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Yanis Varoufakis @yanisvaroufakis

Lest we forget: 20yrs after illegal Iraq invasion & its 1 million deaths.

No instigator tried, ever, in any court of law (national or international)
No restitution for the victims

BUT

Chelsea Manning jailed for 7yrs for exposing them
Julian Assange slowly killed in Belmarsh


11:43 vorm. · 22. März 2023



https://twitter.com/yanisvaroufakis/status/1638491472642158592

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[...]

Produkt   Kurkuma-Gewürz
Hersteller   Abido
Betroffenes Sortiment   50 g Beutel
Chargen-Nummer   2-4-21/5372
Mindeshaltbarkeitsdatum   02.04.2024

Laut lebensmittelwarnung.de, dem Verbraucher- und Ratgeber-Portal der Bundesbehörde, wurden in den Kurkuma-Päckchen Rückstände von Ethylenoxid nachgewiesen. Dabei handelt es sich um ein farbloses Mittel, das in einigen Ländern zur Schädlingsbekämpfung bei Landwirtschaft eingesetzt wird. In der EU ist der Stoff allerdings seit 1991 verboten. In Deutschland ist die Anwendung sogar seit 1981 untersagt, wie die Verbraucherzentrale informiert.

Ethylenoxid wird als Desinfektionsmittel gegen Pilze und Bakterien angewandt, in erhöhten Mengen kann es allerdings gesundheitsgefährdend für den Menschen sein. Im schlimmsten Fall kann der Stoff das Erbgut verändern und Krebs erzeugen, warnt die Verbraucherzentrale Hamburg.

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit lässt daher aus Sicherheitsgründen das Produkt des Herstellers „Abido“ zurückrufen. Betroffen vom Rückruf sind die 50-Gramm-Beutel mit der Chargennummer „2-4-21/5372“ und Haltbarkeit bis 02.04.2024.  „Kunden, die das entsprechende Produkt gekauft haben, können dieses gegen Erstattung des Kaufpreises auch ohne Vorlage des Kassenbons in ihrer Einkaufsstätte zurückgeben“, heißt es bei lebensmittelwarnung.de.

Dass Produkte aufgrund von fehlerhafter Herstellung oder Gesundheitsbedenken zurückgerufen werden, passiert immer wieder in Deutschland.

...


Aus: "Nächster Gewürz-Rückruf: Bundesamt warnt – Gefährlicher Giftstoff entdeckt" Romina Kunze (23.03.2023)
Quelle: https://www.fr.de/verbraucher/rueckruf-warnung-naechstes-gewuerz-bundesamt-supermarkt-gefaehrlicher-giftstoff-entdeckt-92163350.html

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Hans-Joachim Elflein

Anhänger von Glyphosat konsumieren bestimmt auch gerne Ethylenoxid.


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[...] Drei Jahre nach Beginn des ersten Corona-Lockdowns in Großbritannien sieht ein Experte große Versäumnisse der britischen Regierung in der anfänglichen Reaktion auf das Virus.

„Die unzureichende Reaktion auf die Pandemie zu Beginn hat dazu geführt, dass Großbritannien im Sommer 2020 im internationalen Vergleich eine der höchsten Raten an Übersterblichkeit hatte“, sagte Azeem Majeed, Experte für öffentliche Gesundheit am Imperial College London, der Deutschen Presse-Agentur. Durch die schnellen und konsequenten Impfungen habe sich dies jedoch im Laufe der Jahre verbessert.

Am 23. März 2020 begann in Großbritannien der erste Corona-Lockdown, nachdem der damalige Premierminister Boris Johnson zuvor noch kurzzeitig den Plan verfolgt hatte, das Virus durch die Bevölkerung rauschen zu lassen und damit eine Herdenimmunität zu erreichen – ohne Rücksicht auf die zu erwartenden hohen menschlichen Verluste.

Seit Beginn der Pandemie sind in Großbritannien mehr als 220.000 Menschen gestorben, bei denen Covid-19 als Ursache auf dem Totenschein vermerkt ist. Damit gehört das Land zu den am schwersten von dem Virus getroffenen Ländern in Europa.

Der 23. März wird als Gedenktag an die Opfer der Pandemie begangen. Die britische Hilfsorganisation Covid Aid sammelt auf ihrer Internetseite Veranstaltungen und Hilfsangebote für Trauernde. Schulen und andere Organisationen sind eingeladen, Momente der Erinnerung und Reflexion zu schaffen.

Dass die britische Regierung Corona weitgehend abgehakt habe, baue auf der vergleichsweise guten Immunisierung der Bevölkerung auf, sagte Experte Majeed.

Allerdings werde das Pandemiegeschehen auch weniger engmaschig überwacht. „Das Risiko einer schwereren Welle bleibt aber bestehen“, so Majeed – etwa durch gefährlichere Varianten oder eine abnehmende Immunität der Gesellschaft. (dpa)


Aus: "„Unzureichende Reaktion“: Experte attestiert britischer Regierung Versagen zu Beginn der Corona-Pandemie" (23.03.2023)
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/internationales/unzureichende-reaktion-experte-attestiert-britischer-regierung-versagen-zu-beginn-der-corona-pandemie-9547235.html
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Erweiterter Machtdiskurs (Politik) / [SPD (Politik)... ]
« Last post by Link on March 23, 2023, 10:57:02 AM »
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[...] Grönemeyer: Das Thema Armut beschäftigt mich ungemein. Warum kommt es ausgerechnet in reichen Gesellschaften zu so viel Armut? Darin steckt die größte Sprengkraft für unsere Gesellschaft. In einer reichen Gesellschaft wie der unseren muss jeder Mensch in der Lage sein, seinen Unterhalt selber finanziell bestreiten zu können. Das ist auch machbar. Nur fünf Prozent der von Armut in Deutschland Betroffenen haben keine Arbeit. 25 Prozent arbeiten, 70 Prozent sind im Ruhestand oder erwerbsunfähig. Die Armen haben keine Lobby, offenbar ist das nicht mehr schick oder Instagram genug. Ich bin ein Kind aus dem Ruhrgebiet: Es gab in den 1960ern, frühen 1970ern eine Zeit, als diese Form des solidarischen Miteinanders ihre sozialdemokratische Hochzeit hatte. Dieses Gefühl für Gemeinschaft, für das Miteinander ging irgendwann verloren, das muss wieder her.

...


Aus: "Herbert Grönemeyer: "Armut besitzt die größte Sprengkraft"" (Ronald Pohl, 23. März 2023)
Quelle: https://www.derstandard.at/story/2000144788015/herbert-groenemeyerarmut-besitzt-die-groesste-sprengkraft
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Erweiterte Gehirn Erkundschaftungen / [Zum Rausch / Rauschmittel (Notizen) ... ]
« Last post by Link on March 22, 2023, 12:27:59 PM »
"Was der Hauptinhaltsstoff der Modedroge Ayahuasca mit dem Gehirn anstellt" Klaus Taschwer (22. März 2023)
Eine neue Studie liefert die detailliertesten Bilder des Gehirns unter Einfluss von Dimethyltryptamin, das auch therapeutisch eingesetzt werden könnte ... Der wichtigste psychotrope Wirkstoff des Gebräus ist Dimethyltryptamin (DMT), der in Psychotria viridis vorkommt, einem Kaffeestrauchgewächs, dessen Blätter zerkleinert und zu Ayahuasca verkocht werden – und das seit zumindest 1.000 Jahren, wie Forscher vor ein paar Jahren dokumentieren konnten. Was aber passiert im Gehirn der Menschen, die dieses hochpotente Halluzinogen konsumieren? Das hat ein Team am Imperial College London (ICL) untersucht – und dabei die bisher genauesten Scans von menschlichen Gehirnen unter Drogeneinfluss erstellt. ... Die Aufzeichnungen zeigen, wie die normale hierarchische Organisation des Gehirns zusammenbricht, die elektrische Aktivität der Neuronen anarchisch wird und die Konnektivität zwischen den Regionen ansteigt. Das betrifft insbesondere die Grenzen zwischen jenen Hirnregionen, die für "höhere" Funktionen wie die Vorstellungskraft zuständig sind, die sich in der Menschwerdung erst relativ spät ausbildeten. "Je intensiver die Erfahrung war, desto stärker waren diese Hirnregionen miteinander verbunden", sagt Timmermann. ...
https://www.derstandard.at/story/2000144726517/was-der-hauptinhaltsstoff-der-modedroge-ayahuasca-mit-dem-gehirn-anstellt

https://www.pnas.org/doi/full/10.1073/pnas.2218949120
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Erweiterte Gehirn Erkundschaftungen / [Zum Rausch / Rauschmittel (Notizen) ... ]
« Last post by Link on March 22, 2023, 10:43:54 AM »
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[...] Wer in den vergangenen Monaten rund um den Leopoldplatz in Berlin-Wedding unterwegs war, hat viel Elend gesehen. Junkies in desolatem Zustand, die öffentlich in ausuferndem Maße harte Drogen konsumieren – und ihre Utensilien oft einfach zurücklassen.

Neue Zahlen aus einem Bericht der Suchthilfekoordinatorin des Bezirks Mitte, die dem Tagesspiegel vorliegen, zeigen das ganze Ausmaß des Problems: Mehr als 30.000 benutzte Spritzen fielen rund um den Leopoldplatz im Jahr 2022 an. Im Durchschnitt sind es 85 pro Tag.

Immerhin 9120 der Spritzen warfen die Nutzer in die dafür vorgesehenen Sammeleimer. Den deutlich größeren Teil, knapp 22.000 Stück, hinterließen die Konsumenten irgendwo im öffentlichen Raum, in den angrenzenden Grünanlagen am Nazarethkirchplatz, rund um das Rathaus Wedding, in den Nachbarstraßen oder im U-Bahnhof Leopoldplatz. Mitarbeiter vom Drogenhilfeverein „Fixpunkt“ sammelten sie später ein.

Die Lage am Leopoldplatz ist auch für Berliner Verhältnisse extrem. Doch in der ganzen Stadt breitet sich das Problem mit öffentlichem Drogenkonsum und seinen Folgen weiter aus. Ein Thema, dem sich auch die künftige Koalition stärker widmen will.

„Natürlich ist es schlimmer geworden, nicht nur hier, einfach überall“, sagt eine Frau. Sie bietet an einem Stand auf dem Markt am Leopoldplatz Schmuck und Uhren an. Fast empört reagiert die Verkäuferin, angesprochen auf die ausufernde Drogenproblematik in der Gegend. „Ich würde das gar nicht auf den Leo begrenzen, schauen sie sich die U-Bahnstationen an. Osloer Straße, Franz-Neumann-Platz, ich könnte ewig weitermachen“. Wenn sie von Suchtkranken angesprochen wird, dreht sie die Musik auf ihren Ohren lauter, erzählt sie, bevor sie sich neuer Kundschaft widmet.

Dutzende Meter weiter wird das ganze Ausmaß des Problems deutlich: Bis zu 30 Personen sind hier an einem Dienstagmittag gegen 12 Uhr an der Schulstraße versammelt. Alufolie wird weitergereicht. Rund um eine öffentliche Toilette liegt Drogenbesteck. Eine junge Frau wird von ihren Begleitern gestützt, kann kaum mehr laufen. Der regelmäßige Konsum ist ihrem Gesicht anzusehen.

... Auch in der Suchthilfe selbst wird die Lage als schwierig eingeschätzt. „Die Situation am Leopoldplatz ist zwischendurch – wie im letzten Sommer – hochdramatisch. Im Moment ist es ruhiger“, sagt Astrid Leicht, Leiterin der Berliner Drogenhilfe „Fixpunkt“.
Der Leopoldplatz sei vor Jahren bei seiner Neugestaltung bewusst als ein „Platz für alle“ konzipiert worden. „Das ist zukunftsweisend“, sagt Leicht. „Es ist aber kein Selbstläufer. Man muss das Konzept auch betreiben und weiterentwickeln.“

Die Expertin hält es für nötig, den Suchtkranken mehr Raum rund um den Platz zu geben. „Für Kinder gibt es Spielplätze, aber auch für Erwachsene muss es eine angemessene Infrastruktur im öffentlichen Raum geben. Nicht nur am Leo.“

Leicht sieht seit einiger Zeit eine neue Dynamik bei dem Problem. „Es gibt generell eine Zunahme des Konsums und auch des Elends im öffentlichen Bereich.“ Das liege unter anderem daran, dass günstiger Wohnraum fehle. Aber auch daran, dass immer mehr Brachflächen verschwinden, die Suchtkranken früher als Rückzugsort gedient hätten.
Auch von einem Innenstadtproblem könne nicht mehr die Rede sein. Längst seien Nutzer auch am S-Bahnhof Botanischer Garten in Lichterfelde oder an der Schloßstraße in Steglitz anzutreffen. „Das ist ein Zeichen dafür, dass es insgesamt zunimmt.“

Auch die Senatsgesundheitsverwaltung bestätigt diese These. Aus ihrer Sicht habe der Drogenkonsum im öffentlichen Raum zugenommen, erklärt ein Sprecher. Am Leopoldplatz reagiere man ab April mit einem Drogenkonsummobil auf die Lage. Suchtkranke könnten dann für einige Stunden am Tag in dem ausgebauten Lieferwagen Spritzen setzen und Heroin oder Crack rauchen. Zudem soll im laufenden Jahr ein sechster, fester Drogenkonsumraum eröffnen. „Dies ist abhängig davon, ob sich eine geeignete Immobilie finden lässt“, sagt der Sprecher.

...


Aus: "„Mehr Drogenkonsum und Elend in der Öffentlichkeit“: Bezirk registriert 22.000 weggeworfene Spritzen am Berliner Leopoldplatz" Julius Geiler, Christian Latz (21.03.2023)
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/berlin/mehr-drogenkonsum-und-elend-in-der-offentlichkeit-bezirk-registriert-22000-weggeworfene-spritzen-am-berliner-leopoldplatz-9538382.html
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[...] Wer in den vergangenen Monaten rund um den Leopoldplatz in Berlin-Wedding unterwegs war, hat viel Elend gesehen. Junkies in desolatem Zustand, die öffentlich in ausuferndem Maße harte Drogen konsumieren – und ihre Utensilien oft einfach zurücklassen.

Neue Zahlen aus einem Bericht der Suchthilfekoordinatorin des Bezirks Mitte, die dem Tagesspiegel vorliegen, zeigen das ganze Ausmaß des Problems: Mehr als 30.000 benutzte Spritzen fielen rund um den Leopoldplatz im Jahr 2022 an. Im Durchschnitt sind es 85 pro Tag.

Immerhin 9120 der Spritzen warfen die Nutzer in die dafür vorgesehenen Sammeleimer. Den deutlich größeren Teil, knapp 22.000 Stück, hinterließen die Konsumenten irgendwo im öffentlichen Raum, in den angrenzenden Grünanlagen am Nazarethkirchplatz, rund um das Rathaus Wedding, in den Nachbarstraßen oder im U-Bahnhof Leopoldplatz. Mitarbeiter vom Drogenhilfeverein „Fixpunkt“ sammelten sie später ein.

Die Lage am Leopoldplatz ist auch für Berliner Verhältnisse extrem. Doch in der ganzen Stadt breitet sich das Problem mit öffentlichem Drogenkonsum und seinen Folgen weiter aus. Ein Thema, dem sich auch die künftige Koalition stärker widmen will.

„Natürlich ist es schlimmer geworden, nicht nur hier, einfach überall“, sagt eine Frau. Sie bietet an einem Stand auf dem Markt am Leopoldplatz Schmuck und Uhren an. Fast empört reagiert die Verkäuferin, angesprochen auf die ausufernde Drogenproblematik in der Gegend. „Ich würde das gar nicht auf den Leo begrenzen, schauen sie sich die U-Bahnstationen an. Osloer Straße, Franz-Neumann-Platz, ich könnte ewig weitermachen“. Wenn sie von Suchtkranken angesprochen wird, dreht sie die Musik auf ihren Ohren lauter, erzählt sie, bevor sie sich neuer Kundschaft widmet.

Dutzende Meter weiter wird das ganze Ausmaß des Problems deutlich: Bis zu 30 Personen sind hier an einem Dienstagmittag gegen 12 Uhr an der Schulstraße versammelt. Alufolie wird weitergereicht. Rund um eine öffentliche Toilette liegt Drogenbesteck. Eine junge Frau wird von ihren Begleitern gestützt, kann kaum mehr laufen. Der regelmäßige Konsum ist ihrem Gesicht anzusehen.

... Auch in der Suchthilfe selbst wird die Lage als schwierig eingeschätzt. „Die Situation am Leopoldplatz ist zwischendurch – wie im letzten Sommer – hochdramatisch. Im Moment ist es ruhiger“, sagt Astrid Leicht, Leiterin der Berliner Drogenhilfe „Fixpunkt“.
Der Leopoldplatz sei vor Jahren bei seiner Neugestaltung bewusst als ein „Platz für alle“ konzipiert worden. „Das ist zukunftsweisend“, sagt Leicht. „Es ist aber kein Selbstläufer. Man muss das Konzept auch betreiben und weiterentwickeln.“

Die Expertin hält es für nötig, den Suchtkranken mehr Raum rund um den Platz zu geben. „Für Kinder gibt es Spielplätze, aber auch für Erwachsene muss es eine angemessene Infrastruktur im öffentlichen Raum geben. Nicht nur am Leo.“

Leicht sieht seit einiger Zeit eine neue Dynamik bei dem Problem. „Es gibt generell eine Zunahme des Konsums und auch des Elends im öffentlichen Bereich.“ Das liege unter anderem daran, dass günstiger Wohnraum fehle. Aber auch daran, dass immer mehr Brachflächen verschwinden, die Suchtkranken früher als Rückzugsort gedient hätten.
Auch von einem Innenstadtproblem könne nicht mehr die Rede sein. Längst seien Nutzer auch am S-Bahnhof Botanischer Garten in Lichterfelde oder an der Schloßstraße in Steglitz anzutreffen. „Das ist ein Zeichen dafür, dass es insgesamt zunimmt.“

Auch die Senatsgesundheitsverwaltung bestätigt diese These. Aus ihrer Sicht habe der Drogenkonsum im öffentlichen Raum zugenommen, erklärt ein Sprecher. Am Leopoldplatz reagiere man ab April mit einem Drogenkonsummobil auf die Lage. Suchtkranke könnten dann für einige Stunden am Tag in dem ausgebauten Lieferwagen Spritzen setzen und Heroin oder Crack rauchen. Zudem soll im laufenden Jahr ein sechster, fester Drogenkonsumraum eröffnen. „Dies ist abhängig davon, ob sich eine geeignete Immobilie finden lässt“, sagt der Sprecher.

...


Aus: "„Mehr Drogenkonsum und Elend in der Öffentlichkeit“: Bezirk registriert 22.000 weggeworfene Spritzen am Berliner Leopoldplatz" Julius Geiler, Christian Latz (21.03.2023)
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/berlin/mehr-drogenkonsum-und-elend-in-der-offentlichkeit-bezirk-registriert-22000-weggeworfene-spritzen-am-berliner-leopoldplatz-9538382.html
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Erweiterter Machtdiskurs (Politik) / [Zur Thematik von Verschwörungstheorien... ]
« Last post by Link on March 21, 2023, 01:21:55 PM »
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[...] Zuerst marschierten sie gegen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, nun sind sie gegen Flüchtlinge sowie für "Neutralität und Frieden" unterwegs und schwenken dabei russische Fahnen. Anfang März waren rund 1.000 Impfgegnerinnen und Impfgegner, Verschwörungsgläubige und bekannte Rechtsextreme in Wien unterwegs.

Angeführt wurde diese "Megademo" von dem Aktivisten und ehemaligen BZÖ-Politiker Martin Rutter, der sich seit mehr als zwei Jahren als Anführer der Proteste inszeniert. An seiner Seite marschierte die "Medicopter"-Schauspielerin Sabine Petzl, die mittlerweile als Moderatorin beim Verschwörungssender Auf 1 (Alternatives und unabhängiges Fernsehen) gelandet ist.

Der in Oberösterreich beheimatete Sender ist das Medium der Demonstrierenden. Das zeigte sich bei der Demonstration in Wien, bei der etwa ein Mann ein weißes T-Shirt trug, auf dem handgeschrieben groß "Auf 1" zu lesen stand. Rund um den blauen Kastenwagen des Senders tummelten sich Personen, die sich – gegen eine Spende – mit Aufklebern, Fahnen oder Transparenten eindeckten.

Erst im Frühjahr 2021 in Linz gegründet, hat es Auf 1 nicht nur geschafft, das "Leitmedium der Verschwörungsideologen" zu werden, wie die "Süddeutsche Zeitung" in einem jüngst erschienenen Artikel schreibt, sondern auch andere rechte Medienprojekte zu überflügeln.

Hunderttausende rufen die Seite im Netz regelmäßig auf. Als der ebenfalls in Oberösterreich beheimatete "Wochenblick" sein Erscheinen einstellte, kamen einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Auf 1 unter, die nun eine Auf-1-Newsseite bespielen. Auf der "Wochenblick"-Seite finden sich nun Inhalte von Auf 1. Im vergangenen Jahr schaffte der Sender auch die Expansion nach Deutschland.

"Auf 1 ist heute eines der reichweitenstärksten rechtsextremen Medien aus Österreich, was vor allem an seiner erfolgreichen Erschließung des deutschen Desinformationsmarktes liegt", sagt der Rechtsextremismusexperte Bernhard Weidinger vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW).

Optisch kommt der Internetsender Auf 1 wie harmloses Frühstücksfernsehen daher. Aber egal ob Corona-Pandemie, die Attentate vom 11. September oder der russische Überfall auf die Ukraine, der Sender hat dazu Verschwörungserzählungen parat. Keine Geschichte ist zu steil: Mit "Putin wurde vom Westen in die Ecke gedrängt" oder "Impfungen machen Virus für Geimpfte gefährlicher" werden Sendungsbeiträge beschrieben.

Nebenbei wird auch noch eine "weiße westliche Kultur" beschworen und gegen die LGBTIQ-Community, seriöse Medien und die "Globalisten" gewettert – eine Bezeichnung, die von extremen Rechten als judenfeindlicher Code genutzt wird. Natürlich darf die zentrale rechtsextreme Verschwörungserzählung nicht fehlen: Der "Bevölkerungsaustausch ist die Antwort auf die Kindesabtreibungen", erzählt ein Studiogast. Ergänzend kommen bekannte Rechtsextreme als Studiogäste zu Wort.

Das Ganze erinnert an den zeitweiligen Donald-Trump-Berater Steve Bannon, dessen Devise lautete: "Flood the zone with shit". Soll heißen: Überflute die Menschen mit allem möglichen Unsinn, mit absurden Informationen, die Fakten verdrehen und hetzerisch sind, aber für Uninformierte glaubwürdiges Zeug. So lange, bis das Publikum nicht mehr weiß, was die Fakten sind, sondern auch glaubt, dass es prinzipiell gar keine gesicherten Fakten gibt. Oder überhaupt keine Wahrheit. So werden seriöse Medien umgangen und das desorientierte Publikum in eine Rechts-außen-Parallelwelt eingeführt.

"Prägendes Merkmal der Berichterstattung ist, dass sie über den üblichen Anspruch sogenannter Alternativmedien, von anderen vermeintlich bewusst unterdrückte Sachverhalte und Perspektiven zu präsentieren, noch hinausgeht", sagt Weidinger. Für ihn vertritt Auf-1-Gründer und -Chefredakteur Stefan Magnet "ein geschlossenes verschwörungsmythisches Weltbild, in das jedwedes Ereignis sich im Handumdrehen anpassen lässt. Egal was passiert – alles ist letztlich nur Beleg für die finstere Verschwörung im globalen Maßstab."

Auch greifen die düsteren Prophezeiungen grundsätzlich ins apokalyptische Register. Bei den Verschwörungen, die hier beschworen werden, geht es stets um totale Unterwerfung, totale Ausbeutung, Genozid, "ja um die Abschaffung der Menschheit schlechthin". Beiträge von Magnet verweisen dabei auf dessen "politische Wurzeln im Neonazismus: ständig recycelt er antisemitische Erzählungen und Topoi, die seit Jahrzehnten in neonazistischen Kreisen wiedergekaut werden, und passt neue Entwicklungen – wie die Corona-Pandemie – in sie ein", sagt Weidinger.

Magnet war in den Nullerjahren im Bund freier Jugend (BfJ) aktiv. Der BfJ gehörte zu den aktivsten rechtsextremen Gruppen Österreichs und war mit verschiedenen ähnlichen Gruppierungen vernetzt. Fotos aus dem Jahr 2004 zeigen Magnet und seinen damaligen Mitstreiter Michael Scharfmüller in Lederhosen bei einer Veranstaltung der neonazistischen deutschen NPD. Ein anderes Foto aus jenen Tagen zeigt Magnet gemeinsam mit Gottfried Küssel, der als Säulenheiliger der österreichischen Neonaziszene gilt.
https://www.belltower.news/stefan-magnet-npd-fpoe-und-russlandkontakte-von-auf1-139867/

2008 stand Magnet vor Gericht, er und Mitangeklagte wurden vom Vorwurf der NS-Wiederbetätigung freigesprochen. Später tauchte Magnet im Umfeld der oberösterreichischen FPÖ auf und betrieb eine Medienagentur. Recherchen des "Profil" zeigten, dass Magnets Firma 2019 und 2020 öffentliche Mittel der oberösterreichischen Landesregierung erhielt. Er arbeitete auch für Rechts-außen-Medien, wie den "Wochenblick".

Vor wenigen Tagen wurde ein Beitrag von Magnet in "Info-Direkt", dem Blatt seines ehemaligen Gefährten Scharfmüller, veröffentlicht: ein Nachruf auf Horst Ludwig, einen führenden Aktivisten der "Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik". Das ist eine Scharnierorganisation zwischen den verschiedenen rechtsextremen Gruppierungen und Parteien in Österreich. Ludwig stand 2008 mit Magnet vor Gericht. "Info-Direkt" bietet FPÖ- und AfD-Politikerinnen und -Politikern ebenso ein Podium wie Identitären. Ein Thema klammert das Medium aus, es wird nicht über die Zeit von 1933 bis 1945 berichtet, wie Scharfmüller bei einem Auftritt in Deutschland erklärte.

Neben Auf 1 und "Info-Direkt" zählt auch noch "Report 24" zum rechten Mediencluster in Oberösterreich. Zwar bedient "Report 24" die gleiche Zielgruppe wie Auf1, allerdings hält sich das Medium eine Spur zurück und bietet auch der Impfgegnerpartei MFG ein Podium. Bekannte Gesichter tauchen allerdings eher bei Auf1 auf.

Als Interviewpartner reiht sich der ehemalige deutsche Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen neben Stars der Szene der Verschwörungsgläubigen ein, wie dem Mediziner Sucharit Bhakdi, dem bekannten Idenititären Martin Sellner und FPÖ-Chef Herbert Kickl. Es sind Auftritte, die Auf 1 Relevanz bescheinigen, die zentrale Währung im verschwörungsgläubigen Milieu.

In den vergangenen Wochen kamen verstärkt bekannte Rechtsextreme bei Auf 1 zu Wort. Mitte März etwa der Identitäre Sellner, einige Tage zuvor trat der Putin-Fan und Herausgeber des rechtsextremen "Compact"-Magazins Jürgen Elsässer bei dem Sender auf. Gemeinsam mit Manfred Rouhs, der seit Jahrzehnten in verschiedenen Parteien und Gruppen der rechtsextremen Szene in Deutschland aktiv ist und für den islamfeindlichen Blog "PI-News" schreibt. Zuvor kam auch ein ehemaliger Funktionär der 1988 in Österreich verbotenen Nationaldemokratischen Partei (NDP) zu Wort, der ein enger Weggefährte des 2018 verstorbenen Holocaustleugners und Rechtsterroristen Gerd Honsik war.

Dass der ehemalige Verfassungsschutzpräsident Maaßen in diesem Umfeld auftaucht, wundert nicht. Er hat in den vergangenen Jahren wenig ausgelassen. Immer wieder ist er mit rechten Äußerungen aufgefallen. Mitte Februar war das Maß voll. Zumindest für die CDU, deren Bundesvorstand einstimmig ein Parteiausschlussverfahren gegen Maaßen eingeleitet hat. Ein Schritt, der damit begründet wurde, dass Maaßen, derzeit Mitglied im Thüringer Landesverband, immer wieder eine "Sprache aus dem Milieu der Antisemiten und Verschwörungsideologen bis hin zu völkischen Ausdrucksweisen" gebrauche. Kurz zuvor behauptete er in einem Interview, es gebe eine "grün-rote Rassenlehre, nach der Weiße als minderwertige Rasse angesehen werden und man deshalb arabische und afrikanische Männer ins Land holen müsse".


Aus: "Verschwörungssender Auf 1: Mit "Flood the zone with shit" zum Erfolg" Markus Sulzbacher (20. März 2023)
Quelle: https://www.derstandard.at/story/2000144557800/verschwoerungssender-auf1-mit-flood-the-zone-with-shit-zum-erfolg

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mlzt

Weil hier immer von "flood the zone with shit" die Rede ist: Wir sollten nicht vergessen, dass der ÖVP-Spindoktor und Ober-Messagecontroler G. Fleischmann in seinem Buch die adäquate österreichische Entsprechung dafür definiert hat: SNU (strategisch nützlicher Unsinn). Dass genau das die ÖVP seit Jahren praktiziert, kann man beinahe jeden Tag feststellen.


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profeline

Das Arge ist ja, dass diesen Leuten mit keinen Argumenten, und seien sie noch so fundiert recherchiert, beizukommen ist. Wissenschaftler und Forscher sind ja "alle gekauft, gehirngewaschen bzw. gehören ja selbst 'zu denen' ".

Die skurrilste Argumentationslinie - voller Überzeugung vorgetragen - als ich einem VT fanatischen Freund seine angeblichen Beweise für eine Theorie zerpflückt hatte: "Dass es keine Beweise gibt, ist nur der Beweis dafür, wie mächtig 'die' sind, so dass sie die Wahrheit unterdrücken können. Gerade, dass keine Beweise veröffentlicht werden*, beweist, dass alles wahr ist, denn sonst würden 'sie' sich ja nicht so viel Mühe geben, die Wahrheit zu unterdrücken."

*ausser auf YouTube etc.

Was soll man da noch sagen...?


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Byro Cracy

Ich bin einfach nur enttäuscht von den Verschwörungserzählern. Seit 20 Jahren, als ich zum ersten mal damit in Berührung kam, wurde prophezeit daß der totale Zusammenbruch unmittelbar bevorsteht. Und was kam ? Nichts ! Leere Versprechungen.

Aber Spaß beiseite, letztlich ist das einfach nur ein Business. Die Leute hinter diesen Medien sind nicht blöd, die wissen ganz genau daß sie Schwachsinn reden. Und auch daß 90% diesen Schwachsinn nicht glauben. Aber von den restlichen 10% Leichtgläubigen kann man eben ganz gut leben. Da werden Bücher und Magazine verkauft, Werbung geschaltet, Veranstaltungen gemacht, Mitgliedsbeiträge einkassiert etc. Insgeheim lachen die die Leute aus die sie anhimmeln...


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früherwarsogardieZukunftbesser

Experte Weidinger: "Auf1 ist heute eines der reichweitenstärksten rechtsextremen Medien aus Österreich" - ok, mag schon sein! Und der Standard ist das Pendant, das „reichweitenstärkste linksextreme Medium in Österreich… - so what???


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ewo

Der Standard ist genau so linksextrem wie der Großglockner tief ist!


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Joe_Chip

Wenn man sich schon festhalten muss damit man nicht rechts von der scheibe fällt wirkt alles andere linksextrem ...


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Furci

Wer gibt sich freiwillig so einen Shit?
Da schaue ich mir lieber das Kaminfeuer auf RTL2 an.


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Odenwald

nicht mal dem trau ich über dem Weg :-))


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[...] Zuerst marschierten sie gegen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, nun sind sie gegen Flüchtlinge sowie für "Neutralität und Frieden" unterwegs und schwenken dabei russische Fahnen. Anfang März waren rund 1.000 Impfgegnerinnen und Impfgegner, Verschwörungsgläubige und bekannte Rechtsextreme in Wien unterwegs.

Angeführt wurde diese "Megademo" von dem Aktivisten und ehemaligen BZÖ-Politiker Martin Rutter, der sich seit mehr als zwei Jahren als Anführer der Proteste inszeniert. An seiner Seite marschierte die "Medicopter"-Schauspielerin Sabine Petzl, die mittlerweile als Moderatorin beim Verschwörungssender Auf 1 (Alternatives und unabhängiges Fernsehen) gelandet ist.

Der in Oberösterreich beheimatete Sender ist das Medium der Demonstrierenden. Das zeigte sich bei der Demonstration in Wien, bei der etwa ein Mann ein weißes T-Shirt trug, auf dem handgeschrieben groß "Auf 1" zu lesen stand. Rund um den blauen Kastenwagen des Senders tummelten sich Personen, die sich – gegen eine Spende – mit Aufklebern, Fahnen oder Transparenten eindeckten.

Erst im Frühjahr 2021 in Linz gegründet, hat es Auf 1 nicht nur geschafft, das "Leitmedium der Verschwörungsideologen" zu werden, wie die "Süddeutsche Zeitung" in einem jüngst erschienenen Artikel schreibt, sondern auch andere rechte Medienprojekte zu überflügeln.

Hunderttausende rufen die Seite im Netz regelmäßig auf. Als der ebenfalls in Oberösterreich beheimatete "Wochenblick" sein Erscheinen einstellte, kamen einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Auf 1 unter, die nun eine Auf-1-Newsseite bespielen. Auf der "Wochenblick"-Seite finden sich nun Inhalte von Auf 1. Im vergangenen Jahr schaffte der Sender auch die Expansion nach Deutschland.

"Auf 1 ist heute eines der reichweitenstärksten rechtsextremen Medien aus Österreich, was vor allem an seiner erfolgreichen Erschließung des deutschen Desinformationsmarktes liegt", sagt der Rechtsextremismusexperte Bernhard Weidinger vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW).

Optisch kommt der Internetsender Auf 1 wie harmloses Frühstücksfernsehen daher. Aber egal ob Corona-Pandemie, die Attentate vom 11. September oder der russische Überfall auf die Ukraine, der Sender hat dazu Verschwörungserzählungen parat. Keine Geschichte ist zu steil: Mit "Putin wurde vom Westen in die Ecke gedrängt" oder "Impfungen machen Virus für Geimpfte gefährlicher" werden Sendungsbeiträge beschrieben.

Nebenbei wird auch noch eine "weiße westliche Kultur" beschworen und gegen die LGBTIQ-Community, seriöse Medien und die "Globalisten" gewettert – eine Bezeichnung, die von extremen Rechten als judenfeindlicher Code genutzt wird. Natürlich darf die zentrale rechtsextreme Verschwörungserzählung nicht fehlen: Der "Bevölkerungsaustausch ist die Antwort auf die Kindesabtreibungen", erzählt ein Studiogast. Ergänzend kommen bekannte Rechtsextreme als Studiogäste zu Wort.

Das Ganze erinnert an den zeitweiligen Donald-Trump-Berater Steve Bannon, dessen Devise lautete: "Flood the zone with shit". Soll heißen: Überflute die Menschen mit allem möglichen Unsinn, mit absurden Informationen, die Fakten verdrehen und hetzerisch sind, aber für Uninformierte glaubwürdiges Zeug. So lange, bis das Publikum nicht mehr weiß, was die Fakten sind, sondern auch glaubt, dass es prinzipiell gar keine gesicherten Fakten gibt. Oder überhaupt keine Wahrheit. So werden seriöse Medien umgangen und das desorientierte Publikum in eine Rechts-außen-Parallelwelt eingeführt.

"Prägendes Merkmal der Berichterstattung ist, dass sie über den üblichen Anspruch sogenannter Alternativmedien, von anderen vermeintlich bewusst unterdrückte Sachverhalte und Perspektiven zu präsentieren, noch hinausgeht", sagt Weidinger. Für ihn vertritt Auf-1-Gründer und -Chefredakteur Stefan Magnet "ein geschlossenes verschwörungsmythisches Weltbild, in das jedwedes Ereignis sich im Handumdrehen anpassen lässt. Egal was passiert – alles ist letztlich nur Beleg für die finstere Verschwörung im globalen Maßstab."

Auch greifen die düsteren Prophezeiungen grundsätzlich ins apokalyptische Register. Bei den Verschwörungen, die hier beschworen werden, geht es stets um totale Unterwerfung, totale Ausbeutung, Genozid, "ja um die Abschaffung der Menschheit schlechthin". Beiträge von Magnet verweisen dabei auf dessen "politische Wurzeln im Neonazismus: ständig recycelt er antisemitische Erzählungen und Topoi, die seit Jahrzehnten in neonazistischen Kreisen wiedergekaut werden, und passt neue Entwicklungen – wie die Corona-Pandemie – in sie ein", sagt Weidinger.

Magnet war in den Nullerjahren im Bund freier Jugend (BfJ) aktiv. Der BfJ gehörte zu den aktivsten rechtsextremen Gruppen Österreichs und war mit verschiedenen ähnlichen Gruppierungen vernetzt. Fotos aus dem Jahr 2004 zeigen Magnet und seinen damaligen Mitstreiter Michael Scharfmüller in Lederhosen bei einer Veranstaltung der neonazistischen deutschen NPD. Ein anderes Foto aus jenen Tagen zeigt Magnet gemeinsam mit Gottfried Küssel, der als Säulenheiliger der österreichischen Neonaziszene gilt.
https://www.belltower.news/stefan-magnet-npd-fpoe-und-russlandkontakte-von-auf1-139867/

2008 stand Magnet vor Gericht, er und Mitangeklagte wurden vom Vorwurf der NS-Wiederbetätigung freigesprochen. Später tauchte Magnet im Umfeld der oberösterreichischen FPÖ auf und betrieb eine Medienagentur. Recherchen des "Profil" zeigten, dass Magnets Firma 2019 und 2020 öffentliche Mittel der oberösterreichischen Landesregierung erhielt. Er arbeitete auch für Rechts-außen-Medien, wie den "Wochenblick".

Vor wenigen Tagen wurde ein Beitrag von Magnet in "Info-Direkt", dem Blatt seines ehemaligen Gefährten Scharfmüller, veröffentlicht: ein Nachruf auf Horst Ludwig, einen führenden Aktivisten der "Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik". Das ist eine Scharnierorganisation zwischen den verschiedenen rechtsextremen Gruppierungen und Parteien in Österreich. Ludwig stand 2008 mit Magnet vor Gericht. "Info-Direkt" bietet FPÖ- und AfD-Politikerinnen und -Politikern ebenso ein Podium wie Identitären. Ein Thema klammert das Medium aus, es wird nicht über die Zeit von 1933 bis 1945 berichtet, wie Scharfmüller bei einem Auftritt in Deutschland erklärte.

Neben Auf 1 und "Info-Direkt" zählt auch noch "Report 24" zum rechten Mediencluster in Oberösterreich. Zwar bedient "Report 24" die gleiche Zielgruppe wie Auf1, allerdings hält sich das Medium eine Spur zurück und bietet auch der Impfgegnerpartei MFG ein Podium. Bekannte Gesichter tauchen allerdings eher bei Auf1 auf.

Als Interviewpartner reiht sich der ehemalige deutsche Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen neben Stars der Szene der Verschwörungsgläubigen ein, wie dem Mediziner Sucharit Bhakdi, dem bekannten Idenititären Martin Sellner und FPÖ-Chef Herbert Kickl. Es sind Auftritte, die Auf 1 Relevanz bescheinigen, die zentrale Währung im verschwörungsgläubigen Milieu.

In den vergangenen Wochen kamen verstärkt bekannte Rechtsextreme bei Auf 1 zu Wort. Mitte März etwa der Identitäre Sellner, einige Tage zuvor trat der Putin-Fan und Herausgeber des rechtsextremen "Compact"-Magazins Jürgen Elsässer bei dem Sender auf. Gemeinsam mit Manfred Rouhs, der seit Jahrzehnten in verschiedenen Parteien und Gruppen der rechtsextremen Szene in Deutschland aktiv ist und für den islamfeindlichen Blog "PI-News" schreibt. Zuvor kam auch ein ehemaliger Funktionär der 1988 in Österreich verbotenen Nationaldemokratischen Partei (NDP) zu Wort, der ein enger Weggefährte des 2018 verstorbenen Holocaustleugners und Rechtsterroristen Gerd Honsik war.

Dass der ehemalige Verfassungsschutzpräsident Maaßen in diesem Umfeld auftaucht, wundert nicht. Er hat in den vergangenen Jahren wenig ausgelassen. Immer wieder ist er mit rechten Äußerungen aufgefallen. Mitte Februar war das Maß voll. Zumindest für die CDU, deren Bundesvorstand einstimmig ein Parteiausschlussverfahren gegen Maaßen eingeleitet hat. Ein Schritt, der damit begründet wurde, dass Maaßen, derzeit Mitglied im Thüringer Landesverband, immer wieder eine "Sprache aus dem Milieu der Antisemiten und Verschwörungsideologen bis hin zu völkischen Ausdrucksweisen" gebrauche. Kurz zuvor behauptete er in einem Interview, es gebe eine "grün-rote Rassenlehre, nach der Weiße als minderwertige Rasse angesehen werden und man deshalb arabische und afrikanische Männer ins Land holen müsse".


Aus: "Verschwörungssender Auf 1: Mit "Flood the zone with shit" zum Erfolg" Markus Sulzbacher (20. März 2023)
Quelle: https://www.derstandard.at/story/2000144557800/verschwoerungssender-auf1-mit-flood-the-zone-with-shit-zum-erfolg

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mlzt

Weil hier immer von "flood the zone with shit" die Rede ist: Wir sollten nicht vergessen, dass der ÖVP-Spindoktor und Ober-Messagecontroler G. Fleischmann in seinem Buch die adäquate österreichische Entsprechung dafür definiert hat: SNU (strategisch nützlicher Unsinn). Dass genau das die ÖVP seit Jahren praktiziert, kann man beinahe jeden Tag feststellen.


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profeline

Das Arge ist ja, dass diesen Leuten mit keinen Argumenten, und seien sie noch so fundiert recherchiert, beizukommen ist. Wissenschaftler und Forscher sind ja "alle gekauft, gehirngewaschen bzw. gehören ja selbst 'zu denen' ".

Die skurrilste Argumentationslinie - voller Überzeugung vorgetragen - als ich einem VT fanatischen Freund seine angeblichen Beweise für eine Theorie zerpflückt hatte: "Dass es keine Beweise gibt, ist nur der Beweis dafür, wie mächtig 'die' sind, so dass sie die Wahrheit unterdrücken können. Gerade, dass keine Beweise veröffentlicht werden*, beweist, dass alles wahr ist, denn sonst würden 'sie' sich ja nicht so viel Mühe geben, die Wahrheit zu unterdrücken."

*ausser auf YouTube etc.

Was soll man da noch sagen...?


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Byro Cracy

Ich bin einfach nur enttäuscht von den Verschwörungserzählern. Seit 20 Jahren, als ich zum ersten mal damit in Berührung kam, wurde prophezeit daß der totale Zusammenbruch unmittelbar bevorsteht. Und was kam ? Nichts ! Leere Versprechungen.

Aber Spaß beiseite, letztlich ist das einfach nur ein Business. Die Leute hinter diesen Medien sind nicht blöd, die wissen ganz genau daß sie Schwachsinn reden. Und auch daß 90% diesen Schwachsinn nicht glauben. Aber von den restlichen 10% Leichtgläubigen kann man eben ganz gut leben. Da werden Bücher und Magazine verkauft, Werbung geschaltet, Veranstaltungen gemacht, Mitgliedsbeiträge einkassiert etc. Insgeheim lachen die die Leute aus die sie anhimmeln...


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früherwarsogardieZukunftbesser

Experte Weidinger: "Auf1 ist heute eines der reichweitenstärksten rechtsextremen Medien aus Österreich" - ok, mag schon sein! Und der Standard ist das Pendant, das „reichweitenstärkste linksextreme Medium in Österreich… - so what???


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ewo

Der Standard ist genau so linksextrem wie der Großglockner tief ist!


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Joe_Chip

Wenn man sich schon festhalten muss damit man nicht rechts von der scheibe fällt wirkt alles andere linksextrem ...


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Furci

Wer gibt sich freiwillig so einen Shit?
Da schaue ich mir lieber das Kaminfeuer auf RTL2 an.


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Odenwald

nicht mal dem trau ich über dem Weg :-))


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[...] Ein riesiger Ölteppich vor den Philippinen bedroht einen der artenreichsten marinen Lebensräume der Welt. Auf rund 10.000 Quadratkilometern Fläche hat sich das Öl mittlerweile ausgebreitet. Es wurde zuletzt auch an der Isla Verde, einer Insel mitten in der meistbefahrenen Schiffsroute der Philippinen, an Land gespült. Das teilte die Küstenwache der Provinz Batanga mit. Ihre Einheiten seien auf der Insel damit beschäftigt, die Umweltschäden durch das Öl einzudämmen, sodass dieses den Artenreichtum nicht weiter gefährde.

Ende Februar war das Schiff MT Princess Empress mit 800.000 Litern Industrieöl an Bord etwa 160 Kilometer südlich von Manila gesunken. Seitdem sind die Isla Verde, die in einer Meerenge zwischen den Inseln Mindoro und Luzon mit der Hauptstadt Manila liegt, und Teile der weiter südlich gelegenen Provinzen Oriental Mindoro, Antique und Palawan von Ölverschmutzung betroffen.

Das Öl bedrohe die Lebensgrundlage und die Gesundheit von rund 150.000 Menschen und verursache große Umweltschäden, teilte die Meeresschutzorganisation Oceana Philippines mit. Das Öl töte nicht nur die Artenvielfalt im Meer, sondern könne auch Nieren- und Lebererkrankungen bei Menschen verursachen. Die Isla-Verde-Straße gilt als einer der artenreichsten marinen Lebensräume überhaupt.


Aus: "Ölteppich vor den Philippinen bedroht Artenvielfalt" (20. März 2023)
Quelle: https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2023-03/oelteppich-philippinen-artenvielfalt-umweltschutz

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