:19

Re: So geht die EU mit echten politischen Flüchtlingen um: Keine Hilfe, kein Asy

Die Rechten regieren? Bittewas?

Das ist mir neu, seit wann ist die SPD rechts? Und sein wann ist die CDU wieder konservativ


Quote

    Bert Eta, 16.10.2018 15:49

Re: So geht die EU mit echten politischen Flüchtlingen um: Keine Hilfe, kein Asy

    Die Rechten regieren? Bittewas?

"Der Faschismus sollte Korporatismus heißen, weil er die perfekte Verschmelzung der Macht von Regierung und Konzernen ist." - Benito Mussolini


QuoteRaistlin666, 16.10.2018 16:48

Re: So geht die EU mit echten politischen Flüchtlingen um: Keine Hilfe, kein Asy

Bittewas ?? Die SPD soll links sein ???

Sorry aber nur weil man für irgendeine Randgruppe kämpft die sich ungerecht behandelt fühlt ist man noch lange nicht links sondern nur ein nützlicher Idiot der Rechten die von den wahren Problemen ablenken. Links sein heißt für soziale Gerechtigkeit zu sein und sag mir mal wo die SPD diese Werte noch vertritt. Das ist doch der größte Trick überhaupt die SPD noch als links zu bezeichnen so durch und durch Neoliberal wie die sind.


QuoteChef-Kommentar, 16.10.2018 10:42

Vor allem die Konsequenzen? - Fehlanzeige. Die USA Morden weiter, Überwachen weiter alles MIT Unterstützung des Merkel-Regimes.


...

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Quote[...] Die Botschaft Ecuadors in London soll dem dort seit 2012 im Botschaftsexil festsitzenden Wikileaks-Gründer Julian Assange wieder den Zugang zum Internet gestattet haben. Das berichtet der ecuadorianische Blog Código Vidrio unter Berufung auf ein internes Botschaftspapier, das jedoch nicht verifiziert und von der Botschaft bestätigt wurde. Das zehnseitige Dokument soll demnach nicht nur die Kommunikation Assanges nach außen regeln, sondern auch seine Besuche, medizinischen Untersuchungen und sein Verhalten in der Botschaft.

Verstößt Assange gegen diese Auflagen, verliere er das Asyl und müsse die Botschaft umgehend verlassen. Damit wäre Assange dann den britischen Strafverfolgungsbehörden ausgesetzt. Die Regelungen sollen dem Bericht von Código Vidrio nach am Samstag Assange mitgeteilt worden und in Kraft getreten sein. Einen Internetzugang soll er bisher aber noch nicht haben.

Verboten sind dem Wikileaks Gründer, politische Äußerungen abzugeben, die als Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten angesehen werden könnten oder "die den guten Beziehungen Ecuadors zu einem Staat schaden könnten", heißt es in dem Papier. Zudem sollen die Besuche Assanges eingeschränkt sein. Besucher müssten drei Tage im Voraus eine schriftliche Genehmigung beim Botschafter beantragen. Die Anzahl sei auf maximal drei Besucher gleichzeitig beschränkt. Ein Ersuchen könne ohne Angabe von Gründen abgelehnt werden. Ausgenommen von dieser Regelung seien medizinisch bedingte Arztkonsultationen. Außerdem habe sich Assange einem vierteljährlichen medizinischen Check zu unterziehen, den er selbst bezahlen müsse.

Das unbestätigte Botschaftsdokument, das Código Vidrio veröffentlicht hat, enthält außerdem Regeln für das Verhalten Assanges in der Botschaft. So habe er die Räumlichkeiten sauber zu halten und sich um sein Haustier – offensichtlich eine Katze – zu kümmern. Andernfalls werde das Tier konfisziert.

Die Anwälte Assanges sollen dem Bericht nach die Regelungen ablehnen. Sie seien einseitig und vorab nicht mit ihrem Mandaten abgesprochen worden und würden das internationale Asylrecht verletzen. Verweigern könne Assange sie nicht, da dies eine sofortige Ausweisung aus der Botschaft zur Folge hätte und er damit den britischen Strafverfolgungsbehörden ausgeliefert wäre. "Ein Gefängnis wird ihm auferlegt", zitiert Código Vidrio seine Anwälte.

Assange war 2012 nach Vergewaltigungsvorwürfen und Angst vor Auslieferung an Schweden in die Botschaft Ecuadors in London geflüchtet. Der Haftbefehl wegen Vergewaltigung wurde gegen ihn zwar 2017 aufgehoben, trotzdem verblieb Assange in der Botschaft. Denn er hatte durch seine Flucht in die Botschaft gegen britische Gesetze verstoßen und befürchtet eine Inhaftierung, sobald er die Botschaft verlässt. Zusätzlich könnte Assange eine Auslieferung an die USA wegen Beihilfe zur Spionage und Geheimnisverrats im Zusammenhang mit den Wikileaks Enthüllungen von Bradley, jetzt Chelsea, Manning blühen. Ecuador hatte Assange politisches Asyl gewährt und ihn im Dezember 2017 eingebürgert.

Zu Spannungen zwischen Assange und der Regierung Ecuadors kam es immer wieder, weil Assange aus seinem Botschaftsexil heraus politische Äußerungen machte, die Ecuador international in Bedrängnis brachten. So äußerte er sich beispielsweise öffentlich kritisch zur Inhaftierung des ehemaligen Regierungschefs Kataloniens, Carles Puigdemont, durch deutsche Polizeibehörden. Im März 2018 kappte ihm die Botschaft daraufhin die Internetverbindung, weil er gegen Vereinbarungen verstoßen habe, sich mit Kommentaren nicht in die Angelegenheit anderer Staaten einzumischen. Dadurch seien die Beziehungen Ecuadors zur EU gefährdet worden. Vertreter von Wikileaks bestritten, dass es solche Vereinbarungen gegeben hätte. Assange hatte wohl aufgrund dieser Kommunikationssperre die Chefredaktion von Wikileaks an Kristinn Hrafnsson abgeben müssen.

Die Botschaft Ecuadors würde den mittlerweile unliebsamen Gast am liebsten loswerden und hatte Gespräche mit britischen Behörden angestoßen, wie das Asyl Assanges beendet werden könnte, ohne aber zu einer Einigung zu gelangen.

Dass Assange nun doch wieder eine Kommunikationsmöglichkeit erhält, sei dem UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi und dem Redefreiheitssonderberichterstatter David Kaye zu verdanken. Sie sollen sich in einem Gespräch am Freitag mit dem Präsidenten Ecuadors, Lenin Moreno, darauf geeinigt haben, Assange die Kommunikation wieder zu ermöglichen. Ecuador hat diese Einigung bisher aber nicht bestätigt. (olb)


Aus: "Wikileaks-Gründer Julian Assange erhält offenbar wieder Internetzugang" Oliver Bünte (16.10.2018)
Quelle: https://www.heise.de/newsticker/meldung/Wikileaks-Gruender-Julian-Assange-erhaelt-offenbar-wieder-Internetzugang-4191503.html


Link

Quote[......] Gegen den WikiLeaks-Gründer Julian Assange ist nach Angaben der Enthüllungsplattform in den USA eine Anklage erhoben worden. Staatsanwälte hätten die Existenz der unter Verschluss gehaltene Anklage versehentlich in Gerichtsdokumenten in einem anderen Fall enthüllt, teilte WikiLeaks mit. Auch die Washington Post berichtete darüber. Die Anklage gegen Assange sei demnach schon vor Jahren erhoben worden. Was genau Assange vorgeworfen wird, ist bislang unklar. ...



Aus: "Julian Assange in den USA offenbar angeklagt" (16. November 2018)
Quelle: https://www.zeit.de/politik/ausland/2018-11/wikileaks-gruender-julian-assage-anklage-usa

Quelle: https://www.washingtonpost.com/world/national-security/julian-assange-has-been-charged-prosecutors-reveal-in-inadvertent-court-filing/2018/11/15/9902e6ba-98bd-48df-b447-3e2a4638f05a_story.html?utm_term=.61dc719cbcfa

Quotearea #1

Er ist in die ecuadorianische Botschaft geflohen, um einer Auslieferung in die USA zu entgehen. Das hat sich nun als gerechtfertigt herausgestellt.


QuoteDr. Who #2

an dem umgang mit assange, manning und snowden zeigt sich dass die westlichen ,,demokratien" reine dekoration sind. ich hoffe ich erlebe noch die zeit wo die beiden mit dem friedensnobelpreis ausgezeichnet werden [ Dr. Who
#3  ... es ist nicht kein versagen von wikileaks dass hillary durch die mails starke vertrauensverluste hinnehmen musste, sondern es lag daran dass hillary etwas leak-würdiges verheimlicht hat. das wollen die demokraten bis heute nicht wahrhaben]


...

Link

Quote[...] Das US-Justizministerium hat eine Anklage gegen den Mitbegründer der Enthüllungsplattform Wikileaks vorbereitet. Das geht aus Gerichtsakten hervor, die ein Blogger veröffentlicht hat, berichtet die New York Times. Das Blatt bezeichnet die Entwicklung als "dramatische Eskalation in dem jahrelangen Kampf der US-Regierung gegen Assange und die Enthüllungsgruppe".

Bislang war nicht klar, ob die US-Strafverfolgungsbehörden Assange anklagen wollen. Der unlängst geschasste Justizminister Jeff Sessions hatte die Verfolgung von Assange zwar zur Priorität der Regierung erklärt, Details waren aber nicht bekanntgeworden. Öffentlich wurde der Schritt der US-Justiz nun durch ein Versehen bei der Ausarbeitung der Anklageschrift wegen Sexualdelikten gegen einen Mann namens Seitu Sulayman Kokayi. Auf der zweiten Seite erwähnt die Staatsanwaltschaft unvermittelt, dass die Klage gegen Assange "aufgrund der Raffinesse des Angeklagten und des öffentlichen Interesses an dem Fall" vertraulich behandelt werden sollte.

"Fehlerhaft" sei der Schriftsatz gewesen, gestand der Sprecher der Staatsanwaltschaft im östlichen Verwaltungsbezirk von Virginia, Joshua Stueve, ein. Es sei nicht beabsichtigt gewesen, Assanges Namen zu nennen. Die New York Times vermutet, dass die Verfasser des Schriftsatzes aus der bislang geheimen Assange-Akte aus Bequemlichkeit Textpassagen kopiert und das bislang vertraulich behandelte Vorgehen gegen den Wikileaks-Gründer damit publik gemacht haben.

Assange hatte sich im Sommer 2012 in die ecuadorianische Botschaft in London geflüchtet, um eine Auslieferung an die USA zu vermeiden. Damals sah er sich zudem einer Anklage wegen Vergewaltigung ausgesetzt, die 2017 fallengelassen wurde. Das Bekanntwerden der Anklage in den USA zeigt, dass er beim Verlassen der Botschaft Ecuadors wohl verhaftet und in die USA ausgeliefert würde. Damit erhöht sich auch der Druck auf die neue Regierung unter Präsident Lenín Moreno in Ecuador, die Assange zuletzt auf die Straße setzen wollte.

Bereits im Juli hatten Gerüchte die Runde gemacht, nach denen Assange an die britischen Behörden ausgeliefert werden könnte. Die Chefredakteurin des russischen Auslandsenders RT, Margarita Simonyan, und der US-Journalist Glen Greenwald vom Investigativ-Portal The Intercept bestätigten diese Möglichkeit damals. Bei einer Auslieferung an Großbritannien bestünde eine reale Gefahr, dass die US-Regierung unter Präsident Donald Trump versucht, des Australiers habhaft zu werden, um ihn wegen der massenhaften Veröffentlichung von Geheimdokumenten unter anderem zum Irak-Krieg anzuklagen.

Laut Greenwald hat Ecuadors Präsident Lenín Moreno bereits vor einem Besuch in Großbritannien und Spanien im Juli eine bilaterale Vereinbarung mit der Regierung von Premierministerin Theresa May verhandeln lassen, um die Übergabe Assanges zu regeln. Der Bericht bei The Intercept berief sich auf eine anonyme Quelle, "die dem ecuadorianischen Außenministerium nahesteht" (Wirft Ecuador Assange aus der Botschaft in London? https://www.heise.de/tp/features/Wirft-Ecuador-Assange-aus-der-Botschaft-in-London-4118028.html ).

Die Enthüllung der Anklage gegen Assange in den USA kommt inmitten der Arbeit von US-Sonderermittler Robert S. Mueller. Der Jurist ist damit beauftragt, mögliche Verbindungen zwischen Donald Trump und dem mutmaßlichen Einfluss Russlands auf den US-Wahlkampf 2016 zu untersuchen. Wikileaks hatte damals tausende E-Mails der Demokraten veröffentlicht und ihnen damit im Wahlkampf geschadet. Die New York Times geht davon aus, dass die E-Mails vom russischen Geheimdienst im Zuge einer Kampagne zur Wahlbeeinflussung gestohlen wurden. Würde Assange nun wegen der Publikation von Daten angeklagt, die von allgemeinem Interesse für die Öffentlichkeit sind, so hätte dies dennoch einen erheblichen Einfluss auf die Freiheit der Presse, warnt die New York Times. (Harald Neuber)



Aus: "USA planten geheime Anklage gegen Julian Assange" Harald Neuber (16. November 2018)
Quelle: https://www.heise.de/tp/features/USA-planten-geheime-Anklage-gegen-Julian-Assange-4223973.html

https://twitter.com/wikileaks/status/1063269063676358656

https://theintercept.com/2018/07/21/ecuador-will-imminently-withdraw-asylum-for-julian-assange-and-hand-him-over-to-the-uk-what-comes-next/

QuotePussy Galore, 16.11.2018 17:34

Und wieder einmal zeigt sich, dass so ein Aluhut in der heutigen Zeit ein durchaus kleidsames und angebrachtes Accessoire ist, da sich der Worst Case allzu oft eben nicht als Verschwörungstheorie, sondern als bittere Realität herausstellt.

Abgesehen davon sind 'geheime Anklagen' eines Rechtsstaates einfach unwürdig und zeugen von Feigheit und Durchtriebenheit.


Quoteharimau, 16.11.2018 23:21

ist schon interessant

Da gab es x Leute, die meinten, dass der Assange doch locker da rausspazieren könnte und dass das alles Unsinn und VT wäre. Wenn sogar die netten Polizisten vor der Botschaft jeden Tag freundlich zum Fenster winken und die Sonne scheint. Jaja...


QuoteHat se nicht alle, 16.11.2018 19:03

Man kann sich gar nicht so schnell irgendwelche Verschwörungstheorien ausdenken
wie sich diese in Realität verwandeln.


QuoteIsabaellchen, 16.11.2018 17:13

BULLSHIT

"Wikileaks hatte damals tausende E-Mails der Demokraten veröffentlicht und ihnen damit im Wahlkampf geschadet."

Wikileaks hat die emails 5 Tage vor der Nominierungsveranstaltung der Demokraten veröffentlicht und damit offengelegt, dass der Vorstand der Demokraten mit Hillary zusammen gegen Bernie Sanders gearbeitet hat, der der eigentliche Gewinner der Vorwahlen war und der nur durch Sabottage und Schmierkampagnen an seinem Sieg gehindert wurde.
Wer sein zweitbestes Pferd ins Rennen schickt und auchnoch den Publikumslibliebling vergiftet, der muss mit einer Schallenden Niederlage rechnen. Das Resultat hieraus ist Donald Trump.
Hillary und die Chefetage der demokratischen Partei sind schuld daran, dass Donald Trump Präsident wurde!
Da gibt es noch ne ganze Reihe an Artikeln zu der Sache, zum Beispiel hier:
https://rp-online.de/politik/ausland/us-wahlen/demokraten-mail-affaere-zwingt-debbie-wasserman-schultz-zum-ruecktritt_aid-18104903
Nun wird versucht alles auf die Podesta mails zu schieben die kurz vor der Wahl hinterher geschmissen wurden. Wer damals jedoch den Democratic National Convent mitverfolgt hat, hat gesehen wie die Leute reihenweise die Veranstaltung verlassen und ihrem Ärgern Luft gemacht haben. Aber damit alles in den Narrativ des neuen kalten Krieg gepresst werden kann, wird nichtmal über die Inhalte gesprochen, sondern alle erzählen, dass das ja die russen waren, wissen schon... Wie früher....
Hier kann man ein bisschen von der Stimmung dort nachvollziehen https://www.youtube.com/watch?v=jl8BU-K80xs



Quote

    RalphIIIHarzIV, 17.11.2018 09:09

Hmm? Also hatte Julian Assange doch recht, mit seiner Befürchtung ... verhaftet und in die USA abgeschoben zu werden?

Und daß die Vergewaltigungsvorwürfe nur ein Vorwand waren. Es ist ja dafür jahrelang ausgelacht worden.
Ziemlich gruselig, findet Ihr nicht?


Link

#108
Quote[...] Durch ein peinliches Versehen ist bekanntgeworden, dass die USA im Geheimen rechtliche Schritte gegen Julian Assange angestrengt haben. Der Wikileaks-Chef befindet sich wegen der Publikation von Geheimakten und seiner Kollaboration mit Russland im Visier der Behörden.

... Dass eine geheime, «unter Siegel» stehende Anklage gegen Assange vorliegen könnte, ist keine Überraschung. Ein solches Vorgehen ist in den USA üblich in Fällen, in denen sich der Beschuldigte im Ausland befindet und keine Vorwarnung zu einer drohenden Verhaftung erhalten soll. In der irrtümlich veröffentlichten Eingabe ans Gericht heisst es denn auch, dass die Anklage und der damit verbundene Haftbefehl unbedingt unter Verschluss bleiben müssten, bis Assange in Gewahrsam sei und sich seiner Verhaftung oder Auslieferung nicht mehr entziehen könne. Aus dieser Formulierung geht allerdings nicht zweifelsfrei hervor, ob die Anklage wirklich erhoben wurde. Es besteht auch die Möglichkeit, dass es sich beim versehentlich enthüllten Dokument nur um einen Entwurf gehandelt hat.

Die Zweigstelle der Bundesstaatsanwaltschaft in Alexandria, einem Vorort von Washington, ist zuständig für den Fall Assange. Sie führt aber auch die davon völlig unabhängigen Ermittlungen gegen einen mutmasslichen Sexualstraftäter namens Seitu Kokayi. So kam es denn auch zum bürokratischen Durcheinander: Auf der ersten Seite der Gerichtseingabe beantragt die Staatsanwaltschaft, das Verfahren gegen Kokayi unter Verschluss zu halten. Auf der zweiten Seite wechselt die Argumentation dann abrupt, und die Rede ist nur noch von Assange, mit Hinweis auf die besondere Prominenz seines Falles. Der Schluss liegt nahe, dass sich die Justizbeamten die Begründung im Fall Kokayi einfach machen wollten und in ihre Eingabe die früheren Erörterungen zum Fall Assange hineinkopierten. Allerdings vergassen sie dann, die nötigen textlichen Anpassungen zu machen. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte wortkarg, dass ein Fehler geschehen sei und die Eingabe einen falschen Namen enthalte.

...


Aus: "US-Staatsanwalt enthüllt irrtümlich Anklage gegen den Wikileaks-Gründer Julian Assange" Andreas Rüesch (16.11.2018)
Quelle: https://www.nzz.ch/international/us-staatsanwalt-enthuellt-irrtuemlich-anklage-gegen-den-wikileaks-gruender-assange-ld.1437055

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Quote[...] Die Anklage gegen Assange sei demnach schon vor Jahren erhoben worden. Was genau Assange vorgeworfen wird, ist bislang unklar.  ...

Aus: "Julian Assange in den USA offenbar angeklagt" (16. November 2018)
Quelle: https://www.zeit.de/politik/ausland/2018-11/wikileaks-gruender-julian-assage-anklage-usa

Quotearea #1

Er ist in die ecuadorianische Botschaft geflohen, um einer Auslieferung in die USA zu entgehen. Das hat sich nun als gerechtfertigt herausgestellt.


QuotePetraK. #7

Wenn man Kriegsverbrechen der USA ausplaudert, dann passiert einem mitunter das, was mit Bradley Manning, Edward Snowden oder Julian Assange geschah. Es ist tragisch, dass die Courage von solchen Helden nicht wirklich gewürdigt wird und die Leitmedien weitgehend auf solidarische Bekundungen verzichten.


Quotedelloc #10

Die "Todsünde" der Whistle-Blower besteht darin, dass sie die Arbeit der Geheimdienste öffentlich machen. Dies hat zur Folge, dass mit jedem aufgedeckten Geheimnis der Beweis erbracht wird, dass Verschwörungen seitens der Regierungen an der Tagesordnung sind.

Aufgedeckte Verschwörungen der Regierungen erschüttern aber den Glauben an die Demokratie und eine rechtsstaatliche Ordnung, zu der absolute Transparenz gehören.

Whistleblower werden verfolgt, weil sie die Untergrund-Machenschaften der Mächtigen entlarven. Das ist der einzige Grund ihrer Diskriminierung.


QuoteSchreckhafte Tapete #14

"Geheime Anklage". Was es in einem sogenannten Rechtsstaat nicht alles gibt...


-

Quote
Am 16. November 2018 um 18:39 von Dana

Das wird aber einigen Leuten nicht schmecken, die seit Jahren Haß und Rufschädigung von Herrn Assange in solchen und ähnlichen Foren betreiben, wohl in staatlichem Auftrag.

Das bisherige Narrativ, daß der "egoistische Assange" mit seinen Befürchtungen, in den USA zu landen, nur "Aufmerksamkeit erregen" will, ist nun zumindest in seiner Bösartigkeit entlarvt. Mal sehen, was sich diese Leute als nächstes ausdenken.


Quote
Am 16. November 2018 um 18:51 von pnyx

Nun ist bewiesen, dass Assange mit seinen Befürchtungen, der u.s.-Justiz ausgeliefert zu werden, Recht hat. Es ist ein Skandal, dass die Briten dieses üble Spiel seit Jahren mitspielen.


Quote
Am 16. November 2018 um 19:03 von Jon Do

"peinlich" und "aus Versehen"

Seltsame Wortwahl.

So, wie es einem Verbrecher "peinlich" ist, daß er seine Fingerabdrücke "aus Versehen" am Tatort hinterlassen hat und dadurch auffliegt?

Man sollte einmal klar sagen: Was mit Assange in der Verletzung seiner Grundrechte geschieht, ist eines der größten Armutszeugnisse, das sich unsere "westliche Wertegesellschaft" seit Jahren selbst ausstellt.


Quote
Am 16. November 2018 um 19:15 von wackersdorf

kriegsverbrechen sind kriegsverbrechen oder?

um 10:31 von sprutz
warum brisant "Die USA machen den gebürtigen Australier Assange unter anderem dafür verantwortlich, dass über seine Enthüllungsplattform WikiLeaks brisante US-Dokumente aus den Kriegen in Afghanistan und im Irak veröffentlicht wurden."

Das was hier brisant genannt wird waren schlichtweg Kriegsverbrechen. Und das sollte man auch klar so bennenen.


Quote
Am 16. November 2018 um 21:12 von erga omnes

... Es wird Zeit, dass die Doppelstandards aufhören. Der Westen legt die Menschenrechte sehr oft nach Bedarf aus. ...



https://meta.tagesschau.de/id/139740/panne-offenbart-us-klage-gegen-wikileaks-gruender-assange

Link

#109
Julian Assange: Charges in the US, trial by Media? | The Listening Post (Full)
Al Jazeera English, Am 24.11.2018 veröffentlicht
https://www.youtube.com/watch?v=mNMDkEWrb1w

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Chris Hedges ist Journalist, Pulitzer-Preis-Träger und Autor der New York Times-Bestsellerliste. Er war früher Professor an der Princeton Universität, Aktivist und ordinierter presbyterianischer Pastor. Unter seinen Büchern befinden sich Bestseller wie ,,Der Lohn des Aufstands: Der moralische Imperativ der Revolte", ,,Das Reich der Illusion: Das Ende der Bildung und der Triumph des Spektakels" und ,,Amerikanische Faschisten: Die christliche Rechte und der Krieg mit Amerika". Sein Buch ,,Krieg ist eine Kraft, die uns Bedeutung verleiht" wurde 40.000 Mal verkauft und war Finalist des Nationalen Preises des Buchkritiker-Verbandes für Sachliteratur. Er schreibt eine wöchentlich erscheinende Kolumne für das Internet-Magazin Truthdig und moderiert die Sendung ,,On Contact" bei RT America.

"Julian Assange wird ans Messer geliefert" Chris Hedges. Aus dem Englischen von Josefa Zimmermann (19. November 2018)
... Die Demokratische Partei, die versucht, die Schuld für ihre Wahlniederlage auf Russlands ,,Einmischung" zu schieben und nicht auf die groteske Einkommensungleichheit, den Verrat an der Arbeiterklasse, den Verlust der bürgerlichen Freiheiten, die Deindustrialisierung und den Staatsstreich, den die Partei mit orchestriert hat, greift Assange als Verräter an, obwohl er kein US-Bürger ist. Er ist auch kein Spion. Er ist an kein mir bekanntes Gesetz gebunden, das ihn zwingt, Geheimnisse der US-Regierung zu bewahren. Er hat kein Verbrechen begangen. Die Zeitungen, die einst die WikiLeaks-Dokumente veröffentlichten, fokussieren sich nun auf sein angeblich schlampiges Auftreten – das mir bei meinen Besuchen bei ihm nicht auffiel – und darauf, dass er , wie der Guardian es formuliert, ,,ein ungebetener Gast" in der Botschaft ist. Das entscheidende Problem der Rechte eines Publizisten und der freien Presse wird zugunsten der höhnischen Vernichtung eines Charakters ignoriert. ...
https://www.nachdenkseiten.de/?p=47287

"Die Kreuzigung" Chris Hedges (Freitag, 23. November 2018)
Julian Assanges Zufluchtsstätte in der ecuadorianischen Botschaft in London verkommt zunehmend zu einem kleinen Horrorkabinett. In den letzten sieben Monaten konnte er kaum mit der Außenwelt kommunizieren. Seine ecuadorianische Staatsbürgerschaft, die ihm als Asylsuchendem gewährt wurde, soll widerrufen werden. Sein Gesundheitszustand verschlechtert sich, medizinische Hilfe wird ihm jedoch verweigert.  ...
https://www.rubikon.news/artikel/die-kreuzigung


Link

QuoteBei der Pressekonferenz anlässlich des Kunst-, Musik- und Diskursfestivals Elevate sprach der Stargast über die Einwanderungspolitik von Kanzler Kurz ...


Aus: "Pamela Anderson in Graz: "Was macht Österreich für Julian Assange?"" Andreas Müller (27. Februar 2019)
Quelle: https://derstandard.at/2000098702979/Pamela-Anderson-in-Graz-Was-macht-Oesterreich-fuer-Julian-Assange

Kontext https://diepresse.com/home/kultur/popco/5586919/Pamela-Anderson-wirbt-in-Graz-mit-EUWahlbuendnis_Aktivismus-ist-sexy

Quote
Quilombero

Dear Pamela
Our polticians have no balls!


Quote
Atheist von Gottes Gnaden

Find ich gut. Sie erreicht auch Leute, die eine Klein, ein Schulmeister, ein Piketty, ein Pinker, ein Chomsky nicht erreichen.


Quote
Persona=Lichtkörper

Es ist generell doch ein bisserl eine Schande, wie wenig wir Menschen, ganz generell auf der Welt, für Menschenrechtler und Aufdecker einsetzen.

Weder für einen Assange, noch für einen Mannings, noch für einen Snowden haben sich ausreichend Menschen eingesetzt, sodass die Politik unter Druck gekommen wäre.

Das stellt uns als Gesellschaften, und ich meine das durchaus auch selbstkritisch, ein eher sehr schlechtes Zeugnis aus.

All die Erwähnten und sicher noch mehr Menschen haben ihr Leben für eine Idee einer besseren Welt für alle riskiert und sind eigentlich im Stich gelassen worden. Wie eine apathische, dumpfe Masse, die nicht mehr wahrnimmt, was rund um sie passiert und es offensichtlich auch nicht wissen will, so hat es die Menschheit diesen Leuten gedankt. Stattdessen wählen immer mehr jene, die Freiheit und Grundrechte streichen.


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Troglodyt

Was macht Julien Assange für Österreich?


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sounds_fine

Die Gesellschaft durch Bereitstellung von Informationen aufklären?


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das_syndrom

Der Großteil der Österreicher steht nicht so auf Aufklärung.


Quote
chiliwuki

Vor allem was geht uns der an?


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QuoteDie ehemalige Wikileaks-Informantin Chelsea Manning ist am Freitag in Beugehaft genommen worden, weil sie sich weigert, vor der Grand Jury eines Gerichts im amerikanischen Bundesstaat Virginia auszusagen. Manning müsse so lange in Haft bleiben, bis sie sich anders entscheide, so die Staatsanwaltschaft. Mannings Anwalt hatte vor Gericht Hausarrest für seine Klientin beantragt. Der Antrag wurde jedoch abgelehnt und Manning in die Justizvollzugsanstalt von Alexandria gebracht.

In Erwartung ihrer Verhaftung hatte Manning bereits am Donnerstag erklärt, sie mache mit der Aussageverweigerung ihre verfassungsmäßigen Rechte geltend. Sie sprach sich gegen den geheimen Charakter von Grand Jurys aus, die Zeugen in Abwesenheit ihrer Anwälte befragen dürfen. ,,In Solidarität mit vielen Aktivisten, die gegen Ungerechtigkeit kämpfen, bleibe ich meinen Prinzipien treu", bekräftigte Manning. Sie wolle alle rechtlichen Mittel ausschöpfen. Wikileaks verurteilte Mannings Verhaftung als ,,Angriff auf die Pressefreiheit". ,,Whistleblower werden jetzt gezwungen gegen Journalisten auszusagen und ins Gefängnis gesteckt, wenn sie nicht kooperieren", prangerte die Enthüllungsplattform im Kurzbotschaftendienst Twitter an.

Die Grand Jury – ein mit weitreichenden Ermittlungsvollmachten ausgestattetes Geschworenengremium – ist mit dem Fall des Wikileaks-Gründers Julian Assange befasst. Die Enthüllungsplattform Wikileaks hatte 2010 und 2011 hunderttausende geheime Militärdokumente der Vereinigten Staaten über die Kriege im Irak und in Afghanistan sowie vertrauliche Diplomatendepeschen veröffentlicht. Quelle war die vor einer Geschlechtsumwandlung damals noch als Soldat Bradley Manning lebende Manning, die das Material von Militärrechnern herunterlud und Wikileaks zuspielte.

Manning wurde 2010 festgenommen und im August 2013 wegen Spionage zu 35 Jahren Gefängnis verurteilt. Durch einen Gnadenerlass des damaligen demokratischen Präsidenten Barack Obama kam Manning 2017 vorzeitig frei. Obamas republikanischer Nachfolger im Weißen Haus, Donald Trump, hatte sie als ,,Verräterin" bezeichnet, die das Gefängnis ,,niemals" hätte verlassen dürfen.


Aus: "Frühere Wikileaks-Informantin : Chelsea Manning in Beugehaft genommen" (09.03.2019)
Quelle: https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/fruehere-wikileaks-informantin-chelsea-manning-festgenommen-16079920.html

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Verfahren-gegen-Wikileaks-Whistleblowerin-Manning-muss-in-Beugehaft-4329974.html

QuoteTino Schwarze, 08.03.2019 18:32

Respekt!

Jemand, der zu seinen Prinzipien steht!



QuotemordsDing boa eh, 08.03.2019 22:46

Snowden, Manning und andere haben ihr Land verraten, so klang eine der vielen Verlautbarungen aus den Kreisen der Geheimdienste und des Militärs. Auch die Politik tönte in diesem Chor.

Ich sehe das anderes. Snowden, Manning und andere haben jene verraten, die ihr Land verraten. Und ihnen liegen Land und Demokratie mehr am Herzen als den meisten Politikern und den Geheimdiensten.

Manning beweist mir ihrer Haltung mehr Rückgrat als ein täglich dumm, arrogant und niederträchtig daherschwätzender maligner Narzisst, den ein Haufen latent aggressiver, moralisch korrupter, selbstgerechter Vollidioten zum Präsidenten gemacht haben.

Und es ist beschämend für die europäische Politik, dass sie Leuten wie Manning, Snowden oder Assange keinen Schutz bieten kann.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (08.03.2019 22:47).


https://www.heise.de/forum/heise-online/News-Kommentare/Verfahren-gegen-Wikileaks-Whistleblowerin-Manning-muss-in-Beugehaft/forum-421641/

...

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Quote[...] Auf den Fernsehbildern sah man einen zerzausten, panisch dreinblickenden Julian Assange, der von einem Großaufgebot der britischen Polizei aus der ecuadorischen Botschaft in London gezerrt wurde. Nicht im Bild war, wer eigentlich dahinter die Fäden zog: US-Präsident Donald Trump und sein außenpolitisches Hardlinerteam. Die spektakuläre Festnahme vom Donnerstag verrät eine Menge über den gewachsenen Einfluss Washingtons auf dem südamerikanischen Kontinent. Viel hat sich verändert, seit das 17-Millionen-Einwohner-Land Ecuador knapp sieben Jahre lang den mächtigen USA trotzte und dem Gründer der Geheimnisverratplattform WikiLeaks in seinen beengten Londoner Botschaftsräumen Asyl gewährte.

Das Problem bei Berichten über Julian Assange ist immer, dass sich eine Fülle von Verschwörungstheorien um ihn ranken, die der Hacker und Politaktivist nach Kräften mit befeuert. Zu den schlichtesten Wahrheiten dieser Geschichte gehört zunächst, dass Ecuador seinen Dauergast in der Botschaft schon deshalb irgendwann auf die Straße setzen musste, weil sein Verbleib an praktische Grenzen stieß: Nach Aussagen von Assanges Verwandten, Freunden und Besuchern ergab sich zuletzt ein Bild, nach dem er durch die jahrelange Isolation schweren gesundheitlichen und psychologischen Schaden genommen hat, und dass seine Gastgeber sich zunehmend von ihm überfordert sahen. 

Doch natürlich sind das nicht die einzigen und nicht die spannendsten Fragen rings um diese Festnahme. Als Assange 2012 Asyl von dem kleinen Ecuador erhielt, war Südamerika ein anderer Kontinent. Machthaber war damals Rafael Correa, ein gelernter Wirtschaftswissenschaftler und streitbarer Linker, der in dem Land an der Pazifikküste einen "Sozialismus des 21. Jahrhunderts" ausrufen wollte. Da war er sich einig mit Hugo Chávez, dem gewählten Präsidenten und selbst ernannten Revolutionsführer von Venezuela.

Correa, Chávez, der Bolivianer Evo Morales, das argentinische Präsidentenehepaar Kirchner und die Herrscher über einige Klein- und Inselstaaten der Region machten Lateinamerika damals zum linken Kontinent, zu einem Experimentierfeld einer großzügigeren Sozialpolitik. Sie wurde in diesen Ländern mit einer innenpolitisch eher harten Hand gegenüber den früheren Eliten durchgesetzt und mit freundschaftlichen, vergünstigten Öllieferungen aus dem damals noch reichen Opec-Staat Venezuela subventioniert.

Der Plan war, dass der Kontinent zu einer alternativen Macht zu den USA heranwachsen sollte, zu seiner neoliberalen Wirtschaftsordnung und militärischen und geheimdienstlichen Macht. Correa gehörte stets zu den besonders lautstarken Kritikern der USA. Als eine erste Amtshandlung schloss er 2007 eine Militärbasis der Amerikaner in seinem Land. Als ihn 2012 Julian Assanges Hilfeersuchen ereilte, freute er sich, denn indem er einem Staatsfeind der USA Asyl gewährte, konnte er es dem bösen Imperium mal richtig zeigen.

Entsprechend groß ist jetzt der Frust, gerade auch bei Correa. "Der größte Verräter in der ecuadorianischen und lateinamerikanischen Geschichte hat der britischen Polizei erlaubt, unsere Botschaft zu betreten und Assange festzunehmen", twitterte der frühere Präsident (2007–2017) am Donnerstag und nannte das "ein Verbrechen, das die Menschheit nie vergessen wird". Der größte Verräter: Das ist Correas Amtsnachfolger, ein 66-jähriger Politiker namens Lenín Moreno.

... Unklar war am Donnerstag noch, ob die britischen Behörden – die Assange derzeit gefangen halten – dem Auslieferungsersuchen der USA nachkommen. Laut Moreno haben die Briten ihm garantiert, dass Assange nicht in ein Land ausgeliefert werde, wo ihm Folter oder die Todesstrafe droht. Aber was bedeutet Folter? Ist Assange tatsächlich eines Verbrechens angeklagt, für das ihm in den USA die Todesstrafe drohen könnte? Wie gut sind eigentlich die Beweise dafür, dass Assange selbst hinter den fraglichen Leaks und Veröffentlichungen auf der Plattform WikiLeaks steckte? Werden diese Veröffentlichung von Richtern in Großbritannien als Rechtsverstöße gesehen werden, so wie von den Anklägern in den USA, oder als eine legitime Form von Journalismus? Bei den bevorstehenden rechtlichen Auseinandersetzungen werden wohl etliche juristische Definitionsfragen zu klären sein.

...



Aus: "Der lange Arm des Donald Trump" Eine Analyse von Thomas Fischermann (11. April 2019)
Quelle: https://www.zeit.de/politik/ausland/2019-04/ecuadorianische-botschaft-rauswurf-julian-assange-usa-kontrolle-suedamerika/komplettansicht

QuoteWaltraud Gundlach #3

Die USA sind wieder an der Macht in Südamerika. Mit Methoden, die bekannt sind. ...


QuoteShibboleth #12

Der größte Teil Lateinamerikas ist traditionell der Hinterhof der USA. Das ist jetzt keine weltbewegende Nachricht. Erstaunlich ist eher, daß ausgerechnet Ecuador den USA so lange die Stirn geboten und Rückgrat gezeigt hat. Ich hätte sowas eher von Kuba, Venezuela, Bolivien, oder Nicaragua erwartet; weniger von Ecuador.


QuoteHaseberger
#20  —  vor 12 Stunden 13

Pünktlich nach der Festnahme:

IWF gewährt Ecuador 4,2 Milliarden-Dollar-Kredit.
https://www.enca.com/business/imf-approves-42bn-loan-ecuador

Potzblitz! Zufälle gibts!


QuoteNettiquetten-Schwindler #32

Wer die Wahrheit verkündet, lebt weiterhin gefährlich. Es ist zu vermuten, dass an Assange nun ein weiteres Exempel statuiert wird. Ausgang ungewiss.
Auch wenn es nicht direkt hierher gehört: gerade wurde derjenige verurteilt (in der Schweiz...!), der den Cum-Ex-Skandal aufgedeckt hat.
Prost liebe Politik, Prost liebe Rechtsstaaten!


-

Quote[...] In Ecuador haben Sicherheitskräfte einen mutmaßlichen Mitarbeiter der Enthüllungsplattform WikiLeaks festgenommen. Der Verdächtigte sei gefasst worden, als er gerade nach Japan ausreisen wollte, sagte Innenministerin María Paula Romo. Der schwedische Softwareentwickler soll ein enger Vertrauter von WikiLeaks-Gründer Julian Assange sein. Er wird verdächtigt, mit Versuchen in Verbindung zu stehen, die Regierung von Präsident Lenín Moreno zu destabilisieren.

... Die USA sehen in Assange einen Staatsfeind und fordern die Auslieferung des Aktivisten, der in den USA wegen Verschwörung zur Attacke auf Regierungscomputer angeklagt wurde. Dafür drohen ihm bis zu fünf Jahre Haft. Die Vorwürfe beziehen sich auf die WikiLeaks-Publikationen Hunderttausender geheimer Regierungsdokumente in den Jahren 2010 und 2011, die WikiLeaks von der früheren US-Soldatin Chelsea Manning zugespielt worden waren.

...


Aus: "Ecuador: Weitere Festnahme von WikiLeaks-Mitarbeiter" (12. April 2019)
Quelle: https://www.zeit.de/gesellschaft/2019-04/ecuador-wikileaks-julian-assange-festnahme-mitarbeiter

Quote
Tingeltangel Bob #1

Wenn die Wahrheit die Regierung eines Landes "destabilisiert", dann ist das Problem vielleicht nicht so sehr der whistleblower?


QuoteGhostnotes #4

Das dunkle Imperium schlägt zurück!


Quote
merman2 #18

Snowden, Manning, Assange und sein Unterstützer haben sich schuldig gemacht, von US-Regierungen begangene, beauftragte bzw. geduldete Verbrechen bekannt zu machen und sind deshalb der Verschwörung angeklagt. ...


Quote
Philosoph77 #28

Der Wertekanon der westlichen Hemisphäre ist wieder einmal entzaubert worden.

Bush, Rumsfeld, Wolfowitz, Cheney, Obama, Blair und wie sie alle heißen bleiben in Würden und jene die deren Verbrechen veröffentlichen werden gejagt und inhaftiert. ...


...

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Quote[...] Wird Assange auf der jetzt bekannten Grundlage verurteilt, könnte sich ein Journalist oder eine Plattform künftig schon damit strafbar machen, dass sie eine Informantin nach mehr Dokumenten oder Belegen fragen. Das könnte Whistleblower abschrecken und die zentrale Arbeit von Medien deutlich erschweren. Und letztlich der Gesellschaft relevante Informationen vorenthalten. Diese Gefahr ist es, die den Fall Assange, unabhängig von der Person, so wichtig macht.


Aus: "Assange festnehmen, andere einschüchtern" Ein Kommentar von Lisa Hegemann (11. April 2019)
Quelle: https://www.zeit.de/digital/internet/2019-04/pressefreiheit-julian-assange-wikileaks-aktivist-whistleblower-schutz-auslieferung

QuoteScutum #14

Ein kleines Land in Südamerika hat den USA 7 Jahre die Stirn geboten ,von der EU kam wie mmer nur heiße Luft!


QuoteAlbiz95 #17

Wo ist die Freiheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, die die USA stets von anderen einfordern, im eigenen Staate geblieben?


Quote
Закон Шмальгаузена #19.1

"Die Anklage ist natürlich ein Witz. Ein Journalist der einen Whistleblower auffordert noch mehr Unterlagen zu beschaffen. Holla die Waldfee."

Jo. Aber auch solche Witze werden natürlich von Einigen mit staatstragendem Stirnrunzeln, Eifer und Empörung höchst ernsthaft ventiliert.


Quoteakomado #34

Die Autorin hat in der Sache recht: Beim jetzigen "Fall Assange" geht es um mehr, als um eine einzelne Person, sondern um etwas Grundsätzliches. Ein Staat, der Verbrechen begeht, ist daran interessiert, diese geheimzuhalten, muß jeden verfolgen, der sie aufdeckt und darf deshalb auch keinen Internatonalen Strafgerichtshof akzeptieren. Das ist die Essenz dieses Falles. ...



Link

#113
QuoteVeronika Kracher
@sunny_mayhem
Julian Assange, Liebling aller Alt Right-Kids, Neckbeards, MAGA-Fans, Verschwörungstheoretikern, Vergewaltigungsapologeten und sonstigen Schweinen ist inhaftiert worden. Endlich.

1:05 nachm. · 11. Apr. 2019


https://twitter.com/sunny_mayhem/status/1116296130768326663

QuoteErdgeruch
@Erdgeruch
·
Antwort an @sunny_mayhem
Ich frage mich, ob du noch mal realisieren wirst, dass du mit dieser Meinung im Lager des militärisch-industriellen Komplexes zu verorten bist - im Einverständnis mit jenen von profit- und machtgier Zerfressenen, denen du eigentlich misstrauen solltest.


QuoteTimea Herrmann
@HerrmannTimea
Antwort an @sunny_mayhem
Habe heute morgen das Gleiche gedacht!
Der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht!
So eine Kakerlake wie Assange der Dreck über Andere an den Meistbietenden verkauft bleibt nicht ewig unbestraft.
#PoeticJustice
5:01 nachm. · 11. Apr. 2019


https://twitter.com/HerrmannTimea/status/1116355566824251393

QuoteGuido Heine
@GuidoGTH
·
Antwort an @HerrmannTimea
und @sunny_mayhem
#Nazijargon


QuoteAmba
@AmbaBirgit
·
Antwort an @HerrmannTimea
und @sunny_mayhem
Bei "dem Dreck über Andere" den Assange verbreitete, handelte es sich vornehmlich um die Kriegsverbrechen der USA! Whistle-blower sollen Ihrer Meinung nach also auch lieber geköpft werden? (Ganz abgesehen vom Nazi-Jargon)


QuoteCW
@CampusWiese
Antwort an @sunny_mayhem
Vielleicht eine Unterstellung, aber du weißt doch, dass Assange inhaftiert wurde weil er Chelsea Manning geholfen hat Kriegsverbrechen aufzuklären. Warum tust du dann jetzt so als ob er wegen einer Vergewaltigung weggesperrt wurde? Ist es egal wofür, Hauptsache er ist weg?


https://twitter.com/CampusWiese/status/1116420254312349699

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Quoteduke3d.exe, 11.04.2019 14:47

Frage an die Assange Opposition
Das hier war also alles völlig unbedeutend?

"1 Veröffentlichungen
1.1 2007
1.1.1 Die Plünderung Kenias im Guardian
1.1.2 Guantánamo-Bay-Handbücher
1.2 2008
1.2.1 Bank Julius Bär gegen WikiLeaks
1.2.2 Scientology
1.2.3 BNP-Mitgliederliste
1.2.4 Veröffentlichung von Internetsperrlisten und Ermittlungsverfahren gegen WikiLeaks
1.3 2009
1.3.1 Kaupthing-Bank
1.3.2 Minton-Report über toxische Abfälle in der Elfenbeinküste
1.3.3 Weitergabe von Bankdaten aus der Europäischen Union an die USA
1.3.4 Abgefangene Pagernachrichten vom 11. September 2001
1.3.5 E-Mails der Climatic Research Unit
1.3.6 Veröffentlichung der Toll-Collect-Verträge
1.3.7 Kundus-Feldjäger-Report
1.4 2010
1.4.1 Pläne des US-Geheimdienstes, WikiLeaks zu unterminieren
1.4.2 US-Geheimdienstbericht über Meinungsmanipulation zum Afghanistaneinsatz
1.4.3 Gewaltsamer Tod irakischer Zivilisten und Journalisten durch US-Militärs
1.4.4 Luftangriff bei Garani
1.4.5 War Diary: Afghanistan War Logs (»Afghan War Diary«), 2004–2010
1.4.6 Loveparade-2010-Planungsdokumente
1.4.7 CIA-Memorandum über die USA als Exporteur von Terrorismus
1.4.8 War Diary: Iraq War Logs (»Iraq War Logs«), 2004–2009
1.4.9 Angekündigte Veröffentlichungen über China und Russland
1.4.10 US Embassy Cables (»Cablegate«), 1966–2010
1.5 2011
1.5.1 The Guantánamo Files (»Gitmo files«), 2002–2008
1.5.2 The Spyfiles
1.6 2012
1.6.1 The Global Intelligence Files
1.6.2 Syria Files
1.6.3 Detainee Policies
1.7 2014
1.7.1 Dokumente der Bilderberg-Konferenzen
1.7.2 FinSpy
1.7.3 Interne Dokumente der CIA
1.8 2015
1.8.1 TPP Investment Chapter
1.8.2 The Sony Archives
1.8.3 Protokolle des NSA-Untersuchungsausschusses
1.9 2016
1.9.1 IWF-Telefonat
1.9.2 AKP Emails
1.9.3 The Podesta Emails
1.9.4 Interna des NSA-Untersuchungsausschusses
1.10 2017
1.10.1 Vault 7: CIA Hacking Tools Revealed"

Und die Möglichkeit anonym Informationen, welche die Öffentlichkeit betreffen veröffentlichen zu können, ist auch völlig unbedeutend? Versteht ihr Assange Hasser, die sich ausschließlich an der Person oder an ihrem Privatleben festbeißen eigentlich, wozu die Plattform WL überhaupt gut war, beziehungsweise gut ist und wie viel Mut man aufbringen muss, sich quasi mit der gesamten Welt anzulegen? Seid ihr nicht in der Lage, Assange als Person mal auszublenden und auf sein Werk in Form der WL zurückzublicken?


https://www.heise.de/forum/heise-online/News-Kommentare/Wikileaks-Gruender-Julian-Assange-in-London-festgenommen/Frage-an-die-Assange-Opposition/posting-34308666/show/


QuoteGrigorij Potjomkin, 11.04.2019 15:09

Re: Frage an die Assange Opposition

    wozu die Plattform WL überhaupt gut war

Ein Plattform für einen narzisstischen Selbstdarsteller?


Quoteduke3d.exe, 11.04.2019 15:14

Re: Frage an die Assange Opposition

Grigorij Potjomkin schrieb am 11.04.2019 15:09:


        wozu die Plattform WL überhaupt gut war

    Ein Plattform für einen narzisstischen Selbstdarsteller?


Ja. Genau darum ging es. Das war die primäre Aufgabe von WL. Hast du fein erkannt.


QuoteGrigorij Potjomkin, 11.04.2019 15:19

Re: Frage an die Assange Opposition

duke3d.exe schrieb am 11.04.2019 15:14:

    Grigorij Potjomkin schrieb am 11.04.2019 15:09:

...    Ja. Genau darum ging es. Das war die primäre Aufgabe von WL. Hast du fein erkannt.

Sage ich doch ;)

Wie Assange selbst WL beschädigt hat, kann kein US Geheimdienst mithalten. Und spätestens nachdem WL mit Russen dem Trump ins Amt geholfen hat, sollte dem letzten Romantiker einleuchten, worum es geht.


Quoterespicefinem, 11.04.2019 15:12

Letztlich erscheint seine Flucht nunmehr gerechtfertigt

Ich mag Assange zwar nicht, und was er in Schweden gemacht hat, war vielleicht grenzwertig (aber wohl nur in Schweden strafbar).
Doch man hat ihm immer unterstellt, er würde sich feige der schwedischen Justiz nicht stellen wollen. Dabei ging es um die drohende Auslieferung in die USA, wo ihm lebenslänglich im Superknast droht (inklusive "Manning-Treatment"). Und bei einer "extraordinary rendition" wäre sogar Todesstrafe möglich gewesen.
Diese Furcht hat man lächerlich gemacht, und jetzt zeigt sich, wie berechtigt sie war und ist. ...


Quotedie fiese Petze, 11.04.2019 16:26

Soviel zum neuen Whistleblower-Schutz der EU ...


QuoteKleber34,11.04.2019 16:24

Werte

Die Leute sollten mal aufwachen. Es gibt in der Welt keine Moral. Wenn wir über China oder die Türkei schimpfen sollte man sich vor Augen halten was die eigene Gesellschaft tut und das die absolute Mehrheit dabei zusieht.

Wer in der Welt moralisch wirken will wird verfolgt. Was Snowden getan hat war moralisch gesehen, das höchste was man von einem Menschen erwarten kann.
... Man hat 2 gute Möglichkeiten. Akzeptieren das es so ist oder sich erst gar nicht dafür interessieren. Ein Hoch auf die eigene Ignoranz


Quote

    RalphIIIHarzIV, 11.04.2019 18:17

Na? Wer ist jetzt hier der Verschwörungstheoretiker? Hatte Assange unrecht?

Jahrelang wurden Julian Assange und ander Bürgerrechtler ausgelacht, wegen der Befürchtung, er könne an die USA ausgeliefert werden, sollte er die Botschaft verlassen.

Wie hier im Forum in alten Threads getobt wurde, das könne ja alles garnicht sein ... und Assange und alle anderen seien ja totale Spinner und nur paranoid!

Immer wurde gesagt:
Er sei doof und er sperrt sich nur selbst in der Botschaft ein. Es liege doch garnichts gegen ihn vor! Er solle einfach rausgehen und alles wäre gut - nur ein Möchtegern-Märtyrer dieser Assange!

Und was ist jetzt?

Das hat ja keine 10 Minuten gedauert da war der internationale Haftbefehl und das Auslieferungsgesuchen der USA draußen.
Er sitzt ja praktisch schon so gut wie im Abschiebeflieger in die USA ...
Der Richter soll Assange in der heutigen Anhörung sogar als "lachhaft" bezeichnet haben.
Na? Wer ist jetzt hier der Verschwörungstheoretiker? Hatte Assange unrecht?

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (11.04.2019 18:30).


Quoteex-usus, 11.04.2019 18:19

Re: Na? Wer ist jetzt hier der Verschwörungstheoretiker? Hatte Assange unrecht?

Wir lassen uns von Fakten nicht beirren.


Quotesws, 11.04.2019 19:16

Denkt den niemand an die Katze ?

Was passiert jetzt mit der? Bleibt die in der Botschaft? Füttert die jemand und macht das Katzenklo sauber?

Wo ist sie heute ?


...

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Quote[...] Man kann Assange wegen mutmaßlicher sexueller Übergriffe gegen Frauen ein Arschloch nennen. Man kann Julian Assange für einen politisch Irrlichternden halten, der im US-Präsidentschaftswahlkampf zu Gunsten von Trump agierte. Man kann ihn für einen rücksichtlosen Egomanen halten, dem andere egal waren. Man muss Assange dafür kritisieren, dass Wikileaks Informationen oftmals unredigiert veröffentlichte und damit Menschen in Gefahr brachte. All das ist richtig.

Was man allerdings nicht kann, ist ihn für seine offensichtlich relevanten Leaks sowie die Etablierung einer neuen digitalen Veröffentlichungskultur zu verurteilen. Hier hat sich Julian Assange verdient gemacht.

Laut seinem Anwaltsteam soll ein US-Auslieferungsantrag eine Rolle gespielt haben – ein Gerücht, das mittlerweile die britische Polizei bestätigt hat. Noch ist die Grundlage des Auslieferungsgesuches der USA nicht bekannt. Sollte diesem jedoch die Wikileaks-Veröffentlichungen zugrundeliegen, dann verdient Assange den gleichen Schutz, den auch die Journalisten genießen, die mit ihm zusammenarbeiteten und die Informationen von Wikileaks in angesehenen Medien veröffentlichten. Er sollte mit Hinblick auf die Pressefreiheit und den Quellenschutz nicht an die USA ausgeliefert werden.

Zwischen 2007 und 2017 ist Wikileaks immer wieder mit der Veröffentlichung spektakulärer Leaks aufgefallen, die großen Widerhall in der internationalen Berichterstattung fanden. Die möglicherweise bekannteste war ,,Collateral Murder" – wahrscheinlich geht der Auslieferungsantrag der USA auf dieses Dossier zurück. Die dort enthaltenen Afghan War Diaries und die Iraq War Logs waren wichtige zeitgeschichtliche Dokumente, die Einblick in die Kriegspraxis der USA gaben. Ebenso ist an die diplomatischen Cables zu erinnern: Wikileaks veröffentlichte mehr als 250.000 Depeschen US-amerikanischer Botschaften, die ein Schlaglicht auf die US-Außenpolitik gaben. Deutschland betreffend veröffentlichte Wikileaks die Verträge zu Toll Collect.

Whistleblower, Informanten und die Weitergabe von geschützten Informationen sind eine Säule des Journalismus. Eine Aufgabe des Journalismus ist die Kontrolle von Regierungen. Das beeinhaltet auch, dass geheime Informationen öffentlich gemacht werden. Geschützt wird diese Praxis durch die Pressefreiheit. Im digitalen Zeitalter war das Projekt Wikileaks, das Assange maßgeblich geprägt hat, ein Vorreiter und wichtiger Impulsgeber für die Verbreitung von geschützten Informationen. Das darf man bei all den Verfehlungen der Person Assange nicht vergessen.

...


Aus: "Pressefreiheit gilt auch für Assange" Markus Reuter (11.04.2019)
Quelle: https://netzpolitik.org/2019/pressefreiheit-gilt-auch-fuer-assange/

Link

Quote[...] HO-CHI-MINH-STADT taz/ap | Führende Politiker der Linkspartei fordern Deutschland auf, den am Donnerstag in Großbritannien festenommenen Wikileaks-Gründer Julian Assange in Deutschland Asyl zu gewähren. Darunter auch der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow. ,,Whistleblower wie Assange haben ein großes persönliches Risiko auf sich genommen und viel in Gang gesetzt. Diese Person lebenslang wegen Geheimnisverrats zu bestrafen, hielte ich für verheerend", sagte Ramelow gegenüber der taz.

,,Deutschland muss seinem amerikanischen Partner sagen: Wir sind nicht Deine willfährigen Helfer. Sonst hätte Deutschland ein Glaubwürdigkeitsproblem gegenüber seinen Bürgern." Ramelow tourt zurzeit mit einer Gruppe von gut 70 Thüringer UnternehmerInnen durch Vietnam, um dort Auszubildende anzuwerben und Wirtschaftskontakte zu knüpfen.

Die britische Polizei hat Julian Assange am Donnerstag in Großbritannien beim Verlassen der ecuadorianischen Botschaft festgenommen, wo er sieben Jahre lang gelebt hatte. Die USA fordern die Auslieferung von Assange. Die US-Justiz wirft Assange zusammen mit der Whistleblowerin Chelsea Manning Verschwörung für einen Hackerangriff auf Pentagon-Rechner vor. Dem Australier drohen nach Angabe des US-Justizministeriums fünf Jahre Haft. Der damalige CIA-Chef und heutige Außenminister Mike Pompeo hatte 2017 jedoch verkündet, dass er Wikileaks für einen feindlichen Geheimdienst halte.

Nach der Verhaftung von Wikileaks-Gründer Julian Assange in London nehmen die Behörden in Ecuador nun auch dessen Umfeld ins Visier. Ein Vertrauter von Assange sei am Flughafen von Quito festgenommen worden, als er nach Japan ausreisen wollte, teilte Innenministerin María Paula Romo mit. Ein hoher Beamter identifizierte den Festgenommenen später als einen schwedischen Software-Entwickler mit Wohnsitz in Quito.
Protestdemo vor britischer Botschaft am Mittag

Die Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, Sahra Wagenknecht, legte sich noch am Donnerstag für den Whistleblower ins Zeug. Seine Festnahme sei ein massiver Eingriff in die Presse- und Meinungsfreiheit. ,,Die Bundesregierung muss alles dafür tun, zu verhindern, dass das EU-Mitglied Großbritannien Julian Assange an die USA ausliefert, wo ihm wegen der Enthüllung von US-Kriegsverbrechen eine lebenslängliche Haftstrafe oder sogar die Todesstrafe droht", so Wagenknecht in einer Pressemitteilung. ,,Angela Merkel muss Julian Assange jetzt in Deutschland politisches Asyl anbieten." Die Bundesregierung habe es in der Vergangenheit versäumt, sich für ihn einzusetzen.

Wagenknechts Stellvertreterin in der Fraktion, Sevim Daǧdelen, will zusammen mit Heike Hänsel – die ebenfalls dem Fraktionsvorstand angehört – am heutigen Freitag an einer Protesdemo für Assange vor der britischen Botschaft teilnehmen. Diese startet um 11 Uhr 30 in Berlin. ,,Die Rücknahme des politischen Asyls für Julian Assange durch die Regierung Ecuadors und die Verhaftung des Wikileaks-Gründers durch die britische Polizei ist eine Schande, ein Verstoß gegen internationales Recht", so Daǧdelen. Die Bundesregierung sei in der Pflicht zu verhindern, dass Assange in die USA ausgeliefert werde.

Die Enthüllungsplattform Wikileaks hat zigtausende Geheimdokumente veröffentlicht. Darunter US-Militärdokumente über die Tötung von Zivilisten im Irak und den Umgang mit Häftlingen in Guantanamo. Assange war zunächst wegen eines Haftbefehls aus Schweden, wo wegen Vergewaltigung gegen ihn ermittelt wurde, in die ecuadorianische Botschaft geflohen. Die Ermittlungen wurden inzwischen eingestellt.


Aus: "Nach Festnahme von Wikileaks-Gründer: Linke stellt Asylantrag für Assange" Anna Lehmann (12. 4. 2019)
Quelle: http://www.taz.de/Nach-Festnahme-von-Wikileaks-Gruender/!5587431/


Link

Quote[...] Die britische Polizei bestätigt, dass die Festnahme aufgrund eines Auslieferungsantrags der USA erfolgte: "Julian Assange, 47, (03.07.71) has today, Thursday 11 April, been further arrested on behalf of the United States authorities, at 10:53hrs after his arrival at a central London police station. This is an extradition warrant under Section 73 of the Extradition Act. He will appear in custody at Westminster Magistrates' Court later today (Thursday, 11 April)."

Assange, der die australische und ecuadorianische Staatsbürgerschaft besitzt, hielt sich seit dem Jahr 2012 in der Botschaft des südamerikanischen Landes in London auf. Die Vorgängerregierung unter Präsident Rafael Correa hatte ihm Asyl gewährt und damit vor einer Auslieferung nach Schweden geschützt.

... Edward Snowden bezeichnet die Auslieferung als "dunklen Augenblick für die Pressefreiheit". Die Festnahme eines preisgekrönten Journlaisten durch die "Geheimpolizei" werden "in die Geschichtsbücher eingehen". (Harald Neuber) 


Aus: "Festnahme von Julian Assange aufgrund von US-Auslieferungsantrag" Harald Neuber (11. April 2019)
Quelle: https://www.heise.de/tp/features/Festnahme-von-Julian-Assange-aufgrund-von-US-Auslieferungsantrag-4397666.html

QuoteKarl_Dalheimer, 11.04.2019 15:20

Ein extremer Vorgang. Wann hat es das schon gegeben,

... dass ein Machthaber (Moreno) die Polizei eines anderen Staates einlädt, einen anerkannten Flüchtling aus der eigenen Botschaft zu entführen und festzunehmen? Einen Flüchtling, der außerdem die eigene Staatsangehörigkeit besitzt (die ecuadorianische) und mit Sicherheit gar nicht ausgeliefert werden durfte. Einen Flüchtling, der wegen der Aufdeckung von Kriegsverbrechen unter dem Schutz der UNO steht.

Niemand stehe über dem Gesetz, behauptet der GB-Außenminister. Und viele der öffentlichen Personen werden das in dieser Zeit nachplappern, jedenfalls solange ihnen nichts nachgewiesen werden kann. Und obwohl jeder denkende Mensch weiß, dass sich die Machthaber überall in der Welt umso weniger um das Gesetz scheren, je mehr militärische Macht und bessere Geheimdienste sie hinter sich haben.

Moreno, offenbar ein eitler Schwächling, sollte sich an jenen anderen Verräter im Neuen Testament erinnern, der "dann hinging und sich erhängte". Hoffentlich fällt sein menschenverachtendes Tun nicht auf ihn selbst zurück.


Quotezwi, 11.04.2019 16:51

Assange wegen Verstößen gegen "Kautionsauflagen" festgenommen.
Muss sich die britische Polizei mit dieser Aussage nicht albern vorkommen?


QuoteD.o.S., 11.04.2019 18:49

"niemand steht über dem Gesetz" außer z.B. Tony B-liar

[ ... Kommen Bush und Blair je vor Gericht?  ... Den Ex-Premier Blair schützt [ ] ein Rechtsprinzip, das die Beziehungen zwischen dem Weltstrafgericht und seinen Mitgliedstaaten regelt: Der ICC darf nur eingreifen, wenn ein Staat nicht willens oder in der Lage ist, Vorwürfe selbst aufzuarbeiten. ... Quelle: https://www.sueddeutsche.de/politik/irak-krieg-kommen-bush-und-blair-je-vor-gericht-1.3070126 (9. Juli 2016) ]

... Heuchler !


QuotestdviB, 12.04.2019 07:07

Wertewesten

Der Wertewesten in seiner vollen Demokratie-Pracht ...


...

---

Quote
Malkaye

Die machen alle nur ihren Job. - Wie bei der Gestapo.
Richter, Staatsanwälte, Polizisten, die neue ecuadorianische US-Lakaien Regierung, die Nachrichtenagenturen und die Standard-Journalisten.

"Nachdem die Londoner Polizei den selbstgewählten, fast sieben Jahre währenden Hausarrest des Wikileaks-Gründers am Donnerstagvormittag mit Einverständnis Ecuadors hatte beenden können".

Ekelhaft. Sieben Jahre! "Selbstgewählt"! Genau das was Assamge und Wikileaks befürchtet hatten und von den Medien immer runtergespielt wurde, tritt nun ein.

Ecuadors neuer Präsident ist übergelaufen und hat ihn ausgeliefert. Er wurde verhaftet. Und zwei standard Schreiberlinge schreiben tatsächlich " selbstgewähltes Hausarrest wurde aufgelöst"... Denkt ihr dafür werdet ihr zum nächsten Bilderberger treffen geladen?


Quote
Sezessionist

"In unserem Land steht niemand über dem Gesetz"

ausser natürlich die Regierung, die Banker, die Politiker und die Reichen!


Quote
Mafi

Süß, wie sie tun als ginge es dabei um irgendwelche Gesetze.


Quote
bregenz87

ASSANGE hatt die botschaft mit seinen fikalien beschmiert ich hoffe er wird ausgeliefert in die usa und bekommt dort lebenslänglich.


Quote
diesenpostingnamengibtesnochnicht

Na endlich. Guten Morgen! Im Grunde genommen hat Assange Menschenrechtsverletzungen der USA öffentlich gemacht.
Angeklagt wird aber nicht der Verbrecher, sondern derjenige, der das Verbrechen bekannt gemacht hat.
Der Skandal ist, dass unzählige Völker das Verbrechen decken, und unter fadenscheinigem Vorwand jenen verurteilen, der das Verbrechen offensichtlich gemacht hat.


Quote
Systemschreiberling

Für das Verbrechen an der Menschheit
.... das er begangen hat, nämlich der Wahlhilfe für Trump, kann es nur eine Strafe geben, nämlich lebenslänglich.


Quote
Das Glasperlenspiel

BREAKING NEWS! Die aktuellste Wikileaksenthüllung zeigt auf,
welchen Stellenwert Menschenrechte, Meinungs- und Pressefreiheit und das Völkerrecht im Wertewesten noch haben. Ein erschütternder Livebericht, wie es um diese Rechte steht.


Quote
F.S.K

kriegsverbrecher haben gute chancen in europa asyl zu bekommen.
aber einen aufdecker will kein europäisches land schützen

https://www.kleinezeitung.at/politik/innenpolitik/5593119/Kriegsverbrechen_Selbstbezichtigungen-unter-Asylbewerbern


Quote
schweinebaermensch

Eben und solche Menschen wählen wir.


Kommentare zu: https://derstandard.at/2000101255950/Assange-Festnahme-Aus-der-engen-Kammer-in-die-britische-Zelle


Link

Quote[...] Assange, so sah es eine Weile aus, unterhielt einen regelrechten Salon für Leute, die sich gern mit ihm schmückten (und mit denen er sich umgekehrt schmückte). Zugleich wurde geraunt, Assange nehme es mit der Körperhygiene und dem Aufräumen nicht so genau; überhaupt gebe es Beschwerden des Botschaftspersonals darüber, wie sich Assange so verhalte und benehme.


Aus: "Ein Mann wie aus einer anderen Zeit" Dirk Peitz (12. April 2019)
Quelle: https://www.zeit.de/kultur/2019-04/wikileaks-gruender-julian-assange-enthuellung-transparenz/komplettansicht

QuoteAdventus #1.9

"womöglich schockieren, der wilde Vollbart, die langen Haare, die Zeichen des Alterns." [...] "Assange hatte sich über die Jahre in einen Geist verwandelt, und an einen Geist erinnerte er äußerlich, als er nun ans Licht gezerrt wurde."

Sorry, hier bin ich aus dem Text ausgestiegen. Als würden Äußerlichkeiten den Charakter eines Menschen und seine Taten beschreiben....


QuoteH_Müller #7

Die Enthüllungen von Wikileaks, oder eigentlich von Chelsa Manning haben der sauberen Kriegsmaschinerie, die angeblich nur böse Terroristen trifft, für einen kurzen Moment die Maske von der schrecklichen Fratze gerissen, und damit offenbart wie gleichgeschaltet und einseitig die Kriegsberichterstattung tatsächlich war und ist.


QuoteWonneproppen5 #1.14

Nun, wie sagte Claus von Wagner in der Anstalt? Die deutschen Medien sind nur noch Nato-Pressestelle. Triffts ziemlich genau.


QuoteHamburgerin2.0 #2

Es ist mir völlig schnurz, ob Assange unrasiert, ungeföhnt und ungewaschen durch die ecuadorianische Botschaft gelaufen ist und wie groß sein Ego ist. Tatsache ist, dass er auf seine Art versucht hat, Widerstand gegen die psychologische Kriegsführung und Informationspolitik der USA zu leisten. Embedded journalists - wenn ich das schon höre! ...


QuoteLuzider Albtraum #19

Zwischen Enthüllung und Propaganda, Desinformation und Information zu unterscheiden war wohl nie zuvor derart schwierig wie heute. Und alles davon existiert und zirkuliert in Mengen, die kaum mehr überschaubar sind.

Dies voneinander zu trennen, zu filtern und zu bewerten, ist Aufgabe der Medien. Wobei es zur Pressefreiheit gehört, dass ein Journalist Quellen in Anspruch nehmen darf, die ihm Informationen zur Verfügung stellen, welche es ermöglichen, die Wahrheit aus verschatteten Bezirken sinistrer Machenschaften ins Licht der Öffentlichkeit zu ziehen und transparent zu machen.

Aber genau deswegen wird Assange jetzt angeklagt, wenn ihm vorgeworfen wird, Manning angestiftet zu haben, geheime Dokumente von US-Behörden zu verschaffen. Sollten Journalisten solche Quellen in Zukunft nicht mehr nutzen dürfen, ohne sich dabei strafbar zu machen, ist die vierte Gewalt endgültig nur noch ein stumpfes Schwert in den Händen rhetorisch versierter Zwerge, die von Politikern ansonsten für alles gemietet werden können. Deshalb muss man diese Festnahme als einen Anschlag auf die Pressefreiheit begreifen. Eine Attacke, die nicht etwa durch irgendwelche klandestinen Kräfte erfolgt, sondern unmittelbar aus der Mitte des etablierten demokratischen Systems kommt. Das ist das eigentlich Verstörende.


QuoteStahlherz #13

Wer sagt denn, dass eine transparente Welt eine bessere wäre?
Ich sehe das nicht so.


Quotebebi fett Mc Geesex #13.1

kommt ganz drauf an
Die Regierenden sehen das genau so wie Sie.
als Beispiel...früher konnte Reagan in aller Seelenruhe irgendwelche
Mörderbanden bewaffnen,,um Regime zu stürzen die Ihm nicht genehm waren
,,bis das mal aufflog...war schon längst Gras über die Sache gewachsen..und die Täter
sowieso nicht mehr im Amt.
In der heutigen Zeit ist das alles bischen schwieriger...man weiss nie wann ein Nerd,,Student,,,oder ein erwachsener Mann,der in Mamas Keller wohnt...die Daten
abfängt,,,und einfach mal hochlädt..oder an Organisationen wie Wikileaks verscherbelt.
Die Regierenden tun mir echt leid.....Ach Gottchen,,,man kann nicht mal mehr in ruhe,,,Komplotte schmieden,,,oder einfach Verbrechen begehen.


Quote
Закон Шмальгаузена #17

Jede Generation muss neu lernen, dass die Mächtigen jedweder Couleur zu jedweder Sauerei fähig sind, wenn sie nur unbeobachtet fühlen. Es ist wesentlicher Verdienst von Assange, Manning und Snowden, diese Erkenntnis für diese Generation aufgefrischt zu haben.
Antiquiert ist das nicht, und Andere werden den Stab übernehmen.



QuoteC. Sciascia #11

Man bekommt den Eindruck, dass weite Teile des Journalismus ganz froh sind, dass Assange bestraft und mundtot gemacht wird, erinnert er sie doch daran, was sie nicht mehr leisten mögen: Licht in das Handeln der Mächtigen zu bringen. Dafür hat er seine Freiheit und seine Gesundheit gegeben, während viele, die eigentlich seinen Job machen müssten oder wenigstens solidarisch sein sollten, diesen Einsatz aus dem warmen, bequemen Sessel heraus mit Spott und Häme bedenken.
Julian Assange ist ein Held und wird als solcher in die Geschichte eingehen. Leider gibt es nur sehr wenige mutige Menschen wie ihn. Die Welt wäre transparenter.

Übrigens: so mancher Zeitjournalist soll es mit der Körperhygiene auch nicht so genau nehmen munkelt man. Sie wissen schon wer gemeint ist...


Quotedet5904 #23

"Julian Assange hat es nur eine Weile lang so aussehen lassen, als könnten die Mächtigen der Welt von einem einzelnen Menschen und dessen Idee von Transparenz herausgefordert werden."

Merkwürdiges Verständnis. Es ging nicht darum, "die Mächtigen der Welt von einem einzelnen Menschen" herauszufordern, sondern geheim gehaltene Regierungsverbrechen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, und "die Mächtigen der Welt" durch eine informierte Öffentlichkeit herauszufordern. Dass die Öffentlichkeit sich nicht einstellte, ist aber nicht das Versagen von wikileaks bzw. Assange und schon gar nicht die Berechtigung zu der Darstellung von wikileaks als one man show, sondern ist das Versagen der Öffentlichkeit


Quotehasepremium #37

Assange hat die verbotene Tür für einen Moment geöffnet. Was da zusehen war, entsprach nicht dem Glauben vieler Bildungsbürger. ...


...

Link

Quote[....] Für Journalisten ist die Affäre um Assange eine Zwickmühle, in der sie nicht gewinnen können. Solidarisieren sie sich vorbehaltlos mit Assange, dann stellen sie die Arbeitsweise der Presse unter Generalverdacht. Diktatoren und Autokraten werden Journalisten reflexhaft unterstellen, dass Journalisten nur mit illegalen Methoden und aus politischen Motiven an unbequeme Informationen gelangen konnten.

Distanzieren sie sich hingegen von Assange, liefern sie den gleichen Leuten ebenfalls wieder Munition, da das Leaken selbst mit Wikileaks symbolisch auf der Anklagebank sitzt – auch dank der Inszenierungskunst Assanges. Soll man still daneben sitzen, wenn ein Präsident, der in immer schrilleren Tönen die Presse als Volksfeinde verunglimpft, die Veröffentlichung wahrer Informationen aburteilen lässt?

...


Aus: "Kommentar: Assange und die Pressefreiheit – Journalisten in der Zwickmühle" Torsten Kleinz (12.04.2019)
Quelle: https://www.heise.de/newsticker/meldung/Kommentar-Assange-und-die-Pressefreiheit-Journalisten-in-der-Zwickmuehle-4398512.html

QuotePussy Galore, 12.04.2019 16:09

Da hat Torsten Kleinz aber Glück,

dass es da ein vielleicht juristisch ahndbares Verhalten Assanges gibt, das ihm die Möglichkeit eröffnet, sich hasenfüßig schnell unter Verweis auf rote Linien wieder unter seinen Stein zu verkriechen, anstatt Rückrat zu beweisen und sich gegen diesen Komplott zu stellen, Assange in die USA zu verschleppen. ...


... 12.04.2019 16:32 ... Tja, man kann es sich eben entweder gemütlich machen in seiner gebückten Haltung wie die Masse unserer dpa-Abtipper - oder man kann den Weg wählen, den z.B. Glenn Greenwald, Laura Poitras, Gaby Weber und andere eingeschlagen haben.

Und nein, diese drei exemplarisch genannten Journalisten haben sicher keinen schlechten Ruf deswegen. Ganz im Gegenteil.


Quotedarthkai, 12.04.2019 14:40

"Wenn man der Anklage des US-Justizministeriums glauben kann"

unter der Prämisse hat sich der Rest doch eigentlich schon erledigt, oder?


QuoteXXBrain, 12.04.2019 16:08

Armutszeugnis

    Für Journalisten ist die Affäre um Assange eine Zwickmühle, in der sie nicht gewinnen können. Solidarisieren sie sich vorbehaltlos mit Assange, dann stellen sie die Arbeitsweise der Presse unter Generalverdacht. Diktatoren und Autokraten werden Journalisten reflexhaft unterstellen, dass Journalisten nur mit illegalen Methoden und aus politischen Motiven an unbequeme Informationen gelangen konnten.

Niemand muss sich vorbehaltlos solidarisieren, aber in der wesentlichen Sache darf es keinen Zweifel geben, gerade Für Journalisten. Wenn es einen Zeitpunkt gibt, sich zu solidarisieren, dann ist der gestern gekommen.

Die Pressefreiheit aus opportunistischen Gründen zum eigenen Vorteil nicht verteidigen, das konstruieren von Vorwürfen, die Rechtsbeugung um einem regimekritischen Journalisten habhaft zu werden?
Wer das in Betracht zieht, der hat jede Glaubwürdigkeit verloren. Sich da mit irgendwelchen vermeintlichen Anschuldigungen von Diktatoren zu rechtfertigen, während das autokratisch kapitalistische Regime gerade die Grundrechte zur Schlachtbank führt, das ist wahrlich ein Kunststück aber gleichzeitig eine journalistische Bankrotterklärung. Tut mir leid.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (12.04.2019 16:13).


QuoteKlarsichten, 12.04.2019 16:24

Tendenzbetriebe

Nicht zu vergessen, dass Snowden, Assange, Mannings, Wikileaks usw. viel Geld in die Kassen der Medienkonzerne gespült haben, den lieben Hasenfüßen sozusagen ihr Gehalt ermöglicht haben.

Es stellt sich die ernsthafte Frage, welchen Wert hat Journalismus-Light eigentlich?
Ist Meinungsfreiheit nicht wichtiger als Pressefreiheit für Medienkonzerne, in denen systemangepasste Hasenfüße die "Tendenz" des einen Prozents verbreiten?


Quoteitmanoman, 13.04.2019 11:51

Exempel

Die USA und Großbritannien werden diesen Triumph vermutlich nutzen, um noch ein Exempel zu statuieren, denn sie wollen um jeden Preis verhindern, daß weitere mögliche Whistleblower die Verbrechen dieser und anderer befreundeter Staaten öffentlich machen.
Manning, Snowden und nun Assange, drei zerstörte Leben - wer dann noch sein Wissen preisgibt, sollte einen guten Fluchtplan parat haben und niemanden zurücklassen, der ihm wichtig ist, denn schützen wird ihn kein Gesetz in diesen Staaten.

Assange war jetzt bereits 7 Jahre in Haft, denn als "Leben" würde ich den Botschaftsaufenthalt nicht bezeichnen, auch wenn er vielleicht ein paar Privilegien hatte, die Häftlingen sonst verwehrt sind. Ich finde, die 7 Jahre eingesperrt sein reichen.

Die eigentlichen Verbrecher sind bisher straffrei ausgegangen. Wer hier noch an Gerechtigkeit glaubt, soll sich seine Naivität behalten. Vielleicht ist sie nötig, damit er nachts gut schlafen kann.


Quotejsm36, 12.04.2019 13:54

Man muss sich nicht für links oder rechts entscheiden. Man kann auch die Vorgänge kritisieren, Pressefreiheit befürworten und trotz dem das Versprechen von Assange das er beim Hacken helfen will verurteilen. Der Artikel erschafft ein künstliches Problem das überhaupt nicht existiert. Nur beschränkte und ungebildete haben dieses Schubladendenken: Assange ganz oder gar nicht!
Aber auch er ist nur ein Mensch. Einer der gute und schlechte Dinge tut und getan hat.
Der einzig vernünftige Weg ist es die Pressefreiheit weiter zu stärken, Leaks und Machenschaften von korrupten Regierungen ans Licht zu bringen und das was Assange über die Pressefreiheit hinaus getan hat (Angebot beim Hacken zu helfen) zu verurteilen.
Wir sind nicht die USA. Wir sagen nicht "Wer nicht für mich ist, ist gegen mich!"
Die Welt und die Menschen sind viel zu vielseitig und zu komplex um sie pauschal, als ganzes zu beurteilen.
Wenn ich ein Lied mag muss ich den Musiker nicht mögen. Wenn ich den Musiker mag muss ich den Menschen nicht mögen. Wenn ich den Menschen mag muss ich auch nicht jedes Wort, jede Tat und jede seiner Socken mögen.

Es ist überhaupt kein Problem klar und eindeutig zu differenzieren und einfach nur das zu befürworten was man will und das zu verurteilen was man nicht mag.


Link

Quote[...] Auf eine mögliche Auslieferung von Julian Assange an die USA reagierte US-Präsident Donald Trump am Donnerstag mit gespielter Gleichgültigkeit. WikiLeaks, sagte er auf einer Pressekonferenz, sei nicht "mein Ding". Was für eine Kehrtwende! Noch vor drei Jahren – mitten im Wahlkampf – hatte sich Trump wiederholt von Julian Assange begeistert gezeigt. "Ich liebe WikiLeaks", sagte er damals, "Wir haben so viel von denen gelernt." Trump hatte frohlockt, weil WikiLeaks Dokumente von den Servern der demokratischen Partei veröffentlicht hatte, die das Potenzial hatten, seiner Kontrahentin Hillary Clinton deutlichen Schaden zuzufügen.

Tatsächlich hatte sich Assange während des gesamten Wahlkampfs gegen die Bewerberin Clinton ausgesprochen. Sie sei eine "demokratische Kriegshetzerin", sagte Assange und warnte: "Eine Wahl für Clinton wäre eine Wahl für einen endlosen, sinnlosen Krieg." Clinton reagierte nicht direkt auf Assange oder WikiLeaks, denn als Außenministerin war sie an die Linie der Obama-Regierung gebunden. Und Barack Obama hatte nach langem Abwägen beschlossen, nicht juristisch gegen Assange vorzugehen, nachdem dieser 2010 die von Chelsea Manning bereit gestellten Geheimakten des Verteidigungsministeriums veröffentlicht hatte.

Gut drei Jahre später spaltet die Person Assange die US-Politik noch immer. Heute aber auf ganz andere Weise: Der Spalt verläuft heute zwischen dem US-Präsidenten und seinem Justizministerium, also quer durch die Regierung, während viele Demokraten sich einen Prozess gegen Assange wünschen.

Deutlich machte das Hillary Clinton, die – von allen Regierungszwängen befreit – am Donnerstag in New York Assange angriff. Er müsse sich "für das verantworten, was er getan hat", forderte sie. Eine Aussage, die auch aus Trumps Justizministerium hätte stammen können. Das nämlich arbeitet seit 2017 an einer Anklage gegen Assange wegen "Verschwörung" mit Chelsea Manning zum Eindringen in den Pentagon-Computer im Jahr 2010. Assange, so der Vorwurf, habe nicht bloß passiv die von Manning erbeuteten Dokumente publiziert, sondern sie dazu angestiftet, in die Systeme des Ministeriums einzudringen.

"Es ist eine große Ironie", schrieb Glenn Greenwald, der Journalist, der Edward Snowden bei der Veröffentlichung seiner Leaks geholfen hatte, auf The Intercept, "dass sich viele Demokraten auf die Seite von Trumps Justizministerium stellen. Ihr persönlicher Hass auf Assange, weil er vermutlich dazu beigetragen hat, dass Clinton die Wahl verlor, triumphiert über jegliche Sorge um die Pressefreiheit."

Doch WikiLeaks spaltet nicht bloß das demokratische Lager. Assange polarisiert auch die Republikaner. Das war in den vergangenen Tagen am deutlichsten an den Verrenkungen zu beobachten, die Vizepräsident Mike Pence vollführte. Von CNN gefragt, ob er Trumps Wahlkampfaussagen zu WikiLeaks als Unterstützung einer kriminellen Organisation werte, wiegelte er ab. Trump habe sich damals lediglich über die Information gefreut. Außerdem habe der Kandidat nicht gewusst, dass WikiLeaks geheime Informationen herausgegeben habe. Das ist freilich kaum vorstellbar, war doch seit 2010 allgemein bekannt, dass die Informationen, die Manning beschafft hatte, geheim waren.

Auch das Justizministerium strengte sich an, Donald Trump nicht zu brüskieren. Dass der damalige Justizminister Jeff Sessions und der damalige CIA Chefs Mike Pompeo eine Anklage gegen Assange vorbereiten ließen, sollte geheim bleiben. An die Öffentlichkeit geriet die Untersuchung durch ein Versehen. Der Staatsanwältin Kellen Dwyer aus East Virginia war eine Seite eines internen Dokuments zur Assange-Ermittlung in eine Anklageschrift gegen einen Sexualverbrecher gerutscht. Das Justizministerium musste in der Folge zugeben, dass es ein Ermittlungsverfahren gegen Assange eröffnet hatte.

Für Donald Trump, der es gerade geschafft hat, die Ergebnisse der Mueller-Untersuchung in seinem Justizministerium verschwinden zu lassen, könnte das Verfahren unter bestimmten Umständen noch etwas anderes bedeuten. Möglicherweise könnte es neue Details über seine mutmaßlichen Verbindungen zu Russland ans Licht befördern. Denn im Falle eines Prozesses gegen Assange in den USA könnte aufgeklärt werden, ob der Server der Demokratischen Partei tatsächlich von russischen Agenten gehackt wurde – und ob es Verbindungen zu Trump gab.

Seine unklare Haltung gegenüber WikiLeaks wiederum kollidiert mit der erklärten Politik seiner Regierung, die Errungenschaften seines Vorgängers zu revidieren. Dazu gehört auch die Entscheidung Obamas, das Verfahren gegen Assange einzustellen. Obamas Justizministerium war zu dem Schluss gekommen, dass es einer drastischen Einschränkung der Pressefreiheit gleichkomme, Anklage gegen Assange zu erheben. Es mache keinen juristischen Unterschied, ob eine Plattform wie WikiLeaks oder eine Nachrichtenorganisation wie die New York Times geheime Dokumente veröffentliche, befanden Obamas Rechtsexperten.

Assanges Weg vor ein amerikanisches Gericht ist indes noch ein weiter. Der Auslieferung durch Großbritannien stehen erhebliche juristische Hürden im Weg. Der britische Rechtsexperte Eric Lewis schätzt, dass es eher Jahre als Monate dauern wird, bis über eine Auslieferung entschieden wird. Bis dahin dürften sich die politischen Konstellationen in den USA wohl wieder verschoben haben.


Aus: "Julian Assange: Noch immer ein Spalter"  Eine Analyse von Sebastian Moll (13. April 2019)
Quelle: https://www.zeit.de/politik/ausland/2019-04/julian-assange-wikileaks-donald-trump-hillary-clinton-spaltung


QuoteAmenaza #1

Assange wurde immer nur danach beurteilt, wem die leaks gefallen haben. Während unter Obama noch Whistleblower Mannings begnadigt wurde und nicht wenige Republikaner lieber die Todesstrafe für Assange gesehen hätten, hat sich das seit den Clinton Mails wundersamerweise gedreht. ...


QuoteKapaster d.J. #1.1

Assange hat Wahlkampf für Trump gemacht.
Sein Ziel war nicht Transparenz, sondern der möglichst große Schaden für Clinton.


QuoteAlt_und_weiß #1.2

"sondern der möglichst große Schaden für Clinton."

Welche Schaden? Wikileaks hat nur die Wahrheit über die "Demokratin" Clinton veröffentlicht.


QuoteJacques-Louis #2

Ein Whistleblower ist immer ein "Spalter", ob es jetzt geheime schweizer Bankdaten sind über die sich die Finanzbehörden freuen, wenn sie ein Whistleblower veröffentlicht, aber die Steuergestalter verärgert oder ob staatliche Behörden Kriegsverbrechen begehen und sich ärgern, wenn es durch Whistleblower publik wird, die Informationen die ein Whistleblower an die Öffentlichkeit bringt wird nie ungeteiltes Lob erlangen.


QuoteWaltraud Gundlach #3

Als wenn "geheim," gleichzusetzen wäre mit "redlich" oder "kostbar ". Nicht zu fassen, wie hier die Leaks als schändlich gebrandmarkt und der abscheuliche Inhalt nicht einer Erwähnung wert ist.


QuoteKapaster d.J. #4

Es gibt nicht nur einen Riss durch die Lager, sondern auch einen durch die Zeit.
Domscheit-Berg, ein Kritiker aus dem engsten Kreis von Wikileaks, markiert diesen deutlich.
Und nicht zuletzt auch Snowden, der sich ganz bewusst anders verhalten hat als Assange.


Quote1971koepi #8

,,Denn im Falle eines Prozesses gegen Assange in den USA könnte aufgeklärt werden, ob der Server der Demokratischen Partei tatsächlich von russischen Agenten gehackt wurde"

Ein weiteres Narrativ, an dem bis zum bitteren Ende festgehalten werden muss.


QuoteAlt_und_weiß #10

Nur noch als Satire zu ertragen

Der Postillon schreibt dazu: "Mann verhaftet, weil er schlimme Kriegsverbrechen begang... halt nein!... enthüllt hat "

Diese Situation wird langsam so unerträglich, sie ist wahrhaft nur noch als Satire zu ertragen.


...

Link

#119
Quote[...] Julian Assange will ein Journalist sein. Und ja, der am Donnerstag festgenommene Mitgründer der Enthüllungsplattform WikiLeaks hat im Kern eine der vornehmsten Aufgaben dieser Berufung erfüllt. Er hat vertrauliches Material veröffentlicht, das Missstände aufdeckt, an denen es ein berechtigtes öffentliches Interesse gibt: Regierungshandeln, das Menschenrechte verletzt hat, Verbrechen, um es deutlich zu sagen.

Es ist also verständlich, wenn Journalisten nun alarmiert sind. In den USA ist Anklage gegen Assange erhoben worden. Und in der Begründung finden sich Punkte, die für viele nahelegen, dass es auch um Abschreckung geht. Dass es zumindest ein Ziel der Strafverfolgung gegen die schillernde Ikone des Whistleblowertums ist, die Freiheit der Presse zu schwächen. Die Frage ist legitim: Werden Journalisten damit künftig selbst Verbrecher, wenn sie Geheimes ans Licht bringen und damit Verbrechen beleuchten, von denen doch die Öffentlichkeit wissen muss?

Die Angst, dass da noch mehr kommt, wenn einmal verurteilt wird, was ein Grundrecht ist – sie ist begründet. Denn dies ist unabhängig vom Fall Assange richtig: Jene, deren Geheimnisse der Journalismus im Sinne seiner demokratischen Aufgabe enthüllt, wehren sich nach Kräften. Das Recht, solches Material zu veröffentlichen – es ist immer in Gefahr. Das Recht, Quellen zu schützen, Informanten nicht preiszugeben – es wird immer angegriffen. In dieser Hinsicht ist die Anklage gegen Assange in der Tat problematisch. Sie legt auch ein Dilemma offen: Journalisten sind besonders geschützt, Whistleblower sind es nicht.

Doch Journalisten – auch das gehört zu dieser Berufung – sollten es sich nicht zu einfach machen. Assange ist eben ausdrücklich nicht wegen Spionage oder Geheimnisverrat, nicht wegen der Veröffentlichung klassifizierter Dokumente oder gar einer Verschwörung gegen die USA angeklagt. Die Vorwürfe sind deutlich begrenzter. Und sie sind hilfreich, um den Unterschied zwischen Assange und einem verantwortungsvollen Journalisten zu verstehen. Denn sie zielen auf den Teil seines Handelns, der nicht nur aus Sicht der Justiz strafbar ist, sondern für jeden Journalisten ein Tabu wären.

Die Anklage basiert auf der mutmaßlichen Beteiligung Assanges an der Beschaffung des Materials: Er soll Chelsea Manning dabei geholfen haben, ein Passwort für US-Regierungsrechner zu knacken. Er soll sich mit der Whistleblowerin verschworen haben, also selbst daran mitgewirkt haben, geheime Dokumente zu stehlen. Als Journalist hätte er damit eine Grenze überschritten. Noch einmal: Geleakte Dokumente darf ein Journalist veröffentlichen. Dienen sie im Sinne seiner Aufgabe der Aufklärung der Öffentlichkeit, kann man eigentlich sagen: Er muss. Aber er darf nicht am Diebstahl dieser Dokumente mitwirken oder auch nur dazu anstiften.

Abgesehen davon, dass solche Veröffentlichungen auch die Pflicht beinhalten, mögliche Gefahren für Betroffene zu prüfen und nicht einfach ungefiltert Unmengen an Material in die Welt zu schicken. Es hat einen Grund, warum investigative Journalisten sehr viel Zeit in die Abwägung stecken: Was kann man zeigen, was nicht? Welches öffentliche Interesse besteht etwa daran, Kontakte chinesischer Menschenrechtsaktivisten mit US-Vertretern offenzulegen und sie so potenziellen Repressionen auszusetzen? Auch das ist Teil der WikiLeaks-Radikalität.

Die Grenze, die Assange möglicherweise überschritten hat, erscheint bislang nicht sonderlich scharf. Die Anklageschrift ist zu vage, um sagen zu können, ob er wirklich zu weit gegangen ist. Aber die Vorwürfe sind nicht geringfügig. An ihrer Klärung auf dem Wege der Justiz sollte jeder Journalist ein Interesse haben. Es bräche nicht gleich die Presse- und Meinungsfreiheit zusammen, wenn Assange auf dieser Grundlage verurteilt würde. Er muss sich für sein Handeln verantworten. Vorerst ist daran nichts Überzogenes zu erkennen.

Sich vorschnell mit Assange gemeinzumachen, seine Verhaftung und Anklage in den USA zu verteufeln, verbietet sich darüber hinaus aus weiteren Gründen. Ursprünglich entzog er sich mit seiner Flucht den Vergewaltigungsvorwürfen aus Schweden, verschanzte sich in der ecuadorianischen Botschaft in London aus Furcht, er werde in die USA ausgeliefert, wo ihm die Todesstrafe drohen könne. Diese Erzählung allzu leicht zu übernehmen zeugt von einem tiefen Misstrauen in die Funktionsfähigkeit der Justiz, das keinem Journalisten gut steht.

Die Gerichte in Schweden müssen klären, ob Assange dort für ein Verbrechen bestraft werden muss. Die Gerichte in Großbritannien müssen klären, ob er in die Vereinigten Staaten überstellt werden soll. Die Gerichte in den USA müssen klären, ob und wie weit er sich strafbar gemacht hat. Journalisten sollten das begleiten und nicht schon unausgesprochen davon ausgehen, dass Assange zum Opfer einer willkürlichen Justiz zu werden droht.

Das heißt im Übrigen nicht, Assange nun einfach fallen zu lassen. Das wäre auch heuchlerisch, nachdem Medien weltweit viele WikiLeaks-Veröffentlichungen lange so dankbar und bisweilen unkritisch aufgesogen haben. Wie gesagt: Vieles, was so bekannt wurde, erfüllte eine ureigene journalistische Aufgabe. Und Assange hat einen fairen Umgang verdient, in der Berichterstattung wie im Gerichtssaal. Wann immer ihm Unrecht widerfährt, muss es benannt werden. Dazu gehört beispielsweise auch der Hinweis: Ja, einmal in die USA ausgeliefert, sind weitere Anklagen nicht ausgeschlossen – die dann den Grund für die Ereiferung liefern können, die viele jetzt schon für angebracht halten. Aber Präzision ist notwendig.

Und deshalb bleibt es auch wichtig zu sagen, wo Assange richtigliegt und wo falsch. Wo er belangt werden soll für etwas, das zu Recht einen hohen Schutz genießt – wobei das eben jetzt noch nicht abzusehen ist. Aber auch, wo er ein Handeln an den Tag gelegt hat, für das er sich in Teilen juristisch verantworten muss und das kein Journalist verteidigen sollte. Und zur ganzen Wahrheit gehört da ganz zentral die Rolle von WikiLeaks im US-Wahlkampf 2016: Wie weit Assange selbst an den russischen Hacks und Manipulationsversuchen beteiligt war, ist längst nicht geklärt. Aber die einseitige Veröffentlichung von Mails aus dem Clinton-Lager hat mit Trump einen Kandidaten präferiert, der noch heute als Präsident die Presse als "Feind des Volkes" angreift. Er hat im Namen der Meinungsfreiheit Heldenhaftes geleistet, aber nicht alles, was er getan hat, ist heldenhaft.


Aus: "Julian Assange: Journalisten dürfen keine Komplizen sein" Ein Kommentar von Carsten Luther (12. April 2019)
Quelle: https://www.zeit.de/politik/ausland/2019-04/julian-assange-journalismus-anklage-pressefreiheit-meinungsfreiheit

Kommentare zu: Julian Assange: Journalisten dürfen keine Komplizen sein" Ein Kommentar von Carsten Luther (12. April 2019)
Quelle: https://www.zeit.de/politik/ausland/2019-04/julian-assange-journalismus-anklage-pressefreiheit-meinungsfreiheit

Quote
Cranston #56

so sehr ich die vorsichtige und kluge abwägung (was dürfen journalisten und was nicht) , und den kleinen aber wahrnehmbaren zeigefinger herrn luthers schätze :
wenn er auch faktisch recht haben mag, es gibt andere dinge die nicht erlauben sollten so darüber zu urteilen.
hier wird -teils genussvoll - und in jedem fall ausführlichst seziert was assange getan haben mag und was nicht.welche strafen dafür vorgesehen sein könnten und warum dies zu recht geschieht.
tatsächlich haben wir wegen keiner EINZIGEN der von assange veröffentlichten , irrsinnigen ungeheuerlichkeiten auch nur irgendein justiziables ergebnis, ja nichtmal weitreichende untersuchungen gesehen. nichts von dem was er evtl tat kommt auch nur im ansatz dem gleich , was hier an anderer stelle zu tage gefördert wurde.
und nein, es geht nicht darum das eine vergehen mit dem anderen zu entschuldigen oder zu decken, es geht darum das jemand "bestraft" wird, das in seinem gewicht als "dienst an der gesellschaft" gesehen werden darf. Und während HIER der "arm des gesetzes" sofort und öffentlichkeitswirksam greift, verschwindet das aufgedeckte in irgendwelchen schubladen. unbeachtet. das DA was nicht stimmt , dürfte auch herrn luther klar sein. ...


Quotelinggy101 #20

Herr Luther:

Zu Ihrem Artikel gibt es nur eine Antwort: "Die Ratten verlassen das sinkende Schiff"

Oder andersrum: Haben Assanges Medienpartner, Spiegel, Zeit (?), New York Times, etc. angenommen, die "Manning-Dokumente", die U.S. Verbrechen aufzeigen, seien aus dem Himmel gefallen?


QuoteKapaster d.J. #24

Guter, differenzierter Kommentar.
Journalismus darf vieles, muss aber auch Verantwortung übernehmen.


QuoteCheekyCornflakes #1

Der Journalismus der Anderen

Julian Assange gelang es in einer Zeit der Kapitalisierung von allem und jeden, das zu tun, was Journalismus ist: Zu veröffentlichen, was ist. Mit seinen Enthüllungen und dem erfahrenen Widerstand erinnerte er uns daran, dass es Journalismus nicht mehr gibt. Da jene, die vorgeben welche zu sein, die harte Hand der Machteliten fürchten und ihre Symbiose mit ihnen, der stete, weithin sichtbare Beweis der Abwesenheit von Journalismus ist. Julian Assange betrieb Journalismus als Aktivismus für Journalismus. Man konnte ihn nicht kaufen. Wer sich nun freudig in seinem vorgeblich rechtstaatlichem Ende suhlt, verkennt, dass er mit seiner bloßen Gegenwart der Spiegel auf all dessen ist, was sie nicht sind.
Die Freiheit des Westens seine Meinung zu sagen, erfährt immer dort Grenzen, wo sie aufdeckt, dass es mit dieser Freiheit nicht weit her ist. Wir werden heute nicht weniger und vor allem nicht kleinere Verbrechen der Machteliten erdulden müssen wie zu Zeiten der großen Enthüllungen von Chelsea Manning und Edward Snowden. Nur eben, das niemand mehr darüber spricht. Wir sind Ratten in einem Käfig mit bunten Spielzeug, die nicht an den Käfigstäben nagen sollen. Es wäre weithin ehrlicher gewesen, Julian Assange in Ketten zu Fuß durch die Straßen von London zu treiben, denn es ist die Lust auf Rache, die den Mob hier treibt [1]. Auch wenn es die Medienvertreter nicht sehen wollen, die Causa Julian Assange ist der fortwährende Beweis.

Die Quelle soll nicht fehlen:
[1] https://www.zeit.de/politik/ausland/2017-04/julian-assange-jeff-sessions-klage-haftbefehl-wikileaks


QuoteCheekyCornflakes #1.9

[...]

(1) Tatsächlich schreiben WIR hier über schwerste Straftaten, die die Verfasstheit von Staaten betreffen und nicht über die Scheidung, zum Beispiel von Jeff Bezos.

(2) WIR erleben den multiplen Bruch des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit.

Die Straftaten, die Julian Assange aufdeckte sind so schwerer Natur, dass seine strafbaren Taten zur Aufdeckung diese rechtfertigen. Wir haben bis heute nicht erlebt, das aus den Enthüllungen Konsequenzen in der Verfolgung der Strafen folgten oder überhaupt eine Verfolgung, sondern immer nur Begehrlichkeiten eine Wiederholung von Enthüllungen in diesem Ausmaß zu verhindern (siehe Link [1]). Dieser Sachstand erlaubt eben nicht die Relativierung über Frames "Was Journalismus darf", sondern steht diesen entgegen, eben wegen der Ungeheuerlichkeit der aufgedeckten Verbrechen.


Quote
datJense #1.12

Man kann es selbstauferlegte Zensur nennen, wenn man möchte.
Aber, nur, weil Schweigen manchmal Gold ist, bedeutet es nicht, dass das verschwiegene unwahr ist.
das geht los mit primitiver Sensationsberichterstattung über Eingriffe in Privatsphären von Menschen bis hin zu Berichten infolge derer direkt Leben von Menschen gefährdet sein können.
Es muss nicht alles veröffentlicht werden, nur um der Veröffentlichung willen.


Quotebazell #1.15

> Die Straftaten, die Julian Assange aufdeckte sind so schwerer Natur,
> dass seine strafbaren Taten zur Aufdeckung diese rechtfertigen.

Hat das nicht ein Gericht zu entscheiden?


QuoteCheekyCornflakes #1.17

Hat das nicht ein Gericht zu entscheiden?

Da werden Menschen getötet und wir verfolgen stattdessen die Hilfe beim Knacken eines Passwortes, das deren Tötung aufdeckt? Wie bereits geschrieben: Bruch des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit.


QuoteSperrling #1.50

Zitat:"...Hat das nicht ein Gericht zu entscheiden?..."

Nein, das obliegt dem Wahrheitsministerium.


QuoteDr. Ole De These #1.19

Julian Assange ist in diesem Sinne vielleicht kein Journalist; er ist ein Spion, aber ist ist ein Spion der demokratischen Öffentlichkeit. Und deshalb sollte er unserer Unterstützung sicher sein, so wie heute die Spione der Resistance und des deutschen Widerstandes unsere Zustimmung und Anerkennung finden.


Quote
Stan Laurel #1.26

Zur Frage der Verhältnismäßigkeit ist es vielleicht sinnvoll, dass Verhalten der USA mit zu berücksichtigen.
Das geht etwa so: [Die US-Regierung macht seit längerer Zeit Stimmung gegen den Internationalen Strafgerichtshof - aus Sorge vor Strafverfolgung ihrer Soldaten. Jetzt geht sie direkt gegen die Juristen aus Den Haag vor. (15.03.2019)] https://www.spiegel.de/politik/ausland/usa-mitarbeiter-des-strafgerichtshofs-duerfen-nicht-einreisen-a-1258121.html

Ich jedenfalls denke, wenn ein Staat sich offensichtlich zum Komplizen seiner Verbrecher macht, kann er zur Aufklärung der betreffenden Angelegenheiten wohl kaum noch etwas beitragen. Wenn der Rechtsbrecher selber zum Richter berufen wird, ist das Ergebnis vielleicht "Recht", so wie auch z.B. die Sharia eben "Recht" ist. Aber nicht rechtens nach irgendeinem zivilisatorischen Standpunkt. Und da sollte man zumindest außerhalb dieses Rechtsraums, der zum Unrechtsraum wird, wissen, wo man sich positioniert. Darf man auch.


QuoteEmilianoZapata #1.28

Welche schwersten Straftaten hat die Veröffentlichung der Emails von Hillary Clinton aufgedeckt?


QuoteEmilianoZapata #1.29

Oder anders gefragt: gelten Ihre Aussagen für jede einzelne Veröffentlichung von Wikileaks? Oder rechtfertigt eine berechtigte Veröffentlichung in der Vergangenheit eine unberechtigte heute? Und darf man alles, um an Material für eine berechtigte Veröffentlichung zu kommen? Fänden Sie das auch, wenn Sie der Wachmann wären, der getötet werden müsste, um an das Material zu kommen? Wo ist die Grenze? Sie suggerieren ja, eine solche Grenze gäbe es nicht, alles sei per se legitim, wenn damit nur schwerste Straftaten aufgedeckt werden.


Quote
CheekyCornflakes #1.31

Welche schwersten Straftaten hat die Veröffentlichung der Emails von Hillary Clinton aufgedeckt?

Zur Vervollständigung Ihrer Frage: Julian Assange ist hierzu nicht angeklagt. Vielleicht ergibt sich aus diesem Hinweis bereits eine Antwort für Sie, für mich schon.


Quote
PhoeniX86 #1.37

,,Es gibt keine Gleichbehandlung im Unrecht. Die Verfolgung von Straftaten wird nicht deshalb unverhältnismäßig, weil andere Straftaten möglicherweise nicht verfolgt werden.,,

Man lernt schon im Erste Hilfekurs, dass Straftaten (z.B. Scheibe einschlagen) nicht geahndet werden, wenn sie verübt werden um verhältnismäßig größeren Schaden am Menschen zu verhindern.
Werden Kriege nicht ebenfalls mit dem Argument gerechtfertigt sie würden größeren Schaden verhindern: z.B. Tote für die Demokratie, statt Diktatur.


Quote
CheekyCornflakes #1.40

Gelten Ihre Aussagen für jede einzelne Veröffentlichung von Wikileaks?

Kann ich nicht beurteilen, ich habe nicht alle Veröffentlichung von Wikileaks gelesen.

Oder rechtfertigt eine berechtigte Veröffentlichung in der Vergangenheit eine unberechtigte heute?

Siehe Antwort vorher und nein. Frage: Erläutern Sie unberechtigte Veröffentlichungen, verwenden Sie themenbezogene Beispiele.

Und darf man alles, um an Material für eine berechtigte Veröffentlichung zu kommen?

Selbstredend nein.

Fänden Sie das auch, wenn Sie der Wachmann wären, der getötet werden müsste, um an das Material zu kommen?

Der Mord an einem Menschen ist das tiefste, dunkelste Maß, was Sie ansetzen können und darum antworte ich im Äquivalent Ihres Szenarios: Stellen Sie sich vor, wir können im Sommer 1944 Adolf Hitler töten. Wir können so, die Hälfte aller Toten im zweiten Weltkrieg verhindern. Alles was wir tun müssen, ist die Tötung eines Wachmannes und die Platzierung eines Sprengsatzes unter Hitlers Bett. Die Tat misslingt knapp, wir können ins Ausland fliehen, der Krieg ist ein 3/4 Jahr später zu Ende, die Nazis sind besiegt und nun werden wir für die Tötung des Wachmannes angeklagt, verurteilt und hingerichtet.
Nein? Richtig. Im Angesicht des Grauens ist unsere Tat ein Akt der Notwehr. Zur Erinnerung: Assange hat niemanden getötet, er musste nur Hilfe beim Passwort leisten. Ihr Maß, dass Sie versuchen anzusetzen, relativiert grausame Verbrechen.


QuoteNetter Kerl #1.41

Respekt.

Wirklich gut auf den Punkt gebracht.

Es geht um die Deutungshoheit.
Also wer wen kontrolliert.
Und da scheint die Idee, dass das Volk seine auf Zeit gewählten VolksvertreterInnen kontrolliert und nicht umgekehrt, zunehmend aus der Mode zu kommen.
Wir dürfen zwar arbeiten gehen, horrende Mieten zahlen, uns mit lächerlich mickrigen Renten zufrieden geben und mit unseren Steuern diesen militaristischen Wahnsinn, der sich Geopolitik nennt, bezahlen, aber wehe, wehe, Max oder Moritz wollen wissen, warum, wieso und für wen diese absurd unvernünftige Weltordnung eigentlich so wichtig ist, dass er dafür über Millionen Leichen geht.
Dann werden die Zitronen sauer.
Aber richtig.
Wer das mittlerweile globale System von Ausbeutung und Desinformation ernsthaft hinterfragt, dem droht die Guillotine der massenmedialen Hinrichtung.
Wie in der französischen Revolution, nur umgekehrt.
Heutzutage kauft sich Jeff Bezos einfach die Washington Post.
Also Richter und Henker.
Und der Mensch wird zusehens zur Umwelt einer Gesellschaft, die er nie gewollt hat.
Wieviele Finger sehen Sie ...


QuoteProsit Sokrates #1.48

Wannseekonferenz

Was wäre passiert, wenn jemand bei der Wannseekonferenz durchs Fenster gespäht hätte und dann der Bericht über die dort gefaßten Beschlüsse von einer weiteren Person den Medien weltweit zugespielt worden wäre?
Genau! Anklage, Internierung und Folter des Fenstergucker wegen unerlaubtem betreten eines Grundstückes. OK, den geschichtlichen Kontext betrachtend, wohl eher Tod durch den Strang.
Und! Anklage gegen die Person, die die Informationen der Weltpresse zugespielt hat, da ja nicht ausgeschlossen werden kann, daß sie dem Fenstergucker möglicherweise vorgeschlagen hatte, sich auf die Zehenspitzen zu stellen, um einen besseren Blick zu erheischen. Klare Fall von Beihilfe! ...


QuoteLs123456789 #1.49

Das aufdecken der Clinton E-Mails hat sehr wohl Missstände aufgedeckt.
Die E-Mails haben erstmal die waren Positionen aufgedeckt ,,there is massive bigotry against the rich in the us" , " there are private and public positions" .
Allein diese Aussagen rechtfertigen die Veröffentlichung schon da sie ein ganz anderes Bild von Hillary Clinton zeichnen als sie das selbst getan hat.
Desweiteren haben die E-Mails gezeigt das die DNC (Democratic National Convention) in den Primary's gegen Bernie Sanders Debatten Fragen vor den Debatten an Clinton weitergereicht hat um ihr so einen Vorteil zu verschaffen und das als ein neutrales Organ .
Deshalb würde ich behaupten das die Veröffentlichung richtig war und die Bevölkerung ein Recht auf diese Informationen hat.
Eine andere Frage ist es hingegen warum Assagne es dabei belassen hat und es nicht ebenfalls versucht hat gegen die Republikaner zu veröffentlichen.
Deshalb kann man ihm hier eine zu kalkulatorische Voreingenommenheit vorwerfen jedoch haben die Menschen ein Anrecht darauf zu erfahren was ihn diesen E-Mails stand gerade wenn es die öffentliche Wahrnehmung einer so einflussreichen Person so verändert.


Quotexyz12345679
#1.53  —  vor 1 Tag 3

Ganz so unkritisch darf man es nicht sehen. Assange hat mit seinem Verhalten Wikileaks geschadet. Er hat Wertung in die Veröffentlichungen gebracht. Das hat Wikileaks angreifbar gemacht und deren Neutralität verletzt.
Seine Erfolge schmälert das alles natürlich nicht. Ich glaube er hat und hatte mehr zu leiden als diejenigen, deren Verbrechen er aufgedeckt hat.
Daher Frage ich mich auch, wie der Author darauf kommt, dass man dem Rechtsstaat vertrauen solle. Dieser funktioniert größtenteils ja ganz gut, aber in manchen Fällen eben auch nicht. Bei der Flucht von Snowden hat man gesehen mit welchen Mitteln die USA "Verräter" verfolgen.

Den letzten Absatz wegzulassen hätte dem Kommentar gut gestanden.
Die Demokratische haben President Trump favorisiert und gepusht. Das war ihre Taktik. Sie erhofften sich so die Republikaner zu spalten.
Steht so in den geleakten Mails.
Der Zeitpunkt der Veröffentlichung der Mails war sicherlich ein Faktor für den Erfolg von Trump, aber Clinton scheiterte an ihrer falschen Taktik und dem schlechtesten Wahlkampf aller Zeiten - und nicht den Russen.
https://observer.com/2016/10/wikileaks-reveals-dnc-elevated-trump-to-help-clinton/


Quote
Stan Laurel #1.60

Nun ja. Man könnte so argumentieren: Wiegt das Recht einer Administration/Staatsführung auf Integrität ihrer von ihnen selbst als geheim eingestuften Daten schwerer als das Recht der eigenen Bevölkerung/Souveräns, zudem auch der internationalen Gemeinschaft darüber in Kenntnis gesetzt zu werden, dass das letztlich explizit in ihrem Namen und Auftrag sowie dem ihrer Nation (USA) im Ausland agierende Militär wehrlose Zivilisten ab und an halt eben mal durch Koppschüsse liquidiert?


QuoteDer freundliche Waran #1.62

Die USA haben übrigens in den letzten 10 Jahren unter drei grundverschiedenen Präsidenten immer und immer wieder bewiesen, wie sie damit umgehen, wenn die traditionell eklatanten Missstände in ihrer Außenpolitik wieder einmal öffentlich gemacht werden: Erst mal wegsperren und dann gucken, ob man ggf. später begnadigen, wenn es opportun erscheint. Das war bei der übrigens gerade wieder in Beugehaft genommenen Chelsea Manning so, das ist bei Reality Winner so, das wäre bei Edward Snowden so gewesen, wenn ihm nicht die Flucht gelungen wäre und es gibt wenig Grund anzunehmen, dass es bei Assange besser ablaufen wird.

Ich möchte hier weder etwas gegen eine differenzierte Betrachtung der USA noch gegen journalistische Sorgfaltspflichten etwas sagen, ich bin da in vielen Punkten mit Ihnen und lilienbluete einer Meinung. Die USA haben auch durchaus einige Transparenzgesetze, von denen wir in Deutschland nur träumen können, weil sich insbes. die Union mit Händen und Füßen gegen sowas wehrt.

Es ist aber leider so, dass der Umgang mit Whistleblowern einer der Bereiche ist, in denen der problematisierende, zweifelnde und den Finger in die Wunde legende Teil einer differenzierten Amerika-Betrachtung eher Not tut als der relativierende, einordnende und kontrastierende.

Quotegorin-no-sho #2

Zitat: "Regierungshandeln, das Menschenrechte verletzt hat"

Wow, nette Umschreibung. Aber das Video konnte ja jeder sehen. Es handelt sich um Mörder, eiskalte und schwerstkriminele Killer. Menschen die zwingend in lebenslange Haft gehören.


Quote
CheekyCornflakes
#2.1  —  vor 1 Tag 12

Menschen die zwingend in lebenslange Haft gehören.

Der gemeinhin bekannte, handelnde Staat kennt andere Strafen für Mord. Es wäre daher nicht rechtstaatlich hier Sonderstrafen zu verlangen - es gilt: Weder in die eine, noch in die andere Richtung.


Quote
Nette Haferflocken #2.3

Ich erinnere mich bei dem Video an diletantische Aufklärung/Erkennung der Situation durch die Piloten, oder meinen Sie die Piloten wussten, daß sie auf unbewaffnete Zivilisten feuerten? ...

Dabei gab es mittlerweile noch viel mehr Situationen, die verhamlosent kollateralschäden genannt werden.

Es sind Menschen wie zb Manning, Assange,Ellsberg (der wurde dabei überwacht),Snowden die uns diese Informationen liefern.
Informationen die uns nachdenklich stimmen sollten , wo das Böse auf der Welt ist und wen wir zum Freund und Verbündeten haben und auch, unsere Verteidigung anvertrauen. Menschen die im entscheidenden Augenblick eine Videokamera nicht von einer Panzerfaust unterscheiden können.
Gleichzeitig muss das Pentagon tausende Medienberater und milliarden Dollar ausgeben um das mediale Bild der USA zu retouchieren.


QuoteDer freundliche Waran #2.4

Das offizielle Wording ist übrigens heutzutage in den meisten Fällen nicht mehr "Kollateralschaden", sondern "assoziierte Bedrohung".


QuoteX. #4

Investigativer Journalismus braucht Komplizen. Die Welt braucht AktivistInnen. Der Kommentar ist so banal wie die meisten Berichte von System-angepassten JournalistInnen, die sich embedden lassen.


Quotefrechernono #4.1

Vor allem argumentiert Luther dafür die Informanten fallen zu lassen. Denn die Beschaffung des Materials wird praktisch immer illegitim sein. Wenn er dazu nicht mehr als "Vertrauen auf rechtsstaatliche Verfahren" und ein paar warme Worte übrig hat, ist das schon ein journalistischer Offenbarungseid.

Wundert mich bei der Ecke, aus der der Kommentar kommt, aber nicht.


QuoteBüro für Handstreiche #4.2

Ja, sehe ich auch so.
Ein Artikel zum fremdschämen, zumal Luther am Anfang des Artikels Assange dafür kritisiert, sich zum Aktivisten gemacht zu haben - im Kontext eines aus Profit- und Machtgier losgetretenen Krieges der hunderttausende Menschen das Leben und die Gesundheit gekostet hat und für die Verantwortlichen keinerlei nachteilige Konsequenzen hatte -, während er zum Schluss Assange dafür kritisiert, Material einfach veröffentlicht zu haben, statt Partei für Clinton zu ergreifen und Rücksicht darauf zu nehmen, und dass die Offenlegung von Clintons schmutziger Wäsche ihr nachteilig im Wahlkampf wäre.
Weil hey, dass Clinton die Wahl gegen Trump(!) verloren hat, lag ja nicht daran, dass sie eine arrogante, machtbesessene Heuchlerin ist, die weder beliebt war noch für Glaubwürdig befunden wurde. Sondern nur daran, dass Julian Assange Emails veröffentlich hat, die zeigten, mit welchen indiskutablen Methoden Clinton und das Dems-Establishment dafür sorgten, dass die Dems keine bessere Alternativen zu Trump aufstellten als eben Clinton!


QuoteKlaus Lachshammer #4.3

"Vor allem argumentiert Luther dafür die Informanten fallen zu lassen. "

Wollen oder können Sie den Kommentar nicht verstehen? Nicht mal im Ansatz fordert Luther das, was Sie ihm hier unterstellen.


QuoteAmali #4.4

Richtig, der Inhalt der Mails scheint keine Rolle zu spielen, sondern lediglich die Art und Weise der Beschaffung. So kann man wundervoll von wirklichen Skandalen ablenken.


Quotefrechernono #4.5

Doch genau das tut er. Luther baut eine künstliche Trennung zwischen Beschaffung und Veröffentlichung auf. Geschützt ist nur die reine Veröffentlichung bzw. der Journalist.

Während Eingriffe in diese Sphäre höchst problematisch sind und die gerichtliche Verfolgung von Journalisten kritisch ist, sieht Luther die Verfolgung der Beschaffer bzw. Informanten gelassener. Dort vertraut er voll in den Staat und in diesem Fall ,,unabhängigen" Gerichte.


QuoteDhoughal #4.6

"Investigativer Journalismus braucht Komplizen."

Investigativer Journalismus darf aber nicht selbst zum Straftäter werden, indem er aktiv beim Einbruch in IT-Systeme mitwirkt. Genau dafür ist Assange in den USA angeklagt.


Quotefrechernono #4.7

Daraus ergibt sich aber ein Glaubwürdigkeitsproblem. Denn solche Daten werden gerade wegen ihrer Veröffentlichung entwendet. Warum soll dann die Veröffentlichung super sein, die eigentliche Beschaffung aber moralisch verwerflich?

Ohne Informanten läuft investigativer Journalismus leer. Und genau um deren Straffreiheit geht es.


QuoteStan Laurel #4.11

"...Investigativer Journalismus darf aber nicht selbst zum Straftäter werden, indem er aktiv beim Einbruch in IT-Systeme mitwirkt...."

Nach meiner Ansicht darf er das schon, wenn ein Staat, d.h. praktisch dessen Administration, sich aktiv weigert, an irgendeiner Sachaufklärung mitzuwirken, sie sogar aktiv boykotiert. In dem Fall ist er eben insoweit kein Rechtsstaat mehr. Die Frage, inwieweit es dann eine Straftat ist, Gesetze eines Unrechtsstaates punktuell zu ignorieren, um öffentliche Aufklärung zu erzwingen, scheint mir zumindest komplexer, als hier einfach nur einen Rechtsverstoß festzustellen.


QuoteBen_Utzername #4.13

"Investigativer Journalismus darf aber nicht selbst zum Straftäter werden, indem er aktiv beim Einbruch in IT-Systeme mitwirkt."

Die Position eines rechtschaffenen Theoretikers.

Wenn investigativer Journalismus sich hier und da nicht mal die Hände schmutzig macht, dann wird er am Ende auch nicht investigativ werden. Und Journalisten, die sich nie aus der warmen Schreibstube heraustrauen, sind zwar oft routinierte Umwälzanlagen, aber doch keine Journalisten, die man tatsächlich als vierte Gewalt respektiert.

Ich kann mich noch an die Barschel-Affäre erinnern, als sich die ZEIT nach Auffinden der Leiche im Hotel via Leitartikel, ich glaube es war Theo Sommer, darüber echauffierte, dass die Schmuddelkinder des Stern "einfach" das Zimmer betreten und dann ihre Fotos gemacht haben.

Das hat die ZEIT aber nicht davon abgehalten, danach genauso profan und schlüssellochgierig über Motive, Handlanger, Hintergründe wochenlang mitzuspekulieren, wie es die anderen Medien auch getan haben. Der Heuchelfaktor war meiner Erinnerung nach sehr hoch. Scheinbar, mit Blick auf den Luther-Artikel, hat sich seitdem nicht allzuviel geändert.

Ich will nicht zu weit ausholen, aber so pietätvolle Sprüche wie "Investigativer Journalismus darf aber nicht..." kommen doch fast immer aus der Ecke, für die die Trauben eh zu hoch hängen.
Und ja, natürlich ist nicht alles erlaubt - darüber brauchen wir sicherlich nicht diskutieren.


QuoteKoga jebe #7

Sehr schwacher und überheblicher Kommentar.

,,Julian Assange will ein Journalist sein. "

Sowas von arrogant.

,,Er hat im Namen der Meinungsfreiheit Heldenhaftes geleistet, aber nicht alles, was er getan hat, ist heldenhaft."

Jeder Mensch hat eine sogenannte helle und dunkle Seite. Dies muss man bei Assange nicht extra hervorheben. Es hätte gereicht ihm Dank auszusprechen. Doch wenn selbst Journalisten dies nicht schaffen, wer dann?


Quoteparrot0815 #9

Aber er darf nicht am Diebstahl dieser Dokumente mitwirken oder auch nur dazu anstiften.

Und wenn man nicht anders an die Wahrheit gelangen kann? Sollte nicht die Veröffentlichung der Wahrheit über allem stehen?

Wenn deutsche Behörden "Steuer-CDs" kaufen, haben sie dann nicht auch jemanden zu etwas illegalem angestiftet? Dennoch ist es gut und richtig, weil es der Aufdeckung von Straftaten dienlich ist.


Quotedandyesker nichtstuer #10

"Journalisten dürfen keine Komplizen sein"

Eine Maxime, die kaum einzuhalten ist. Oft verät die Wahl der Metaphern die Simulation.


Quotehansschnakenhals #12

"Warum das Misstrauen in die Justiz?"

Die Amerikanische? Chelsea Manning wurde nicht nur Folter unterzogen, sondern nun auch zum zweiten mal für praktisch dieselbe Sache bestraft.

Die Amerikanische? Was passierte den Verantwortlichen für die Morde? Oh.

...  wenn Theresa May sagt, das wäre jetzt die Sache der Gerichte, ist das mit Bedacht auf die Geschichte der Justiz in solchen Fällen in UK, in etwa so glaubwürdig wie ebenklingende Betäuerungen eines Erdogans.


QuoteKlimacredo #13

"Journalisten dürfen keine Komplizen sein"

Was ist denn dann mit den embedded journalists - sei es waehrend dem Kriegsgeschehen - oder in transatlantischen Netzwerken (Joffe laesst gruessen... siehe das Buch Meinungsmacht und eine Sendung von der Anstalt bereits vor Jahren)
?


Quote
Idealgewicht #18

Das größte Schwein in ganzen Land, ist und bleibt der Denunziant!


QuoteKlimacredo #18.2

Falsch - es ist der unkritische Mitläufer, der Biedermeier, der Spiessbürger,
dem man auch noch dann vormachen kann, alles wäre in Ordnung, wenn wieder die grössten Schweinereien stattfinden und dann nur abwinkt, das seien jetzt aber Verschwörungsstheorien...
Denunzieren tun Sie dann, wenn Sie einen Mitmenschen an den Staat verraten, nicht wenn Sie den Staat verraten wegen Verbrechen, nur mal so nebenbei.


QuotePeterHZ #28

Allein dafür dass er gegen Clinton intrigiert und damit Trampel ins Amt verholfen hat, kann er von mir aus bis ans Ende seiner Tage im Gefängnis schmoren.


Quote
Frank-Werner #28.1

Ich bin nun gewiss kein Freund von Herrn Trump. Jedoch: die Clinton-Mails waren keine Erfindung, sie hat es tatsächlich gegeben und wurden veröffentlicht - so, wie viele andere Dinge auf Wikileaks ebenfalls veröffentlicht wurden. ...


Quote
joscher #28.2

Der Inhalt der Clinton-Mails interessiert Leute wie Sie natürlich gar nicht. ...


QuoteKoandra #28.4

@PeterHZ
Sie meinen die Emails in bezug auf die Aktivitäten H. Clintons gegenüber ihrem Konkurrenen? Das ist für Sie unrechte Wahlbeeinflussung? Clintons Aktionen nicht?
Ich hoffe Sie denken zukünftig bei Berichten über fragwürdige Aktionen/Handlungen/Argumentationen in anderen Wahlkämpfen an das von Ihnen formulierte Prinzip. Da wird sich eine Partei in Deutschland besonders freuen.


QuoteHerr Jemand #38

Ein ausgezeichneter umsichtiger, dabei klarer Artikel von Carsten Luther.
Danke.


QuoteJacques-Louis #38.1

Satire sollten Sie kennzeichnen.


Quote1971koepi #45

Carsten Luther

"Journalisten dürfen keine Komplizen sein"

Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.


QuoteKlimacredo #45.2

Watergate war aber noch in Ordnung?


QuoteSulphurperoxid #45.3

Herr Luther hätte Watergate nie mitgemacht. Da fällt mir noch ein ist Carten Luther ist Mitglied in der Atlantik Brücke, kann ein solches Mitglied überhaupt frei über den Fall schreiben?
Würde mich ehrlich mal interessieren.


QuoteMir_fällt_gerade_kein_Benutzername_ein #46

Die ganze Relativierung, an der sich der Autor hier versucht (was hat Assange geduft, was hätte er nicht tun dürfen...etc.), gilt meines Erachtens nur, weil sich Assange "am falschen Land vergriffen" hat.
Hätte er sich Russland vorgenommen (wozu, um es klar zu sagen, es sicher genug Anlass geben würde) und ansonsten alles genau so gelaufen sein, würde hier nichts relativiert werden.
Jetzt helfe ihm Gott. Vielleicht wird zu dem Zeitpunkt, zu dem es erforderlich sein wird, in den USA ein Präsident (oder eine Präsidentin) regieren, der oder die die Kraft hat, eine Begnadigung auszusprechen, wie es Barack Obama bei Chelsea Manning getan hat.


QuoteOnlyHuman #47

Dieser Kommentar ist eine Schande für Die Zeit. Sie sollten sich schämen. Der Fall Assange zeigt, dass die Demokratie, oder das wofür sie angeblich steht eine Illusion ist und weitere Kämpfe nötig sind, um echte Demokratie wiederherzustellen. ...


QuoteG. Riedel #62

Nach Aussage von Ethan McCord zum Video collateral murder passierte dieses Töten im Irak täglich. Es wurden Busse voller Kinder beschossen, wenn sie im Weg waren. Assange soll aber eine Grenze überschritten haben, indem er geholfen hat, ein Passwort zu knacken. Gut, dass man mal hier den moralischen Kompass des Autors erfährt. Ein bemerkenswerte Selbstauskunft. ...


Quotesonika #65

Journalismus der alten Schule, Herr Luther.


QuoteWasSollManDazuSagen #65.1

Lese ich eine gewisse Ironie?


Quotesonika #65.2

Nein,
ganz und gar nicht.
Mich verärgert dieser Bericht als überzeugte Zeit/ZON Leserin.
Und dies über Jahre.


QuoteOTHER #66

Jetzt will man uns hier das Gehirn waschen. Die Verhaftung ist und bleibt ein Skandal. Die Doppelmoral unserer Politiker und Medien ist der Wahnsinn.


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