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[Emanzipation, Selbstbefreiung, Geschlechterforschung (Notizen)... ]

Started by lemonhorse, October 08, 2008, 04:05:12 PM

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Pussy Riot['pʊsɪ 'raɪət] (engl.; etwa ,,Muschi-Aufruhr") ist eine 2011 gegründete feministische, regierungs- und kirchenkritische Punkrock-Band aus Moskau. Sie gilt als Vertreterin des Riot Grrrl Movement und ihre Mitglieder geben Bands wie Bikini Kill als Vorbild an. Die Gruppe ist ein loser Zusammenschluss von etwa zehn jungen Frauen. Ihr Markenzeichen sind spontane Auftritte an öffentlichen Orten wie Metrostationen, auf Busdächern oder auf dem Roten Platz, bei denen sie Sturmhauben und leichte, grelle Kleider und Strümpfe tragen. Ihre Festnahme im März 2012 löste in den russischen und internationalen Medien zahlreiche Debatten über Kunst, Religion und Politik aus. ...
https://de.wikipedia.org/wiki/Pussy_Riot

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Pussy Riot!: A Punk Prayer For Freedom: Letters From Prison, Songs, Poems, and Courtroom Statements Plus Tributes to the Punk Band That Shook the World - 2013 von Pussy Riot
New courtroom statements from October 10 appeal, and tributes by Bianca Jagger, Peaches & Simonne Jones, Tobi Vail, Barbara Browning, Vivien Goldman.
On February 21, 2012, five members of a Russian feminist punk collective Pussy Riot staged a performance in the Cathedral of Christ the Savior in Moscow. Dressed in brightly colored tights and balaclavas, they performed their punk prayer, asking the Virgin Mary to drive out Russian president Vladimir Putin from the church. After just forty seconds, they were chased out by security. Three members of the collective, Maria Alyokhina, Nadezhda Tolokonnikova, and Yekaterina Samutsevich, known as Masha, Nadya, and Katya, were later arrested and charged with felony hooliganism motivated by religious hatred. As their trial unfolded, these young women became global feminist icons, garnering the attention and support of activists and artists around the world.
Pussy Riot! is an essential document of this galvanizing historical moment. It includes letters from prison, courtroom statements, defense attorney closing arguments, poems, the infamous punk prayer, and tributes by Yoko Ono, Johanna Fateman, Karen Finley, Justin Vivian Bond, Eileen Myles, and JD Samson.
https://nikomas.memoryoftheworld.org/Pussy%20Riot/Pussy%20Riot!_%20A%20Punk%20Prayer%20for%20Freedom%20(1663)/Pussy%20Riot!_%20A%20Punk%20Prayer%20for%20Freedom%20-%20Pussy%20Riot.pdf

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Pussy Riot: Speaking Punk to Power (Russian Shorts) Eliot Borenstein
After their scandalous performance of an anti-Putin protest song in Moscow's Cathedral of Christ the Savior and the imprisonment of two of its members, the punk feminist art collective known as Pussy Riot became an international phenomenon. But, what, exactly, is Pussy Riot, and what are they trying to achieve? The award-winning author Eliot Borenstein explores the movement's explosive history and takes you beyond the hype.
https://nikomas.memoryoftheworld.org/Eliot%20Borenstein/Pussy%20Riot_%20Speaking%20Punk%20to%20Power%20(1661)/Pussy%20Riot_%20Speaking%20Punk%20to%20Power%20-%20Eliot%20Borenstein.pdf

Eliot Borenstein is Professor of Russian & Slavic Studies and Senior Academic Convenor for the Global Network at New York University. He has three books forthcoming: Marvel Comics in the 1970s: The World Inside Your Head (Cornell, 2022), Meanwhile, in Russia...: Russian Internet Memes and Viral Video (Bloomsbury, 2022),  Soviet-Self-Hatred: The Secret Identities of Postsocialism (Cornell, 2023). He is now writing HBO's The Leftovers: Mourning and Melancholy on Premium Cable and Unstuck in Time: On the Post-Soviet Uncanny.
More information can be found on his website: https://www.eliotborenstein.net


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Interview: Ultrakonservative gegen Abtreibung und Feminismus: ,,Es geht um den Austausch der Eliten" Friederike Meier (17.09.2021)
Die Soziologin Elzbieta Korolczuk über die weltweiten Netzwerke der Ultrakonservativen, die gegen Abtreibung und LGBTQ-Rechte kämpfen.
https://www.fr.de/politik/es-geht-um-den-austausch-der-eliten-90988168.html

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"Problem Potenzfeminismus: Streitschrift"
Ann-Kristin Tlusty analysiert, warum Frauen immer noch ,,süß" sein wollen
Marlen Hobrack | Ausgabe 39/2021
Tlustys Buch erläutert, wie verinnerlichte Handlungsanweisungen Frauen dazu bringen, Dinge zu tun, die sich mit ihren Wünschen nicht decken. Warum also emanzipierte Frauen plötzlich flirty und süß auftreten, obwohl sie dies unangenehm finden. Hierzu analysiert Tlusty drei Frauenfiguren: Die ,,sanfte", die ,,zarte" und die ,,süße" Frau werden jeweils im Kontext einer gesellschaftspolitischen Fragestellung beleuchtet. ...
https://www.freitag.de/autoren/marlen-hobrack/problem-potenzfeminismus



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Angélica Liddell (* 1966 in Figueres) ist eine spanische Performancekünstlerin und Theaterregisseurin.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ang%C3%A9lica_Liddell

Quote[...] Radikal-Performerin Angélica Liddell hält nichts von Metoo ... Ihr Ziel ist nicht Provokation – und doch darf man sich von der zweiten Festivaleinladung provoziert fühlen: ,,The Scarlet Letter" spielt auf Nathaniel Hawthornes Roman an, der die Prüderie der Gesellschaft um 1850 beklagt. Die Inszenierung ist nicht deshalb provokant, weil einer der zehn nackten Männer der Performerin demonstrativ einen Finger in die Vagina schiebt oder sie den Penis eines anderen genussvoll in den Mund nimmt.

Sondern weil Liddell das Loblied auf den Mann als solchen singt, dem sie bis in alle Ewigkeit die Füße küssen möchte – während sie alle Frauen verbannen will. Jenseits der 40 würden Frauen zu überheblichen ,,Männerhasserinnen", die sagen: ,,Was früher kein Verbrechen war, ist heute eins."

Damit erteilt Liddell der MeToo-Bewegung, es war nicht anders zu erwarten, eine vehemente Absage. Viele Zuschauerinnen lachen, wenn Liddell die Männerwelt preist – doch ob tatsächlich Ironie im Spiel ist, darf man bezweifeln. Später tanzt sie in einer kryptischen Szene mit Affengebärden um einen nackten schwarzen Mann und besingt seine ,,schwarze Seele" – was immer das bedeuten soll.

Letztlich fordert die Künstlerin in ,,Scarlet Letter" einmal mehr unbedingtes Begehren, das sich keine Regeln auferlegen lässt. ...

... Liddell ist und bleibt ein so furioses wie notwendiges Korrektiv für ein Theater, in dem sich die lauwarme Besserwisserkunst brav darauf zurückzieht, auf der moralisch und politisch richtigen Seite zu stehen.

...


Aus: "Scheiß auf die Nachhaltigkeit" Barbara Behrendt (10.10.2021)
Quelle: https://taz.de/FIND-Festival-an-der-Berliner-Schaubuehne/!5804268/

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Quote[...] Eine junge Dame im weiten, grünen Umhang flaniert über die Champs-Elysées, sie trägt die schwarze Halskrause eng, ihr gepunkteter Schleier legt sich über die gepuderten Wangen. Die Lichter des Boulevards lassen das Fell eines Schimmels blitzen, der eine Pferdekutsche hinter sich zieht. Die mysteriöse Dame in Louis Anquetins post-impressionistischem Gemälde ,,Femme sur le Champs-Elysee la nuit" von 1890 ist schwer einzuordnen. Sie scheint aus gutem Hause zu sein, aber was macht eine Frau von Stand mitten in der Nacht auf dem Boulevard?

Die spazierenden Damen der Zeit sind kaum unterscheidbar von ,,respektablen Damen", nur in ihren Codes. Und dann auch nur für die, die sie lesen können. Eine pierreuse, eine Bordsteinschwalbe, erkenne man am kurz aufblitzenden Stiefel unter dem beiläufig angehobenen Rock, lernt man in Balzacs ,,Glanz und Elend der Kurtisanen". Unsichtbar für den, der nicht weiß, wo hinzusehen.

Paris zwischen dem zweiten Empire und der Belle Epoque war die Hauptstadt der Vergnügung. Ob pierreuses, filles encartées oder insoumises – Prostituierte mit und ohne Lizenz waren allgegenwärtig. Pariser strömten zur heure de l'absinthe um 5 Uhr nachmittags in die Cafés, wo die Kellnerinnen nicht nur den Durst bedienten. Sie besuchten die maisons de tolérance, in denen Prostitution seit 1804 legalisiert war oder trafen sich mit den edleren Damen auf den Tribünen der Oper.

Maler und Bildhauer, Romanciers und Poeten, Dramatiker und Regisseure – sie alle waren fasziniert von der Halbwelt der käuflichen Liebe, die auf den zweiten Blick so halbseiden gar nicht mehr ist. Schon in den frühesten Fotografien wurden pornografische Experimente gemacht, fast immer übernahmen Prostituierte die Darstellung der Erotik in dieser prüden Zeit. Vor allem die bildende Kunst beschäftigte sich mit Prostitution: in Naturalismus, Impressionismus, Fauvismus, später auch Expressionismus. Im Pariser Musée d'Orsay kann man sich bis Januar noch durch die Geschichte der Prostitution als Muse führen lassen.

Die Geschichte der Prostitution ist eine von Glanz und Elend, der Spaziergang durch die Ausstellung bildet das nach. Begonnen bei den choreografierten Ritualen von sexuellem Angebot und Nachfrage auf den Straßen, wie bei Jean Bérauds ,,l'attente" (,,das Warten") und ,,la proposition" (,,das Angebot"). Stark dokumentarische Arbeiten über das Geschäft der Straßenprostitution. Über die ikonischen Bilder von Degas und Monet, der mit angewinkelten Armen wartenden verseuses in den brasseries de femmes (Cafés, die auch als Ort der Prostitution bekannt waren), Absinth im Glas, Zigarettenspitze in der Hand. Bis zu den verschwenderischen, flamboyanten Festen in den Tanzsälen der Theaterhäuser.

Die Glanzseite der Prostitution fand in den hohen Häusern der Kunst statt. Im Ballett, im Theater, aber vor allem in der Oper, dem Lieblingsort der Pariser Bourgeoisie und den feinen Herrschaften der Aristokratie. Zwischen ihnen tummelten sich die ,,Ratten", junge Mädchen aus bescheidenem Hause, von ihren Eltern auf die Ballettschule geschickt, in der Hoffnung auf eine Liebschaft mit einem feinen Herren und dem damit verbundenen sozialen Aufstieg. Diese Opernfeste inspirierten Édouard Manet. Auch der große Pariser Naturalist und Realist Henri Gervex dokumentierte diese Welt ausgiebig in seinem Werk, etwa in ,,Le Bal de l'Opéra, Paris" von 1886.

Gervex bekanntesten Arbeiten entstanden jedoch noch einen Schritt höher auf der Statusleiter der Prostitution. ,,Madame Valtesse de la Bigne" von 1879 etwa ist ein Porträt einer demi mondaine, einer fast Respektablen, einer grande horizontale. Die Maitressen der Aristokraten kamen meist aus dem Theater, spielten dort simple Rollen, waren eher wegen ihrer Schönheit auf der Bühne. Über ihre Verbindungen mit der Aristokratie erreichten sie nicht selten selbst Prominenz. In ihren fulminanten Kleidern wurden sie von den Operngängern bewundert, von der Presse beobachtet. Sie definierten den guten Geschmack. Dieses Überlappen der Welten der grandes horizontales und der ,,respektablen Damen", die Unmöglichkeit, sie zu trennen, war eine große Quelle der Faszination für die Künstler der Zeit.

Der wohl wichtigste bildliche Dokumentarist des Lebens von Prostituierten dieser Zeit war Henri de Toulouse-Lautrec. Während andere die Prostituierten als femmes fatales darstellten, als Gegenentwurf zum Anständigen, malte Toulouse-Lautrec sie als Frauen, die ein banales, alltägliches Leben im Bordell lebten. Anfangs fertigte er noch Lithografien an, wie in seiner Serie ,,Elles", die er vor Ort in den Bordellen vorzeichnete und die Frauen beim Alltag zeigt, wie beim Kämmen oder Waschen. Später malte er Frauen in Öl, ihre Schlafräume putzend, zu Abend essend, beim Arzt, beim Kartenspielen oder beim Anziehen der schweren, farbenfrohen Rüschenkleider der Zeit. Von 1893 bis 1894 lebte Toulouse-Lautrec mit den Prostituierten in der Rue des Moulins, im ersten Arrondissement. 1893 entstand so sein wohl bekanntestes Werk ,,Au Moulin Rouge". Vier Jahre nach Eröffnung des jetzt legendären Varietés, deren ikonische Plakate er später entwerfen würde.

In der aufkommenden Moderne zeigt sich immer stärker der Widerspruch zwischen der ganz offensichtlichen Prostitution wie am Moulin Rouge und dem prüden Gesellschaftsklima. Auch in der Kunst verbreitert sich das Spektrum vom ursprünglich Dokumentarischen in alle möglichen Malschulen. Vor allem im Fauvismus mit František Kupka, Auguste Chabaud um 1910 herum entstanden ikonische Abbildungen von Prostituierten, die noch heute nachwirken.

Es ist kein geringerer als Picasso, der das Bild der Prostitution zur Geburtsstunde einer neuen Kunstrichtung macht. Anfangs malte er dokumentarisch, fast karikierend und bunt wie Toulouse-Lautrec, dann mit einer Art naiver Vulgarität, die schlechte, maskenartige Schminke der Prostituierten nachfühlend. Später wie bei den Abbildungen von Patienten des Syphilis-Krankenhauses St. Lazare empathischer, tiefer, dem Thema eine Wichtigkeit aufbürdend, mit dem Anspruch eines psychologischen Portraits. Seine Formen radikalisieren sich und finden ihren Höhepunkt 1907 in den ,,Demoiselles d'Avignon", dem ersten Bild des Kubismus, das Picasso bekannt machte. Eines der wichtigsten Bilder der Kunstgeschichte – ein Bild von fünf nackten Prostituierten.

,,Splendeurs et misères – Images de la prostitution 1850 – 1910" ist im Pariser Musée d'Orsay bis 17.1.2016 zu sehen. Anschließend im Van Gogh Museum Amsterdam.


Aus: "Ausstellung zu Prostitution in Paris: Zur Stunde des Absinth" Fabian Federl (07.11.2015)
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/kultur/ausstellung-zu-prostitution-in-paris-zur-stunde-des-absinth/12554094.html

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Quote[...] Vanessa Fischer: Frau Kay, Sie sind bekannt als Journalistin, Mit-Initiatorin des Dyke*Marchs sowie als Mit-Herausgeberin der Magazine ,,Siegessäule" und des ,,L-Mag". Aber Sie gehören auch zu den Organisator*innen des Pornfilmfestivals. Wie kam das?
Das Festival wurde 2006 als weltweit erstes gestartet von Jürgen Brüning, der selbst Filmproduzent ist und schwule Pornos dreht. Er wollte damals zeigen, dass Pornografie viel bunter und vielfältiger ist als das, was man aus dem Internet kennt. Hinzu kamen feministische Perspektiven, ein politisches Bewusstsein und die Überzeugung, dass Pornos auch etwas sehr edukatives haben, also quasi ein Bildungsauftrag.

Manuela Kay: Das ist auch meine Motivation: Zu zeigen, dass es ganz viele Arten gibt, Sexualität zu leben und sich niemand für irgendwas schämen muss. Für mich war es außerdem wichtig, einen Raum zu schaffen, in dem Frauen ihre Filme zeigen können. Und die Möglichkeit, mit Männern und LGBT darüber ins Gespräch zu kommen: Wir können alle gemeinsam über Sexualität reden, auch wenn wir ganz unterschiedliche Sexualitäten leben.

Vanessa Fischer: Ist das auch der Grund, warum das Festival sich nicht explizit als queer oder feministisch bezeichnet?

Manuela Kay: Sich so zu nennen, finde ich anmaßend. Ich bezeichne mich als Feministin und alle, die beim Festival mitmachen auch. Aber wir können nicht sagen, das ganze Festival, also jeder Film, sei feministisch. Unser kleinster gemeinsamer Nenner ist Sexualität. Wir versuchen, mit der Auswahl der Filme ein Angebot zu machen, damit die Leute ins Gespräch kommen. Ich würde aber schon sagen, dass die Gesamtatmosphäre des Festivals bestimmte politische Themen und einen feministischen Umgang mit Sexualität befördert.


Vanessa Fischer: Einige Feministinnen sehen das anders und sprechen sich explizit gegen Pornos aus. Was entgegnen Sie denen?

Manuela Kay: Es ist okay, wenn man persönlich keine Pornografie mag. Aber aus einer feministischen Sicht finde ich, dass Pornos einen befreienden Effekt haben. Gerade für Frauen bieten sie eine Möglichkeit zur sexuellen Emanzipation: nämlich die Scham zu verlieren und sich mit der eigenen Sexualität auseinanderzusetzen. Ich bin der Meinung, je besser Pornografie ist, desto besser ist auch die Sexualität der Bevölkerung. Natürlich gibt es gewaltverherrlichende Pornos, aber es gibt auch gewaltverherrlichende Spielfilme und trotzdem ist man nicht allgemein gegen Spielfilme. Wie Annie Sprinkle schon sagte: Die Antwort ist nicht keine Pornografie, sondern gute Pornografie. Und die zeigen wir.


Vanessa Fischer: Was würden Sie Leuten sagen, die noch nie dort waren?

Manuela Kay: Fürchtet euch nicht! (lacht) Es ist eine tolle Atmosphäre und man kann auch kommen, wenn man keine Pornos mag. Wir haben viele nicht-explizite Filme, wo man sich theoretisch mit Sexualität auseinandersetzt: Dokus und Komödien. Es ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Vanessa Fischer: Welche queeren Filme sind diesmal im Programm?

Manuela Kay: Mein persönliches Highlight ist der Film ,,Rebel Dykes" über die Londoner Lesbenszene der 80er Jahre, also genau meine Sturm- und Drangzeit. Auf diesen Film habe ich eigentlich mein ganzes Leben lang gewartet (lacht). Er dokumentiert eine Community, die sehr sex-positiv war, wilde Sexpartys feierte und einen eigenen Club hatte. Das ist etwas, das immer zu kurz kommt: Dass lesbische Bewegung auch mit Sexualität zu tun hat.
Und dann freue ich mich sehr auf die Retrospektive zum Thema HIV, die wir schon für letztes Jahr geplant hatten. Der Umgang mit ansteckenden Viren ist momentan ja ein großes Thema und wir sehen viele Parallelen im Umgang mit Corona und HIV.


Vanessa Fischer: Sie meinen die Frage nach dem Umgang mit Verantwortung?

Manuela Kay: Ja, aber auch Schuldzuweisungen, Moralvorstellungen, Denunziantentum und die Frage danach, was ,,safe" ist und was nicht. Das ist auf jeden Fall ein queeres Highlight in diesem Jahr und erinnert auch daran, wie HIV wirklich alles verändert hat, vor allem in der schwulen Welt.


Vanessa Fischer: Wie beeinflusst die Corona-Lage das Festival in diesem Jahr?

Manuela Kay: Wir wissen erst seit wenigen Tagen, dass wir die Kinosäle in voller Auslastung nutzen können. Es wird keine große Festivalparty geben und auch nur einen Workshop: über die Archivierung von Pornografie im Schwulen Museum. Aber für uns ist das Wesentliche ohnehin, dass die Lounge des Moviemento wieder offen ist. Dort am Tresen sind nicht nur viele Filme entstanden, sondern eigentlich eine ganze Szene, eine richtige Pornfilmfestival-Bewegung.


Aus: ",,Je besser die Pornografie, desto besser die Sexualität der Bevölkerung"" (24.10.2021)
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/kultur/manuela-kay-ueber-das-pornfilmfestival-je-besser-die-pornografie-desto-besser-die-sexualitaet-der-bevoelkerung/27731984.html

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Quote[...] Tausende Menschen sind in Paris gegen Gewalt an Frauen und Diskriminierung auf die Straße gegangen. Nach Angaben der Veranstalter beteiligten sich rund 50.000 Demonstrierende an einem Protestmarsch durch das Stadtzentrum. Die Polizei meldete 18.000 Teilnehmende. Sie forderten von der Regierung weitere Maßnahmen gegen häusliche Gewalt und die hohe Zahl sogenannter Femizide – also Tötungen von Frauen wegen ihres Geschlechts.

Die Demonstrationen sind Teil einer weltweiten Aktionswoche zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, der am kommenden Donnerstag, 25. November begangen wird. Zu den französischen Protesten hatten das feministische Kollektiv #NousToutes (Wir alle) sowie rund 60 Vereine, Gewerkschaften und politische Parteien aufgerufen.

Einer landesweiten Studie von 2017 zufolge werden pro Jahr in Frankreich mehr als 220.000 Frauen von ihren Partnern körperlich oder sexuell misshandelt. Nach Angaben von #NousToutes sind darunter 94.000 Vergewaltigungsopfer. Allein seit dem 1. Januar wurden demnach 101 Frauen von ihren Partnern oder Ex-Partnern getötet.

Der grüne Präsidentschaftskandidat Yannick Jadot forderte mehr Mittel für Schulungen und Notunterkünfte. "Es ist nicht mehr möglich, diese Gewalt gegen die Hälfte der Menschheit zu tolerieren", sagte er bei der Kundgebung.

Dagegen verteidigte die beigeordnete Ministerin für Gleichstellung, Elisabeth Moreno, die von der Regierung bereits ergriffenen Maßnahmen zum Schutz von Frauen wie etwa die Schaffung von mehr Notunterkünften, Schulungen für Polizisten sowie Notruftelefone für Frauen, die Opfer von Gewalt geworden sind. "Jeder Femizid ist ein Femizid zu viel, aber man sieht, dass diese Maßnahmen allmählich Früchte tragen", sagte sie dem Radiosender Europe 1.

Nach Auffassung der Kundgebungsteilnehmenden reicht das nicht. Sie forderten weitere Unterbringungsmöglichkeiten für Frauen, die vor ihren gewalttätigen Partnern fliehen. Laut einem am Donnerstag von der Frauenstiftung veröffentlichten Bericht finden etwa 40 Prozent der geflüchteten Frauen keine Unterkunft und nur zwölf Prozent erhalten einen Platz, bei dem sie auch psychologischen und rechtlichen Beistand erhalten.

Bei ähnlichen Protesten vor zwei Jahren waren in der französischen Hauptstadt nach Angaben der Veranstalter 100.000 Menschen auf die Straße gegangen; die Polizei sprach damals von 35.000 Demonstrierenden.


Aus: "Tausende demonstrieren in Paris gegen Gewalt an Frauen" (20. November 2021)
Quelle: https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-11/frankreich-demonstration-paris-gewalt-an-frauen-femizid

QuoteStruktur. #3

Patriarchalische Geschlechterrollen und Machtstrukturen sowie testosterongesteuertes männliches Überlegenheitsgefühl gehören radikal bekämpft - sage ich als Mann.

Männer dürfen gerne noch Männer sein, aber das sollte niemals den respektvollen Umgang auf Augenhöhe mit Frauen und anderen Männern ausschliessen. Auch Männer werden viel zu oft Opfer von vermeintlich "stärkeren" Männern, die nicht wissen wohin mit Ihren Emotionen und Aggressionen.


QuoteMacbeth-X #4

alle drei Tage eine Frau? Das sind sehr wenig Morde im Jahr für ein Land mit 60 Millionen.


QuoterundBein #4.1

Laut Artikel sind das nur diejenigen,die von ihren Partnern o.Ex-Partnern getötet wurden.
Die Gesamtmenge an Morden wurde nicht erwähnt.


QuoteSubspaceEcho #4.2

Was wäre denn "viel"?

Auch hierzulande sind die Zahlen nicht gerade rosig: Im Schnitt jeden Tag ein versuchter intimer Femizid, alle drei Tage eine vollendeter intimer Femizid. Es gibt immer noch Gerichte, die die "emotionale Lage des Täters" als mildernden Umstand werten.

Wo liegt die Messlatte, ab der eine Gesellschaft sagen darf "Es reicht"?


QuoteDarko Durmitor #4.3

Ab wie vielen Morden finden Sie das denn erwähnenswert?


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Quote[...] Die Zahl der angezeigten Gewalttaten unter Paaren und Ex-Partnern ist im vergangenen Jahr noch stärker gestiegen als in den Jahren zuvor. Laut einer aktuellen Statistik zur Partnerschaftsgewalt registrierten die Behörden 2020 bundesweit 146.655 Fälle, in denen ein aktueller oder ehemaliger Partner Gewalt ausübte oder dies versuchte. Das ist ein Anstieg um 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 139 Frauen und 30 Männer wurden von ihrem aktuellen oder ehemaligen Partner getötet.

Wie die Daten des Bundeskriminalamts (BKA) zeigen, geht die Gewalt nach wie vor zum überwiegenden Teil von Männern aus. Demnach sind 79 Prozent der Tatverdächtigen männlich und 80,5 Prozent der Opfer Frauen. Laut BKA-Präsident Holger Münch war etwa ein Drittel der Tatverdächtigen zwischen 30 und 40 Jahren alt. 23 Prozent standen zum Tatzeitpunkt unter Alkoholeinfluss.

Dass Schläge, Stalking, Vergewaltigung oder Drohungen in Paarbeziehungen oder zwischen Ex-Partnern durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie stark zugenommen hätten, lässt sich aus der Polizeistatistik nicht ohne Weiteres ablesen. Denn die Daten beziehen sich auf Fälle, bei denen die Ermittlungen 2020 abgeschlossen wurden. Die Tat selbst kann dabei schon früher begangen worden sein.

Blickt man gezielt auf die während der Monate des (Teil-)Lockdowns begangenen Gewalttaten, ist der Anstieg im Vergleich zum jeweiligen Vorjahreszeitraum dagegen relativ gering. Laut Münch sei im April und Mai ein Anstieg der Taten zu beobachten gewesen, während die Zahl der Delikte im November und Dezember rückläufig gewesen sei.

Die Polizei geht allerdings davon aus, dass solche Taten während der Zeit der Kontaktbeschränkungen seltener von Dritten entdeckt wurden. Zudem ist es für Betroffene tendenziell schwieriger, sich bei der Polizei zu melden, wenn der gewalttätige Partner ständig in der Nähe ist. [https://www.zeit.de/campus/2020-12/haeusliche-gewalt-familie-liebe-partnerschaft]

Die geschäftsführende Bundesfrauenministerin Christine Lambrecht (SPD) sagte, jede Stunde würden in Deutschland durchschnittlich 13 Frauen Opfer von Gewalt in Partnerschaften. Alle zweieinhalb Tage werde eine Frau durch die Gewalttat ihres Partners oder Ex-Partners getötet. "Das dürfen wir nicht länger zulassen, wir müssen da ganz klare Kante zeigen."

Für viele Frauen und manche Männer werde das eigene Zuhause zu einem "Ort des Schreckens". Die Ministerin rief Betroffene dazu auf, Hilfsangebote wahrzunehmen: "Äußert Euch, raus aus dem Tabu, Ihr seid nicht allein."

Die Zahl der erfassten Straftaten im Bereich der Partnerschaftsgewalt stieg seit 2015 um elf Prozent an, sagte Münch. 2020 lag der Anteil der einfachen Körperverletzungen der Statistik zufolge bei über 61 Prozent. Mehr als 22 Prozent der Betroffenen wurden Opfer von Bedrohung, Stalking oder Nötigung.

Im Bereich der Partnerschaftsgewalt gebe es aber ein "erhebliches Dunkelfeld", sagte Münch. "Die meisten Straftaten geschehen in den privaten vier Wänden, im Verborgenen." Auch Münch appellierte an die Opfer, Beratungsangebote wahrzunehmen und die Taten anzuzeigen. "Die Tatsache, dass die meisten Taten im privaten Bereich stattfinden, darf nicht dazu führen, dass die Täter sich sicher fühlen."

Beim Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen stieg die Zahl der Beratungsgespräche 2020 um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zunahme der Beratungen könne auch an der Präsenz des Hilfetelefons in der Öffentlichkeit während der Pandemie liegen, erklärte Hilfetelefonleiterin Petra Söchting. Jedoch hätten Lockdown und Kontaktbeschränkungen die Risikofaktoren für Gewalt in der Partnerschaft generell erhöht.

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) ruft dazu auf, über Gewalt an Frauen sensibel zu berichten. Medien dürften die Taten weder beschönigen noch die Motive des Täters in den Mittelpunkt stellen. "Begriffe wie 'Ehrenmord' oder 'Liebesdrama' beschönigen oder verniedlichen das, was sich immer noch viel zu oft zwischen Männern und Frauen abspielt", sagte der DJV- Bundesvorsitzende Frank Überall.

Weiter hieß es, der Mord an einer Frau sei klar als Femizid zu bezeichnen. Minou Amir-Sehhi, die Vorsitzende des Fachausschusses für Chancengleichheit und Diversity im DJV sagte, Redaktionen müssten verhindern, dass weibliche Opfer von Gewalt zum zweiten Mal Opfer durch eine diskriminierende Berichterstattung würden. 


Aus: "Zahl der Gewaltdelikte in Beziehungen 2020 erneut gestiegen" (23. November 2021)
Quelle: https://www.zeit.de/gesellschaft/familie/2021-11/gewalt-partnerschaften-bka-statistik

QuoteDemokratische Europäerin #1

Zu dem Einfluss der Covidmaßnahmen, gibt es schon länger Studien aus den USA.
Offensichtlich ist nicht nur häusliche Gewalt (auch gegen Kinder), sondern auch der Drogenkonsum und die Suizidrate sprunghaft gestiegen. Vor Allem ärmere Leute scheint das besonders stark zu betreffen, weil sie sich schneller existenziell bedroht sehen und tatsächlich auch sind.


QuoteDasImperiumSchlägtZurück #4.10

Ich unterstelle, dass Sie die ZEIT nicht als AfD-Organ bezeichnen:

"Der Zusammenhang zwischen Herkunft und potenzieller Brutalität
...
Dennoch gib es einen Zusammenhang zwischen Herkunft und potenzieller Brutalität. "Männer aus einer sozialen Umgebung, in der stark patriarchale Muster dominieren, sind eher gewalttätig. Daran kann man nicht vorbeisehen", sagt Dieter Schmoll. Der Psychologe arbeitet seit 30 Jahren in den Anti-Gewalt-Trainings der Männerberatung Wien. "Wo Konzepte wie Stolz und Ehre dominieren, gibt es auch ein hohes Gewaltpotenzial", sagt er."

"Grundsätzlich ist häusliche Gewalt gegen Frauen schicht- und kulturübergreifend, geht vom Prekariat bis in die oberste Oberschicht. In unserem Frauenhaus zeigt sich diese Mischung nicht: Die Frauen kommen überwiegend aus Familien mit einem geringen Bildungsstand oder haben einen Migrationshintergrund."

https://www.zeit.de/2019/05/kriminalitaet-frauenmorde-aufklaerung-quote-taeter-wertehaltung-gewalt/seite-2

https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2018-11/haeusliche-gewalt-taeterarbeit-hamburger-frauenhaus-opfer



Quotecujo #4.16

... Worauf wollen Sie hinaus? Dass ein "echter Deutscher" keine Gewalt in der Beziehung zu seiner Frau anwendet? Von diesem romantisierenden Bild deutscher Häuslichkeit können Sie sich gleich verabschieden! Denn im Grunde ist die häusliche Gewalt dem "klassischen deutschen" Haushalt, wie er Ihnen vorschwebt, bei gleichzeitigem Verweis auf die Zustände beim "Ausländer", imanent!


QuoteM.Kalt #5 

Die Zahlen erfassen die registrierte "physische Gewalt" im Beziehungsumfeld. Die Dunkelziffer wird erwähnt, kann aber nicht genauer beziffert werden.

Aus meiner Sicht (und aus eigner früherer Betroffenheit) wird damit nur die Spitze des Eisberges dargestellt, die sich innerhalb der Beziehungskonflikte abspielen.
Nicht erfasst werden damit alle Auseinadersetzungen/Taten auf der psychischen/psychologischen Ebene. Es gibt, aus körperlichen Merkmalen und gesellschaftlichen Rollenverständnissen, eine männliche Übervertretung bei der Ausübung physischer Gewalt. Auf der psychischen/psychologischen Ebene ist allerdings die weibliche Seite deutlich aktiver in der Anwendung.
Ohne den Einbezug dieses relevanten Teiles, werden nahezu alle Sensibilisierungs- und Lösungsversuche ihre Ziele verfehlen.

Der Hebel muss deutlich früher angesetzt werden, bzw. durch die entsprechenden Massnahmen und Angebote versucht werden, Auswege aus der psychischen/psychologischen Eskalation zu ermöglichen, bevor die Beziehungskonflikte in physischer gewalt eskalieren.


Quotejhk9 #5.1

,, Dunkelziffer (...), kann aber nicht genauer beziffert werden."
Deswegen ist es ja eine Dunkelziffer.

,, Nicht erfasst werden damit alle Auseinadersetzungen/Taten auf der psychischen/psychologischen Ebene."
Es handelt sich um einen Bericht des BKA über Straftaten. Psychische Gewalt wird darin also nur erfasst, wenn es sich um eine Straftat handelt (zB Stalking). Für etwas anderes ist das BKA nicht zuständig.

,, Der Hebel muss deutlich früher angesetzt werden, bzw. durch die entsprechenden Massnahmen und Angebote versucht werden, Auswege aus der psychischen/psychologischen Eskalation zu ermöglichen"

Ich gehe davon aus, dass es solche Maßnahmen und Angebote bereits gibt. Könnte man vielleicht ausbauen.


QuoteRumo0001 #5.3

Schade, das Ihnen offenbar der Kreislauf der Gewalt nicht bewusst ist. In vielen Studien wird bestätigt, dass psychologische Gewalt mindestens genauso oft von Frauen ausgeübt wird wie von Männern.

Lösungen können nur funktionieren, wenn man nicht aus ideologischen Gründen die weibliche Rolle stur auf die Opferrolle beschränkt.


QuoteDasImperiumSchlägtZurück #5.4

Schade, dass Sie den Unterschied zwischen Worten und Taten nicht erkennen.


QuoteRumo0001 #5.5

Schade, das Sie ein Übel gegen ein Anderes aufwiegen.


Quotefiete-hansen #5.6

Sie beleidigen den Verstand der Foristen, wenn Sie die o.a. Zahlen aus ideologischen Gründen negieren wollen.

"Demnach sind 79 Prozent der Tatverdächtigen männlich und 80,5 Prozent der Opfer Frauen. "


QuoteRumo0001 #5.8


Wenn Ihre Welt nur aus schlagenden Männern und leidenden Frauen besteht, ist das natürlich sehr schön einfach strukturiert. Leider sind gewalttätige Beziehungen meist keine Einbahnstraße, wie seit Jahrzehnten aus der Forschung bekannt ist. Darauf hinzuweisen ist keine Relativierung, sondern ein notwendiger Bestandteil der Komplexität des Sachverhaltes.
Natürlich ist es richtig, dass im Hellfeld die meisten Opfer Frauen sind. Aber Leute wie Sie, die ja schon die Erwähnung von psychischer Gewalt in Beziehungen für eine Relativierung und damit eine Verharmlosung der Gewalt gegen Frauen sehen, zeigen doch nur zu gut warum Männer sich nur sehr langsam als Opfer zu erkennen geben.
Wer ernsthaft daran interessiert ist, gewalttätige Beziehungen zu reduzieren, der analysiert objektiv den Sachverhalt, und gibt sich nicht mit Männer = Schweine zufrieden.


QuoteSimsalabin #5.9

Dann zeigen Sie doch Mal die Forschungsergebnisse welche gezeigt haben dass hauptsächlich Frauen die Anwender "psychologischer" Gewalt seien. Ich finde nämlich nur Studien die zeigen dass körperliche Gewalt (egal von welchem Geschlecht sie ausgeht) praktisch immer auch mit psychischer Gewalt einhergehen.

Eine objektive Betrachtungsweise würde auch beinhalten seine persönlichen Erfahrungen und Anekdoten aus der Beurteilung herauszuhalten.


QuoteAuf der anderen Seite sind auch Menschen #5.10

Worte können auch Taten sein. Noch nie gehört? Jiddisches Sprichwort: ,,A Patsch vergeht, aber a Wort besteht."


QuoteDasImperiumSchlägtZurück #5.11

Es ist einfach zum würgen, dass Sie Vergewaltigung, Mord oder Zwangsprostitution relativieren.


Quotejhk9 #5.12

Ich empfinde es keineswegs als Relativierung, wenn jemand darauf hinweist, dass die Wurzel der gewalt bereits früher anfängt (dass es einen Eskalationsprozess vor der Gewaltanwendung gibt) und dadurch auf präventionsmöglichkeiten hinweisen möchte.


QuoteDasImperiumSchlägtZurück #5.13

Seit wann benötigen Gewalttäter einen "Grund"? Sie sind schon in die Falle getappt.


Quotevielleichtspäter #6

Dominante Männer wurden und werden immer bevorzugt werden in der Datingwelt und Paarfindung generell, inkl. deren Gehabe. Deswegen wird sich leider nur sehr langsam was ändern.


QuoteDasImperiumSchlägtZurück #6.1

Der Unterschied zwischen dominant und gewalttätig ist Ihnen nicht geläufig?


Quotevielleichtspäter #6.2

Doch. Sie dürfen aber drei Mal raten, wer auf dem hohen Ross sitzt, sich überschätzt und ein starkes Stolzgefühl verspürt. Wenn eine Beziehung dann einseitig gekündigt wird, kann das am Ego kratzen. Sie dürfen auch raten, wer dann eher zur Gewalt neigt, der Dominante oder der nicht Dominante.


QuoteDasImperiumSchlägtZurück #6.3

Ah ja. Und weil Frauen angeblich - wo bleiben die Quellen? - dominante Männer bevorzugen, sind sie selber schuld?


Quotevielleichtspäter #6.4

Das habe ich nicht geschrieben. Es ist doch nur logisch, von wem EHER und MEHR die Gewalt ausgeht. Und Quellen können Sie selbst ergooglen.


QuoteTyralis #6.5

Ich würde eher erwarten, dass Dominante ein starkes Selbstwertgefühl und damit einhergehend auch viel emotionale Selbstkontrolle haben. Die Fragilen, denen es daran mangelt, dürften im Zweifelsfall eher zur Gewalt neigen.


QuoteDasImperiumSchlägtZurück #6.6

Sie haben geschrieben, dass Frauen dominante Männer in Datingforen etc bevorzugen. Deshalb gibt es keine schnellen Änderungen. Ergo: die Frauen sind selber schuld.


Quotezambaqia1 #6.7

Ich würde gerne wissen, auf welche Befunde sie sich stützen. Gibt es dazu Untersuchungen oder ist das nur ein "Eindruck"? Und: welche Foren sind das? Es gibt so viele Datingforen, von romantischer Liebe bis zu brutalem Sex. Welche Foren meinen Sie?


QuoteSimsalabin #6.8

Wenn man sich auffällige männliche Serien-Gewalttäter und Amokläufer anschaut, scheinen diese weder selbstbewusst noch dominant zu sein, zumindest dann nicht wenn sich die Gewalt gegen Frauen richtet.

Eine Typenbeschreibung über den typischen Beziehungspartner der gewalttätig ist habe ich nicht gefunden. Weder wenn es sich um Frauen, noch um Männer handelt. ...


QuoteRazefummel #8

"Weiter hieß es, der Mord an einer Frau sei klar als Femizid zu bezeichnen."

Wenn man Probleme pauschalisiert dann ist das bei der Lösungsfindung nicht hilfreich. Sollte nicht jeder Femizid als Femizid bezeichnet werden? Das Wort hat ja eine Bedeutung die nicht immer zutrifft. Die Polizei kann ja nicht einfach, auf Grund des Geschlechts des Opfers, am Tatort direkt "Femizid" sagen und dann nicht mehr nach dem Motiv suchen.

Vielleicht kann ich den Satz auch einfach nicht dem richtigen Kontext zuweisen. Wenn damit explizit Femizide gemeint sind, dann ist das natürlich korrekt.


Quotetartan #8.1

Was ist das, was in Kiel jetzt angeklagt worden ist:
Zahnarzt wegen Dreifachmords angeklagt - Er soll seine Ehefrau, deren Bekannten sowie einen weiteren Mann erschossen haben: Jetzt muss sich ein 47-Jähriger aus Schleswig-Holstein vor Gericht verantworten (22.11.2021)
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/toedliche-schuesse-in-daenischenhagen-zahnarzt-wegen-dreifachmords-angeklagt-a-ed1ba95d-bbe2-4ff8-b56c-6dbb2abc7428

Ist das dann ein Femizid und zwei Morde?


Quotecujo #8.3

Da es juristisch nur den Tatstrafbestand des Mordes gibt, können Sie sich die Frage selbst beantworten!


QuoteFrivolito #9

Ehrenmorde und Liebesdramen verzerren die Kriminalstatistik. Da müßte man genauer zwischen Ursachen und Wirkungen trennen.


Quotefiete-hansen #9.2

Ursache ist die archaische und/oder chauvinistische Einstellung der Männer.
Wirkung ist deren Gewalt.

Läßt sich doch glasklar trennen.


Quotezambaqia1 #9.3

Sind die 20% Täterinnen auch archaisch und chauvinistisch? Ich vermute vielmehr, dass neben diesen naheliegenden Erklärungen gerade in der Coronazeit der häusliche Irrsinn entfalten kann und Partner sich rund um die Uhr ausgesetzt sind. Das erklärt nicht, weshalb Frauen öfter Opfer sind als Männer, aber es relativiert die Argumente des Chauvinismus und des Archaischen


QuoteSimsalabin #9.4

Tut es nicht, weil bei den beiden Tätertypen natürlich unterschiedliche Motive in unterschiedlichen Häufungen vorliegen können. Dazu ist der Unterschied zu nicht-Corona-Zeiten gar nicht so groß.


...


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Quote[...] Raquel Fatiuk ist eine glückliche Mutter. Sie ist es heute, mit Anfang 30, weil sie vor Jahren eine Schwangerschaft nach einer missbräuchlichen Beziehung beenden konnte. Ohne diese bewusste Entscheidung, davon ist Fatiuk überzeugt, hätte sie sich ihr nun stabiles und erfülltes Familienleben nicht aufbauen können. Fatiuk ist eine von mehr als 850.000 Frauen, die sich in den Vereinigten Staaten im Schnitt jedes Jahr dazu entschließen, eine Schwangerschaft zu beenden. Dass Frauen in den USA dieses Recht haben, urteilte der Oberste Gerichtshof der USA im Jahr 1973. In ihrem Urteil zu Roe gegen Wade legten die Richter fest, dass Abbrüche bis zur zwölften Schwangerschaftswoche uneingeschränkt und bis zur 24. Woche mit Einschränkungen erlaubt sind. 48 Jahre später könnte dieses Recht für Frauen in Gefahr geraten. Ab diesem Mittwoch befasst sich der Supreme Court mit einem Fall, der den ideologisch umkämpften Streit nachhaltig verändern könnte.

Es geht um ein 2018 verabschiedetes Gesetz in Mississippi, das die meisten Abbrüche nach der 15. Schwangerschaftswoche verbieten würde und nur noch in medizinischen Notfällen oder bei schweren Anomalien des Fötus erlauben würde. Bislang wurde das Gesetz in dem Bundesstaat von Gerichten vor Ort blockiert. Deswegen liegt es nun bei den neun Richterinnen und Richtern des Obersten Gerichtshofs in Washington D.C.. Die Befürworter des Gesetzes argumentieren, das Gesetz solle "unmenschliche Verfahren" regeln. Sie sagen außerdem, dass ein Fötus zu diesem Zeitpunkt in der Lage sei, Schmerzen zu empfinden. Gegen das Gesetz geht die einzig noch verbliebene Klinik in Mississippi vor, in der Frauen eine medizinische Betreuung erhalten.

Die Jackson Women's Health Organization befindet sich in einem pinken Gebäude in Jackson, Mississippi, und ist zum Symbol geworden für einen Rechtsstreit, der eine nationale Bedeutung bekommen hat. "Da eine Schwangerschaft die körperliche Unversehrtheit einer Frau so stark beeinträchtigt, sind ihre Freiheitsinteressen kategorisch stärker als jedes staatliche Interesse bis zur Lebensfähigkeit des Fötus", argumentieren in einem Schreiben die Anwälte des Center for Reproductive Rights, das die Klinik vor Gericht vertritt. Der Zwang, eine Schwangerschaft fortzusetzen, bringe gut dokumentierte und erhebliche körperliche und seelische Gesundheitsrisiken mit sich, heißt es weiter.

Die Pro-Choice-Anhänger im Land fürchten die neuerliche Auseinandersetzung vor Gericht, während die Pro-Life-Anhänger hoffen, eine Jahrzehnte lange Entscheidung endlich zu ihren Gunsten verändern zu können. Grund für ihren Optimismus ist die derzeitige Besetzung des Supreme Court. Drei der neun Richter wurden vom ehemaligen Präsidenten Donald Trump benannt. Ein Verdienst vor allem auch von dem republikanischen Senator Mitch McConnell. Er verhinderte 2016 nach dem Tod von Richter Antonin Scalia eine Neubesetzung des Postens durch den damaligen demokratischen Präsidenten Barack Obama. Begründung: Im Wahljahr solle nicht der alte, sondern der neue Präsident über eine derart wichtige Personalie entscheiden. Die Richterinnen und Richter am Supreme Court werden auf Lebenszeit ernannt. Scalia war im Februar 2016 gestorben, neun Monate vor der Wahl. Durch die Mehrheit der Republikaner im Senat gelang es der Partei, eine Neubesetzung zu verhindern. So konnte der dann gewählte Trump 2017 den konservativen Richter Neil Gorsuch ernennen.

Ein Jahr später folgte Brett Kavanaugh und im Oktober vergangenen Jahres nur wenige Tage vor der Präsidentschaftswahl Amy Coney Barrett. Nachdem die liberale Richterin Ruth Bader Ginsburg im September 2020 verstorben war, hatten die Demokraten wie vier Jahre zuvor der Republikaner McConnell eingefordert, den Posten erst nach der Wahl zu besetzen. Die Repulikaner aber setzten mit ihrer Mehrheit im Senat Barrett durch. Sie ist von allen drei durch Trump besetzte Richter die deutlichste Gegnerin von Schwangerschaftsabbrüchen. Es war im Wahlkampf Trumps Geschenk an die die Evangelikalen im Land, für die das Thema mit wahlentscheidend ist.

So sitzen derzeit in einem in der Theorie und der Grundidee der Verfassung der Vereinigten Staaten unabhängigen Gericht in der Praxis sechs Richter, die von konservativen Präsidenten berufen wurden. Ihre Nominierungen sind ideologisch zu betrachten, da das Gericht mittlerweile zu dem Ort geworden ist, an dem Grundsatzentscheidungen getroffen werden. Die Politik kann die Entscheidungen in dem in vielen gesellschaftlichen Fragen polarisierten Land aufgrund ihrer wechselseitigen Blockadehaltung nicht mehr treffen.

Auch 1973 waren die damals ausschließlich männlichen Richter hauptsächlich konservativ eingestellt. Sechs von ihnen waren von Republikanern ernannt worden. Doch im Streit um die bis dahin nicht per Gesetz definierte Frage, ob und wie Frauen ein Recht auf Selbststimmung bei Schwangerschaftsabbrüchen haben, stimmten sieben Richter dafür, dass dies eine private Angelegenheit sei. Und über diese müsse eine Frau in den ersten beiden Trimestern ihrer Schwangerschaft entscheiden können.

Fast 50 Jahre später ist die Frage nicht weniger komplex geworden. Es geht um Debatten etwa darüber, wann ein Fötus lebensfähig ist. Heute ist das mit entsprechender medizinischer Versorgung früher der Fall als noch 1973, aber dennoch nicht vor der 23. Woche und damit sehr viel später als die Grenze, die der Bundesstaat Mississippi ziehen will. Auch die Frage nach dem Zugang zu medizinischer Versorgung ist wichtig. Laut dem Guttmacher Institute, das sich für Reproduktionsrechte für Frauen einsetzt, leben 58 Prozent der Frauen zwischen 18 und 44 Jahren in einer Umgebung, die negativ bis extrem negativ gegenüber Schwangerschaftsabbrüchen eingestellt ist.

Was die Hoffnung der Pro-Life-Anhänger bestärkt hat, ist der im Herbst gescheiterte Versuch, ein neues und extrem striktes Antischwangerschaftsabbruchgesetz in Texas zu stoppen. Seit dem 1. September gilt in dem Bundesstaat der Texas Heartbeat Act, das Herzschlaggesetz. Es verbietet Schwangerschaftsabbrüche ab dem Zeitpunkt, ab dem die Herztöne des Fötus festgestellt werden können. Normalerweise ist das etwa in der sechsten Woche der Fall. Für Schwangerschaften, die durch Vergewaltigung oder Inzest entstanden sind, gibt es keine Ausnahme. Durchgesetzt wird die Einhaltung des Gesetzes durch die Bürger des Staates. Die "Kopfgeldklausel" hebelt Roe gegen Wade aus. Sie macht es möglich, dass die Einhaltung des Fristengesetzes nicht bei den Behörden liegt, sondern jede Privatperson einen Verstoß melden kann. Dieses Gesetz ist der Grund, warum Raquel Fatiuk, die in Texas lebt, heute offen über ihre Entscheidung für einen Schwangerschaftsabbruch spricht. Warum sie sich dafür einsetzt, dass Frauen nicht nur in Texas, sondern im ganzen Land nicht einer Entscheidung beraubt werden, die ein ganzes Leben verändern kann. Heute "wäre ich gezwungen worden, das Kind zu bekommen und auf immer mit dem Mann, der mir gegenüber missbräuchlich war, verbunden zu sein."

Das Justizministerium der Biden-Regierung hat mittlerweile Klage gegen das Gesetz in Texas eingelegt, das sie für verfassungswidrig hält. Auch hier muss der Supreme Court noch einmal entscheiden. Dass in einem ersten Anlauf vor dem Gericht das Gesetz bestehen blieb, auch wenn die Richter im Herbst nur über eine technische Verfahrensfrage entschieden, führt zu einer noch größeren Aufmerksamkeit als der Fall in Mississippi ohnehin hat.

"Politiker in Mississippi haben für Frauen zahllose Hürden für den Zugang zu einem Schwangerschaftsabbruch errichtet und sie absichtlich auf einen späteren Zeitpunkt der Schwangerschaft vertröstet. Das alles ist Teil ihrer Strategie, den Zugang zu Abbrüchen ganz zu unterbinden", sagt etwa Diane Derzis, die die Klinik leitet.

Und auch der Präsident mischt sich ein. Der Katholik Biden hatte nach dem in Kraft getretenen Gesetz in Texas ein Statement veröffentlicht, in dem er versprach, das Recht von Frauen zu schützen. Die Regierung setzt sich dafür ein, Roe gegen Wade zu schützen. Seine Pressesprecherin Jen Psaki reagierte während eine Pressekonferenz auf die Frage eines männlichen Journalisten, wie das mit Bidens Glauben zusammenpasse, energisch: Psaki sagte, Biden glaube an das Recht von Frauen, selbst zu entscheiden und – als der Journalist noch einmal nachfragte –, dass es eine extrem schwierige Situation für eine Frau sei und er als Mann wohl noch nie vor dieser Entscheidung gestanden habe, noch nie schwanger gewesen sei. Eine Episode, die zeigt, dass die Debatte nicht nur vor Kliniken wie dem Pink House in Mississippi zwischen Aktivisten hitzig geführt wird.

Eine Umfrage der Washington Post und ABC von Mitte November stellt derweil klar, wo die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in der Frage stehen: 60 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass das Grundsatzurteil von 1973 aufrechterhalten werden sollte. Drei Viertel der Befragten ist außerdem der Ansicht, dass die Entscheidung über einen Abbruch bei Frauen und ihren Ärzten liegen und nicht durch Gesetze geregelt werden sollte.

Ein Urteil der Richterinnen und Richter des Supreme Court wird erst im kommenden Juli erwartet.


Aus: "Supreme Court in den USA: Wer entscheidet über Frauenrechte?" Eine Analyse von Rieke Havertz, Washington D.C. (1. Dezember 2021)
Quelle: https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-12/supreme-court-usa-schwangerschaftsabbrueche-grundsatzurteil-mississippi-roe-v-wade/komplettansicht

QuoteEddy Mont Frommage #1

Hat was von Sittenwächtertum. Absurd und etwas verstörend, was da abläuft.


QuoteJuniper_Hill #2

Ich kann und konnte diese Idologie nicht verstehen. Es gibt doch ohnehin zuviele Menschen auf der Erde, da muss man ja schon dankbar um jeden sein, der nicht geboren wird. Und wenn es dann noch Fälle von Vergewaltigung, Behinderung oder Gefährdung des Lebens der Mutter sind, kann ich es doppelt und dreifach nicht verstehen.


QuoteSekretarius #2.1

Vielleicht wird es verständlicher wenn man weiss, das viele dieser Klerikalen überzeugt sind, das diese ganzen Abtreibenden Mütter und Ärzte nicht nur ihr armes ungeborenes Kind sondern auch sich selbst als Mörder zu ewiger Verdammnis verurteilen.

Was kann es wichtigeres für einen Christenmenschen geben, als andere vor der Verdammnis zu bewahren ?


QuoteAchterundSteven #2.3

Das könnte man nur vesrtehen, wenn man so verquer denkt wie ein evangelikaler. Weil "Gott" will, dass ein Mensch lebt muss er leben und jeder, der dem widerspricht spielt in deren Augen selbst "Gott". Wobei die Konservativen, Reaktionären und Evangelikalen nun mal übersehen, dass "Gott" nachweislich nicht existiert.


QuoteDean. #2.6

Da gibt es nichts zu verstehen. Den sogenannten "pro life" Anhängern geht es nur um den Lebensschutz, wenn es der eigenen Machtfestigung dient. Insb. ist längst erwiesen, dass es dabei nicht um Lebensschutz geht, sondern um Kontrolle über deb weiblichen Körper.

Wie heuchlerisch die "pro life" Bewegung ist, sieht man an der Einstellung amerikanischer Konservativer ggü. Waffen, die jedes Jahr hunderte Kinder töten und ggü. Polizeigewalt gegenüber Schwarzen.


QuoteJuniper_Hill #2.9

Letzten Endes ist es doch so, die bekannten Religionen sind alle von Menschen erdacht und gemacht worden. Teilweise um Phänomene zu erklären, die wissenschaftlich noch nicht erklärt werden konnten, oder aber um Gesellschaften zu stabilisieren. Davon ausgehend, dass die menschlichen Religionen nichts göttliches oder übernatürliches beinhalten und dass die Entwicklung des Universums seit dem Urknall ohne Gott erklärt werden kann, stellt sich natürlich die Frage, ob es Gott gibt, oder nicht. Gibt es einen oder mehrere Götter, so haben diese seit dem Urknall nicht mehr auf die Menschheit eingewirkt, da alles ohne sie logisch erklärt werden kann. Das heißt aber auch, diese Götter wären bedeutungslos für das handeln und agieren der Menschheit. Und schon gar nicht kann aus menschlichen Legenden und Mythen aus der Eisenzeit, die einige als göttlich inspiriert ansehen, eine Richtlinie für das heutige Verhalten für Menschen gezogen werden.


QuoteASchneider #2.14

Jeder spirituell erfahrene Mensch wird Ihnen sagen, dass es letztlich nur eine Sünde gibt, und zwar die Sünde gegen das Leben. Es gibt kein schlechtes oder falsches Leben, Gott, das Absolute will in jedem Leben gelebt werden.


QuoteSekretarius #2.15

Und jeder Atheist wird ihnen bestätigen, das das alles Blödsinn ist und das es jede Menge schlechtes Leben gibt.


QuoteFrank-Werner #3

Ideologie ist nie ein guter Ratgeber, gleichgültig für welche Fragestellungen.
Insbesondere bei Dingen, bei welchen es - wie bei Abtreibungen - keine absolute Wahrheit gibt. ...


QuoteFactsNLogic #3.2

"Insbesondere bei Dingen, bei welchen es - wie bei Abtreibungen - keine absolute Wahrheit gibt."

What the fuck? ... Aus eigenen Glaubensüberzeugungen in die Grundrechte anderer eingreifen zu wollen ist ja wohl das letzte!
Da gibts keinen Mittelweg, die haben gefälligst die religiös motivierte Kontrolle der Körper von Frauen zu unterlassen!



Quotekosmokrator #5

Diese Auseinandersetzung wird immer strittig sein, und sollte es auch.
Es ist eine ewige Abwägung des Rechts auf Leben des Ungeborenen vs. die Selbstbestimmung der Mutter über ihr zukünftiges Leben.

Da gibt es kein richtig oder falsch. Alles Grautöne, auch weil es keine biologisch eindeutige Definition gibt ab wann ein Leben beginnt oder sich ein Bewusstsein bildet.

Interessanterweise geht gerade in Deutschland die gesellschaftliche Tendenz weg vom Recht auf Indivitualismus und mehr in Richtung dass das Recht auf Leben von Anderen sowie der 'Schutz der Gemeinschaft' auch eine drastische Einschränkung der individuellen persönlichen Freiheit bedingen darf. Siehe Corona-Maßnahmen oder Klimaschutz.

Es wird interessant werden ob dies sich längerfristig auch in dieser Thematik niederschlägt.


QuoteSekretarius #5.1

Aber es gibt ein richtiges Falsch:

Irgendwelche unwichtigen Opas, die nicht das mindeste damit zu tun haben, nicht mit den Folgen leben müssen und trotzdem für die Frauen entscheiden.


QuoteTraxxq #5.2

"Da gibt es kein richtig oder falsch. Alles Grautöne, auch weil es keine biologisch eindeutige Definition gibt ab wann ein Leben beginnt oder sich ein Bewusstsein bildet."

Doch die Entstehung des Menschen ist sehr umfassend erforscht, ebenfalls wann die ersten Hirnströme entstehen. Das ist in der 20-24. Woche.


Quotekosmokrator #5.4

"Irgendwelche unwichtigen Opas, die nicht das mindeste damit zu tun haben, nicht mit den Folgen leben müssen und trotzdem für die Frauen entscheiden."

Das mögen Sie so sehen, die Verfassung der USA sieht nun mal eine Gewaltenteilung vor, und die Institution die über solche Fragen entscheided nennt sich Supreme Court.
Wer dort sitzt bestimmt der Präsident der USA, und dieser wird von Volk gewählt.

Nennt sich Demokratie.


QuoteDasImperiumSchlägtZurück #5.6

"Interessanterweise geht gerade in Deutschland die gesellschaftliche Tendenz weg vom Recht auf Indivitualismus und mehr in Richtung dass das Recht auf Leben von Anderen sowie der 'Schutz der Gemeinschaft' auch eine drastische Einschränkung der individuellen persönlichen Freiheit bedingen darf. Siehe Corona-Maßnahmen oder Klimaschutz."

Ein absurder Vergleich. Bei einem Schwangerschaftsabbruch ist nur die Frau betroffen und nicht die ganze Gesellschaft wie beim Klima oder Corona. Deshalb ist die Entscheidung der Frau eine individuelle und wird es immer bleiben.


Quotekosmokrator #5.18

"Und was genau haben diese Richter mit der Problematik zu tun ?
Unwichtige Opas und Omas, die für andere wichtige Entscheidungen treffen."

Diese 'unwichtigen Opas' sind durch demokratische Prozesse dazu berufen worden bei Fragen welche eine Abwägung an grundsätzlichen Rechtsgütern von betroffenen Parteien bedingen eine Entscheidung zu fällen.

Aber das wissen Sie natürlich. Sie finden es halt doof dass da nicht die Leute sitzen die Ihre Ansicht teilen.
Das ist verständlich aber irrelevant.


QuoteTraxxq #8

Religiöse Spinner, die Welt ist voll davon.


QuoteDocWho #11

Selbstmord und Ermordung ungeborenen Menschenlebens sollte nicht als Frauenrecht tituliert und eingefordert werden können. Es passiert, aber sollte vom Gesetzt behindert werden.


QuoteKarl Lauer #11.1

Zellhaufen im Alter von 0-12 Wochen haben aus gutem Grund keine Menschenrechte. Nur religiöse Fanatiker und Ideologen fordern die Aufhebung des Selbstbestimmungsrecht von Frauen zugunsten von hypothetischen Lebens.


QuoteSubspaceEcho #11.5

Das ist klerikalfaschistischer Mumpitz.


Quotejan h #11.7

Ah, da isser wieder: der Zellhaufen, dicht gefolgt von religiösen Fanatikern. Geschrieben von einem etwas größeren Zellhaufen.
Es scheint unmöglich zu sein, eine Diskussion einfach so zu führen, ohne unterschwellige Aggressionen und Verhöhnungen.


QuoteKarl Lauer #11.8

Ich sage es Ihnen in aller Deutlichkeit: Wer die Abtreibungsgrenze unter 12-14 Wochen verschieben will oder Abtreibungen gänzlich verhindern will ist ein religiöser Spinner oder ein Faschist.

Ach und hey, da es für Sie ja ontologisch keinen Unterschied macht: Das nächste mal bringt Ihnen der Küchenbauer oder Schreiner statt Einrichtung einfach einen Sack Eicheln. Das sind ja Möbel nur halt etwas kleiner!


QuotePrinz Hamlet #11.14

"Das nächste mal bringt Ihnen der Küchenbauer oder Schreiner statt Einrichtung einfach einen Sack Eicheln. Das sind ja Möbel nur halt etwas kleiner!"

Dumme Vergleiche kann ich auch. Wir kaufen zusammen ein Auto, aber da es in meiner Garage steht ist es mein Recht es einfach abzufackeln, ohne sie zu fragen. Das ihr halbes Auto weg ist,... nicht mein Problem. Meine Garage mein Recht.


QuoteNeela75 #11.16

Geburten können auch heute noch lebensgefährlich sein. Die Frau muss ihre Gesundheit und möglicherweise ihr Leben opfern.


Quotedjborislav #14

Der "Ehrenmann" Brett Kanavaugh entscheidet über die Rechte schwangerer Frauen....
Amerikas Bigotterie auf den Punkt gebracht.


QuoteJeanLuc7 #19

Pro-Life sollte doch wohl eher Pro-Birth heißen. Denn nach der Geburt interessieren sich die Abtreibungsgegner für das Kind gar nicht mehr.


QuoteJeanLuc7 #19.2

"Sie sind ersthaft der Meinung, das diese Aussage in jedem Fall wahr ist?"

Ich denke, Sie haben genau verstanden, was ich meinte. Es geht hier nicht um eigene Kinder, sondern um die anderer Leute. Und für die interessiert sich die Pro-Life-Bewegung nach der Geburt nicht mehr. Wo in den USA bekommt eine junge Mutter, der das Recht auf Abtreibung verweigert wurde, in den ersten Jahren finanzielle oder soziale Unterstützung von Pro-Life?


QuoteHolger57 #19.6

Immer wieder dies Argumente.... es geht hier um Ideologie und nicht um Kinder


Quotejan h #20.1

Ein kluger Mann sagte mal, dass Religionen nur dazu erfunden wurden, eine Pussy zu bewachen.

Tja, es scheint zu stimmen.


QuoteBernd16 #20.2

Scheint kein kluger Mann gewesen zu sein.


QuoteLululululu #22

Ich frage mich immer wieder, wie Menschen auf die Idee kommen, ihre persönliche Religion sei für andere Menschen in irgendeiner Weise relevant.


QuoteViner Šme #23

Jede Frau soll frei entscheiden dürfen, ob sie ein Kind bekommen will oder nicht. Da hat ihr kein Staat, keine Religion und auch sonst niemand reinzureden oder sie gar zu diskriminieren. Eine Frau quasi dazu zu zwingen oder zu nötigen ein Kind auszutragen (in Polen übrigens auch nach einer Vergewaltigung) ist unmenschlich und anmaßend. Nur die Frau, die ein Kind bekommt hat damit zu tun, sie ist schwanger, sie hat sich nach der Geburt mindesten sechzehn, eher achtzehn bis zwanzig Jahre lang um das Kind zu kümmern. Wenn das nicht in ihren Lebensentwurf passt oder sie einfach noch nicht oder überhaupt dazu bereit ist, ein Kind zu bekommen, dann ist das so. Da braucht man dann auch keine Indikation, Beratung oder sonst etwas, es ist einfach ihre freie Entscheidung.

Streng genommen müsste man ja auch Verhütung verbieten wenn man Abtreibungen verbietet, die kath. Kirche tut das glaube ich auch.


QuoteArthur Philipp Dent #24

Frauenrechte scheinen im Land der Freiheit für die evangelikalen Christen wohl nicht diskutabel. Eine mittelalterliche Sicht, die eher zum Talibanstaat als zu den USA passen würden.


QuoteAzenion #29

Die Position der Abtreibungsgegner ist doch gerade die, daß es nicht nur um Frauenrecht geht, sondern auch um das Recht des Fötus auf Leben.
Insofern wird man der Debatte nicht gerecht, wenn man so tut, als ginge es ausschließlich um Frauenrechte.

Wenn man sogar Tieren eine unveräußerliche Würde und ein Recht auf selbstbestimmtes Leben zugesteht, wie es viele Tierrechtsaktivisten tun, dann ist der Gedanke doch nicht völlig fern, daß auch ein heranwachsendes menschliches Leben eigene Rechte hat, die mit Frauenrechten konkurrieren können.


QuoteNara1992 #29.2

Nein. Die Religiösen behaupten, dass das Leben bei Konzeption beginnt und ab schützenswert ist. Was weder von der Wissenschaft, noch von anderen humanistischen Ansätzen, noch von der Bibel gedeckt ist.

Hier geht es um eine Beschneidung von Frauenrechten und Kontrolle. Da man Frauen im 20. Jahrhundert immer mehr Rechte geben musste, muss man halt jetzt an dieser Front kämpfen.


QuoteMrGaga #30

Wenn Männer Kinder bekommen würden, gäbe es so ein Gesetz nicht. Dann gälte: Mein Bauch gehört mir und wen das stört, der soll nur kommen.


QuoteAlexa hört Dir zu #30.1

Zum Glück bekommen Männer stattdessen nur Waffen in die Hand gedrückt und Sprüche zu hören wie "Hunde, wollt ihr ewig leben"? ...


QuoteMrGaga #30.2

Ich glaube, Sie haben mich nicht ganz verstanden, also nochmal ohne Humor: Diese Welt wird von Männern regiert, insbesondere [von] religiöse[n]. Diese Männer bestimmen über den Bauch der Frauen. Was für eine Anmaßung! Mein Post ist nur eine Spielart der Frage: Hätten Sie das auch einem Mann gesagt? Hätten Sie das auch einen Mann gefragt?
Und jetzt nochmal für Sie: Würden Sie als Mann jemand anderes über Ihren Bauch bestimmen lassen?


...

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QuoteFriederike Busch @rike_tweet

Bei meinem Sohn an der Schule hat eine Sportlehrerin zu Mädchen in der 8. Klasse gesagt, sie sollten kein Tanktop tragen, da jetzt die Jungs in einem gewissen Alter wären.
In der nächsten Sportstunde ist die gesamte Klasse, alle Geschlechter, im Tanktop erschienen.  ❤️

6:33 nachm. · 1. Dez. 2021


QuoteSven Strasen @SvenStrasen
Antwort an @rike_tweet und @rrho

Well played!


https://twitter.com/SvenStrasen/status/1466136317268475909

...


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QuoteLoujain al-Hathloul (arabisch لجين الهذلول Ludschain al-Hadhlul, DMG Luǧain al-Haḏlūl; geboren 31. Juli 1989) ist eine saudi-arabische Frauenrechtlerin. Sie wurde im März 2018 in Dubai von saudi-arabischen Sicherheitskräften entführt, nach Saudi-Arabien verschleppt und dort im Mai 2018 erneut festgenommen. Ihre Familie und Menschenrechtsorganisationen erhoben Foltervorwürfe. 2020 wurde sie von einem saudi-arabischen Gericht zu rund sechs Jahren Haft wegen Störung der öffentlichen Ordnung verurteilt. Im Februar 2021 wurde sie aus der Haft entlassen und mit einer fünfjährigen Ausreisesperre belegt.[1] Ein Berufungsgericht bestätigte im März 2021 sowohl die Haftstrafe als auch die Ausreisesperre.[2]

2019 und 2020 wurde sie für den Friedensnobelpreis nominiert. Im April 2021 erhielt sie den Václav-Havel-Menschenrechtspreis 2020. ...

... Im September 2014 unterzeichnete sie mit 14.000 anderen Personen eine Petition, die König Salman dazu aufforderte, die rechtliche Vormundschaft für Frauen durch Männer zu beenden. Am 1. Dezember 2014 wurde sie für 73 Tage festgehalten, als sie versuchte, in ihrem Auto über die Grenze der Vereinigten Arabischen Emirate nach Saudi-Arabien zu fahren, wodurch sie gegen das dort geltende Fahrverbot für Frauen verstieß. Am 4. Juni 2017 wurde sie am Flughafen Dammam festgenommen, und ihr wurden der Kontakt zu ihrer Familie und die Verteidigung durch einen Anwalt verwehrt.[5]

Im März 2018 stoppten Fahrzeuge saudi-arabischer Sicherheitskräfte ihr Auto auf einer Autobahn in den Vereinigten Arabischen Emiraten, wo sie sich befand, um einen Master-Abschluss zu machen. Man legte ihr Handschellen an und fuhr sie zu einem Flughafen. In einem Privatjet flog man sie nach Saudi-Arabien, wo sie für einige Tage eingesperrt wurde.[6]

Am Abend des 15. Mai 2018 wurde sie zusammen mit Eman al-Nafjan, Aisha al-Mana, Aziza al-Yousef, Madeha al-Ajroush und einigen Männern, die sich für Frauenrechte in Saudi-Arabien eingesetzt hatten, erneut festgenommen.[7][8] Human Rights Watch teilte mit, dass der Sinn der Verhaftung sei, ,,jeden, der sich skeptisch über die Agenda des Prinzen äußert, einzuschüchtern" (mit ,,Prinz" ist Mohammed bin Salman gemeint). Laut Angaben ihrer engsten Verwandten wurde sie nach der Festnahme in Einzelhaft gehalten und gefoltert. Sie wurde mit Waterboarding, Schlägen, Peitschenhieben und Elektroschocks gefoltert, zudem sexuell missbraucht und mit Vergewaltigung und Mord bedroht.[9][10]

Seit Juni 2018 ist es Frauen in Saudi-Arabien erlaubt, Auto zu fahren. Trotzdem saß al-Hathloul zusammen mit anderen Aktivistinnen während dieser Zeit weiter im Gefängnis.[11][12]

...


Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Loujain_al-Hathloul (17. August 2021)

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Quote[...] Die saudische Menschenrechtsaktivistin Loujain al-Hathloul hat in den USA Klage gegen den Spyware-Hersteller DarkMatter aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und drei ehemalige NSA-Mitarbeiter eingereicht, die für die Firma gearbeitet haben. Unterstützt wird die Frauenrechtlerin von der Electronic Frontier Foundation (EFF). Sie werfen den Beschuldigten vor, widerrechtlich das iPhone von al-Hathloul gehackt zu haben und damit zu ihrer Festnahme beigetragen zu haben.

Al-Hathloul war im März 2018 in Dubai von saudischen Sicherheitskräften festgesetzt und gegen ihren Willen nach Saudi-Arabien gebracht worden. Dort sei sie unter anderem in einem Geheimgefängnis gefoltert worden, sagt sie. Den drei Ex-NSA-Mitarbeitern wirft sie nun unter anderem Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor, weil das Hacking Teil eines systematischen Angriffs auf Aktivistinnen und Aktivisten sei.

Die 32-jährige al-Hathloul erlangte aufgrund ihres Engagements für Frauenrechte im Königreich Saudi-Arabien internationale Bekanntheit. Vor allem mithilfe sozialer Netzwerke engagierte sie sich gegen das Fahrverbot und die Vormundschaftsregeln für Frauen in ihrem Heimatland. So hatte sie sich Ende 2014 bei dem Versuch gefilmt, mit dem Auto nach Saudi-Arabien zu fahren.

Zwar wurde das Frauenfahrverbot in dem Königreich Mitte 2018 aufgehoben, gegen bekannte Aktivistinnen wie al-Hathloul war das Regime danach aber mit größter Härte vorgegangen. Al-Hathloul war Ende 2020 zu mehr als fünf Jahren Haft verurteilt worden, ist aber inzwischen auf freiem Fuß. Für sie gelten aber nach wie vor eine Reihe von Einschränkungen, unter anderem darf sie das Land nicht verlassen.

Die drei ehemaligen NSA-Mitarbeiter, gegen die sich ihre Klage nun richtet, hatten im September vor einem US-Gericht eingestanden, als Hacker für die Vereinigten Arabischen Emirate gearbeitet und US-Gesetze gebrochen zu haben. Sie hatten zwischen 2016 und 2019 für Darkmatter gearbeitet und unter anderem geholfen, Angriffswerkzeuge zu entwickeln, die ohne Mithilfe der Opfer funktionierten ("Zero Click"). Obwohl sie darauf hingewiesen wurden, dass für derartige Tätigkeiten eine US-Lizenz nötig ist, hätten sie weitergearbeitet. Zusammen müssen die drei unter anderem 1,7 Millionen US-Dollar Strafe zahlen.

Anders als etwa die israelische Firma NSO hat Darkmatter nicht nur Spionage-Werkzeuge entwickelt, sondern selbst eingesetzt, lautet ein Vorwurf von al-Hathloul und der EFF. Das Hacking des iPhones von sei ein klarer Verstoß gegen das Anti-Hackinggesetz CFAA (Computer Fraud and Abuse Act). "Diese Art von Verbrechen ist genau das, gegen das sich der CFAA richtet", drückt es EFF-Anwalt Mukund Rathi aus. Eingereicht wurde die Klage im US-Bundesstaat Oregon, wo einer der Beschuldigten nun wohnt.

(mho)


Aus: "Folter nach Hackerangriff: Saudische Aktivistin klagt gegen Ex-NSA-Mitarbeiter" Martin Holland (10.12.2021)
Quelle: https://www.heise.de/news/Gehackt-und-gefoltert-Saudische-Aktivistin-klagt-gegen-Ex-NSA-Mitarbeiter-6291969.html

Link

Quote[...] Zuerst soll L. am 29. April seiner langjährigen Partnerin, die sich erst eine Woche vorher von ihm wieder einmal getrennt hatte, mit einer Pistole in den Oberschenkel geschossen haben, ehe er wenig später auf ihren Kopf zielte und noch einmal abdrückte. Dem Mann sei an jenem Abend Ende April bewusst gewesen, was er tat, "und wollte das auch", heißt es unmissverständlich in der Anklage der Staatsanwaltschaft. Marija M. wurde zwar noch ins Krankenhaus gebracht, sie erlag aber ihren Schussverletzungen.

Ab Montag muss sich der 43-Jährige deshalb im Großen Schwurgerichtssaal des Straflandesgerichts in Wien verantworten. Ein Urteil wird am Mittwoch erwartet.

Der ehemalige Besitzer eines Craft-Beer-Shops wurde durch einen Prozess gegen die grüne Politikerin Sigrid Maurer allgemein als "Bierwirt" bekannt. Nun könnte er in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher kommen. Ein Gutachten attestiert ihm eine "schwere seelische Abartigkeit" – L. wird darin als Gefahr für die Allgemeinheit gesehen.

""Bierwirt" war laut Gutachten zurechnungsfähig"
Der 43-jährige Albert L. soll Ende April seine langjährige Freundin erschossen haben. Ein Gutachten schließt nun eine psychische Beeinträchtigung zum Tatzeitpunkt aus
Lara Hagen, Jan Michael Marchart, Gabriele Scherndl (18. Oktober 2021)
https://www.derstandard.at/story/2000130533834/bierwirt-soll-laut-gutachten-zurechnungsfaehig-gewesen-sein

Der mutmaßliche Mord trug sich in der Wohnung des Opfers im Winarskyhof im 20. Bezirk zu. Als die Polizei L. im Hof des Gemeindebaus abtransportierte, lag er ohne T-Shirt und regungslos am Boden. Zuvor trank der Bierwirt auf einer Parkbank sitzend noch reichlich Vodka und Bacardi. Im Krankenhaus wurden schließlich 3,4 Promille Alkohol, der Aufputscher Ephedrin, das Beruhigungsmittel Benzodiazepin und Marihuana in seinem Blut festgestellt. Anwalt Manfred Arbacher-Stöger und L. bauen ihre Verteidigung darauf auf, dass der Bierwirt zum Tatzeitpunkt voller Berauschung gewesen sei und sich an nichts erinnern könne.

Gegen eine "über mehrere Stunden dauernde Amnesie" spricht allerdings das Gutachten, das die Staatsanwaltschaft in Auftrag gab. Aus Dokumenten und Zeugenaussagen "geht klar hervor, dass der Beschuldigte den Weg zum Tatort fand, die Waffe bei sich trug und die gezielten Schüsse abgab".

Eine volle Berauschung konnte nicht nachgewiesen werden. Unter anderem gab der Bierwirt bei einer Befragung an, seit ein paar Jahren pro Tag 10 bis 20 Bier, aber auch drei bis vier Flaschen Vodka getrunken zu haben. Aufgrund des "Gewöhnungseffekts" sei daher hinsichtlich Alkohol nur von einer "mittelschweren Berauschung" auszugehen, heißt es in dem Gutachten. Gesamt sei das "Steuerungsvermögen" des Bierwirts "möglicherweise vermindert, jedoch nicht aufgehoben" gewesen.

Auch ein Freund, der am Tag der Tat mit L. unterwegs war, sagte gegenüber der Polizei: "Er war wie immer. Ein bisschen betrunken wirkte er." Gewankt oder getorkelt sei L. nicht. "Wenn ich so an die letzte Zeit denke, würde ich sagen, dass dies sein Normalzustand war."

Der Bierwirt war schon vor dem mutmaßlichen Mord an seiner Lebensgefährtin mehr als nur amtsbekannt, sein Strafregisterauszug ist prallgefüllt. Die Aufzeichnungen reichen bis 1996 zurück. Damals wurde L. wegen Urkundenunterdrückung schuldig gesprochen. Danach folgen zehn weitere Einträge, mehrfach wegen Körperverletzung, Nötigung und gefährlicher Drohung. Hinzu kommen Delikte wegen Hehlerei, Diebstahl, Fälschung unbarer Zahlungsmittel und wegen unbefugten Waffenbesitzes. Im vergangenen Jahr fasste L. eine bedingte sechswöchigen Freiheitsstrafe aus. Der Bierwirt ging unrechtmäßig mit geschäftlichen Personendaten um. Es ist der letzte Eintrag vor der mutmaßlichen Tat im April.

Nach dem Tod seiner Ex-Freundin stellte die Polizei an der Wohnadresse des Bierwirts unter anderem Munition und beachtliche 7,5 Kilogramm Marihuana sicher. Das Gras sei sein eigenes, gab L. an. Daraus habe er Öl machen wollen, "damit er schlafen könne". L. konsumierte seit Jahren Drogen. Nach eigenen Angaben begann er im Alter von 14 Jahren mit Speed, später probierte er Heroin und Ecstasy aus, und konsumierte vermehrt Kokain. Letzteres verbindet der Bierwirt von sich aus mit dem Rotlichtmilieu, das früher "mehr oder weniger" seines gewesen sei, wie er im Zuge seiner Untersuchung erzählte.

Für die breite Öffentlichkeit erlangte L. erst durch den Prozess gegen die grüne Klubobfrau Sigrid Maurer eine zweifelhafte Bekanntheit. L. klagte Maurer auf üble Nachrede. Der Grund: Die Politikerin erhielt im Mai 2018 vulgäre Nachrichten vom Facebook-Account des Ex-Besitzers eines Wiener Craft-Beer-Shops. Maurer machte jene Zeilen samt seiner Identität öffentlich und nannte ihn "Arschloch". Der Bierwirt bestritt stets, die Nachrichten geschrieben zu haben, auch Gäste hätten seinen Computer im Lokal benutzt – das konnte er allerdings nie nachvollziehbar machen. Der Prozess zog sich über zweieinhalb Jahre, bis L. die Klage überraschend zurücknahm. Es kam zu einem Freispruch für Maurer. Auch die Unterlassungsklage wegen des "Arschloch"-Sagers verlor der Bierwirt.

L. zog einen Zettel aus der Hosentasche, den er schon einige Wochen zuvor in der Geschäftspost gefunden haben wollte. Ein gewisser "Willi", ein Kunde und Freund, dessen Nachnamen er weder nennen noch buchstabieren konnte, bekannte sich darin zu den Nachrichten an Maurer. Der Prozess wurde vertagt, "Willi" musste ausgeforscht werden. Als der Richter mit Fragen nachhakte, echauffierte sich L. aber derart, dass er vehement zur Ruhe aufgerufen werden musste. Doch dabei sollte es nicht bleiben.

Innerhalb kürzester Zeit machte L. deutlich, wozu er imstande ist. Nur wenige Tage nach dem Prozesstermin erhielt der Richter einen Brief, unterzeichnet mit dem Namen des Bierwirts, in dem Maurer als "gefickt (hochdeutsch: schuldig)" bezeichnet wurde. Der Brief ist an jenem Tag datiert, an dem sich L. zu späterer Stunde telefonisch auch an einen Redakteur des STANDARD wandte. Die Nummer erhielt er nach einer Recherche zur Causa von seinem damaligen Anwalt. Es folgte die wenig vertrauensweckende und daher ausgeschlagene Einladung in sein Lokal samt festgelegter Deadline, um möglicherweise an "Willi" heranzukommen. Nur eine Woche später wurde der Bierwirt vor seinem Geschäft vorübergehend verhaftet. Mit 1,44 Promille im Blut nötigte und bedrohte er einen Passanten. Es wurde auch eine verbotene Waffe sichergestellt: eine Taschenlampe mit integriertem Elektroschocker.

Erst heuer im Februar erschien "Willi", den viele für eine Erfindung des Bierwirts hielten, tatsächlich beim Prozess. Doch auch er wollte nichts mit den obszönen Nachrichten an Maurer zu tun haben. "Ich hab' gar kein Facebook", sagte er lapidar. L. hatte zuvor die Klage gegen Maurer zurückgezogen und tauchte gar nicht mehr auf. Er verschwand damit aus der Öffentlichkeit. Nur etwas mehr als zwei Monate später saß der Bierwirt volltrunken auf einer Parkbank im Hof eines Gemeindebaus. Eine Pistole, die er trotz aufrechten Waffenverbots besaß, wurde direkt neben ihm auf dem Boden durch die Exekutive sichergestellt. L. steht seither im dringenden Verdacht, seine langjährige Lebensgefährtin Marija M. erschossen zu haben.

Von einem Freund wird L. gegenüber der Polizei als "ehrlicher Kerl beschrieben, der sich nichts gefallen ließ". Das habe ihm "hin und wieder" Probleme eingebracht.

Die Probleme, die er hat und hatte, erklärt L. selbst und auch sein familiäres Umfeld mit seiner Kindheit bzw. Jugend. L. hat drei Geschwister: Eine Schwester, die gleichzeitig die beste Freundin der getöteten Marija M. war und eine Wohnung im selben Gemeindebau hat, und zwei Brüder. L. und einer der Brüder wuchsen hauptsächlich in Heimen auf, L. zufolge ab seinem neunten Lebensjahr. Die anderen beiden Kinder blieben bei der Mutter. Der Schwester zufolge habe es regelmäßig Gewalt in der Familie gegeben, der Vater, der vor einigen Jahren verstarb, sei Alkoholiker gewesen. "Mein Bruder war und ist aufgrund seiner Kindheit und des sozialen Umfeldes ein sehr schwieriger Mensch", sagte sie der Polizei. Ihrer Freundin Marija M. gegenüber habe sie immer wieder ihre Bedenken wegen der Beziehung mit ihrem Bruder geäußert.

Auch M.s Eltern berichteten der Polizei, dass ihre Tochter "immer" Angst vor L. gehabt habe und oft in ihre Wohnung "geflüchtet" sei. Die Beziehung sei nie wirklich gut gelaufen, L. sei immer wieder tage- oder wochenlang weg gewesen. Auch die Zeugenaussage der 13-jährigen Tochter der beiden, die während der Tat wie auch ihr dreijähriger Bruder in der Wohnung war, offenbart die Abgründe der langjährigen On-Off-Beziehung. L. habe die Mutter geschlagen, immer wieder habe er ihr auch gedroht, mitunter sogar mit einer Waffe in der Hand. Direkt mitbekommen habe sie das aber nie.

Eine Woche vor M.s gewaltsamen Tod eskalierte die Situation mit L. bereits. Er kam in die Wohnung im Winarskyhof – er selbst hat eine eigene Wohnung, die nur wenige Meter entfernt vom Gemeindebau ist – und traf dort auf seine Tochter und die Eltern von Marija M. Es kam zu einem Streit, L. wurde laut, drohte der Mutter und schoss schließlich in die Richtung des Vaters. Die Kugel schrammte an dessen Kopf vorbei und landete im Türstock. So wird er es der Polizei erzählen – allerdings erst nachdem seine Tochter erschossen wurde. M. trennte sich nach dieser Episode von L. Die Polizei wurde nicht eingeschaltet. Die Familie befürchtete, dass L. deswegen nicht oder nur kurz ins Gefängnis muss und die Situation danach eskaliert. Tragischerweise tat sie das auch ohne der Anzeige. L. droht nun eine lebenslange Haftstrafe und die Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher. (Lara Hagen, Jan Michael Marchart, 19.12.2021)

Jede fünfte Frau in Österreich ist ab ihrem 15. Lebensjahr körperlicher und/oder sexueller Gewalt ausgesetzt, ergab eine Umfrage der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte. Monatlich werden in Österreich im Schnitt drei Frauen ermordet, zählt der Verein Autonome Frauenhäuser (AÖF). Die Täter stehen häufig in einem Beziehungs- oder Familienverhältnis zum Opfer und haben nicht gelernt, Konflikte gewaltfrei zu lösen.

Gewalt von Männern gegen Frauen gibt es in allen sozialen Schichten, Nationen, Familienverhältnissen und Berufsgruppen. Morde an Frauen werden auch als Femizide bezeichnet. Der Begriff soll ausdrücken, dass hinter diesen Morden oft keine individuellen, sondern gesamtgesellschaftliche Probleme wie etwa die Abwertung von Frauen und patriarchale Rollenbilder stehen.



Aus: "Mordprozess gegen "Bierwirt" startet: Wer ist L.?" Lara Hagen, Jan Michael Marchart (19. Dezember 2021)
Quelle: https://www.derstandard.at/story/2000131984341/mordprozess-gegen-bierwirt-startet-wer-ist-l

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Kommentare zu: https://www.derstandard.at/story/2000130533834/bierwirt-soll-laut-gutachten-zurechnungsfaehig-gewesen-sein

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Gute_Miene, 19. Oktober 2021, 06:34:10

Solche Typen haben Waffen.


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Susanne_B, 19. Oktober 2021, 09:44:23

Nur, damit es nicht untergeht: die FPÖ ist für eine Schließung der Frauenhäuser eingetreten, da diese ,,Familien zerstören" würden.


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wolkenberg1010, 18. Oktober 2021, 18:51:07

Kann mich noch gut erinnern wie auf der Mann hier [im derstandard.at Forum] von einigen verteidigt wurde und die Schuld der Maurer gegeben wurde. ...


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Wolf X, 18. Oktober 2021, 23:55:30

Die ganzen Blauen, die ihn in der Auseinandersetzung mit Sigi Maurer noch als Helden gefeiert haben, haben das sinkende Schiff plötzlich verlassen.


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He-Man II.,19. Oktober 2021, 00:46:42

Wen wunderts? Oder haben Sie schon vorher gewusst, dass der Mensch ein abartiger Mörder ist?


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Zirkusdirektor, 18. Oktober 2021, 23:02:15

Im Maurer-vs.-Bierwirt-Ticker schien das noch streckenweise lustig, was dieser Typ da von sich gab, mir schien er damals eher ein chauvinistischer Tunichtgut zu sein, der im illuminierten Zustand bissl deppert wird und weiters eher geistig simplen Zuschnitts zu sein.
Wenn man dann Monate später liest, was dieser Herr (mutmaßlich) verbrochen haben soll und wie der offenbar zerebral beinand ist - uff! Also da vergeht mir aber massiv das Lachen von damals, und auch das eine oder andere von mir damals abgesonderte Ticker-Posting steckt mir jetzt ziemlich beklemmend im Hals...
Doch ned immer alles so lustig, wie es scheint.


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profeline

19. Oktober 2021, 19:35:35

Das war schon damals nicht lustig.


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Walter Kaiser, 18. Oktober 2021, 22:43:52

Der Bierwirt zeigt offenbar auch bis heute keine Einsicht, .... Im Gegenteil, sehe er sich "als Opfer"
Das gleiche Verhalten wie bei der Maurer-Sache.


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rettet die caretta, 18. Oktober 2021, 19:16:33

Wahnsinn, was es für Typen gibt. Die armen Kinder.


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hauptsoch, 18. Oktober 2021, 20:02:45

Es fällt schwer zu lesen, was die Leute mit dem mitgemacht haben, die Tage vor der Tat und die Tat selbst müssen für die Angehörigen grauenhaft gewesen sein. Diese dauernde Angst. Echt schlimm. Und wir haben uns noch lustig gemacht über diesen Typen und seinen Willi.


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INTJ, 18. Oktober 2021, 21:26:14

Ich hoffe, dass die 13-jährige Tochter die allerbeste psychologische Betreuung bekommt. Das muss ja schrecklich sein für sie mit dem inneren Konflikt, den Mörder hereingelassen zu haben, obwohl sie selbst nur aus Angst aufgemacht hat. Dabei trifft sie überhaupt keine Schuld.

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Fr. Maurer hat wohl mehr Glück gehabt, als sie ahnen konnte. Aber nein, der arme, arme Bierwirt, wie er ja auch hier oft noch verteidigt wurde.
Sollte vielleicht manchen Usern hier einmal zu denken geben. Einer, der sich /so/ Frauen gegenüber verhält, ist kein armes Opfer, und der will auch nicht nur "spielen".


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christoph123, 18. Oktober 2021, 21:02:05

... Auf facebook schreiben, was sie ihr gern alles sexuell antun würden und dann wenn sie sich dafür rechtfertigen müssen wars ein anderer der zufällig zugriff auf den computer hatte und nie auftaucht. So feige, komplexbehaftete würschtln halt, die angst haben, dass ihr verhalten jetzt auch konsequenzen (ächtung, strafrechtliche verfolgung) nach sich zieht.


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neoliberal1

18. Oktober 2021, 19:58:05

Das halte ich für übertrieben - die Tat war eine Beziehungstat.


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Where's Waldo, 18. Oktober 2021, 20:32:27

Petra Stiber hat das vor einem halben Jahr in einem Kommentar ganz gut auf den Punkt gebracht:

"Wenn der Zusammenhang zwischen digitaler und analoger Welt nicht gesehen wird, wenn Drohungen, Verunglimpfungen und physische Gewalttaten immer noch getrennt betrachtet und geahndet werden – und wenn weiter von "Eifersuchtsdramen" und "Beziehungstaten" statt von Gewalttaten und Morden die Rede ist, dann bleibt die Welt für Frauen hoch gefährlich."
https://www.derstandard.at/story/2000126300445/frauen-brauchen-dringend-schutz


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Community-Linienrichter, 18. Oktober 2021, 18:24:03

Die Diskussion um diesen Typen war ja verständlichweise politisch sehr aufgeladen, aber dass es, nachdem was mittlerweile alles bekannt ist, nicht geschafft wurde ihn vorzeitig aus dem Verkehr zu ziehen, ist wirklich bitter.


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Quote[...] Die Autorin Alice Sebold baute ihre literarische Karriere auf ihrer eigenen Vergewaltigung auf. 40 Jahre später ist klar: Der Mann, den sie beschuldigte und der verurteilt wurde, ist nicht der Täter.

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Aus: "Falsche Verurteilung:"Seine Augen hielten mich fest"" (3. Dezember 2021)
Quelle: https://www.sueddeutsche.de/kultur/alice-sebold-anthony-broadwater-lucky-falsch-verurteilt-1.5479781?reduced=true

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Quote[...] Eine Frau wird vergewaltigt, und Wochen später glaubt sie den Täter auf der Straße wiederzuerkennen. Doch bei der Gegenüberstellung auf der Polizeiwache identifiziert sie den falschen Mann. Trotzdem kommt es zum Prozess, und der Mann von der Straße geht für sechzehn Jahre ins Gefängnis. Der Fall ereignete sich 1981 in Syracuse im Bundesstaat New York – das Opfer, Alice Sebold, beschrieb die Vergewaltigung fast zwanzig Jahre danach in ihren Memoiren. Die Schriftstellerin wurde später international bekannt, ihr Bestsellerroman ,,The Lovely Bones" (,,In meinem Himmel") wurde erfolgreich verfilmt. Der Mann, den sie der Vergewaltigung bezichtigt hatte, wurde vor einigen Wochen nun vollständig rehabilitiert, das Urteil revidiert. Weil der 61 Jahre alte Anthony Broadwater Afroamerikaner ist und damals trotz der dünnen Indizienlage verurteilt wurde, fragen sich einige Medien inzwischen selbstkritisch, warum niemand Sebolds Geschichte je in Zweifel zog.

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Aus: "Warum fragte niemand nach?" Frauke Steffens (20.12.2021)
Quelle: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/alice-sebolds-aussage-brachte-unschuldigen-in-haft-fall-hat-nachspiel-17692087.html

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Quote[...] In her memoir Lucky, she described being raped and later telling police she had seen a black man in the street who she believed was her attacker.
Anthony Broadwater was arrested and convicted, spending 16 years in prison.
A statement from Mr Broadwater, released via his lawyers, said he was "relieved that she has apologised".
In Ms Sebold's apology statement, she said: "I am sorry most of all for the fact that the life you could have led was unjustly robbed from you, and I know that no apology can change what happened to you and never will".

Lucky sold more than one million copies and launched Ms Sebold's career as an author. She went on to write the novel The Lovely Bones which was turned into an Oscar-nominated film by Peter Jackson.
Lucky's publisher announced on Tuesday that it would stop distributing the memoir while working with Ms Sebold to "consider how the work might be revised".
The book detailed how Ms Sebold was attacked when she was an 18-year-old student at Syracuse University in New York.

Months later, she reported seeing a black man in the street who she thought was her attacker, and alerted police.
An officer then detained Mr Broadwater, who had reportedly been in the area at the time.

After his arrest, Ms Sebold failed to pick him out in a police line-up, selecting another man. But Mr Broadwater was tried anyway and Ms Sebold identified him as her attacker in court. He was convicted based on her account and microscopic hair analysis.

After he was released from prison in 1998, Mr Broadwater remained on the sex offenders register.
He was exonerated on 22 November after a re-examination of the case found he had been convicted on insufficient and now-discredited forms of evidence.
His wrongful conviction came to light after an executive producer working on a film adaptation of Lucky raised questions over the case, and later hired a private investigator.

"Certain things leapt out at me as being unusual in the American criminal justice system - specifically the line-up procedure where Alice picked the wrong person as her assailant... but they tried him [Mr Broadwater] anyway," Timothy Mucciante told the BBC's Today programme.

He said he discussed his concerns with other members of the production team, but was assured that the book had been vetted and reviewed by lawyers.

"In June, I was separated from the picture, and... about a week later or so I contacted the private investigator," he said.

Mr Mucciante said he hired the investigator on a Wednesday, and by the Friday both men were convinced there had been a miscarriage of justice.

He described it as a "terrific tragedy... not only in terms of the unfortunate assault of Alice, but also the sort of metaphoric assault of Anthony Broadwater, who spent 16 years in prison and 23 years after that as a registered sex offender".

Mr Mucciante said it was "impossible" for him "to lay any blame at the 18-year-old Alice Sebold" for the wrongful conviction.

"I read Alice's apology and Anthony was very gracious in accepting that apology and I really applaud him for that. That's the kind of person he is," he said.

Upon hearing the news that he had been cleared of the crime, Mr Broadwater, 61, told AP news agency that he was crying "tears of joy and relief".

Ms Sebold said in her statement that she had spent the last eight days trying to "comprehend how this could have happened".

"I will also grapple with the fact that my rapist will, in all likelihood, never be known, may have gone on to rape other women, and certainly will never serve the time in prison that Mr Broadwater did," she added.


From: "Alice Sebold apologises to man cleared of her rape" (1 December 2021)
Source: https://www.bbc.com/news/world-us-canada-59485586

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Quote[....] Gut vier Monate nach ihrer Machtübernahme haben die radikalislamischen Taliban in Afghanistan die Rechte von Frauen noch weiter eingeschränkt: Einer neuen Richtlinie zufolge sollen Frauen nur noch längere Reisen unternehmen dürfen, wenn sie von einem nahen männlichen Verwandten begleitet werden. Alle Fahrzeughalter werden außerdem aufgefordert, nur Trägerinnen eines islamischen Hidschab zu transportieren.

"Frauen, die eine Strecke von mehr als 72 Kilometern zurücklegen, sollten nicht mitgenommen werden, wenn sie nicht von einem engen Familienmitglied begleitet werden", sagte ein Sprecher des Ministeriums für die Förderung der Tugend und die Verhinderung des Lasters am Sonntag.

In der neuen Anweisung des Ministeriums, veröffentlicht in den Online-Netzwerken, werden die Menschen auch aufgefordert, in ihren Fahrzeugen keine Musik mehr zu hören. Der Sprecher des Ministeriums, Mohammed Sadik Asif, bestätigte die neue Direktive.

Bereits in den vergangenen Wochen hatten die Taliban die Rechte von Frauen massiv beschnitten. So wurden die afghanischen Fernsehsender aufgefordert, keine Dramen und Seifenopern mit Schauspielerinnen mehr zu zeigen. Das Tugend-Ministerium hatte auch Fernsehjournalistinnen aufgefordert, bei ihren Auftritten Hidschabs zu tragen.

In Europa wird unter dem Hidschab lediglich das islamische Kopftuch verstanden, gemeint sein kann aber auch die zusätzliche Verschleierung des Gesichts oder des restlichen Körpers. Die Taliban haben bisher offengelassen, wie sie Hidschab definieren. Die meisten Afghaninnen tragen Kopftuch.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch prangerte die jüngsten Einschränkungen durch die Taliban als eklatanten Eingriff in die Frauenrechte an. Die neue Richtlinie zum Reiseverkehr mache Frauen noch mehr zu "Gefangenen", sagte die für Frauenrechte zuständige HRW-Direktorin Heather Barr der Nachrichtenagentur AFP. Die Maßnahme verhindere, "dass Frauen sich frei bewegen oder in eine andere Stadt fahren können, dass sie Geschäfte machen oder fliehen können, wenn sie zu Hause Gewalt erleben", kritisierte Barr.

Die Taliban hatten Mitte August wieder die Macht in Afghanistan übernommen. Während ihrer Herrschaft in den 90er Jahren hatten die Taliban Frauen massiv unterdrückt. Mädchen durften nicht zur Schule gehen, Frauen durften das Haus nur mit einer Burka bekleidet und mit männlicher Begleitung verlassen.

Im Sommer hatten die Islamisten indes versprochen, dass ihre neue Herrschaft nun milder ausfallen werde als jene in den 90er Jahren. Berichte über Frauen, die an der Rückkehr an ihre Arbeitsplätze gehindert werden und Mädchen, die nicht zur Schule gehen können, schüren jedoch starke Zweifel an diesen Zusicherungen.

So sagte der als islamistischer Hardliner bekannte Minister für höhere Bildung, Abdul Baki Hakkani, am Sonntag, der Zugang von Frauen zu Bildung werde derzeit diskutiert. "Das Islamische Emirat ist nicht gegen die Ausbildung von Frauen, es ist aber gegen gemeinsamen Unterricht", sagte er. "Wir arbeiten an einer islamischen Umgebung, in der Frauen studieren könnten", fügte er hinzu. Dies könne aber "eine Zeit lang dauern". Angaben dazu, wann Mädchen und Frauen zur Schule oder an die Universität zurückkehren können, machte er nicht.

Internationale Geberländer haben mehrfach betont, dass die Achtung von Frauenrechten eine Voraussetzung für die Wiederherstellung internationaler Hilfen für Afghanistan sei. Dem zentralasiatischen Land steht nach Einschätzung der Vereinten Nationen in diesem Winter eine "Lawine des Hungers" bevor. 22 Millionen Bürger sind demnach von Ernährungsunsicherheit bedroht.

Zuletzt löste die Taliban die Unabhängige Wahlkommission (IEC) und die Kommission für Wahlbeschwerden auf. Es gebe keinen Bedarf für diese Gremien, sagte ein Sprecher der Taliban-Regierung.


Aus: "Taliban schränken Bewegungsfreiheit von Frauen massiv ein" (26. Dezember 2021)
Quelle: https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-12/taliban-herrschaft-afghanistan-autofahren-regeln

QuoteLöffel #12

Und wo liegen die grundlegenden Unterschiede zu Saudi-Arabien und Co?


QuoteCem1972 #12.1

Guter Punkt. Hängen übrigens tatsächlich der selben Rechtsschule an (Hanbaliten).


Quotekoenigsblaue.hyazinthe #12.4

In der Entwicklungsrichtung. Der regierende Thronfolger hat in Saudi-Arabien einiges angestoßen, was noch vor fünf, geschweige denn 10 Jahren undenkbar war.


Quotebatubintang #12.5

Im KSA dürfen Frauen Autofahren.


QuoteCapetwon #16

Was treibt die Männer der Taliban an? Machtgier? Sadismus? Überlegenheitsgefühl?
Wie halten die Frauen das aus immer unter männlicher Kontrolle, aus der Öffentlichkeit vertrieben, unsichtbar gemacht mittels Burka? Haben sie überhaupt eine Chance sich davon zu befreien? Sie können sich nicht zusammen schließen, wären obendrein immer in Gefahr verraten zu werden.
Es ist ein Desaster für die Frauen. Leider auch in vielen anderen Teilen der Welt.


QuoteAbatefetel #16.1

"Überlegenheitsgefühl"

Wohl eher Minderwertigkeitskomplexe. Jemand mit einem intakten Selbstwertgefühl kann ja kaum derartige Panik davor haben, dass (s)eine Frau ihr Gesicht zeigt, oder, Gott bewahre, alleine in einem Auto fährt.


QuoteMastershark #57

Toxische Männlichkeit gepaart mit religiösem Übereifer kann nur Resultate erbringen, die mich irgendwie an 'Steinzeit' erinnern. Blöd nur, dass diese Denkmodelle auch in der sogenannten aufgeklärten westlichen Welt immer wieder einmal ihre hässliche Fratze zeigen und niemand wirklich sicher sein kann, ob diese Dämonen ein- für alle Mal überwunden wurden.


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Quote[...] Nach sexuellen Übergriffen auf Frauen, darunter auch deutsche Touristinnen, in der Silvesternacht in Mailand hat die italienische Polizei 18 junge Männer als Verdächtige identifiziert. Es handele sich dabei um italienische und ausländische Jugendliche und junge Männer im Alter zwischen 15 und 21 Jahren, teilte die Polizei der norditalienischen Stadt am Dienstag mit.

Neun junge Frauen, darunter auch Deutsche, hatten berichtet, dass sie in der Silvesternacht auf der zentralen Mailänder Piazza del Duomo von Gruppen junger Männer sexuell belästigt worden seien. Die Mailänder Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein.

Auf Grundlage der Bilder von Überwachungskameras, Einträgen in Online-Netzwerken und Zeugenaussagen konnte die Polizei "drei Gewalt-Episoden" gegen Frauen ausmachen. Die Ermittler durchsuchten am Dienstagmorgen mehrere Objekte in Mailand und Turin.

Eines der Opfer der sexuellen Übergriffe hatte der italienischen Nachrichtenagentur Ansa gesagt: "Wir haben versucht, sie wegzuschieben, meine Freundin hat sie geschlagen und geohrfeigt, aber sie haben gelacht und uns weiter angegriffen. Ich hatte 15 Hände auf mir." Laut Ansa zählten auch zwei 20-jährige Touristinnen aus Deutschland zu den Opfern.

Die Übergriffe nähren die Sorge wegen Gewalt gegen Frauen in Italien, wo pro Woche durchschnittlich zwei Frauen getötet werden, meist von ihrem Lebensgefährten oder Ex-Partner.

Außerdem erinnern die Vorfälle an die Silvesternacht 2015/2016 in Köln. Damals hatte es rund um den Hauptbahnhof und den Dom massenhaft sexuelle Übergriffe gegen Frauen sowie andere Straftaten wie etwa Diebstähle gegeben. Die Taten waren aus einer großen Menge heraus verübt worden. Viele Beschuldigte waren nordafrikanischer Herkunft. Die Ereignisse sorgten bundesweit für Entsetzen und emotionale Debatten. (AFP)


Aus: "Polizei ermittelt gegen 18 Männer nach Übergriffen in Mailand" (12.01.2022)
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/frauen-an-silvester-sexuell-belaestigt-polizei-ermittelt-gegen-18-maenner-nach-uebergriffen-in-mailand/27969106.html


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Quote[...] In Senegal wird die Kriminalisierung von Homosexuellen nicht verschärft. Das Präsidium der Nationalversammlung habe einen Vorschlag von Abgeordneten, die Strafen für Homosexualität zu erhöhen, verworfen, berichtete der französische Auslandssender RFI.

In dem westafrikanischen Land kann gleichgeschlechtlicher Sex mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft werden. Laut dem weltweiten Verband von LGBT-Organisationen (ilga) hat die staatliche Gewalt gegen sexuelle Minderheiten im Senegal in den vergangenen Jahren massiv zugenommen.

Elf Abgeordnete hatten einen Gesetzentwurf eingebracht, mit dem die Höchststrafe auf zehn Jahre Haft verdoppelt und Geldstrafen verdreifacht werden sollten. Das Präsidium der Nationalversammlung erklärte den Plan jedoch für unzulässig und teilte dem Medienbericht zufolge mit, die Gesetzeslage und die Haltung der Regierung seien klar. Damit wird der Gesetzesvorschlag nicht zur Debatte oder Abstimmung dem Parlament vorgelegt.

Senegal mit knapp 17 Millionen Einwohnern gilt als eine der stabilsten Demokratien des Kontinents und häufig als Vorbild für den Schutz von Menschenrechten. Dennoch wird Homosexualität in großen Teilen der Bevölkerung verurteilt. In nur 22 von 54 afrikanischen Ländern ist Homosexualität legal. Die meisten Verbote stammen aus der Kolonialzeit, einige wurden in den vergangenen Jahren verschärft. Andere Staaten wie Angola oder Botswana haben gleichgeschlechtliche Liebe entkriminalisiert. (epd)


Aus: "Verschärfung von Anti-Homosexuellen-Gesetz abgelehnt" (12.01.2022)
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/queerspiegel/queerfeindlichkeit-im-senegal-verschaerfung-von-anti-homosexuellen-gesetz-abgelehnt/27967492.html


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Quote[...] Die radikalislamischen Taliban in Afghanistan stehen im Verdacht, mehrere Kritikerinnen und Kritiker entführt zu haben. Zwei Wochen nach einer Demonstration für Frauenrechte in Kabul gelten fünf Frauen und ein Mann als vermisst. Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte mit Sitz in Genf äußerte sich besorgt. Die Machthaber in Afghanistan hätten zwar eine Untersuchung versprochen, bislang aber keine konkreten Schritte unternommen.

Der UN-Organisation zufolge wurden am 19. Januar eine Frau und ihr Schwager, die an dem Protest teilgenommen hatten, in Kabul entführt. Am gleichen Tag seien in der Hauptstadt vier Schwestern aus einem Haus geholt worden. Es gebe Berichte, dass nach weiteren Teilnehmerinnen gesucht werde. Das UN-Menschenrechtsbüro verlangte die Freilassung der Festgehaltenen und die Verfolgung der Täter. Man erhalte zudem glaubhafte Berichte über Folter und Misshandlungen von Aktivisten und früheren Angestellten der Regierung oder der Sicherheitskräfte. Auch Journalisten seien in Gefahr.

Zwei Medienvertreter des TV-Senders Ariana, Waris Hasrat und Aslam Hidschab, werden ebenfalls seit Montagabend vermisst. Das sagte ein Mitarbeiter des afghanischen Privatsenders der Nachrichtenagentur dpa. Aufzeichnungen von Sicherheitskameras zeigten, wie bewaffnete, uniformierte Männer, die Regierungsautos fuhren, die beiden Männer vor den Toren des Sendergebäudes mitgenommen hätten.

Hasrat ist Produzent und Moderator von politischen Sendungen, Hidschab Wirtschaftsreporter. Die Entführung ereignete sich einen Tag nach einer von Ariana ausgestrahlten Sendung, in der ein Gast in einer live übertragenen Debatte die Taliban kritisierte. Der Mitarbeiter von Ariana vermutete, dass die Entführer im Dienst der radikalislamischen Taliban stehen.

Der neu gegründete Journalistenverband Afghan Media Association beschuldigte die Taliban der Entführung. Auch Amnesty International rief die Machthaber dazu auf, die Reporter "bedingungslos und unverzüglich" freizulassen. Die willkürliche Verhaftung sei nicht zu rechtfertigen und stelle eine Bedrohung für das Recht auf freie Meinungsäußerung dar.

Vor der Eroberung Kabuls durch die Taliban galt Afghanistan in der Region als Land mit relativ großer Pressefreiheit. Seit dem Machtwechsel im August sind immer wieder Journalisten eingeschüchtert oder festgehalten worden. Manche berichteten nach ihren Freilassungen von Schlägen oder Folter. Dutzende Medienschaffende haben das Land verlassen.



Aus: "Mehrere Vermisste nach Demonstration für Frauenrechte" (1. Februar 2022)
Quelle: https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-02/afghanistan-taliban-kritiker-vermisst-verschwundene-journalisten

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Quote[...] [Wissen: Wie viele Frauen wegen Mordes verurteilt wurden: Im Schnitt sind hierzulande seit 2019 zwölf Frauen pro Jahr wegen vollendeten oder versuchten Mordes verurteilt worden.

Wie das Justizministerium am Dienstag mitteilte, sind in den Jahren 2019 bis 2021 von den Staatsanwaltschaften insgesamt 65 Frauen wegen Mordes angeklagt worden, wobei in der Statistik nicht differenziert wird, ob es bei der inkriminierten Tat beim Versuch geblieben war. 36 Frauen wurden im Sinn der Anklage rechtskräftig verurteilt – wie viele davon von Schwurgerichten wegen vollendeten Mordes schuldig erkannt wurden, lässt sich aufgrund der Datenlage aus der Verurteilungsstatistik nicht ablesen. Beim weit größeren Teil dürfte es sich jedenfalls um Verurteilungen wegen Mordversuchs gehandelt haben.

Zwei Frauen wurden in den vergangenen drei Jahren vom Vorwurf des – versuchten oder vollendeten – Mordes freigesprochen. In etlichen Fällen ergingen nicht anklagekonforme gerichtliche Erledigungen – die Angeklagten wurden am Ende etwa wegen Körperverletzung mit Todesfolge oder anderer minder schwerer Delikte verurteilt bzw. wurde ihnen Notwehr oder Notwehrüberschreitung zugebilligt. Nicht umfasst sind von der Statistik Fälle, bei denen eine erstinstanzliche, aber noch keine rechtskräftige Entscheidung vorliegt.

Bei Männern ist die Verurteilungsrate bei Mord deutlich höher. Zwischen 2019 und 2021 wurden laut Justizministerium 368 Männer wegen Mordes oder Mordversuchs vor Geschworene gestellt. 232 von ihnen wurden anklagekonform verurteilt, das sind im Schnitt mehr als 77 pro Jahr. 17 männliche Angeklagte wurden vom Vorwurf der versuchten bzw. vollendeten vorsätzlichen Tötung freigesprochen. (APA)

Gewalt an Frauen
Jede fünfte Frau in Österreich ist ab ihrem 15. Lebensjahr körperlicher und/oder sexueller Gewalt ausgesetzt, ergab eine Umfrage der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte. Monatlich werden in Österreich im Schnitt drei Frauen ermordet, zählt der Verein Autonome Frauenhäuser (AÖF). Die Täter stehen häufig in einem Beziehungs- oder Familienverhältnis zum Opfer und haben nicht gelernt, Konflikte gewaltfrei zu lösen.

Gewalt von Männern gegen Frauen gibt es in allen sozialen Schichten, Nationen, Familienverhältnissen und Berufsgruppen. Morde an Frauen werden auch als Femizide bezeichnet. Der Begriff soll ausdrücken, dass hinter diesen Morden oft keine individuellen, sondern gesamtgesellschaftliche Probleme wie etwa die Abwertung von Frauen und patriarchale Rollenbilder stehen.]

Es ist ein durch und durch ungewöhnlicher Fall, der sich am Wochenende in Villach zugetragen hat: Eine 37-jährige Frau gestand, eine 43-Jährige und deren fünfjährigen Sohn mit ihrem Auto niedergefahren und vorsätzlich getötet zu haben. Beim Vater des getöteten Kindes soll es sich um den Ex-Mann der mutmaßlichen Täterin handeln. In ihrer Vernehmung habe die Frau von Rache und Eifersucht gesprochen. Sie hatte sich nach der Tat selbst verletzt und muss noch immer im Krankenhaus behandelt werden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Mordverdachts.

Ungewöhnlich ist nicht nur die mutmaßliche Mordwaffe – das Auto –, sondern dass die Täterin weiblich ist und von Motivlagen spricht, die man sonst aus Fällen kennt, in denen Männer ihre (ehemaligen) Partnerinnen töten. In diesem Zusammenhang wird vor allem in den letzten Jahren der Begriff Femizid bemüht. Könnte man aber auch in diesem Fall von einem solchen sprechen?

"Generell können Femizide auch von weiblichen* Täter*innen begangen werden, wenn die Tötungen einen Geschlechtsbezug aufweisen, also in Verbindung stehen mit der Frauen zugeschriebenen minderwertigeren gesellschaftlichen Rolle", sagt Isabel Haider vom Institut für Strafrecht und Kriminologie. Bei bestimmten Manifestationsformen von Femiziden in Zusammenhang mit traditionellen Praktiken – etwa Mitgift-bezogene Femizide oder sogenannte Ehrenmorde – würden beispielsweise Frauen* die Handlungen durchführen oder sich an diesen beteiligen.

Allerdings sei es für die Verwendung des Begriffs wichtig, die gesellschaftlichen und politischen Umstände nicht außer Acht zu lassen. "Der Begriff Femizid beinhaltet eine politische Komponente, indem er auf systematische Gewalt als Mittel zur Aufrechterhaltung der Hierarchie und Ungleichstellung zwischen den Geschlechtern hinweist", sagt Haider, die derzeit Stipendiatin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ist. Die Geschlechtsbezogenheit von Gewalt gegen Frauen und Femiziden entstehe somit nicht in der Einzelfallbetrachtung anhand bestimmter Merkmale, sondern in der Masse ähnlicher Fälle. "Ein bloßer Vergleich eines Frauenmords durch einen Mann wegen Eifersucht mit einem Frauenmord durch eine Frau wegen Eifersucht würde die gesellschaftlichen und politischen Umstände, in denen sie passieren, ausblenden."

Gesellschaftliche Faktoren, damit sind etwa Geschlechterrollen, die Akzeptanz von Gewalt zur Lösung von Konflikten in Zusammenhang mit Männlichkeitsbildern oder ein ungleicher Zugang zu wirtschaftlichen, politischen und anderen einflussnehmenden Ressourcen gemeint. Diese Faktoren würden Haider zufolge die Entstehung und die Reaktion auf Gewalt beeinflussen. "Der Begriff Femizid bringt somit zum Ausdruck, dass die tödliche Gewalt an Frauen zu 90 Prozent durch Männer begangen wird und zu 80 Prozent durch einen Mann, der mit dem Opfer in einer Intimbeziehung war oder der Familie angehörte." Diese genauen Prozentwerte nennt Haider deswegen, weil sie Mordversuche an weiblichen Opfern auf ihre Geschlechtsbezogenheit untersuchte.

Bei der Betrachtung der Frage sei deswegen auch wichtig zu hinterfragen, wie auf Gewalt reagiert wird. Der enorme Unterschied, wie viel mehr Gewalt durch Männer im Vergleich zu anderen Geschlechtern begangen wird, werde "im Grunde einfach als normal hingenommen. Die Gewalt wird immer noch so behandelt, als würde sie lediglich aus einzelnen interpersonellen Konflikten entstehen, losgelöst vom gesellschaftlichen Kontext", sagt Haider.

Dass auch Frauen Morde begehen, ist klar. "Diese Tatsache ist weder zu leugnen noch herunterzuspielen." Aus den genannten Gründen mache es aber Sinn, innerhalb der Mordkriminalität verschiedene Kategorien zu benennen, schlägt die Expertin vor. Präzise Begriffsabgrenzungen seien wichtig für das Verständnis von Phänomenen, nicht um die Morde untereinander als gefährlicher oder wichtiger einzuordnen.

Es gebe zum Beispiel auch Frauenmorde durch Männer, wo es keinen Geschlechtsbezug gebe – zufällige Opfer im öffentlichen Raum. Es gebe Frauenmorde, die durch Frauen begangen werden. "Und es gibt Femizide als Begriff für eben eine Kategorie, wo die Geschlechtsbezüge durch die ausgeführten gesellschaftlichen und politischen Umstände eine Rolle spielen und die fast ausschließlich durch Männer begangen werden." (Lara Hagen, 2.2.2022)


Aus: "Anlässlich des mutmaßlichen Doppelmordes in Villach: Können auch Frauen Femizid begehen?" (2. Februar 2022)
Quelle: https://www.derstandard.at/story/2000133033361/anlaesslich-des-mutmasslichen-doppelmordes-in-villach-koennen-auch-frauen-femizid

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donaldsneffe

Mir tun die Opfer leid, mit tut der Vater leid, mir tun die Familien leid. Ob das jetzt ein Femizid war oder nicht, ist mir diesbezüglich vollkommend wurscht.
Wie wird sich der Vater jetzt fühlen, wenn in den Medien nun eine Diskussion über Begrifflichkeiten, die sowieso nur eine Minderheit verwendet, diskutiert und das Schicksal selbst in den Hintergrund rückt?


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V-creator

Eine Tragödie passiert und die Autorin hat nichts besseres zu tun, als drauf hinzuweisen, wie oft Frauen doch von Männern umgebracht werden. Ziemlich geschmacklos.


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plainJane

Danke für diese tiefen Einblicke in eine ganz spezielle Bubble, die sich dringendst mal mit der großen weiten Welt außerhalb ihrer selbst auseinandersetzen sollt.


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Esox Lucius

Faellt diesen Leuten in ihrer ideologischen Bubble ueberhaupt auf, wie skurril (um nicht zu sagen dumm) diese Argumentation mittlerweile geworden ist?


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Carl v. Grausewitz

Ein KIND wurde in diesem Fall "mitgetötet", aber die "Kriegerinnen des Feminismus 2.0" sind nur mit sich selbst beschäftigt...


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Ausgeflippter Lodenfreak

Das Problem an Femizid ist, dass der Begriff verwendet wird um bestimmte Motive (gesellschaftliche Struktur) zu unterstellen. Wenn man jetzt fragt, ob auch Frauen diese Motive haben können, ist man sofort bei der Frage, warum einfach bei jedem männlichen Täter diese Motive von vorne herein angenommen werden?

Das Problem hier ist die Indentitätspolitik, die streng nach Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung, Hautfarbe, usw. in Opfer und Täter teilt und da nur ganz einfache direkte Diskriminierungsstrukturen und -Zusammenhänge akzeptiert. Wer dieses Modell in Frage stellt, differenziert oder hinterfragt ist ein Feind weil "Teil des Problems".


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Quote[...] Drei Frauen sind gestorben. Drei Frauen sind tot, weil in Polen seit einem Jahr ein De-facto-Abtreibungsverbot gilt, sagen die Aktivistinnen der Gruppe Ciocia Wienia, der "Tante Wienia". Mindestens. Denn oft gehen die Familien der Toten nicht an die Öffentlichkeit, erzählen die "Tanten" im Gespräch mit dem STANDARD.

Im Juni und September des Vorjahres bzw. erst vor einer Woche starben drei Schwangere in Polen, weil ihnen ein medizinischer Eingriff verwehrt wurde. Eine Sepsis, wahrscheinlich ausgelöst durch die toten Föten im Uterus, soll ihr Todesurteil gewesen sein. In einem Fall haben Fachleute nun angegeben, dass die Frau mit einem positiven Corona-Test eingeliefert wurde und die Schwangerschaft nicht früher hätte abgebrochen werden können. Die Staatsanwaltschaft in Katowice ermittelt aber noch wegen eines möglichen Fehlers des Krankenhauspersonals.

Prinzipiell besagt das restriktive Abtreibungsgesetz in Polen, dass ein Abort nur durchgeführt werden darf, wenn die Frau durch eine Vergewaltigung oder Inzest schwanger geworden ist oder wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist. Den Ärzten ist die Definition von Letzterem aber zu unsicher. Deshalb lassen sie es oft auch darauf ankommen.

Die Aktivistinnen von Ciocia Wienia helfen insbesondere Polinnen zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen im Ausland. Und wollen anonym bleiben, um ihr Angebot aufrechterhalten zu können. Rund drei bis fünf Betroffene kommen wöchentlich nach Wien, um abtreiben zu lassen. Alle zwei bis vier Wochen entbindet eine Person aus Polen im Rahmen der anonymen Geburt in der österreichischen Hauptstadt.

Daran hat auch die Covid-Pandemie nichts geändert, erzählen die Aktivistinnen. Es sei nur teurer geworden, weil ein PCR-Test in Polen zwischen 70 und 100 Euro koste und die Spendengelder immer weniger werden.

Durch das strenge Gesetz würden noch mehr Frauen Hilfe suchen, erzählen die Vertreterinnen der Ciocia Wienia: "Waren es früher Personen mit einer ungewollten Schwangerschaft, melden sich nun auch solche, die eigentlich eine gewollte Schwangerschaft haben."

Denn indem das Verfassungsgericht die Rechtslage geändert und eine Abtreibung auch im Fall irreversibler Schädigungen des Kindes untersagt hat, haben die Betroffenen beim ersten Anzeichen eines solchen Schadens Angst: "Sie wollen dann nicht mehr zu viel Zeit verlieren, denn in Österreich können sie meist nur bis zur 14. Woche abtreiben. Oft verzichten sie auf weitere Untersuchungen", erzählen die Aktivistinnen.

Doch nicht alle Betroffenen, die Hilfe benötigen, müssen dafür ins Ausland fahren. Oft unterstützen die Wiener "Tanten" die Polinnen auch in ihrem Heimatland und helfen ihnen, an Abtreibungspillen zu gelangen. "Wir betreuen sie dann oft noch per Mail oder am Telefon, um sie nicht alleinzulassen", sagt eine Aktivistin. Doch diese Hilfe könnte bald ein Ende nehmen.

Denn Abtreibungsgegnerinnen und -gegner lobbyieren dafür, dass die Einnahme der Medikamente in Polen illegal wird. Noch können die Tabletten im Netz und über Hilfsnetzwerke organisiert und zu Hause eingenommen werden. Geht es nach ihnen, würden Frauen, die selbst abtreiben, aber strafrechtlich verfolgt. Die radikalen Aktivistinnen und Aktivisten unterstützten gemeinsam mit der katholischen Kirche Ende des Vorjahres einen Gesetzesentwurf, dem gemäß Abtreibungen wie Mord verfolgt werden könnten. Strafen zwischen fünf und 25 Jahren Haft wären möglich gewesen. Der Entwurf wurde im Parlament abgelehnt, doch der Kampf der Pro-Life-Bewegung geht weiter.

Ein Register, in das jede Schwangerschaft eingetragen werden muss, könnte noch immer eingeführt werden. "Oft wechseln betroffene Personen jetzt schon nach einer Abtreibung im Ausland den Gynäkologen, weil sie Angst haben, Probleme zu bekommen", sagt eine Aktivistin der Ciocia Wienia. Mit Einführung des Registers würden sich noch weniger zu Untersuchungen trauen: "Es gibt endlose Möglichkeiten, wie die Situation noch schlimmer werden könnte", sagt eine der "Tanten".

Doch die Helferinnen im Ausland geben die Hoffnung nicht auf: "Wir müssen es schaffen, diese Gesetze zu ändern." Laut Umfragen werden die restriktiven Abtreibungsgesetze nur von einer Minderheit in der Bevölkerung unterstützt. Drei Viertel der Polinnen und Polen wollen eine gelockerte Rechtslage, und nur acht Prozent unterstützen Strafen für die Mütter. (Bianca Blei, 3.2.2022)



Aus: "Polnische Frauen holen sich Hilfe für Abtreibungen in Österreich" Bianca Blei (3. Februar 2022)
Quelle: https://www.derstandard.at/story/2000132921931/polnische-frauen-holen-sich-hilfe-fuer-abtreibungen-in-oesterreich

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Nestor2

Rechte und Grundrechte
Das Recht auf Leben gilt auch für das Kind im Mutterleib


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KelAdo

Also soll man in Kauf nehmen, dass die Schwangere stirbt? So ist das nämlich in Polen passiert, weil man das Recht des Kindes im Mutterleib über das Recht der Mutter gestellt hat.
Finden Sie das in Ordnung?


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obnoxious

traurig und wütend

Ich bin wirklich traurig und wütend, wenn ich sehe, was in Polen passiert. Ein Land, dem in seiner Geschichte übel mitgespielt wurde und jetzt, nachdem es eigentlich noch gar nicht so lange "frei" ist, zerstört es sich selbst von innen, indem es sich von einer stark religiösen Minderheit und machtgeilen PolitikerInnen schikanieren lässt. Frauen leben in dem Wissen, dass ihnen ihr Leben gar nicht selbst gehört. Unfassbar.


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Wieauchnimmer

... ist das staatlicher Femizid?


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retrogott

ja


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nori

ganz einfach religiöser Fundamentalismus
Es gibt eine große Zahl an Menschen in Polen, die einen ultrakonservativen Katholizismus befürworten. Außerdem gilt die katholische Kirche als moralische Instanz. Wenn jetzt die Amtsträger der Kirche gegen die Geburtenkontrolle und besonders gegen Schwangerschaftsabbrüche agitieren, hat das einen großen Effekt.

So viel Einfluss einer Religion ist zwar mittelalterlich und zurückgeblieben, aber es ist leider so.

Und zu erwarten, dass es hier Bedauern wegen der Toten gibt, ist ein großer Irrtum. Wenn eine dieser Frauen stirbt war es eben Gottes Wille. ...


Quote
beebeebee

Katholische Kirche. Wenn ich das nur höre. Die Moralinstanz mit den ewiggestrigen Werten. Kotz!


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Besoffene Kapuzinerin

"Drei Viertel der Polinnen und Polen wollen eine gelockert Gesetzgebung und nur 8% unterstützen Strafen für die Mutter."

Nicht nur deswegen bin ich optimistisch, dass sich die polnische Gesellschaft innerhalb der nächsten 10 Jahre von der konservativ-katholischen Linie abwenden wird. Die junge, gebildete, städtische Bevölkerung wird immer mehr.

Fundamentalismus fällt nicht vom Himmel!


Quote
SchaudoliggaleichimRinnsoi

"unterstützten gemeinsam mit der katholischen Kirche Ende des Vorjahres einen Gesetzesentwurf, dem gemäß Abtreibungen wie Mord verfolgt werden könnten."

Ausgerechnet die Kirche, deren Priester nicht selten für ungewollte Schwangerschaften gesorgt haben. ...


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ja jestem

Tatsächlich verlassen immer mehr Menschen in Polen die Kirche. Und es werden immer weniger Kinder getauft. Nur so entkommt man dem Religionsunterricht, der mehr Stunden pro Woche hat als Sport oder eine Fremdsprache.


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Hittrach

So wird ein ganzes Land von einigen religiösen Fanatikern in Geiselhaft genommen. Wenn man glaubt, sowas wäre nur in anderen Kulturkreisen möglich, wird man hier eines Besseren belehrt.
Und es möge eine Warnung sein: sowas kann verdammt schnell gehen.


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Micha Do

Das kommt von zu viel Einfluß der Kirche auf den Staat.


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Pierin Vincenz (* 11. Mai 1956 in Chur) ist ein Schweizer Bankmanager. Von 1999 bis 2015 war er Vorsitzender der Geschäftsleitung der Raiffeisen Schweiz. ... Am 28. Februar 2018 eröffnete die Zürcher Staatsanwaltschaft gegen mehrere Personen eine Strafuntersuchung wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung, und Vincenz wurde in Untersuchungshaft genommen. Nachdem die Raiffeisenbank durch die Zürcher Justiz über das Strafverfahren informiert worden war, reichte sie ebenfalls eine Strafanzeige gegen ihren ehemaligen Chef ein. ...
https://de.wikipedia.org/wiki/Pierin_Vincenz

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Quote[...] Pierin Vincenz und Beat Stocker waren für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Für sie gilt wie für alle Beschuldigten die Unschuldsvermutung. ...


Aus: "U-Haft traf Pierin Vincenz völlig unerwartet - Die brisantesten Aussagen der Abhörprotokolle" (06.02.2022)
Quelle: https://www.blick.ch/wirtschaft/u-haft-traf-pierin-vincenz-voellig-unerwartet-die-brisantesten-aussagen-der-abhoerprotokolle-id17210267.html

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Quote[...] Ungetreue Geschäftsbesorgung, gewerbsmässiger Betrug, Urkundenfälschung und passive Bestechung. Die Bestürzung darüber ist gross, dass diese Anklagen ausgerechnet den charmanten Pierin Vincenz treffen, der so anders schien als die arroganten Banker vom Paradeplatz. Er war langjähriger Chef der Raiffeisen-Gruppe und beeindruckte viele mit seiner steilen Karriere. Er baute die kleine Raiffeisenbank zur drittgrössten Bank in der Schweiz auf.

Letzte Woche begann der Prozess gegen Vincenz und sechs weitere Mitangeklagte vor dem Zürcher Bezirksgericht. Im Prozess geht es um womöglich unrechtmässige Gewinne im Umfang von rund 25 Millionen Franken und fragwürdige Spesenabrechnungen über fast 600 000 Franken. Besonders zu reden gibt, dass etwa ein Drittel dieser Spesen für Champagner, Cabaretbesuche und Stripperinnen in Nachtclubs ausgegeben wurde. Die konkreten Verfehlungen der Person mögen spektakulär sein. Doch im Grunde geht es um die Grundstrukturen der Finanzwelt sowie der Gesellschaft insgesamt.

Worum wird bei diesem Konflikt eigentlich gestritten? Was erregt so viel Aufmerksamkeit? Aufregende Sexskandale? Der öffentliche Vertrauensbruch? Der Graubereich zwischen Erlaubtem und Unerlaubtem? All dies trifft zu, denn immer geht es um Grenzen und deren Überschreitungen. Diese zeichnen die Struktur bürgerlicher Männlichkeit als auch die bürgerliche Gesellschaft insgesamt aus.

Zur Gesellschaft gehört seit der bürgerlichen Revolution Ende des 18. Jahrhunderts eine Trennung zwischen Ökonomie, Staat und Privatsphäre. Erstere gelten als männliche Bereiche, Letztere als weiblich. Dabei kommt es auch zu Auseinandersetzungen zwischen den männlichen Sphären. Vater Staat und der Unternehmer stehen in einem ständigen Konkurrenzkampf. Die raffinierte Suche nach Schlupflöchern ist das Erfolgsrezept des Unternehmers für die eigene Karriere. Hingegen versucht der Gesetzgeber, mit disziplinierendem Appell oder strafender Hand mal mehr, mal weniger die Schlupflöcher zu stopfen.

Ganz grundsätzlich wird darüber gestritten, ob die Wirtschaft, die Politik oder die Privatsphäre der Ort der Freiheit ist.* Gegenüber beiden männlichen Sphären ist die weiblich und familial konnotierte Privatsphäre abgewertet. Gemeinsam haben die Privatwirtschaft und die Privatsphäre, dass sie nicht direkt unter der Leitung des Staates stehen, gleichzeitig jedoch nur innerhalb der Gesetze und der Vertragsstrukturen des Staates bestehen können (zum Beispiel durch Arbeits- oder Eheverträge).

Die verschiedenen Grenzkonflikte, um die es im Raiffeisen-Prozess geht, hängen in der bürgerlichen, insbesondere unternehmerischen Männlichkeit zusammen. Erfolgreich und anerkannt ist, wer «jemand» wird. Zu «jemandem» wird «Mann», indem man Karriere macht, in der Unternehmenshierarchie möglichst weit aufsteigt und über Status, Geld und Macht verfügt.

Der französische Soziologie Pierre Bourdieu sprach darum von der «libido dominandi», dem Begehren, zu beherrschen. Dieses Begehren war für ihn ein zentrales Element männlicher Herrschaft. Erst das erfolgreich durchgesetzte Bedürfnis, Herrschaft und Kontrolle über andere auszuüben und den eigenen Willen auch in anderen umzusetzen, führt dazu, dass andere eben beherrscht und dem Willen einiger unterworfen werden. Die (Männer-)Welt sähe anders aus, wenn nicht die eigenen Normen und Bedürfnisse gesetzt, sondern bestmögliche Arrangements im Sinne aller angestrebt würden.

Doch Anerkennung von Männern funktioniert oft über Macht, über «Anerkennung der Macht als das Prinzip aller Beziehungen», wie es die Vertreter der Kritischen Theorie Max Horkheimer und Theodor Adorno formulierten. Die verschiedenen Grenzüberschreitungen sind in diesem Streben nach Macht angelegt. «The sky is your limit», lautet das Erfolgsrezept.

Das Machtstreben und die Grenzüberschreitungen betreffen nicht nur die Wirtschaft und das Recht. Auch in den Beziehungen zu Frauen, zur Familie oder in anderen privaten Beziehungen wird dieses Prinzip gelebt. Die Verfügung über den weiblichen Körper zur Erfüllung von Lust und das «Recht», Frauen im öffentlichen Raum, finanziell und in Liebesbeziehungen «in ihre Schranken zu weisen», sind von Beginn an zentrale Elemente dieser Gesellschaft. Und sie sind eng verbunden mit bürgerlichen Männlichkeitsvorstellungen.

Zwar hat sich im Vergleich zur Hochblüte der bürgerlichen Gesellschaft einiges geändert: Die Geschlechtsvormundschaft ist mittlerweile aufgehoben, Frauen dürfen über ihr Vermögen und ihre Einkünfte verfügen und wählen. Auch ist die Vergewaltigung in der Ehe – zwar erst, aber immerhin – seit 1992 strafbar und seit 2004 ein Offizialdelikt. Doch die Abwertung von Weiblichkeit und von Eigenschaften, die mit Weiblichkeit verbunden werden, wie Hilfsbereitschaft, Sorge, Empathie oder Mitgefühl besteht fort und führt zu anhaltender tatsächlicher Ungleichheit zwischen den Geschlechtern.

Die Abwertung dieser Eigenschaften ermöglicht erst die exorbitanten Höhenflüge vieler Businessmänner, die auf Verantwortungs- und Sorglosigkeit gegenüber anderen beruhen. Auch der Besuch von Striplokalen, die Liebschaften und das Hintanstellen der Bedürfnisse der Familie sind Teil dieses männlichen Machtstrebens. In diesen Punkten ist Vincenz nicht so unkonventionell, wie er oft dargestellt wird, sondern entspricht ganz konventionell bürgerlichen Männlichkeitsvorstellungen des Unternehmers.

Der jetzige Finanzskandal lässt erkennen, wie Männlichkeit mit dem Streben nach Macht sowie mit Korruption und Sexismus zusammenhängt. Auch werden in der Debatte um den Prozess die Konflikthaftigkeit und die Fragilität der bürgerlichen Sphärentrennung deutlich. Erleben wir in diesem Prozess eine Stärkung der Justiz oder eher ein verzweifeltes Aufbäumen gegen die Macht der Finanzbranche? Denn die Brüchigkeit des bürgerlichen Arrangements ist vielleicht auch Effekt seiner Zersetzung durch multinationale Akteure, die nationale Gesetze umgehen. Auch sie erweitern ihren Handlungsspielraum, indem sie Schlupflöcher nutzen, pflegen und gezielt schaffen.

Dies wiederum schränkt die regulatorische Arbeit der Justiz stark ein. Nationalstaaten müssten koordiniert und solidarisch neue Entscheidungsprozesse mit globaler Tragweite entwickeln. Die Brüchigkeit kann dabei eine Chance sein, denn sie könnte einen Wandel eröffnen hin zu demokratischeren globalen Formen des Zusammenlebens mit mehr gemeinsamer Selbstbestimmung über die Sphärentrennung hinweg. Gelingen Absprachen auf globaler Ebene jedoch nicht, um demokratische Strukturen und Menschenrechte zu sichern, besteht die Gefahr, die bürgerliche Sphärentrennung nicht im emanzipatorischen Sinn zu überwinden, sondern neue globale autoritäre Strukturen zu begünstigen.

Anika Thym promoviert in Geschlechterforschung an der Universität Basel zu kritischen (Selbst-)Reflexionen von Männern aus Führungspositionen in der Finanzbranche und hat dazu über zwanzig Interviews mit Führungskräften aus international operierenden Schweizer Finanzinstituten geführt.

* Korrigendum vom 4. Februar 2022: In der Printversion sowie in der alten Onlineversion wurde die Privatsphäre nicht erwähnt.



Aus: "Raiffeisen-Prozess - Entgrenzte Männlichkeit" Anika Thym (Nr. 05/2022 vom 03.02.2022)
Quelle: https://www.woz.ch/2205/raiffeisen-prozess/entgrenzte-maennlichkeit

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Quote[...] Berlin – Der Hardcore-Porno "Deep Throat" – größter Skandalfilm und Kassenschlager des Jahres 1972 – beschäftigt noch heute Cineasten wie Geschichts- und Sexualwissenschaft. Kurz vor dem 50. Geburtstag des Films erläutert der Kultursender Arte, warum dieser Streifen auch 2022 als wichtig gilt. Der Dokumentarfilm von Agnès Poirier ist am Mittwoch (22.05 Uhr) zu sehen.

Kann man sich das heute noch vorstellen? Will man es sich überhaupt heute noch vorstellen? Volle Kinosäle, meist mit eher männlichem Publikum, viele aus dem besten Mittelstand. Und vorne auf der Leinwand ein Mann mit Arztkittel und Schnauzbart, der erschrocken eine absurde Diagnose stellt: "Linda! Ihre Klitoris sitzt tief unten in der Kehle." Und der prompt Oralsex mit seiner beseelten Patientin treibt. So mancher Zuschauer reagierte bei den sehr expliziten Szenen geschockt.

US-Historiker Whitney Strub sieht es im sehenswerten Dokumentarfilm von Agnès Poirier so: "Obwohl "Deep Throat" in vielerlei Hinsicht albern ist, ist er ein seriöser Film über Sexualität. Zu einer Zeit, als Amerika versuchte, herauszufinden, was sexuelle Revolution ist und was sie für den Alltag bedeutete." Die Produktion, die von dem filmbegeisterten Damenfriseur Gerard Damiano gedreht und von der Mafia bezahlt wurde, hat laut Strub nämlich einen genialen Dreh: Indem sie das weibliche Lustzentrum gaga-artig in den Hals versetzte, machte sie die Klitoris überhaupt erstmals zum Thema.

"In den 70ern legte kaum jemand Wert auf den Orgasmus der Frau. Nein, das war völlig unwichtig", erinnert sich Sexfilm-Darstellerin Annie Sprinkle. "Doch genau das ist die Geschichte dieses Films." Regisseur Damiano hatte sich beim Frisieren jahrelang Kundinnenkummer angehört.

Hauptdarstellerin Linda Lovelace (1949-2002) stolperte ins seltsame Projekt inmitten von Jahren eines grausigen Ehe-Martyriums. Ihr Mann, der frühere Nachtclubbesitzer Chuck Traynor (1937-2002), war zugleich ihr Zuhälter und verkaufte seine Frau immer wieder für billigste Pornoproduktionen. Bei manchen besonders widerlichen Drehs habe er sie sogar mit dem Revolver bedroht, schrieb sie später in ihrer Autobiografie "Ich packe aus". Lovelace hatte solche Abgründe erlebt, dass sie das hastige "Deep Throat"-Projekt in Florida als Aufstieg wahrnahm.

Und sie legte enormes Gefühl in die wenigen dürftigen Dialoge. Linda beklagt sich in dem Film bei ihrer Freundin am Pool sitzend: "Sex sollte mehr sein als ein bisschen Kribbeln. Es sollten Glocken läuten, Dämme brechen, Bomben explodieren, irgendwas halt."

Porno-Regisseurin Paulita Pappel hat in dem Sexfilm viel gelacht, war aber über eine Szene doch sehr erstaunt: "In dem Moment des Orgasmus, wo sie endlich mal kommt, sehen wir Bilder von Glocken, Feuerwerk und so weiter. Das ist von der filmischen Perspektive her gesehen interessant. Denn es ist eigentlich nicht das, was der Pornokonsument sehen will." Pappel sieht aber auch andere bemerkenswerte Aspekte an dem Film. "Man könnte es auch aus einer anderen Perspektive sehen. Oralsex ist eine Praxis, wo zum Beispiel eine Frau nicht schwanger werden kann. Und somit hat es auch emanzipatorisches Potenzial."

Dieser Sichtweise mag sich nicht jeder anschließen. In den frühen 1970ern lösten alle diese beabsichtigten oder unbeabsichtigten Botschaften des Film aber Riesendebatten aus. In den USA hatte die Zensur gerade ihren Schrecken verloren. Hatten die obersten Gerichte zehn Jahre zuvor noch Klassiker aus dem 19. Jahrhundert als obszön gebannt, hatten sie inzwischen nach immer neuen Prozessen resigniert. Und oft den Bürgern überlassen, was man obszön finden kann. In dieser Situation stieg die 23-jährige Lovelace zum ersten Pornostar auf. Sie fand sich unversehens als Ikone der sexuellen Revolution wieder. (APA, dpa, 21.2.2022)

Deep Throat – Als der Porno salonfähig wurde, Arte, 23.2.2022, 22.05 Uhr


Aus: "50 Jahre "Deep Throat": Arte zeigt Doku über Skandalfilm von 1972" (21. Februar 2022)
Quelle: https://www.derstandard.at/story/2000133526410/50-jahre-deep-throat-arte-zeigt-doku-ueber-skandalfilm-von

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Quote[...] Viele Jahre nach der Scheidung von ihrem ersten Ehemann Chuck Traynor im Jahre 1973 erklärte Lovelace, er habe sie mit Waffengewalt zur Tätigkeit als Pornodarstellerin gezwungen. 1980 schrieb sie in ihrer Autobiografie Ordeal, die Beziehung sei von Gewalt, Vergewaltigungen, Zwangsprostitution und den Erfordernissen ihres Berufes als Pornodarstellerin geprägt gewesen.[5] Im Widerspruch dazu steht die Aussage des Pornodarstellers Ron Jeremy, der angab, dass diese Anschuldigungen nicht der Wahrheit entsprächen; allerdings wird Jeremy in der Besetzungsliste des Films nicht genannt.[6] Jeremy wurde im Jahr 2020 selbst wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung in 20 Fällen angeklagt. Auch Lovelaces Filmpartner, Harry Reems, widersprach der Darstellung von Lovelace vom Filmset. In einem Interview sagte er, dass Traynor zwar ein ,,A-hole" war, ,,der nicht zu früh gestorben sei", Linda während der Produktion von Deep Throat allerdings niemals körperlich misshandelt worden sei.[7]

Lovelace sagte vor einem Ausschuss des US-Kongresses, der sich mit Pornografie befasste, aus und hielt zahlreiche Vorträge an Hochschulen. Dabei setzte sie sich stets kritisch mit den demütigenden und ausbeuterischen Praktiken in der Pornoindustrie auseinander.[8][9]

Darwin Porter, Drehbuchautor eines Films über Linda Lovelace, behauptet, dass sie von der Frauenbewegung ausgenutzt worden sei. Dazu gibt es jedoch keinerlei Stellungnahme von Lovelace persönlich.[10]

In den 1990er Jahren wirkte sie bei Softporno-Aufnahmen mit. Wie im Bonusmaterial des Films Making of Deepthroat dargestellt, behauptete Lovelace, stolz zu sein, dass sie auch in ihren Fünfzigern immer noch ansehnlich und für Erotikaufnahmen geeignet sei. ...

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[5] EMMA: Outside Deep Throat, Sept./Okt. 5/2005
[6] Besetzungsliste von Deep Throat
[7] Vince Horiuchi: Harry Reems, former porn star, talks about Linda Lovelace. San Jose Mercury News, 22. Januar 2013; abgerufen am 31. Mai 2015.
[8] "Der zärtlichste Porno der Welt" zeit.de vom 17. Februar 2013
[9] "Abused by the porn industry AND her feminist saviours: How Deep Throat star Linda Lovelace's tragic life was a very modern morality tale", dailymail.co.uk vom 26. März 2012
[10] "Linda Lovelace: Inside the life of the 'Deep Throat' star", http://edition.cnn.com/ vom 26. August 2013

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Quelle: Linda Lovelace
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Datum des Abrufs: 21. Februar 2022, 11:15 UTC